Forum: Platinen BAE (War: PADS, PULSONIX oder ALTIUM DESIGNER)


von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens wrote:

> Kannst Du mal kurz was zu Deinen Erfahrungen mit BAE sagen?

OK, um den originalen Thread nicht komplett abgleiten zu lassen, hier
meine BAE-Schleichwerbung in einem separaten Thread. ;-)

Wie ich schon schrieb, habe ich vor nunmehr recht vielen Jahren mal
von Eagle auf BAE gewechselt.  Erstes (und wesentliches) Kriterium für
mich war und ist, dass alles auf meinem heimischen FreeBSD laufen
muss, wobei natürlich der Linux-Emulator diese Einschränkung
dahingehend erweitert, dass Linux/i386-Binärprogramme akzeptabel sind,
sofern sie keine Probleme mit der Emulation haben.  Das trifft sowohl
auf Eagle (zumindest in der damals getesteten Version) als auch auf
BAE zu.  Außer diesen beiden habe ich auch ein paar Projekte mit PCB
gemacht, das als Opensource-Software ebenfalls unter FreeBSD lauffähig
ist (das war aber zu einer Zeit, da es noch kein gschem und
gEDA-Rahmenprojekt gab).

Der primäre Grund für den Wechsel war Oliver Bartels permanente
Schleichwerbung für die Qualität seines Autorouters, die er in
de.sci.electronics immer mal wieder durchblicken lassen hat.  Diese
Werbung hat ja letztlich zusammen mit den Nachfragen der Usenetter in
dieser Gruppe überhaupt erst einmal zur BAE-Light-Version geführt.

Der Einstieg in BAE macht erst einmal recht viel Arbeit.  Das liegt
einerseits an der Komplexität des gesamten Systems, andererseits auch
daran, dass das System halt eine Geschichte und die entsprechend zu
berücksichtigenden Altkunden hat.  Dadurch wird die Menüstruktur nicht
mal von heute auf morgen umgestoßen, weil das die Altkunden (die
oftmals auch mit sehr viel kundenspezifischen Anpassungen arbeiten)
vor den Kopf stoßen würde.  Da BAE auch bereits multiplattformfähig
war (damals HP/UX und Windows) zu Zeiten, als es dafür noch keine
Toolkits wie GTk oder Qt gab, benutzt es seine eigene GUI-Abstraktion,
die immer noch an manchen Stellen durchguckt und ein wenig, nun ja,
,,altmodisch'' anmutet.  Der größte Teil der Menüs ist allerdings
mittlerweile umgestellt, unter Windows wohl auf System-GUI, unter Unix
auf Motif.

Es gibt im Handbuch eine gute Schritt-für-Schritt-Anleitung, die man
unbedingt auch nachvollziehen sollte.  Diese beinhaltet alles ,,von
der Pike auf'', also einschließlich der Erstellung eigener Symbole und
eigener Bauteile.  Gerade in der Bauteilbearbeitung muten manche der
Schritte erst einmal sehr umständlich an.  Wie gut durchdacht das
System dabei wirklich ist, merkt man dann oft erst nach einiger
Benutzung (sprich: nach Jahren :).

Das wirklich interessante Feature an BAE ist ganz sicher der
Autorouter.  Wofür er nicht taugt, sei auch gesagt: mit nur einer
Signallage fühlt er sich nicht so recht wohl.  Layouts, die man mit
der Hand entflechten kann und für den Hobbykeller auf nur eine Lage
mit 500 µm Strukturbreite zwängen will, sollte man also eher auch mit
der Hand zimmern.  Wenn man aber man einen 100pinnigen AVR mit 4 MiB
Speicher verbinden will, dann will ich das nicht mehr wirklich mit der
Hand routen.  Den PNG-Export der Gerber-Dateien habe ich mal angehängt
(das ist die Prototypenplatine für den Floppy-Emulator, über den im
µC-Forum diskutiert worden ist).  Das Auffächern dieser 0,5-mm-Pins
hat sich als alles andere als trivial erwiesen.  Der Autorouter kann
auch Pin- und Gattertausch, sofern man das entsprechende Bauteil
passend definiert hat.  Man sollte natürlich nicht verschweigen, dass
das Parametrieren des Autorouters auch seine Zeit benötigt.  Der
Vorteil aber ist, dass er mit gleichen Parametern beim erneuten Lauf
dann wieder gleiche Ergebnisse bringt (aber nicht notwendigerweise
identische: da hängt eine fuzzy logic dahinter).  Dadurch hat man dann
keinen Schmerz mehr, ein Layout wie das im Bild gezeigte nötigenfalls
nochmal auseinander zu reißen, um ein paar Bauteile nochmal zu
verschieben oder zu ersetzen.

