Forum: Offtopic Wie Weinbergschnecken zubereiten?


von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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moin!

Habe einen Garten geerbt mit vielen Schnecken!
Da die Franzosen Weltmeister im Weinbergschneckenvertilgen sind,
und ich auch am Hungertuch nage, frage ich, wie diese Schnecken
zubereitet werden?

Eine Anfrage an die französische Botschaft dürfte wohl sinnlos sein.

Das ist jetzt hier wirklich ernst gemeint!

Wie werden diese Biester zubereitet?
Hat da jemand Erfahrung?

O

von Karl H. (kbuchegg)


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Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. schrieb:

> Wie werden diese Biester zubereitet?
> Hat da jemand Erfahrung?

Was ist los? Ist Google zusammengebrochen

http://www.schneckenprofi.de/redak/schneckenrezepte.html

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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Nicht schlecht!
Eine Reaktionszeit eines Datenpollers!

Es geht hier um OFFTOPIC also um SMALLTALK

von heiss (Gast)


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Ich hab mal Schnecken in Frankreich gegessen. Du mußt schon großen 
Hunger haben.. es ist nicht lecker. Schmeckt hauptsächlich nach Erde, 
mit viel Butter, Knoblauch und Baguette schmeckt es nach Knofl-Baguette 
mit nur ein bischen Erde.

von Gast (Gast)


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Die Schnecken werden erstmal irgendwie aus ihren Häuschen geholt dann 
wird der Fuß abgeschnitten den das Innere der Schnecke mit Gedärmen usw 
ist nicht wirklich wohlschmeckend. Danach werden Sie gedünstet und wider 
in die (gewaschenen) Häuschen gesteckt. Es kommt noch Kräuterbutter 
hinzu und das ganze wird im Rohr gebraten. Nur kurz, damit die 
Kräuterbutter schmilzt. Am besten kann man die Häuschen aufstellen indem 
man ein Suppenteller nimmt und mit Salz füllt und da die Häuschen 
hineinstellt, damit sie nicht umfallen.


Ich bin zwar kein Schneckenprofi aber so wurde mir das mal erklärt.

Wenns nur darum geht mal Schnecken zu kosten, die gibts auch im 
Supermarkt fertig mit Kräuterbutter eingefrohren. Die kommen nur noch 
schnell in den Backofen.

von ??? (Gast)


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Du nagst am Hungertuch und willst Schnecken essen? Naja... Dann mal 
guten Appetit, mir schmecken die Tierchen nicht, aber das ist natürlich 
Geschmackssache :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Frag einen Igel, der weiss es.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. schrieb:

> Da die Franzosen Weltmeister im Weinbergschneckenvertilgen sind,
> und ich auch am Hungertuch nage, frage ich, wie diese Schnecken
> zubereitet werden?

Die aus deinem Garten: gar nicht, die stehen unter Naturschutz.

von pfft.. (Gast)


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So eine Weinbergschnecke kann bis zu 20 Jahr alt werden. So nebenbei.

von heiss (Gast)


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Naturschutz? Weinbergschnecken gibt es doch zuhauf? So daß sie in 
Frankreich sogar verzehrt werden? Warum also?

Na und wenn er Hunger hat - hat er Hunger! Erst kommt das Fressen, dann 
die Moral..

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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So so, die stehen also unter NTS!
Dann sollte ich wohl sie exportieren! Nach F:

Also: diese Tiere fressen alles ab, was ich gepflanzt habe
Also: frese ich diese Tiere und das was ich gepflanzt habe!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heiss schrieb:

> Naturschutz? Weinbergschnecken gibt es doch zuhauf?

Offenbar nicht, sonst würden sie nicht unter Naturschutz stehen.

> So daß sie in
> Frankreich sogar verzehrt werden?

Meines Wissens sind das Zuchtschnecken.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. schrieb:

> Also: diese Tiere fressen alles ab, was ich gepflanzt habe

Beschaff dir einen Igel.  Für den dürfte die Naturschutzgesetzgebung
uninteressant sein. ;-)

Bist du dir denn überhaupt sicher, dass es /Weinberg/schnecken sind?

von Haribohunter (Gast)


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Du musst die gesammelten Schnecken lebendig in einem Sack erstmal ein 
paar Tage aufhaengen damit die sich auskoten.
Danach eines der Rezepte oben.

