Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Doktor-Stelle bei Siemens


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,

wollte nur eure Meinung wissen.

Ich war an der TU und bin seit 1,5 Jahren in einer größeren 
Elektronikentwicklungsfirma (>5000 Mitarbeiter).

Jetzt habe jetzt ein Angebot für eine recht interessante 
Doktorandenstelle über die TU bei SIEMENS bekommen.

Dauer: 3 Jahre
Gehalt: 2000€ als Freiberufler (12mal pro Jahr)

Was bringt der Dr. in der heutigen Zeit noch?
Wieviel bleib mir als Freiberufler Netto dann übrig?

von Informatiker (Gast)


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Seit wann ist man Freiberufler, wenn man im Promotionsstudiengang steckt 
?

Mit den 2000,- kommst du genausoweit, wie als Angestellter - du kriegst 
nur keine Krankenkasse, AL und RV gezahlt. Das sind so 2500,- grob 
gerechnet. Da du vermutlich mehr als 10.000 an Kosten haben wirst, 
kommst Du auf einen mickrigen Gewinn von 12000, wodurch fast nichts zu 
versteuern sein wird.

Tipp: Geh als Selbständiger über einen Dienstleister zu Siemens. Dann 
kriegst Du das 5-fache!

von Ingenieur (Gast)


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>Tipp: Geh als Selbständiger über einen Dienstleister zu Siemens.
>Dann kriegst Du das 5-fache!

Aber nur bei Vollzeit und ausreichendem Stundensatz, also z.b: 165 x 60!

Die 2000,- die Siemens für den Doktorand zahlt, implizieren sicher, daß 
er nur zu einem Drittel echt arbeitet und den Rest forscht.

Frage: Wie lange soll das gehen?  Eine Promotion dauert doch mindestens 
mal 3 Jahre, an der Uni bis zu 6 Jahre, wenn man nebenher in einer 
2/3-Stelle nach  BAT arbeitet.

?

von Thomas (Gast)


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2000 Brutto als Freiberufler sind anscheinend die üblichen Konditionen 
für Doktoranden bei Siemens.

Die Promotion dauert 3 Jahre. Die Aufagbenstellung ist auch so 
ausgelegt, dass die Promotion in der Zeit schaffbar ist in Kooperation 
mit dem Lehrstuhl.

Eher stelle ich mir die Frage inwieweit eine Promotion heute sinnnvoll 
ist. Für Forschung und Lehre sicherlich, aber bringt die Promotion in 
der Industrie noch Vorteile?

von Ingo E. (ogni42)


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Aus eigener Erfahrung:

Promovieren macht nur dann Sinn, wenn es Dich thematisch (!) 
interessiert.

Als "Karriereturbo" ist es in heutiger Zeit nicht mehr sinnvoll. In den 
drei Jahren habe andere in der Industrie schon einen Vorsprung gewonnen, 
bei dem Du dann mit Deinem Dr. bestenfalls gleichziehen kannst.

Wenn es aber darum geht, drei (bis fünf) Jahre mit viel Freiheit an 
einem Thema zu forschen, dann rate ich eher zum Gang an die Uni. Da ist 
sogar die Bezahlung - so man denn eine volle BAT Stelle hat - besser als 
das, was man Dir angeboten hat.

von Günny (Gast)


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BAT gibt es zwar nicht mehr, aber auch mit dem TV-L-Tarif ist das Gehalt 
bei einer vollen Stelle an der Uni ausreichend (und besser als in der 
Industrie).
Als Karriereturbo ist die Promotion heutzutage vielleicht nicht mehr 
ganz so wirksam, strebt man jedoch eine Anstellung in einer 
Entwicklungsabteilung großer Unternehmen an, hat man mit dem Dr. bessere 
Chancen. Besonders in Vorentwicklungsabteilungen, wo neue Technologien 
und Konzepte entstehen, sind promovierte Ingenieure mit vertieftem 
theoretischem Fachwissen im Vorteil.

