Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rauschen auf ADwandler Ausgang


von S. F. (deffman)


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Hallo zusammen,

Ich habe ein kleines Problem mit meiner Schaltung. Ich habe ein 
ADWandler board gebaut und das Ergebnis hat ein Rauschen von ca. 6mV.

Über die Einspeisung der Hauptversorgung wurde schon in diesem Thread 
diskutiert:

Beitrag "Re: Spannungsversorgung Blockkondensatoren"


Da es im Endeffekt meine erste Schaltung war, die ich komplett alleine 
aufgebaut habe, wäre ich also nun doch um jeden Tip dankbar, damit ich 
den evtl. Fehler beim nächsten Projekt vermeiden kann.

Nun gut, hier ist also mein layout und das routing. Die Datenblätter der 
Ops, des Comparators und des Adwandlers habe ich auch gepostet.
Viel Spaß damit und beim durch den Fleischwolf drehen ;)

Platinenlayout:
http://www.datei-upload.eu/file.php?id=23520030e0e2ca6cb72cdd497f284355

Routing:
http://www.datei-upload.eu/file.php?id=6c471631659e9cb6fab39c6d0c41036d

Datenblätter:

LM7171: 
http://www.datei-upload.eu/file.php?id=80f3095ab44925b7ffb75d82b4720e9d

LT1411:
http://www.datei-upload.eu/file.php?id=4029a03071a5dff458d51abf2c36a702

LMV824M:
http://www.datei-upload.eu/file.php?id=edb6d33ca0a16aefcba678073c20d588

Die CONVST Flanke generiere ich übrigens mit dem MCU-Evaluation Board 
EVK1100 und mit diesem stelle ich auch das Ergebnis der Wandlung in Form 
der Spannung auf dem Display dar. Deswegen komme ich auf den Wert von 
6mV Rauschen. Da ich immer den aktuellen Maximal und Minimalwert 
anzeigen lasse. Ich bin mir nicht sicher, vielleicht deute ich auch die 
Daten im ADWandlerdatenblatt falsch und das Togglen der hinteren Bits 
rührt schon alleine vom ADwandler. Ein LSB ist übrigens 0,155mV. Sprich 
des sind maximal ca. 40LSB Fehler auf dem Ausgang.

Wäre echt dankbar über jeden Tip. Sei es zu grundsätzlichen Dingen des 
Layouts oder des Routings. Oder auch sonstige Verbesserungsvorschläge. 
Wie gesagt, ich will ja dazu lernen. Und am Anfang macht man halt leider 
des öfteren mal ein paar blöde Fehler :)



Gruß und Danke schon mal im Voraus!

------------------------------------------------------------------------ 
-
EDIT [22.08.2008 12:44]: Sorry hatte aus Versehen das falsche Layout 
hochgeladen. Jetzt ist es das richtige ;)

Und das Signal das ich im Moment messe ist V_Schwelle_Schmitt.

von S. F. (deffman)


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Hm komisch, kann den Beitrag nicht mehr bearbeiten. Hab aber grad 
gemerkt dass beim oberen Routing keine Werte und Namen drin sind. In 
diesem hier ist es besser:

http://www.datei-upload.eu/file.php?id=9909e21c4de14d9f8af11fcf962361b5

oder mit Massefläche

http://www.datei-upload.eu/file.php?id=30b6c4de02a6503444f4fd1b277c26f4

Gruß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> 40LSB
Nein, das sind 40 Incremente und somit 5-6 LSB, und das ist viel...
Den Fehler hast du nicht auf dem Ausgang, da wird er nur sichtbar. Der 
Fehler liegt auch nicht (primär) an der Schaltung.
Dein Problem ist: das Layout ist nicht gut
(hier stand zuerst miserabel, aber ich will mal nicht so sein  ;-)


Deine schöne blaue Masse ist einfach so ein Kupferklotz, der auch noch 
fast in der Mitte zertrennt ist. und dann stell dir mal die Frage, warum 
an dem AD-Wnadler extra Pins mit AGND (gleich 3) und DGND und sogar OGND 
sind. Da steht sicher was im DBL dazu (Seite 12 Board Layout and 
Bypassing):
:
An analog ground plane separate from the logic system
ground should be established under and around the ADC.
:

Und wenn du so eine schöne Massefläche hast, dann muss doch der selbe 
Strom auch über die Versorgungsleitungen fliessen, wieso sind die so 
dünn?