Der Flächenfüllalgorithmus von BAE ist recht gut.  Für die Platine im
Bild habe ich es mir einfach gemacht und über alles drüber noch eine
Masse-Füllfläche auf beide Seiten gelegt.  Diese wird dann am Ende,
wenn alles andere fertig ist, einfach neu verfüllt.  Falls einem zu
viele Inseln dazwischen fehlen, setzt man noch ein paar Masse-Vias
nach und füllt halt nochmal.

Man merkt BAE an, dass es in erster Linie aus dem Produktionsbetrieb
kommt.  So ist der PDF-Export als Kontrollplot bezeichnet, während es
ein eigenes Teilprogramm zur Bearbeitung der Fertigungsdaten auf
Gerber-/Excellon-Basis gibt.

Wo's bei BAE etwas mau aussieht ist mit einer User-Community, in der
man auch selbst gemachte Bauteile etc. austauschen würde.
Andererseits habe ich mehr als einen CAD-Layouter erlebt, der mir
sagt, dass er sowieso nur selbst verifizierte Bauteile benutzen
würde...  Man erlebt sonst zu viele Reinfälle.  (Falls hier jemand BAE
ausprobieren will und ein eine Bibliothek mit AVRs braucht: mail me.)

Ein wirklich nützliches Ding bei BAE ist, dass alle
Bibliotheksbauteile (sowohl im Schaltplan als auch im Layout) bei
Benutzung grundsätzlich in das aktuelle Projekt kopiert werden.  Damit
ist eine Projekt-Datenbasis immer `self contained'.  Ein zusätzlicher
Vorteil dieses Konzepts ist, dass man das Bauteil im aktuellen Projekt
beliebig ohne Rückwirkung auf die Bibliothek modifizieren kann.  Wenn
ich also beispielsweise im laufenden Projekt (und nur hier) alle
DIL-Pins mit einer größeren Kupferfläche brauche, dann modifiziere ich
den entsprechenden Padstack schnell mal, und schiebe ihm ein neues Pad
unter.  Man kann das dergestalt geänderte Objekt natürlich auch
beliebig in die Bibliothek zurück schreiben oder auch in einer eigenen
Bibliothek ablegen, aber man kann auf diese Weise auch jedes in der
Vergangenheit erstellte Projekt selbst wieder als Bibliothek ansehen.
Man kann auch am Ende der Projektphase beispielsweise nur einen
bestimmten Padstack-Makro aus einer eigenen Bibliothek über den
gleichnamigen Makro des Projekts darüber kopieren lassen, um auf diese
Weise in den Pins noch etwas zu ändern.  (Wenn sich dabei die
Außenabmessungen der Cu-Flächen ändern, sollte man danach aber nochmal
den DRC starten.)

