Hallo, ich habe bereits für die Bosch KE-Jetronic ein relativ simples E85 Zusatzsteuergerät gebaut und überlege nun mich an die "moderneren" Einspritzanlagen zu wagen. Es gibt zwar schon massig Steuergeräte, aber ein "open source" Projekt zu dem Thema habe ich nicht finden können. Die Grundfunktion eines solchen Gerätes ist denkbar einfach: Die Signale des Motorsteuergerätes an die Einsritzdüsen (im Prinzip PWM Signale, 0-10 ms "high" ansonsten "low") werden abgefangen (Spanungsmessung an einem Dummywiderstand an Stelle der Einspritzdüse) und entsprechend aufbereitet an einen MC Eingang weitergegeben. Der MC setzt simultan zum Eingangssignal einen Augang auf "high" und misst die Zeit, in der das Eingangssignal "high" ist. Der ermitelte Wert wird mit etwa 1.3 (30% größere Einspritzmenge bei E85) multipliziert. Geht der Eingang auf "low" gleibt der Ausgang weiterhin auf "high" bis dieser die 1.3 fache Zeit des Eingangssignals erreicht hat. Dann schaltet der Ausgang ebenfalls auf "low". Somit ist die Pulsdauer des Ausgangs immer 30% länger als die des Eingangs. Der Multiplikator (~1.3) soll Anfangs vom Benutzer vorgegeben werden (Poti am A/D Wandler als Eingabe). Die Ermittlung des korrekten Einspritzwertes erfolgt vorerst über die Messung des Lambdawertes. Später darf das gerne das Seuergerät machen. Die Frage ist nun, wie schnell muss in etwa der Controller sein um diese Aufgabe genau efüllen zu könnnen? Bei ungefähr 5 ms Pulslänge würde ich schon auf mindestens 0.01 ms genau messen können. Das wären schon 0.2% Fehler. Eine ganz andere Frage ist die Ein- und Ausgangsbeschaltung. Die Ströme durch die Düsen sind nicht besonders hoch (Impedanz ~10-20 Ohm). Aber es handelt sich ja um Induktivitäten. Auch die Schutzbeschaltung des MC ist sicher nicht unwichtig bei der Anwendung im KFZ. Vielleicht hat ja jemand Interesse an diesem Thema. P.S. Mir ist klar das beim Einbau eines solchen Gerätes die ABE erlischt. Interessanterweise ist dies auch bei den kommerziellen Steuergeräten so ...
Hallo offen gesagt interessiert mich eher ein Motor für E100 der auch darauf optimiert ist. Das Steuergerät ist ja weniger das Problem, man kann auf einem Bosch Siemens,... aufsetzen und dann die Firmware modifizieren. Die Frage ist immer ob eine Eigenentwicklung wirklich lohnt. Das eigentliche Problem ist den Motor auf einem Prüfstand aufzubauen und das ist bei großen Maschinen, also alles was Auto-Bereich ist, eine echte Heruasforderung, der muss für 100kW oder so geeignet sein. Wer hat so was? E85 ist aus meiner Sicht uninteressant, gutes Ethanol runter gepanscht, man kanns nur in Benzinmotoren verwenden und das macht für mich aufgrund der Wirkungsgradverluste wenig Sinn. In der USA gibt's Retro-Fits von der Stange, Plug and Play. Da erlischt auch die ABE, aber wens nicht stört, rein mit dem Teil. Grüße Seppel
Naja sicher, aber ein auf Ethanol optimierter Motor kann nicht ohne weiteres mit Benzin betrieben werden. Somit ist dieser Monovalent und bei der aktuellen Tankstellendichte ist das nicht so zu empfehlen. Ein Kompromiss wäre eine Auslegung auf 100 Oktan, dann könnte man immerhin noch mit Super+ fahren. Ansonsten ist ein E100 Motorrecht simpel auzubauen. Verdichtungsverhältnis um 2-3 Punkte erhöhen und wirkungsgradoptimal Zünden. Dabei die Abgastemperatur im Auge behalten, ist aber IMHO nicht kritisch. Genau so wie die Klopfgefahr. Ethanol klopft quasi nicht ;)