Die Pins 28 und 31 sind zudem recht wackelig und umständlich mit GND 
verbunden. Das gilt genauso für die AGND-Pins. Mach da mal eine dicke 
Brücke rein...

Eine Haupt-Layoutregel ist:
1) Zuerst die Versorgung gut layouten
2) dann den Rest
Denn was macht eine Schaltung ohne guten Strom?

Das mit den Blockkondensatoren hatten wir ja schon  ;-)

von S. F. (deffman)


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Hallo Lothar,

hm ein LSB ist doch Urange/2^n = 2,56V/2^14 = 0,155mV. Seht auch so im 
Datenblatt. Aber gut unter LSB kann man natürlich auch das letzte der 14 
Bits verstehen.

Hm ja okay. Leider lernt man routen halt nicht in der Vorlesung. Aber 
gut, deshalb frage ich ja. Will ja was lernen!

Gruß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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>LSB ist doch Urange/2^n = 2,56V/2^14 = 0,155mV. Seht auch so im Datenblatt.
Ich kehre mich in Sack und Asche.
Richtig, nach dieser Deifiniton stimmt auch dein Rechenweg.
Aber es Zappeln dann wirlich die Datenleitungen D5-D0  ;-)

>Leider lernt man routen halt nicht in der Vorlesung.
Eigentlich schade, ja.

Stichworte hier sind EMV, Entkopplung, Rückstrom...
Schön beschrieben z.B. hier
http://www.elmac.co.uk/papers01.htm
und hier
http://www.elmac.co.uk/pdfs/Lord_of_the_board.pdf
(Das Bild auf Seite 3 unten trifft übrigens auf dein Layout genau zu)

Aus der Sicht eines Fertigers sieht das so aus:
http://www.fs-leiterplatten.de/html/allgemein.html

von S. F. (deffman)


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Hallo Lothar,

vielen dank für die Links! Ja ich glaub da hätte ich so einiges anders 
machen müssen. Aber gut, gottseidank ist es ja nicht weiter tragisch. 
Das nächste Mal werde ich die Designregeln beachten!

Gruß und schönes Wochenende!

von Michael L. (Gast)


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Hallo,

ich habe ja lange gegrübelt, was Du mit dem Board machen willst. Denn so 
richtig was Nützliches macht es ja nicht:

- Ein AD-Wandler, der eigentlich nur digitale Signale anliegen hat (der 
eine Pin kommt vom Schmidttrigger, der andere von einer 
Konstantspannungsquelle)
- Verschiedene Relaisschaltungen
- ein Schaltregler zur Spannungsinvertierung
u. ä.

Das ist ein ganz schönes Sammelsurium. Mir schwant aber mittlerweile, 
daß es wohl ein Board für ein Praktikum an der Uni/FH werden soll, wo 
die Leute die verschiedenen Bauteile kennenlernen sollen.


Zur Funktion

Dein analoges/digitales Eingangssignal kommt wahlweise über X1 (BNC) 
oder X3 (SMA) herein. Du läßt es über einen als Schmidt-Trigger 
beschalteten OPV LM7171 laufen, so daß es dann entweder +5V oder -5V hat 
- oder ein bißchen weniger, je nachdem, ob der LM7171 Rail-to-Rail ist 
oder nicht.

Dieses Digitalsignal geht in AIN+ des AD-Wandlers. In AIN- hast Du dann 
über den 0-Ohm-Widerstand R6 (R10 vermutlich nicht eingesetzt) Deine 
Referenzspannungsquelle zugeführt. Und dann gehen die AD-Eingänge nach 
außen.

Und jetzt rauscht es, sagst Du. Und zwar mehr als das TP_SIGNAL_TO_AD 
rauscht, das Du vermutlich mit dem Oszilloskop mißt.