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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>Bist du dir denn überhaupt sicher, dass es /Weinberg/schnecken sind?
Jo, da sind welche.
Andere Schneckenerten natürlich auch da.

Bei der Gartenbegehung macht es öfterns knirssch.

Die Frasfeinde erledige ich mit Schneckenkorn. Das schleimt tierisch!

Die mit dem großen Gehäuse sehen halt eßbar aus!
Aber wie zubereiten?

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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>paar Tage aufhaengen damit die sich auskoten.
OK, da ist schon mal ein Hinweis und dann?

Bei lebendigem Laib schlachten oder erst ertränken?

von Z8 (Gast)


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Es gibt den Trick die Viecher mit einer mit Bier gefüllten, bis zum
Rand eingegrabenen Schale anzulocken! Das hat den Vorteil, das man
sich die Marinade sparen kann.

... fui Teufel was die Leute alles fres.....   :)

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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>.. fui Teufel was die Leute alles fres.....   :)
Ja ist doch eklig! Teile von Schweinen, Kühen, Pferden, Meerschweinchen 
etc.,

von gast (Gast)


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> Bei lebendigem Laib schlachten

also ich kenne z.b. keinen metzger/schlachter, der tote tiere 
schlachtet. wenn ein tier geschlachtet werden soll, dann ist es i.a. 
noch am leben. außer es lacht sich über das aussehen des 
schlachters/einen guten witz/sonst was tot...

p.s. wenn bei mir im garten irgendwelche schnecken auftauchen, dann 
stelle ich sie meistens auf die straße. was kann ich dann dafür, wenn 
sie nicht schnell genug unterwegs sind und von einer unaufmerksamen 
fahrzeuglenkkraft (um geschlechtneutral zu bleiben ;-) ) überfahren 
werden?

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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wir driften ab. es geht nicht um schneckenbekämpfung sondern um die 
möglichkeit des Essens.

von Andreas (Gast)


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Nachdem was ich mal gehört habe, muss man die zukünftige Nahrung kurz in 
kochend heisses Wasser werfen (nachdem sie sich im Sack hängend 
ausges..... haben.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. schrieb:
> wir driften ab. es geht nicht um schneckenbekämpfung sondern um die
> möglichkeit des Essens.

Das Essen ist doch auch eine Art von der Bekämpfung dieser Schnecken! ;)

von Hannes (Gast)


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Ich hab früher als Student bei einem Garten- und Landschaftsbauer 
gearbeitet.

Der hat fast täglich während der Arbeit zahlreich solche Schnecken 
eingesammelt und, wie Andreas schon geschildert hat, abends ins kochende 
Wasser geschmissen. Aber ohne vorher ausscheissen lassen.

Der hat das immer mit einem Genuss gegessen...da hab ich am Feierabend 
aber ein kühles Blondes vorgezogen, das kann ich Euch sagen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Schnecken aus dem Häuschen locken, dann ab in den Mixer damit, und einen 
leckeren Protein-Shake draus machen! Wahlweise kannst du da noch 
Erdbeer- oder Hühnchen-Geschmack mit beitun, um einen anderen Eindruck 
zu bekommen.

von Wah (Gast)


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Manchmal hab ich das Gefühl dass einige Nervenheilanstalten 
mikrocontroller.net als ihre Startseite gebookmarked haben...

von Frankl (Gast)


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Schnecken muessen vor dem Verzehr eine mindestens zehntaegige
Hungerkur ueberstehen, die im Franzoesischen Mittelmeergebiet durch
eine Thymian-Diaet gemildert wird. Grund sind fuer den Menschen
giftige Blaetter, die sich die Schnecken moeglicherweise einverleibt
haben. Der Reinheit wegen warten dann drei Waschungen mit Wasser auf
sie. Die erste widmet sich ihrem Aeusseren, die zweite, nun mit
Essig und Salz angereichert, dem Inneren. Ein Bad in klarem Wasser
folgt. Meist werden die Schnecken dann blanchiert, abgekuehlt, aus
ihren Haeusern gezogen und in der Regel in gut gewuerzter Bouillon
gekocht. Kalt fuellen sie erneut die inzwischen sterilisierten
Gehaeuse. Mit Kraeuterbutter zugestrichen sind sie kuechenfertig.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich weis nicht - irgendwie scheint mir das gar nicht erstrebenswert, 
Schnecken zu essen. Sieht aus (und schmeckt vermutlich auch so) wie das 
was man sich aus der Nase rausschneuzt....

