Forum: PC-Programmierung In der Imkerei


von BinGast (Gast)


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Hallo Allerseits,

ich habe hier die "Anfrage" von einem Hobbyimker. Der möchte wissen ob, 
wann und wie viele Bienen den Bienenstock verlassen und wieder rein 
fliegen.

Als Idee kam auf eine Kamera zu nehmen, die "An- und Abflugschneisen" zu 
filmen und das ganze dann über eine Bildverarbeitung (z.B mit Zeitlupe) 
laufen zu lassen. Die Biene an sich ist dabei nicht so wichtig, es geht 
nur um das "Schwarmverhalten" also die Menge zu zählen.

Gebt es da eine Möglichkeit?

von Johnny (Gast)


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Wenn es nur um das Schwarmverhalten geht, ist es wahrscheinlich 
sinnvoller, den ganzen Schwarm per Radar zu erfassen.
Ansonsten würde die Zählung per Bildverarbeitung sicher auch 
befriedigend funktionieren. Es gibt sogenannte Smart-Kameras, in welchen 
die Bildverarbeitung bereits integriert ist und solche Aufgaben in 
Echtzeit erledigen können.

von faustian (Gast)


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Wird aber schwierig wenn eins der Viecher Kapriolen dreht.....

von John (Gast)


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Vor 20 Jahren habe ich mit einer Lichtschranke und einem 
elektromechanischen Zähler die Anzahl der Meisenanflüge der Elterntiere 
nach dem Schlüpfen von Jungvögeln gezählt.

Bei Bienen beitet sich das gleiche Verfahren.
Mehrere Einzellochausgänge herstellen, Lichtschranke mit 
Richtungserkennung einbauen und einen Atmega dranhängen.

VE

John

von PJ (Gast)


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Vielleicht kann man den ganzen Stock auf eine Waage mit ausreichender 
Empfindlichkeit stellen und die durch Anflug/Abflug erzeugten diskreten 
Gewichtsveränderungen ermitteln.

von Gast (Gast)


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Die Bienen sind doch gestreift, also einfach mit einen Barcodescanner 
die Bienen erfassen.
Wenn du das noch mit der Waage verbindest, weißt du sogar welche Biene 
wieviel Nektar heimbringt.

von ms (Gast)


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Wieso nicht jeder Biene nen RFID Tag dranhängen und sie ein uns 
ausbuchen lassen (Dienstgang?)

von Grafik (Gast)


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geht nicht.
bei uns ist die Karte zu schwer.
das geht von der "Nutzlast" - Honig oder Pollen - ab.

muss dann ausgeglichen werden.

von BinGast (Gast)


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Das mit dem Abflugloch klappt glaub ich nicht, da die Bienen außerhalb 
des Stockes (soweit ich den Fachmann verstanden habe) auf festen Routen 
fliegen und sich an Eingang nicht danach richten wohin die Reise gehen 
soll.

Idee war das ganze mittels Bildverarbeitung zu machen d.h die 
Abflugrouten mit einer Kamera überwachen und durchfliegende Bienen (z.B. 
nur den Schatten auf einem Stück Leinwand) zu filmen.

Kennt jemand eine Software mit der so etwas bearbeitet werden kann?

(Der Scanner wäre eine Idee, nur muss man dann auch das Abfluggewicht 
jeder Biene und den "Verbrauch" messen. Außerdem muss die Biene noch im 
Fahrtenbuch führen was Sie außer Nektar "getankt" hat und die 
Entsorgungsnachweise für die "Abwässer" mit sich führen ;-).

von Frank L. (hermastersvoice)


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Kühen clipt man doch den RFID Tag ans Ohr. Man könnte doch nun durch 
Schlachtung obsolet gewordene Kuhohren an die Bienen kleben, inklusive 
des RFID-Tags oder alternativ auf Ohrenbienen umsteigen...

von BinGast (Gast)


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Zur Präzisierung ein paar Gesprächszitate die mir zu denken gegeben 
haben.:

"Die deutsche Kulturlandschaft ist für Bienen eine Wüste. Wenn man Sie 
nicht zu den entsprechenden Stellen bringt würde, verhungern Sie".