Masseführung
Mir fällt auf, daß Du die Analog- und Digitalschaltkreise nicht getrennt 
hast.

- Normalerweise trennst Du bei kritischen Schaltkreisen die analoge und 
digitale Masse und führst sie an genau_ _einem Punkt (beispielsweise 
über eine 1000 Ohm Ferritperle, evtl. auch Widerstand oder normale 
Spule) zusammen.

- Ähnlich gehst Du mit der analogen und digitalen Spannungsversorgung 
vor:
Analoge- und digitale Spannungsversorgung werden an genau einem Punkt 
zusammengeführt und über eine 1000-Ohm Ferritperle (evtl. auch Spule 
oder Widerstand) getrennt.

- Bei der Führung der Versorgungsspannung achtest Du dann darauf, daß 
sie sternförmig von einem Punkt weggeht und unmittelbar rechts und links 
davon die jeweilige  Massefläche verläuft (Rückseite ist nicht 
unmittelbar daneben).

- Die Massefläche sollte nicht unterbrochen werden, da sie deren 
Induktivität erhöht. Im Zweifel kannst Du die Massefläche an einer 
Trennlinie mit vielen parallelen Vias auf die Rückseite bringen und nach 
der Unterbrechung mit vielen parallelen Vias wieder zurück. (1 Via = 
1-2nH)

Mit diesen Maßnahmen erreichst Du, daß digitale Schaltpulse nicht die 
analoge Spannungsversorgung runterziehen und so auf die Analogsignale 
übersprechen.

_ABER_: Die schlecht gewählte Masseführung ist wahrscheinlich nicht die 
Ursache für das Rauschen. Hier geht es mehr um die Unterdrückung von 
Schaltpulsen.



*Kondensatoren/Ferritperlen*

- Vor den 7805 nehme ich nur 100µ/100n. Deine Auswahl ist übertrieben 
und
  teilweise schlecht (100n zusammen mit 10n).

- Am Ausgang des 7805 spielt die Musik. Hier würde 100nF parallel
  mit einem 100µF-Aluminium-Elko nehmen und die Spannungsversorgung 
danach
  an jedem Bauteil mit 100nF abpuffern, je nach Datenblattangabe
  zusätzlich mit 100pF NPO oder 10µF Keramik (1206 von Farnell).
  Bei Dir fehlt die große Kapazität am Ausgang des 7805.

- Den MAX1044 würde ich HF-mäßig mit Ferritperlen abblocken; ein
  Schaltregler macht gerne mal Schaltspitzen. Abblocken soll erfolgen
  - über die Masse
  - über die +5V und
  - über die -5V
  Meine Wahl fiele dabei auf 1000 Ohm Perlen, deren
  Induktivität/Wirkwiderstand bei möglichst geringen Frequenzen schon 
groß
  ist.

- VREF würde ich am REF1004U mit 10µF Keramik 1206 abpuffern. Am
  Referenzeingang des AD-Wandlers dann nochmal mit 100nF. Du
  hast dort einen Elko 500nF eingezeichnet. Das halte ich für nicht gut.
  Hinsichtlich der Größen solltest Du nicht zu sehr mischen und weit
  auseinanderliegende Werte nehmen, sonst hast Du irgendwann einen
  Parallelschwingkreis.

- Beim AD-Wandler bist Du zu knausrig mit 100nF-Kondensatoren. 
Stattdessen
  nimmst Du häufig 10µF. Nimm im Zweifel beide parallel. Ich vermute, Du
  nimmst 10µF Keramik im 1206-Gehäuse und 100nF im 0805-Gehäuse. Die 
kann
  man auch zusammen übereinander auf ein 1206 Pad löten.

- REFOUT am AD-Wandler ist nicht gegen Masse abgepuffert! Das Datenblatt
  sagt, man braucht es nur, wenn man es gegen AIN- führt. Probieren
  würde ich es trotzdem

- DVP und AVP würde ich beide mit 10µ/100nF abpuffern; eventuell
  gegenseitig mit einer 1000 Ohm Ferritperle entstören.

