Hallo, diese Schaltung möchte ich bauen, um mein Handy an das Autoradio anzuschließen. Das Handy-Audio-Signal ist ziemlich schwach und muss verstärkt werden. Ich habe der Einfachheit halber nur einen Kanal eingezeichnet. Was würdet Ihr an dieser Schaltung verbessern, damit die Klangqualität möglichst gut ist (aber bitte bezahlbar)? Ich habe vor, die eingezeichneten 3µ3-Keramik-Kondensatoren zu nehmen. Ist der Wert so okay, oder sollte ich besser 10µF nehmen? Oder noch mehr? Darf es Keramik sein oder ist Tantal besser? Sind die beiden angegebenen OPs okay? Vielen Dank für Eure Tipps.
Evtl über R11 nen kleinen Abblock-C. Sonst wüsste ich nicht..
zusaetzlich: 1) R1 ist ueberfluessig. 2) C1 entlaedt sich evtl. durch Leckstroeme (oder wird beim Einschalten nicht auf 2.5VDC geladen), da der linke Anschluss in der Luft haengt. Stoepselt man dann etwas in die Klinkenbuchse, wird selbiger Anschluss poetzlich auf 0V gezogen, was in einem 2.5V-Puls am OP-Eingang resultiert... Also 100k o. ae. zwischen Eingang und Masse, falls das Telefon im Betrieb ein- und ausgesteckt werden soll. 3) Wenn du den +Eingang direkt mit dem Spannungsteiler verbindest, wird ein halber OP frei, der den 2. Kanal bedienen kann. 4) Keramik fuer Audio ist baeehh. Besser Elkos (oder notfalls Tantal) so dimensionieren, dass im interessanten Frequenzbereich nur ein paar 10mV daran abfallen, Wechselspannung an Elkos/Tantal/Keramik gibt Verzerrungen. Ob das bei dieser Signalquelle relevant ist, ist eine andere Frage, wahrscheinlich sind im Handy auch gerade ausreichende Tantal-Cs am Ausgang verbaut. Gruesse
Danke für die beiden Antworten. @Matt Wieso ist R1 überflüssig? Wenn ich R1 nicht habe, bekomme ich doch an C1 eine Wechselspannung, die von -1V bis +1V geht. Über R1 lege ich so das "Mittel"-Potenzial fest. Mache ich da einen Denkfehler? Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte ich also besser Tantals einsetzen. Ganz auf die Kondenstaoren kann ich doch nicht verzichten, oder? Ich habe leider nur +5V und muss so das Signal für den OP hochziehen. Und dies geht doch nur über Kondensator, oder? Welche Werte sollte ich denn nehmen? 10µ oder mehr?
@Matt Ich glaube ich weiß inzwischen, wie Du das mit R1 meinst. Ich habe aber zwei Kanäle/Stereo und die sollte ich trennen. Deshalb der Widerstand R1. Die 2.5V erzeuge ich über einen OP, weil ich denk, dass es genauer ist als über einen Spannungsteiler. Falsch?
>Die 2.5V erzeuge ich über einen OP, weil ich denk, dass es genauer ist >als über einen Spannungsteiler. Falsch? Du erzeugst die doch ursprünglich durch einen Spannungsteiler, durch den OpAmp wird das nicht genauer, dadurch wird nur der "Quellenwiderstand" geringer, aber das ist hier nicht notwendig, da der Eingang des OpAmps sehr hochohmig ist.
3.3uF ist bei 1 kOhm Eingangsimpedanz etwas wenig. 3.3uF x 1kOhm => 300 Hz Für schöne "satte" Bässe würde ich schon 33uF..100uF verwenden!
>3.3uF x 1kOhm => 300 Hz
ergibt 48Hz als -3dB Frequenz!
Du hast das 2*PI vergessen!
