Nachdem es in meiner jetzigen Position nicht so rosig aussieht (Firma wurde aufgekauft und wird umstrukturiert), sehe ich mich schon einige Zeit nach einem neuen Job um. Leider kam mir die Wirtschaftskrise dazwischen. Ich habe in letzter Zeit erfahren müssen, dass viele Firmen zwar Stellen ausschreiben, jedoch niemanden einstellen wollen. Wenn dann doch mal ein Angebot kam, war es einfach äusserst niedrig. Man konnte schon deutlich sehen, dass die Firmen auf dem Tripp sind, jetzt an billige Leute ranzukommen, weil manche in Kündigung sind. Viel rechnete ich mir daher auch diesmal nicht aus, als ich mich heute morgen zu einem weiteren Interessenten aufmachte. Ich erwartete auch hier wieder den Versuch, mich billig einzukassieren, doch weit gefehlt. Es gibt anscheinend doch noch Leute mit Hirn: Ich hatte ein sehr positives Bewerbungsgespräch bei einem OEM für Messtechnik. Zwar wollte auch hier die Personalabteilung sparen und gab mir zu verstehen, dass es "einfacher" wäre, mich einzustellen, wenn ich etwas von der Gehaltsforderung runter ginge´und ich ja eigentlich froh sein müsse, in meiner Situation jetzt noch ein ordentliches Angebot zu bekommen, aber im Gespräch kam dann der Bereichsleiter mit einer anderen Theorie hoch. Er wolle niemanden, der froh ist, gerade irgendwas gekriegt zu haben und er kann auch keinen in seinem Team gebrauchen, der seinem Marktwert nicht kennt oder sich gar von irgendeinem BWL- oder Personalhansel über den Tisch ziehen lässt. Er brauche Leute, mit klaren Blick, Kenntnis des Marktes und des Umfeldes, jemand mit hoher Zufriedenheit der mit 100%-Engagement bei der Sache sei. Es sagte das sogar mit einem Seitenblick auf die Personalverantwortliche und ihren Beisitzer, laut Visitenkarte Personalreferent mit BWL-Studium. Man konnte deutlich merken, dass da eine gewisse Anspannung da war und es den beiden gar nicht passte, dass sie überstimmt wurden. Auch der Referent hatte zuvor geäussert, dass man mit mir eigentlich jemanden hätte, der ausßerhalb des gesteckten Gehaltsrahmens läge. Also ich warte jetzt mal, ob der Bereichsleiter sich durchsetzen kann. Gefordert habe ich 70.000. Ich habe Elektrotechnik studiert und 15 Jahre Erfahrung. Vor 2 Jahren sind schon mal Leute von uns weggegangen - die haben dasselbe in ihren neuen Firmen bekommen.
Drueck dir die Daumen das deine Forderung erfolgreich ist....
;-) Das ist ja mal interessant, dass der Bereichsleiter den Peronalmenschen überstimmt. In welcher Region Deutschlands befindet sich die Firma?
Ja, das hat mich auch gewundert. Der Bereichsleiter ist eben etwas älter und sitzt fest im Sattel. Die Firma möchte ich noch nicht nennen, sie befindet sich aber unterhalb des Weisswurstequators.
SO sollte es sein. Eigentlich sollte so etwas Personalbüro nur für die Weiterleitung der Bewerbung an die zuständigen Abteilungsleiter da sein und einen groben Rahmen für Neuanstellungen freigeben. Warum sollte jemand der mit meiner Arbeit nichts zu tun hat entscheiden ob ich dazu in der Lage bin?
...klar Du verdienst doppelt so viel wie der Personaler - der kotzt jetzt ;)))
@Segor "Ich habe in letzter Zeit erfahren müssen, dass viele Firmen zwar Stellen ausschreiben, jedoch niemanden einstellen wollen." Zustimmung ! "dass es "einfacher" wäre, mich einzustellen, wenn ich etwas von der Gehaltsforderung runter ginge´und ..." Du liegst mit deiner Gehaltsforderung anscheinend nicht ganz so falsch. "Er brauche Leute, mit klaren Blick, Kenntnis des Marktes und des Umfeldes, jemand mit hoher Zufriedenheit der mit 100%-Engagement bei der Sache sei." Gute Leute sind bei einem Wechsel auch in diesen Zeiten eher vorsichtig. Ich drücke die Daumen.
