Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich diesen Thread jetzt nicht besser in "Ausbildung und Beruf" bringen sollte. Der Admin kann ihn ja nach eigenem Gusto dahin schieben. Das auf dem Bild könnte die Zelle eines Schwerverbrechers sein. Könnte aber auch ein Zimmer in einem luxoriösem Studentenwohnheim sein. Da ist nun ein junger Mensch und fängt vieleicht so 1 Jahr vor dem Abitur an zu überlegen, was er so mit dem Rest seines Lebens anfangen möchte. Der junge Mensch ist nun so ganz konventionell, klar, in seinen Tagträumen währe er ja auch gern Rocker in ner Band mit zig Groupies. Aber er sagt sich, ach erst mal die Bundeswehr ableisten, und dann Elektrotechnik(TU) studieren und Ingenieur werden. Er bastelt und programmiert geren im stillen Kämmerchen. So ein paar Jahre später sehen wir dann den jungen Menschen (kann ja auch prinzipiel ein Mädchen sein) im Studentenwohnheim. Vati zahlt ihm die 155€ Miete für das Zimmerchen. In den Semesterferien wird als Werkstudent gearbeitet, aber das geht meistens nicht wegen Klausuren. Die nicht studierenden ex Schulfreunde sind mit ihrer Banklehre oder sonstigen Lehre fertig, verdienen richtiges Geld, fahren Porsche Boxter, und treten weltmänisch auf. Unser kleiner Student lernt und lötet und isst in der Mensa und fährt Fahrrad. Und irgendwann nach 6, 7 oder 8 Jahren hat er dann seine 28 Klausuren bestanden. Er hat seine 26 Wochen Industriepraktikum voll. Er war in tausend kleinen Übungen. Er hat seinen Vortrag gehalten. Er hat eine Studienarbeit gemacht und eine Diplomarbeit. Die Diplomarbeit konnte er nochmal schreiben, hat nochmal drei Monate gekostet, weil irgendso ein Junkie im Studentenwohnheim seinen Laptop geklaut hat. Die Backup-CD steckte im Laufwerk. Der Schulfreund mit der Bankerlehre ist inzwischen ein grosser Fisch geworden. Ist verheiratet, hat zwei ganz ganz süße Kinder (Nadine, 1 Jahr alt und Nils 3 Jahre alt). Er hat ein repräsentatives Haus. Geld gab's von der Bank. Und er geht fremd. Unser Student hat jetzt die ersten 30 Bewerbungen abgeschickt. Sein Proffessor war von seiner Diplomarbeit begeistert. Unser Student könnte vieleicht seine Doktorarbeit machen, aber er will raus, in die Praxis. Viel zu leicht ist man ja auch überqualifiziert und bekommt keinen Job mehr. Selbstständig will er sich nicht machen. Klar, er hat die eine oder andere Idee in der Schublade liegen. Aber er kennt seine Grenzen, er ist kein Kaufmann. Also schreibt er weiter Bewerbungen. Leider hat er keine Ahnung mehr von Rechtschreibung, die Schulzeit ist lange her. Aber zum Glück haben Computer ja heutzutage eine Rechtschreibkorrektur. Sein Kumpel kann ja Korrektur lesen. Die Post im Briefkasten verheisst das grosse Glück nach Jahren der Mühsal und des Schweisses. "PROJEKTLEITER" hat ihn eingeladen, zum Vorstellungsgespräch nach München. Er kauft sich bei C&A einen billigen Anzug und eine schicke Krawatte. Leider kann er keine Krawatte binden, das letzte mal, zur Konfirmation seines Bruders hat das Mutti für ihn gemacht. Die nette Verkäuferin hilft ihm die Krawatte zu binden. Er möchte die Verkäuferin gerne einladen... Er fährt mit Bus und Bahn nach München. Leider kommt er, obwohl er einen Zug früher gefahren ist, zu spät. Ach ja, PROJEKTLEITER mag ihn nicht leiden, weil, die Krawatte ist nicht mehr schön gebunden, und das weltmänische Auftreten fehlt. So einen kann man ja nicht auf die Kundschaft los lassen. Womöglich dutzt der einen noch, oder poppelt in der Nase. Was haben Sie sich denn als Einstiegsgehalt vorgestellt. Diese Frage geht ihm auf der fünfstündigen Bahnfahrt im Kopf rum. Aber man soll ja selbstbewusst auftreten. Hat er in so einem Bewerbungsratgeber gelesen. Naja, man könnte sich ja für ein Zweitstudium imatrikulieren, damit man als Werkstudent arbeiten kann.