>>> um mein Handy an das Autoradio anzuschließen. >>> ... damit die Klangqualität möglichst gut ist. >> 3.3uF x 1kOhm => 300 Hz > ergibt 48Hz als -3dB Frequenz! Ist für ein Telefon doch egal... Warum machst du den 2,5V-Spannungsteiler nicht direkt an den +Eingang vom IC1B? Dann reicht dir 1 OP für beide Kanäle.
Für gute Sprachqualität 0,3 - 3,4 kHz, den Rest rausfiltern erhöht die Sprachqualität.
bzgl preis: nimm nen lm358 + 50x verstärkung : brauchst echt soviel???
@Düsentrieb Ja, wenn ich die Lautstärke genauso einstellen will, wie im Radiobetrieb brauche ich (zumindest bei meinem Handy SE W800i) ca.50fache Verstärkung. Bin ich anfangs auch erschrocken, aber es ist wirklich so. @Katzeklo Da habe ich mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt! Ich möchte von meinem Handy nicht Gespräche, sondern Musik abspielen. Das W800i ist ein Walkman-Handy. Ich hätte also schon gerne eine "gute" Verstärkung.
oho, also 50x . nimm als op 2x ne5534 (optimal bei der verstärkung)
@Lothar Miller Und woran hänge ich den R1? Wie bekomme ich das Eingangsignal auf den Mittelwert 2.5V? Wenn ich dort einen Spannungsteile und am OP einen Spannungsteiler brauche, kommt das platzmäßig auf ungefähr das gleiche. Ok, preislich ein kleiner Unterschied.
billiger+besser...! slew rate :OPA2340 6 v/us ne5534 13v/us noise : OPA2340 25nv/hz ne5534 4nv/hz 5532 hier klar besser. und wird auch in hi-end geräten bis 6000eu verwendet...ausser, du willst es natürlich noch besser.. :)
Och, mit dieser Größenklasse gebe ich mich schon zufrieden...Danke
>Und woran hänge ich den R1? Wie bekomme ich das Eingangsignal auf den >Mittelwert 2.5V? Lass den R1 weg - wurde schon gesagt. Der DC-Anteil stellt sich der OPA selber so ein, dass am +IN dieselbe Spannung liegt wie am -IN. Mach einen Teiler R10 und R11 und schließe die Mitte sowohl an den +IN des einen OPAs als auch den +IN des zweiten an. Ein C parallel zu R11 wurde auch schon genannt. So kannst du für den zweiten Kanal IC1A verwenden.
btw...5534 sind nicht alle gleich, je nach hersteller... nach meinen erfahrungen "klingen" die typen von Philips am besten (die verwendet auch McIntosh..)
Suchender wrote: > Und woran hänge ich den R1? Wie bekomme ich das Eingangsignal auf den > Mittelwert 2.5V? Das ist ein normaler invertierender Verstärker, den Offset für die unipolare Versorgung gibst du auf den +Eingang. Ein Operationsverstärker ist ein doofes Ding. Korrekt beschaltet tut der alles, um am -Eingang dieselbe Spannung zu haben wie am +Eingang. Das ist der ganze Trick. Wenn du also am +Eingang 2,5V anlegst, und deinen R1 (22k) weglässt, was tut dann der Ausgang? Richtig, der geht auf 2,5V. Wenn du jetzt eine Wechselspannung mit +10mV am Eingang anlegst (z.B. pos. Halbwelle), dann muss der Ausgang um 10mV*(47k/1k) =470mV Richtung GND gehen, damit wieder 2,5V am -Eingang anliegen. Fazit: die Eingangsspannung wurde 47-fach invertiert verstärkt. Der R1 taucht in dieser Berechnung nirgends positiv in Erscheinung. In der Realität bringt der nur einen geänderten Eingangswiderstand mit ins Spiel, und das auch nicht nennenswert (22k parallel zu 1k). Machs wie im Bild. Und in den Ausgang sicherheitshalber auch noch einen Kondensator... Und die 47-fache Verstärkung dürfte zuviel sein (sind immerhin mehr als 30dB).