Der Support der Firma Bartels ist Spitze.  Für berichtete wirkliche
Bugs (also Dinge, die zu einem Absturz führten oder andere schwer
wiegende Sachen) habe ich in der Regel spätestens am nächsten Werktag
einen Bugfix erhalten -- ohne Rücksicht darauf, dass ich ja mit der
Light-Version gerade mal vielleicht zwei Entwicklerstunden finanziert
habe.  Ungefähr die Hälfte der Funktionalität ist in Userland-
Programmen abgelegt, die aber durch einen Compiler geschickt werden
und damit externer Bestandteil der Binaries werden (also auch schnell
sind).  Dadurch sind sie praktisch Opensource (die user language ist
sauber dokumentiert, man kann das also auch wirklich alles selbst
machen, wenn man will).  Das Gute daran ist, dass man oft vom Support
nur ein repariertes ULC zugeschickt bekommen muss, das man sich dann
mit dem Compiler einfach selbst einbinden kann.

von gast (Gast)


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Hallo,
Jörgs erfahrungen kann ich so bestätigen. Basis war bei einen früheren 
AG die Version 5.0 und 5.5 Professional
Unter Windows mußte man erst Cygwin installieren. Ob das noch so ist? 
Ist ja 'ne weile her.
Bedienung ist recht sperrig. Der Router ist lahm, kein Vergleich mit 
Specctra und Veribest/Mentor. Die Handroutingmöglichkeiten sind ok. Die 
Konsistenz bei der Bedienung fehlte, manches war als Tastenkombination 
zu erreichen, manches im dropdown.
Ergebnisse waren in Ordnung, Gerberdaten nie korrupt. Solides tool, 
obere Mittelklasse.
my 2 ct.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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gast wrote:

> Jörgs erfahrungen kann ich so bestätigen. Basis war bei einen früheren
> AG die Version 5.0 und 5.5 Professional

Scheint schon ein Weilchen her zu sein, mittlerweile ist V7.2 aktuell.

> Unter Windows mußte man erst Cygwin installieren. Ob das noch so ist?

Vermutlich nicht, aber da bin ich der Falsche dafür. ;-)

> Bedienung ist recht sperrig.

Inzwischen nicht mehr so schlimm.  Gerade das Kontextmenü (ich glaube,
das gab's bei V5.x noch nicht, oder?  rechte bzw. linke Maustaste auf
aktuellem Objekt) macht es um einiges netter als früher.

> Die
> Konsistenz bei der Bedienung fehlte, manches war als Tastenkombination
> zu erreichen, manches im dropdown.

Man kann sich aber praktisch alles als Tastenkombination belegen, wenn
man will (und das machen offenbar viele Kunden).

von chris (Gast)


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Was sind die Limitierungen der Light version. ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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chris wrote:
> Was sind die Limitierungen der Light version. ?

2 Lagen und 100x160 mm² Fläche (die aber nicht zu kleinlich gesehen
werden, also ein Bearbeitungsrand für Passmarken etc. passt da noch
drumrum).

Anders als bei den 100x80 mm² der kostenlosen Eagle-Version, die mir
eigentlich immer irgendwie irgendwo ,,im Weg'' waren, bin ich bei
BAE damit für meine Hobbyzwecke noch nicht an die Grenzen gestoßen.
(Ich habe auch schon ein oder zwei größere Platinen gemacht in der
Vergangenheit, dafür habe ich dann PCB benutzt.)

von Jens (Gast)


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@Jörg:

Danke für den Bericht. Das klingt ja erstmal recht interessant.
Ich suche im Moment nämlich nach einer passenden Software, die
bei entsprechender Leistung auch ein paar Euros kosten darf.
Allerdings ist das Budget bei einer privaten Nutzung dann doch
ziemlich limitiert. Deshalb sind da eher Sachen wie das von
Dir beschriebene BAE light, Diptrace oder ähnliches interessant.
Von der Verbreitung her sind sicher Eagle und Traget die
Platzhirsche. Allerdings ist da halt auch nicht alles Gold was
glänzt und vielleicht gibt es ja auch bessere Alternativen.

Jens

von chris (Gast)


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2 Lagen insgesamt oder 2 Signal layer.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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chris wrote:

> 2 Lagen insgesamt oder 2 Signal layer.

