Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IR2125 Ausgangssignal entspticht nicht dem Eingangssignal


von Andreij W. (henry)


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Hallo!
Ich habe ein kleines verständnis Problem mit dem IR2125.
Ich habe das wie in Bild oben aufgebaut und es wird ein Steuersignal von 
einem ATmega128 auf IN gegeben. Im Grunde funktioniert die Schaltung 
auch außer einer kleiner Merkwürdigkeit. Mein Problem ist nun, dass aus 
HO nicht das gleiche Steuersignal rauskommt wie reingeht (Verlauf).
Wenn der µC ein Signal gibt dann kommt an HO das gleich heraus. Wenn der 
µC jetzt das Signal wieder auf Low setzt, dann geht die Spannung an HO 
erst schlagartig auf 4V herrunter und ab da langsam gegen 1V (nicht 
gegen Null).
Ich dacht, dass wenn der µC das Signal weg nimmt, dass dann auch an HO 
keine Spannung mehr anliegen sollte und somit der Mosfet nicht 
Angesteuert wird. Denn bei 4V Spannung schaltet det MosFet ja noch durch 
und dann bringt mir das doch gar nichts oder habe ich da irgendwo einen 
Denkfehler??

von Gast (Gast)


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Sorry, Bild oben??

von Andreij W. (henry)



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Oh, hatte das falsche Format ausgewählt.

von Benedikt K. (benedikt)


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Eine 1N4007 ist an der Stelle vollkommen ungeeignet, da viel zu langsam. 
Eine Schottkydiode oder eine UF400x sollte hier besser sein.

Das Problem liegt eventuell daran, dass Vs negativ wird durch die 
Induktivität. Keine Ahnung wie der 2125 darauf reagiert.

von Andreij W. (henry)


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Benedikt K. wrote:
> Das Problem liegt eventuell daran, dass Vs negativ wird durch die
> Induktivität. Keine Ahnung wie der 2125 darauf reagiert.

Hab die slebe Schaltung aber auch mit einem Widerstand von ca 3,3K 
ausprobiert, kommt das selbe raus. Es scheint dann immer so als ob sich 
beim Abschalten ab 4V ein Kondensator entlädt oder sowas.

Das mit der Diode werde ich dann ändern, Danke.

von Benedikt K. (benedikt)


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Das mit den 4V könnte die Millerkapazität sein.
Kannst du die Drain-Source Spannung parallel zur Gate-Source Spannung 
betrachten? Falls ja, dann tippe ich drauf, dass ab dem Moment wo die 
Gatespannungskurve flacher wird, die Drain-Sourcespannung ansteigt.

von Andreij W. (henry)


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Ja, ich könnte die Spannungen parallel betrachten. Aber was bringt mir 
das, ich will doch nur das der IR2125 den Mosfet nicht mehr ansteuert 
wenn er kein Signal bekommt.

Warum ist es nicht so einfach wie auf dem Schaltplan zusammenbauen und 
es läuft :).

Noch eine Frage zur Schottky-Diode. Kann mir einer eine gute nennen die 
max.20A und die Spitzenströme einer Spule zum Kondensator durchschaltet.
Hab mir paar angeguckt und habe nur Schottky-Dioden bis max VRRM=200V 
gefnden. So eine Spule kann ja aber bis 400V Spitzenströme erreichen. 
Das Durchschalten in Flussrichtung würde sie ja aber aushalten oder 
woran seh ich das??

von Benedikt K. (benedikt)


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Andreij Y. wrote:
> Hab mir paar angeguckt und habe nur Schottky-Dioden bis max VRRM=200V
> gefnden.

Mehr gibt es auch nicht (mal abgesehen von der SiC Dioden). BYT79 ist 
zwar keine Schottky, aber schnell, kann hohe Spannungen ab und ist 
leicht erhältlich (Reichelt).

> So eine Spule kann ja aber bis 400V Spitzenströme erreichen.