von Lars G. (fischkopf)


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Also als ich dies alles gelesen hatte, ist mir die Lust auf die von mir 
gesammelten Wb Schnecken vergangen.... LOL... ich lasse sie wieder 
laufen, na ja oder kriechen, die kleinen schleimer.
Wieder locker 50 Leben gerettet ;-))

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. schrieb:
> Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. schrieb:
>> wir driften ab. es geht nicht um schneckenbekämpfung sondern um die
>> möglichkeit des Essens.
>
> Das Essen ist doch auch eine Art von der Bekämpfung dieser Schnecken! ;)

Auch wenn dein Beitrag nicht mehr ganz taufrisch ist:

   Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz

http://de.wikipedia.org/wiki/Weinbergschnecke
http://de.wikipedia.org/wiki/Weinbergschneckenverordnung

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Was ein Glück, dass ich sowas schleimiges nie selbst essen würde.

von D. I. (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Was ein Glück, dass ich sowas schleimiges nie selbst essen würde.

In der Tat. Finde ich auch nicht schlimm ein echter Gourmand zu sein

von Uhu U. (uhu)


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Ordentlich zubereitet sind sie alles andere, als schleimig.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz

Und das nicht erst seit gestern:

Jörg Wunsch schrieb:
> Die aus deinem Garten: gar nicht, die stehen unter Naturschutz.

Aber falls der Threaderöffner immer noch den Viechern hinterher rennt,
um eins zu fangen, ist jetzt natürlich genau der richtige Zeitpunkt,
ihn noch einmal daran zu erinnern :)

von Uhu U. (uhu)


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Na ja, man kann sie in Dosen kaufen. Vermutlich importiert.

Zumindest ein Teil entstammt auch aus Zuchten.

Daß sie vom Aussteben bedroht sind, ist zumindest in den Rheinauen nicht 
der Fall.

Früher, als ganze Armeen von Schneckensammlern - z.T. aus Frankreich 
angereist - ausschwärmten, war das anders und man versuchte, das mit der 
Weinbergschneckenverordnung in den Griff zu bekommen.

Mittlerweile stehen sie ausnahmslos unter Schutz.

von Mike H. (-scotty-)


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Wenn ihr euch schon vor Schnecken ekelt, dann versucht mal 
Froschschenkel.

von Uhu U. (uhu)


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Die schmecken noch besser. Darf man aber nicht laut sagen.

Übrigens: vor gut hundert Jahren gab es noch Vogelbestimmungsbücher, in 
denen stand bei der Artbeschreibung immer noch dabei, wie der Vogel 
schmeckt.

von Mike H. (-scotty-)


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Uhu, wenn das das ist was du liest, wundert es mich nicht
was du schreibst.

>Darf man aber nicht laut sagen.
Warum denn das nicht? Auch Artengeschützt?

von Uhu U. (uhu)


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Mike Hammer schrieb:
> Auch Artengeschützt?

Ja.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ob Schnecken zum Verzehr unappetitlicher sind als Schwein, Rind, oder 
Fisch, möchte ich mal dahin gestellt lassen. Was bitte ist am Schwein 
besonders appetitlich? Etwa, daß das Schnitzel nach dem Braten auf dem 
Teller gut duftet? Ungewürzt, unmariniert, schmeckt es auch nach gar 
nichts. Alles Ansichtssache und Definitionsfrage. In Südfrankreich und 
China essen sie auch Hund, oder gar Ratten.

Und die Aborigines essen Käfer, Larven, Maden und Insekten.

Fakt ist doch, daß es bei jedem Lebewesen Fleisch ist, und Fleisch eine 
eiweißhaltige Nahrung ist.

