Forum: Offtopic HiFi Toslink-Kabel


von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Mal ne Frage zu Toslink-"Kabeln"

"Alle stecker haben 24 Karat vergoldet Kontakte für beste 
Signalübertragung Die isolation besteht aus Polyäthylen mit niedriger 
Dichte, um Signalverluste zu begrenzen und die Übertragungsqualität zu 
verbessern
Erweiterter mehrfacher Schutz mit Aluminiumfolie gegen 
Hochfrequenzstörungen"

was soll das bringen?

Ich dachte immer LWL (nein nicht die Stadt) sind gegen halbwegs normale 
Ein- und Ausstrahlungen immun.

P.S. Wenn einer ein bezahlbares(!) 10m Exemplar kennt, mal Meldung 
machen.

Grüße Thomas

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Glass (taximan)

>"Alle stecker haben 24 Karat vergoldet Kontakte für beste
>Signalübertragung Die isolation besteht aus Polyäthylen mit niedriger
>Dichte, um Signalverluste zu begrenzen und die Übertragungsqualität zu
>verbessern
>Erweiterter mehrfacher Schutz mit Aluminiumfolie gegen
>Hochfrequenzstörungen"

>was soll das bringen?

Geld, in der Kasse des verkäufers.
Seelenfrieden und Überlegenheitsgefühl im Kopf des Konsumenten.

Google audiophil Voodoo

>Ich dachte immer LWL (nein nicht die Stadt) sind gegen halbwegs normale
>Ein- und Ausstrahlungen immun.

Es gibt auch elektrische SPDIF-Kabel auf KOAX-Basis. ALlerdings tut es 
dort ein 0815 Kabel. Ist schliesslich alles digital.

>P.S. Wenn einer ein bezahlbares(!) 10m Exemplar kennt, mal Meldung
>machen.

Definiere bezahlbar? 20 Euro kosten die schon. Quelle? Keine Ahnung.

http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=44840

MFG
Falk

P.S. Vor allem die KONTAKTflächen sind beim optischen Kabel sowas von 
egal. Die STIRNflächen sollten das besser nciht vergoldet sein ;-)

von HildeK (Gast)


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>Definiere bezahlbar? 20 Euro kosten die schon.

Wenn es zweimal 5m + eine Kupplung auch tun - dann gibts das bei 
Reichelt schon für 2*2,20€ + 0,81€. Optisch natürlich.
http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=34478 und
http://www.reichelt.de/?;ARTICLE=47288
Für eine feste Verkabelung im Heimbereich sicherlich ausreichend, für 
den rauen Einsatz mag ARTICLE=44840 besser sein, da der LWL besser 
mechanisch geschützt ist.

>Es gibt auch elektrische SPDIF-Kabel auf KOAX-Basis. ALlerdings tut es
>dort ein 0815 Kabel. Ist schliesslich alles digital.
Das dürfte dann nicht unter dem Begriff TOSLINK zu finden sein, sondern, 
wie du richtig schreibst, unter SPDIF.
Steht TOSLINK nicht automatisch für eine optische Verbindung?
http://de.wikipedia.org/wiki/TOSLINK

>Erweiterter mehrfacher Schutz mit Aluminiumfolie gegen
>Hochfrequenzstörungen"
Kleine Story am Rande: Wir hatten mal ein unerklärbares EMV-Problem. 
Alle Datenverbindungen zwischen der Kammer und der Außenwelt waren 
Glasfaserkabel.
Erst nach längerem Suchen wurde das Problem erkannt: die Fasern waren 
zusätzlich mit einer metallischen 'Isolation' umgeben, die den Dreck von 
draußen nach drinnen transportierte.

von Düsentrieb (Gast)


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afaik gibts keine 10m kabel, da toslink für max. 5m spezifiziert ist.
-> also s.o. : 2x5 + kupplung...mal versuchen...könnte ja gehen...

von Thilo M. (Gast)


