Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kuhschwanz vs Linkwitz-Riley


von Thomas B. (escamoteur)


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Hi,

ich habe jetzt zwei Empfehlungen für eine Höhen-Tiefensteuerung für mein 
Mischpult bekommen.

Eine für Linkwitz Riley [http://sound.westhost.com/project09.htm]

Das ganze soll an eine PA und nicht an ein HIFI System.

Was ist denn jetzt besser? Kuhschwanz ist doch viel viel einfacher. Habe 
eine schöne beschreibung in einem anderen Forum gefunden und mal als 
Anhang drangehängt.

Gruß

Thomas

von tim (Gast)


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Ich öffne generell keine doc-Dokumente, die Virengefahr ist hier viel zu 
groß. Im Internet hat sich das pdf-Format durchgesetzt oder reine 
txt-Dateien. Ähnliches gilt für Bilder, Bitmap ist out, pdf bzw. jpg 
bzw. png sind in

von Thomas B. (escamoteur)


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Sorry, hatte ich nicht bedacht, jetzt als PDF

Gruß

Thomas

von Εrnst B. (ernst)


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Dank Openoffice hab ich da nicht so viele Bedenken, ich glaub dessen 
MS-VBA-Konvertierung reicht noch nicht so ganz für Makroviren...

Anyways, im Anhang das Bildchen aus dem .doc...

von HildeK (Gast)


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Unklar ist, was du willst.
Der Vorschlag auf sound.westhost sind Filter für die Trennung von Höhen 
und Tiefen für aktive Hoch- und Tieftöner.

Die Kuhschwanz-Variante wäre eine Klangregelung, wie z.B. an der 
heimischen Stereoanlage. Ist natürlich im Mischpult als Klangregelung 
ebenso verwendbar.
Da müssten auch fertige Schaltungen mit OPAs zu finden sein.
Ich hab dir mal eine angehängt, die so ähnlich vor 20 Jahren in der 
Elektor veröffentlicht wurde.

von Thomas B. (escamoteur)


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Die Empfehlung von sound.westhost war das Signal zu trennen und danach 
über je einen Poti wieder zusammenzuführen.

Ja das ganze soll als Klangregelung in ein Mischpult. Mir ist nur nicht 
klar, welches von beiden besser ist. Kuhschwanz wäre halt viel 
einfacher.

Ich hänge man den Schaltplan den ich für die Linkwitz - Riley gemacht 
habe noch mal an.

Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar was sie angehängte Schaltung 
macht, wenn am ende L und R rauskommt.

Gruß

Thomas

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Das Ding von der HildeK ist 2 mal fällig. Gezeigt ist nur 1 Kanal. Die 
Verteilung am Schluß über 2 Widerstände auf beide Kanäle macht nur Sinn, 
wenn es sich um einen Monokanal handelt, der auf beide Kanäle verteilt 
werden soll. Ansonsten der Ausgang des Klangreglers das kalte Ende von 
C3. Dahinter folgt dann deine Mischpultspezifische Pegeleinstellung. Was 
die Linkwitz-Frequenzweiche anbelangt, sowas ist als normale 
Klangregelung unbrauchbar, da an den Bereichsgrenzen harte Pegelsprünge 
auftreten, sowas klingt ziemlich unschön. Noch ein paar Links:
http://www.schmarder.com/radios/tech/tone.htm
Da kannst du dir das auch berechnen.
oder mit 3 Bereichen:
http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Audio/3band.htm


Gruß
Jadeclaw.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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>Was
>die Linkwitz-Frequenzweiche anbelangt, sowas ist als normale
>Klangregelung unbrauchbar, da an den Bereichsgrenzen harte Pegelsprünge
>auftreten, sowas klingt ziemlich unschön.

Das stimmt so nicht. Die Steilheit von "nur" 12db / Oktave bietet 
genügend Übergangsbereich. Man ist in der Lage, gezielte Bereiche 
(Tiefen / Höhen) anzuheben oder abzusenken. Nichts anderes wird in 
Multibandkompressoren gemacht.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Und deshalb klingt der deutsche Dudelfunk, ÖR wie auch Privat so 
unglaublich Sch....

Gruß
Jadeclaw.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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???

