AVR32

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AVR32 ist eine Anfang 2006 von Atmel vorgestellte Prozessorfamilie, ungefähr in der ARM9/Blackfin-Klasse. Mit dem 8-Bit-AVR hat sie bis auf den Namen nichts gemeinsam. Als primären Compiler hat Atmel den GCC für die AVR32-Architektur angepasst. Weitere Compiler und Entwicklungsumgebungen werden kommerziell angeboten.

Die AVR32 Architekturfamilie

Eine Familie, zwei Architekturen (AP und UC):

Das AVR32 Architektur-Model hat Atmel in zwei Architekturen umgesetzt;

  • AVR32 AP: Die auf embedded Linux Anwendungen ausgerichtete AVR32 AP Architektur, welche Grundlage für die AVR32 AP7 Produktfamilie ist. Das AP steht für Application Processor, unterscheidet sich also insbesondere von anderen Mikrocontrollern durch fehlenden internen Flash. Diese Architektur wird in Atmels technischer Dokumentation auch als B-Variante bezeichnet. Die Produktfamilie AVR32 AP7 umfasst derzeit die Prozessoren AT32AP7000, AT32AP7001, AT32AP7002 (Stand Juli 09)
  • AVR32 UC: Die auf hochintegrierte eingebettete Systeme (insbesondere Multimedia) auf Flash-Mikrocontroller-Basis ausgerichtete AVR32 UC Architektur, welche Grundlage für die Produktfamilie UC3, bzw. dessen "Subfamilien" UC3A, UC3B und UC3L ist. In der technischen Dokumentation auch als A-Variante bezeichnet (Nicht verwechseln: AVR32-A/UC und -B/AP ist gemeint, nicht etwa UC3A und UC3B, welches lediglich Produktfamilien innerhalb der AVR32-A/UC Architektur sind).

Nachfolgend eine kurze Vorstellung der Produktfamilien. Hier findet man eine ausführliche Übersicht.

AVR32 AP Architektur: Produktfamilie AP7

  • AT32AP700x - AVR32-Kern mit Cache und Beschleunigern für Multimedia-Operationen und Java, 32kB interner SRAM, Externes Speicherinterface, High-Speed-USB, verschiedene Timer und serielle Schnittstellen, kein interner Flash. Speziell für Embedded Linux Bedürfnisse angepasst. Der AP7 ist seit 2010 abgekündigt.

AVR32 UC Architektur: Produktfamilie UC3A

  • AT32UC3A0xxx - AVR32 UC-Kern ohne Cache, interner Flash und SRAM, Full-Speed-USB mit OTG, Ethernet, verschiedene Timer und serielle Schnittstellen. Mit externem Speicherinterface (EBI).
  • AT32UC3A1xxx - Wie 0xxx, jedoch ohne EBI. Vorteil: Reduzierter Pincount
  • AT32UC3A3xxx (zur Zeit Produkteinführung) - gegenüber A0xxx und A1xxx zusätzliche Peripherie: SD/MMC, Hispeed USB, jedoch kein Ethernet. S-Variante mit Crypto-Modul

AVR32 UC Architektur: Produktfamilie UC3B

  • AT32UC3B - AVR32 UC-Kern ohne Cache, interner Flash und SRAM, teilweise Full-Speed-USB mit OTG, verschiedene Timer und serielle Schnittstellen. Im Unterschied zur UC3A Reihe haben sie kleinere Gehäuse mit weniger I/O Pins, weniger Peripherie (kein Ethernet) und kein externes Speicherinterface (EBI).

Auffallend ist, dass prinzipiell die gleiche Peripherie (Timer, serielle Schnittstelle, TWI = I²C, SSI, …) wie beim AT91SAM7 (ARM7-Kern) verbaut ist, bestenfalls um einige Randfunktionen aufgeblasen. Erfreulich ist, dass die USB-Peripherie auch Host/OTG unterstützt, was beim AT91SAM7 fehlt. Auch sind, bei gleichem Gehäuse, deutlich mehr Pins für E/A verfügbar als beim Vorgänger.

AVR32 UC Architektur: Produktfamilie UC3L (zur Zeit Produkteinführung)

  • AT32UC3L0xx - AVR32 UC-Kern ohne Cache, interner Flash und SRAM, kein USB, Zahlreiche PWM-Kanäle, Timer, 12bit ADC, mit Capacitive-Touch Modul.

Software

Freie Tools

AVR32 Instruction Set Simulator

Die Firma Lauterbach bietet unter der Artikelnummer LA-8816 einen Instruction Set Simulator für den AVR32 an. Die Demoversion ist zur Evaluierung kostenlos. Einschränkungen bestehen in der Anzahl der zu ladenen Debugsymbole. Der Simulator unterstützt alle gängigen AVR32 Derivate und lädt alle üblichen Debugformate, wie die des IAR Compilers oder der freien GCC Tools .

Zum Simulator gibt es entsprechende zugehörige Debugtools, die allerdings nur käuflich zu erwerben sind.

AVR32 Simulator
  • Screenshot:

Der Screenshot zeigt ein Beispiel mit Quellcode (HLL/ASM mixed), Register/Stack Fenster, Variablenansicht, Stackframe und Darstellung des "Speicherinhalts" eines Datenpointers.

  • Weblinks:

Starterkits

  • UC3L0-, UC3A- und UC3B-XPlained Eval-Module von Atmel
  • STK600 Auch für die 8bit AVR Familien geeignet, nicht jedoch für die AVR32 AP Architektur
  • STK1000 Nur für die AVR32 AP Architektur, nicht UC.
  • ATNGW100 (Board mit AT32AP7000, 2*Ethernet, SD/MMC, 8MB Flash, 32MB SDRAM)
  • ATEVK1100 (Kit für AT32UC3A, mit Ethernet, SD/MMC, LCD, 32MB SDRAM, 2x UART, USB)
  • ATEVK1101 (Kit für AT32UC3B, mit SD/MMC)
  • ATEVK1104 (Kit für AT32UC3A3256 mit USB, SD/MMC, Flash, Touch-Sensoren, 16Bit Audio-DAC)
  • ATEVK1105 (Kit für AT32UC3A0512, QVGA Display, 2xUSB 2.0, einer davon als USB-USART Bridge über einen UC3B-uC , Ethernet, Audio codec für Audio-aufnahme und wiedergabe, Touch Sensoren, 8MB Flash, 32MB SDRAM, SD/MMC.)
  • AVR32-Board Grasshopper (AT32AP7000, Ethernet, USB)
  • ICnova AP7000 LCD
  • ICnova ADB1000 (Board mit AT32AP7000, 1*Ethernet, USB 2.0, SD/MMC, ...)

Weitere Starterkits sind von Atmel in Planung. Infos hierzu gibt es noch nicht auf der Atmel Seite, sondern in der Help des aktuellen AVR32 Studio:

  • STK1005, STK1006 Erweiterungsboards für das STK1000 als Motherboard. STK1005: AP7200, 128MB NAND Flash, 64MB SDRAM. STK1006: Upgrade vom STK1002, AP7000, 256MB NAND Flash, 64MB SDRAM

AVR32 Projekte

Siehe auch

  • AVR32 Studio Von Atmel kostenlos zur Verfügung gestellte IDE auf Basis von Eclipse/CDT

Weblinks