Hallo an alle, seid gegrüßt, ich bin neu im Forum – und hätte gleich einige Fragen. Ich beschäftige mich gerade mit der Reparatur der Motorsteuerung meines Schutzgasschweißgerätes, habe in Ermangelung eines Schaltplanes die Steuerung einmal „aufgedrüselt“ und für die Drehzahlregelung die folgende (einfache) Schaltung ermittelt. Defekt war nur eine Diode aus dem Brückengleichrichter (D2-D5) aber ich möchte die Schaltung doch gerne richtig verstehen. (meine Elektronikkenntnisse habe ich mir angelesen (Wikipedia sei Dank) und noch Erinnerungen an eine frühere Vorbereitung auf eine Amateurfunkprüfung die ich leider aber aus Zeitmangel nie gemacht habe) P1 und R1 verstehe ich als Spannungsteiler über den dann C1 aufgeladen wird und dann (die positive Halbwelle) nach Erreichen der Durchlassspannung der Diode den Triac zündet bis der nächste Nulldurchgang diesen wieder löscht. So weit ist die Schaltung ja auch in Wikipedia usw. gut erklärt. Das mit C?????? bezeichnete Bauteil kann ich leider anhand der Bauform nicht identifizieren (Foto), ich denke aber dass es ein Kondensator ist der dann als Teil eines RC-Gliedes die vom Triac erzeugten Oberwellen kurzschließt. Ich denke dass ich bis hier alles richtig verstanden habe. ????? Was mich allerdings wundert, ist der Einsatz eines Triac weil dieser in der negativen Halbwelle ja bedingt durch die am gate verschaltete Diode gar nicht gezündet wird. Hier müsste doch ein Thyristor reichen – oder habe ich die Schaltung doch nicht richtig interpretiert?? Das Schweißgerät/Motorsteuerung ist sehr alt und sicher schon oft repariert worden (entsprechende Spuren an der Platine), so wäre es auch durchaus möglich dass vielleicht einmal einfach ein Triac anstelle eines Thyristors eingesetzt wurde!? Ich möchte die Schaltung durch Ersatz von D1 durch ein Diac verbessern um die negative Halbwelle zu nutzen (Der Motor würde dann wahrscheinlich gleichmäßiger laufen) Ich habe aber nur Diacs mit einer Durchbruch-Spannung ca 30 bis 34 Volt gefunden, die leider für meinen Anwendungsfall nicht geeignet sind (Versorgungsspannung = 20VAC), das müsste doch auch mit 2 antiparallel geschalteten Dioden (1n4007) gehen so dass ich deren Schwellspannung in Duchlassrichtung für meine Zwecke nutzen könnte. Es wäre nett wenn mir hier jemand auf die Sprünge helfen würde.
Der Kondensator hat 0,22µ, hab so einen in meiner Kiste und nachgemessen. Zu dem anderen Problem kann ich nichts sagen.
Danke für die Antwort. Das bringt mich schon ein wenig weiter. Ich hoffe noch auf weitere Meldungen .....
Ist es sicher, dass die am Gate geschaltete "Diode" wirklich eine 1N4007 ist ? Da müsste eindeutig ein Diac hin. Vielleicht wurde da mal "repariert". Am Triac, dem Leistungskreis, steht eine Wechselspannung an, die für die Brücke ein-aus-geschaltet wird. Halbwellenbetrieb wäre wüst für den Transformator, wegen der dann vorhandenen DC-Komponente im Trafo. Es gibt/gab auch sog. Vierschicht-Dioden, die eine Zündspannung von ca. 6V haben. antiparallel geschaltete 1N4007 "geht auch", nur ist wegen der langsameren Zündung des Triac im Vergleich zu Diac-Zündung die Belastung des Triac deutlich höher. Das geht nur dann, wenn noch etwas Reserve in bezug auf die Belastung des Triac besteht.
Die Schaltung ist schon etwas merkwürdig. An der Diac-Lösung stört mich, dass keine Gatestrombegrenzung vorhanden ist. Auch wenn das Poti voll aufgedeht wird, könnten Bauteile abrauchen. Wie dem auch sei, einen Diac kann man nachbilden (Anhang). Ist zwar etwas Aufwand, aber dafür kann man die Zündspannung frei wählen. Einfach die Z-Diode entsprechend wählen. Der Strombegrenzungswiderstand (hier 100 Ohm) sollte aber unbedingt rein. Den kann man ggf. auch noch verkleinern. 47 Ohm bei 12V oder 22 Ohm bei 6V sollte auch gehen.