Das liegt ja wohl eher in der Frequenzbeschneidung bei 15kHz und dem 
Stereo-Multiplex-Verfahren.

von Bernhard M. (boregard)


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???
oder an der Dynamikkompression...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wenn man´s übertreibt, klingt´s immer müllig. Weniger ist oft mehr.

von Thomas B. (escamoteur)


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Ich nehm jetzt diese Schaltung hier

[http://sound.westhost.com/project97.htm]

Was haltet Ihr davon?

Was für ne Art Kondensator nehme ich für solche Schaltungen eigentlich 
Elko, Keramisch, Tantal?

Welche Genauigkeit müssen die Widerstände haben oder genügen hier die 
Standard  Kohleschicht aus meinem Sortiment?

Grüße

Thomas

von GG (Gast)


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>Was für ne Art Kondensator nehme ich für solche Schaltungen eigentlich
>Elko, Keramisch, Tantal?
Weder noch. Im Soundbereich nehme ich
Folie (Polyester, PP, ...), größere
Kapazitäten dann Elko.

>Welche Genauigkeit müssen die Widerstände haben oder genügen hier die
>Standard  Kohleschicht aus meinem Sortiment?
Metallfilm 1%.

von Thomas B. (escamoteur)


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Danke, genau das wollte ich wissen.

Gruß

Thomas

von Jorge (Gast)


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Grössere Kapazitäten macht man mit 2 als bipolar geschalteten Elkos und 
parallel dazu schaltet man einen Folienkondensator z.B. mit 1uF. Das 
sollte man grundsätzlich machen sonst gibts bei kleinen Signalen 
Verzerrungen gibts aber auch so immer mit Elkos, es hängt aber auch von 
der Qualität der Elkos ab.

Grundsätzlich sollte kein Gleichstrom durch die Potis und den Signalweg 
gehen sonst rauscht und kratzt es, das muss man also auch noch geschickt 
abblocken.

Folienkondensatoren sind doch relativ teuer und gross, seit neuestem hat 
Reichelt 50V Typen, die sind ganz putzig. Kleine Kapazitäten beim 
Kuhschwanz mach ich mit Styroflex, Keramik ist hier ungeeignet.

Als OP-Amp taugt NJM555, TL072 und NE5532, letzterer muss geschickt 
geschaltet werden, weil zwischen + und - Eingang nur 0,5 Volt maximal 
liegen dürfen.

von Thomas B. (escamoteur)


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>Grössere Kapazitäten macht man mit 2 als bipolar geschalteten Elkos und

Wie meinst Du das?


Kuckt mal, das ist bis jetzt meine Schaltung für einen stereokanal des 
Mischpultes. Da sind ja eigentlich keine großen Kapazitäten drin oder, 
dass sollte also alles mit Folie gehen, oder?

Gruß

Thomas

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Travel Rec. wrote:
> ???
>
> Das liegt ja wohl eher in der Frequenzbeschneidung bei 15kHz und dem
> Stereo-Multiplex-Verfahren.
Nein. Über Digitalsat klingt der deutsche Dudelfunk genauso besch...
Wirklich sauber sind nur die Klassik-/Kulturkanäle der 
Öffentlich-Rechtlichen. Die sind aber dann auch auf UKW sauber und auch 
da sehr nah dran am Optimum, sprich, da bringt ein guter Tuner noch 
etwas.

Bernhard M. wrote:
> ???
> oder an der Dynamikkompression...
Genau das ist es. Und da das heutzutage frequenzselektiv gemacht wird, 
ist die tonale Balance weg, da glaubt man mitunter, die Musik kommt aus 
einem Abwasserrohr.

Gruß
Jadeclaw

von GG (Gast)


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Er meint eine Reihenschaltung
zweier Elkos gegeneinander,
also:
              +   +
       ____| O_____O |____
           | O     O |

oder
          +           +
       ____O |_____| O____
           O |     | O

und über das ganze dann
noch einen Folienkondensator
parallel. Ist bei hohen Frequenzen
oder auch größeren Signalamplituden
durchaus sinnvoll, brauchst Du
hier aber nicht.

Die Sache mit dem Gleichstrom
durch die Potis ist richtig,
auch Schalter, Relais etc. im
Signalweg müssen frei von Gleichspannung
gehalten werden, sonst ploppts beim
umschalten.

