Grüezi aus der Schweiz, in einem unserer deutschen Standorte beschäftigen wir Mitarbeiter die den Titel eines Doktors tragen. So wurde beim Interview angegeben, man hätte den Titel durch eine "A-Dissertation" in Dresden erlangt. Der anwesende HR-Spezialist erhielt auf die Nachfrage ob die Prüfung nach DDR-Standards abgelegt wurde die Antwort, das die Abschlußprüfung "nach der Wende stattgefunden hat". Da die Person auch eloquent auftrat, bewerteten wir das sehr positiv und erwarteten einen TOP-Doktor der renommierten Technischen Universität in Dresden. Nun erfuhr ich, das "A-Dissertation" keinesfalls eine Erstrangige Benotung ist, sondern unter einer "B-Dissertation" einzuordnen ist (wobei mir als Schweizer eine B-Dissertation nicht geläufig ist) und die Hochschule an der die Doktorarbeit eingereicht wurde, nicht die TU sondern die "Hochschule für Verkehr" war, eine Hochschule die 1992 geschlossen wurde. So ist die Arbeit nicht per Fernleihe beschaffbar. Jetzt bewerten wir unsere damalige Bewertung neu, zumal mit "nach der Wende" das jahr 1990 gemeint ist und Prüfungskriterien Westdeutschlands wohl nicht für dieses Institut galten. Es hätte wohl auch "Kollektivarbeiten" gegeben, eine Gruppe von Studenten die zu dritt oder zu viert eine Untersuchung anfertigten: der Clevere rechnet, der mit der schönen Handschrift fertigt die Titel unter die Schemas und "einer mit der festen Überzeugung ergänzt das sozialistische Schmückwerk (?)". Über Tipps diese "A-Promotion an einer Hochschule für Verkehr im Jahr 1990" korrekt einzuschätzen würde ich freuen. Nicht das wir den "mit der schönen Handschrift" eine Abteilung führen lassen. Mit freundlichen Grüßen
Probearbeiten lassen wäre z.B. eine Idee. Da merkt man recht schnell, ob einer was kann oder nicht...
Der Mann hat seinen Abschluss vor fast 20 Jahren gemacht - welches Gewicht hat das heute noch, wo und nach welchem Standard er ihn gemacht hat? Viel wichtiger ist doch wohl, was er inzwischen gemacht hat, vor allem in den letzten Jahren. Abgesehen davon sind unklare Angaben, vor allem auf konkrete Nachfragen, wohl ein Killerkriterium. Frage mich schon, was ihr fuer ein Laden seid... so Titelgeil sind schweizer Unternehmen doch sonst nicht?
Hallo, eine A-Promotion ist ein ganz normale Promotion (das A ist keine Bewertung, die B-Promotion ist im Ost Sprachgebrauch die Habilitation (Privatdozent) gewesen - ohne A also kein B). Im Prinzip sind die Promotionen mit den westlichen ebenbürtig, es sei denn, es wurde irgendwie ein "gesellschaftspolitisches" Thema bearbeitet (so in der Art -"Das Verkehrswesen als Wegbereiter der sozialistischen Gesellschaftsentwicklung"). Die besagte Hochschule ist die so genannte "Schaffneruni" - ist inhaltlich aber nicht negativ gemeint. Also, du kannst eine Top Mann (z.B. Mathematiker) von dort haben oder eben auch jemanden, der nicht so toll ist - wie jetzt eben auch (heutzutage muss man eher in den richtigen A.. kriechen, damit die Promotion glatt durch läuft). Nur meine private Meinung, viele Grüße egberto
> Zaehlt die Promotionszeit als Berufserfahrung
Macht das Abfertigen einer theoretischen Arbeit an einer
nicht-erstrangigen Hochschule im real entschwunden Sozialismus erfahren
genug für eine leitungsposition in der freien und sozialen
Marktwirtschaft? Neben der Befähigung zur schönen handschrift, dem
felsenfesten Standpunkt und Loyalität zur Kaderhierarchie ... ?
Es kommt eben auf den Menschen an!! Manch einer hat auch trotz Sozialismus eine tolle Promotion hingelegt!
