Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Naturwissenschaftliche Kompetenz beim Nachwuchs geht zunehmend verloren


von Gast (Gast)


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Unsere Kinder basteln zu wenig, nehmen zu wenig Radios auseinander, 
experimentieren zu wenig und surfen statt dessen lieber im Internet. Das 
ist für eine Wissensgesellschaft wie die unsere eine schlechte 
Entwicklung.

Das sagte in einem Radio-Interview Prof. Wolfgang Heckl. Vereinzelte 
kennen ihn vielleicht aus der ein- oder anderen Unterhaltungssendung, 
wenn es mal um Naturwissenschaften geht. Ist ein sehr netter, sehr 
kompetenter Mann dem ich gerne zuhöre.

Bild siehe seine Internetseite http://www.nano.geo.uni-muenchen.de/

Prof. Heckl ist Generaldirektor des Deutschen Museum in München (für 
mich einer der spannendsten Orte die man besuchen kann - I love it ;)). 
Er hat übrigens sein Abitur laut Interview tatsächlich mit 0.9 gemacht.

Zum einschlafen hört er gerne Kurzwelle und da genau das 
Auslandsprogramm in englisch z.B. auch das der Chinesen.

Der Mann begeistert sich für alles was irgendwie mit basteln und 
auseinander nehmen zu tun hat (ein absoluter Praktiker) und beklagt, 
dass dieses Interesse zunehmend beim Nachwuchs verloren geht und die 
Kids statt dessen lieber ihre Zeit in Chatrooms etc. verbringen.

Meine letzten beiden Besuche in zwei großen Buchhandlungen letzte Woche 
(darunter eine sehr namhafte) war für mich erschreckend. Beide haben 
seit geraumer Zeit immer weniger E-Technik Bücher, aber danach habe ich 
mal nicht geschaut. In Sachen Assembler war gar nichts mehr. Über 
Mikrocontroller habe ich ebenfalls nichts mehr gesehen. Ein der 
Buchhandlungen hatte bis dato eine mehrere Meter lange Regalwand mit 
Büchern über Programmiersprachen. Ich stand auf einmal verdutzt wie ein 
Depp davor, die komplette Regalwand ist jetzt mit Büchern über 
Marketing, BWL, Management, Kostenrechnung etc. gefüllt. Das Angebot an 
Büchern über Programmiersprachen ist ungefähr auf ein Drittel 
geschrumpft und in eine Nische verfrachtet worden. Kaum noch der Rede 
wert. In der anderen Buchhandlung sieht es zwar noch ein bisschen besser 
aus, aber statt Büchern zur C-Programmierung werden zunehmend XML, UML, 
Javaskript und HTML in allen Varianten angeboten. Dagegen Win32, Pascal, 
Delphi, Basic usw. wird immer weniger oder ist nahezu verschwunden. 
Assembler, Maschinensprache etc. nix mehr.

Ich weiß im Detail kann man immer das eine oder andere rechtfertigen. 
Mir geht es eher um das was Prof. Heckl sagte und das zeichnet sich 
mittlerweile spürbar auch in unseren Book-Shops ab. Die 
Naturwissenschaften werden zunehmend verdrängt und die Zeiten als es 
noch Bücher gab wie "Wie bastle ich einen Minispion" oder Bücher mit 
Tabellen über Integrierte Schaltungen sterben aus. Dabei sind die Bücher 
ja durchaus noch bei Amazon erhältlich, nur werden sie nicht mehr der 
Laufkundschaft angeboten. Ich hab selber in der Vergangenheit etliche 
Bücher nur deshalb gekauft, weil sie mich zum Kauf animierten, nachdem 
ich einen Blick hinein werfen durfte. Diese Entwicklung finde ich ebenso 
wie Prof. Heckl sehr bedenklich und für einen Bildungsstandort 
Deutschland nicht akzeptabel.

Ich frage mich ob man nicht Quoten einführen sollte, die über das 
Sortiment in Buchläden mit entscheiden sollten. Ich finde unsere 
Bookshops werden zunehmend schlechter und bedienen nur noch Oberfläche.

Just my two cents

gutes Nächtle

:
von kollektorstrom (Gast)


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Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich selbst intelligente Jugendliche 
viel zu wenig mit den Naturwissenschaften beschäftigen. Als Kollegiat 
kann ich nur bezeugen, dass sämtliche meiner Mitschüler nur dumm 
rumhängen, wow zocken oder saufen. Ich persönlich kann das nicht 
nachvollziehen. Ohne mein schmuckes Hobby wäre mir zu Hause verdammt 
langweilig.

Und den Bücherschwund kann ich auch bestätigen. In Augsburg findet man 
kaum mehr ein Buch über E-Technik. Assembler: Fehlanzeige! Die orangen 
Europa-Bücher werden auch dezimiert.

von Klaus W. (mfgkw)


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Aber Quoten in den Buchläden werden da bestimmt nicht helfen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Die Generation Sackkratzer halt.

Da werden keine Quoten für Buchhandlungen helfen. Eine nahe 
Universitätsbuchhandlung hat gerade noch einen halbe Regalreihe 
E-Technik Bücher vorrätig, vielleicht zehn Titel.

Buchhandlungen stellen ins Regal was sie glauben verkaufen zu können. 
Das wiederum bestimmen bei den großen Ketten Erbsenzähler mit 
BWL-Abschluss, die sich das mit Excel und BWL-Primitivmathematik 
"ausgerechnet" haben.

von Forumleser (Gast)


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willkommen in der gegenwart....selten so einen sinnlosen post gelesen

von magkeinebuecher (Gast)


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Vielleich sollte man bei der ganzen Sache mal bedenken, dass Leute, die 
sich für solche Dinge interessieren mittlerweile nunmal mehr das 
Internet nutzen. Bei mir ist das z.B. so. Bevor ich in eine Bücherei 
renne durchforste ich erst mal das INet und finde dann auch meißtens 
schon das was ich Suche. Ich denke das ganze hat sich einfach nur 
verlagert.
Und Tutorials zum Programmiereinstieg, auch z.B. in Assembler, gibts 
genug im Netz...

von Wasser (Gast)


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Du musst die Entwicklung über Jahrzehnte betrachten. Vor 40,30,20 Jahren 
konnte man ein Radio noch auseinander nehmen und sogar Radios selbst 
reparieren oder selbst bauen. Heute blickt man nicht mal mehr die 
Elfmillionen Modulationsarten.

Heute ist die Entwicklung so rassant das Progammiersprachen die gestern 
noch als Zukunft gehandelt wurden heute keiner mehr kennt. Der Aufwand 
sich in ein Programm einzuarbeiten Matlab, C, etc.. ist nicht mit nem 
Wochenendkurs getan. Und das merken auch die Kinder. Naturwissenschaft 
ist Öde geworden weil sie unter dem Druck des ständig neuen und besseren 
steht.