Die Promotion in einem Unternehmen kann natürlich auch als Einstieg in 
eine folgende Festanstellung genutzt werden; Unternehmen, in denen 
Einstellungsstop für festangestellte Ingenieure besteht, stellen häufig 
trotzdem Doktoranden ein (machen häufig die gleiche Arbeit für ein 
deutlich geringeres Gehalt). Die Chance, nach erfolgreicher Promotion in 
eine Festanstellung hineinzurutschen ist dann relativ groß.

von Marian (Gast)


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>Die Chance, nach erfolgreicher Promotion in
>eine Festanstellung hineinzurutschen ist dann relativ groß.

Das hört sich aber auch nur wieder nach einem faulen Ersatzweg an. Bei 
dem Anspruch einer Promotion setze ich ein gewisses Format des Bewerbers 
voraus und der sollte sich für den Königsweg interessieren und nicht 
nach Ersatzwegen.

Ist unsere Wirtschaft schon soweit gekommen, daß man als Ingenieur 
promovieren muss, um als einer von wenigen über eine Art 2. Weg in die 
Firmen reinzukommen?

Ich meine: Nein! Schon garnicht in der aktuellen Situation. Da macht es 
keinen Sinn, eine Promo auf Niedriggeahltsniveau anzustreben, während es 
zu gleicher Zeit Absolventen eine Fachhochschule schaffen, sich mit nur 
2 Jahren Berufserfahrung selbständig zu machen und Projekte zu €60,- die 
Stunde abzuarbeiten.

Für die 2000,- muss so einer gerade 33h arbeiten und hat ansonten 
dieselben Konditionen.

Oder?

von Rachel (Gast)


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2000€ brutto als Doktarand ist wie viel netto?

Krankenkasse ist TK.
bin ledig.


hilft diese rechner oder nicht?


http://www.focus.de/finanzen/steuern/gehaltsplaner/brutto-netto-rechner_aid_28104.html

von Dipl Ing FH (Gast)


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> Ist unsere Wirtschaft schon soweit gekommen, daß man als Ingenieur
> promovieren muss, um als einer von wenigen über eine Art 2. Weg in die
> Firmen reinzukommen?

JA !!!

von Mr.T (Gast)


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> 2000€ brutto als Doktarand ist wie viel netto?
goto www.nettolohn.de

von Matthias (Gast)


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Es ist aber tatsächlich so, daß Dr.-Ings trotz allgemeinen 
Einstellungsstops eine Stelle kriegen und der 'normale' Ing nur eine 
Absage...-:(
Selbst erlebt bei einer Delphin-artigen Autozulieferer-Firma.

von Unpromovierter (Gast)


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>Es ist aber tatsächlich so, daß Dr.-Ings trotz allgemeinen
>Einstellungsstops eine Stelle kriegen und der 'normale' Ing nur eine
>Absage...-:(

So denken heute aber viele Firmen. Die Personaler vor allem größerer 
Firmen glauben, daß ein Doktor das Wissen eines Ings mit Berufserfahrung 
quasi aus dem Stegreif beherrscht. Wenn er dann noch für das gleiche 
Gehalt arbeitet fällt die Wahl natürlich auf den Doktor.

von Jürgen W. (lovos)


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>> Ist unsere Wirtschaft schon soweit gekommen, daß man als Ingenieur
>> promovieren muss, um als einer von wenigen über eine Art 2. Weg in die
>> Firmen reinzukommen?
>
>JA !!!

Gestern kam (Wiso) ein Beitrag ueber die akademischen Tageloehner.
An der LMU (Muc) wurde einem Doktor per Email gekuendigt, der fuer 
10EUR/h als Tutor arbeitet.
Ein Jungprofessor meinte, dass die Uebernahme-Wahrscheinlichkeit nach 
einer Professur bei 20% liegt, und dass man bei der Industrie in diesem 
Alter/Arbeitserfahrung nicht mehr interessant ist.

http://stream-tv.de/sendung/1267180/wiso-akademische-tageloehner

von A. F. (chefdesigner)


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Ja, ist seltsam. Siemens Healthcare macht das derzeit so: Es gibt massig 
gesponsorte Dr.Stellen über die FAU und angegliederte Unis in 
Forschungs- und Drittmittelprojekte.

