Forum: Platinen Ätzen Natriumpersulfat Aluminium


von Björn K. (bjoern49ers)


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Hallo

kann mit Natriumpersulfat Aluminium geätzt werden? Bei meinem ersten 
Versuch hat es leider nicht funktioniert. Hoffentlich könnt ihr mir 
weiterhelfen. LG Björn

von hoerst (Gast)


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Aluminium ätze ich mit Natronlauge
(geeignet und billig: Diese Rohrreinigungsgranulate aus dem Supermarkt)

von Marco Beffa (Gast)


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Mit welchen Konzentrationen arbeitest du? Mit welcher Geschwindigkeit 
wird das Alu geätzt? Bilder?

von Jonas (Gast)


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www.gidf.de
->
http://unika04.de/a.pdf

von Operator S. (smkr)


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Gilt somit auch der Umkehrschluss -> Aluminium ist ätzresistent 
gegenüber Natriumpersulfat?

Gedanke ist eine Ätzschale aus Aluminium zu verwenden. Habe dazu leider 
noch nichts gefunden.

von Udo S. (urschmitt)


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Operator S. schrieb:
> Gilt somit auch der Umkehrschluss -> Aluminium ist ätzresistent
> gegenüber Natriumpersulfat?
>
> Gedanke ist eine Ätzschale aus Aluminium zu verwenden. Habe dazu leider
> noch nichts gefunden.

Ist ziemlich unsinnig. Warum nimmst du nicht normale Kunststoffschalen 
oder Glasküvetten?
Zu preiswert?

von Operator S. (smkr)


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Aus welchem Grund unsinnig?
Aluminium hat gegenüber Kunststoff den Vorteil, dass ich das ganze 
direkt auf eine Kochplatte stellen kann, ohne dass mir etwas 
zerschmilzt. Ebenso leitet Aluminium die Wärme besser von der Platte zum 
Medium.

von Udo S. (urschmitt)


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Operator S. schrieb:
> Aus welchem Grund unsinnig?

Weil Aluminium sehr reaktiv ist. Seine relative Persistenz liegt einzig 
und allein an der Oxid-Schicht (passivisierung) die eine weitere 
Reaktion mit Sauerstoff vorhindert. Wird diese sehr dünne Schicht 
beschädigt, reagiert das Aluminium sehr gut schon mit Wasser.
Das ist übrigens auch der Ätzvorgang mit NaOH Lösung. Die Lauge reagiert 
mit der Passivisierung und das Wasser oxidiert das darunterliegende 
Aluminium.

Alu Flaschen sind nicht umsonst innen Kunststoffbeschichtet.

: Bearbeitet durch User
von Operator S. (smkr)


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Dadurch müsste ich doch aber in der Lage sein mit eloxiertem Aluminium 
eine Ätzschale oder gar Küvette einzusetzen. Es sei denn 
Natriumpersulfat greift die Oxidschicht an.
Da aber in einem solchen Behälter für ätzzwecke nicht mit einem 
Schraubenzieher herumgestochert wird, ist diese Schicht - wenn auch sehr 
dünn - resistent genug um z.B. das Hineinlegen einer Platine zu 
überstehen.

Sollte dies aber alles zu unsicher sein, gibt es ein geeignetes Material 
welches ich auf das Aluminium auftragen kann um das Ätzen zu überstehen? 
Dünne Schicht Epoxy vielleicht?

von Chris B. (dekatz)


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Die Oxydschicht wird nurch Na-Persulfat nicht angegriffen, aber die 
Oxydschicht ist auch nicht besonders dick (bei chemischer Oxydation 
1-2µm und bei anodischer Oxydation 8-25µm) und beschädigen kann man die 
Oxydschicht auch ohne Schraubenzieher.

von Thomas (Gast)


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Einfache Antwort: Aluminium wird von NaOH angegriffen. Es hat beim 
entwickeln mit NaOH als Gefäß nix verloren. Generell sind Metalle nicht 
besonders zu empfehlen als Reaktionsgefässe besonders so unedle Metalle 
wie Al. Ätzen von Aluminium, wenn es sich um ein fotochemisches 
Verfahren handelt mit NaOH ist ebenfalls kaum möglich da die meisten 
Fotoresiste sich ebenfalls in NaOH lösen. Mit HCL im Umwelzbad und 
unterm Abzug geht es relativ gut. Gegen die Unterätzung abhängig von der 
angestrebten Ätztiefe sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Operator S. schrieb:
> Gilt somit auch der Umkehrschluss -> Aluminium ist ätzresistent
> gegenüber Natriumpersulfat?
>
> Gedanke ist eine Ätzschale aus Aluminium zu verwenden. Habe dazu leider
> noch nichts gefunden.