Außerdem guck dir die Marktsituatuion an. Naturwissenschaftler soweit du 
gucken kannst.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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magkeinebuecher schrieb:
> Und Tutorials zum Programmiereinstieg, auch z.B. in Assembler, gibts
> genug im Netz...

Nur sind sie gut? Worauf ich hinaus will, die meisten dieser Tutorien 
sind hingeschludert, abgeschrieben, nicht neutral (Teile, Bausatz 
verkaufen ...), von Posern und unvollständig. Hingerotzte 
Halbwissensbröckchen. Mit dem Netz geht die Qualität verloren. 
Information ist nicht besser, nur weil sie digital ist und in 
Bröckchenform im Browser zu lesen ist. Nicht jedes Buch war gut, und 
nicht jeder gute Autor hat einen Verlag gefunden, doch im Durchschnitt 
war dass, was man gedruckt bekam von einer gewissen Qualität. So ab den 
90ern ging es dann abwärts.

Dann kommt hinzu, dass dank der elenden Raubkopierer und Fileshare, die 
es auch bei Büchern gibt, der Anreiz für Autoren etwas sorgfältig 
auszuarbeiten und auf Papier zu bringen weiter sinkt. Die selbst 
ernannte "digitale Elite" schneidet sich hier sowas von ins eigene 
Fleisch.

So arbeitet die Generation Sackkratzer, die nicht Lesen wollen und zum 
Teil schon gar nicht mehr Lesen können, und die digitale Elite, die 
alles sofort, umsonst und unbedingt digital, Web 2.0, animiert und 
Häppchenweise haben möchte, gemeinsam am Untergang des westlichen 
Abendlandes(TM).

von JPM (Gast)


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Ein Dozent von mir meinte mal, dass die meisten Studenten zwar Programme 
wie CATIA, Invetor (Maschinenbau) super beherrschen, aber schlichtweg 
nicht konstruieren können bzw. keine Ideen mehr haben.

von Kh L. (loeter)


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Hi,

Ich muss leider das obige Posting voll bestätigen.
In meiner Kindheit war es so, dass mich das Virus "Elektronik-Basteln" 
auf dem Sperrmuell gepackt hat. Was habe ich damals Unmengen an alten 
Radios und Fernsehern ausgeschlachtet, Teile ausgelötet, und mir in den 
Franzis Büchern Schaltungen abgeschaut, und nachgebaut. Dann kamen die 
Kosmos Baukästen, und erst sehr viel später hatte ich das Geld, um mir 
auch mal neue Teile leisten zu können.

Und wie sieht es heute aus?
- Sperrmuell gibts bei uns nicht mehr.
- Aber selbst die Geräte die man dort noch finden könnte, sind für einen 
kleinen Jungen zunehmend uninteressant. Der heut zu Tage übliche voll 
digitale Murks ist vollkommen undokumentiert, und mit einfachen Mitteln 
nicht mehr zu handhaben. Was kann man schon mit einem Handy anfangen, 
ausser damit zu telefonieren. Damals lagen in den Fernsehern noch 
Schaltpläne bei.
- Bedrahtete Elektronik ist am aussterben, und der Sprung von 0 auf SMD 
ist für einen Anfänger oft zu hoch.

Klar, wer erst einmal Feuer gefangen hat, findet im Internet alles was 
er braucht. Aber ich denke, bis ein Jungbastler alt genug ist, dass er 
sich selbstständig im Internet mit Teilen und Know-How versorgen kann, 
ist er aus dem Alter raus, in dem die grundlegenden Interessen gelegt 
werden.

Da seh ich ein riesen Problem auf uns zukommen. Denn die heutigen 
Chipentwickler (ob analog oder digital, aber analog ganz besonders) 
haben ihr Hobby alle mal so angefangen, und es dann zum Beruf gemacht. 
Wenn diese Basis wegbricht, wer soll dann in Zukunft die Designs 
entwickeln, auf denen unsere Enkel WoW spielen wollen.

Gruß

       Kai

von Gödel (Gast)


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Das mit dem Basteln ist sehr schade und bei dem Grund stimmte ich meinem 
Vorposter voll und ganz zu.

Aber um dieses kommende Loch abzufangen ( obwohl wir hier keine 
wirklichen Zahlen haben um zu sagen ob und wie schlimm es wirklich ist 
), benötig es viel "Lobby"-Arbeit, da sind die Musiker uns sogar 
vorraus!
Wie wäre es denn mit der Aktion: Ein Lötkolben und Anfangsbausazt für 
jeden Jugendlichen. Das wäre sogar bezahlbar, im gegensatz zu 
Musikinstrumenten.

MFG

von Harald (Gast)


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Willkommen im Club Kai. Unsere Generation ist die letzte, die noch was 
reales Basteln konnte. Heute machen alle nur noch Java und warten dass 
Chips unten aus dem Laufwerk kommen.

Habe selber so einen jungen Kollegen. Kann perfekt VHDL, aber er denkt 
in Prozessen und hat keine Vorstellung von der Realität. Heraus kommen 
abenteuerliche Konstrukte, die unser eins, der mal 7400er verlötet hat, 
nie erdacht oder formuliert hätte, weil sie schon von der Anschauung her 
nie das leisten, was sie sollen.

von Kh L. (loeter)


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Noch was zu der Bücherfrage:
Ich arbeite in einem Unternehmen, in dem es tatsächlich noch von Zeit zu 
Zeit vorkommt, dass man etwas von der guten alten 
Transistor-Schaltungstechnik beherrschen muss.
Dabei habe ich festgestellt, dass es zunehmend schwierig wird, gute 
Literatur zu diesem Thema zu beschaffen. Selbst die gehobene 
Fachliteratur ignoriert dieses Thema zunehmend, und man kann 
feststellen, dass so mancher Schaltungstrick heute zu den vergessenen 
Künsten zählt.
Das hat dazu geführt, dass meine Literatur-Neuanschaffungen sich in den 
letzten Jahren zunehmend auf das Antiquariat verschoben haben.

Für mein momentanen Betätigungsfeld finde ich in der Literatur der 80er 
Jahre weitaus mehr Anregungen, als in allem was danach kam.

Das ist mir vollkommen unverständlich, weil auch heutige analog ICs mit 
eben genau diesem Wissen entworfen werden. Ich arbeite auch nicht in 
einer Firma, die alte Radios repariert, sondern Innovative Entwicklung 
betreibt.

Und an den Unis und FHs sieht es ähnlich aus. Da kommen die Vorlesungen 
zur Halbleiter-Schaltungstechnik auch kaum über die Grundschaltungen 
hinaus. Dazu gibt es auch jede Menge Bücher, aber wehe man möchte einen 
Schritt weiter gehen.