"Man muss Bienen aktiv managen", d.h. ihnen die richtigen Blumen und 
Bäume anbieten um den richtigen Honig zu produzieren.

Es geht also darum wohin die Bienen fliegen. Ertrag und Nektar ist 
unwichtig, auch die Einzelbiene zählt nicht. Einzig und allein Anzahl 
der Bienen und ihre Richtung sollen erfasst werden um z.B. entscheiden 
zu können ob Sie die richtigen Pflanzen gefunden haben oder evtl. die 
falschen Sträucher oder was weiß ich anfliegen.

von Rainer (Gast)


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von Ahem (Gast)


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Das mit den Einzelbienen den Lösungsvorschlägen ergibt sich einfach aus 
dem ingenieurmäßigen Herangehen: Um das Schwarmverhalten zu erfassen, 
erfasse das Verhalten aller Bienen.

Deswegen hilft es nicht viel weiter zu sagen, das ja nicht die einzelne 
Biene wichtig ist sondern der Schwarm.

Als Idee würde ich eine Kamera über dem Einflug- Ausfluglock anbringen 
und darunter einer Fläche die einen guten Kontrast zu den Bienen bringt. 
Nachteil ist, das die Fläche nicht verschmutzen darf.
Umgekehrt geht das vielleicht auch, nur das dann die Linse nicht 
verschmutzen darf (oder der Spiegel etc.)

Fliegen die Bienen eigentlich sofort in die Futterrichtung?
Ich habe das nicht so verstanden.
>Eingang nicht danach richten wohin die Reise gehen soll.
Wann entscheidet sich das? Auf welcher Fläche vor dem Korb?

Eine Art Radar oder Infrarot wäre schon witzig, denke ich.

von Klaus W. (mfgkw)


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Eine Verschmutzung nach unten kann man kaum vermeiden, weil
die Bienen teilweise vor dem Flugloch zwischenlanden und dabei Pollen 
verlieren.

Wenn wirklich viel Verkehr ist, muß man außerdem damit rechnen,
daß sich Bienen gegenseitig verdecken.

Über eine Gewichtsmessung kommt man sicher nicht weiter aus zwei 
Gründen:
1. ist eine einzelne Biene ziemlich leicht gegenüber dem ganzen Volk
(ca. 100 mg vs. 20...50 kg)
2. kann man gewichtsmäßig eine vollbeladene Biene nicht von zwei
unbeladenen unterscheiden; Brutto = etwa 2*netto

Ansonsten ist ein Schwarm wieder etwas ganz anderes; der Begriff
ist in diesem Zusammenhang vollkommen falsch.

von Klaus W. (mfgkw)


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> Fliegen die Bienen eigentlich sofort in die Futterrichtung?


nein.

von Ahem (Gast)


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OK. In welchem Raum vor oder um den Bienenkorb beginnen sie dann in die 
endgültige Richtung zu fliegen? (Habe ich aber schon gefragt).

von Klaus W. (mfgkw)


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Das hängt von vielen Dingen ab, u.a. von der näheren Umgegend.
Typischerweise fliegen sie erst eher nach oben, dann in die Richtung.

von Ahem (Gast)


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>Das hängt von vielen Dingen ab, u.a. von der näheren Umgegend.
>Typischerweise fliegen sie erst eher nach oben, dann in die Richtung.

Also bleibt nur die Erfassung durch irgendeine Art Strahlung übrig. Den 
Bereich muss man aber schon irgendwie eingrenzen und sei es auch 
experimentell.

Infrarot, Radar. Schall vielleicht nicht weil der "Pelz" vermutlich ganz 
schön dämpft.

Dabei braucht die Auflösung garnicht auf die letzte Biene zu gehen. Es 
geht ja nur darum zu erkennen in welchen Bereichen es Häufungen an 
Detektionen gibt.

von Michael H. (mah)


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wenn Du die Tierchen per Bildverarbeitung zählen willst, sieh Dir mal 
OpenCV an:

http://opencv.willowgarage.com/wiki/


zB der optical flow Algorithmus wäre ein Ansatz

-Michael

von Klaus W. (mfgkw)


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> Infrarot, Radar. Schall vielleicht nicht weil der "Pelz" vermutlich ganz
> schön dämpft.