2 Lagen insgesamt.  Sonst wäre es ja fast keine Beschränkung mehr...

Naja, man muss der Gerechtigkeit halber sagen, dass eine 4-Lagen-
Platine minimal mit EUR 100 oder so zu Buche schlägt als Prototyp,
wer das regelmäßig macht, kann sich wohl für das Tool auch ein wenig
mehr als die knapp EUR 200 eines BAE Light leisten.


Da ja ,,nebenan'' gerade dieser Thread läuft:

Beitrag "0 Ohm Widerstände in Eagle"

Da haben wir neulich einen netten Trick gefunden, mit BAE ,,echte''
0-Ω-Widerstände bzw. Drahtbrücken zu emulieren, die man dann auch nicht
im Schaltplan mit vorsehen muss.  Man nimmt den das normale Bauteil
der entsprechenden Abmessungen, also bspw. ein 0805, und generiert einen
Padstack, der außer in der normalen Metallisierungslage (2, die nach
Spiegelung auf die Leiterseite zur 1 wird) noch in eine fiktive Lage
(z. B. Lage 5) reinreicht.  Auf dieser Lage bringt man dann einen
Kurzschluss zwischen beiden Pads an.  Der Airline-Algorithmus bemerkt
die Verbindung (und auch in der Light-Version wird in diesem Falle die
Signallage jenseits der Lagen 1/2 nicht angemosert), und man kann mit
einem derartigen Bauteil das Netz brücken.

von chris (Gast)


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Ja, bin gerade auf der Suche nach einem Layout-System. Meine 
Preisvorstellung ca 3K max. Minimal wäre Eagle ohne Autorouter
sowie Electra Autorouter und Gerber Import.
Meistens würde ich 2 Layer machen, aber sporadisch auch 4Layer, mit 2 
Signallayern sowie kontrollierter Impedanz / Leitungslänge.

von Geniesser (Gast)


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Jörg Wunsch wrote:
> Da haben wir neulich einen netten Trick gefunden, mit BAE ,,echte''
> 0-Ω-Widerstände bzw. Drahtbrücken zu emulieren, die man dann auch nicht
> im Schaltplan mit vorsehen muss.  Man nimmt den das normale Bauteil
> der entsprechenden Abmessungen, also bspw. ein 0805, und generiert einen
> Padstack, der außer in der normalen Metallisierungslage (2, die nach
> Spiegelung auf die Leiterseite zur 1 wird) noch in eine fiktive Lage
> (z. B. Lage 5) reinreicht.  Auf dieser Lage bringt man dann einen
> Kurzschluss zwischen beiden Pads an.  Der Airline-Algorithmus bemerkt
> die Verbindung (und auch in der Light-Version wird in diesem Falle die
> Signallage jenseits der Lagen 1/2 nicht angemosert), und man kann mit
> einem derartigen Bauteil das Netz brücken.

Jörg, irgendwas verstehe ich da nicht. So wie du das mit deinem 
interessanten Trick schilderst, gibt es doch einen Bedarf für eine 
einfache Möglichkeit, einen 0 Ohm Widerstand zur Leistungskreuzung 
einzubauen, der nicht im Schaltplan auftaucht (weil sich das Problem 
ERST und NUR beim Routen stellt, wenn der Schaltplan bereits steht). 
Hier müsste eine Sonderbehandlung (ein neues Bauteil) zur Verfügung 
stehen, das man ähnlich wie ein normales VIA setzen kann, aber dann 
SMD-Pads (1206, 0805 etc.) besitzt. Das wäre doch eigentlich kein großer 
Akt so etwas in eine Software mit aufzunehmen. Geschieht nur leider 
nicht. Warum eigentlich? Anscheinend sind 0 Ohm Widerstände ein 
Fremdwort für Hersteller von Leiterplatten-Entflechtungssoftware?!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Geniesser wrote:

> Das wäre doch eigentlich kein großer
> Akt so etwas in eine Software mit aufzunehmen. Geschieht nur leider
> nicht. Warum eigentlich? Anscheinend sind 0 Ohm Widerstände ein
> Fremdwort für Hersteller von Leiterplatten-Entflechtungssoftware?!