Im Laufe der Jahre hat sich bei mir ein beachtliches Bücherregal 
angesammelt, voller längst vergriffener Titel, das sich zunehmend als 
unschätzbar wertvoller Fundus für die laufenden Entwicklungen erweist.
Müsste ich dieses Wissen nur aus der aktuell verfügbaren Literatur 
aufbauen, dann hätte ich vermutlich ein gravierendes Problem.

Gruß
      Kai

von Gast (Gast)


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Wie wärs mit dem Standard: http://www.tietze-schenk.de

von haha (Gast)


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> willkommen in der gegenwart....selten so einen sinnlosen post gelesen

haha so siehts aus, war auch mein erster gedanke!
im ernst die zeiten haben sich geaendert, wer liesst heute noch 
freiwillig in der freizeit e-technik oder assembler buecher (lol) es 
gibt viel zu viele spannende alternativen und geld kann man damit auch 
nicht mehr verdienen.

von Kh L. (loeter)


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Gast schrieb:
> Wie wärs mit dem Standard: http://www.tietze-schenk.de

Das ist das was ich mit "Grundschaltungen" meinte. Glaub mir es gibt 
noch viel mehr, der Tietze-Schenk ist so ein typisches Beispiel, in dem 
die Autoren versucht haben die Welt der Elektronik in einer 
allumfassenden Bibel zu erfassen. Herausgekommen ist ein Werk, dessen 
Kapitel immer da aufhören, wo es anfängt interessant zu werden. Und hast 
Du mal einen Tietze-Schenk von Anfang der 80er Jahre mit der heutigen 
Ausgabe verglichen?

Wenn wir die Neueingestellten bei uns an das Schaltungstechnik-Niveau, 
das für unsere Entwicklung notwendig ist, heranführen wollen, dann 
müssen wir sie in aller Regel erst mal mit entsprechender Literatur 
versorgen.

Kai

von harald (Gast)


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ach gottchen, ihr muesst die leute mit literatur versorgen! na und? wer 
zieht sich diesen scheiss denn heute noch freiwillig rein? gibt doch gar 
keinen grund dafuer, die 2-3 firmen die das heute noch interessiert 
sollen bitte auch mal was dafuer tun ausgebildete leute zu haben!

von Hartmut Kraus(20) (Gast)


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>haha so siehts aus, war auch mein erster gedanke!
>im ernst die zeiten haben sich geaendert, wer liesst heute noch
>freiwillig in der freizeit e-technik oder assembler buecher (lol) es
>gibt viel zu viele spannende alternativen und geld kann man damit auch
>nicht mehr verdienen.


Jo kann ich eigentlich so bestätigen!

von Kh L. (loeter)


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harald schrieb:
> ach gottchen, ihr muesst die leute mit literatur versorgen! na und? wer
> zieht sich diesen scheiss denn heute noch freiwillig rein? gibt doch gar
> keinen grund dafuer, die 2-3 firmen die das heute noch interessiert
> sollen bitte auch mal was dafuer tun ausgebildete leute zu haben!

Das scheint in der Tat auch die Meinung unserer Politik zu sein.
Da kann ich nur hoffen, dass wir in D irgendwann doch noch ein paar 
Rohstoffe finden, die wir verkaufen können, denn unser bisheriger 
Rohstoff "Erfinderland" geht grad zur Neige.

von Gast (Gast)


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Naja, mit dem Tietze-Schenk bin ich eigentlich ganz gut durch die 
halbleiterlastigen Fächer gekommen. Das Studium ist nach Ansicht der 
Profs ja auch nicht wirklich da um Fachwissen über die Grundlagen hinaus 
zu vermitteln sondern eher um eine Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Unter 
diesen Vorraussetzungen sollte man nicht erwarten einen fertig 
einsetzbaren Mitarbeiter zu bekommen, da muss man schon noch 
investieren.

von Kh L. (loeter)


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Gast schrieb:
> Naja, mit dem Tietze-Schenk bin ich eigentlich ganz gut durch die
> halbleiterlastigen Fächer gekommen. Das Studium ist nach Ansicht der
> Profs ja auch nicht wirklich da um Fachwissen über die Grundlagen hinaus
> zu vermitteln sondern eher um eine Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Unter
> diesen Vorraussetzungen sollte man nicht erwarten einen fertig
> einsetzbaren Mitarbeiter zu bekommen, da muss man schon noch
> investieren.

Da gebe ich Dir durchaus recht. Aber das Problem ist, wie ich schon 
dargelegt habe, dass es darüber hinaus nicht mehr viel gibt.
Ich gebe sehr gerne Wissen an andere weiter, das ist ja auch 
selbstverständlich.
Im Tietze Schenk steht halt, z.b. wie ein OP funktioniert, aber welche 
Kniffe dazu führen, dass ein heutiger OP die Fähigkeiten besitzt, die er 
hat, findet man im Tietze-Schenk nicht.
Und auch wenn man nicht im Chipdesign arbeitet sind es oft genau diese 
Kniffe, die eine Schaltung von der der Konkurrenz abheben.

von Gast (Gast)


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magkeinebuecher (Gast) wrote:

> Vielleich sollte man bei der ganzen Sache mal bedenken, dass Leute, die
> sich für solche Dinge interessieren mittlerweile nunmal mehr das
> Internet nutzen. Bei mir ist das z.B. so. Bevor ich in eine Bücherei
> renne durchforste ich erst mal das INet und finde dann auch meißtens
> schon das was ich Suche. Ich denke das ganze hat sich einfach nur
> verlagert.
> Und Tutorials zum Programmiereinstieg, auch z.B. in Assembler, gibts
> genug im Netz...

Zum Glück ist das so, aber die Kritik von Prof. Heckl zeigt auf, dass es 
hier ein dennoch ein spürbares Defizit gibt. Nur alleine das 
Vorhandensein von guten Material im Internet reicht anscheinend nicht 
aus die jüngere Generation anzusprechen oder zu motivieren. Die 
Ablenkung durch Gaming, Chat etc. ist womöglich größer als sich die 
entsprechenden Seiten anzuschauen. Die Situation in unseren Book Shops 
habe ich mal als eine mögliche Ursache für das was Heckl beklagt ins 
Spiel gebracht. Es geht ja hauptsächlich um das praktische umsetzen und 
da hapert es immer mehr beim Nachwuchs.

von Hartmut Kraus(20) (Gast)


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Aber wer hat denn heute noch Lust eine hässliche bistabile Kippstufe 
aufzubauen um zu sehen ohhhhhhh jaaaaaaaaa es blinkt ja wirklich.

von Gast (Gast)


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> ..selten so einen sinnlosen post gelesen

Ich halte das was der Leiter des Deutschen Museums sagt nicht für 
sinnlos, sondern für eine treffende Umschreibung das was man (wen man 
etwas aufgeschlossen ist) hier im Land leider immer mehr bemerkt.

von magkeinebuecher (Gast)


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@Hannes Jaeger
>Nur sind sie gut? Worauf ich hinaus will, die meisten dieser Tutorien
>sind hingeschludert, abgeschrieben, nicht neutral (Teile, Bausatz
>verkaufen ...), von Posern und unvollständig. Hingerotzte
>Halbwissensbröckchen. Mit dem Netz geht die Qualität verloren.