So, jetzt mal was zu einer A- und B-Dissertation: Eine B-Dissertation ist einfach nur ein anderer (auch heute noch gängiger) Begriff für eine Habilitation (Die Habilitation ist die höchstrangige Hochschulprüfung in Deutschland und ...in der Schweiz...). Voraussetzung für die Habilitation (B-Dissertation) ist eine Promotion (A-Dissertation). Die B-Dissertation ist auch heute noch eine Voraussetzung für die Erlangung einer Professur. (Ich weiß, es sollte nicht so sein, tatsächlich wird das von den Berufungskommissionen für Professuren aber immer noch so gehandhabt). Grundsätzlich gilt: ohne A kein B (ohne Promotion keine Habilitation; ohne A-Dissertation keine B-Dissertation). Eine gute A-Dissertation ist auf jeden Fall besser als eine schlechte B-Dissertation. Die Hochschule für Verkehrswesen Dresden wurde im Übrigen nicht aufgelöst sondern in weiten Teilen als Fakultät in die TU Dresden überführt. @Lukas M: Wenn Eurer Firma ein 18 Jahre alter Abschluss wichtiger ist als die Referenzen, die sich nach dem Abschluss angesammelt haben, verstehe ich Eure Personalpolitik nicht. Mal ehrlich: wieviele B-Promoventen gibt es denn, die noch in der Wirtschaft arbeiten? Der Großteil sitzt in den Universitäten und hat einen Lehrstuhl inne. Warum soll ein A-Promovent einer ehemaligen DDR-Hochschule ZWANZIG Jahre nach der Wende nicht für eine Leitungsposition in der freien und sozialen Marktwirtschaft geeignet sein? Weil er ein OSSI ist?
@ Rayk Wenn der die ehemalige Verkehrshochschule meint, dann ist das aber jetzt die HTW-Dresden (Fachhochschule), nix mit TU.....
Hallo Maik, das mag sein. Ich weiß nicht genau, welche Teile der ehemaligen Verkehrshochschule in die TU integriert, und welche als neue "Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden" ausgegliedert wurden (ich hab nicht in Dresden studiert). Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, dass die Verkehrshochschule nicht abgewickelt wurde, sondern durchaus aufgrund ihrer Qualität erhaltenswert schien und an das bestehende Hochschulsystem der Bundesrepublik angepasst wurde. @Lukas M.: In der Regel behält ein Promovent eine Ausgabe seiner Dissertation. Ergo kann man den Mann doch mal nach Titel und Verfasser der Promotion fragen; oder habt Ihr kein Vertrauen zu Euren Angestellten ;o). Bereits Anhand des Verfassers (bzw. der Verfasser) ist doch eindeutig, ob es sich um eine Kollektivarbeit handelt (die meines Wissens nach der Wende aber nicht mehr möglich waren...) Gruß, Rayk
Wie schon oben beschrieben, wurde in der DDR der Dr. mit der Dissertation A erlangt und der Dr. sc. (später zum habil. umbenannt) mit der Dissertation B. Die Hochschule für Verkehrswesen war nicht eine zweitrangige Hochschule, sondern wurde aus der TH Dresden 1952 herausgelöst zu einer Spezialhochschule für Verkehrswesen und hatte auch international einen sehr guten Ruf. Wichtige, auch im Westen bekannte Größen waren Prof. H. Kurz (der Modellbahnprof. - ersann das Eisenbahnbetriebsfeld und somit wichtige Normen der NEM, Prof. G. Potthoff und Prof. E. G. Woschni, letzterer auch Ehrendoktor an der TU München. 1992 wurden die meisten Teile zur HTW Dresden überführt und einige wenige Fakultäten zur TU Dresden. Wichtig ist, in welcher Sektion Dein Kandidat studiert hat, denn es gab erhebliche qualitative Unterschiede. Vom 3,5 Jahres TH-Diplom bis zum 5 Jahres TH Diplom, beide damals voll promotionsberechtigt. Allerdings waren die Maßstäbe einer TH, genau wie in Westdtl., in den 70ern nicht mit heutigen TU-Maßstäben vergleichbar. Absolventen des anhängigen Industrieinstitutes (2 Jahres-Studium für Kader) haben heute keine Zulassung mehr als Ingenieur (Ingenieursgesetz). Schaffneruni kenne ich eigentlich nicht, ich kenne die Schaffnerschule, das war die Ingenieurschule (Fachschule) Erwin Kramer in Dresden. Weitere Infos unter http://www.hfv-dd.de/
>Die B-Dissertation ist auch heute noch eine Voraussetzung für die Erlangung >einer Professur. Das stimmt schon lange nicht mehr, das war früher in der DDR so. Schau mal die Webseiten auch rennomierter Unis an. Viele haben keine Habilitation. Heute wird es so gehandhabt, daß nur die Angehörigen des Promotionssenates eine Habilitation benötigen. Im Gegenteil sind an dt. Unis mittlerweile sog. Juniorprofessoren zugelassen, die keine Zulassung an einer FH bekommmen würden. An der FH ist eine Promotion nötig, eine Habilitation ist willkommen, aber nicht Bedingung. Ausnahmen gibt es an der Uni/FH in Fächern mit Dr.-Mangel -> z. B. Architektur. Da gibt es eben auch einen Prof. Dipl.-Ing., allerdings nur als außerordentliche Professur (Amtstitel ohne Verbeamtung).