Der NE5534 hat nur ein Problem er braucht mindestens 6V. Suchender hat abe rnur 5V zu verfuegung. Das koennte ein bisschen knapp werden. Gruss Helmi
Außerdem braucht er einen Rail2Rail OPV oder 8V Versorgung. @Suchender: Die 50x sind mit Sicherheit zu hoch. Da du einen Kopfhörer am Ausgang anschließen kannst wird dieser schon ungefähr Line-Pegel haben. An alle: Für Audio Verstärkung benutze ich immer die angehängte Schaltung. Gibt es einen Vorteil mit der Schaltung von lkmiller?
Sorry, aber leider muss ich widersprechen. Ich habe die Schaltung schon aufgebaut und es muss eine ca.47fache Verstärkung sein. keine Ahnung, woran das liegt, ist aber wirklich so.
> Sorry, aber leider muss ich widersprechen.
Bei meinem SE gehts jedenfalls ganz ohne Verstärkung.
Was ist das denn für ein Eingang beim Autoradio?
5v ? denke, im auto hat er 12v ... bei 5v autos siehts anders aus...nix 5534.
Ich habe ein 12V-Auto. Und es ist der normale Audio-Eingang für CD-Wechsler, den so ziemlich alle Radios heutzutage haben. Ich kann auch einen Kopfhörer direkt anschließen und bekomme das gleiche Ergebnis. Eben habe ich zum Vergleich einen einen DVD-Player als Quelle für meine Schaltung benutzt. Ebenfalls eine 45fache Verstärkung nötig. Ich stehe da schon vor einem kleinen Rätsel...
@Düsentrieb Sicherlich hat mein Auto 12V, aber meine Schaltung hat 5V, denn die 12V will ich nicht direkt durchschalten. Das ist mir zu riskant.
12v -> 50 ohm -> 1000uf an masse ... und du hast schuss-sichere 12v für den 5534... + mit dem pegel kann was nicht stimmen: dvd player macht typisch 2vss out, x50 = 100vss an dein radio...? wohl kaum.
Die Schaltung ganz oben wird nicht funktionieren, weil der OP ständig im Rail hängt. Deine 2,5 V werden nämlich mit Faktor 48 Verstärkt, und das kannst du nicht bereitstellen. Die Referenz muss folglich 2,5 V /48 sein, um einen Offset von 2,5 V am Ausgang zu haben.
Vergiss, was ich geschrieben hab, hab nicht an den Eingangs-C und R1 gedacht.
>hab nicht an den Eingangs-C und R1 gedacht.
Wie oft noch? Der R1 ist nutzlos, überflüssig und höchstens störend!
> Ich habe die Schaltung schon aufgebaut > und es muss eine ca.47fache Verstärkung sein. Ist es auch eine 47-fache Verstärkung? Hast du das nachgemessen (Oszi)? 30dB sind immerhin von voll laut bis ziemlich leise. @ Alexander Schmidt > Gibt es einen Vorteil mit der Schaltung... 1) Zähl mal die (notwendigen) Bauteile... Richtig: du sparst dir den Tiefpass mit C2 (deine Schaltung). 2) Bei deiner Schaltung ist die Offset-Erzeugung und der NF-Eingang gekoppelt. Wenn du eine unsaubere Versorgung hast, bekommst du diese Welligkeit über den Spannungsteiler R1/R2 (deine Schaltung) in den Audio-Eingang. Bei meiner bevorzugten Schaltung klemmst du einfach einen dicken Kondensator vom +Eingang gegen Masse und weg ist der Brumm. Da wird dann nur der Offset gesiebt.
So für ganz überflüssig halte ich R1 nicht. Wenn die Schaltung startet, ohne dass ein Audiosignal angeschlossen ist, muss der OP-Eingang ja auf ein Niveau gelegt werden. Oder würde dies der vorgrschlagene Widerstand gegen GND vor C1 (also an der Klinkenbuchse) dies erledigen?
