Hallo!
der andere Thread liess mich darauf kommen: Gibt es in Eurer Firma
Kollegen, die alles können, die ständig gefragt werden, wenn Probleme
auftauchen, die dauernd als "Referenz" angegeben werden, wenn die
Leistungsbeurteilung kommt? Die einen Pulk Mitstreiter um sich haben,
die an ihrem Erfolg teilhaben wollen und die immer mit ihnen einer
Meinung sind? Die die Arbeit der Gruppe ständig als ihre eigene Leistung
verkaufen und die die Lorbeeren einheimsen. Sie sind aalglatt und Profis
darin sich selbst zu verkaufen. Die anderen sind ihnen egal (das sagen
sie aber nicht), hauoptsache sie sind nützlich für die eigene Karriere.
Nebenbei sehen sie oft gut aus (Typ: Testosteron-Modell), sportlich und
immer gut gedresst.
Die aber auf der anderen Seite jeden abrasieren und ihm das Leben zu
Hölle machen, der ihnen in die Quere kommt und ihnen ihre Position auf
dem Thron streitig macht? Oder jene, die von ihnen als "Minderleister"
abgestuft werden. Die es ständig schaffen andere wie dumme Jungs
aussehen zu lassen, meist schön öffentlich in Meetings. Sie werden nicht
geliebt aber jeder respektiert sie aus Angst in ihr Schussfeld zu
geraten. Wehe dem der es sich mit dieser Clique verdirbt.
Glücklicherweise habe ich heute keine solchen Kollegen mehr aber früher
bei Philips gab es sie.
Mich würde mal interessieren wie ihr mit denen umgeht und wer schonmal
unter die Räder gekommen ist.
Gruss,
Christian
> Nebenbei sehen sie oft gut aus (Typ: Testosteron-Modell), sportlich und> immer gut gedresst.
Dann sprichst du aber nicht von Elektronikern.
Der gemeine Elektroniker hat doch mangels Sonneneinstrahlung an seinem
5m² Arbeitsplatz eher einen ungesunden Taint und die vielen Jahre an PC
und Lötkolben stählen seinen athletischen Körper.
>>Der gemeine Elektroniker hat doch mangels Sonneneinstrahlung an seinem>>5m² Arbeitsplatz eher einen ungesunden Taint und die vielen Jahre an PC>>und Lötkolben stählen seinen athletischen Körper.
Mit ein Grund die Entwicklung seit 5 Jahren hinter mir gelassen zu haben
und zu einem Dienstleister gewechselt zu sein. Manches Genie würde ich
aus heutiger Sicht nur noch als therapiewürdig bezeichnen. Wir hatten
damals so einen der das ganze Labor nachts mit einem Surge-Generator
unter Strom gesetzt hat, wegen der Einbrecher.... war so ein "Ritzer"
der ständig mit zerschlitzten Armen herumlief, drückte sich Kippen auf
der Haut aus und sprengte sich damals mit einer selbstgebauten Bombe die
Finger der rechten Hand ab. Um den Kollegen, die sich das Maul zerrissen
Futter zu geben lagen dann Bücher über ADHS und Depression auf seinem
Tisch.
Aber gut war er... ein elektrotechnisches Genie. Wurde auch vom Chef
immer gedeckt wegen seiner Leistung in den wenigen Stunden die er mal
nüchtern war. Kam meist zugekifft zur Arbeit, immer im BW-Parka, Augen
wie Panzersehschlitze.
Oder den Fraggle, der den ganzen Tag FPGA-Design machte, in einer Welt
aus VHDL, Constraints, Bits und Bytes lebte und irgendwann nicht mehr
zur Arbeit kam, weil er eine Frau, die ihn abwies etwas unsanft
angefasst hatte und er von den Grünenn "hops" genommen wurde.... kam nie
wieder, wurde in Abwesenheit gekündigt.
Es gibt schon seltsame Gestalten in der Branche. Nehmen wir nur die
beiden Österreicher, die kleine Kinder in den Keller sperren...
Während meiner Zivi-Zeit hatte ich mit einer älteren Dame zu tun, die
war zu ihrer aktiven Zeit Maschinenbau-Ingenieurin. Im Umgang war sie
"etwas schwierig" und meine Kollegen sind nicht gerne zu ihr gegangen.