@STS Ein Junior-Professor hat promoviert, weshalb er sehr wohl eine Zulassung an einer FH bekommen würde.
@STS: > Die B-Dissertation ist auch heute noch eine Voraussetzung für die Erlangung > einer Professur. Der Satz ging ja noch weiter: > (Ich weiß, es sollte nicht so sein, tatsächlich wird > das von den Berufungskommissionen für Professuren aber immer noch so > gehandhabt). Ich habe selber in Berufungskommissionen gesessen und kenne das auch von anderen Universitäten. Dort hatten die wenigen Bewerber ohne Habilitation keine Chance. Man muss sich vorstellen, dass dort 10 habilitierte Professoren sitzen und über einen neuen Kollegen befinden. Natürlich wird der Kandidat mit Habilitation bevorzugt, auch wenn der nicht habilitierte vielleicht die bessere Wahl gewesen wäre. In der Regel gibt es mehrere Bewerber auf eine Professur. Wenn einer ohne Habilitation sich gegen einen habilitierten durchsetzt, muss er verdammt gut sein.... (Juniorprofessuren gibt es ja nicht allzu viele... warum wohl?)
>Ein Junior-Professor hat promoviert, weshalb er sehr wohl eine Zulassung >an einer FH bekommen würde. Er muß zusätzlich eine wissensch. Tätigkeit von mind. 5 Jahren, davon 3 Jahre außerhalb einer Hochschule vorweisen können, das kann der Juniorprof. nicht (hat ja meist eben den Dr. gemacht)-> keine Zulassung an der FH. >Ich habe selber in Berufungskommissionen gesessen und kenne das auch von >anderen Universitäten Dann erkläre mir mal die vielen nicht habilitierten Professoren an den deutschen Unis. Waren die alle so super gut?. Vielleicht sind die einfach billiger (W2 vs. W4)? Warum gibt es im Gegensatz an den FH's habilitierte Profs.? Weil die so schlecht waren, um von der Uni genommen zu werden? Stichwort: Besoldung. ;-) Warum gibt es in den Wiwi's so viele Profs ohne Habilitation, dafür mit tollen Dr. Dr. hc. (Vitamin B und Bankette besucht?).
@STS: also wenn ich ehrlich bin, soviele nicht habilitierte Proffesoren kenn' ich nicht; eigentlich nur einen ( und der ist verdammt gut ;o) ). Bei den Wiwis's kann ich das nicht einschätzen; ich bin eher Techniker. Außerdem bin ich zugegebenermaßen jetzt auch schon eine Weile raus aus dem Hochschulleben. Es wäre ja durchaus zu begrüßen, wenn sich in den letzten 5 Jahren da etwas getan hätte. Aber das waren eben die Erfahrungen, die ich gemacht habe... Vielleicht haben wir die momentane wirtschalftliche Misere den vielen nichthabilitierten Wirtschaftswissenschaftlern zu verdanken? Nein, nein; war bloß ein Geck! Kommen wir hier nicht irgendwie vom eigentlichen Thema ab ;o) ???
Ja Gruetzi wiedermal und Dankschön, das mit dem A und B der Habitilation ist jetz verstanden, auch das die Deutschen sogar ihre Kondukteure und Billeteure auf die Hochschule schicken ... . Wie schauts aber nun mit der Benotung aus? Was erhielt man als Prädikat für eine gute Arbeit? In der Schweiz ist ja "ein Sechser" hervorragend und "ein Einser" recht dumm. Wie hielt es da der Ostdeutsche mit den Noten für seine Doktoren? Was mir noch nicht klar ist, wie man sich zwischen den beiden Hochschulen in Dresden entschied, wenn man Promotieren tat. Die Verkehrsschule hat ja wohl auch die Kader für die Post und Telekom gemacht. Wenn also einer dort habilieren tat, wollt er dann Höhere Beamter bei den Postlern werden? Für Nachrichtentechnik als Fachdisziplin war doch wohl die TU besser angesehen? Dennoch tat man an der HTW auch in Nachrichtentechnik promovieren. Waren die Nachrichtentechniker an der HTW die mit dem 3,5 oder 5 Jahre Diplom? Wieviele Jahre Ausbildung stehen hinter einer Ost-Promotion? War des vielleicht berufsbezogen, also nur valide wenn man auf die Post oder zu einem Spediteur gehen möchte? Kennt da einer eine Untersuchung über die Doktorarbeiten von 1990? Da soll ja noch schnell gute Freunde beschenkt worden sein und aus einer Kollektivarbeit wurden pro forma drei Einzelarbeiten ... Übrigens habe ich nicht von einen derzeitigen eine Kandidaten gesprochen, das Interview hatten wir vor einigen Jahren.
