Viele von uns haben einen VHF Receiver (z.B. R2FX) zum Empfang der APT Wetterdaten der polar umlaufenden NOAA Wettersatelliten. Das funktioniert auch prächtig mit einer einfachen zirkular polarisierten Kreuzdipol Antenne (oder quadrifilar helix). Und das Ganze an die Soundkarte am PC angeschlossen und mit z.B. dem Programm WXtoImg von David Taylor sind die Wetterbilder sofort auf dem Bildschirm verfügbar. Siehe zum Beispiel http://www.dl9msr.de/noaa/noaa.php Das Problem ist nur, dass bald „Schluss mit Lustig“ ist, denn NOAA und auch die neuen europäischen polaren Wettersatelliten (Metop) werden in der nächsten Zeit auf das digitale LRPT Übertragungsverfahren umgestellt (Low Resolution Picture Transmission), was ebenfalls im VHF Band auf 137 MHz mit 72 kbps in QPSK und mit RS-coding übertragen werden soll (Bandbreite des Empfängers dann ca. 150 kHz, anstatt der 30 kHz bei APT). Und das Signal soll auch weiterhin mit einer nicht nachgeführten omni-direktionalen Antenne ab einem Elevationswinkel von 13 Grad empfangbar sein. Zwar ist Metop A im Orbit, aber die LRPT Übertragung ist abgeschaltet, da es Interferences mit dem HIRS Instrument gab. Und der Start Metop-B ist für 2010 geplant, auf dem dann dieses Problem gelöst sein sollte. Ich habe bisher nur teure kommerzielle Geräte von den üblichen High-End Firmen gesehen. Und hier meine Frage(n): - Kennt jemand Geräte, die auch mit einem schmaleren Geldbeutel erschwinglich sind? - Ist es ein vergebliches Unterfangen, das RS-decoding und die Auswertung des übertragenen CCSDS Format in Software für den Realtime Empfang auf einem PC zu implementieren? - Gibt es schon Entwicklungen / Anregungen in ähnlichen Foren? Gruß Manni
Die Karten auf http://www.dl9msr.de/noaa/noaa.php haben zum Teil einen Fehler: die Umrisse der Landmassen tauchen versetzt im Bild noch einmal auf.
Eine Meldung (Eumetsat) von 2006: http://www.esa.int/esaLP/ESAWK1094UC_LPmetop_0.html "On-board encryption of the LRPT and HRPT data prevents access by un-authorised users. The encryption keys are generated in the EPS Key Management Centre and distributed via secure terrestrial links to registered local mission users." http://en.wikipedia.org/wiki/Low_Rate_Picture_Transmission da ist auch ein Link zu den technischen Spezifikationen: http://www.eumetsat.int/Home/Main/Publications/Technical_and_Scientific_Documentation/Reception_Station_Design_Documentation/SP_1124282751561?l=en Scheint also in Zukunft nicht mehr kostenlos empfangbar zu sein. Der Meteosat-Dienst auf Hotbird ist ja auch mit Kosten verbunden. Schade.