Das ist keine gute Idee. Schau mal hier, in der linken Spalte kannst Du 
die Chemikalie wählen, aber auch allerhand andere industriell und 
verfahrenstechnisch wichtige Substanzen wie z.B. Honig, Kaffee, 
Haarshampoo, Whisky, Buttermilch, Urin oder Bier:
http://www.rct-online.de/RCTBestaendigkeitsliste?sCoreId=7bf0e697770ae7010185c606e6b384e1

Aluminium ist gegenüber Natriumpersulfat nicht beständig und gegenüber 
dem entstehenden Kupfervitriol (Kupfersulfat) auch nicht.
Die dünne Passivierungsschicht ist außerdem schnell verletzt.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Operator S. schrieb:
> Aluminium hat gegenüber Kunststoff den Vorteil, dass ich das ganze
> direkt auf eine Kochplatte stellen kann, ohne dass mir etwas
> zerschmilzt. Ebenso leitet Aluminium die Wärme besser von der Platte zum
> Medium.

Hol Dir eine vom Hersteller dafür zugelassene gläserne Auflaufform 
geeigneter Größe bzw "Kleine" aus Borsilikatglas.
http://de.wikipedia.org/wiki/Borsilikatglas

Wenn Du die Form nur im kalten Zustand auf die ebenfalls kalte 
Herdplatte stellst und dann langsam und auf niedrigster Stufe auf ca. 
50°C erwärmst, dann ist die Gefahr des Zerspringens äußerst gering und 
diese Lösung in jedem Fall besser als das Ätzen in der schon von Haus 
aus absolut ungeeigneten Aluminiumwanne.

Insgesamt ist das Ätzen auf dem Herd aber eher ein Provisorium.

von Lutz H. (luhe)


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In der normalen Umwelt sind in den Stoffen immer Verunreinigungen 
vorhanden.
Kupfer, Kochsalz.
Außer den werden mit der Zeit Fehler gemacht, und  möglicherweise wird 
irgendwann mal mit Eisen II Chlorid geätzt in der Aluschale geätzt.

Deshalb glaube ich ein Gefäß aus Aluminium ist zum Ätzen ungeeignet.

Ich habe ein rechteckiges  Waffeleisen gefunden. Das nehme ich für alle 
Bastelarbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Hallo,

ich hatte in meiner Kunststoff-Ätzküvette am Luft-Ausströmer ein kurzes 
eloxiertes (!!) Alu-Röhrchen verwendet. Warum? Hatte in dem Moment als 
ich das gebaut hatte wohl einfach nicht richtig mitgedacht. Das Röhrchen 
hat erstaunlich lange gehalten. Ein oder zwei Jahre. Aber der Ausströmer 
war nur dann in der Ätzlösung, wenn ich geätzt hab. Also deutlich 
kürzer.

Vom Zeitpunkt "Eloxalschicht hat eine Beschädigung" bis "Röhrchen ist 
total zerfressen und undicht" war es dann erschreckend wenig Zeit.

Also ich würde in Kunststoff oder Glas ätzen. Alu ist ungeeignet. Evtl. 
Edelstahl, aber auch da wäre ich skeptisch.

Ach so, ich hab mit Natriumpersulfat geätzt.

Grüße
Christian

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Christian schrieb:
> ich hatte in meiner Kunststoff-Ätzküvette

was für einen Kunststoff hast Du denn für denn Bau benutzt?

von Christian (Gast)


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unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Christian schrieb:
>> ich hatte in meiner Kunststoff-Ätzküvette
>
> was für einen Kunststoff hast Du denn für denn Bau benutzt?