Für Rayk: >@Lukas M: Wenn Eurer Firma ein 18 Jahre alter Abschluss wichtiger ist >als die Referenzen, die sich nach dem Abschluss angesammelt haben, >verstehe ich Eure Personalpolitik nicht. Mal ehrlich: wieviele >B-Promoventen gibt es denn, die noch in der Wirtschaft arbeiten? Der >Großteil sitzt in den Universitäten und hat einen Lehrstuhl inne. Warum >soll ein A-Promovent einer ehemaligen DDR-Hochschule ZWANZIG Jahre nach >der Wende nicht für eine Leitungsposition in der freien und sozialen >Marktwirtschaft geeignet sein? Weil er ein OSSI ist? B-promoventen klopfen nicht an, A-promoventen dagegen täglich. Die "Zwanzig jahre danach" sind nach meiner Praxis schon relativ. Die Kader- und Arbeitskultur hat in einigen Firmen (besonders aus dem Robotron-Umfeld) bis heute überdauert. Für mich ist es auch verständlich wenn ein ein Kader auf das Reportoire seiner Jugend und Studienzeit erlebt zurückgreift. Auch wenn es fast 2 Jahrzehnte her ist, "Gelernt ist Gelernt". Da müssen Sie schon genau fragen um die Bedeutung hinter Begriffen wie "Einzelleitung" oder "Schlüsselrolle des Technologen" zu verstehen. Gerade das oft erlebte "jeder Untergebene erhält die für die Erfüllung seiner Aufgaben nötigen Informationen. Und nicht mehr!" ist doch ein "Kulturschock". Da tröstet auch ein im Vorbeieilen gehörtes "Egal was passiert, dem Chef gehört der Laden und dann hat er immer Recht" nicht wirklich. Mal sollte schon schauen was einen Mitarbeiter im Leben geprägt hat, zwanzig Jahre löschen das nicht aus. "Das sagt mir meine Erfahrung". Mit freundlichen Grüß
Hallo Lukas M., ich erlaube mir einfach mal, noch ein paar Gedanken zu äußern! >Die Kader- und Arbeitskultur hat in einigen Firmen (besonders aus dem >Robotron-Umfeld) bis heute überdauert. ..tja, das war die "gefühlte" Elite der DDR ;o) . Viele von den ehemaligen "Robotronern" sind nach der "Wende" übrigens als komplette Abteilungen in andere Firmen übernommen worden. Das dadurch eine gewisse "Kader- und Arbeitskultur" nicht von heute auf morgen verschwindet ist für mich nachvollziehbar. Im Übrigen ist der Begriff "Kader" im Osten Deutschlands (wahrscheinlich im Gegensatz zur Schweiz???) mit einer negativen Assoziation behaftet. Das erklärt sich wiederum aus der Geschichte: Zu Zeiten der DDR wurden vorallem politische Führungskräfte als "Kader" bezeichnet. Der "Kader" schwamm also zumeist im Fahrwasser der DDR-Ideologie. Nach der "Wende" hat sich daher relativ schnell die negative Bedeutung des Wortes entwickelt. >Auch wenn es fast 2 Jahrzehnte her ist, "Gelernt ist Gelernt"... >...Mal sollte schon schauen was einen Mitarbeiter im Leben geprägt hat, >zwanzig Jahre löschen das nicht aus. "Das sagt mir meine Erfahrung". Ja das ist ganz klar. Aber zwanzig Jahre verändern einen Menschen (sowohl positiv als auch negativ); das ist eben rund die HÄLFTE des Arbeitslebens. Vorallem die Ossi's mussten lernen, sich relativ schnell an eine vollkommen neue Situation anzupassen. (Das ist jetzt nicht negativ gemeint!) Ich denke trotzdem, es kommt mehr auf die Person und deren fachlichen Fähigkeiten an und weniger auf den Status einer UNI an der er ein paar Jahre zugebracht hat. Ein junger Akademiker wird in 2 Berufsjahren mehr lernen als in 5 Jahren Studium. Ich denke auch, es wird nahezu unmöglich sein, eine objektive Einschätzung über die "A-Promotion an einer Hochschule für Verkehr im Jahr 1990" zu erhalten. Was man finden wird, sind allenfalls subjektive Meinungen - und dann würde ich mich lieber auf mein eigenes subjektives Empfinden verlassen: Hat sich der Kandidat in den Jahren der Firmenzugehörigkeit fachlich und in der Führung eines kleinen Teams bewährt? So, ich hoffe für Euch (und Euren Kandidaten), dass Ihr die RICHTIGE "Bewertung" für Euren Kandidaten findet... ...Rayk