Achso, wenn Du die Leiterplatte entwirfst,
achte auf saubere Masseführung.
(strikte Trennung analog-digital,
konsequente Sternform, usw.)

von Thomas B. (escamoteur)


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Hallo GG,

paßt das auf meinem Schaltplan?

Gruß

Thomas

von GG (Gast)


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Meinst Du die Kondensatoren?

Also Du hast im Signalweg
ja nur die 47nF und die 1nF,
ich sehe da überhaupt kein
Problem. Nimm Folienkondis mit
5% Toleranz, Spannung ist hier
fast egal.

(Einen Kritikpunkt habe ich noch:
Der Schaltplan ist nicht schön
gezeichnet, daher ziemlich anstrengend
zu lesen.
Aber nichts für ungut ;)      )

von Thomas B. (escamoteur)


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Wie würde ich so was denn besser zeichnen? Bzw. auf was sollte ich 
stärker achten? In dem Fall Teilen sich halt dummerweise der Linke und 
rechte Kanal zwei Zweikanalpotis + einen 2-Kanalschalter.

Danke & Gruß

Thomas

von GG (Gast)


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Achso, ich sehe gerade noch was:
R63, R64, R65 und R78, R79, R80
sind jeweils nur 10 Ohm groß ?
Der Ausgang vom OV läge dann über
nur 20 Ohm an AGND, das geht nicht.
R65 und R80 sind eigentlich überflüssig,
weil in allen Zweigen der weiteren
Schaltung jeweils Rs mit mehreren kOhm
liegen. Die 10 Ohm spielen da keine Rolle
mehr.
Hinter OV 21B u. 22b zum Digitalpoti würde
ich einen Kondensator einfügen (4.7uF) um
evtl. auftretende DC-Anteile vom PotIC
fernzuhalten.

von Thomas B. (escamoteur)


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Sorry, sollte 10k heißen, die R65 und R80 sind aber 10 Ohm laut der 
Schaltung auf der sound.westhost.com.

Du meinst ich soll den Kondensator einfach in Reihe schalten? Ist da 
4.7µF nicht etwas viel?

von HildeK (Gast)


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Mir sind da noch ein paar Dinge suspekt. So z.B. die 4,7Ohm-Widerstände 
und auch der Boostschalter - vielleicht ist aber nur zu unübersichtlich 
gezeichnet.

von Thomas B. (escamoteur)


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Kuck mal hier [http://sound.westhost.com/project97.htm] davon bin ich 
ausgegangen. Mag sein, dass ich bei der Übertragung Fehler gemacht habe.

Gruß

Thomas

von GG (Gast)


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>Wie würde ich so was denn besser zeichnen? Bzw. auf was sollte ich

Wie beim schreiben vorgehen. Daher,
so wie Wörter die einen Satz bilden
zusammengehören, gehören auch Bauteile
welche eine Baugruppe innerhalb der
Schaltung bilden räumlich zusammen.
Baugruppen sind hier zum Beispiel
der Eingangspuffer, der Klangsteller
und das d.Poti. Bauteile welche zu
jeweils einer funktionalen Gruppe
gehören sollten auch in räumlicher
Nähe zueinander dargestellt sein.
Die Gruppen selbst sollen voneinander
abgesetzt sein.

Bauteile möglichst an einem Raster
ausrichten, die Abstände nicht zu
groß.
Verbingungslinien mit möglichst
wenig Winkeln und Kreuzungen legen.
(geht häufig aber nicht)
Leitungsknoten exakt auf der Kreuzung

Klarer Signalweg von links nach rechts,
möglichst konsequent horizontal.