Viel Pelz haben die meisten gar nicht, vor allem die älteren, die
auch Honig sammeln.

Aber etwas ganz anderes: Imker sind so ein eigener Schlag.
Sie sind schnell dabei mit "man müsste doch...man kann doch..."
Das Problem: Imker sind durch ihre gentische Ausstattung notorisch
geizig, schlimmer als jeder Schwabe.
Und kein Imker wird für die tollste High-tech-Lösung mehr als 2 Euro 
ausgeben.
Also ist faktisch nichts umsetzbar, was mehr als einen
Bleistift braucht.

von hdd (Gast)


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Eventuell kann man ja vor dem Stock eine oder mehrere Billig-Kameras 
aufstellen, die in den Himmel gerichtet sind.
Wenn es dunkel ist, sind die Bienen eh im Bau und tagsüber sollten sie 
einen guten Kontrast gegen den hellen Himmel abgeben. Wenn man eine 
genügend hohe Auflösung hat, kann man auch einzelne oder Ansammlungen 
weniger Bienen verfolgen und bei Gruppen durch die nicht festen Konturen 
von z.B. Vögeln unterscheiden.

von Gast (Gast)


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Die Kamera in einigem Abstand auf den Eingang richten. Der ist sowieso 
in einer Farbe relativ gleichmäßig angestrichen.

von SummSumm (Gast)


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Wenn es 2 € sein sollen:

zwei  1 € Jobber im Schichtdienst

von BinGast (Gast)


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Es geht hier nicht um das liebe Geld. Der Imker ist sehr engagiert, er 
hat aber keine Mittel um so etwas zu finanzieren.

Mir geht es darum ob man so ein schwieriges Projekt mit technischen 
Mitteln durchführen kann, ohne gleich einen Millionenetat zu verbraten.

Radar, hochauflösendes Infrarot und 100e von Lichtschranken kann jeder.

Eine noncomercial Machbarkeitsfrage. Denksport für ein Glas 
superleckeren Honig.

Wenn es einfache Lösungsansätz gibt kann man daraus allerbestensfalls 
ein paar Doktor/Diplomarbeiten im Umweltbereich destillieren (falls sich 
eine Fakultät interessiert).

Danke für den Tip mit OpenCV, werd ich mir anschauen.

von BinGast (Gast)


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Was ist mit Sound? Die Bienen haben doch die Grundfrequenz ihrer 
Flügelschläge. Die Schwingen zwar alle im gleichen Frequenzbereich, aber 
nie synchron.  Da müsste doch über 
Stereophonie/Spektralanalyse/Dopplerverschiebung und Feldstärkeänderung 
eine "Massenbewegung" abzuleiten sein.

Wenn das jetzt völlig blöd ist bitte gleich ansagen, Ich komme aus der 
Hardwareentwicklung und bin mir nicht im klaren ob so etwas machbar ist.

von ingFH (Gast)


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Vergesst die Messungen. Die Bienen kommen nicht zurück, weil die auf 
einer Demo gegen Stasi 2.0 festgenommen werden und deren Honig für 
illegale Droge erklärt wird. Fünf Jahre sind drin, bei deren 
Lebenserwartung und der voraussichtlichen Messdauer geht das Projekt zu 
Grunde.

von Roland Praml (Gast)


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du könntest um den Bienenstock in 2-3m Entfernung einen großmaschigen 
Zaun o.ä. anbringen (Lochdurchmesser ~ 10cm)

Wenn du jetzt noch feststellen kannst, durch welches Loch eine Biene 
fliegt, hast du in Etwa ihre Richtung.