>Wie schauts aber nun mit der Benotung aus? Was erhielt >man als Prädikat für eine gute Arbeit? Die Dissertationen wurden, wie auch heute noch üblich, mit summa cum laude (seher gut) bis non rite (ungenügend) benotet. Die Benotung in den Schulen und auch bis zum Diplom gingen in der DDR von 1 (sehr gut) bis 5 (ungenügend), eine 6 gab es in der (späten) DDR nicht. >Wenn also einer dort habilieren tat, wollt er dann Höhere >Beamter bei den Postlern werden? An der HfV habilitierten die, die eine Fachdiziplin, die eng mit dem Verkerhswesen verknüpft war, bearbeitet haben. Beispiel Elektrotechnik: "Oberflächenvergütungsverfahren von Fahrleitungsisolatoren zur Minimierung von Leckströmen" oder so. Die Entscheidung, wo jemand studieren durfte und ob, nahm oftmals der Staat ab. Schon in der 11. Klasse wurde je nach Berufswunsch eine Hochschule zugewiesen. Noch ein kleines Mißverständnis zum Ausräumen: Die HTW gab es erst seit 1992 und ist eine Fachhochschule mit einer Studiendauer von 4 Jahren. An der TU Dresden dauern die Diplomstudiengänge 5 Jahre. Zur DDR-Zeit gabe es keine Fachhochschulen. Die DDR kannte nur die universitäre Hochschule (3,5 - 5 Jahre TH-Diplom) und die Ingenieurhochschule IHS mit dem Abschluß HS.-Ing. (1969-1977) (4 Jahre) und danach Dipl.-Ing. (5 Jahre). DIe IHS ähnelte stark der heutigen FH, die TH einer TH im Westen bis in die 70er. Die TU Dresden war ab 1962 die einzigste TU in der DDR. Die HfV hatte den Status einer TH und bot je nach Studienrichtung Diplome mit 3,5 Jahren und 5 Jahren an. Das anhängige Industrieinstitut Dipl.-Ing. (I.I.) war die Kaderschmiede, wo man ohne Abi nur mit Vorkurs in 2 Jahren eine "Schnellbesohlung" bekam, aber eher politisch. Ihre Absolventen haben heute keine Zulassung mehr. >War des vielleicht berufsbezogen, also nur valide wenn man auf die Post >oder zu einem Spediteur gehen möchte? Das Hochschulstudium in der DDR war etwas anders angelegt. Es gab viele Spezialhochschulen, es wurde also weniger generalistisch ausgebildet als heute. DIe Seminargruppen waren sehr klein, weil nur ca. 14 % der Bevölkerung zum Abitur zugelassen wurde. Der Bezug zum Beruf war auch stärker ausgeprägt als heute. ("Keine Ressourcenverschwendung der Intelligenz")
@Luks und egberto Grüezi zurück in die Schweiz >Manch einer hat auch trotz Sozialismus eine tolle Promotion hingelegt! In Ostdeutschland haben aber gerade wegen des Sozialismus einige eine tolle Promotion hingelegt, besonders die Linientreuen! Ich würde mich an denen orientieren, die damals wegen der politischen Gesinnung nicht zur Promo zuglassen wurden oder anderweitig rausgeflogen sind. Die passen besser zu euch. >auch das die Deutschen sogar ihre Kondukteure und Billeteure auf die >Hochschule schicken ... . In der DDR vielleicht. Das kann ich nicht so genau sagen. Es wird auch keiner geschickt, die machen des schon freiwillig. Ansonsten muss ich mich einem der oberen anschliessen und infrage stellen, was eine 20 Jahre alte Disseration wert sein kann. Was hat der Mann in den 5 Jahren vor dem Interview getan?