400V Strom?

von Andreij W. (henry)


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Ja, hast recht 400V Spannung.  :)

von Henry (Gast)


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Also wenn es wirklich der Miller-Effekt hier ist, dann kann ich die 
Schaltung ja so gar nicht benutzen, da ich ja schnelles Schalten 
benötige.
Wofür wird dann so ein IR2125 benutzt wenn er die Schaltzeiten so 
verlangsamt.
Gibt es keinen anderen IC mit dem ich schnell schalten kann und der mir 
die Spannung für einen MosFet(Drain-Source-Spannungen bis 50V) 4V 
heraufsetzt ohne irgendwelcher Effekte.
Einfach nur An und Aus.

von Benedikt K. (benedikt)


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Henry wrote:
> Wofür wird dann so ein IR2125 benutzt wenn er die Schaltzeiten so
> verlangsamt.

Der 2125 verlangsamt die Schaltzeiten nicht, sondern der Mosfet. Der 
IRFB3077 ist ein ziemlicher Brocken mit ordentlich Kapazitäten.

> Gibt es keinen anderen IC mit dem ich schnell schalten kann und der mir
> die Spannung für einen MosFet(Drain-Source-Spannungen bis 50V) 4V
> heraufsetzt ohne irgendwelcher Effekte.

Nein, sowas gibt es nicht. Der Effekt ist immer da, man kann ihn nur 
verkleinern. Eine Möglichkeit wäre den Gatewiderstand wegzulassen oder 
mit einer Diode zu überbrücken.

von faraday (Gast)


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hab's nur überflogen:
das mit der Diode ist doch eine bootstrap-Schaltung, die nur 
funktioniert, wenn Source regelmäßig runter gezogen wird.
Beim Abschalten hat Source doch noch High von der Drossel.
Setz die mal von Drain nach +14V, dann geht's bestimmt.

von Benedikt K. (benedikt)


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faraday wrote:
> das mit der Diode ist doch eine bootstrap-Schaltung, die nur
> funktioniert, wenn Source regelmäßig runter gezogen wird.

Ja, was bei einer Spule als Last immer der Fall ist.

> Beim Abschalten hat Source doch noch High von der Drossel.

Nein, beim Abschalten zieht die Spule Source auf eine negative Spannung.

> Setz die mal von Drain nach +14V, dann geht's bestimmt.

Drain liegt doch an +14V...

von Uwe (Gast)


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Hi!
Misst du etwar gegen Masse? Wenn ja, messe mal G/S, das sollte dann 
stimmen.

Viel Erfolg, Uwe

von Andreas K. (derandi)


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>> Setz die mal von Drain nach +14V, dann geht's bestimmt.
>
> Drain liegt doch an +14V...

Da soll ja auch die Induktivität hin, zwischen 14V und Drain. Quasi über 
statt unter den MOSFET.
Source kommt auf GND, dann sollte das besser funktionieren.

Ahja, Schaltvorgang beschleunigen: Dafür gibts kräftigere Treiber-IC`s 
mit mehr Ausgangsstrom.
Der potenteste Vertreter, der mir mir grade einfällt, dürfte der 
IXDD414CI sein, 14 Ampere Spitzenausgangsstrom helfen auch großen Gates 
auf die Sprünge. Der IR2125 schafft nur 1 bzw. 2 Ampere.

von Benedikt K. (benedikt)


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Dann ist der IR2125 aber ungünstig gewählt, denn das ist ein Highside 
Treiber. OK, ist zwar letztendlich egal, aber ein IR2121 würde dann auch 
reichen.

von avion23 (Gast)


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>Noch eine Frage zur Schottky-Diode. Kann mir einer eine gute nennen die
>max.20A und die Spitzenströme einer Spule zum Kondensator durchschaltet.
>Hab mir paar angeguckt und habe nur Schottky-Dioden bis max VRRM=200V
>gefnden. So eine Spule kann ja aber bis 400V Spitzenströme erreichen.

Was möchtest du denn bauen? Einen stepup-wandler? Wenn ja, dann muss 
deine Diode maximal die Ausgangsspannung aushalten. Also wenn du z.B. 
U_out = 20V hast, würde eine Diode mit ungefähr 25V Sperrspannung 
ausreichen.

400V bei 20A wären immerhin 8kW. Ich vermute nicht, dass du das 
möchtest.

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