>>http://www.esa.int/esaLP/ESAWK1094UC_LPmetop_0.html >> "On-board encryption ... Das Zitat stammt aus dem Abschnitt 'Science data transmission'. Im Abschnitt 'MetOp local data delivery' steht nichts von Verschlüsselung. Außerdem wird betont, dass das Empfangen bei Schulen in Amerika beliebt sei ... Das scheint doch eher auf freie Empfangbarkeit hinzudeuten. Die kommerziellen Geräte, die ich gefunden habe, sagen auch nichts von Verschlüsselung. Manni, hast Du Preise von Geräten, die hatte ich nicht gesehen ? >>- Ist es ein vergebliches Unterfangen, das RS-decoding und die >>Auswertung des übertragenen CCSDS Format in Software für den Realtime >>Empfang auf einem PC zu implementieren? Nein, Reed Solomon geht von der Rechenlast her locker bei 72kbps. Der Viterbi decode ist anspruchsvoll, aber auch das sollte gehen, ein kommerzieller USB Empfänger benutzte für Viterbi allerdings hardware. Die Auswertung ist aber wahrscheinlich anspruchsvoll, da wird doch so einiges interleaved und gescrambled. Cheers Detlef
Der geostationäre Meteosat ist ja schon länger auf Digitalbetrieb umgestellt. Dort gibt es Empfangskonzepte mit zwei PCs: http://mediasite.prag.webspace24.de/Versch__Fach-Themen/Meteosat_8/meteosat_8.htm ...eine Registrierung bei der EUMETSAT erforderlich... ...ein Passwort gegen Zahlung von 60€... Zusammenstellung einer Empfangsstation:... - Ein Empfangs-PC, in den die PCI - Empfängerkarte nebst zugehöriger Treiber-, tqTELLICAST- und eToken-Software sowie die EKU installiert werden. - Sollen zum Beispiel im Dauerbetrieb zeitgleich Daten empfangen und Bilddateien decodiert werden, so ist ein zusätzlicher Computer für die Bildbearbeitung erforderlich. Hier wird die Decodier - Software MSG Data Manager von David Taylor [3] oder alternativ Xrit2Pic von Rob Alblas [4] installiert sowie weitere Bildbearbeitungsprogramme. Beide Computer sind über ein Netzwerk miteinander zu verbinden.
@ Christoph Der UKW Berichte Artikel hat schon einige Jahre auf dem Puckel. Ausserdem fehlen in diesem Artikel die dazugehörgen Bilder. Daher ist schwer nachzuvollziehen, wie das Gerät aufgebaut ist. Ausserdem beruht er auf dem fast schon "100 Jahre" alten HRPT Datenübetragungsverfahren im L-Band (auf ca. 1.7 GHz mit 665 kbps) von NOAA mit Split-Phase PSK, jedoch ohne jeglich ECC und Data-Compression. Ich glaube nicht, dass man da an der "richtigen Adresse" ist. Die ESA und EUMETSAT Links kannte ich schon. Eines ist jedoch klar: Die LRPT Datenübetragung im VHF Band ist ohne Verschlüsselung. Wollte man ursprünglich auch verschlüssen, aber man hat dann in den internationalen Gremien doch nachgegeben, um auch den "Buschfunk" Empfängern weiterhin den realtime Empfang zu ermöglichen. Ja: ich weiss, dass MSG über DVB empgangen werden kann (ist halt aus der Not geboren, weil das MSG interne Kommunikationssystem nach dem Start nie funktioniert hatte). Aber die 60€ will wohl keiner zahlen. @Detlef _a Nein: Preise habe ich noch nicht gesehen, aber allein schon die Namen der Firmen (Alcatel, Saab, VCS) schrecken mich ab, weil sie die Hoflieferanten von EUMETSAT und ESA sind. Hab man gesurft und einiges zum Thema CCSD, RS-en-decoding und Viterbi gefunden. So wie ich das sehe, sollte die Software dekodierung kein allzu dickes Problem sein. Das Problem ist nur: man hat keine Original-Daten, mit dem das testen könnte. Und immer nur warten bis der Vogel mal gerade für 5 Minuten über mich fliegt, ist wohl nicht ausreichend um extensive Tests zu machen.