Eine Firma, ebenfalls unterhalb des Weiswurstäquators - dito im Bereich Meßtechnik, verlautbarte mal folgendes ( Zitat von Chef dort persönlich - Firma >> 300 MA weltweit): " Wir wissen nicht wo wir Ingenieure hinstecken sollen " Soviel dazu, also das hat mit der Region garnix zu tun , eher mit etwas unternehmerischen Weitblick o.ä ( sowas wie Gehalt wurd zu dem Zeitpunkt noch garnicht kommuniziert ...)
Richtig so! Ich habe mich auch beworben, habe von mehreren Mitbewerber nerfahren und meinen Preis heruntergedrückt. Wahrscheinlich die falsche Taktik.
Es gab auch Fälle, wo die Firma zu wenig gezahlt hat und die gut geschulten Leute dann schnell wieder verschwunden sind. Dann mußte diese knausrige Firma wieder Geld in die Ausbildung neuer Leute stecken. Das hatte der obige Bereichsleiter wahrscheinlich schon rechtzeitig erkannt. So kann ein Chef mit Weitsicht auch Geld sparen.
Auf mich macht die Firma keinen guten Eindruck. Das, was der Bereichsleiter gesagt hat, klingt ja ganz schön. Es macht aber überhaupt keinen guten Eindruck, wenn nicht alle Vertreter der Firma einschliesslich Personalabteilung geschlossen nach Aussen auftreten. Wenn die beiden nicht einer Meinung sind, dann sollten sie das vorher klären. Da kann z.B. der Oberboss sagen, wo es lang geht. Beide müssen sich daran halten und diese Richtung auch nach Aussen vertreten. Für mich käme eine solche Firma nicht in Frage.
Wie sang schon Gitte Henning?: "Freu Dich bloß nicht zu früh"
Arno, ich gebe Dir Recht. Aber : Für mich ist nicht "die Firma" relevant, sondern einzig "die Abteilung" und da ist mir der Bereichsleiter einfach näher. Mit dem und dessen Untergebenen habe ich in einer jeden Firma zu tun und nicht mit der PA. Ausserdem gibt es dieses Hickhack in jeder Firma, nur wird es eben oft vertuscht. Am Freitag soll ich Bescheid bekommen.
> Arno, ich gebe Dir Recht. Aber : Für mich ist nicht "die Firma" > relevant, sondern einzig "die Abteilung" und da ist mir der > Bereichsleiter einfach näher. Mit dem und dessen Untergebenen habe ich > in einer jeden Firma zu tun und nicht mit der PA. Was Deine tägliche Arbeit angeht, hast Du recht. Geht aber die Diskussion los, wer zum neuen Geschäftsjahr eine wie hohe Gehaltserhöhung bekommt, dann hat die Personalabteilung da auch mitzureden. Deren Mitspracherecht mit Sicht auf das gesamte Gehaltsgefüge in der Firma würde ich nicht unterschätzen. Eine noch bessere Firma wäre eben eine, wo Bereichsleiter und Personalabteilungsmitarbeiter ihre Differenzen vorher klären, vielleicht auch nach Einbeziehung des Oberbosses, um dann mit einer Meinung dem Bewerber gegenüber aufzutreten. Aber man kann nicht alles haben ...
@ Arno
>....dann hat die Personalabteilung da auch mitzureden.
Woher hast Du Diese Information? Üblicherweise wird das Gehalt vom
Disziplinarvorgesetzten festgelegt, da hat die Personalabteilung nichts
zu melden.
Ist zumindest bei mir in meinen bisher 20 Berufsjahren so gewesen.