Wie du die "durchs Loch fliegen" Erkennung machen kannst weiß ich aber 
auch nicht so genau. Ein erster Ansatz wäre, aus lauter 6-eckigen 
Luftspulen (d=10cm) einen "Zaun" bauen. Fliegt nun eine Biene durch so 
eine Spule, so ändert sich die Induktivität Leider nur ganz gering, da 
die Biene nicht aus Metall ist. (die Lösung wäre aber super, wenn noch 
ein RFID-Chip on board wäre :)

Gruß
Roland

von hdd (Gast)


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@Roland Praml (Gast):
Ich glaube, bei Bienen ist es wie bei Elektronen. Das mit dem 
gleichzeitigen Bestimmen von Ort und Richtung wird nicht so gut 
funktionieren.

Aber irgendwie sieht man hier mal wieder, wie eine evtl. etwas 
Ungewöhnliche Frage gestellt wird und sofort kommen wieder Leute, die 
den Thread zumüllen (Barcode, RFID). Aber wenigstens sind ein paar 
interessante Ansätze dabei.

Die Idee von "BinGast (Gast)" mit dem Flügelschlag-Ton hört sich ganz 
gut an.
Wenn man z.B. in einem Kreis um den Bienenstock einige Mikrophone 
platziert und erstmal die unerwünschten Frequenzen rausfiltet, könnte 
man direkt über die Lautstärkeverteilung an den einzelnen Mikrophonen 
eine Flugrichtung ableiten. Könnte in der Form sogar von einem kleineren 
AVR zu schaffen sein mit ADC einlesen und Änderung der einzelnen Kanäle 
über die Zeit vergleichen.
Schwieriger wirds allerdings wenn es mehrere Gruppen gibt, die in 
unterschiedliche Richtungen fliegen aber dann nimmt man halt jeweils die 
2-3 nebeneinanderliegenden Microphone für die Messung, die das stärkste 
Signal haben.

von BinGast (Gast)


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Gute Idee mit den Mikrophonen.
Kann die Flugrichtung dann über differierende Dopplereffekte zwischen 
den unterschiedlich positionierten Mikrophonen ermitteln werden?

von hdd (Gast)


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Ich denke, die Flugrichtung kann man auch ohne Dopplereffekt durch die 
unterschiedliche Lautstärke erkennen.
Ich stelle mir das so vor: wenn z.B. die Lautstärke am linken Mikrophon 
langsamer sinkt als die am rechten, weißt du, dass die Bienen nach links 
fliegen.

Aber genauso geht es natürlich auch über die Unterschiede der Frequenzen 
an den Mikrophonen. Die Grundfrequenz hat man ja, wenn die Bienen direkt 
über die Mikrophone fliegen (Lautstärke maximal). Die Frequenzänderung 
durch den Dopplereffekt liegt im Bereich von maximal 3% (bei einer Biene 
mit 30km/h). Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich die vielen 
einzelnen Bienen nicht nur zu einem konstanten Rauschen überlagern, das 
schwer zu messen sein dürfte.

von Klaus W. (mfgkw)


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Stell dich mal vor einen Bienenstock, an dem richtig Verkehr herrscht.
Die Idee, aus diesem Brummnen auf die Anzahl zu schließen, gibst du
schnell wieder auf.

Außerdem geht es doch vermutlich (entgegen dem OP) nicht darum,
die Anzahl der aus- und einfliegenden Bienen zu bekommen, sondern
die Richtung bzw. genau genommen das Zielgebiet.
(Vielleicht geht es doch wieder um etwas anderes, wenn man
lange genug diskutiert?)

Und das bekommt man nicht direkt in der Nähe des Stocks, weil
doch alle aus einem Flugloch starten und sich erst in einigem
Abstand von der Beute halbwegs auf die Zielroute begeben,
großteils in einigen Metern Höhe.
Selbst dann weiß man nicht so recht, wo sie hinfliegen,
weil sie teilweise etliche 100 m im selben Korridor
fliegen und sich erst weit von daheim entfernt mal nach
links zum Ahorn und dessen Läuse begeben und dann beim
nächsten Mal wieder die gleiche Richtung nehmen und
halbrechts in den Löwenzahn gehen oder hinterm Ahorn
die Brombeerbüsche finden.