Es gibt wirklich sehr gute Einsteigertutorials. Teilweise sogar zum 
Einstieg besser als viele Bücher. Und für mehr sind die auch nicht 
gedacht, eben um jemandem, der ein gewisses Interesse daran hat den 
Einstieg zu erleichtern. Wenns ins Detail geht muss man eben etwas 
genauer Suchen oder sich auch mal Dinge selbst erarbeiten. Aber das war 
früher bei den guten alten Büchern auch nicht anders, oder? Und wenn man 
ein Thema wirklich intensiv angehen möchte kauf man sich eben ein Buch. 
Ist ja nicht so, dass es gar keine mehr gibt.

@ Harald
>Willkommen im Club Kai. Unsere Generation ist die letzte, die noch was
>reales Basteln konnte. Heute machen alle nur noch Java und warten dass
>Chips unten aus dem Laufwerk kommen.

Wenn man fragen darf: Welche Generation meinst du genau. Also zu welcher 
zählst du dich?

>Habe selber so einen jungen Kollegen. Kann perfekt VHDL, aber er denkt
>in Prozessen und hat keine Vorstellung von der Realität. Heraus kommen
>abenteuerliche Konstrukte, die unser eins, der mal 7400er verlötet hat,
>nie erdacht oder formuliert hätte, weil sie schon von der Anschauung her
>nie das leisten, was sie sollen.

Schonmal daran gedacht, dass er evtl. mehr Interesse an VHDL hatte und 
sich daher in diese Richtung spezialisiert hat? Und da du ja "junger 
Kollege" schreibst gehe ich davon aus, dass ihr doch einen gewissen 
Unterschied in der Berufserfahrung habt. Vielleicht ist auch das ein 
Grund, dass er etwas abenteuerliche Konstruktionen designt. Vielleicht 
hat er in 3-4 Jahren genug Berufserfahrung um das ganze direkt so 
anzugehen wie du es jetzt machen würdest.

@Kai H.
>Und an den Unis und FHs sieht es ähnlich aus. Da kommen die Vorlesungen
>zur Halbleiter-Schaltungstechnik auch kaum über die Grundschaltungen
>hinaus. Dazu gibt es auch jede Menge Bücher, aber wehe man möchte einen
>Schritt weiter gehen.

Wie stellst du dir das vor? Mittlerweise ist das Thema Elektrotechnik so 
komplex und weitumfassend dass man eben nicht mehr alle Einzelheiten 
lehren kann. So ein Stiudium soll Grundwissen schaffen mit dem man dann, 
wenn nötig, tiefer in ein bestimmes Gebiet (z.b. Transistorschaltungen) 
einsteigen kann.

von P. S. (Gast)


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Gast schrieb:
> Unsere Kinder basteln zu wenig, nehmen zu wenig Radios auseinander,
> experimentieren zu wenig und surfen statt dessen lieber im Internet. Das
> ist für eine Wissensgesellschaft wie die unsere eine schlechte
> Entwicklung.

Und konnte er das auch irgendwie belegen, oder ist das nur so ein 
Gefuehl?

> Dabei sind die Bücher
> ja durchaus noch bei Amazon erhältlich, nur werden sie nicht mehr der
> Laufkundschaft angeboten.

Koennte auch schlicht daran liegen, dass technikaffine Bueger sich eher 
online bedienen. Dazu kommt, dass es nunmal viele alternative 
Informationsquellen zu Buechern gibt. Warum sollte ich noch ein Buch 
ueber die 74er-Reihe kaufen, wenn ich das online Zack-Zack nachschauen 
kann?

Ich habe mir ein Buch ueber AVRs gekauft, ein katastrophaler Reinfall. 
Alles, was ich wirklich zum Einstieg in AVR gebraucht habe, habe ich 
online gefunden. Es gibt auch Ausnahmen, ich empfehle nicht umsonst 
immer wieder gerne DAS C-Buch.

> Ich frage mich ob man nicht Quoten einführen sollte, die über das
> Sortiment in Buchläden mit entscheiden sollten.

Ich frage mich, wie man so einen Stuss auch nur denken kann.

> Ich finde unsere
> Bookshops werden zunehmend schlechter und bedienen nur noch Oberfläche.

Buchhandlungen. Nicht "Bookshops".

von magkeinebuecher (Gast)


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@Gast
>Zum Glück ist das so, aber die Kritik von Prof. Heckl zeigt auf, dass es
>hier ein dennoch ein spürbares Defizit gibt. Nur alleine das
>Vorhandensein von guten Material im Internet reicht anscheinend nicht
>aus die jüngere Generation anzusprechen oder zu motivieren. Die
>Ablenkung durch Gaming, Chat etc. ist womöglich größer als sich die
>entsprechenden Seiten anzuschauen. Die Situation in unseren Book Shops
>habe ich mal als eine mögliche Ursache für das was Heckl beklagt ins
>Spiel gebracht. Es geht ja hauptsächlich um das praktische umsetzen und
>da hapert es immer mehr beim Nachwuchs.

Leider gibt es dazu keine konkreten Zahlen, so dass das alles nur 
Spekulation ist. Natürlich könnte die Vermutung richtig sein und ich 
stimme auch voll und ganz zu, dass Gaming, Chat usw. mit Sicherheit viel 
Zeit rauben, die man besser in Bastelleien usw. investieren könnte.
Aber:
Ich glaube dass es heute nicht anders ist wie z.B. vor 20 Jahren.
Wenn sich jemand für solche Dinge interessiert kommt er an Informationen 
um sich in die Richtung weiterzubilden. Ich gehe sogar noch einen 
Schritt weiter: Meiner Meinung nach ist es durch das Internet deutlich 
einfacher geworden an solche Infos ranzukommen und ich denke dadurch 
schauen sich auch einige Jugendliche ein sie interessierendes Gebiet 
eher an als früher, wo es doch etwas abschreckend, da zeitaufwendig war, 
erst mal in eine Bücherei zu gehen und ein gutes Buch zu dem Thema 
rauszusuchen. Was war wenn das Buch total unverständlich geschrieben 
ist? Die wenigsten werden sich gleich das nächste geschnappt haben und 
nochmal versucht haben in das Thema einzusteigen.
In Zeiten des Internets geht man evtl. in ein Forum (so wie dieses hier) 
und fragt nach wo man am besten Infos zum Thema herbekommt. Meistens 
bekommt man dann ein einsteigerfreunliches Tutorial empfohlen und wenn 
da noch Fragen auftauchen kann man auch gleich direkt im Forum o.ä. 
Plattformen nachfragen und bekommt meist Antworten.
Und wenn ein jugendlicher kein Interesse an dem Thema hat? Nun ich 
glaube früher hat er dann genauso wenig versucht sich irgendwo 
reinzuarbeiten und wurde dann eben durch Fussball spielen mit seinen 
Freunden oder sonstigen Freizeitbeschäftigungen abgelenkt.