>>auch das die Deutschen sogar ihre Kondukteure und Billeteure auf die >>Hochschule schicken ... . >In der DDR vielleicht. Das ist Blödsinn. Wie gesagt, kenne ich den Begriff "Schaffneruni" für die HfV nicht, sondern Schaffnerschule für die Fachschule Erwin Kramer. Die in der DDR verbreiteten Ingenieurschulen (Fachschulen) hatten und haben nie den Rang einer Hochschule gehabt. Und auch dort wurden keine Schaffner (Kondukteure und Billeteure) ausgebildet. Das ist Volksmund. Es war eher der Rang eines Reichsbahnamtmannes (Bahnhofsvorsteher usw.) An der HfV wurde der Rang des Reichsbahnrates ausgebildet. Es ist auch nicht wahr, daß es in der DDR für jeden "Furz" ein Hochschuldiplom gab, im Gegenteil, durften nur 14% Abi machen, demenstprechend niedrig war die Hochschulabsolventenquote (13-14%). Vergl. BRD heute bis 32% Abiturienten und 21% Hochschulabsolventen (FH/Uni)). Dafür war in der DDR der Bereich der Fachschulen (Ing., Oek. usw.) sehr ausgebaut. Das waren allerdings keine Hochschulen und ihre Absolventen waren und sind keine Akademiker. Da die meisten Absolventen allerdings im Rahmen der Wiedervereinignung durch Rechtswohltat zum staatl. Titel Dipl.-Ing. (FH) nachdiplomiert wurden, verzerrt sich das Bild nach "außen" etwas. Das muß beachtet werden und wird in der CASMIN-Klassifikation so dargestellt: Stand 1996: neue Bundesländer Absolventen TH/Uni: ca. 12% Absolventen IHS und FH: 2,4% (FH's gab es erst seit 1992!) Absolventen Fachschulen, die nachdiplomiert worden sind: 15% Die Akadmikerrate 1996 in den neuen Bundesländern betrug demnach 14,4%. Eine Promotion wurde oft in Form eines Forschungsstipendiums angefertigt (5 Jahre Industrie). Eine Habilitation an den Hochschulen als Oberassi. Das Ziel einer Habilitation war fast ausschließlich, Hochschulprofessor zu werden (Ablegen der facultas docenti).
@T.U. Wir reden hier doch vom technischen Bereich - da mußte man nicht zwangsläufig Parteikader sein um eine 1A Promotion zu machen (hilfreich war es natürlich). Ich kenne auch einen Spitzenmann, der Jahrzehnte bei der Stasi war und viele Luschen die überall angeckt sind. Deine Ausrichtung nach Systemtreue ist also wenig Zielführend. Viele Grüße, egberto
>Deine Ausrichtung nach Systemtreue ist also wenig Zielführend.
Es ist ja nur ein Einwurf meinerseits. Ich hatte eigentlich aich genau
das Gegenteil argumentiert :-)
>Im Übrigen ist der Begriff "Kader" im Osten Deutschlands (wahrscheinlich >im Gegensatz zur Schweiz???) mit einer negativen Assoziation behaftet. >Das erklärt sich wiederum aus der Geschichte: Zu Zeiten der DDR wurden >vorallem politische Führungskräfte als "Kader" bezeichnet. Der "Kader" >schwamm also zumeist im Fahrwasser der DDR-Ideologie. Nach der "Wende" >hat sich daher relativ schnell die negative Bedeutung des Wortes >entwickelt. In der Schweiz gehören die Mitarbeiter in leitendenden Funktionen zum Kader, so werden beispielsweise zum Kadermeeting die Gruppenleiter eingeladen. Da ist michts schlechtes daran, die entsprechenden Mitarbeiter am deutschen standort lassen sich gern als Kader "ansprechen". Das bedeutet denen wohl mehr Ehr als Verpflichtung.
> Die in der DDR verbreiteten Ingenieurschulen (Fachschulen) hatten und > haben nie den Rang einer Hochschule gehabt. Und auch dort wurden keine > Schaffner (Kondukteure und Billeteure) ausgebildet. Das ist Volksmund. Ich beliebte zu scherzen, ...
<Eine Promotion wurde oft in Form eines Forschungsstipendiums angefertigt <(5 Jahre Industrie). Das habe ich noch nicht verstanden, was meint 5 Jahre Industrie als Forschungsstipendium? Hat man die Industrie 5 Jahre erforscht. Oder in einer industriellen Einrichtung statt in einer ordentlichen Universität? Oder hat man bei 5 Jahren Industriearbeit ein Stipendium angespart? Oder wie bei den Bundesferien im Jahr mehr normale Arbbeit und dabei etwas Forschung. Oder ein Fernstudium? Und was bedeutet "eine Zulassung zur Promotion"? Hat es dafür einen Fürsprecher gebraucht, oder einen Gewissensprüfung? Musste man sich bei der Staatspartei einschreiben dafür? Konnte die Zulassung wie Führerausweis später einzogen werden?