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Thomas Glass wrote:
> Mal ne Frage zu Toslink-"Kabeln"
>
> "Alle stecker haben 24 Karat vergoldet Kontakte für beste
> Signalübertragung Die isolation besteht aus Polyäthylen mit niedriger
> Dichte, um Signalverluste zu begrenzen und die Übertragungsqualität zu
> verbessern
> Erweiterter mehrfacher Schutz mit Aluminiumfolie gegen
> Hochfrequenzstörungen"
>
> was soll das bringen?
>
> Ich dachte immer LWL (nein nicht die Stadt) sind gegen halbwegs normale
> Ein- und Ausstrahlungen immun.
>
> P.S. Wenn einer ein bezahlbares(!) 10m Exemplar kennt, mal Meldung
> machen.
>
> Grüße Thomas

Die Firma, die sowas ablässt ist sehr suspekt!
>Polyäthylen
=> Polyethylen
und irgendwelche elektrischen (metallische) Kontakte sind bei optischer 
Übertragung uninteressant.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter

von O. D. (odbs)


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Jetzt mal abgesehen vom tatsächlich vorhandenen Voodoo-Faktor bei vielen 
Hifi-Experten... Die Aussage "S/PDIF ist eh digital und das Interface 
kann daher gar keinen Einfluß auf den Klang haben", ist auf jeden Fall 
falsch.

Wir leben nun einmal in einer analogen Welt und das Signal auf dem 
Kabel, ob optisch oder elektrisch, ist halt trotzdem analog - auch, wenn 
letztendlich Bits übertragen werden. Leider hat die Übertragungsqualität 
auf der Leitung - aufgrund eines Designfehlers des S/PDIF-Signals - 
einen meß- und hörbaren Einfluß auf das, was hinten aus dem D/A-Wandler 
herauskommt.

von HildeK (Gast)


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>afaik gibts keine 10m kabel, da toslink für max. 5m spezifiziert ist.
Das kann schon sein - aber dann nur auf Grund der Dämpfung der 
Plastik-LWLs. Die Grenze dürfte nicht sehr hart sein und mit besserem 
LWL-Material auch zu überwinden sein.

>Leider hat die Übertragungsqualität
>auf der Leitung - aufgrund eines Designfehlers des S/PDIF-Signals -
>einen meß- und hörbaren Einfluß auf das, was hinten aus dem D/A-Wandler
>herauskommt.
Wo ist die Begründung dieses Statements?

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Danke für die Antworten. Das da ein gewisser Zauber hintersteckt hatte 
ich mir schon gedacht. (Fa Oelbach wird in dem Zusammenhang auch immer 
gerne zitiert)

>Leider hat die Übertragungsqualität
>auf der Leitung - aufgrund eines Designfehlers des S/PDIF-Signals -
>einen meß- und hörbaren Einfluß auf das, was hinten aus dem D/A-Wandler
>herauskommt.
Wo ist die Begründung dieses Statements?

Würde mich auch mal interessieren? Qualität der A/D D/A Wandler könnte 
ich mir vorstellen, aber sonst?

Grüße Thomas

von Falk B. (falk)


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@ Oliver Döring (odbs)

>Hifi-Experten... Die Aussage "S/PDIF ist eh digital und das Interface
>kann daher gar keinen Einfluß auf den Klang haben", ist auf jeden Fall
>falsch.

Nöö, ausser bei TOTAL vergurktem Design.

>Wir leben nun einmal in einer analogen Welt und das Signal auf dem

Ein weites Feld . . .

>Kabel, ob optisch oder elektrisch, ist halt trotzdem analog - auch, wenn
>letztendlich Bits übertragen werden.

Gefasel.

> Leider hat die Übertragungsqualität
>auf der Leitung - aufgrund eines Designfehlers des S/PDIF-Signals -

Welcher Designfehler?

>einen meß- und hörbaren Einfluß auf das, was hinten aus dem D/A-Wandler
>herauskommt.

Nöö, siehe oben. Wenn man einen (kleinen) Zwischenpuffer einbaut und 
eine SOLIDE Taktrückgewinnung hat, ist das VOLLKOMMEN egal, wie vergurkt 
das Digitalsignal aussieht, solange keine echten Bitfehler auftreten. 
Und dann ist es schon arg böse.

Wurde alles schonmal diskutiert, auch von mir.

http://groups.google.com/group/de.sci.electronics/browse_thread/thread/ab35b00a60a496a8/691311a40fe3b4ab

MFG
Falk

von HildeK (Gast)


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>Würde mich auch mal interessieren? Qualität der A/D D/A Wandler könnte
>ich mir vorstellen, aber sonst?
Ich kann mir noch mehr vorstellen:
- unzureichende Empfangsempfindlichkeit, führt zu Bitfehlern,
- schlechte Taktrückgewinnung führt zu Jitter
- mieser D/A (deine Aussage), sowie schlechte Spannungsversorgung, 
Masseanbindung, Leiterbahnführung, speziell im analogen oder D/A-Bereich 
usw., führen zu Störungen, Rauschen, Brumm etc.