Manchmal an Regentagen gibt es hier so dermaßen viele von den roten und 
schwarzen Nacktschnecken auf Gehwegen, daß es locker für einen 
10-Liter-Eimer bei einer halben Stunde Sammelarbeit reichen würde. Meine 
Eltern und auch Nachbarn streuen Schneckenkörner im Garten, und 
zerschneiden die zusätzlich mit der Schere. Die würden sonst den 
gesamten Anbau im Garten auffressen. Einfach aus dem Garten weg 
transportieren, hilft auf Dauer auch nicht.

Wenn die allerdings hart eingetrocknet in der Sonne am Gehweg fest 
kleben, und man drauf tritt, staubt es nur mal kurz. Da ist nicht viel 
Material dran.

Wer also wirklich in Not ist, kein Geld hat, da kann man sowas sicher 
mal ganz schmerzfrei selbst entscheiden, was man tut. Mein Vater 
erzählte öfters von einem Chinesen im Wohnort, der zu Zeiten des WW2 mit 
dem Schlachtmesser in der Hand Hunden hinterher rannte.

Verbote helfen auch niemandem in Not. Wenn man verklagt wird, und nicht 
zahlen kann, da gibt es Haftstrafe. Da ist es dann wieder besser mit dem 
Essen.

Übrigens: Für Froschschenkel müßte ich mal nur gut 15 km weit fahren. 
Die liegen jenseits der Grenze auf der Luxemburger Seite in jeder 
Kühltruhe bei den Tankstellen. Und zwar, von der Menge her, genau so 
viel wie Fertigpizzen. Da es schon lange keine Zollkontrollen mehr gibt, 
ist das auch für deutsche Grenzbewohner kein Problem.

Damit niemand auf falsche Rückschlüsse kommt: Schnecken gibt es bei mir 
NOCH nicht.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ob Schnecken zum Verzehr unappetitlicher sind als Schwein, Rind, oder
> Fisch, möchte ich mal dahin gestellt lassen. Was bitte ist am Schwein
> besonders appetitlich? Etwa, daß das Schnitzel nach dem Braten auf dem
> Teller gut duftet? Ungewürzt, unmariniert, schmeckt es auch nach gar
> nichts. Alles Ansichtssache und Definitionsfrage. In Südfrankreich und
> China essen sie auch Hund, oder gar Ratten.
Tja, das frage ich mich manch mal auch, aber Geschmäcker sind nun mal 
verschieden. Ich find an Schwein oder Rind nichts ekelhaft dran, auch 
nicht wenn ich sie noch in "zusammengebauter Form" sehe ;-) Vielleicht 
liegt das daran, dass das hier einfach so üblich ist und man das seit 
kindauf so gewohnt ist.
Ich würde aber nie Schnecken, Spinnen oder andere Insekten essen. 
Känguru oder Hai würde ich aber trotzdem mal gerne probieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

>Vielleicht liegt das daran, dass das hier einfach so üblich ist
>und man das seit kindauf so gewohnt ist.

Exakt, so ist es. Andere Kulturkreise, andere Gewohnheiten.

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. schrieb:
> Ich würde aber nie Schnecken, Spinnen oder andere Insekten essen.

Spinnen? Der Weg bis zum Krebs ist da nur mäßig weit und die schmecken 
vorzüglich.

Andere Insekten habe ich sogar schon freiwillig gegessen: Kleine Raupen 
aus den Gallwespen von wilden Rosen sind zwar winzig, aber schmecken 
fein nussig.

Bei Mücken & Co., was man so auf dem Fahrrad serviert bekommt, ist nicht 
das Innenleben das Unangenehme, sondern der Chitinpanzer. Das Problem 
bei den heimischen Insekten ist, daß sie so klein sind und dewegen der 
Chitinanteil sehr hoch ist.

Ein Heuschreckenrezept muß ich mal suchen - mal sehen, wie das große 
Heupferd gebraten schmeckt.

Im Übrigen: Wenn ihr wüßtet, was ihr so alles freßt, würdet ihr von früh 
bis spät kotzen, oder zur Vernunft kommen ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>Bei Mücken & Co., was man so auf dem Fahrrad serviert bekommt,

Baaah, so ne durch die Nase eingeatmete Minifliege brennt in den 
Schleimhäuten wie der Teufel. Ist wie Schnupfen.

