Hallo, ich habe mal eine generelle Frage zu Snubbern. Ich benutze in einer Schaltung die S202S02F Solid State Relais mit 8A von Sharp (Optotriacs). Über die Triac-Pins habe ich einen Snubber mit C = 0,022µ und R = 47 R angeschlossen (wie empfohlen). Der Triac hat eine interne ZCD also ZeroCrossDetection Einheit und zündet nur im Nulldurchgang. Am Triacausgang hängen Induktive Lasten (Motoren 230V AC) zwischen min. 0,2A und max. 5 A Stromaufnahme. (es hängt natürlich nur ein Motor pro Triac dran) Jetzt meine Frage, ist es überhaupt möglich einen solch universellen Snubber einzubauen. Meine Schaltung hatte folgendes Problem: Ein Motor mit 0,2A mit 2 Eingängen Phase für Rechts oder Linkslauf. Gesteuert über 2 dieser Triacs mit jeweils dem oben beschriebenen Snubber. Obwohl die Triacs auf der optisch getrennten Seite nicht angesteuert werden, zünden beide Triacs gleichzeitig und der Motor brummt wie verrückt. Wenn ich beide Snubber abtrenne, läuft alles ganz normal ? Wo ist hier der Fehler ? Danke für Eure Hilfe
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Verschoben durch Moderator
>Wenn ich beide Snubber abtrenne, läuft alles ganz normal ?
Warum lässt du sie dann nicht weg?
Hi Vor einiger Zeit hat hier mal jemand das Diagramm (Anhang) eingestellt. MfG Spess
spess53 wrote:
> Vor einiger Zeit hat hier mal jemand das Diagramm (Anhang) eingestellt.
Jetzt braucht man nur noch eine Anleitung dazu, was man als U oder I
einsetzt. Der Laststrom dürfte das nämlich nicht sein, denn den sieht
der Snubber nie. Bei einem Thyristor/Triac dürfte dies daher eher der
Haltestrom sein, denn den muss der Snubber bewältigen.
Für die Spannung gilt ähnliches: Ist das die Betriebsspannung, oder die
Spannung die am Snubber abfallen darf?
Na, das Fazit , was ich aus den Antworten ziehe ist wohl folgendes: 1. Der Laststrom durch die Triacs kann zwischen 0,2 und 5 A liegen. Das heisst, der Snubber müsste in diesem Bereich universell sein ! Geht aber nicht. Der Triac hat einen Mindesthaltestrom von 0,05 A! Meine RC Kombination war 0,022µ und 47R Wieso zünden die Triacs ohne tatsächlich "gezündet" zu werden? 2. Der Triac startet generell im 0-Durchgang. Das heisst, der Laststrom steigt auch gleichmäßig (sinus) an und nicht irgendwo in der Phasenmitte. Frage: Sind in dieser Konstellation Snubber also wirklich notwendig ?
Snubber werden an Triacs eingesetzt um ein dU/dt - Zünden zu vermeiden. Deren Dimensionierung hat nur entfernt etwas mit der angeschlossenen Last zu tun, im Wesentlichen müssen damit Spannungsimpulse abgefangen werden, die zum ungewollten Durchzünden führen. Typischerweise zünden Triacs bei den CE-Prüfungen "Burst" und "Surge". Prinzipiell ist es im Übrigen nicht gut, Motoren im Spannungsnulldurchgang einzuschalten. Motoren sind induktiv und sollten deswegen im Spannungsmaximum eingeschaltet werden, denn dort haben sie beim Anlauf ihren Stromnulldurchgang. Für kleine Motoren, wie z.B Sonnenschutzantriebe ist es aber egal. Was aber passiert, ist, dass die Wicklung, die gerade nicht angeschaltet ist, eine Gegenspannung erzeugt, du musst am Triac mit etwa 700 V Spitzen rechnen. Dabei darf er nicht überkopfzünden. Zusammen mit einem Snubber kann die Motorwicklung unangenehme Resonanzen haben, die für weitere Spannungsüberhöhung sorgt. Mein Tipp in diesem Fall wäre es, Metalloxidvaristoren (250V, S20) auf die Motoren zu bauen, dann sollte es funktionieren. Grüße, Peter
> Mein Tipp in diesem Fall wäre es, Metalloxidvaristoren (250V, S20).
Für eine Zeit lang funktioniert das schon, aber Varistoren können nur
eine endliche Anzahl von Strom-Stößen ab. Jedes mal wenn der Motor
abgeschatet wird, wird ein Teil des Varistors abgebaut (zerstört).
Varistoren sind als Grobschutz gedacht (Surge). Meines Wissen ist Surge
so definiert, dass innerhalb eines Lebenszyklusses eines Gerätes nur
eine endliche Zahl von ca. 10-12 Surgepulse auftreten können. Je nach
Dimensionierung können die das auch ab.
Ein S20K250 von Epcos kann im Surge 8kA und bei 2ms Dauer 140J, das sollte um Größenordnungen ausreichen für so einen kleinen Antriebsmotor. http://www.epcos.com/inf/70/db/var_01/01590173.pdf Dass die Varistoren bei Grenzbelastung altern ist klar, aber bei so geringer Beanspruchung habe ich bis jetzt keinen zerstört. Hast du eine Informationsquelle , wo der Alterungsprozess in Abhängigkeit der Stoßanzahl und Energie aufgezeigt wird? Grüße, Peter
Hallo Peter, die Größe des Varistors ist für diesen Effekt prizipiell egal. Er muss natürlich den "Einzelpuls" abhalten können. Das ist schon klar. Deshalb sollte ein "größerer" Varistor auch länger halten. Im englischen Wikipedia ist das auch beschrieben. In der Praxis ist mir das in so fern schon mal auf die Füße gefallen, da wir im Prüflabor Baugruppen auf Surge getestet haben. Die gleiche Baugruppe bei der Zertifizierung aber durchgefallen ist, da der Varistor das Lebensende erreicht hatte und nicht mehr alle Surge-Pulse überlebt hat. Genaue Daten zu den einzelnen Varistoren sind oft nur sehr mühevoll zu bekommen. Mit viel Glück im Datenblatt, sonst beim Hersteller oder FAE erfragen. Viele Grüße Matthias
Ich knüpfe einfach hier mal an: Ist es egal, ob erst der Kodensator an Phase liegt oder erst der Widerstand? entweder so: L --- N -------o o-----+------ Last-----------+------ Schalter | | | | | | | _ || | +---|___|---------||---+ || R C oder so: so: L --- N -------o o-----+------ Last-----------+------ Schalter | | | | | | | || _ | +---||----------|___|--+ || C R
Thomas Otto schrieb: > Ich knüpfe einfach hier mal an: Mach doch bitte einfach für eine neue Frage einen neuen Thread auf. Dort kannst du dann andere Threads verlinken, wenn sie hilfreiche Informationen haben. Und die Antwort auf deine Frage lautet: ja, weil Reihenschaltung von R und C. Und als Bonus: der Snubber gehört nicht über die Last, sondern über den Schalter.
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