*Entstörung des LM7171-Ausgangs*
Am Ausgang des LM7171 solltest Du einen Tiefpaß erwägen. Den kannst Du 
sicher noch durch Kratzen einbauen.
Das heißt in Serie zum Ausgang baust Du einen Widerstand R ein und und 
irgendwo vor dem AD-Wandler führst Du ein C gegen Masse.
Die Grenzfrequenz des RC-Tiefpasses solltest Du mit der Abtastfrequenz 
des AD-Wandlers abstimmen. Auf jeden Fall muß das R rein, sonst schwingt 
der LM7171 eventuell.

Tip zum Schaltplanerstellen:
- Wenn Du mit "net" von einem Pin weggehst, macht es sich ganz gut, 
nicht gleich "um die Ecke" zu gehen, sondern erstmal einen Schritt 
geradeaus. Dann kannst Du die Netze besser umändern. (Hat keine 
funktionelle Bewandnis).


Die meisten Sachen, die ich genannt habe, kannst Du noch nachträglich 
einbauen. Das hat auch einen gewissen Lerneffekt. Man sieht dann, worauf 
es in der jeweiligen Schaltung am meisten ankommt.

Ich habe bei einer meiner letzten Schaltungen durch Ferritperlen 
zwischen µC und Verstärkerschaltung 30dB geringere Schaltspitzen vom µC. 
Die Massen hatte ich nicht getrennt.



Gruß,
  Michael

von lkmiller (Gast)


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@  Michael Lenz
>Normalerweise trennst Du bei kritischen Schaltkreisen die analoge
>und digitale Masse und führst sie an genau einem Punkt zusammen.
Ist m.E. in der Praxis nicht durchführbar. Und du hast das offenbar 
selber erfahren:
>Die Massen hatte ich nicht getrennt.
Prinzipiell sollte die Schaltung so layoutet werden, also ob zwei 
getrennte Massen verwendet würden, und die Signale so geführt werden, 
dass nicht irgendwelche Leistungs-Ausgänge quer durch die 
Analog-Abteilung durchdonnern. Dann geht das auch mit 1 durchgehenden 
Massefläche gut. Hier gilt das Prinzip, dass jede_Signalleitung auch 
eine Signalrückleitung braucht (meistens einfach nur Masse), und die 
am besten in unmittelbarer Nähe. Sehr schön ist das in dem Dokument 
http://www.elmac.co.uk/pdfs/Advanced_Topics_in_EMC_Design.pdf 
beschrieben.

von Michael (Gast)


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Hallo lkmiller,

die Trennung der Massen geht schon; das ist nur etwas aufwendiger.
Solange die Massefläche niederimpedant genug ist, ist glaube ich aber 
die Versorgungsspannung kritischer.


Gruß,
  Michael

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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>ist die Versorgungsspannung kritischer.
Mich wundert sowieso, wie man es schafft, eine dicke Massefläche zu 
erzeugen,  und gleichzeitig die Versorgung mit 0,6mm Leiterbahnen 
durchzuführen...
Dabei lernt man schon im 1. Kapitel Wechselstrom, dass eine 
Spannungsversorgung idealerweise einen Wechselstromwiderstand von 0 Ohm 
hat.

Dann muss aber, als logischer Schluss, die Versorgung gleich behandelt 
werden wie die Masse, weil die wechselspannungsmäßig ja auch das gleiche 
Potential hat. Also auch eine Vcc-Fläche...

von Falk B. (falk)


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@ Lothar Miller (lkmiller)

>Mich wundert sowieso, wie man es schafft, eine dicke Massefläche zu
>erzeugen,  und gleichzeitig die Versorgung mit 0,6mm Leiterbahnen
>durchzuführen...

Das ist doch ein Starkstromkabel! Wieviel Ampere soll die Schaltung denn 
schlucken?

>Dabei lernt man schon im 1. Kapitel Wechselstrom, dass eine
>Spannungsversorgung idealerweise einen Wechselstromwiderstand von 0 Ohm
>hat.

Ja, und im 2. dass solche idealen Annahmen in der Praxis nicht 
erreichbar und letztendlich auch nicht notwendig sind.