Scheint man eher in China zu brauchen denn in Europa. ;-)

Aber wenn du meine Beschreibung durchgelesen hättest: genau so habe
ich es jetzt mit BAE gemacht.  BAE kann sogenannte ,,konstruktive
Bauteile'' handhaben, das sind Bauteile, die zwar im Layout benutzt
werden aber nicht im Schaltplan auftauchen.  Der 0-Ω-Widerstand ist
dann genau so ein Bauteil, und da er intern eine elektrische Verbindung
besitzt, kann der Airline-Algorithmus diese auch anerkennen.

von Geniesser (Gast)


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> Scheint man eher in China zu brauchen denn in Europa. ;-)

Wieso China? Das braucht der Bastler für seine einlagigen, 
selbstgeätzten Schätze. ;)

> Aber wenn du meine Beschreibung durchgelesen hättest:

Wie "hättest"??? Ich hab das durchgelesen, lieber Jörg! Bringt mir als 
eagle Anwerder nur leider nichts, weil eagle so was nun mal nicht kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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chris wrote:

> Ja, bin gerade auf der Suche nach einem Layout-System. Meine
> Preisvorstellung ca 3K max.

Da würde BAE Economy knapp drunter liegen (2690 netto sagt mir die
Preisliste).

> Minimal wäre Eagle ohne Autorouter
> sowie Electra Autorouter und Gerber Import.

Gerber Import ist bei BAE normal mit dabei, allerdings versteht der
keine Negativbelichtungen (wie sie manche Tools bspw. für Thermals
benutzen).

> Meistens würde ich 2 Layer machen, aber sporadisch auch 4Layer, mit 2
> Signallayern sowie kontrollierter Impedanz / Leitungslänge.

Was genau die Unterschiede zwischen der Economy- und der Professional-
Version sind, solltest du bei denen am besten mal nachfragen.

von Geniesser (Gast)


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Oder meintest du das als Hinweis, auf BAE umzusteigen? :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Geniesser wrote:

>> Scheint man eher in China zu brauchen denn in Europa. ;-)
>
> Wieso China? Das braucht der Bastler für seine einlagigen,
> selbstgeätzten Schätze. ;)

Naja, EDA-Systeme werden aber halt nicht für Bastler geschrieben...
(zumindest nicht in erster Linie).

> Wie "hättest"??? Ich hab das durchgelesen, lieber Jörg! Bringt mir als
> eagle Anwerder nur leider nichts, weil eagle so was nun mal nicht kann.

OK, gut, wir sind hier halt nur im BAE-Thread.  Konnte ich ja nicht
wissen, dass du damit ausdrücklich Eagle meintest.  Ja, sorry, dafür
wird dir das nichts helfen.

von Geniesser (Gast)


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Jörg Wunsch wrote:
> OK, gut, wir sind hier halt nur im BAE-Thread.  Konnte ich ja nicht
> wissen, dass du damit ausdrücklich Eagle meintest.  Ja, sorry, dafür
> wird dir das nichts helfen.

Tja, du hast das nun mal zur Sprache gebracht, deswegen mein Einlass. 
Außerdem interessant, dass auch BAE für das besagte Problem nur einen 
"Trick" parat hält (ist immerhin etwas).

> Naja, EDA-Systeme werden aber halt nicht für Bastler geschrieben...

0 Ohm Widerstände finden sich auf professionell gerouteten Platinen auch 
..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Geniesser wrote:

> Außerdem interessant, dass auch BAE für das besagte Problem nur einen
> "Trick" parat hält (ist immerhin etwas).

Wenn du dich bei Oliver Bartels' Firma mal umsiehst, wirst du sehen,
dass die eher auf 4- oder 6-lagigen Platinen ,,zu Hause'' sind, bei
denen man einen 0-Ω-Widerstand bereits als nennenswerte Induktivität
auffassen möchte. ;-)

> 0 Ohm Widerstände finden sich auf professionell gerouteten Platinen auch
> ..