Ich zeichne mir dann meist die Massetopologie
schon so wie ich sie später aufbauen möchte,
und auch so Dinge Blockkondensatoren an ICs usw.
setze ich im Schaltplan (entgegen der üblichen
Darstellungsweise) an die spätere Position.

von Thomas B. (escamoteur)


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Soll natürlich 4,7k sein, sorry und vielen vielen Dank!

von Jorge (Gast)


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In deiner Schalte sind beim TL072 jeweils + und - vertauscht. Angenommen 
dein Kuhschwanz macht im Extrem +12dB, dann hast du am Ausgang mehr als 
5Volt wenn man bedenkt, dass ein CD-Player 2Volt am Ausgang 
bereitstellt, wundere dich nicht über Verzerrungen im Bass. Der TL072 
braucht mindestens 2kOhm Ausgangswiderstand sonst schwingt der rum. Eine 
Möglichkeit wäre ein nachgeschalteter Spannungsfolger via NE5532 (also 
(-) Eingang direkt mit dem Ausgang eines NE5532 verbunden...). Der Sound 
wird dadurch besser, obwohl eigentlich jeder Baustein zusätzlich 
Einbußen bringt. Ein Elko wirkt etwa wie Kristalldetektoren auch bei 
kleinen Signalen. Ich persönlich habe es zwar noch nie gehört, habe aber 
auch noch nie konsequent in diese Richtung gebaut. Irgendwie muss man es 
ja machen, auch Folienkondensatoren "klingen" erst mit 400VDC gut.

von Thomas B. (escamoteur)


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@GG: Danke! Noch mal zu dem Kondensator hinter dem OV. Also wirklich 
einfach in Reihe schalten?

von GG (Gast)


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R65 u. R80 kannst Du weglassen.

>Du meinst ich soll den Kondensator einfach in Reihe schalten? Ist da
>4.7µF nicht etwas viel?

Ja in den Signalweg vom OV zum
d.Poti. Und hinter den Kondi
noch einen Widerstand ~100 kOhm
vom Signal nach Masse.
Der C ist so groß gewählt,
weil er auf keinen Fall Einfluß
auf das Signal haben soll, sondern
nur den PotIC schützen.

von Thomas B. (escamoteur)


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@Jorge: Vielen Dank! Das mit dem verdrehten OV wär mir nicht aufgefallen 
und ich hätte mich dann gefragt wieso es nicht tut....

von Thomas B. (escamoteur)


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@GG: Verstanden. Zum schöner Zeichen, soweit schon klar, aber wie mach 
ich es in einem Fall wie diesem bei dem die doofen Zweikanal-Bauteile 
anzuschließen sind. Da muss doch einer der beiden Kanäle scheiße 
aussehen oder?

von HildeK (Gast)


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>Mag sein, dass ich bei der Übertragung Fehler gemacht habe.
Ja, das auf jeden Fall:
- der Schalter ist kein Boost sondern ein Defeat (ok - 
Betrachtungsweise), aber er geht nicht auf GND, sondern ist offen! Das 
verändert die Funktion gewaltig.

Ein paar andere Dinge wurden ja inzwischen schon erkannt.

@GG
Schön, wie du auf meine kleine Anmerkung reagiert hast ... :-)

von GG (Gast)


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>dein Kuhschwanz macht im Extrem +12dB, dann hast du am Ausgang mehr als
>5Volt wenn man bedenkt, dass ein CD-Player 2Volt am Ausgang

Ein sehr berechtigter Einwand.
Vielleicht währe ein GainPoti
vor dem Eingangspuffer gar keine
so schlechte Idee.

von HildeK (Gast)


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@Jorge (Gast)
Wenn du soviel Respekt vor den Elkos im Signalweg hast, dann würde ich 
sehr gut offsetkompensierte OPAs nehmen und DC-koppeln!

von Thomas B. (escamoteur)


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HildeK wrote:
>>Mag sein, dass ich bei der Übertragung Fehler gemacht habe.
> Ja, das auf jeden Fall:
> - der Schalter ist kein Boost sondern ein Defeat (ok -
> Betrachtungsweise), aber er geht nicht auf GND, sondern ist offen! Das
> verändert die Funktion gewaltig.

Oops...da wollte ich einmal ordentlich sein und habs wieder verbockt. 
Ich bau mal alles ein was ihr jetzt gesagt habt und poste es morgen noch 
mal.

Gruß

Thomas

von Thomas B. (escamoteur)


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GG wrote:
>>dein Kuhschwanz macht im Extrem +12dB, dann hast du am Ausgang mehr als
>>5Volt wenn man bedenkt, dass ein CD-Player 2Volt am Ausgang
>
> Ein sehr berechtigter Einwand.
> Vielleicht währe ein GainPoti
> vor dem Eingangspuffer gar keine
> so schlechte Idee.