Meine Studentenbude sah auch so aus. Ich hatte allerdings noch ein Waschbecken . Zur fiktiven Story: Auch wenn das Studium bisweilen arge Entbehrungen verlangte, denke ich dass es eine gute Entscheidung war, weil sich so das Spektrum möglicher Berufsfelder ausweitet und das Gehalt höher ist. Ich würde momentan auch nicht so pessimistisch in die Zukunft blicken. Ingenieure werden doch gesucht.
> Die Diplomarbeit konnte er > nochmal schreiben, hat nochmal drei Monate gekostet, > weil irgendso ein Junkie im Studentenwohnheim seinen > Laptop geklaut hat. Die Backup-CD steckte im Laufwerk. Dann hat er gleich eine wichtige Lektion gelernt: Nie wichtige Backups an EINEM Ort lagern sondern mindestens an zwei :-> > seine 28 Klausuren bestanden Du hast die ganzen mündlichen Prüfungen im Hauptstudium, Projektgruppen und Praktika/Labore usw. vergessen... oder reden wir von FH? Aber das sind ja eher die spassigen Sachen vom Studium ;-) Ausserdem kann man während des Studiums sehr wohl nebenbei arbeiten - an der Uni zumindest. FH kann ich nicht beurteilen. Mann muss dann ein paar Klausuren schieben und macht ein paar Semester länger, hat aber KEINE Schulden nachher und es bleibt sogar noch ein wenig was über - entweder für ne bessere Bude als da auf dem Bild oder zum sparen für nen Armani Anzug fürs Bewerbungsgespräch lol ... > Kinder Wir haben hier auch drei Leute bei uns die schon Kinder haben, nebenbei arbeiten UND studieren... nunja. > Rechtschreibung verlernt Konnte ich sowieso noch nie ^^
Ach ja, interessanter fände ich das Zimmer in "aktivem" Zustand. So sauber war es doch ganz sicher nicht...
Noch ein kleiner Nachtrag: Der Thread der mich zu meiner kleinen, natürlich völlig fiktiven Geschichte inspiriert hat ist: Beitrag "Ein paar Worte zum Ingenieursmangel" Das Zimmer ist tatsächlich eine Gefängsiszelle. Leider kann ich nicht mehr sagen ob es die des "Ubahnschlägers" ist, oder ob der Typ der seine Tochter 24 Jahre weggesperrt hat, darin wohnt. Und die Geschichte könnte vieleicht noch weitergehen: Unser Student hat dann in Vorstellungsgesprächen einige seiner hübschen Ideen ausgeplaudert, die er so in seiner Schublade hatte. Komischerweise hatten die Entwicklungsabteilungen immer gerade genau das in Arbeit. Und so können alle Elektronikinterressierten heute 16-Bit-AD-Wandler mit über 100MSPS kaufen. Viele Leute die mobile Geräte benutzen, freuen sich, das die Akkukapazität besser ausgeschöpft wird, weil es Spannungswandler gibt, die sowohl eine Spannung hoch als auch runter-wandeln können. Unser kleiner Student hat inzwischen auch einen kleinen Job, der ihm allerlei Freiheiten läßt. Nur manchmal, in seinen Tagträumen, überlegt er so, ob er nicht vieleicht gerne Düsenjägerpilot geworden währe. Und manchmal, in lauen Sommernächten, wenn keiner zuschaut, läuft er ganz schnell. Er breitet die Arme aus und mit einem kleinen Hopser fliegt er tatsächlich für 0,2 Sekunden frei in der Luft. Ob man da mit ein paar Düsentriebwerken grübelt er noch als er auf die Fresse fliegt. Im Krankenhaus lernt er dann Schwester Andrea kennen, die wird sein Groupie. Aber das ist eine andere Geschichte. Der Bankmensch mit dem Porsche Boxter ist an dem selben Tag im Krankenhaus gestorben. Ein Anorisma im Gehirn, eine Blutung und dann ging es ganz schnell. Aber man soll ja auch niemandem etwas böses wünschen, und wie gesagt, diese Geschichte ist völlig fiktiv.
Sehr cool Peter, Das Geschichtenerzählen hast du drauf. Irgendwie amüsant zu lesen ;))
>Im Krankenhaus lernt er dann Schwester Andrea kennen, die wird sein >Groupie.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Du solltest vllt. Geschichtenerzähler werden ;).
