Hallo, ich bin gerade in der Bauphase eines kleinen Rechteckgenerators mit einem ATmega16, Frequenzeigabe per Tastatur, LCD, PWM Funktion, variabler Ausgangsspannung, 1-100000Hz. Prinzipiell funktioniert auch schon alles, nur der "Schalter", der die Ausgangspannung aus und ein schaltet, bereitet mir Kopfzerbrechen. Im Moment sieht die Schaltung aus wie im Anhang, sie funktioniert zwar, das nonplusultra kann sie aber doch wohl auch nicht sein, oder? Falls sich jemand über den kleinen Kollektrowiderstand wundert: Ich habe ihn so klein gewählt, dass auch Frequenzen bis 100khz noch einigermaßen rechteckig dargestellt werden. Was wäre also für mein Vorhaben eine passende Schaltmöglichkeit? Vll. ein MOSFET, aber wie muss man den ansteuern? Habe da leider noch garnkeine Erfahrung. Es wäre halt schön, wenn man auch mal so an die 150mA ziehen könnte. mfg Markus
Das mit dem kleinen Kollektor-R bringt dich ja schon direkt zum Problem... damits scharf wird, wär vermutlich ein Totem-Pole (Push-Pull, Gegentakt-Stufe) sinnvoll. --> Wiki
Entweder hab ich gerade meine 5 Minuten Kasperlaune oder die Schaltung sollte helfen. Beitrag "Elektronischer Schalter"
Ich würde eine Gegentakt-Endstufe mit Mosfets bauen. Da kannst du hohe Frequenzen schalten und auch noch viel Strom ziehen.
Ich verstehe nicht ganz, warum hier eine Gegentaktstufe Sinn machen soll. Überall lese ich, dort werden postitive und negative Halbwellen getrennt voneinander verstärkt (das Prinzip ist mit klar). Allerdings habe ich hier doch garkeine negativen Wellen, sondern nur 'an' und 'aus'.
probier mal die Ausgangsspannung direkt vom Kollektor gegen Masse (da wo der Emitter hängt)
Versuch mal diese Schaltung hier. Ich habe sie bis 500Khz simuliert mit einer Last von 300 Ohm und 330pF. Gruss Helmi
@Helmut: Im Moment hab ich leider nicht alle Teile da, evtl. kann ich sie aber bis Ende der Woche besorgen, dann werde ich mal rumprobieren. Allerdings: 300 Ohm ist ja nicht gerade eine große Last, wie siehts da bei 80 oder 100 Ohm aus?
Das koennen 2N3904/06 nicht. Versuch mal BC337-40 / BC327-40 die koennen bis 500mA. Vielleicht mit einem kleinen Kuehlkoerper drauf. Habe die gerade in LTSpice simuliert scheinen auch zu funktionieren. Gruss Helmi
Na umso besser, die BC327 / 337 hab ich sogar hier. Kann ich statt der BAT54 auch eine BAT46 nehmen?
Sollte auch moeglich sein muss halt nur eine Schottkydiode sein. Die dient dazu das der Transistor nicht in die Sättigung geht. Also Flussspannung so um die 0.3V. Gruss Helmi
Ja, die 3904 hab ich da, aber den 3906 nicht. Werde die Schaltung morgen gleich mal aufbaun und testen.
BC547 BC557 sollten auch für die 2N3904/06 gehen. Als Treiber. Na dann berichte morgen mal ob es geklappt hat. Gruss Helmi
So, habe die Schaltung jetzt mal mit den BC337 bzw BC327 aufgebaut und getestet. Bin damit eigentlich recht zufrieden. Im Anhang sind mal zwei Screens vom DSO, jeweils bei 100kHz. Aber auch bei 200kHz sieht die Signalform nicht viel anders aus. Kannst du mir vielleicht noch in ein paar wenigen Worten erklären, warum diese Schaltung so schnell schaltet, verglichen mit einem einfachen Transistor? Steige da noch nicht ganz dahinter... mfg Markus
Schoen das es geklappt hat. Der Trick liegt in der Schottky-Diode begruendet. Bei deiner 1. Schaltung wird der Transistor durch den Basisstrom uebersteuert. Das mag zwar fuer viele Sachen gut sein nur fuers schnelle Schalten ist es schlecht. Wenn der Transistor abgeschaltet wird ist der Basisraum noch von Ladungstraeger ueberflutet die erst alle abgebaut werden muessen um zu sperren. Beim meiner Schaltung verhindert diese Schottky Diode das. Wenn der Transistor in Saettigung geht (das ist der Fall wenn die Kollektorspannung bei 0,3 V liegt) faengt die Schottkydiode an zu leiten und fuehrt den Strom der zuviel fuer die Basis waehre ueber den Kollektor ab. Folge der Transistor geht nicht in die Saettigung und wird dadurch schneller. Siehe auch Schottky TTL Bausteine. Der nachfolgende komplementaere Spannungsfolger hat ohnehin eine hohe Grenzfrequenz weil in einer Kollektorschaltung die Transistoren nie in Saettigung gehen. Nur hat die Kollektorschaltung keine Spannungs sondern nur eine Stromverstaerkung. Sie ist dafuer da den noetigen Ausgangsstrom zu liefern sonst muesste dein Kollektorwiderstand der Treiberstufe noch niederohmiger werden. So wird eine Impedanzanpassung zwischen deiner Last und dem Kollektorwiderstand vorgenommen. Ausserdem Transformiert sie nicht nur deinen Ohmischen Lastwiderstand sondern auch deine Lastkapazitaet. Dadurch wird dein Treiber auch nicht so stark kapazitiv belastet mit der folge das die obere Grenzfrequenz der Schaltung steigt. Wenn du noch hoehre Grenzfrequenzen erhalten moechtest dann darfs du die ganze Endstufe nicht mehr im Schalterbetrieb betreiben sondern sie muss linear arbeiten. So kann man mit geeigneten Transistoren locker einige 100 MHz schaffen. Aber dann wirds aufwendig. Siehe z.B. Endstufen fuer Oszilloskope dier einige 100MHz bei ca. 50V an den Ablenkplatten treiben muessen. Ich hoffe meine Erklaerung ist verstaendlich geblieben. Ansonsten must du dich halt noch mal melden. Gruss Helmi
Danke für diese ausführliche Erklärung. Alles habe ich zwar noch nicht verstanden, es hapert teilweise schon bei den Grundbegriffen, aber nachdem ich mich noch genauer in dieses Thema eingelesen habe sollte es irgendwann schon 'klick' machen. Vielen Dank nochmal für deine Mühe. mfg Markus
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