Fehlende Motiviation könnte man den Eltern vorwerfen, die die Kinder 
einfach vor den PC setzen und ihnen eben keinen "Kosmos Baukasten" 
kaufen um sie zu beschäftigen, welcher evtl. bei dem einen oder anderen 
das Interesse für diesen Bereich wecken könnte.

Der Sperrmüll heutzutage heißt übrigens EBay ;)

von Gast (Gast)


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> Leider gibt es dazu keine konkreten Zahlen, so dass das alles nur
> Spekulation ist.

Braucht man für alles eine Studie die dann wieder mit einer Gegenstudie 
egalisiert wird? Das was ich zum Buchangebot gesagt habe ist keine 
Spekulation, sondern meine Beobachtung. Glaube es oder lasse es halt.

von magkeinebuecher (Gast)


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>Braucht man für alles eine Studie die dann wieder mit einer Gegenstudie
>egalisiert wird? Das was ich zum Buchangebot gesagt habe ist keine
>Spekulation, sondern meine Beobachtung. Glaube es oder lasse es halt.

Ich meine die Aussage von Herrn Prof. Wolfgang Heckl.
Deine Aussage über Bücher glaube ich dir. Aber wie oben schon versucht 
zu erklären sagt das überhaupt nichts über die Anzahl der Jugendlichen 
aus, die sich mit Elektronik-Bastelleien beschäftigen...

von Gast (Gast)


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> Und konnte er das auch irgendwie belegen, oder ist das nur so ein
> Gefuehl?

Wenn du dich auf die Aussage von Heckl beziehst, dann ist das sicher 
sein persönliches Gefühl, dass sich aus seinen Erfahrungen ableitet die 
er als Wissenschaftler, Dozent, Praktiker, beim Beurteilen von 
Doktorarbeiten und betreuen des Nachwuchs usw. hat. Auch hier gilt, 
glaube es oder lasse es sein.

>> Ich frage mich ob man nicht Quoten einführen sollte, die über das
>> Sortiment in Buchläden mit entscheiden sollten.

> Ich frage mich, wie man so einen Stuss auch nur denken kann.

Wieso ist das Stuss? Die Städte Quotieren ihre Einkaufsmeilen genauso 
und achten darauf, dass es wenigstens einigermaßen sinnvoll angedachte 
Verteilung der Läden in den Innenstädten gibt und nicht Wildwuchs. Warum 
sollte man den Bookshops nicht mal ein bisschen auf die Finger schauen, 
das wäre auch im Sinne der Kunden. Wie wäre es mal mit einer 
Kundenbefragung?

>> Ich finde unsere
>> Bookshops werden zunehmend schlechter und bedienen nur noch Oberfläche.

> Buchhandlungen. Nicht "Bookshops".

Nein Bookshops heißt das. Buchhandlungen waren das mal vor 15 Jahren! ;)

von Gast (Gast)


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> Ich meine die Aussage von Herrn Prof. Wolfgang Heckl.

lies mal meinen Post danach

Wenn du der Meinung bist, das alles ganz anders ist, dann bleibt dir das 
unbenommen. Was Heckl beklagt höre ich jedenfalls nicht zum ersten mal.

von Gast (Gast)


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Ne Studie brauchen wir dafür wohl kaum, oder?

Seht euch nur an was im Fernsehen läuft: nur Müll, Komedy-Kacke, Models 
und das Leben der reichen Proleten wird ausführlich gezeigt. Am besten 
natürlich in einem Casting wo sie sich einen Sklaven/Butler aussuchen 
und die Kandidaten so richtig schikanieren. Das Ganze ist noch mit 
Jamba-und CD-Werbung für Kiddys geschmückt.
In allen Medien geht es nur um Konsum und Geldsack: Wirtschaf, 
Wirtschaft, Wirtschaft. So als gäbe es nichts Interessanteres und 
Wichtigeres als Geld.Wie sollen sich die Kinder dabei für Wissenschaft 
interessieren?
So weit ich es weiß nur in Bayern gibt es einen Bildungskalan "Bayern 
Alpha".

von Bastler (18) (Gast)


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meine eltern haben mit e-technik nix am hut. zum glück haben sie mir im 
grundschulalter verschiedene kosmoskästen geschenkt. das war der ideale 
einstieg. aber was kommt danach? mit kosmoskästen kann man gut nachbauen 
aber nichts selber entwickeln.

wie hab ich dann das selberbauen gelernt?
in der schule!! im technikunterricht!! in der 10 klasse in der 
realschule hatte ich einen guten lehrer und ein gutes technikbuch.

hab ich schonmal ein buch gekauft??
nöö, natürlich nicht. und nicht weil ich nicht lesen kann. es liegt 
einfach an google!!! gebt mir ein buch in dem ich googeln kann und so 
immer die stelle finde die ich sehen will!

es gibt hier leute die das i-net verteufeln. aber was wär ich ohne 
internet? auf mutter+vater kann ich nicht bauen. ich kenn auch keinen 
der sich sehr mit elektronik beschäftigt der mir was beibringen könnte. 
da bleibt mir nur das internet.

>Vorhandensein von guten Material im Internet reicht anscheinend nicht
>aus die jüngere Generation anzusprechen oder zu motivieren. Die
>Ablenkung durch Gaming, Chat etc. ist womöglich größer als sich die
>entsprechenden Seiten anzuschauen.
das liegt vielleicht daran dass viele nichts von der existenz dieser 
seiten wissen. aber die ablenkung ist zumindest bei mir nicht so groß. 
ohne youtube wäre ich nie im leben auf die idee gekommen mit avrs zu 
spielen. die ganzen led-cubes auf youtube waren bei mir eine sehr große 
motivation. jetzt hab ich zwar keinen led-cube aber einen selbergebauten 
fahradtacho mit lcd-display.

>Unsere Kinder basteln zu wenig, nehmen zu wenig Radios auseinander,
>experimentieren zu wenig und surfen statt dessen lieber im Internet.
ist das ein nicht widerspruch??
ich bastle weil ich inet hab, und surf weil mir sonst die infos zum 
basteln fehlen.
bei den radios kann ich Kai H. (loeter) voll zustimmen. die radios sind 
mit viel zu vielen ics und smd bauteilen vollgestopft. was soll man da 
noch ausbauen? ich hab ein altes telefax ausgeschlachtet weil da ein 
lcd-display drinn war. und wie hab ichs angesteuert? genau, mit einem 
datenblatt aus dem internet. da brauch man kein buch dafür.

hier im thread steht viel wahres, aber auch viel sch**

die zeiten ändern sich halt, wer den alten nachtrauert soll ins 
altersheim gehen und auf den tot warten.
das ist aber der falsche weg!!
begeistert doch lieber die kleinen für technik anstatt rumzujammern.
es gibt bestimmt in der nähe eine schule wo ihr in einer projektwoche 
mal kommen dürft und mit den kleinen löten. wenn mit mir einer gelötet 
hätte wär ich ihm dankbar gewesen!

