Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welcher draht ist welcher beim Typ-K-Temperaturfühler?


von Jürgen R. (hobbyloeter)


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Hallo zusammen,

bin grad dabei, Temperaturmessungen zu machen.
Hab dafür einen Datenlogger, an dem ich mehrere Typ-K-Sensoren (NiCr-Ni) 
anschließen kann. Ich frag mich nur, welcher Anschlußdraht des Sensors 
welchem Pol (+ oder -) entspricht. Der Sensor hat ein grünes und ein 
weißes Kabel, die an der Meßstelle verzwirbelt sind.

Vielen Dank!

J.R.

von e-fuzzi (Gast)


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Die Drähte sind nicht verzwirbelt sondern verlötet.
Um + oder - rauszufinden: häng ein Millivoltmeter an die Drähte und mach 
die Lötstelle etwas warm (Feuerzeug).

von Wolf (Gast)


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Und auf keinen Fall versuchen, am Endstück nachzulöten...

von Jürgen (Gast)


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Hallo Jürgen,

der grüne ist + der weisse -  und verzwirbelt ist absolut richtig.

Nicht löten! Das wirst Du auch gar nicht schaffen.

von Jürgen R. (hobbyloeter)


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Hallo Jürgen (noch einer... ;-) )

vielen Dank für die Auskunft!

> und verzwirbelt ist absolut richtig
Hab ich doch selbst gemacht. Deshalb wüßte ich auch, wenn sie verlötet 
wären. Soweit ich weiß dürfen die beiden Drähte an der Meßstelle auch 
garnicht mit Metall in Kontakt kommen (also hier nix löten!), da sich 
sonst eine andere Thermospannung bildet.

Grüße

Jürgen
(der andere...;-) )

von Kobaltchlorid (Gast)


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> Soweit ich weiß dürfen die beiden Drähte an der Meßstelle auch
> garnicht mit Metall in Kontakt kommen (also hier nix löten!), da sich
> sonst eine andere Thermospannung bildet.

Das ist nicht ganz richtig. Solange die gesamte Lötstelle die gleiche 
Temperatur hat, bildet sich keine zusätzliche Thermospannung. Bei 
üblichen Lötstellen mit ein paar Millimeter Länge spielt das also keine 
Rolle.

Bei "Typ K" wäre aber verschweissen die sinnvollste Lösung. Lote halten 
wesentlich weniger Temperatur als die Thermoelementdrähte selber aus. 
Verdrillen geht bei niedrigen Temperaturen, aber wenn du mehrere hundert 
°C messen willst, wird's bald Kontaktprobleme durch Oxidation geben.

von Dieter W. (dds5)


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Löten ist auch deshalb schlecht, weil bei höheren Temperaturen Ionen des 
Lotes in die Thermoelementdrähte diffundieren und sich dadurch die 
Thermospannung ändert.

von Wolf (Gast)


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Und deswegen schmeißt ein Besser-Wissender die weg.
Aber nicht jeder hat "Werkstoffkunde" umfassend gehabt, so gibt es die 
erstaunlichsten Beiträge.

von Ghost (Gast)


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Hallo,

darf man die andere offene Anschlussseite der Drähte in seine 
Leiterplatte einlöten oder muß man die typischen gelben Stecker 
verwenden? Danke.

von Ansgar K. (malefiz)


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nach neuer Norm Mantelfarbe immer plus. Egal welcher Typ

von never ever (Gast)


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mal nen Tipp
nimm nen magneten und dann siehst du welcher draht was ist

von Mike (Gast)


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never ever schrieb:
> mal nen Tipp
> nimm nen magneten und dann siehst du welcher draht was ist

Und was ist daran besser, als die Feuerzeug-Methode?

von Olaf (Gast)


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> darf man die andere offene Anschlussseite der Drähte in seine
> Leiterplatte einlöten oder muß man die typischen gelben Stecker
> verwenden?

Du duerftest das machen wenn du unmittelbar an den Anschluessen die 
Temperatur fuer die Kompensation misst, aber du wirst merken das sich 
die Draehte nicht loeten lassen.

Olaf

von Ulrich (Gast)


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Die typischen gelben Stecker sind dafür gedacht, dass ein beiden Seiten 
Thermoelementleitungen dran sind. Da wo der Übergang auf Kupfer ist, ist 
die Kaltstellentempertur, die man dann separat messen sollte. In dem 
Bereich sollte man Temperaturgradienten vermeiden (damit man die 
Temperatur gut messen kann) und entsprechend die Vergleichsstelle eher 
nicht an den Stecker legen, wenn man es vermeiden kann.

Die Drähte dürfte man schon löten - nur lassen sich die Drähte nur sehr 
schlecht löten (geht ggf. mit speziellem Flussmittel für Edelstahl). Das 
kann zwar lokal die Legierung verändern, aber das beschränkt sich auf 
einen sehr kleine Bereich (ein paar µm), der immer noch auf praktisch 
der selben Temperatur ist.  Ein anderes Material dazwischen stört aber 
die Thermospannung nur, wenn in dem Bereich auch Temperaturgradienten 
sind.

Auf der Platine wird man also eher klemmen bzw. schrauben.

von Andrew T. (marsufant)


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Dieter Werner schrieb:
> Löten ist auch deshalb schlecht, weil bei höheren Temperaturen Ionen des
> Lotes

Da diffundiert sicher vieles bei höherer Temperatur,
aber DEFINITIV keine "Ionen des Lotes".

von Soul E. (Gast)


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vielleicht die bleifreien, die sind kleiner ;-)

SCNR

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