Ich kénne zwei Kollegen, dir dort arbeiten, die nebenher einen Dr. 
machen, aber volles Gehalt beziehen und eine  40h Woche machen.

Wie das zeitlich geht, weiss ich nicht, werde ich jetzt mal aber mal 
rauskriegen.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> wollte nur eure Meinung wissen.
>
> Ich war an der TU und bin seit 1,5 Jahren in einer größeren
> Elektronikentwicklungsfirma (>5000 Mitarbeiter).
>
> Jetzt habe jetzt ein Angebot für eine recht interessante
> Doktorandenstelle über die TU bei SIEMENS bekommen.
>
> Dauer: 3 Jahre
> Gehalt: 2000€ als Freiberufler (12mal pro Jahr)

Das ist zwar nicht üppig, aber auch nicht ungewöhnlich. An Unis arbeiten 
Doktoranden oft für eine halbe Stelle. Man muss bei dem Lohn beachten, 
dass der Doktorand meist nicht komplett "nutzbringend" für die Firma 
eingesetzt werden kann, weil er ein Thema auch sehr vertieft bearbeiten 
und am Ende auch zusammenschreiben muss.

> Was bringt der Dr. in der heutigen Zeit noch?

Wahrscheinlich so viel wie immer schon. Es ist ein Indikator dafür, dass 
der Betreffende Durchhaltevermögen hat und nicht zu den Schlechtesten 
seines Jahrgangs gehört hat. Er hilft ein wenig dabei, Leute davon zu 
überzeugen, dass man für bestimmte Stellen besser geeignet ist als 
andere. Insbesondere, wenn die Stellen mit der Doktorarbeits-Thematik in 
Verbindung stehen. Der Aufstieg nach oben dürfte auch einen Hauch 
einfacher als ohne sein. Er garantiert aber gar nichts. Strampeln muss 
man trotzdem noch.

> Wieviel bleib mir als Freiberufler Netto dann übrig?

Nicht viel. Wenn Du nur daran interessiert bist, weil der Dr.-Grad 
vielleicht etwas bringen könnte, dann lass es. Wenn Du allerdings an der 
Thematik interessiert bist und gerne mal den Wettbewerb mit Dir selber 
aufnehmen willst, kann ich es nur empfehlen.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Informatiker schrieb:
> Tipp: Geh als Selbständiger über einen Dienstleister zu Siemens. Dann
> kriegst Du das 5-fache!

Dann kann er aber auch nicht als Doktorand an seinem Thema arbeiten. 
Dann wird er sehr viel nutzbringender eingesetzt und kann nicht halbwegs 
frei an seinem Thema arbeiten und vielleicht noch einen Teil der 
schriftlichen Arbeit dort erledigen.
3 Jahre für eine komplette Doktorarbeit sind übrigens sehr, sehr knapp. 
Da muss man sich wirklich sehr beeilen, um wenigstens die ganzen 
praktischen Arbeiten über die Bühne zu bekommen, komplettes 
Zusammenschreiben ist da in der Regel nicht mehr mit drin...

von doktorand (Gast)


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der beitrag ist zwar schon älter, aber vielleicht ja immer noch 
interessant für die googler. daten sind noch recht aktuell.

als freiberufler zahlst du von den 2000EUR deine gesamten beiträger für 
krankenversicherung und rentenversicherung (bist 
rentenversicherungspflichtig wegen einem auftraggeber). macht mit 
steuern ca. 15+20+15=50% abzüge, also um 1000EUR netto. ist nicht viel 
geld, reicht aber für ein leben auf studentenniveau meist aus. reich 
wirst du in den jahren nicht, eher im gegenteil.