Du meinst einfach noch ein 100k Poti gleich ganz an den Anfang noch vor 
R36?

von Thomas B. (escamoteur)


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So, jetzt hab ich glaub ich alle Änderungen drinnen.

War das mit dem GAIN Poti so gemeint wie ich es gemacht habe?

Gruß

Thomas

von Jorge (Gast)


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@CG, Thomas Burkhart

Es ist in diesem Fall kein Problem das Signal via Spannungsteiler 1:1 
auf 50% zu dezimieren, dann gibts kein Problem. Das kann man mit einer 
Loudness-Schaltung via Relais kombinieren und dann macht es auch noch 
Sinn, naja so ungefähr. Der PGA2311 hat ja auch verstärkende 
Eigenschaften (+31dB) und dann kommt es am Ausgang auf jeden Fall wieder 
raus. Das einzige was man verschenkt ist 3dB-6dB 
Signal/Rauschverhältnis.

Ich habe selbst ein älteres Verstärker "Testsiegermodell", wo man noch 
von 1V Input ausgegangen ist, was beim CD-Player "komisch" klingt. Finde 
es auch interessant, dass andere Leute auch merken, dass auf den meisten 
digitalen/Radiostationen im Gegensatz zu den 80ern Kanalrohrqualität 
verbreitet wird. Wie schafft man das, eine einfache Transistorschaltung 
ohne Gegenkopplung klingt besser.

>Wenn du soviel Respekt vor den Elkos im Signalweg hast, dann würde ich
>sehr gut offsetkompensierte OPAs nehmen und DC-koppeln!

Das ist auch eine gute Idee. Ich habe im letzten Projekt die Elkos 
"antiseriell" geschaltet und vorgespannt (über 100k), erst durch die 
Ladung wird ein Elko zum Kondensator, dann gibt es auch keinen 
"Schmierklang". Das Überbrücken mit Folie ist bei mir schon sinnvoll der 
Strom im Rückkopplungspfad ist nicht unerheblich.

Leider gibts halt ein paar klassive Audio OP-Amps (TL072, NJM455, 
NE5532) und die möchte ich mir bewahren. DC koppeln ist übrigens wieder 
"Out". Ziel ist ein SNR > 100dB. "THD+N" möchte ich auch gezielt angehen 
und dann ist es wieder egal.

von GG (Gast)


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>War das mit dem GAIN Poti so gemeint wie ich es gemacht habe?

Ja so passts.


>es auch interessant, dass andere Leute auch merken, dass auf den meisten
>digitalen/Radiostationen im Gegensatz zu den 80ern Kanalrohrqualität

Und das nicht nur im Radio.
Auch CDs sind teilweise grauslich
abgemischt. Die Soloinstrumente
überprägnant im Vordergrund ebenso
die Sänger, und die hohen Mitten
meist stark angehoben. Das weiche
coole Feeling alter Jazzplatten
ist heute so gut wie nicht mehr
zu finden.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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GG wrote:
>>War das mit dem GAIN Poti so gemeint wie ich es gemacht habe?
>
> Ja so passts.
>
>
>>es auch interessant, dass andere Leute auch merken, dass auf den meisten
>>digitalen/Radiostationen im Gegensatz zu den 80ern Kanalrohrqualität
>
> Und das nicht nur im Radio.
> Auch CDs sind teilweise grauslich
> abgemischt. Die Soloinstrumente
> überprägnant im Vordergrund ebenso
> die Sänger, und die hohen Mitten
> meist stark angehoben. Das weiche
> coole Feeling alter Jazzplatten
> ist heute so gut wie nicht mehr
> zu finden.
Das ist das 'Lauter ist besser'-Syndrom. Teilweise wird sogar bis ins 
Clipping ausgesteuert, um eine möglichst hohe Durchschnittslautstärke zu 
erreichen. Die ersten 10 Minuten denkt man: "Super, da geht richtig was 
ab.". Nach 15 Minuten kommen die ersten Ermüdungserscheinungen, weil die 
natürliche Dynamik fehlt, nach 'ner halben Stunde fliegt die Scheibe aus 
dem Player. Um nie wieder abgespielt zu werden. Trifft dann so eine 
totkomprimierte Scheibe auf ein Dudelfunktypisches Sounddesign 
(ebenfalls totkomprimiert), dann ist das Ergebnis nur noch als 
Körperverletzung zu bezeichnen. Legt man dann eine gut abgemischte 
Klassik-/Jazzaufnahme oder eine aus der Vinylzeit stammende Popaufnahme 
ein, dann ist das wie eine Offenbarung. Auf einmal macht das Musikhören 
wieder Spaß.