Erst einmal noch einmal – danke für die beiden Antworten. Ich kann leider nicht täglich hier herein schauen und reagiere deshalb so spät. Zu Autor: peter-neu-ulm (Gast) "Ist es sicher, dass die am Gate geschaltete "Diode" wirklich eine 1N4007 ist ? " jawohl, 100%. "Da müsste eindeutig ein Diac hin. Vielleicht wurde da mal "repariert"." – das ist sehr wahrscheinlich, das gute Stück ist bestimmt gut 30 Jahre alt -gab es damals bereits DIACs? - Dagegen spricht aber dass bei Einsatz eines DIAC die für die Zündung desselben nötige Spannung in der o.g. Schaltung nie erreicht werden würde. "Am Triac, dem Leistungskreis, steht eine Wechselspannung an, die für die Brücke ein-aus-geschaltet wird. Halbwellenbetrieb wäre wüst für den Transformator, wegen der dann vorhandenen DC-Komponente im Trafo." – daran hatte ich noch gar nicht gedacht. – ich lerne! "Es gibt/gab auch sog. Vierschicht-Dioden, die eine Zündspannung von ca. 6V haben" – werde mich wegen des tollen Vorschlages von „flätz“ wohl nicht auf die Suche begeben. "antiparallel geschaltete 1N4007 "geht auch", nur ist wegen der langsameren Zündung des Triac im Vergleich zu Diac-Zündung die Belastung des Triac deutlich höher. Das geht nur dann, wenn noch etwas Reserve in bezug auf die Belastung des Triac besteht." - bin nicht sicher was mit Belastung gemeint ist. TRIAC ist eine 10A Type und die Brückengleichrichterdiode ist eine 3A Type mehr als 3A kann da ja nicht fließen. Hier ist somit einige Reserve da. Ich glaube aber dass das hier nicht gemeint ist? Ist der Gate-Strom gemeint? Zu Autor: flätz (Gast) Zu einer Nachbildung eines DIAC hatte ich im Internet nichts gefunden, ich hatte auch nicht explizit nach diesem Begriff gesucht weil er mir in diesem Zusammenhang nicht geläufig war. Die abgebildete Schaltung habe ich sogar ohne großes Nachdenken verstanden und den Aufwand finde ich gar nicht so groß. Vielen Dank für diese konstruktive Anregung, die ich sicher umsetzen werde.
>Belastungsreserve Beim Zünden eines Triac entstehen die wenigsten Einschaltverluste, wenn der Zündstrom für sehr kurze Zeit einen hohen Wert hat. 3A für 10 us ist weitaus besser als 30 mA für 1ms. Sowas erzeugt ein Diac mit seinem Kippverhalten. Beim langsamen Zünden wird nur ein Teil des Triac rund um die Zündelektrode leitfähig und von da aus muss sich der Laststrom erst über die ganze Triacfläche verteilen. Das gibt wesentlich höhere Einschaltverluste als bei schneller Zündung. Wenn das Triac ein Mehrfaches der auftretenden Leistung verträgt, kann man ihm ein schlampiges Zünden schon mal zumuten. >Zündspannung des Diac Diacs enstanden parallel zur Entwicklung der Triacs. Zeitweise gab es auch bei 6V und 12V zündende Diacs auf dem Markt. Inzwischen gibts halt nur noch welche für 30V Übrigens: Es wurden (werden ?) auxch Triacs hergestellt, die das Diac schon in die Chipfläche integriert haben, sogenannte Quadracs. Vielleicht kommen die mit kleinerer Zündspannung daher.
@ peter-neu-ulm (Gast)
->Belastungsreserve
das ist eine schlüssige Erklärung.
Die Funktion des Diac war mir anhand der Wikipedia-Erklärung klar
geworden, aber die Bedeutung für Schalteigenschaften und die Belastung
des Triacs erst nach Ihrer Erklärung.
>Zündspannung des Diac
so etwas hatte ich schon erwartet, heut zu Tage werden wohl nur noch
Netz-Dimmer so gebaut.
Da bin ich ja jetzt aufgrund der Info von "flätz" unabhängig, werde aber
rein Interesse halber mal nachschauen ob ich hinsichtlich quardacs etwas
finde.
Fazit: mein Problem ist gelöst und ganz nebenbei habe ich Einiges dazu
gelernt. Noch einmal Danke!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.