Aber der Designfehler im S/PDIF - der würde mich schon interessieren.

von O. D. (odbs)


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> Wo ist die Begründung dieses Statements?

Ist recht einfach.

Die meisten betrachten immer nur die Amplitude des Analogsignals und 
seine digitale Repräsentation. In der Tat werden die digitalen 
Amplitudenwerte über das S/PDIF-Interface einwandfrei übertragen und 
nicht verändert. Deshalb ist es auch so schwer, sich von der Vorstellung 
der digitalen Perfektion zu lösen.

Betrachtet man aber den Ausgang eines A/D-Wandlers vor seinem 
Tiefpaßfilter, wird schnell klar, daß zur korrekten Rekonstruktion des 
ursprünglichen Analogsignals eben nicht nur die Amplitudenwerte stimmen 
müssen, sondern auch die Zeitpunkte, zu denen der A/D-Wandler seinen 
Ausgang von einem zum nächsten Sample weiterschaltet (in der Praxis das 
Wordclock-Signal). Denn ein von der Amplitude her korrektes Sample, das 
allerdings zum falschen Zeitpunkt ausgegeben wird (etwas zu früh oder 
etwas zu spät), "verbiegt" ja auch das analoge Ausgangssignal.

Und genau an dieser Stelle, dem Timing, liegt das Problem des 
S/PDIF-Interface. Denn woher kommt das Taktsignal des D/A-Wandlers in 
einem Verstärker mit Digitaleingang? Es wird zwangsläufig aus dem 
Eingangssignal rekonstruiert (S/PDIF übermittelt Daten und Takt im 
Biphase-Mark-Format), denn die Quelle bestimmt die Sample-Rate, nicht 
der Empfänger.

In der Praxis befindet sich im Empfänger eine PLL, die das ursprüngliche 
Taktsignal aus dem S/PDIF-Datenstrom rekonstruiert. Jedwedes Rauschen, 
vom miserablen Netzteil und Oszillator im CD-Player angefangen (bei 
jeder Bewegung der Servomotoren bricht die Spannung ein und der 
Oszillator jittert lustig umher), über die miserablen Toslink-Bausteine 
bis zu der eher schlecht implementierten PLL (siehe Datenblatt Crystal 
CS8414), findet also doch wieder seinen Weg in das analoge 
Ausgangssignal.

Glaubt mir, ich habe mich mit diesem Thema lange praktisch beschäftigt 
und kann ein Lied davon singen, wie schlecht diese Dinge in der Praxis 
umgesetzt sind, immer mit dem Hinweis: "Ist doch eh alles digital!" Da 
werden ohne mit der Wimper zu zucken einige MHz über 
75-Ohm-Steckverbinder in ein 50-Ohm-Kabel eingespeist (Reflektionen ohne 
Ende!) und anschließend durch einen nicht für HF geeigneten Übertrager 
gequält, nur um anschließend von einem TTL-Schmitt-Trigger wieder in 
Rechtecksignale verwandelt zu werden (Rückkopplung, Reflektionen ohne 
Ende!).

Intuitiv geht man immer davon aus, daß ein unsauberer Takt (Stichwort 
Jitter) nur dann einen Einfluß hat, wenn der Einfluß stark genug ist, um 
einzelne Bits umzuschmeißen. Das ist in einer digitalen 
Übertragungskette auch richtig. An genau zwei Stellen hat ein unsauberer 
Takt aber immer einen Einfluß: Bei der A/D-Wandlung und bei der 
D/A-Wandlung.

Alles klar? ;)

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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> Ich kann mir noch mehr vorstellen:
> - unzureichende Empfangsempfindlichkeit, führt zu Bitfehlern,
> - schlechte Taktrückgewinnung führt zu Jitter
> - mieser D/A (deine Aussage), sowie schlechte Spannungsversorgung,
> Masseanbindung, Leiterbahnführung, speziell im analogen oder D/A-Bereich
> usw., führen zu Störungen, Rauschen, Brumm etc.
>
> Aber der Designfehler im S/PDIF - der würde mich schon interessieren.