Als ich ihr sagte, dass ich Ing. werden möchte hat sie mir manchmal von
ihrem Job erzählt. Eine Aussage war, dass sie nie gut mit Menschen
zurecht gekommen ist, aber immer sehr gut mit Zahlen, das sei ihre
Welt... Ich denke, sie muss schon etwas drauf gehabt haben. So in der
Zeit um den 2. Weltkrieg war es sicher nicht einfach, sich als
Ingenieurin zu behaupten.
Ich habe mir dann schon nochmals überlegt, ob ich nicht doch lieber ein
koksender BWLer werden möchte.
Hallo Christian K,
Klar gibt es die... mein ehemaliger Gruppenleiter. Und das Beste er
wurde noch vom Management gedeckt, obwohl jeder wusste das er schwierig
ist. Wusste alles, konnte alles und musste ueber alles informiert
werden. Er hat schon mal auf nem Tisch gestanden und in den Hoerer
geschrien weil etwas nicht so war wie erwartet oder emails in
Grossbuchstaben und in rot mit CC zum Sektion Manager...
Aber er konnte auch wirklich was, das musste man neidlos zugeben... und
hat sehr viel gearbeitet... ab spaetestens 8:30 im Buero und meist bis
19:00 dagewesen...
Menschlich aber eine Nullnummer...
Moin !
Hier arbeitet auch ein etwas "schwieriger" Mitarbeiter. Fachlich hat er
es voll drauf und entwickelt wirklich spitzenmäßig vor sich hin. Sollte
allerdings mal etwas schief gehen, dann kann es auch schonmal vorkommen
dass er mit der Faust auf den Tisch haut, die Tastatur oder das Telefon
unsanft auf dem Boden der Tatsachen landen, oder laut geflucht
wird(Sämtliche bekannten Kraftausdrücke auf einmal !!!). Oder wenn ein
Bestücker mal was Bauteilmäßig vergurkt hat, ruft er dort an und macht
den zuständigen Menschen am anderen Ende der Leitung verbal fertig. Er
hat es soweit getrieben, dass eine Mitarbeiterin eines bestimmten
Bestückers gar nicht erst ans Telefon geht wenn er anruft !
Urlaub hatte er das letzte mal vor 2 1/2 Jahren, dementsprechend
unausgeglichen verhält er sich.
Ich komm allerdings ganz gut mit ihm aus, da ich auch mal kleinere
Arbeitspakete für ihne übernehme oder ihm bei Problemen mit Rat und Tat
zur Verfügung stehe.
Wenn ich mir den Sportsfreund so anguge, komm ich zu der Auffassung
Genie und Wahnsinn liegen wirklich nahe beieinander :)
Witzige Anekdote zum Schluss: Als Fensterputzer in der Firma waren hatte
der Chef Angst dass sie beim Putzen im 3en Stock rausfallen könnten.
Sinngemäß fragte er "Ist das nicht ein wenig hoch um ohne
Sicherheitsvorkehrungen zu putzen?" Antwort meines Kollegen "Zum
Springen leider nicht hoch genug ! " :)
In diesem Sinne
Ich hatte auch mal so einen Kollegen. Groß gewachsen, blond, eben der
Frauenschwarm (was sie auch wissen und danach auftreten). Seine
ständigen Dumsprüche gingen mir echt auf die Nüsse.
Den habe ich mit Tätigkeiten, die man nur bei der Bundeswehr lernt, kalt
gemacht ;-)
>>Den habe ich mit Tätigkeiten, die man nur bei der Bundeswehr lernt, kalt>>gemacht ;-)>WELCHE???????
Er durfte das Klo mit der Zahnbürste putzen !?!? :p
Als in meiner Abteilung vor langer Zeit ein neuer Abteilungsleiter
angefangen hatte, von dem alle wusten, dass er Ski-Freak und -Lehrer
ist, hatten wir plötzlich sehr viele Skifahrer in der Abteilung und der
Skipass vom Wochenende hing bei so manchem noch "zufällig" an der
Tasche. Nach drei jahren kam ein Abteilungsleiter, der gerne Fahrrad
fährt und schwups hatte die "Ski-Fraktion" ihre Lust am Skifahren
verloren und kamen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ich mag solche Kollegen,
ist doch amüsant.