Aber eben eher auf der Chinaware.

von Geniesser (Gast)


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Jörg Wunsch wrote:
> Wenn du dich bei Oliver Bartels' Firma mal umsiehst, wirst du sehen,
> dass die eher auf 4- oder 6-lagigen Platinen ,,zu Hause'' sind, bei
> denen man einen 0-Ω-Widerstand bereits als nennenswerte Induktivität
> auffassen möchte. ;-)

Das sind dann auch die Leute die keinen Lötkolben mehr brauchen, weil 
unter einer 6-Lagen Platine geht nichts mehr. ;) Und der Rest sind die 
armen Dödel, die sich noch abmühen mal selber was zu ätzen.

> Aber eben eher auf der Chinaware.

Dafür hat China auch 5 mal soviel Wachstum wie wir und auf sämtlichen 
Mainboards die ich besitze steht "Made in China". Wo ist noch gleich der 
Speicherchip wo draufsteht "Made in Germany"? Ob wir uns so eine Denke 
noch lange leisten können?

von chris (Gast)


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OT: Für Eagle Benutzer, das geht auch unter Eagle problemlos, nur muß es
dort dann wirklich im Schematic auftauchen. Einfach Schematic zumachen,
Bauteile dransetzen, sowie dann die zwei ULP von Cadsoft laufen lassen,
damit es in die Schematic upgedated wird. Ist umständlich, aber geht.

von Geniesser (Gast)


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Welche ULP meinst du denn?

von Chris S. (schris)


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Die für das back-annotation gedacht sind cmd-netlist2sch.ulp usw.

Anderes Thema,
habt ihr ein Konversion-ulp/vdb für Libs / Footprints sowie für 
schematic
und layout von Eagle. Oder gibt es da ev. Zwischenformate, welche beide 
können. Ich probiere es derzeit aus, bin überwältigt von der Spartanität 
sowie den gewöhnungsbedürftigen Menüsystem. Mein erster Eindruck, nach
ca 20Minuten, auch wenn es mindestens das doppelte als Eagle kostet, es
leistet das auch und die Zeitersparnis gegenüber Eagle ist auch nicht 
ohne.
Zugegeben, es hat ein paar Schwachstellen, aber mit 
Benutzerpersonalisierung sowie eigener Tastenbelegung sollte einiges 
möglich sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris S. wrote:

> Anderes Thema,
> habt ihr ein Konversion-ulp/vdb für Libs / Footprints sowie für
> schematic
> und layout von Eagle.

Es gibt mittlerweile Konvertierungs-ULPs (im Sinne von Eagle-ULPs,
die also im Eagle selbst laufen müssen), mit denen man Eagle-Layouts
und -Schematics so als ASCII-Dump ausgeben kann, dass man sie in
BAE wieder einlesen kann.  BAE kennt ein ASCII-Dump-Format, das
komplett die gesamte Schematic oder das gesamte Layout so weit
beschreibt, dass man es ohne Informationsverlust wieder rücklesen
kann.  Dieses Format wird durch diese ULPs dann erzeugt, und ein
anderer Forumsteilnehmer (bzw. Stammleser in de.sci.electronics)
hat mir neulich bei einem Bierchen gesagt, dass das mittlerweile
recht brauchbar wäre.  Selbst habe ich es noch nicht probiert, da
ich mir dann erst einmal wieder einen Adler dafür installieren
müsste.

Ob man aber die reinen Bauteile damit sinnvoll importieren kann,
weiß ich nicht: BAE ist ja da deutlich strukturierter mit seinen
Pads und Padstacks, das Eagle-Modell habe ich da mit einigen
Vereinfachungen in Erinnerung.  Diese Trennung erlaubt es dir ja
in BAE, dass du beispielsweise Pads hast, bei denen die Flächen
für das Kupfer, die Lötstopmaske, den Lotauftrag und den
Bestückungsplan komplett verschieden sind.  Ich glaube mich zu
erinnern, dass der Adler so viele Details nicht vorhalten konnte.