@Hannes Jaeger (pnuebergang)
>Die Generation Sackkratzer halt.
du bist wohl die generation der senilen sackgesichter die den alten 
zeiten nachjammert!!
wunder dich bei diesem vorbild das du abgibts nicht das die jungen 
nurnoch sich am sack kratzen und fernsehen.

in meiner schule waren die lehrer topmotiviert!! die haben sich super 
fortgebildet anstatt den alten zeiten nachzujammern.
und was war die folge?
genau, die schüler waren ebenso motiviert. also seid ein vorbild und 
jammer nicht!!! selbstmitleid nützt euch vielleicht was aber ändert 
nichts.

es gibt in meiner generation natürlich wow zocker. aber ich möchte 
garnicht wissen was es früher für waschlappen gab.

in meiner genration gibt es bastler und topmotivierte
wir müssen ja schließlich das weltklima retten und den 3. weltkrieg 
verhindern.

@Gast (Gast)
Das liebe fernsehen!!! ich hatte noch nie einen fernseher. das fernsehen 
macht natürlich dick und dumm.

>Seht euch nur an was im Fernsehen läuft: nur Müll, Komedy-Kacke, Models
>und das Leben der reichen Proleten wird ausführlich gezeigt. Am besten
>natürlich in einem Casting wo sie sich einen Sklaven/Butler aussuchen
>und die Kandidaten so richtig schikanieren. Das Ganze ist noch mit
>Jamba-und CD-Werbung für Kiddys geschmückt.
dem kann ich voll zustimmen. genau diesen dreck musste ich nicht 
anschauen und dafür bin ich dankbar.

von jaha (Gast)


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Es werden immer noch recht viele Baukästen verkauft.

Vor ein zwei Jahren stand z.B. irgendwo mal das vom ASURO Roboterbausatz 
mehr als 10.000 Stück verkauft wurden (mittlerweile dürften es noch weit 
mehr geworden sein).
OK Weltweit aber der ist in Deutschland schon sehr bekannt und beliebt 
(s. Roboternetz.de)
Jugendliche Käufer waren da bestimmt überproportional viele dabei...

Und das ist nur EIN Bausatz unter vielen.

von Gast (Gast)


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> @Gast (Gast)
> Das liebe fernsehen!!! ich hatte noch nie einen fernseher. das fernsehen
> macht natürlich dick und dumm.

Nein macht es nicht. Nicht ein oder das Medium ist das Problem, sondern 
der falsche Umgang damit. Ist wie mit dem Essen. Nicht die Pommes, auch 
nicht die Cola und die Currywurst (lecker ;)) ist schon gar nicht das 
Problem, sondern der falsche Umgang damit. Der falsche Umgang mit dem 
Internet macht genau so dumm wie das falsche Fernsehverhalten. Fernsehen 
kann sehr viel zur Bildung beitragen und auch Unterhaltung hat einen 
Wert. Sonst könnte man gleich die Kinos abschaffen.

von Gast (Gast)


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> Es werden immer noch recht viele Baukästen verkauft.

> Vor ein zwei Jahren stand z.B. irgendwo mal das vom ASURO Roboterbausatz
> mehr als 10.000 Stück verkauft wurden (mittlerweile dürften es noch weit
> mehr geworden sein).
> OK Weltweit aber der ist in Deutschland schon sehr bekannt und beliebt
> (s. Roboternetz.de)
> Jugendliche Käufer waren da bestimmt überproportional viele dabei...

> Und das ist nur EIN Bausatz unter vielen.

Und das ist auch gut so. Leider wird immer mehr beklagt, dass 
Studienanfänger in technischen Studiengängen immer weniger 
Grundlagenwissen mit sich bringen als noch die Jahrgänge zuvor, obwohl 
doch heutzutage ungleich mehr Möglichkeiten vorhanden sind sich die 
nötigen Kenntnisse anzueignen und die eigenen Interessen zu forcieren. 
Das gilt zunehmend auch für Studienabgänger. Ähnliches vollzieht sich im 
Bereich der Berufsausbildung. Zum Teil können Schulabgänger nicht mal 
einfachste Dreisatzrechnungen. Die These, im Internet ist alles 
reichhaltig vorhanden scheint also nicht zu fruchten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bastler (18) schreibt:
> meine eltern haben mit e-technik nix am hut.

Mit Erziehung vermutlich auch nichts.

> @Hannes Jaeger (pnuebergang)
>> Die Generation Sackkratzer halt.
> du bist wohl die generation der senilen sackgesichter die den alten
> zeiten nachjammert!!

Ich bin zumindest nicht die Generation Sackkratzer, die die Verwendung 
der Shift-Taste für optional halten, die ständig LOL und fail schreiben 
und die unter verschiedenen Nicks mit sich selbst trollt:

>> willkommen in der gegenwart....selten so einen sinnlosen post gelesen
>
> haha so siehts aus, war auch mein erster gedanke!
> im ernst die zeiten haben sich geaendert, wer liesst heute noch
> freiwillig in der freizeit e-technik oder assembler buecher (lol) es
> gibt viel zu viele spannende alternativen und geld kann man damit auch
> nicht mehr verdienen.

So als Tipp: Wenn du dich schon mit dir selbst unter verschiedenen Nicks 
wie Gast/Bastler (18)/haha unterhält, variiere wenigstens deine 
Schreibe.

von Gast (Gast)


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@ Hannes Jaeger (pnuebergang)

Ich habe den Beitrag hier erstellt. Als Gast posten hier im Forum auch 
andere , dagegen kann und will ich nichts tun (der Beitrag mit dem 
Tirtze-Schenk ist nicht von mir).