Ich bin überrascht, welchen geringen Wert eine Promotion in diesem Forum hat. Das sie kompensiert werden könnte durch eine mehrjährigen Anstellung ... Dabei ist doch der Doktortitel ein amtliches Zeugniss über eine abgelegte Prüfung. Das versichert doch dem Träger Qualität und Wissen nach landesweit einheitlichen Grundsätzen. Eine Fälschung dessen ist nachweisbar und wird bestraft, eine Story beim Interview über die Anstellungen in der Vergangenheit nicht. Deshalb dringe ich auch so, zu verstehen was eine bestandene Doktorprüfung 1990 an der Verkehrs-Hochschule an Qualitäten, Wissen und Können bescheinigte. Mehrere Jahr praktisches Fahrzeug lenken ersetzt doch nicht den Führerschein. Und mehrere Jahre Forschung sind doch wie ein zweites Studium, doppelt breites Wissen. Nicht zu vergessen, das geknüpfte Netzwerk. Im Berufe wendet man es an, hat aber wenig Zeit es auszubauen. Auch ergänzt sich die Reputation einer Unternehmung beim Kunden auch aus der Reputation der Bildung der Mitarbeiter. Man vergleiche gedanklich ein Spital geführt allein von lang gedienten Schwestern mit dem geführt von Absolventen namhafter Fakultäten. Wo liesse man sich lieber nieder? Also ein Doktorstudium ist nicht durch einige Jahre praktische Erfahrung zu ersetzen.
So langsam glaube ich, dass der gute Lukas ein Troll ist. Entflohen aus irgendeiner gutdeutschen Beamtenstube.
>Mehrere Jahr praktisches Fahrzeug lenken ersetzt doch nicht den >Führerschein. Das würd ich nicht sagen: es gab ja Autofahrer, die sind 40 Jahre unfallfrei ohne Führerschein gefahren. Andereseits: ein Führerschein läßt noch nicht darauf schließen, dass man Auto fahren kann. Wenn ich einen Führerschein habe und 20 Jahre nicht fahre, fange ich nach dieser Zeit wieder bei "null" an. In Eurem Fall hat aber euer Angestellter einen gültigen Führerschein (noch heute anerkannter Doktortitel) und er scheint (im übertragenen Sinne) die letzten Jahre auch unfallfrei gefahren zu sein (immerhin ist er ja noch bei euch angestellt; also scheint er sich bewährt zu haben). ;o) Gruß, Rayk
Beim Führerschein würde ich es auch akzeptieren, wobei man durch das Fahren die Regeln nicht nicht voll erlernen kann. >Und mehrere Jahre Forschung sind doch wie ein zweites Studium, doppelt >breites Wissen. Das aber nun nicht! Forschung als Doktorand stellt eine sehr spezifische Vertiefung auf einem extrem engen Sachgebiet dar. Keine Breite.
>So langsam glaube ich, dass der gute Lukas ein Troll ist.
Mir deucht auch langsam so. Solle er sich äußern.
Als Absolvent der HfV Dresden (Diplom 1969) kann ich sagen, dass diese Hochschule sehr viele gute Ingenieure für das Verkehrswesen der DDR ausgebildet hat. Nach der Wende / Wiedervereinigung haben sich viele bundesdeutsche Firmen und Ingenieurbüros um Einstellung dieser erfahrenen und gut ausgebildeten Verkehrsingenieure bemüht bzw. sie eingestellt. Vor allem, weil diese Ingenieure das infrastrukturelle Wissen durch ihr Studium und die Praxis besaßen. Die HfV stand wohl im "falschen" Bundesland. Bahningenieur musste in der BRD erst durch "Learning bei Doing" werden.
Beitrag #7136604 wurde von einem Moderator gelöscht.
Och, gönn dem doch sein Stück persönlicher Erinnerungskultur, die unglaublichen Erfolge der DDR geraten sonst zu schnell in Vergessenheit: https://www.welt.de/motor/article158729441/Diese-10-Ost-Oldtimer-sind-das-naechste-grosse-Ding.html Auch andere DDR-Doktoren sind heute noch weit bekannte Koniferen wie Dr. rer. nat. Axel Stoll ;-)
Louis Fürnberg schrieb: > Och, gönn dem doch sein Stück persönlicher Erinnerungskultur, die > unglaublichen Erfolge der DDR geraten sonst zu schnell in Vergessenheit: > https://www.welt.de/motor/article158729441/Diese-10-Ost-Oldtimer-sind-das-naechste-grosse-Ding.html HA! Da fehlt doch glatt der Sozialistenporsche: Melkus RS 1000 Brutale 70 PS aus einem asthmatischen 3-Zylinder Zweedogter!