>Dann muss aber, als logischer Schluss, die Versorgung gleich behandelt
>werden wie die Masse, weil die wechselspannungsmäßig ja auch das gleiche
>Potential hat. Also auch eine Vcc-Fläche...

Nöö, ein paar Elkos + Keramik-Cs an der richtigen Stelle reichen in den 
meisten Fällen. Den Luxus Vcc-Plane kann man sich nicht immer leisten.

MFG
Falk

von S. F. (deffman)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Tips und Hinweise.

@Michael: Doch das Board macht eigentlich schon etwas ;) Ich muss ADS-B 
Signale die von einem Demodulator kommen in digitale Signale umwandeln 
und dann anschließend per UDP an den Rechner schicken. Jedes Telegramm 
hat eine Präambel. Das Problem ist, ich weiß nicht wann und mit welchem 
Pegel die Signale ankommen (nur irgendwo zwischen 0 und 2V). Deshalb 
habe ich den Komparator eingebaut. Hierdrauf kommt das Eingangssignal. 
Sobald der erste Puls der Präambel den Pegel den ich mit dem Poti 
einstellen kann überschreitet erzeugt der Komparator eine positive 
Flanke mit einem Pegel von ca. 4.8V (Durch Anpassung des Triggerlevels 
soll es möglich sein entweder schwache Signale zu überspringen oder bei 
zu hoher Verkehrsbelastung den Schwellwert zu erhöhen.) Diese Flanke 
erzeugt am MCU (Evaluation Board EVK1100 mit AVR32-UCA3 Controller) 
einen Interrupt. In dieser Interrupt Routine erzeuge ich das 
AD-Steuersignal. Sprich eine negative Flanke alle 500ns nach dem 
Interrupt mit einem I/O pin. Dieser I_/O pin geht auf CONVST des 
AD-Wandlers. Die Daten hole ich mir dann immer über den parallel Bus ab.
Das ist eigentlich die grobe Erklärung der Schaltung. Der LM7171 dient 
als Impedanzanpassungsschaltung. Denn wenn der Demodulator einen 
Eingangswiderstand von 470 Ohm sieht, liefert er 0-1,3V, bei einem 
Eingangswiderstand > 10kOhm 0-2V. Dadurch könnte man noch den 
Pegelbereich anpassen (War so in Spek gefordert).
Über das Relais kann ich dem AD-Wandler die Referenzspannung des 
Komparators zuführen. Das Ergebnis zeige ich dann auf einem Display an. 
Somit kann man eben die Referenzspannung einstellen ohne zusätzliche 
Messinstrumente zu brauchen.

So das war jetzt erst mal eine kurze Erklärung zur Funktionsweise.

Ja ich muss zugeben mein Layout ist wahrscheinlich noch sehr 
verbesserungswürdig! Aber ich werde vor allem die Tips von Michael auf 
jeden Fall noch probieren! Wirklich vielen Dank für deine ausführliche 
Erklärung und Hilfestellung!

Gruß

von S. F. (deffman)


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@Falk: Die maximale Stromaufnahme ist 180mA. Das sind aber nur alle 
maximalwerte der Datenblätter addiert. In Realität nimmt die Schaltung 
ca. 140mA auf.

@Michael: Die 10uF Cs sind standard Tantal Kondensatoren in 
Durchstecktechnik. Wie ich im Thread zuvor über den Versorgungseingang 
entnommen habe, sind SMD Kondensatoren wohl besser, da sie ihre Ladung 
schneller abgeben können, richtig?!?

Und noch ein Punkt: Ich hatte leider nur 2 Layer zur Verfügung, da wir 
die Platine hier an der FH mit einfachem Belichten und Ätzbad 
hergestellt haben. Von dem her wäre es schwer gewesen VCC, VCC, AGND und 
DGND mit einem eigenen Layer auszustatten. Aber für die Zukunft werde 
ich es mir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten!

Gruß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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>>... 0,6mm Leiterbahnen ...
> Das ist doch ein Starkstromkabel!
Eher eine Heizung: 1A Strom --> 10K Temperaturerhöhung. Und das evtl. 
auf 10cm Länge? Dafür ist eine Leistung nötig, und dafür ist eine 
Spannung nötig, und die fehlt dann irgendwo.