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Was seid ihr für verrückte Freaks! Elektro-Geräte auseinandernehmen? 
Elektronische Schaltungen basteln? Sich freiwillig mit den Mist aus dem 
Technik, Physik und Mathematik -Unterricht beschäftigen (Streber!!)? Das 
ist doch abartig und unnormal. Der Scheiß interessiert niemanden! Ihr 
seid doch alle asoziale Mobbing-Opfer. Was wirklich wichtig ist: Pils, 
Alt, Wodka, Tequila, Rum und Disko. Ihr kennt wahrscheinlich noch nicht 
mal GNTM. In "Das Model und das Freak" wärt ihr sicherlich gut 
aufgehoben. Und im Ernst, wer braucht schon Prozentrechnung und 
Dreisatz? Wer das kann lernt wahrscheinlich stundenlang zuhause die 
Schulbücher auswendig, aber das bringt doch niemanden was im realen 
Leben.
[Ironie Ende]
PS: Unser Physik/Technik/Informatik -Unterricht ist ein Witz, der taugt 
höchstens dazu die Schüler zu vergraulen. "Freiwillig fortbilden" oder 
"Interesse am Thema" sind Fremdwörter für unsere Lehrer.

von jajajahar (Gast)


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ach so schlimm ist das doch gar nicht!

schau mal, woher soll denn die motivation kommen, wenn schon die 
aussichten für die paar technischen absolventen der 
ingenieurwissenschaften/informatik bescheiden sind?

ich zb. bin seit 2 jahren ingenieur und verdiene 100 euro mehr wie ein 
erzieher im kinderheim ohne studium/abi und genausoviel wie eine 
angestellte bei drospa (auch ohne studium/abitur). mich hat meine 
technikleidenschaft also eher in die scheisse geritten, ich habe die 
ganzen schattenseiten des ing. lebens zu ertragen! :-)

von Bastler (18) (Gast)


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Hallo Hannes Jaeger (pnuebergang)
Ich wollte dich nicht persönlich beleidigen. Aber denk doch mal nach was 
für ein Vorbild du bist. Du beschimpfst meine Generation und Wunderst 
dich wenn ich zurückschmipfe. So wie man in den Wald reinruft so schallt 
es zurück oder so ähnlich.

>Bastler (18) schreibt:
>> meine eltern haben mit e-technik nix am hut.
>Mit Erziehung vermutlich auch nichts.
Wenn ich dich arg beleidigt habe, dann verzeih mir bitte. Wenn nicht, 
auch egal. Aber lass bitte meine Eltern in Ruhe!


>>> willkommen in der gegenwart....selten so einen sinnlosen post gelesen
>>
>> haha so siehts aus, war auch mein erster gedanke!
>> im ernst die zeiten haben sich geaendert, wer liesst heute noch
>> freiwillig in der freizeit e-technik oder assembler buecher (lol) es
>> gibt viel zu viele spannende alternativen und geld kann man damit auch
>> nicht mehr verdienen.
>
>So als Tipp: Wenn du dich schon mit dir selbst unter verschiedenen Nicks
>wie Gast/Bastler (18)/haha unterhält, variiere wenigstens deine
>Schreibe.
Ich habe heute hier im Forum genau 2(zwei) Beiträge verfasst. ich habe 
beide unter dem Namen Bastler (18) geschrieben! Der eine steht hier und 
der andere weiter oben. Glaubs oder Glaubs nicht. Mir ist ein bissle 
Langweillig, das stimmt. Aber mit mir selbst rede ich noch nicht.

@Gast (Gast)
>Nein macht es nicht. Nicht ein oder das Medium ist das Problem, sondern
>der falsche Umgang damit. Ist wie mit dem Essen. Nicht die Pommes, auch
>nicht die Cola und die Currywurst (lecker ;)) ist schon gar nicht das
>Problem, sondern der falsche Umgang damit.
Du hast natürlich Recht.

@Niklas Gürtler (erlkoenig)
>PS: Unser Physik/Technik/Informatik -Unterricht ist ein Witz, der taugt
>höchstens dazu die Schüler zu vergraulen. "Freiwillig fortbilden" oder
>"Interesse am Thema" sind Fremdwörter für unsere Lehrer.
Solche Lehrer hab ich leider auch noch, aber die sind bald ausgestorben.


Freundliche Grüße von meiner Feststelltaste, sie freut sich dass sie 
auch mal wieder benutzt wird.

von Daniel (Gast)


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Leute, mal ehrlich, was nützt es wenn wir aus unseren Kindern
Elektrotrottel machen, die Assembler und OP-Schaltungen im Kopf
haben. Die Welt ist viel komplexer! Wichtig ist erstmal von
allem etwas Ahnung zu haben. Ein gutes Physikverständnis finde
ich für angemessener. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen,
dass die physikalischen Phänomene zu verstehen um einiges
wichtiger ist, als alle in und out's in OP Schaltungen.

von dp (Gast)


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Ich bin auch letztens in eine große Buchhandlung unserer Stadt (Graz) 
gegangen, da ich verschiedene Technik/Mathematikbücher kaufen wollte. 
Also hingefahren und da stand ich. Nada. Kein einziges Buch, das ich 
gebraucht hätte war da und Alternativbücher gabs auch keine. Mir kams 
auch so vor, als wär das Angebot an Technikbüchern in den Regalen 
geschrumpft. Ich bin natürlich auch einer derjenigen der gern ein Buch 
in der Hand hält, weil ich das Lesen am Bildschirm ziemlich mühsam 
empfinde. Muss ich mich da mit 24 jetzt schon zu den Alten zählen, oder 
bin ich ein Sackkratzer? :-)
Ach ja zu Hause angekommen, hab ich die Bücher bei Amazon bestellt und 2 
Tage später stand der Postbote vor der Tür.

Bei mir hats damals auch mit 9 angefangen, als ich mal so aus Jux die 
Pinzette in die Steckdose gesteckt hab. Außer das der Schutzschalter 
gefallen ist, ist nicht viel passiert. Bis auf die Tatsache, dass ich zu 
Weihnachten dann einen Kosmos 3000 Baukasten bekommen hab. Ich muss auch 
einem Vorredner recht geben, dass diese Baukästen vll grade mal als 
Einstieg taugen. Vom selber entwickeln ist man da Meilenweit entfernt 
und vom Verständnis, wie die Schaltung funktioniert sowieso.

Im Sperrmüll wühlen tue ich auch gern, da findet man fast immer etwas 
zum Basteln, aber in den großen Städten ist es verboten, einen defekten 
Flatscreen oder ein altes Motherboard, usw. mitzuhnemen und fragen 
braucht man erst gar nicht, da wird man nur dämlich angeglotzt, als wär 
man ein Zigeuner, obwohl vor allem in den Städten für den Bastler viel 
brauchbares dabei wär. In meinem Heimatort z.B. wär zwar auch das mit 
nach Hause nehmen von PCs nicht erlaubt, aber weil man sich halt kennt, 
bin ich halt in der glücklichen Lage, dass das doch seinen Weg zu mir 
findet, solang keiner hinter mir herkehren muss. Aber seit dem Studium 
komm ich nur mehr selten dazu und die ganzen Platinen dann 300km durch 
die Gegend zu karren ist mir dann auch zu viel arbeit. Das hab ich 
einmal gemacht.

Das Maleur mit den SMD Bauteilen hab ich auch immer wieder. Vor allem 
muss ich zunehmend feststellen, dass die Hersteller immer mehr ASICs 
verbauen, wo man im Endeffekt keine Datasheets mehr findet oder nur 
gegen NDA. Also bis auf Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Ram, 
Stecker/Buchsen und vll noch die 74er-Reihe, aber dann is Schluss.