Also ist das ist nicht dein Lebenslauf? Das ganze hast du also noch vor dir? Na dann viel Spaß! Schön das du dich in deiner Freizeit mit Basteleien beschäftigst. Auf der Uni hast du eher wenig Praktikum.
ich hatte keine Studentenbude sondern konnte zuhause bei mutti wohnen. Vorteil: ich war zuhause bei mutti Nachteil: ich war zuhause bei mutti hat schon Vorteile, vor allem auch wenn man die eingesparte Miete bedenkt, oder aber auch den sich selbst auffüllenden Kühlschrank und die unwissenheit, was mit Schmutzwäsche passiert. Jedoch fehlt einem irgendwann einmal die Privatsfähre, auch wenn man ein Stockwerk/Wohnung für sich selbst hat - man hat halt immer "die Alten" im Nacken sitzen die genau wissen wann Du wieder von der Sauftour Heim gekommen bist und wenn Du dann mitgebracht hast :o) Nach meinem Abschluß bin ich dann mit einem C&A-Anzug, falsch gebundener Krawatte und 300 Bewerbungen zuhause ausgezogen. Bahn fahren und in einer Gefängnisszelle wohnen musste ich nie ;)
Jau das Studentenleben konnte man wirklich nur im Studentenwohnheim richtig ausleben. Wenn ich da immer an die ganzen Partys denke und Erasmusstudentinnen denke (Seufz). Dafür konnte ich auf den Komfort bei Ma gerne verzichten.
>Erasmusstudentinnen
was/wer ist das? - keine Ahnung, aber ich bringe das Wort irgendwie mit
"Genitalpilz" in verbindung!?
Das sind Studentinnen aus dem Ausland, die hier halt für ein 1. Semester rumgedödelt haben. Ist halt so ein Austauschprogramm. Was jetzt genau ausgetauscht wurde kann ich auch nicht sagen :) Die haben soweit auch nichts sinnvolles gemacht, außer Partys feiern und Typen angraben.
Das mit den Genitalpilzen könnte auch hinkommen, womit wir wieder beim Thema wären.
> Ingenieure werden doch gesucht.
Das schreibt die BILD und die Industrielobby. Ja, Ings werden gesucht.
Aber nur mit passender mehrjährigen Berufserfahrung. Das Risiko und die
Kosten, Absolventen einzuarbeiten, will niemand übernehmen. Jammern über
einen angeblichen Ingenieurmangel ist billiger - und die industriehörige
Politik wird schon durch geeignete Programme dafür sorgen, dass billige
und willige Spezialisten aus dem Ausland kommen.
Oh wenn ich mir manche Microbude von Komilitonen ansehe bekomme ich schon manchmal etwas Mitleid und ein schlechtes Gewissen. Dadurch, dass ich seit 5 Jahren mit Freundin zusammenwohne, die fest angestellt ist, Bafög erhalte, einen Nebenjob ausübe und es hin und wieder auch mal so die Ein oder Andere Zuverdienstmöglichkeit gibt (Ebucht etc.) geht´s uns wirklich nicht schlecht. 85qm Wohnung + ebensoviel Lagerplatz, ein kleiner alter "Sportwagen" (Hobby, nicht Teuer in der Anschaffung aber doch etwas mehr in der Unterhaltung), eigenes Pferd mit Unterbringung etc. (Hobby Freundin) u.s.w. OK, klingt heftig aber da sind dem Ganzen dann auch schon Grenzen gesetzt. Beispielsweise Urlaub in Thailand, wo wir gerne mal hingewollt hätten, wäre dann doch etwas teuer geworden ... Andereseits haben Studenten in den Wohnheimen halt Partys ohne Ende mit vor Allem für Singels hohem Spaßfaktor :) Mal abgesehen davon kann es bestimmt unheimlich motivieren, dass man aus der kleinen Bude irgendwann mal raus will.
Gnihihi, ich kenne auch eine Erasmusstudentin mit Genitalpilzen brrrr. Zum Glück hatte ich nix mit ihr. Sie hat mir nur mal ihr Zimmerchen vermietet und da waren diese Medikamente, aaaaaaarg! Ekelig sach ich euch.
Ganz ruhig, das kann auch ganz unschuldige Ursachen haben - Überempfindlichkeit gegen öffentliche Toiletten etc ... :)
@ Timbo Haha wenn du wüßtest wieviele Frauen in deiner Umgebung schon einen Genitalpilz hatten ;-) da würdest du dich glaub ich aber wundern.
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