>>Lernt man 1. Kapitel Wechselstrom dass eine Spannungsquelle
>>idealerweise einen Wechselstromwiderstand von 0 Ohm hat.
> Ja, und im 2. dass solche idealen Annahmen in der Praxis nicht
> erreichbar und letztendlich auch nicht notwendig sind.
Und im 3., dass man Kapitel 1 und 2 niemals vergessen soll.
>Aber für die Zukunft ... im Hinterkopf behalten!
Richtig so, das wollte ich  ;-)

von Falk B. (falk)


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@ Lothar Miller (lkmiller)

>>>... 0,6mm Leiterbahnen ...
>> Das ist doch ein Starkstromkabel!
>Eher eine Heizung: 1A Strom --> 10K Temperaturerhöhung. Und das evtl.

Es fliessen real gerade mal 140mA!

MFG
Falk

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner wrote:
>>>> ... 0,6mm Leiterbahnen ...
>>> Das ist doch ein Starkstromkabel!
>> Eher eine Heizung: 1A Strom --> 10K Temperaturerhöhung. Und das evtl.
> Es fliessen real gerade mal 140mA!

Ja, das weiß ich jetzt auch, genau wie du ;-)

Zur Wiederholung (denn die macht anerkanntermaßen den Meister):
0,6mm Leiterbahn, 35u Kupfer, 1A Strom, Basismaterial FR4
=> 10K Erwärmung der Leiterbahn  (über den Daumen gepeilt).

von Michael L. (Gast)


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Hallo Falk und Lothar,

>>Mich wundert sowieso, wie man es schafft, eine dicke Massefläche zu
>>erzeugen,  und gleichzeitig die Versorgung mit 0,6mm Leiterbahnen
>>durchzuführen...

ich glaube, das ist hier gar nicht das Problem.

> Das ist doch ein Starkstromkabel! Wieviel Ampere soll die Schaltung denn
> schlucken?

Entscheidend für die Qualität der Versorgungsleitung bei HF ist vor 
allem die Leitungsinduktivität, nicht der ohmsche Leitwert oder die 
Strombelastbarkeit. Hinsichtlich der Leitungsinduktivität macht es keine 
allzu großen Unterschiede, wie dick die Versorgungsleitungen sind. Es 
ist eigentlich immer zu wenig; es sei denn, man verwendet eine ganze 
Fläche.

Da man die Gleichspannung nicht immer über eine komplette Fläche 
zuführen kann, behilft man sich damit, die Leitungen am Bauteil mit 
Kondensatoren abzupuffern. Für kurze Pulse übernehmen dann die 
Kondensatoren die Funktion der Gleichspannungsquelle.

Das geht aber nur dann, wenn die Masseanschlüsse der Kondensatoren auf 
dem gleichen Potential liegen.

Die Massefläche ist letztlich also dafür da, um die Induktivität vom 
Bezugspotential zu den Masseanschlüssen der einzelnen Bauelemente gering 
zu halten.

Insofern halte ich es nicht für schlimm, wenn die Versorgungsleitungen 
nicht besonders dick sind. Sofern die Kondensatoren da sind, dürfte 
nichts Schlimmes passieren.



Gruß,
  Michael

von Michael L. (Gast)


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Hallo,

> Und noch ein Punkt: Ich hatte leider nur 2 Layer zur Verfügung, da wir
> die Platine hier an der FH mit einfachem Belichten und Ätzbad
> hergestellt haben. Von dem her wäre es schwer gewesen VCC, VCC, AGND und
> DGND mit einem eigenen Layer auszustatten. Aber für die Zukunft werde
> ich es mir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten!

für so einfache Schaltungen ist das der Overkill. Daran würde ich nur 
denken, wenn ich Taktsignale mit steilen Flanken hätte. Und dann würde 
ich mir vorher noch überlegen, ob ich die Flankensteilheit nicht 
begrenzen kann (RC-Tiefpaß).