>Im Übrigen: Wenn ihr wüßtet, was ihr so alles freßt, würdet ihr
>von früh bis spät kotzen, oder zur Vernunft kommen ;-)

Mach mal ein Beispiel. Du meinst jetzt sicher sowas, wie ne 
Konserven-Linsensuppe aus der verarbeitenden Lebensmittelindustrie, die 
mit Zusatzstoffen auch die gewünschte Farbe bekommt?

Wie hieß das andere Zeugs noch? Analogkäse?

von Uhu U. (uhu)


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Ein notorisches Ekelthema ist die Frage, woraus man alles "Fleisch" 
machen kann.

Und ja, Zusatzstoffe sind sehr wichtig, denn damit werden viele Dinge 
erst genießbar. Mit Eiweißzugabe wir die Pampe dann gebunden.

Jeder, der schonmal selbst geschlachtet hat, weiß, das das durchaus 
weder schön, noch appetitlich ist.

> Baaah, so ne durch die Nase eingeatmete Minifliege brennt in den
> Schleimhäuten wie der Teufel. Ist wie Schnupfen.

Da gibt es zwei mögliche Ursachen dafür:
Entweder das Tierchen sondert irgendwelche ätzenden Abwehstoffe ab - 
fliegende Ameisen können das -, oder der scharfkantige Chitinpanzer 
reizt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>Jeder, der schonmal selbst geschlachtet hat, weiß, das das
>durchaus weder schön, noch appetitlich ist.

Jedenfalls entsteht beim Schlachten kein Abfall. Was nicht auf Anhieb 
verkauft werden kann, wird in weiteren Ansätzen weiter verarbeitet. Man 
muß sich aber da vor nichts ekeln, denn vieles ist astrein.

Ich erinnere mich an einen meiner guten Kunden früher mal im Service, 
das war eine so genannte Fettschmelze in einer Großstadt. Der 
Schlachthof nebendran bewältigte täglich um 5000 Tiere. Und was da 
angeliefert wurde, waren Fell, Knochen, Kopf, Innereien, einfach die 
Reste. Dieser Betrieb war dann eben auf diese Verwertung spezialisiert. 
Als bestes Produkt blieb mir Griebenschmalz in Erinnerung. Die 
versandten sogar Prospekte an deutsche Großbäckereien, daß mit dem Fett 
die Brötchen besonders knusprig werden. Als ich die Produktionsanlagen 
sah, richtig kleine chemische Raffinerien, war ich auch restlos von 
guter Qualität überzeugt. Auch tonnenweise Knochenmehl und Tiermehl 
produzierten die. Das wurde von großen niederländischen LKWs abgeholt. 
Seifenproduktion und Kosmetikartikel.

Angenehm gerochen hat es nicht, Rosenduft ist anders. Allerdings, warum 
ich den Auftrag dort machte, war, daß meine Kollegen aus der Großstadt 
allesamt schon nach 10 Minuten vor die Tür rannten, und sich auskotzten. 
Übrig blieb ich, der vom Land kam, und Schlachtereien schon von Kind an 
kannte.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Jedenfalls entsteht beim Schlachten kein Abfall.

Doch: Saumagen ;-)

Sehnen, Bandscheiben, Bindegewebe, Knorpel, Haare, Inhalt des 
Magen-Darm-Traktes... Da gibts schon so einiges, was ohne entsprechende 
Behandlung auch für Unwissende ungenießbar ist.

Schweinsohren werden mittlerweile nach China exportiert, denn sie gelten 
dort als Delikatesse.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>Doch: Saumagen ;-)

Muß aber gut sein. Die Lieblingsspeise eines Alt-Bundeskanzlers aus 
meinem Bundesland. Wir kennen ihn noch, z.B. zu Zeiten der Maueröffnung. 
Es gibt sogar jährliche Wettbewerbe unter Fleischern, wer den besten 
Saumagen macht. Da sind nicht nur Pfälzer, mittlerweile sogar Franzosen 
und Schweizer.

>Sehnen, Bandscheiben, Bindegewebe, Knorpel, Haare, Inhalt
>des Magen-Darm-Traktes... Da gibts schon so einiges, was
>ohne entsprechende Behandlung auch für Unwissende ungenießbar
>ist.

Darüber ließ ich mich gerade schon aus: Fettschmelze.

>Schweinsohren werden mittlerweile nach China exportiert, denn
>sie gelten dort als Delikatesse.