Zum Thema: Ich würde den 3-Band-Kuhschwanz einbauen und sparsam 
verwenden.

Gruß
Jadeclaw.

von Thomas B. (escamoteur)


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Welchen 3-Band Kuhschwanz meinst Du jetzt? Komme grad durcheinander. 
Reicht mein 2-Kanal nicht aus? Brauche die Regelung vor allem für mein 
Mikrofon, damit man den Räumen entsprechend ein optimum zwischen Klang 
und Rückkopplungsunterdrückung erreicht.

Gruß

Thomas

von GG (Gast)


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Es gibt noch andere, erweiterte
Schaltungskonzepte, welche auf
der K.s.-Schaltung basieren.
Die standen hier, glaube ich aber,
nicht ernsthaft als Option. So
wie dein letzer Plan ausschaut,
ist denke ich alles da was Du
haben wolltest. Eine Anhebung im Mitten-
bereich z.B. wirst Du kaum (garnicht)
brauchen.

von Thomas B. (escamoteur)


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Danke GG, dann bleibe ich jetzt dabei.

Mal noch ne andere Frage: Wie debugged mal eigentlich so ne 
Audioschaltung? Brauch man dazu ein Oszi oder wie stelle ich fest bis 
wohin mein Ton noch ok ist? Stück für stück nen Lautsprecher 
anschließen?

Gruß

Thomas

von HildeK (Gast)


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Oszi ist die beste Lösung - so man hat.
LS direkt anschließen geht sicher nicht - die einzelnen Stufen können 
den nicht treiben.
Möglich wäre ev. ein hochohmiger Kopfhörer direkt oder über einen 
einfachen KH-Verstärker. Auch z.B. der PC-Quäker könnte ein Ansatz sein. 
Das hilft aber nur eingeschränkt und wenn etwas nicht geht, dann kannst 
du ja den Grund praktisch nicht erkennen - nur eben wieweit es noch 
geht.
Praktisch wäre auch noch ein Funktionsgenerator für den Audiobereich.

von GG (Gast)


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>Mal noch ne andere Frage: Wie debugged mal eigentlich so ne
>Audioschaltung? Brauch man dazu ein Oszi oder wie stelle ich fest bis
>wohin mein Ton noch ok ist? Stück für stück nen Lautsprecher
>anschließen?

Zuerst optisch, dann nach Geruch.
Wenn bis dahin noch alles ok ist,
alle Spannungen nachmessen.
Alle Potis erstmal in Mittelstellung.

Sollte auch hier alles passen,
gibt es zwei Wege, Signal auf den
Eingang und mit dem Oszi den ganzen
Signalweg durchgehen, und auf Funktion
prüfen. Manchmal gibt es Schaltungsteile
welche einen Abgleich bestimmter Parameter
erfordern, das mache ich dann bei der
Gelegenheit (so ungefähr).
Zum Schluss dann Kopfhörer/Monitor/...
dran und Einhören bzw. Feintuning.

Wenn Du keinen Oszi hast, kannst Du
auch gleich per Gehör prüfen:
Du brauchst ein Wiedergabegerät
(Verstärker mit Kopfhörer oder so)
und ein Kabel, welches wie am Verstärker-
eingang angeschlossen ist, und wie eine
Art Prüfspitze funktioniert.(2.5er Klinkenstecker z.B.)

-Also jetzt Signal auf den Eingang.
-Lautstärke am Abhörgerät AUF NULL drehen <-WICHTIG !!
-Jetzt kannst Du mit der Spitze des Steckers etc.
 auf den zu prüfenden Punkt gehen, und die
 Lautstärke LANGSAM hochdrehen.
-Prüfung / Einstellung vornehmen
-Lautstärke wieder auf NULL.