üblicherweise wird mitarbeit im projekt erwartet, dein forschungsthema 
definierst du in zusammenarbeit mit der betreuenden uni, wie du das 
schaffst, liegt in deiner verantwortung. in drei jahren alle ergebnisse 
zu haben, ist sportlich und abhängig vom projekt und gegebenheiten nicht 
immer zu schaffen, normal ist eine dauer um 4 jahre, verlängerungen der 
dreijahresverträge sind üblich. keinen zweijahresvertrag akzeptieren, 
wenn möglich. 3 jahre inklusive schreiben schaffst du nur, wenn du schon 
vorher am thema gearbeitet hast, etwa als diplomand. ansonsten schreibst 
du nach vertragsende zusammen, also parallel zum neuen job oder auf 
eigene kosten. dauer ein jahr oder mehr veranschlagen, ist halt ein 
bisschen mehr als eine diplomarbeit.

frustrationstoleranz und durchhaltevermögen sind zwingend erforderlich 
und werden in der zeit stark trainiert. in manchen abteilungen wirst du 
auch als mitarbeiter zweiter klasse behandelt und entsprechend 
ausgenutzt. sich organisieren, seine belange vertreten und durststrecken 
durchhalten lernt man durchaus in dieser zeit. persönliche 
weiterentwicklung gibts genügend dabei.

uni kann, muss aber nicht die bessere alternative sein, je nach 
konkreter gestaltung der doktorandenstelle, abteilung und 
promotionsbetreuer, und nach deinen weiteren plänen.

viel erfolg!

ein ex-doktorand

von walter martin julian wilhelm (Gast)


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doktorand schrieb:
> als freiberufler zahlst du von den 2000EUR deine gesamten beiträger für
> krankenversicherung und rentenversicherung (bist
> rentenversicherungspflichtig wegen einem auftraggeber). macht mit
> steuern ca. 15+20+15=50% abzüge, also um 1000EUR netto. ist nicht viel
> geld, reicht aber für ein leben auf studentenniveau meist aus. reich
> wirst du in den jahren nicht, eher im gegenteil.

Aus wie gewohnt gut unterrichteten Quellen erfuhr man, dass bei S 
mittlerweile 2300 EUR pro Monat herausspringen. Rentenversicherung 
zahlen die meisten Doktoranden wohl nicht (ob sie es muessten ist mir 
nicht bekannt und auch egal, vermutlich koennte man bei etlichen dieser 
Doktoranden einwandfreie Scheinselbstaendigkeit feststellen), viele sind 
privat Krankenversichert womit trotz voller Beitraege sich die Belastung 
im Rahmen des Normalen bewegt. Somit bleibt schon mehr uebrig, mit der 
letzten Erhoehung des Honorars geht es wohl ueber 1500 EUR. Je nach 
Standort kann man damit schon auf einem etwas anderen Niveau als der 
gemeine Stundent leben.

Ansonsten ist die Darstellung meines Vorschreibers korrekt.

Noch-Doktorand (und gar nicht so ungluecklich damit)

von Interessent (Gast)


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Auf welchen der drei Sektoren beziehen sich die genannten Zahlen? Ich 
habe kürzlich gehört, dass 1500 Euro brutto der Betrag ist, der aktuell 
an Doktoranden bei S. gezahlt wird.

von D. I. (Gast)


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Ich dachte dass es deutlich mehr ist was man bekommt wenn man in der 
Industrie promoviert oder ist das eine halbe Stelle dort und eine halbe 
Stelle in der Uni?

Ich fang ab 1.12. in der Uni an als WiHIKra und TVL E 13 ist jetzt auch 
nicht überüppig aber doch mehr als 1500 Brutto...

von robocash (Gast)


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+ Klingt nach SIEMENS Dresden und TU Dresden.

+ Hoffentlich handelt es sich um 2000,-€ + MWST, denn die ist zu zahlen.

+ Sieht aus wie Scheinselbständigkeit, denn SIEMENS ist übermächtig.

+ Industrie-Nähe ist besser, da UNI theoretisch ist.

+ SIEMENS hat auch technische DOCs mit 100 Seiten, aber die reichen vom 
Gesamtschwierigkeitsgrad nicht an eine Doktorarbeit heran, weil sie eher 
tabellenartig aufzählen.