Ich habe mal nachgeschaut, das war sogar in UKW-Berichte 4/95, erst später dann in der englischen Ausgabe. Da wird auch nur der Empfänger und ein Synchronisationsteil mit CMOS-Schieberegistern beschrieben. Die eigentliche Darstellung erfolgt mit dem noch früher veröffentlichten 68000-"DSP"-Rechner. Die Codierung wird kurz beschrieben, 10Bit-Worte, MSB zuerst, ein Frame hat 11090 Worte (110900 Bit) 6 Frames/sec, 665,4 kBit/s. Bilddaten: 10240 Worte von Nr. 751 bis 10990.Je fünf aufeinanderfolgende Worte sind ein Pixel in fünf Spektralkanälen. Ingesamt 2048 Pixel. Es gibt charakteristische Sync-Folgen, am Framenfang 60 Bit, am Frame-Ende 1000 Bit. Maximum-lenght-Schieberegister 10.Grades X10+X5+X2+X+1 Auch "Dr.Dish" Christian Maas hat in seinem Buch von 2001 eine ISA-Bus-Platine aus Italien vorgestellt, da gibts noch eine Webseite mit Software: http://www.remdevice.com/noaa95/
Die Seite mit dem ital. receiver hatte ich schon mal gesehen. Aber ich glaube du verwechselst da was. Was ich suche ist ein LRPT (mit L wie Low) receiver, der im VHF-Band bei 137 MHz empfängt. Was du ansprichst ist das HRPT Signal im L-Band bei 1.7 GHz, das jedoch nur mit einer nachgeführten Schüssel empfangen werden kann. Manche machens auch mit einer 32-Element Kreuz-Yagi (siehe http://www.wshp.de/main_sat.htm). Und solche LRPT receiver gibt's eben nur bei den Apotheken-Firmen und liegt im Preis bei einigen 10T€, also nix für uns. Und die Dekodier-Software ist da noch lange nicht drin. Dabei dürfte das doch gar nicht so schwer sein mit ein paar ausgesuchten Bauteilen so einen Receiver mit 72 kbps Rohdatenrate in QPSK mit RS-decoding zu bauen. Der RS-Code ist dabei entweder RS(255,223) oder RS(255,239), je nachdem ob die error correction capability 16 oder 8 Symbole ist. Näheres findet man in http://public.ccsds.org/publications/BlueBooks.aspx im Dokument: CCSDS 131.0-B-1 in Kapitel 4. Aber nochmals zurück zm Thema: Zuerst suche ich Ideen für den VHF QPSK Receiver mit einer Bandbreite von ca. 150 kHz. Gruss Manni
>>Das Problem ist nur: man hat keine Original-Daten, mit dem das testen >>könnte. Und immer nur warten bis der Vogel mal gerade für 5 Minuten über >>mich fliegt, ist wohl nicht ausreichend um extensive Tests zu machen. >>Aber nochmals zurück zm Thema: Zuerst suche ich Ideen für den VHF QPSK >>Receiver mit einer Bandbreite von ca. 150 kHz. Du kannst einen Überflug ja runtermischen und das Basisband mitschneiden. Das sollte allerdings bei 150kHz Bandbreite mit einer Soundkarte nicht zu machen sein. Gut geeignet für die Aufgabe wären diese schönen FPGA evalboards, denen man einen mittelschnellen ADC vorbauen würde. So viele schöne Dinge, so wenig Zeit .... Cheers Detlef
Ich habe das schon verstanden, dass auch 137 MHz auf ein neueres digitales Format umgestellt wird. Die analogen Signale dort habe ich schon gehört (Turnstile-Antenne von Wimo, "Wetterfrosch"-Empfänger). Sind derzeit überhaupt LRPT-Signale zu empfangen? Gibt es einen Zeitplan für die Umstellung? Bei Meteosat hat es auch länger gedauert als ursprünglich angekündigt. Zu den HRPT-Projekten hatte ich nur gedacht, vielleicht sind die Leute von damals auch auf LRPT umgestiegen, aber da ist nirgends was zu sehen, obwohl die italienische Seite dieses Jahr zuletzt upgedated wurde. Das CCSDS 131.0-B-1 als PDF gibts auch hier http://public.ccsds.org/publications/archive/131x0b1.pdf
Moin, Was brauche ich für eine Antennen, Empfänger und SDR? um die lrpt daten zu empfangen?