Naja das am anderen Ende ein rückgewinnbares (so richtig?) Signal heraus 
kommen muß, war für mich eigentlich klar. Is allerdings auch relativ 
kompliziert aus EINEM Digitalsignal Takt und Daten zu erzeugen. Hatte 
das mal beim BUND. Haben die wenigsten verstanden.

von HildeK (Gast)


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>Alles klar? ;)
Ich habe nichts anderes gemeint - nur mit der Übertragungstechnik hat 
das nichts zu tun, sondern lediglich mit dem, was der Schaltungsdesigner 
mit dem empfangenen Signal anstellt. Wenn dieser mit dem empfangenen 
S/PDIF nichts rechtes anzufangen weiß, ist das nicht S/PDIF anzulasten.
Man kann einen Takt aus einem sehr schlechten Signal hervorragend 
zurückgewinnen - man muss nur wollen!
Jede digitale Übertragungstechnik ist mit dem Problem konfrontiert und 
wird millionenfach richtig gelöst! Jeder CD-Spieler hat einen 
Oszillator und dieser jittert - mehr oder weniger.

von Falk B. (falk)


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@ HildeK (Gast)

>- unzureichende Empfangsempfindlichkeit, führt zu Bitfehlern,
>- schlechte Taktrückgewinnung führt zu Jitter
>- mieser D/A (deine Aussage), sowie schlechte Spannungsversorgung,
>Masseanbindung, Leiterbahnführung, speziell im analogen oder D/A-Bereich
>usw., führen zu Störungen, Rauschen, Brumm etc.

Das sind alles Design - und Gerätefehler, die ein solides Gerät nicht 
hat.

@ Oliver Döring (odbs)

>nicht verändert. Deshalb ist es auch so schwer, sich von der Vorstellung
>der digitalen Perfektion zu lösen.

Nöö.

>müssen, sondern auch die Zeitpunkte, zu denen der A/D-Wandler seinen
>Ausgang von einem zum nächsten Sample weiterschaltet (in der Praxis das

Klar, nennt sich Jitter. Alles nix neues.

>Eingangssignal rekonstruiert (S/PDIF übermittelt Daten und Takt im
>Biphase-Mark-Format), denn die Quelle bestimmt die Sample-Rate, nicht
>der Empfänger.

Stimmt. Und Biphase-Makr ist geradezu ideal für Taktrückgewinnung, weil 
es eine hohe Flankendichte hat.

>In der Praxis befindet sich im Empfänger eine PLL, die das ursprüngliche
>Taktsignal aus dem S/PDIF-Datenstrom rekonstruiert. Jedwedes Rauschen,

Genau.

>vom miserablen Netzteil und Oszillator im CD-Player angefangen (bei
>jeder Bewegung der Servomotoren bricht die Spannung ein und der
>Oszillator jittert lustig umher), über die miserablen Toslink-Bausteine
>bis zu der eher schlecht implementierten PLL (siehe Datenblatt Crystal
>CS8414), findet also doch wieder seinen Weg in das analoge
>Ausgangssignal.

Ja, in einem billigen, vergurkten Empfänger. Das tifft aber zu 90% auch 
auf den KOAX-Eingang zu. Womit dessen proklamierter Vorteil praktisch 
gegen Null tendieren dürfte, Gurkendesign ausgenommen.

>Glaubt mir, ich habe mich mit diesem Thema lange praktisch beschäftigt
>und kann ein Lied davon singen, wie schlecht diese Dinge in der Praxis
>umgesetzt sind,

Nun, das kann schon sein.

> immer mit dem Hinweis: "Ist doch eh alles digital!" Da
>werden ohne mit der Wimper zu zucken einige MHz über
>75-Ohm-Steckverbinder in ein 50-Ohm-Kabel eingespeist (Reflektionen ohne
>Ende!)

Naja, ein paar MHz machen bei ein paar m Kabel noch nicht soviel aus, 
siehe Wellenwiderstand. Und die meisten würden sich wundern, aus 
welchen miesen Augendiagrammen noch ein astreines Digitalsignal 
rekonstruiert werden kann. Gescheiter Empfänger vorrausgesetzt.