Hallo,

das war eine Küchen-Kunststoff-Müsli-Box. DAher der 
Selbstbau-Ausströmer. Ich hab grad nochmal nachgeschaut. Die Box ist aus 
Polypropylene. Hatte während der ganzen Zeit auch nicht wirklich 
irgendwelche Angriffs-Spuren gezeigt. Inwieweit das Ganze klebbar ist: 
keine Ahnung. Den Behälter hab ich verwendet wie er ist. Der Ausströmer 
war reingeklemmt. Der größte Teil vom Ausströmer war aus Plexiglas (was 
auch immer das "billige" Zeug aus dem Baumarkt wirklich ist.. )

Grüße
Christian

von Udo S. (urschmitt)


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unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Christian schrieb:
>> ich hatte in meiner Kunststoff-Ätzküvette
>
> was für einen Kunststoff hast Du denn für denn Bau benutzt?

War hier nicht vor kurzem ein Thread, wo gasagt wurde, daß Ikea sehr 
günstige rechteckige Dekoglasbehälter hat, die sich einwandfrei als 
Ätzküvette eignen?
Dann sowas nehmen und ne Aquariumsheizung rein oder eine Ätzheizung als 
Ersatzteil kaufen.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Christian schrieb:
> Ich hab grad nochmal nachgeschaut. Die Box ist aus
> Polypropylene. Hatte während der ganzen Zeit auch nicht wirklich
> irgendwelche Angriffs-Spuren gezeigt. Inwieweit das Ganze klebbar ist:
> keine Ahnung.

Vielen Dank. Ja, PP und NaPS geht gut miteinander, habe ich selber auch 
schon ausprobiert. Kleben ist nicht ganz einfach. Am ehesten geht es, 
wenn man die Fügestellen vorher beizt. Schweißen klappt mit etwas Übung 
und einem alten (heruntergeregelten) Lötkolben ganz passabel, stinkt 
aber schnell mal und sieht optisch (jedenfalls bei mir) eher unschön 
aus, bei sehr kleinen Teilen geht's.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> War hier nicht vor kurzem ein Thread, wo gasagt wurde, daß Ikea sehr
> günstige rechteckige Dekoglasbehälter hat, die sich einwandfrei als
> Ätzküvette eignen?

Der hier?
Beitrag "Re: Heizfolie und Platinenhalter für Ätzküvette"

von MaWin (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> War hier nicht vor kurzem ein Thread, wo gasagt wurde, daß Ikea sehr
> günstige rechteckige Dekoglasbehälter hat, die sich einwandfrei als
> Ätzküvette eignen?

Hier gibt es viele Threads in denen Unsinn von Leuten behauptet wird, 
die es nie selber ausprobiert haben.
Die Ikea Rectangel ist zu breit und zu niedrig
Die Block Glasvase ist zu mies gefertigt (stellenweise extrem dünnes 
Glas)
http://www.amazon.de/Glasvase-Tischvase-Blumenvase-Dekovase-rechteckig/dp/B00E3OYWDA
Billiger findet man bei eBay die richtigen Küvetten.
http://www.ebay.de/itm/Atzgeraet-1-von-proMA-ohne-Pumpe-ohne-Heizung-/281338595380

von Gerhard W. (gerhard86)


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Ich benutze hier seit Jahren eine (auch über längere Zeit gefüllte) 
Polypropylendose mit Deckel als Ätzbehälter, der Deckel hält auch fürs 
Entwickeln her. Der Abfallkanister, der seit 3-4 Jahren mehr oder 
weniger gefüllt ist, ist ein gewöhnlicher Chemikalienkanister aus HDPE. 
Bisher absolut keine Verschleißerscheinungen, und erwärmen im Wasserbad 
ist auch kein Problem.
Polyester sind dagegen heikel, Metalle sowieso, Latexhandschuhe 
zerfallen augenblicklich. Silikonkleber haben (leider) laut der meisten 
Daten die ich dazu gefunden habe zweifelhafte bis schlechte 
Beständigkeit, woran meine Idee eine Küvette wie ein Aquarium aus 
Glasscheiben zu kleben gestorben ist.

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