+ Ein Problem ist, dass alle bei Siemens rein wollen, sozusagen am 
Türsteher vorbei. Ein einmaliges Opfer (z.B. an Freizeit) soll dann 
ewige Anstellung und ein hohes Gehaltsintegral sichern. Das ist 
eigentlich Hebelwirkung.

+ Als ich bei SIEMENS VDO war, taten alle wichtig, von wegen bedeutsame 
Entwurstätigkeit. Mangels Nachfrage flogen im nächsten Jahr wir 
Leiharbeiter komplett raus. Sinnloser technischer Mist.

+ Am wichtigsten war es bei VDO, den Regierungspräsidenten zu überzeugen 
damit der die maximale Anzahl an Arbeits-Sonntagen genehmigte. Dazu 
hatten wir Dr. X, der das klarmachte. Dr. X beaufsichtigte auch jeden 3. 
Sonntag uns Leiharbeiter bei der Arbeit. Wir konnten uns nicht 
abwechseln, die Chefs schon.

+ Leider gibt es seit längerem eine Richtung hin zu "flexiblen" 
Verträgen. Klingt nach vielen (leider schlechten) kreativen Ideen. 
Gewerkschaften haben die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durchgesetzt. 
Und Urlaub und solche Sachen. Ein Angestellter arbeitet abzüglich Urlaub 
und Feiertage im Schnitt jährlich etwa 42 Wochen. Darauf müsstest du das 
Arbeitgeber-Brutto umlegen.

von hjhhj (Gast)


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Der Doktor allein ist nicht ausreichend.
Kannst Du denn auch blubbern?
Das ist das wichtigste, fachlich musst du keine Ahnung haben

von Michael K. (charles_b)


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robocash schrieb:

> + Hoffentlich handelt es sich um 2000,-€ + MWST, denn die ist zu zahlen.

1. Die MWST muss natürlich ans Finanzamt abgeführt werden, ein paar Cent 
Vorsteuerabzugsbeträge für Druckerpapier werden aber noch drin sein - 
unter dem Strich ist es nicht die Rede wert.

2. Siemens ist es wurscht, ob es MWST zahlen muss oder nicht, denn 
Siemens selber ist vorsteuerabzugsberechtigt, MWST ist daher ein 
durchlaufender Posten.

von Pierre Gojin (Gast)


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Kurzes Update dazu:
Doktoranden bekommen bei Siemens im Healthcare Sektor weiterhin 2000 
Euro monatlich (unversteuert). Wer Glück hat kann ein weiteres 
Promotionsstipendium bekommen (Ernst von Siemens Promotionsstipendium 
(http://www.siemens.de/jobs/absolventen/doktoranden/seiten/home.aspx, 
dort stehen auch noch weitere Details)) was weitere 500 Euro pro Monat 
bedeutet sowie ca. 2000 Euro Reisemittel für den Gesamtzeitraum der 
Promotion. Bei 2500 Euro ist hat man nach Steuer etwas mehr als einen 
volle TVL13 Stelle, aber natürlich noch nicht in die RV oder AV 
eingezahlt. Macht man das freiwillig (nicht zu empfehlen) liegt man 
vermutlich etwas unterhalb einer vollen TVL 13 Stelle. Die MwSt zahlt 
Siemens natürlich oben drauf, aber die ist abgesehen von einigen 
Vorsteuerbeträge (Kann interessant sein, wenn man sich 
beispielsweiseneue Hardware oder sonstige größere Posten anschafft, aber 
im Prinzip kann man auf Vorsteuerbeträge auf alles abziehen, was in 
irgendeinem Zusammenhang mit der Tätigkeit als freier Mitarbeiter steht, 
also auch die Handyrechnung, DSL Vertrag, etc.) ein durchlaufender 
Posten, wird vom Doktoranden also an das FA weitergereicht.
Nach deutschem Arbeitnehmererfinder Gesetz zahlt Siemens seinen 
Doktoranden außerdem Prämien für Patentanmeldungen ( ab 400 Euro pro 
Patent aufwärts , steht auch oben in dem link) und Prämien für 
Verbesserungsvorschläge allgemeiner Art. Wer also gut und innovativ 
forscht kann sich hier noch ein Zubrot verdienen.

von Justus S. (jussa)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2609770:
>> Autor: Informatiker (Gast)
>> Datum: 22.08.2008 00:24
>
>> Autor: Thomas (Gast)
>> Datum: 21.08.2008 23:44

keinen anderen Thread zum Wichtigmachen gefunden und deswegen auf mehr 
als 3 Jahre alte Beiträge antworten? Zuckerle wie er leibt und lebt...