> der andere Thread liess mich darauf kommen: Gibt es in Eurer Firma> Kollegen, die alles können, die ständig gefragt werden, wenn Probleme> auftauchen, die dauernd als "Referenz" angegeben werden, wenn die> Leistungsbeurteilung kommt?
Keine Ahnung, aber bei uns gibt es auch Helden. Z.B. hat einer in kurzer
Zeit die verstopfte Toilette gereinigt, sodass der Blasendruck abgebaut
werden konnte. Das war eine Befreiung.
Christian J. schrieb:> Oder den Fraggle, der den ganzen Tag FPGA-Design machte, in einer Welt> aus VHDL, Constraints, Bits und Bytes lebte und irgendwann nicht mehr> zur Arbeit kam, weil er eine Frau, die ihn abwies etwas unsanft> angefasst hatte und er von den Grünenn "hops" genommen wurde.... kam nie> wieder, wurde in Abwesenheit gekündigt.
Ist ja komplett Assi!
So einen wie du weiter oben beschrieben hast, den mit den Sehschlitzen
hatte ich bei ABB: Der konnte alles, wusste alles, durfte alles. Er war
unkündbar, weil nur er die Produkte kannte und nie was dokumentiert
hatte. Bei Siemens gab es auch mal so einen: Der konnte sich absolut
alles erlauben, kam zur Arbeit wann er wollte und lies die anderen
Tanzen. Der war praktisch unkündbar, weil er was wusste. Was es war,
wurde nie thematisiert, aber der hatte die Abteilung in der Hand.
Ist schon arg sowas. In moderenen Firmen, die ich die letzten Jahren
kennenlernen konnte, gibt es sowas aber nicht.
die Top 10% der Entwickler sind oft bis zu 10 mal so produktiv, wie die
Bottom 10%. Sowas erlebt man immer wieder und ist von mir ein
Erfahrungswert. Es wäre sicher mal interessant, sowas im Rahmen einer
Seminararbeit o.ä. zu untersuchen. Auffallen tut sowas häufig, wenn z.B.
ein Projekt von einem zu einem anderen Entwickler übernommen wird. Wir
hatten z.B. mal einen Top Freelancer, der aus dem Projekt ausschied und
woanders hin ging. Seine Aufgaben mussten 5 interne Entwickler
übernehmen, so dass die Qualität in etwa so war, wie zu der Zeit als der
Top Freelancer noch bei uns war. Und eins kann ich mir nicht verkneifen
;-) der Freelancer hat ein Analyseprogramm geschrieben, das unglaublich
schnell läuft und zwar um ca. Faktor 20 mal so schnell wie das
Vorgängerprogramm. Er optimierte dabei bestehenden Code von den internen
Entwicklern. Das Programm heißt heute, "Willy", weil es eben abgeht wie
Ferkes Willem ^^, bei Problemen heißt es einfach "starte mal den Willy"
:-)
Roland schrieb:> die Top 10% der Entwickler sind oft bis zu 10 mal so produktiv, wie die> Bottom 10%. Sowas erlebt man immer wieder und ist von mir ein> Erfahrungswert.
Man muss nicht mal die Bottom 10% ansehen. Speziell beim Software
entwickeln ist das Verhältnis extrem: Da sind die Top 10% 10x so
produktiv wie die restlichen 90% (was auch Bugs usw angeht).
Finde ich aber nicht so schlimm: Nicht jeder kann ein Wunderkind a la
Mozart sein. Zumal eine Abteilung aus Wunderkindern auch nicht toll
funktioniert.
adcap schrieb:> Man muss nicht mal die Bottom 10% ansehen. Speziell beim Software> entwickeln ist das Verhältnis extrem: Da sind die Top 10% 10x so> produktiv wie die restlichen 90% (was auch Bugs usw angeht).
ja auch das kommt in etwa hin. Meine Schätzungen von oben waren auch nur
sehr grobe Schätzungen. In der Tat, gerade beim Bug fixing gibt es Leute
die müssen erstmal einen Fehler 2 Stunden debuggen um ihn zu finden, 1
Stunde über eine Lösung nachdenken, diese Lösung auch wieder debuggen,
Lösung wieder überdenken und überarbeiten und sind dann nach fast einem
Tag fertig. Während der Top Entwickler kurz nachdenkt, den Fehler
systematisch eingrenzt, 10 min debuggt, den Fehler gefunden hat und kurz
korrigiert und insgesamt vielleicht eine Stunde gebraucht hat.