>So für ganz überflüssig halte ich R1 nicht. Wenn die Schaltung startet, >ohne dass ein Audiosignal angeschlossen ist, muss der OP-Eingang ja auf >ein Niveau gelegt werden. Das macht der Ausgang vom OPA! Da am Pin 5 (+) 2,5V anliegen, wird der OPA alles tun, dass dies auch am Pin 6 (-) so ist. Und das macht er über R3. Da kein Strom in den (-) fliest, reicht es, den Ausgang auf die 2,5V anzuheben. R1 verringert nur den Eingangswiderstand der Schaltung von 1k auf 1k||22k. Sollte man das benötigen, hätte man gleich den 1k kleiner wählen können. >Oder würde dies der vorgrschlagene Widerstand >gegen GND vor C1 (also an der Klinkenbuchse) dies erledigen? Der ist nur dazu da, C1 von Anfang an aufzuladen und dessen linke Seite auf GND zu halten, um damit beim Anstecken der Quelle einen Plopp zu vermeiden. @Lothar Miller schrieb: >Richtig: du sparst dir den Tiefpass mit C2 (deine Schaltung). Richtig: du sparst dir den Hochpass mit C2 ... (und damit einen weiteren, platzfressenden Elko) Außer dieser Kleinigkeit stimme ich Lothar zu!
Danke. Ich denke, jetzt ist es mir endlich klar. Ich habe die Schaltung abgeändert. Zur Übersichtlichkeit ist wieder nur ein Kanal eingezeichnet. Habe ich etwas vergessen? Könntet Ihr das bitte nochmal kontrollieren? Vielen Dank
> Könntet Ihr das bitte nochmal kontrollieren? Dreh den C2 um (plus zum OP-Amp), dann sieht es gut aus. Oder nimm statt C1 und C2 gleich Kerkos (wie ursprünglich von dir schon mal angesprochen). Die 2,5V-Offsetspannung kannst du übrigens am anderen Kanal auch mitverwenden (einfach beim dortigen OP-Amp auch an den +Eingang anschliessen). Du brauchst also den Spannungsteiler R10, R11 und C10 nur einmal. EDIT: >> Richtig: du sparst dir den Tiefpass mit C2 (deine Schaltung). > Richtig: du sparst dir den Hochpass mit C2 ... Oh, Mann, Hirnblockade...
Suchender wrote:
> Ich dachte, KerKos seien "bäähh"?
Nein, wieso? Kerkos haben ihre Eigenheiten, Tantals auch, und
Folienkondensatoren sind zu teuer.
Dann besser Alu-Elkos, die werden seit Jahrzehnten eingesetzt.
Matt hatte dies geschrieben. Erklärt het er es leider nicht. Also kann man KerKos aus nehmen?! Ist mir Recht, weils billiger ist und kleiner...
>Also kann man KerKos aus nehmen?!
Ja.
Im High-End-Audio-Bereich nimmt man vorzugsweise Folienkondensatoren und
vermeidet Kerkos. Je nach Bauform sollen sie einen geringen
Mikrophonie-Effekt haben. Ich habe das noch nie gehört bzw. gemessen.
Im Auto spielt das überhaupt keine Rolle, da ist der Störgeräuschpegel
aus anderen Quellen wesentlich dominanter.
> Je nach Bauform sollen sie einen geringen Mikrophonie-Effekt haben.
So einen alten Scheibenkerko kann man schon mal als "Leise"-sprecher
verwenden, wenn man den direkt an den Lautsprecherausgang anschließt. Ob
das im Umkehrfall schon für anständige Mikrofonie ausreicht, das wage
ich zu bezweifeln.
Dann möchte ich mich mal beu Euch bedanken. Ihr habt mir weitergeholfen. Und seit langem war das mal ein Thread ohne Anfeindungen und dumme Beiträge. Vielen Dank!
Ebenfalls Dank an Lothar und Hilde. Werde meine Audioschaltungen in Zukunft immer so aufbauen.
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