2 Lagen sind für Bastelprojekte meist schon sehr komfortabel.

Obere Fläche:  Signale; Hin- und Rückleitung (Masse) in unmittelbarer 
Nähe
               führen. Lücken mit Masse ausfüllen; Massefläche mit 
vielen
               Vias mit der Rückseite verbinden (1 Via = 1-2 nH).

Untere Fläche: Bezugspotential mit möglichst geringen Unterbrechungen
               realisieren (niedrige Impedanz).
               Wenn Unterbrechungen auftreten, dann mit vielen 
parallelen
               Vias über die Fläche auf der Oberseite überbrücken.

Analog-Ground und Digital-Ground sind in der Praxis meist keine vollen 
Flächen, sondern nur flächenhafte Bereiche um die jeweiligen 
Bauelemente. Du kannst beide Flächen häufig auf derselben Platinenseite 
halten.



Gruß,
  Michael

von Michael L. (Gast)


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Hallo nochmal,

> @Falk: Die maximale Stromaufnahme ist 180mA. Das sind aber nur alle
> maximalwerte der Datenblätter addiert. In Realität nimmt die Schaltung
> ca. 140mA auf.
Ein bißchen dicker als Signalleitungen darf man die Versorgungsleitungen 
dann doch auslegen, da hat Lothar recht. Und bei 140mA darf es dann auch 
noch ein bißchen mehr sein.

Alleine schon, wenn man die Leitungen aufkratzen will, um noch eine 
Ferritperle reinzubauen, oder wenn man einen Teil der Schaltung auf 
einer Extraplatine obendrüber bauen will (weil der erste Entwurf nicht 
geklappt hat), macht sich das gut.

Außerdem soll es ja auch keine Heizung werden ;-)


> @Michael: Die 10uF Cs sind standard Tantal Kondensatoren in
> Durchstecktechnik. Wie ich im Thread zuvor über den Versorgungseingang
> entnommen habe, sind SMD Kondensatoren wohl besser, da sie ihre Ladung
> schneller abgeben können, richtig?!?
Ich habe eine Ultraschallschaltung mit hoher Verstärkung gebaut. Auf der 
Schaltung befand sich ein ATMEGA88, der eigentlich nur einen Umschalter 
bedienen sollte.

Unabhängig von der Taktung (gewählt hatte ich 1 MHz) erzeugte der 
ATMEGA88 Schaltpulse von etwa 32 MHz auf der Versorgungsleitung und 
damit im Ultraschallsignal. Der Grund für die 32MHz war die 
Flankensteilheit der Pulse, nicht die eigentliche Taktung von 1MHz. Teil 
der Lösung waren Ferritperlen um die Versorgungsspannung des ATMEGA.

Ich denke, Deine 2MHz-Takte werden Ähnliches verursachen. Versuch mal, 
auf das Rauschen zu triggern. Dann ist es nämlich kein Rauschen, sondern 
irgendein ein Takt, und muß anders angegangen werden als Rauschen.

Um auf die Frage zurückzukommen: Gegen MHz-Taktsignale helfen Elkos 
sicher nichts. 100nF sind schon besser. Sie sind ganz grob für 1-50 MHz 
gut (je nach Induktivität der Zuleitung; 1 mm = 1nH, 1 Via=1-2nH). Und 
noch besser ist dann die Kombination aus Ferritperle und 100nF.


Gruß,
  Michael

von S. F. (deffman)


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Hallo,

sorry für die verspätete Nachricht, aber ich bin im Moment ziemlich im 
Stress mit meiner Doku da ich bald abgeben muss.

Ich habe mal versucht auf das Rauschen zu triggern, allerdings ohne 
Erfolg. Es lässt sich auch kein Muster im Rauschen erkennen. Leider 
fehlt mir zur Zeit auch die nötige Zeit um mich ausführlich damit zu 
befassen, da der Bericht im Moment die höhere Priorität hat. Ich werde 
mir die Ratschläge auf jeden Fall für die nächste Platine merken und sie 
dort umsetzen!

Vielen Dank auf jeden Fall für eure Hilfe!

Gruß

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