Auf diese Art den Signalweg entlang.
Wenn alles sauber funktioniert und
eingestellt ist, die Schaltung unter
Realbedingungen einige Stunden betreiben.
Dabei mehrfach bis an die Grenzen der
Einstellbereiche gehen, und zum Schluss
noch mal nachtunen.

von Thomas B. (escamoteur)


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Vielen Dank, ich bin echt mal gespannt. Bin auf jeden Fall sehr froh, 
dass Ihr alle schon mal die übelsten Schnitzer aus meiner Schaltung 
rausgemacht habt.

Gruß

Thomas

von GG (Gast)


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Ich hoffe doch, es gibt Fotos.

von Thomas B. (escamoteur)


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Klar, mache ich, ich lade die nächsten Tage mal mein Layout (planung für 
die Lochrasterplatine hoch

Gruß

Thomas

von Jorge (Gast)


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Klirrfaktor (THD) kann man gut mit Arta messen (Testversion).

Dazu braucht es eine hochwertige Soundkarte (m-audio, audiophile Delta, 
oder so ca 80 Euro) und jemanden der genau weiss was er wie macht, da 
eine falsche Verdrahtung ziemlich schnell fatal ausgeht. Exlodierende 
Halbleiter können auch zu fiesen Verletzungen führen (Schutzbrille).

Das erste "Einschalten" kann über Vorwiderstände (47 bis 100-Ohm) in den 
Versorgungsleitungen und in den Signalführungen erfolgen. Ein 
Kurzschluss wegen Fehlern wird meist toleriert und mit 
Nichtfunktionieren quittiert, andernfalls erhält man meistens einen 
sogar hinreichend guten Funktionstest.

Man kann sich eine Klirrfaktormessbrücke bauen, so dass als Ergebnis 
eine Gleichspannung entsteht.

Ein Oszi ist natürlich schön wenn man es hat, ich möchte aber mal zum 
Besten geben, ein Oszilloskop hat mehr didaktischen Nutzen. Es dient 
meist dazu Ungläubige zu überzeugen - in der Schule oder bei der 
Mittelbeschaffung. Es gibt immer die Möglichkeit ohne ein Oszilloskop 
mit einem Digitalvoltmeter eine Messung durchzuführen. Beispielsweise 
kannst du das Rauschen am Ausgang verstärken und zur Messung bringen. 
Ein Rauschgenerator für weisses Rauschen oder ein MLS-Sequenz kann man 
über die Soundkarte ausgeben.

Eine 3-Bereichsregelung unterscheidet sich im Ergebniss kaum von der 2 
Bereichregelung. Die Mitten sind angehoben, wenn Bass und Treble auf 
Minimum sind. Ein 32 Kanal Equalizer hat natürlich was, leider gibt es 
ein  sehr günstiges Gerät von Behringer (50Euro), dafür bekommt man 
nicht einmal die Potis. Es rauscht natürlich auch 32 mal mehr...

von Thomas B. (escamoteur)


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Hi,

das ist jetzt das Layout, bzw. die Planung für die Lochrasterplatine. Im 
Vergleich zu meinem ersten Layout sieht es auf jeden Fall schon mal 
besser aus :-)

Viele Grüße

Thomas

von Christian B. (chris-b)


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Kurze Verständnisfrage:

Wieso wird bei so einem passiven Filter von Anhebung gesprochen? Ich 
stelle mir damit jetzt erst einmal eine Verstärkung vor.

Oder wie ist das gemeint?

von Christian B. (chris-b)


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Christian B. schrieb:
> Kurze Verständnisfrage:

Ich hoffe, dass passt hier noch rein. Ein besseren Thread habe ich 
leider nicht gefunden... :(

von Achim B. (bobdylan)


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Christian B. schrieb:
> Wieso wird bei so einem passiven Filter von Anhebung gesprochen?

Weil es kein passives Filter ist. Je aufer man die Potis dreht, desto 
anlupfer das Signal. Bei voll aufen Potis in diesem Beispiel beträgt die 
Anlupfung 12dB, bei Poti-Mittelstellung 0dB, und bei zuen Potis hats 
12dB Signal-Abschlaffung.

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