Um jetzt das Ziel der Bienen zu bekommen, reicht es
definitiv nicht, irgendwas in der Nähe der Beute zu bauen.
Vielmehr müsste man sich das Ganze im Zielgebiet anschauen.
Das ist leider relativ groß; Bienen fliegen schon mal 1
oder 2 km weit, wenn ihnen nicht gerade das dicke Rapsfeld
vor die Nase gestellt wird; dann braucht man aber nichts zu
messen, um zu wissen wo sie hingehen.
Im Zielgebiet alleine kann man aber auch nur bedingt etwas
ausrichten, weil sich da viele Bienen aus fremden Völkern
rumtreiben.


Wenn der Imker mal seine Augen aufmacht, wird er aber
vermutlich auch ohne Rechner sehen können, wo sich seine
Kampfkerfen rumtreiben.

Ein Teil der Bienen hat nämlich Pollen an den Beinen
beim Eintrudeln. Der ist. z.B. rot, wenn sie an Roßkastanien
waren, gelb bei Weide, Schafgarbe (hellgelb), Sumpfdotterblume,
Hahnenfuß, Buchweizen, Apfel, grau bei Brombeere, Wicke,
Heidekraut, u.s.w.; wobei ja nicht alles gleichzeitig blüht.
Mit Hinschauen und Nachdenken bekommt man mehr Informationen
als durch Messen des Brummens vor dem Bienenstock.

Neugierige Imker haben auch schon mal in einem vermuteten
Zielgebiet die dort fliegenden Bienen mit einer gut
verteilten Schaufel Mehl bepulvert; dann sieht man kurz
danach am Flugloch, ob es tatsächlich die eigenen sind.


Kurz: ich halte nicht viel von der Idee. Mit vertretbarem
Aufwand wird man nicht viel Information bekommen, die man
nicht auch leichter haben könnte.


Falls das aber nicht abschreckt (was ich vermute), dann
lohnt es sich vielleicht mal, in Richtung der Uni
Hohenheim (und der dortigen Landesanstalt für Bienenkunde)
zu suchen. Dort wurde recht viel mit Bienen gespielt.


Das mit dem Geiz nehme ich natürlich zurück.
Selbstverständlich steht für eine ungenau definierte und
ziemlich schwierige Aufgabe leider gerade kein Geld zur
Verfügung, aber es ist ja für einen guten Zweck.
(Nämlich möglicherweise den Ertrag des Imkers leicht zu
erhöhen). Geiz ist bestimmt etwas anderes.

Wieso ist der Imker so engagiert? Den Bienen hilft er
damit nicht die Bohne, die wissen besser als er, was sie
brauchen und wo sie es bekommen.
Der einzige Vorteil wäre, daß er abschätzen kann, was sie
gerade sammeln und sich Hoffnung auf bestimmte Honigsorten
machen kann, die er dann teurer verkaufen kann als den
"Sommerblütenhonig", in dem alles drin ist.
Diesen möglichen Mehrertrag muß man dann aber erstmal
benennen können, um zu sehen, welcher Aufwand sich lohnt.
Vor dem ganzen Aufwand steht also wie immer, erst mal die
Ziele genau zu kennen; das fehlt hier glaube wie so oft.

von zwieblum (Gast)


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hatte da mal ein praktikum, da haben die lieben studenten in grüppchen 
mit papier + bleistift die bienchen vefolgt, manche auch mit kamera. die 
selektierte subpopulation wurde mit weißem farbklex am allerwertesten 
markiert :-)

von BinGast (Gast)


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@Klaus

Danke erstmal für die ausführlichen Informationen.

Es ist nicht so das jetzt sofort ein System gebaut werden soll, sondern 
es geht erstmal um die theor. Möglichkeit. Eher Denksport und keine 
produktorientierte Konzeptphase.

Der Imker ist ein rühriges Kerlchen, hat tausend Ideen macht alles 
gleichzeitig und kümmert sich wenig um die finanzielle Seite. Damit 
bringt er zwar seine Frau zur Verzweiflung, aber das Problem lässt sich 
technisch vermutlich gar nicht lösen ;-).