Hallo Lukas und Louis. Lukas M. schrieb: > Über Tipps diese "A-Promotion an einer Hochschule für Verkehr im Jahr > 1990" korrekt einzuschätzen würde ich freuen. Nicht das wir den "mit der > schönen Handschrift" eine Abteilung führen lassen. > Naja, seit 1990 als er seine Dissertation machte und seit 2009, als der Thread gestartet wurde, ist eine Menge Wasser den Rhein herabgelaufen. Wie hat sich der Typ denn sonst zwischen 1990 und 2009 geschlagen? Wie nach2009? Eine schöne Handschrift ist ja auch kein Gegenargument: Er und andere können dann wenigstens seine Notizen lesen..... Hallo Louis. Louis Fürnberg schrieb: > Auch andere DDR-Doktoren sind heute noch weit bekannte Koniferen wie Dr. > rer. nat. Axel Stoll ;-) Das ist der hier? Siehe: https://www.psiram.com/de/index.php/Axel_Stoll Das zeigt, das auch MINT Geister ziemlich weit abdriften können. Und das ist auch kein Privileg für Leute mit einer DDR Herkunft. In der alphabetisch geordneten Liste hier sind die Leute überwiegend Männer und sonst bunt gemischt: https://www.psiram.com/de/index.php/Kategorie:Verschw%C3%B6rungstheoretiker Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Beitrag #7139699 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bernd entschuldige aber du hast nicht wirklich Ahnung was so in der Welt los ist.
> von Zocker_61 (Gast) > 26.07.2022 12:23 > Bernd entschuldige aber du hast nicht wirklich Ahnung was so in der Welt > los ist. Ach was, der Bernd hat wenigstens Stil !
Hallo Zocker_61. Zocker_61 schrieb: >> Bernd entschuldige aber du hast nicht wirklich Ahnung was so in der Welt >> los ist. > > Ach was, der Bernd hat wenigstens Stil ! Danke! ~verneig~ Aber der "echte" Zocker_61 ist vom Tonfall her auch keiner von Euch beiden. ;O) Dafür seid ihr zu höflich und indirekt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Bearbeitet durch User
> von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite > 26.07.2022 20:49 > Ach was, der Bernd hat wenigstens Stil ! > Aber der "echte" Zocker_61 ist vom Tonfall her auch keiner von Euch > beiden. ;O) Doch Bernd, ich bin es. Erkennst du am Leerzeichen " Stil ! " Die Kinder sind noch zu Dumm zum kopieren.
Der Thread ist von 2009...warum antwortet man da drauf? Den DDR Doktor sollte man sich warm halten, für die kommende grüne Mangelwirtschaft. Da ist sicher reichlich sozialistische Erfahrung da. VG Paul
Rayk schrieb: > Wenn Eurer Firma ein 18 Jahre alter Abschluss wichtiger ist > als die Referenzen, die sich nach dem Abschluss angesammelt haben, > verstehe ich Eure Personalpolitik nicht. Mal ehrlich: wieviele > B-Promoventen gibt es denn, die noch in der Wirtschaft arbeiten? Der > Großteil sitzt in den Universitäten und hat einen Lehrstuhl inne. Warum > soll ein A-Promovent einer ehemaligen DDR-Hochschule ZWANZIG Jahre nach > der Wende nicht für eine Leitungsposition in der freien und sozialen > Marktwirtschaft geeignet sein? Weil er ein OSSI ist? Meine volle Zustimmung. Titel werden sowieso überbewertet, Schall und Rauch der eine hat Akademiker-Eltern, kann sich die Promotion leisten, der andere nicht
Beitrag #7140578 wurde von einem Moderator gelöscht.
Vincent Black Shadow schrieb: > Warum >> soll ein A-Promovent einer ehemaligen DDR-Hochschule ZWANZIG Jahre nach >> der Wende nicht für eine Leitungsposition in der freien und sozialen >> Marktwirtschaft geeignet sein? Weil er ein OSSI ist? Es kommt einzig darauf an, was er in diesen 20 Jahren gemacht hat. Wenigstens für die Leitungsposition. Indirekt ist es natürlich schon so, dass besser ausgebildete Personen auch von Anfang an, mit qualitativ höherwertigen Aufgaben betraut werden. Keine Firma bezahlt einen promovierten Absolventen, um ihn dann das machen zu lassen, was auch der bacherlor kann. Damit divergieren die Lebensläufe.
Beitrag #7144813 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7144883 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7145613 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7145626 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7145640 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7145676 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7145704 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7344534 wurde von einem Moderator gelöscht.
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