Klingt auch nicht ganz abstoßend.

von Johnny B. (johnnyb)


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Es ist halt wirklich sehr kulturell, erziehungs und finanziell bedingt, 
was so alles auf dem Teller landet. Kann mir gut denken, dass wir in 
schlechten Zeiten aus der Not heraus durchaus wieder Hunde, Ratten, 
Vögel, etc. wegfuttern würden.
Müsste man die ganze Woche hindurch Kartoffeln in allen Variationen zu 
sich nehmen, wäre man am Sonntag doch ganz froh um einen Hundeschenkel 
dazu...

von Uhu U. (uhu)


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Wenn man sich die Liste der Speisetabus auf Wikipedia ansieht, fällt 
auf, daß das Judentum in der Tabuspalte am häufigsten genannt ist, 
während China und Korea nur in der Spalte aufgeführt sind, in denen das 
betreffende Tier nicht tabuisiert ist.

Ob das nur ein Artefakt ist?

von Marko B. (glagnar)


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von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>Wenn man sich die Liste der Speisetabus auf Wikipedia ansieht,

Du meinst sicher diese hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahrungstabu

Interessant ist da auch, wie andere Kulturen uns Europäer sehen. Da 
steht unter anderem, daß die Chinesen Käse für verdorbene Milch halten, 
bzw. einen Camembert für verschimmelte Milch. Die ekeln sich eben davor 
genau so, wie wir vor gegrillten Larven und Heuschrecken.

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Doch: Saumagen ;-)

Du bist kein Pfälzer? Hä?

So ein Saumagen ist eine ausgesprochen leckere Zubereitung
aus Fleischbrät ( ähnlich Leberkäs/ Fleischkäs), Kartoffeln
Gewürze und je nach Jahreszeit auch Esskastanien.

Das ganze wird in einen gut ausgewaschenen Saumagen gefüllt
und gekocht.
( Der Saumagen dient nur dazu, das zusammenzuhalten, ähnlich
des "Darms!" bei der Wurst.

Durch das Kochen wird die Zubereitung schnittfest.
Dann wird das in Scheiben geschnitten und in der Pfanne
schön angebräunt.

Den eigentlichen Saumagen ist man eher nicht mit.
( So wie die Pelle der Wurst )

Ich hoffe, das hilft auch mal mit dem Vorurteil des Sau-
magens aufzuräumen.

Grüße Bernd ( Aus der Pfalz )

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
>> Doch: Saumagen ;-)
>
> Du bist kein Pfälzer? Hä?

Das war ein Witz aus der Kohl-Ära ;-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Den eigentlichen Saumagen ist man eher nicht mit.
> ( So wie die Pelle der Wurst )

Bei ner echten Bratwurst oder beim Wiener ist man doch die Pelle mit!

von Uhu U. (uhu)


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Der Unterschied ist, die Wurst ißt man und den Saumagen nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>Der Unterschied ist, die Wurst ißt man und den Saumagen nicht.

Bei ner Bratwurst oder Currywurst, ißt man meines Wissens auch den Darm 
mit. Aus Verfügbarkeitsgründen, ist der heute oft vom Schaf, nicht mal 
vom Schwein. Wird aber vor der Verwendung auf jeden Fall mehrmals in 
Salzlauge gereinigt. Ich hab noch niemanden gesehen, der von der 
Currywurst die Pelle entfernt.

Der Magen ist aber auch nur ne relativ dünne Haut, vielleicht etwas 
dicker als Wurstpelle.

Aber der Bernd hat da schon Recht, wegen der Lieblingsspeise von Kohl 
werden kulinarische Wettkämpfe ausgetragen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Der Unterschied ist, die Wurst ißt man und den Saumagen nicht.

Danke Uhu,
du kennst einen Saumagen, aber du bist ja auch einer von den
"Geelfüßlern" ( Das sind die Badenser, die kann man in der Pfalz
besonders gut leiden :)  )

von Bernd F. (metallfunk)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>
> Der Magen ist aber auch nur ne relativ dünne Haut, vielleicht etwas
> dicker als Wurstpelle.

Die Konsistens des eigentlichen Saumagens erinnert an
Kaugummi mit ein paar Sehnen, den muß man wirklich nicht mitessen.