Cooky schrieb: > Was brauche ich für eine Antennen, Empfänger und SDR? um die lrpt daten > zu empfangen? Ein Kreuzdipol zb. Mir dem SDR und einer "Virtuellen" Soundkarte oder einer aufzeichnung des signal mit dem passenden Programm. https://marsipulami0815.net/2015/07/15/wettersatellitenempfang-mit-dem-raspberrypi/
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Bearbeitet durch User
"...mehr als 6 Monate alt" egal, beim Marsipulami sehe ich nichts von LPRT, es sieht eher wie ein Empfang des alten analogen Signals aus. Mit Google und "LRPT" finden sich aber einige Links http://www.satellitenwelt.de/satelliten_lrpt.htm "Meteor M-N2, der dann somit im Moment der einzige aktive LRPT Satellit ist." (von 2016) Das scheint also auch auszusterben. https://en.wikipedia.org/wiki/High-resolution_picture_transmission offenbar geht der Trend zur höheren Auflösung, Sendefrequenzen bei 1,7 GHz Für den Meteor gibt es einige Projekte; https://www.sigidwiki.com/wiki/Low_Rate_Picture_Transmission_(LRPT) https://en.wikipedia.org/wiki/Low-rate_picture_transmission https://www.satsignal.eu/software/LRPT-processor.html https://www.rtl-sdr.com/tag/lrpt/ "a lightweight and open source Meteor M2 demodulator" da sind Links auf je ein Windows- und Linuxprogramm: http://185.26.115.106/ https://github.com/artlav/meteor_decoder
Christoph db1uq K. schrieb: > "...mehr als 6 Monate alt" Ja, besser als keine Antwort zu geben allemal. Und immerhin ist das keine O.T Frage gewesen ;-) Christoph db1uq K. schrieb: > Das scheint also auch auszusterben. ^^ Deswegen habe ich gleich auf eine seite verlinkt die entsprechende daten direkt Online zur Verfügung stellt.
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Bearbeitet durch User
Christoph db1uq K. schrieb: > "Meteor M-N2, der dann somit im Moment der einzige aktive LRPT Satellit > ist." (von 2016) Das scheint also auch auszusterben. Vermutlich nicht. Es ist nur so, daß die Modulation (2x Phase, also I/Q jeweils) aus meiner Sicht ne echte Kröte ist. Wer soll das mit einfachen Mitteln demodulieren? Wohl keiner. Die Aussendungen im klassischen APT Format war und ist ja gedacht für die Allgemeinheit, also eben für die Farmer auf dem Land fernab der Metropolen. Für die Professionellen war und ist schon seit immer die eigentliche HRPT bei etwa 1700 MHz gedacht. Die arbeitet erstmal nur mit 180° Phasenumtastung, aber bei etwa 600..700 KBit/s, was erstmal ne ZF-Bandbreite von geschätztermaßen 1.5..2.5 MHz braucht und deswegen zweitens eine nachgeführte Richtantenne nach sich zieht. Sowas baut sich auch nicht jedermann. Blöderweise ist beim NOAA 17 die Scannermechanik festgelaufen. Schade. Jetzt bleibt nur zu hoffen, daß die verbleibenden NOAA's noch recht lange ihren Dienst tun. Wenn allerdings irgendwann ein NOAA 20 gestartet wird, dann ist zu erwarten, daß der LRPT auf 137 MHz sendet - und das richtig zu empfangen, ist ne andere Nummer als APT. Leider. W.S.
Fand noch diese Seite: https://medium.com/@luigifcruz/receiving-demodulating-the-lrpt-signal-7412c0420245 Ist schon mal eine gute Einführung.(Für mich zumindest) Wäre ein interessantes Projekt. Als ich 1972 noch in D war baute ich mir einen 137MHz auf 28-30Mhz Röhrenkonverter mit einer E88CC Kaskodenvorstufe und 6AK5 Mischer. Mit einem Kreuzdipol konnte man das Signal ziemlich gut empfangen. Zur Sichtgerät/Plotter Konstruktion hatte ich damals als Lehrling nicht genügend Ressourcen.
Wenn man das signal als "Raw IQ" mit einem SDR aufzeichnet und durch WxToImg oder eben SDR# jagt, sollte das auch gut gehen. Eine "Virtuelle" Soundkarte die das ganze gleich beim empfang an WxToImg weiterreicht geht natürlich auch. So ist man dank des SDR auch gut für den Empfang anderer signale gerüstet. ;-)
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