hallo, das thema open source steuergerät ist wirklich interessant. ich trage mich auch mit solch einem gedanken. es ist allerdings deutlich komplizierter wenn mann mal von einer ke-jetronic steuerung zu einer richtigen me- oder med-steuerung will. darüber hinaus könnte man auch noch an cdi-technik, evtl. sogar mit piezo-einspritzung denken. ich arbeite für einen großen deutschen automobilbauer im bereich steuergeräteb und hätte, wenn´s sein muß, sogar zugriff auf prüfstände. ich suche leute, die entweder ahnung von hardware oder software haben, um ein wirkliches open source steuergerät modernen zuschnitts zu entwickeln. 2 bemerkungen: versuch mal auf ein simens oder bosch steuergerät eine ander firmware (schon diese bezeichnung ist falsch) aufzuspielen. es gibt ein open source-steuergerät. heißt mega-squirt. basiert aber eher auf d-jetronic technik, also noch technik vor ke. über rückmeldungen würde ich mich freuen. grüße samm
Nihil Baxter schrieb: > Hallo, ich habe bereits für die Bosch KE-Jetronic ein relativ simples > E85 Zusatzsteuergerät gebaut und überlege nun mich an die "moderneren" > Einspritzanlagen zu wagen. Darüber hab ich auch schon einmal nachgedacht. Ein AVR schaft das auch locker. Ich dachte mir in die Ventilzuleitung eine Diode, mit dem AVR die Einschaltzeit vom Originalsteuergerät messen und dann das Ventil über einen Fet noch einmal für x - 30% einschalten. Die Lambdareglung würd ich dem Originalsteuergerät überlassen. Die x - 30% sind ein fester Wert, je nach Mischungsverhältniss. Grundsätzlich geht das so, auch die Lambdareglung, ich betreibe einen VW AEE mit 4 statt 3 Bar Druckregler, das ist vom Effekt auch nichts anderes. (Zündung noch ein wenig auf früh). Ich denke eher, das ABE usw. das Problem für ein ein "open source" Projekt ist. Gruß Willi
Und was soll das bringen? Umweltschutz? Ist ziemlicher Blödsinn, da einer der Gründe für höhere Preise der Grundnahrungsmittel und des Abholzens von Urwaldflächen der vermehrte Anbau von Pflanzen zur Ethanolgewinnung ist. Das bestätigen inwischen auch die meisten Experten. Dann lieber mit Fritierfett fahren, gibts wenigstens in den Geschmackrichtungen "ranzige Bratwurst" und "alte Pommes" :-)
Also die e-Technik seite würde ich gerne mit Tat und Kraft bei Seite stehen. Komme aus dem industriellen bereich und habe schon viel Elektronik für eben Industrie, Mil oder Medizin entwickelt. Nur leider habe ich keine Ahnung von Steuergerätren, noch von Verbrennungsmotormanagement. Aber das Thema finde ich schon sehr interessant. Was haltet Ihr von einem Lasten und/oder Pflichtenheft und einen Milestone Plan zu entwerfen. Elektronik und Software lässt sich danach einfacher entwickeln.
Hallo Leute. Ihr wisst schon, das für solch ein Projekt Hardwarekomponenten mit speziellen Anforderungen von Nöten sind (z.B. dem Temperaturbereich). Auch sind solche "Teile" meist nur in großen Mengen über Distributoren zu beziehen und nicht über Reichelt, Conrad & Co zu beziehen. Stichwort wäre hier unter anderem AEC-Q100 Zertifizierte Bauteile. Von EMV Test und anderen Qualifizierungen mal ganz abgesehen. Und von den ganzen möglichen Störaspekten die in so einem Auto auftreten können ist das ein Projekt, das jemand machen sollte, der einen kommerziellen Hintergedanken und oder eine ganze menge Geld und Knowhow zur Verfügung hat. Den TÜV sehe ich da eh als eines der geringsten Probleme an - da liegen ganz andere Felsbrocken, wenn nicht sogar Gebirgszüge im Weg!!! Gruß
Hallo, ist das Ganze noch aktuell? Wir suchen eine 3-Zylinder-Lösung und würden Zertifizierung / Abgastest selber übernehmen.
hallo, habe sehr großes Interesse an einem e85 Zusatzsteuergerät für meine KE-Jetronic. Würde mich sehr freuen ein paar Tips bzw. Code zum programmieren zu bekommen. Grüße, Matze
wenn ihr die Einspritzdüsenöffnungsdauer verlängert wie ist das mit den Ventilen? - noch schlimmer: wenn der Motor ein Nockenwellenverstellung hat. Der Motor steuert seine Nockenwelle ja entsprechend (Drehzahl/Last) um immer seinen Verbrennraum optimal zu befüllen. Wie wärs denn damit den Benzindruck zu erhöhen? Klingt mir nach der besseren Idee! Und dann gleich weiter: Brenzindruck je nach Ethanolanteil regeln!? Ethanolanteil mit dem Kraftstofferkennungssensor von fuelcat.de bestimmen.