Aber die Haut einer Weißwurst ist auch nicht besser.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:

>Aber die Haut einer Weißwurst ist auch nicht besser.

Die Weißwurst wird aber vor dem Verzehr auf jeden Fall abgepellt. Ich 
glaube, die Bayern nennen das "zusseln".

Nee, dieses gummiartige Zeug, bekäme ich auch nicht runter.

Vor allen Dingen, darf die nur gegessen bzw. bestellt werden, bevor die 
Mittagsglocke läutet. Ich hatte da als Tourist im Skigebiet mal ein 
besonderes Erlebnis, wobei ein Gast das nicht beachtete, bzw. ahnungslos 
war, und vom Koch persönlich mit Pauken und Trompeten aus dem Restaurant 
gejagt wurde.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
>> Der Unterschied ist, die Wurst ißt man und den Saumagen nicht.
>
> Danke Uhu,
> du kennst einen Saumagen, aber du bist ja auch einer von den
> "Geelfüßlern" ( Das sind die Badenser,

Ich weiß. Ich wollt, es würde stimmen, dann wären meine nicht immer so 
schwarz ;-)

> die kann man in der Pfalz besonders gut leiden :)  )

Das beruht auf Gegenseitigkeit - aber lassen wir das.

von Bernd F. (metallfunk)


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Aber zurück zu den Weinbergschnecken.

Man kann ja alles mögliche essen, aber muss man das?
( Burger, Tofu, Schnecken, Grünkohl und was es da noch für
unappetitliche Sachen gibt.)

Wozu hat der Schlachter das Steak erfunden?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Aber zurück zu den Weinbergschnecken.
>
> Man kann ja alles mögliche essen, aber muss man das?
> ( Burger, Tofu, Schnecken, Grünkohl und was es da noch für
> unappetitliche Sachen gibt.)
Burger vom Burger King oder McDonalds sind wirklich eklig. Ich frage 
mich warum es so viele Leute gibt, die das gerne und oft essen? Das ist 
pappich und das Fleisch schmeckt nicht wirklich. Außerdem habe ich nach 
dem Verzehr von McDonalds Gedöns immer leichtes Magenstechen. Das ist 
sicher auch kein gutes Zeichen.

Grünkohl hingegen ist doch lecker!
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gruenkohlgericht.jpg&filetimestamp=20060801154439
So gibts das bei uns. Aber ohne Kartoffeln, bzw. sind die manchmal schon 
im Kohl mit drin.
Aber mit Kassler ist das doch genial!

> Wozu hat der Schlachter das Steak erfunden?

Wohl wahr, als das Steak erfunden wurde hatte derjenige wohl einen guten 
Tag.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

>Burger vom Burger King oder McDonalds sind wirklich eklig.

Einmal im Monat gehts, bloß nicht öfter, beim zweiten mal kurz 
hintereinander schmeckt die Pampe schon nicht mehr.

>Außerdem habe ich nach dem Verzehr von McDonalds Gedöns immer
>leichtes Magenstechen.

Hab ich auch nach ner Tiefkühlpizza. Und einen halben Tag Brennen der 
Mundschleimhäute. Also, auch höchstens einmal im Monat, wenn man die 
Unannehmlichkeit wieder vergessen hat.

>Wohl wahr, als das Steak erfunden wurde hatte derjenige wohl einen
>guten Tag.

Am besten schmeckt das noch in einer (Pseudo-)südamerikanischen 
Steakhauskette. Die machen das auch noch richtig auf dem Feuer.

von Johnny B. (johnnyb)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>>Außerdem habe ich nach dem Verzehr von McDonalds Gedöns immer
>>leichtes Magenstechen.
>
> Hab ich auch nach ner Tiefkühlpizza. Und einen halben Tag Brennen der
> Mundschleimhäute. Also, auch höchstens einmal im Monat, wenn man die
> Unannehmlichkeit wieder vergessen hat.

Da hilft ein guter Schnaps. Aber da McDonalds keinen verkauft, muss man 
sich den halt in einem Flachmann selber mitbringen.

von Uhu U. (uhu)


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Johnny B. schrieb:
> muss man sich den halt in einem Flachmann selber mitbringen.

Wird man da nicht sofort mit einem Cheeseburger standrechtlich 
erschossen?

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