> und anschließend durch einen nicht für HF geeigneten Übertrager
>gequält, nur um anschließend von einem TTL-Schmitt-Trigger wieder in
>Rechtecksignale verwandelt zu werden

Reicht meist.

> (Rückkopplung, Reflektionen ohne Ende!).

???

>Intuitiv geht man immer davon aus, daß ein unsauberer Takt (Stichwort
>Jitter) nur dann einen Einfluß hat, wenn der Einfluß stark genug ist, um
>einzelne Bits umzuschmeißen.

Ich nicht.

> Das ist in einer digitalen
>Übertragungskette auch richtig. An genau zwei Stellen hat ein unsauberer
>Takt aber immer einen Einfluß: Bei der A/D-Wandlung und bei der
>D/A-Wandlung.

Stimmt.

>Alles klar? ;)

Aber sicher. Und wo ist nun der Designfehler von SPDIF?

MFg
Falk

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Bevor es hier wieder ausartet, habe folgendes bestellt:

HomeCinema Toslink-Kabel Audiokabel optisch HighEnd 10m
Artikelnummer: 350089527508

Gute Nacht!

von O. D. (odbs)


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Jaja, ist ja gut.

Nur daß die Praxis halt zeigt: Die Leute, die Audiogeräte bauen, haben 
keinen blassen Schimmer, wie der Takt ordentlich rekonstruiert werden 
muß. Denn in fast 100% der Fälle kopieren sie die Schaltung aus dem 
CS8414-Datenblatt. Und damit filtert die PLL eben den Jitter nicht in 
den Infraschallbereich runter, wie auch... schaut euch das Datenblatt 
an. Und somit kommen die ganzen Sünden zum tragen, die in ein typisches 
schlecht gemachtes Schaltungsdesign einfließen: Schmitt-Trigger am 
S/PDIF-Eingang, ungeeigneter Übertrager davor. Von der Qualität des 
Netzteils reden wir mal lieber nicht und daß dann Cynch-Buchsen (welche 
Impedanz haben die nochmal?) als Steckverbinder der Wahl gelten, ist 
schon fast das kleinste Problem. Natürlich ist klar, daß in den 
Billig-CD-Playern in der Regel nur eine 5V-Versorgung (78S05) zur 
Verfügung steht, die dann für die komplette Digitalelektronik und meist 
auch noch für die Servos herhalten muß. Und wieviel Jitter dann auf der 
anderen Seite ankommt, erschließt sich dem erfahrenen Ingenieur 
intuitiv.

Mit ordentlichem Digital-Design hat das nichts, aber auch gar nichts zu 
tun. Wie gesagt, die Leute, die das Zeug bauen, sagen: "Ist doch eh 
alles digital". Da könnt ihr noch so viel rumargumentieren, "WENN" das 
ordentlich umgesetzt wird, und "WENN" die ihre Hausaufgaben machen, 
"DANN KANN DAS GAR NICHT..." usw. Keine dieser Voraussetzungen ist 
erfüllt.

Und genau deshalb macht es in der Praxis erstaunlicherweise doch 
manchmal einen Unterschied, ob da Toslink oder RG58 zwischen dem 
Verstärker und dem CD-Player verlegt wird.

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Glass (taximan)

> Is allerdings auch relativ kompliziert aus EINEM Digitalsignal Takt und >Daten 
zu erzeugen.

Nicht wirklich. Manchester oder Biphase-Mark sind da trivial.

> Hatte das mal beim BUND.

???
Dort kommt man doch bestenfalls mit dem ohmschen Gesetz in Berührung, 
und das nur in der "Spezialausbildung".

> Haben die wenigsten verstanden.

Und du?

MfG
Falk

von Falk B. (falk)


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@ Oliver Döring (odbs)

>Nur daß die Praxis halt zeigt: Die Leute, die Audiogeräte bauen, haben
>keinen blassen Schimmer, wie der Takt ordentlich rekonstruiert werden
>muß.

Das wage ich zu bezweiflen. Dass es viele nicht wirklich gut können mag 
sein, aber alle? No Way.

> Denn in fast 100% der Fälle kopieren sie die Schaltung aus dem
>CS8414-Datenblatt.

;-)
Alles Chinesen?

>schlecht gemachtes Schaltungsdesign einfließen: Schmitt-Trigger am
>S/PDIF-Eingang,

Was ist daran falsch?