>>....dann hat die Personalabteilung da auch mitzureden. > > Woher hast Du Diese Information? Üblicherweise wird das Gehalt vom > Disziplinarvorgesetzten festgelegt, da hat die Personalabteilung nichts > zu melden. > Ist zumindest bei mir in meinen bisher 20 Berufsjahren so gewesen. Meine Erfahrungen aus 4 Grosskonzernen sind da anders. Natürlich hat der Disziplinarvorgesetzte den grössten Einfluss. Aber er muss es mit der Personalabteilung absprechen. Ich hatte mal ein Bewerbungsgespräch, in dem der Disziplinarvorgesetzte im ersten Gespräch mit mir allein sagte: "Zum Thema Gehalt kann ich nichts sagen, das macht die Personalabteilung allein." Ich war auch sehr erstaunt. Aber in dieser Firma war das so. In allen meinen bisherigen 4 Firmen waren die Briefe mit der Mitteilung über Gehaltserhöhungen von der Personalabteilung und der Chef der Personalabteilung hat unterschrieben. Wenn die nichts zu sagen hätten, dann könnte der Brief ja auch vom Disziplinarvorgesetzten kommen.
Also ich würde es schon auch so sehen, dass die PA da Mitspracherecht hat, auch wenn der AL etwas für mich fordert. Wenn nicht mehr geht, geht nicht mehr. (So isses ja meistens, angeblich) Dieser Einfluss ist aber nur formell gross! Effektiv, also vom Geld her, ist es recht unerheblich, weil die mich höchstens ein paar Euros im Jahr kosten. Entscheidend ist, dass ich es überhaupt schaffe, zu einem ordentlichen Gehalt da reinzukommen und mich weiterentwickeln zu können. Das geht nur unter dem Patronat des direkten Chefs.
Oh, oh ihr habt Sorgen! Wenn ich lese, wie man sich vorstellen muss und sich dabei verhalten muss sch...... Zu meiner Zeit ging alles sehr viel einfacher. Unterlagen in den Briefkasten ...fertig. Irgendwan kam dann die Aufforderung, dass man am 1.10 .. sich doch melden sollte. Gehaltforderungen habe ich bis in die 90er Jahre NIE stellen müssen, die kamen von alleine. Abda ging dann schon die elende Feilscherei langsam los, die heute ja bis zur Perfektion durchgeführt wird. Meine letzten Job bei eimem Messgerätehersteller mit bekannten Namen bekam ich z.B. ganz einfach per Anruf als Bewerbung, kurzes Gespräch am Abend und schon war alles perfekt. Bewerbungsunterlagen hab ich nur einmal im Bewerbungsleben gebraucht, ging sonst immer so! Wenn ich heute mich so umsehe bzw. lese was für Krämpfe angestellt werden müssen um einen Job zu bekommen, bin ich froh dass ich meinen letzten Job ohne Bewerbung bekam, nennt sich Ruhestand. Werden eigentlich Schauspieler, Dressman oder oder andere Blender gesucht anstatt Techniker bzw. Ing's? Wünsche allen ein erfolgreiches Berufsleben. Gruss Gerd
>Werden eigentlich Schauspieler, Dressman oder oder andere Blender >gesucht anstatt Techniker bzw. Ing's? Ja. (Punkt) Gast4
@Arno, meine Gehaltsbriefe sind von meinem Disziplinarvorgesetzten unterschrieben. Die Gehälter für meine MA lege ich übrigens auch selbst fest. Randbedingung: es gibt ein Gesamtbudget für die MA, das nicht überschritten werden darf. Diskussionen gibt es lediglich mit den Vertauensleuten. Ab und an muß ich mich vor meinem Vorgesetzten über die Verteilung rechtfertigen. Die Personalabtelung bekommt das Ergebnis mitgeteilt und leitet die Formalitäten in die Wege. Den Gehaltbrief für meine MA unterschreibe ich und mein Vorgesetzter. Ich arbeite übrigens in einem Großkonzern mit ca. 100.000 MA.