Ich hätte großes Interesse an dem Steuergerät für die KE jetronic! Fahre einen 230E W124 BJ 91 und kann an den abgleichsteckern die Zündung nicht nach vorne stellen da diese Funktion nicht mehr existiert bei meinem BJ. Gibt es die Möglichkeit eines zu erwerben mit Einbauanleitung und was macht es genau!?? Gruss, Hans Gebhard
S. F. schrieb: > wenn ihr die Einspritzdüsenöffnungsdauer verlängert wie ist das mit den > Ventilen? Die sind halt dann schon "zu" wenn die restlichen 30% eingespritzt werden. -> die Einspritzung kommt zu spät was sich in schlechtem dynamischen Verhalten auswirkt. Im Extremfall kommt durch die Phasenverschiebung der Lambda-Regler aus dem Tritt und der Kat brennt wegen Lambda-Schwankungen durch. Wenn man es richtig machen will muß man die Verlängerung am Einspritzbeginn Richtung "früh" machen. Wobei die elektrische Ansteuerdauer nicht identisch mit der effektiven Ventilöffnungszeit ist. Weshalb ein pauschaler Faktor von "30% mehr" nicht korrekt ist. S. F. schrieb: > Wie wärs denn damit den Benzindruck zu erhöhen? Klingt mir nach der > besseren Idee! Möglichst so hoch daß das Ventil gar nicht mehr öffnet. Gruß Anja
Anja schrieb: > Möglichst so hoch daß das Ventil gar nicht mehr öffnet. Tja... die Ventilsteuerung erfolgt in 99,9 % aller Fahrzeuge durch Ketten- oder Riemenantrieb über die Kurbelwelle... Wie hoch müsste dann der Druck sein, damit die Ventile nicht mehr öffnen??? Man kann also durchaus den Benzindruck erhöhen. Wenn man sich die Benzinpumpen anschaut, kann man feststellen, dass die Meisten einen Druck von unter 4 Bar erzeugen... muss man eben schauen welche in eigenem Fahrzeug verbaut ist... und eine andere nehmen... Z. B. Eaby: Motorsport Benzinpumpe 044 Mitsubishi Evo 7 8 9 10 => diese liefert 9 Bar... Die Ventile werden garantiert öffnen... Ferner sollte man die das stöchiometrische Verbrennungsluftverhältnis für Alkohol berücksichtigen. C2H5OH + 3 O2 => 2 CO2 + 3 H2O M C2H5OH = 46,069 g/mol ; M O2 = 31,998 g/mol Um 46,069 g Alkohol vollständig zu verbrennen braucht man 95,994 g (3 * 31,998 g) Sauerstoff => für 1 kg Alkohol brauchen wir dann etwa 2,0837 kg Sauerstoff ((95,994*1000)/46,069). Wenn wird davon ausgehen, dass Sauerstoff in Luft 21 % ausmacht, ergibt sich dass man für die Verbrennung etwa 9,92 kg Luft benötigt. Bei Benzin (Super) braucht man für die Verbrennung von 1 kg jedoch etwa 14,7 kg Luft, die Ventile bleiben also lange genug geöffnet...
Hallo Herr Baxter, es gibt oder gab schon einige Open Source Steuergeräte. Ich habe selbst ein Steuergerät für einen Jaguar V12 entwickelt und gebaut. Das Steuergerät lief und leuft noch immer sehr gut. Mir ging es um eine Mehrschichtlagerung und Burst Injection Strategie um Benzin zu sparen. Das gelang mir auch sehr gut. Der Motor leuft mit ca.11-12 Liter im Mix Betrieb was mir kaum jemand glaubte. Denn original mit Bosch Steuergerät brauchte er ca.22 Liter. Heute würde ich den ganzen Wahnsinn aber nicht nochmal anfangen. Weil der ganze Aufwand der sich da noch so anhängt (wie die geeigneten Messgeräte für Abgas usw.) war eine teure Angelegenheit. Basis war ein Renesas M32C Prozessor, weil er Single Shot Timer hat um Einspritzdüsen sequenziell zu steuern. Meine CPU Strategie war auch single Chip CPU. Für einem 4 bis 8 Zylinder gibt es doch reichlich Steuergeräte am Markt die mit einer guten Software schon ausgestattet sind. Gruß Sascha
Norbert T. schrieb: > Tja... die Ventilsteuerung erfolgt in 99,9 % aller Fahrzeuge durch > Ketten- oder Riemenantrieb über die Kurbelwelle... Ich meinte die Einspritzventile und nicht die Einlaßventile. Norbert T. schrieb: > Die Ventile werden > garantiert öffnen... Wenn der Anlasser läuft und die Batteriespannung einbricht, die Einspritzventile bei 9 Bar möglicherweise nicht mehr. Norbert T. schrieb: > die Ventile bleiben also lange genug geöffnet... Welche? Gruß Anja
Nihil Baxter schrieb: > Es gibt zwar schon massig Steuergeräte, aber ein "open source" Projekt > zu dem Thema habe ich nicht finden können. Was? http://www.megasquirt.info/
Hallo ich fahre einen Audi 80 Coupe baujahr 88 mit KE-Jettronic ich bin ebenfalls an einem solchen zusatzsteuergerät interessiert 100KW 5Zylinder NG Wäre schön wenn mir jemand Helfen könnte Gruß Sven
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