> ungeeigneter Übertrager davor.

Hmmm, muss man sehen. Kann man so nicht beurteilen.

> Von der Qualität des
>Netzteils reden wir mal lieber nicht und daß dann Cynch-Buchsen (welche
>Impedanz haben die nochmal?)

Bei 10 MHz und digital zweitrangig, wie sind hier keine 
Analogmikrowellenspezis.

>Mit ordentlichem Digital-Design hat das nichts, aber auch gar nichts zu
>tun.

Schon möglich, gilt aber wie gesagt auch für KOAX.

> Wie gesagt, die Leute, die das Zeug bauen,

Kennst du die alle? ;-)

> sagen: "Ist doch eh
>alles digital".

Ein "paar" machen sich schon Gedanken über Jitter, und machen was 
dagegen.

>"DANN KANN DAS GAR NICHT..." usw. Keine dieser Voraussetzungen ist
>erfüllt.

Kann ich mir schwer vorstellen. Bauen Bose, Sennheiser & Konsorten alle 
nur Müll? Für DAS Geld?

MFG
Falk

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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> Hatte das mal beim BUND.

???
Dort kommt man doch bestenfalls mit dem ohmschen Gesetz in Berührung,
und das nur in der "Spezialausbildung".

> Haben die wenigsten verstanden.

Und du?

So halbwegs, is aber schon länger her(Stichworte: GAFDIN, GAFCON, 
SYSTEM12)

nu reichts für heute aber

von HildeK (Gast)


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Falk Brunner wrote:
>@ HildeK (Gast)
>...
>Das sind alles Design - und Gerätefehler, die ein solides Gerät nicht
>hat.
Ich werde nie was anderes behaupten!

von O. D. (odbs)


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> Das wage ich zu bezweiflen. Dass es viele nicht wirklich gut können mag
> sein, aber alle? No Way.

Nicht alle. Aber bei den wenigen Ausnahmen wird es RICHTIG teuer. So 
teuer, daß die meisten hier in dem Forum noch nicht einmal die 
Markennamen kennen werden. Pass Labs hat mal eine eigene, diskrete PPL 
implementiert, wenn ich mich richtig erinnere. Die totale Ausnahme. Ein 
oder zwei Hersteller tun bei Multi-Format-D/A-Wandlern das, was der 
CS8414 macht, in einem FPGA oder DSP. Qualität? Keine Ahnung, müsste man 
sich genauer anschauen (können), insbesondere die Filtercharakteristik 
und Eckfrequenzen der PLL.

Ich habe früher eine zeitlang (privat im Freundeskreis und für 
Verleihfirmen) Audio repariert. Und deshalb eine Menge Digitalaudio von 
innen gesehen. Und trotzdem jedesmal neu die Hände über dem Kopf 
zusammengeschlagen.

> Kann ich mir schwer vorstellen. Bauen Bose, Sennheiser & Konsorten alle
> nur Müll? Für DAS Geld?

Tut mir ja fast schon leid, dein Weltbild zu zerstören, aber...

Bose besteht im wesentlichen aus Marketing. Viel dahinter ist nicht. 
Hör's dir an, das Zeug steht im örtlichen Fachhandel rum. In der Regel 
wird es der Händler nicht zulassen, Bose-Anlagen im direkten Vergleich 
mit anderen Marken zu hören. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Hier mehr dazu: http://www.zhome.com/ZCMnL/PICS/stereo/bosefaq.htm

Sennheiser ist eine seriöse Firma, die bauen schöne Kopfhörer. Zum 
Beispiel für DJs und Piloten. Aber wo kommen die so großartig mit 
Digitalaudio in Berührung, daß sie da größere Forschungsarbeit leisten 
könnten? (Denn weg von den üblichen S/PDIF-Receiverchips heißt 
Forschungsarbeit!) Ich muß aber zugeben, daß ich jetzt kein intimer 
Kenner der Sennheiser-Produktpalette bin.

> ;-)
> Alles Chinesen?

Tja, Pioniergeist bei Audio-Junk-Massenware? Lohnt sich nicht. Die Kids 
hören doch heute über Handy-Lautsprecher Musik und finden das 
anscheinend ausreichend gut.