Ertragssteigerung ist nicht das Ziel, sondern - soweit ich das 
verstanden habe - Monitoring bei Völkern die viel unterwegs sind. Ich 
vermute mal zum bestäuben von Obstbäumen oder so was ich kenn mich da 
nicht so aus.

Wenn die Bienen alle den gleichen Weg nehmen ist das prima. Ob Sie sich 
nun links oder rechts in die Büsche schlagen zweitrangig. Die 1. Frage 
ist nun wie man das günstig detektieren kann. Kameras sind ein möglicher 
Weg, Mikrophone ein anderer. Mikrophone sind erstmal günstiger die Idee 
dazu kam mir im laufe der Tipperei in diesem Thread.

Da Sie alle eine akustische Frequenz aussenden, die aber nie exakt 
gleich ist ist es theor. Möglich eine Vielzahl gleichzeitig zu erfassen.

Die Idee ist diesen Frequenzbereich auszufiltern, mittels FFT in die 
Spektren zu zerlegen und die peaks der charakteristischen Frequenzen zu 
zählen (statistisch, nicht einzeln). Aus der Dopplerverschiebung bekommt 
man noch die Flugrichtung, fertig.

Klingt kompliziert, ist kompliziert hat aber den Charme das außer ein 
paar Mikrophonen und einem PC alles in Software machbar wäre.

von Gast (Gast)


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Wenn ich mir den Post von mfgkw so durchlese, wieso lässt man nicht die 
Farbe der Pollen an den Bienen per Kamera erfassen?

Wenn man dann noch weiß, wo welcher Strauch steht, hat man doch das Ziel 
der Biene. Der Rest wäre wieder nur Software, z.B. könnte man eine 
virtuelle Karte erstellen, in die man ganz grob die Farben der Sträucher 
einträgt.
Je mehr Bienen mit der Farbe xyz erkannt werden, desto dicker wird z.B. 
eine Linie vom Stock zu dem Strauch auf der Karte gezeichnet.
Wenn es mehrere Sträucher gibt, 50/50 verteilen, oder die Entfernung mit 
einbeziehen...

von Johnny (Gast)


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Ich würde jede Biene mit einem kleinen Sender ausrüsten, dann kann man 
die per Funktechnik ganz gut orten.
Oder ein GPS Gerät an die Bienen hängen, welches alle paar Minuten die 
aktuelle Position per SMS versendet.

von Big Brother (Gast)


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Wer sich mal anschen will wie es vor einem Flugloch so zugeht:
www.beecam.de
Live Kamera und Bienenwaage (Bienenstockwaage)

von Marwin (Gast)


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ich glaube bienen lassen sich nicht digitalisieren kleines einflugloch 
is denen zu blöd mit nem rfid an der biene leidet die produktivität und 
ne kamera ist schlicht und ergreifend nicht in der lage rumfliegende 
bienen welche die richtung ändern zu zählen

also möglichkeit 1 bienen beibringen gerade zu fliegen
2. möglichkeit die bienen an kleine löcher gewöhnen
3. möglichkeit die bienen abschaffen und schweine züchten die lassen 
sich wenigstens zählen und fliegen auch nicht so komisch in der luft rum

von Chris (Gast)


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Auch wenn der Thread nicht gerade neu ist, ich habe so etwas schon 
einmal in der Praxis gesehen. Das ist schon etliche Jahre her und ich 
weiß gar nicht mehr genau wo, wann und zu welchem Anlass das war.