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Michael S. schrieb:
> Wenn Du allerdings an der
> Thematik interessiert bist und gerne mal den Wettbewerb mit Dir selber
> aufnehmen willst, kann ich es nur empfehlen.

Eigentlich ja auch der Sinn jeder Ausbildung und jedes Studiums.

Wenn es nur ums Geld geht werde Politiker, Rauschgift- oder
Mädchenhändler. Irgendwie ist eure Diskussion schwer nachvollziehbar.
Geld ist nicht alles.

von expromovend (Gast)


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Thomas schrieb:

> wollte nur eure Meinung wissen.
Rechne dir mal aus was dir durch die Zeit der Promotion finanziell durch 
die Lappen geht.

Den Horizont erweitern kann man auch billiger. Der Dr. Titel ist die 
Karotte die dir der Professor vor die Nase hält während er 2-3 Jahre auf 
dir damit herumreitet.

von PostMortem (Gast)


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expromovend schrieb:
> Rechne dir mal aus was dir durch die Zeit der Promotion finanziell durch
> die Lappen geht.
>
> Den Horizont erweitern kann man auch billiger. Der Dr. Titel ist die
> Karotte die dir der Professor vor die Nase hält während er 2-3 Jahre auf
> dir damit herumreitet.

Genau richtig. Drei bis "Ende offen" Jahre die kleine Bitch des 
Professors sein, teils 60h-Wochen abschuften (im eigenen Interesse...) 
und dafür weniger verdienen als üblich...so sieht leider für viele die 
Promotionsrealität aus. Mehr Geld oder irgendwelche besseren Chancen 
bringt es jedoch meiner Meinung nach freilich nicht in der Industrie.

von Markus (Gast)


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Hallo,

ich habe mal eine Frage zur Promotion in der Industrie. Ich bin gerade 
bei meiner Masterarbeit und möchte danach erst einmal berufliche 
Erfahrung sammeln. Später würde ich dann evtl. noch gerne promovieren.
Ist es sinnvoll in der Industrie zu promovieren oder soll man es lieber 
"richtig" machen und an einer Uni promovieren?

von Idiot (Gast)


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Manchmal frage ich mich, wie unselbstständig selbst Leute mit 
Masterabschluss sein können.

Die Schwemme an schlechten "Akademikern" ist echt traurig :-/

von Dr. Achim (Gast)


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Idiot schrieb:
> Manchmal frage ich mich, wie unselbstständig selbst Leute mit
> Masterabschluss sein können.
>
> Die Schwemme an schlechten "Akademikern" ist echt traurig :-/

Solche Kommentare sind echt traurig!!

@Markus
Ich selbst habe vor gut 20 Jahren an einer Uni promoviert und habe bis 
jetzt 2 Promotionen in der Industrie betreut.
Wenn du eher von der praktischen Seite kommst würde ich dir zu der 
Promotion in der Industrie raten. Ich hatte damals diese Möglichkeit 
nicht aber ich würde es heute machen.

von Hotti (Gast)


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Was ist denn bitte  eine praktische Promotion? Ich denke, es geht um 
Wissenschaften? Wenn jetzt für allen Mist ein Dr vergeben wird, dann 
sind wir dbald soweit, wie in Österreich und auch hier sind die Titel 
entwertet.

Ausserdem zeigt es nur die Titelgeilheit, wenn man einen 
scheinwissenschaftlichen Dr haben will, um dann nicht wissenschaftlich 
in der Industrie zu arbeiten. Was soll das?

Ist genau so wie "Abi haben wollen" um dann nicht zu studieren, obwohl 
es die Hochschulreife anzeigt.

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