>>schlecht gemachtes Schaltungsdesign einfließen: Schmitt-Trigger am
>>S/PDIF-Eingang,
>
> Was ist daran falsch?

Ein Schmitt-Trigger arbeitet mit... richtig: Mitkopplung. Also schön das 
Digitalsignal vom Ausgang wieder in das S/PDIF-Interface 
zurückschmeißen, mit Zeitverzögerung. Von da kommt es dann auch wieder 
zurück - das Thema mit den nicht angepassten Impedanzen hatten wir ja 
schon. Ist gemessen und dokumentiert. In manchen Audio-Foren sind 
tatsächlich äußerst kompetente und fleißige Ingenieure unterwegs, die 
den Sachen auf den Grund gehen und nicht nur schlau daherreden (und die 
auf Arbeit entsprechendes Meßequipment stehen haben).

Analog Devices backt schöne, schnelle Komparatoren. VIEL besser...

>> Wie gesagt, die Leute, die das Zeug bauen,
> Kennst du die alle? ;-)

Muß man die dazu persönlich kennen? Auf High-End-Messen und in den 
Foren, in denen die sich eben auch rumtreiben, habe ich manche 
Diskussion geführt. Die Audio-Welt ist nicht so groß... Aber oft reicht 
es auch schon, Interviews in den tollen Audio-Zeitschriften zu lesen 
oder Prospekte. In der Regel wird da einiges zwischen den Zeilen über 
die "Design-Philosophie" verraten. Hochauflösende Bilder der Innereien 
sprechen auch manchmal Bände. Crystal macht doch immer so schöne große 
Logos auf deren Chips ;)

> Ein "paar" machen sich schon Gedanken über Jitter, und machen was
> dagegen.

Im Prospekt machen viele was gegen Jitter, weil es durch die unzähligen 
leidigen Diskussionen zum Thema geworden ist. Daß das jetzt von jedem 
Voodoo-Freak durchdiskutiert und bekämpft wird, hat aber leider auch 
nicht dazu geführt, daß sich die Leute besser auskennen. "Snake Oil" zum 
Thema Jitter gibt es jede Menge. Wirklich gute Lösungen selten.

Ich sage mal, ASRCs (asynchronous samplerate converters) könnten ein Weg 
aus dem Dilemma sein. WENN sie richtig in Silizium gegossen werden. WENN 
das digitale Interface ordentlich gemacht wird, so daß der Jitter am 
Eingang nicht in den neuen Amplitudenwerten festgeschrieben wird. WENN 
die digitale PLL im Inneren vernünftig implementiert ist. Usw. Und jetzt 
rate mal, denken die Leute nach, oder kopieren sie die Schaltung aus dem 
CS8420-Datenblatt? ;)

von Eman (Gast)


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Ich hatte sehr lange eine 15m-Verbindung zwischen PC und Receiver mit 
drei 5m-Kabeln und zwei Kupplern ohne Probleme!

von Blackbird (Gast)


Lesenswert?

@Düsentrieb shrieb:
"afaik gibts keine 10m kabel, da toslink für max. 5m spezifiziert ist.
-> also s.o. : 2x5 + kupplung...mal versuchen...könnte ja gehen..."

Nein, die Sender TOTX173 und TOTX178 haben jeweils mit den Empfängern 
TORX173, TORX176 und TORX178 unterschiedliche Reichweiten. Die kleinste 
ist 5m bei der ungünstigsten Kombination. Steht aber in den 
Datenblättern zu den Sendern drin.

Habe mir mal ein 20m Toslink-"Kabel" konfektionieren lassen und es tut 
mit einem TO?X173-Pärchen sehr gut.

Blackbird

von roffez (Gast)


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Jou, und wenns noch länger sein soll das da (vorsicht Werbung für mich 
:-)
nehmen:

http://www.appsys.ch/joomla/products/digitalaudio/toslinkextender

Ist schon ziemlich OT, ok...

von Magnus Müller (Gast)


Lesenswert?

Schöne Zitriwi (oder Kitrone?) auf der Startseite. Das Produktspektrum 
ist auch enorm =)

Gruß,
Magnetus

von roffez (Gast)


Lesenswert?

Na, trommeln gehört zum Geschäft :-) Hätte gerne mehr Zeit um mir noch 
ein paar weitere Gadgets auszudenken....

Gruss, Rolf

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