Die Bienen mussten dort um den Stock zu verlassen durch eine 
Plexiglasröhre krabbeln. Von diesen Röhren gab es sehr viele die alle 
parallel zueinander ausgerichtet nach draußen führten. An jeder dieser 
Röhren befand sich in kurzen Abständen zwei Lichtschranken (vielleicht 
waren es auch Reflexkoppler), so dass ermittelt werden konnte in welcher 
Richtung sich die Biene durch die Röhre bewegte.

von Harald N. (harald_)


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> Gebt es da eine Möglichkeit?
Ja. Ich gehe aber erst mal für ein paar Tage in den Urlaub. Solte 
Interesse an der Lösung bestehen, dann schreibe einfach im April noch 
mal auf das Message Board.

von j.k. (Gast)


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Einfach zwei Lichtschranken an den Öffnungen anbringen, durch die die 
Tierchen krabbeln.
Dann hast du die Richtung und gleichzeitig eine genaue Messung der 
Anzahl der wuselnden Bienen.

von Karl H. (kbuchegg)


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j.k. schrieb:
> Einfach zwei Lichtschranken an den Öffnungen anbringen, durch die die
> Tierchen krabbeln.
> Dann hast du die Richtung und gleichzeitig eine genaue Messung der
> Anzahl der wuselnden Bienen.

Darüber solltest du noch einmal nachdenken :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Man könnte ja am Eingang während der Messung das Bild der bösen Wespe 
runterklappen!

von Mark B. (markbrandis)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> j.k. schrieb:
>> Einfach zwei Lichtschranken an den Öffnungen anbringen, durch die die
>> Tierchen krabbeln.
>> Dann hast du die Richtung und gleichzeitig eine genaue Messung der
>> Anzahl der wuselnden Bienen.
>
> Darüber solltest du noch einmal nachdenken :-)

Es würde dann klappen, wenn der Durchgang so schmal ist dass jeweils nur 
eine Biene auf einmal hindurchkommt, nicht? ;-)

von User (Gast)


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Wo hört die erste Biene auf und wo fängt die Nächste an?

von Karl H. (kbuchegg)


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Schon mal den Betrieb am Flugloch eines Bienenstocks beobachtet?
Wenn da jede Biene nur einzeln durch kann, würde es mich nicht wundern, 
wenn die streiken wie Lufthansa-Piloten, denen man das Gehalt auf 0 
setzt :-)

ausserdem musst du sie trainieren, so dass sie schön zügig durch die 
Lichtschranken marschieren: Fühler geradeaus, nicht rumzappeln, auf 
keinen Fall nur halb in die erste Schranke und dann wieder zurück, einen 
schönen kleinen Abstand zum Vordermann, etc ...

Ausserdem weißt du dann immer noch nicht wo sie hinfliegen.

von Bartli (Gast)


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> einen schönen kleinen Abstand zum *Vordermann*

Du unterschlägst hier, dass die meisten Bienen weiblich sind, 
insbesondere alle Arbeiterinnen. Das ist diskriminierend.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bartli schrieb:
>> einen schönen kleinen Abstand zum *Vordermann*
>
> Du unterschlägst hier, dass die meisten Bienen weiblich sind,
> insbesondere alle Arbeiterinnen. Das ist diskriminierend.

Ja stimmt. Bei dem Geruch halten sie dann von alleine Abstand.

Daß es keine Frauen sind, sieht man schon daran das sie alle gleich 
gekleidet sind!
Was nun eine Kamera ins Spiel kommen lassen würde...

Es würde mich nicht wundern, wenn ein Maus-Sensor damit zurechtkommt.

von Klaus W. (mfgkw)


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Abdul K. schrieb:
> Daß es keine Frauen sind, sieht man schon daran das sie alle gleich
> gekleidet sind!

Du weißt, daß die alle nackt sind? :-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Daß es keine Frauen sind, sieht man schon daran das sie alle gleich
>> gekleidet sind!
>
> Du weißt, daß die alle nackt sind? :-)

Ähm. Die haben doch ihren Pelz immer mit dabei!

von Klaus W. (mfgkw)


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Nur zur Info: Frauen sind auch nicht natürlicherweise überall enthaart.

von Gast1 (Gast)


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>Es geht hier nicht um das liebe Geld. Der Imker ist sehr engagiert, er
>hat aber keine Mittel um so etwas zu finanzieren.

Das ist doch ein Widerspruch! Es geht ums Geld, wenn der Imker angeblich 
keine Mittel hat, um das zu finanzieren. Und deckt sich anscheinend mit 
der angeblichen genetisch bedingten "Sparsamkeit" ;-)

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