> Ich probiere es derzeit aus, bin überwältigt von der Spartanität
> sowie den gewöhnungsbedürftigen Menüsystem.

Spartanisch sind die Libs, ja.  Dafür habe ich bislang ein einziges
Bauteil in den von BAE selbst gelieferten Libs gehabt, das wirklich
einen Fehler hatte (dessen Bugreport mir mit einer Entschuldigungs-
mail beantwortet wurde), dem 4050 fehlte der Vcc-Anschluss.
Ansonsten kannst du diese Libs allesamt bedenkenlos und ohne weitere
Kontrolle bis in die Fertigung benutzen, ohne dass dir vielleicht
hinterher der Bestückungsdruck auf den Pads landen würde...

von Chris S. (schris)


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>> Ich probiere es derzeit aus, bin überwältigt von der Spartanität
>> sowie den gewöhnungsbedürftigen Menüsystem.
>
> Spartanisch sind die Libs, ja.
Ich meinte nicht die Libs, sondern die Grafik sowie den Textmodus,
insgesamt das User-Interface. Brauche halt kurze Angewöhnungszeit.
Als idiotisches Beispiel, das Autoplacement habe ich schnell gefunden,
den Autorouter nicht. Du wirst darüber nur Schmunzeln, im Nachhinein
verständlich. Habe noch kleinere Adaptionsschwierigkeiten. Autorouter
ist nicht schlecht, kann ihn auch problemlos Parameterisieren.
Die Schematic ist wirklich gut, auch wenn ich mich noch an deren
Darstellung gewöhnen muß.
Wegen Eagle Converter, ich habe einige Eagle Projekte, welche ich soweit
möglich gerne Importieren möchte, da es eventuell weitere Releases geben
wird. Scheint machbar zu sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris S. wrote:

> Als idiotisches Beispiel, das Autoplacement habe ich schnell gefunden,
> den Autorouter nicht. Du wirst darüber nur Schmunzeln, im Nachhinein
> verständlich.

Nein, dass der Autrouter nicht im Layout drin ist, sondern ein
separates Programm braucht, empfinde ich auch nach wie vor eher als
ärgerlich.  Wenn man beginnt, das Autorouting zu parametrieren und so
die ersten paar Versuche zu starten (die man ja typischerweise nach
wenigen Sekunden wieder abbrechen kann, weil man merkt, wo der Hase
lang läuft), kommt man schnell in die Verlegenheit, noch dieses oder
jenes im Layout ein wenig schieben zu wollen, oder vielleicht noch die
eine oder andere Bahn mit der Hand zu legen, um sie zu fixieren.  Da
muss man dann immer in den Layouteditor zurück wechseln.  Ich denke,
das hat rein historische Gründe, dass der Autorouter da eher separat
werkelt denn richtig integriert ist, habe aber noch nicht gefragt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris S. wrote:

>> Spartanisch sind die Libs, ja.

> Ich meinte nicht die Libs, sondern die Grafik sowie den Textmodus,
> insgesamt das User-Interface.

Was mir dazu noch einfällt: du solltest mal die farbigen Menüs
ausprobieren.  Die Art der Menüs stellt man im globalen Setup-
Programm ein (welches man aus dem Hauptmenü aufruft).  Ich weiß
nicht, wie die Einfärbung unter Windows aussieht, aber hier unter
Unix/Motif ist sie sehr dezent, hilft aber gut dabei, die Funktionen
in den Menüs ein wenig zu gruppieren.  Dabei bekommt jede Funktion
in jedem Menü (also bspw. in der Menüleiste sowie im Kontextmenü)
immer wieder die gleiche Einfärbung.  So findet man häufig benutzte
Dinge wie "Neue Verbindung" (im Schaltplan) oder "Neuer Leiterzug"
(im Layout) dann doch recht schnell immer wieder.

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