Ein Abteilungsleiter kann sicher nicht nach Belieben das Gehalt festlegen. Da sollte immer daruf geachtet werden, dass das Gehalt eines neu einegsetellten Mitarbeiters zum Gehalt anderer Mitarbeiter passt. Es hilft nicht einem Neuen zu viel zu geben und dafür alle anderen Mitabeiter "sauer" zu fahren es sei denn man will sie loswerden. Noch ein Tipp: Behalte dein Gehalt erstmal für dich, falls deine neuen Kollegen fragen. Der aufkommende Neid schafft sonst nur unnötig Ablehnung.
wg Schauspieler . Korrekt , seit Mitte der 90er sicher . besonders prekär ist es, wenn die wirklichen Macher in der Firma wg solcher Dampfplauderer ( == Networker ?!? ) aus den Companies gekegelt werden .... Man siehts ja an der effektiven Produktqualität heute .
> >Werden eigentlich Schauspieler, Dressman oder oder andere Blender > >gesucht anstatt Techniker bzw. Ing's? > Ja. (Punkt) Auch von mir: JA! Deshalb will ich was Neues. > Meine letzten Job bei eimem Messgerätehersteller mit bekannten Namen R und S? > bekam ich z.B. ganz einfach per Anruf als Bewerbung, kurzes Gespräch > am Abend und schon war alles perfekt. Das ist meistens dann der Fall, wenn man zu wenig gefordert hat. > Bewerbungsunterlagen hab ich nur einmal im Bewerbungsleben gebraucht, > ging sonst immer so! Ein eindeutiges Zeichen, dass Du zu billig warst.
@ Segor, ich habe mich niemals unter Wert verkauft, glaube mir. Bloss zu meiner Zeit bekamen nicht Dampfplauderer das höhere Gehalt sondern die Macher. Sonst noch irgendwelche Einwände? Nein? ...Setzen 5 Gruss Gerd
Ich würde mich auch nicht zu früh freuen. Erst wenn der Vertrag unterschrieben und die Probezeit vorbei ist kann man durchatmen. Vielleicht hat ja die PA doch das letzte Wort ;-)
Arno schrieb:
> Meine Erfahrungen aus 4 Grosskonzernen sind da anders. [...]
Aha, er ist aber schon oft rausgeflogen! ;-)
================================================================ DER VERTRAG IS DA ! - DER VERTRAG IS DA ! - DER VERTRAG IS DA ! ================================================================ Ha, der Postmann hat mich heute morgen positiv überrascht. Ist alles so, wie besprochen. Sie haben den Bruttosatz im Jahr auf 13,7 Gehälter umgelegt. Weihnachtsgeld im ersten Jahr ist mit 25% angesetzt. > und die Probezeit vorbei ist kann man durchatmen. Da habe ich keine Bedenken :-) > @ Segor, > ich habe mich niemals unter Wert verkauft, glaube mir. > Bloss zu meiner Zeit bekamen nicht Dampfplauderer das höhere Gehalt Oder > sondern die Macher. Das heisst, Du warst kein Macher? Oder warum gab es nicht mehr? > Sonst noch irgendwelche Einwände? > Nein? ...Setzen 5 Ich will mich nicht mit Dir streiten, sondern versuche nur zu ergründen, wie die Situation für mich und andere ist und war.
@ Segor ...meist du etwa damit die gleichnamige Firma? Wenn Du meine Post's richtig gelesen hättest, dann wärst von alleine drauf gekommen. Ich schrieb: Die Gehalterhöhungen kamen von alleine durch Leistung, nicht durch Schleimerei. (frei übersetzt ...nur für Dich) Sonst noch Einwände und Fragen? Gruss Gerd PS: vielleicht solltest in Deinem Job mal mehr Konzentration aufbringen und Sätze richtig deuten können lacht
> Ich schrieb: Die Gehalterhöhungen kamen von alleine durch Leistung, Eben, daher meine Frage, warum Du nicht so viel hattest? Ich beziehe mich darauf: > Gehaltforderungen habe ich bis in die 90er Jahre NIE stellen müssen, > die kamen von alleine. Da ist ja meistens nicht viel mehr, als ein Ínflationsausgeich drin und es wäre mir sehr neu, wenn dies beim "Messgerätehersteller" anders gewesen wäre. Ich bekam ja auch nie mehr, musste abspringen, um mich steigern - auch inhaltlich. Beitrag "Re: Reale Einstiegsgehälter"
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