Forum: FPGA, VHDL & Co. BoundaryScan


von Martin (Firma: Angestellt) (herki)


Lesenswert?

Hallo Alle miteinander

Ich arbeite im Moment als HiWi an meiner FH und meine Aufgabe ist es 
einen Boundary Scan - Praktikumsversuch aus dem Boden zu stampfen.

Ich dachte mir, dass ich in dem Versuch das User-Register miteinbinde um 
so einen Datenaustausch zwischen Prüf-PC und VHDL-Design zu realisieren.
Nun habe ich allerdings das Problem, dass ich auf dem Evaluation-Board 
nur 2 CPLD's (Xilinx XC9572 und Altera EPM7032) habe und diese laut 
BSDL-File kein User-Register besitzen.

Jetzt dachte ich, dass ich die Testart INTEST verwenden kann um so die 
Daten ins Design zu bringen. Und dann den Baustein wieder in 
BYPASS-Modus bringe und dann wieder das normale Design die Kontrolle 
über die Pins übernimmt. Allerdings wird wohl beim Umschalten auf BYPASS 
das gesamte Design geresettet (schlechtes deutsch.... ich weiß).

Kann mir da vielleicht jemand Anregungen geben oder meine Erfahrung 
bestätigen?
Weiß irgendjemand wo ich genauere Informationen über das Zeitverhalten 
des UUT's beim Umschalten zwischen den Testmethoden bekomme?

VG

Martin

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Wieso muss denn Boundary Scan während des normalen Betriebs 
funktionieren? Das ist doch für Tests nach der Produktion gedacht. So 
einfach ist das nämlich nicht, denn für die BS-Funktionalität werden oft 
auch "normale" Makrozellen usw benutzt. BS wird im EXTEST Modus 
ausgeführt, das Innenleben des FPGA/CPLD ist dann vollständig von den 
Pins entkoppelt. Wir arbeiten mit Göpel Cascon, das geht sehr gut. Will 
man aber mit dem bereits konfigurierten FPGA BS machen, muss man nach 
dem Design erstellen noch ein neues BSDL-File erzegen, das die 
entstandene Konfiguration widerspiegelt. Allerdings ist die Sache dann 
nur eingeschränkt testbar, weil ja Ausgänge und Eingänge schon 
festgelegt sind. Klar kann man bei manchen FPGAs auch über JTAG dann mit 
dem Design kommunizieren, aber das ist eher eine Nebenaufgabe.
Was genau ist denn die Aufgabenstellung?

von Martin (Firma: Angestellt) (herki)


Lesenswert?

Grüß Dich


> Wieso muss denn Boundary Scan während des normalen Betriebs funktionieren?

Muss es doch nicht. Ich will den Studenten damit nur deutlich machen, 
dass man über das JTAG-Interface auch Daten austauschen kann. Meine 
eigentliche Idee war es eine dezimale Zahl über den Boundary Scan-Bus zu 
schicken und dem VHDL-Design zur Verfügung stellen. Das Design sollte 
dann die Ausgabe an eine 7-Segment-Anzeige erledigen.


> So einfach ist das nämlich nicht, denn für die BS-Funktionalität werden
> oft auch "normale" Makrozellen usw benutzt.

Das versteh ich nicht. Meinst Du mit "normalen" Makrozellen LUT's?


> Wir arbeiten mit Göpel Cascon, das geht sehr gut.

Das ist gut. Ich habe nämlich auch das Cascon zur Verfügung.


> Will man aber mit dem bereits konfigurierten FPGA BS machen, muss man
> nach dem Design erstellen noch ein neues BSDL-File erzegen, das die
> entstandene Konfiguration widerspiegelt.

Das verstehe ich auch nicht. In dem BSDL-File ist doch nur die 
Beschreibung der Pins und der Boundary Scan-Funktionalitäten hinterlegt. 
Warum muss ich das File ändern? Wenn ich ein Design im svf-Format in den 
PLD übertrage und danach via BS kurzzeitig ein paar Pins schalte (also 
den Baustein in EXTEST bringe) und danach wieder den Baustein in BYPASS 
schalte... dann ist die VHDL-Funktionalität danach noch immer da.

> Klar kann man bei manchen FPGAs auch über JTAG dann mit dem Design
> kommunizieren, aber das ist eher eine Nebenaufgabe.

Das das nicht die Hauptaufgabe ist ist mir auch klar. Aber ich will den 
Studenten eine Aufgabe geben, bei der am Ende ein Erfolgserlebnis kommt 
:).


> Was genau ist denn die Aufgabenstellung?

Da habe ich keine richtige Vorgabe.
Ich dachte mir für das Praktikum bereits folgende Themen aus:
1. Schaltplan importieren
2. Infratest
3. Interconnection-Test
4. ID-Code auslesen
5. LED-Lauflicht (mittels EXTEST)
6. unidirektionaler Kommunikation mittels User-Register
7. Fehlererkennung (Dazu sind Fehlerschalter auf dem Board vorhanden)

Die Studenten sollen in der Vorlesung ein Skript von mir bekommen indem 
die grundlegenden Befehle von Caslan beschrieben werden. Zur 
Praktikumsvorbereitung sollen sie schon die entsprechenden 
Caslan-Programme vorbereiten.

Mein Prof hätte halt auch gern in dem Praktikum gesehen, dass man so das 
Design verifizieren kann. Quasi "Simulation in Hardware".

VG

Martin

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.