Das immer weniger Jugendliche zum Basteln finden, kann ich nur bedingt 
bestätigen, denn man braucht nur mal ins roboternetz.de gucken, da sind 
viele 15-19 jährige die schöne Sachen basteln. Ich muss aber zugeben, 
dass viele meiner Freunde wenig mit Basteln am Hut haben und auch viele 
meiner Mitstudenten zwar den Stoff aus den Vorlesungen beherrschen, aber 
damit nicht mal annähernd eine einfache Transistorschaltung aufbauen 
könnten. Das theoretische Wissen reicht halt nicht um was praktisch in 
die Tat umzusetzen. Mir hat halt schon viel gebracht, ob das jetzt das 
Reparieren meines geliebten SEGA-Master-Systems ist oder neulich unser 
Satreceiver, oder, oder ....

Um noch mal zu den Büchern zurück zu kommen. Ich hab vor kurzen ein Buch 
über AVR-Programmierung gesucht und bin dann über das Buch von Elektor 
gestolpert. Als ich dann aber die Rezession auf Amazon gelesen hab, hab 
ich dann doch wieder Abstand genommen. Auch dass Bücher eine höhere 
Qualität besitzen als Tutorials im Internet, kann ich nicht bestätigen. 
Es gibt genug Bücher wie auch eben das von Elektor, welche sehr viele 
Fehler enthalten. Jedes halbwegs gute Buch hat auf der Homepage des 
Verlages ein Erratasheet und die sind oft lang genug. Bei den Tutorials 
ist es oft viel einfacher. Wenn einem ein Fehler auffällt, dann schreibt 
man halt dem Autor. Wenn der sich halbwegs drum kümmert sind die 
Tutorials top und dann schau mal wie lange es dauert bis der Autor eines 
Buches den Fehler ausbessert, wenn überhaupt. Im Internet kann man 
wenigstens auf viele unabhängige Quellen zurückgreifen und muss nicht 
den Fehler als gegeben hinnehmen auch wenn man weis, dass das Konstrukt, 
das vor einem liegt keinen Sinn macht und man sich irgendwie ziemlich 
dämlich vorkommt, weil man nicht weis was falsch ist.

von Daniel (Gast)


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Ahja, ich halte nichts davon von "bösen dummen Generation" zu reden.
Ihr unterliegt einer psychologischen Täuschung.

Für alle "Elektrotrottel" empfehle ich gerne ...
http://ocw.mit.edu/OcwWeb/Brain-and-Cognitive-Sciences/9-00Fall-2004/LectureNotes/index.htm

von Gast (Gast)


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Daniel (Gast) wrote:

> Leute, mal ehrlich, was nützt es wenn wir aus unseren Kindern
> Elektrotrottel machen, die Assembler und OP-Schaltungen im Kopf
> haben. Die Welt ist viel komplexer! Wichtig ist erstmal von
> allem etwas Ahnung zu haben. Ein gutes Physikverständnis finde
> ich für angemessener. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen,
> dass die physikalischen Phänomene zu verstehen um einiges
> wichtiger ist, als alle in und out's in OP Schaltungen.

Daniel das ist gerade das was bemängelt wird, wenn man in der Lage ist 
mal eine Diskussion über gewählte Beispiele und den eigenen Tellerrand 
hinaus zu bestreiten.

von Mathias H. (idiolatrie)


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Vorab ein paar Biodaten
Ich bin 23 (neue Generation?)
und Informatikstudent (also eher Strukturwissenschaftler)

Ich hatte früher auch oft gebastelt und experimentiert (KOSMOS 
Chemiebaukasten juhu^^). War auch auf einem guten Weg im Bereich 
Elektronik und dann hab ich meinen Gameboy geöffnet (mit dem hab ich 
auch öfter gespielt). Tja und was dann sah hat es mir gründlich 
verdorben - das war alles viel zu kompliziert.
Jetzt habe ich aber das Glück, dass an meiner Uni ein Prof. war der 
bisschen was von technischer Informatik versteht (bei uns an der Uni 
sehr dünn gesäht) und der erzählte mir was über FPGA's. Tja und die 
machen Laune, damit kann man schon so einiges machen - und wer weiß 
evtl. komm ich dann noch noch dazu mir das Löten beizubringen.
Ich habe auch keine Ahnung ob man als Hobby VHDLer jemals eine Job 
kriegt (?), aber es hilft mir sehr digitale Syteme zu verstehen.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass es wohl immer so aussieht als würde 
die Welt den Bach runter gehen. Aber auch Platon hat schon über die 
griechische Jugend geschrieben dass sie nur Saufen und Party im Kopf 
haben. Ich glaube es ändert sich doch weniger als man denkt oder gern 
hätte.

Bei uns ist es so: wenn mich jemand fragt was ich studiere und ich sage 
Informatik dann kommen meist solche Antworten:

 a) Ah sehr interessant, kanns du meinen PC reparieren.
 b) Aha (Stille)
 c) Ahso
 d) So schaust du auch aus!

Ich glaube es hapert noch ein bisschen am Ansehen der Techniker und 
Wissenschaftler.

von dp (Gast)


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>Bei uns ist es so: wenn mich jemand fragt was ich studiere und ich sage
>Informatik dann kommen meist solche Antworten:
>
> a) Ah sehr interessant, kanns du meinen PC reparieren.
> b) Aha (Stille)
> c) Ahso
> d) So schaust du auch aus!

ad a) Ja das kenn ich auch. Viele glauben ja das es nach folgendem 
Schema ablaufen müsste:

Er öffnete den Deckel, blickte auf die Schaltung, hob die Hand und gut 
war es.

Das da einer vll Equipment braucht und gegebenenfalls Datasheets 
benötigt weis keiner. Wenn man das dann sagt, dann meinen die meisten, 
dass es wohl besser wär ein neues Teil zu kaufen und man wird fast als 
Trottl angesehn. Mittlerweile sag ich gar nix mehr, sondern nehm ihnen 
den Schrott günstig ab und repariers für mich selbst. Da erspar ich mir 
viel Ärger und viel Geld :D, auch wenns ethisch vll nicht ganz ok is, 
aber bevor ers wegschmeißt ...

ad b) und c) Das typische Verhalten, wenn sich einer dämlich vorkommt 
oder neidisch ist.

ad d) Das hab ich noch nicht erlebt :D

>Ich glaube es hapert noch ein bisschen am Ansehen der Techniker und
>Wissenschaftler.

Ansehen will doch jeder haben. Vom Techniker, Wissenschaftler, bis hin 
zur Hausfrau. Jeder will Aufmerksamkeit vom Anderen. Ich hab die 
Erfahrung gemacht, wenn man die Arbeit von anderen gebührend anerkennt, 
bekommt man auch den nötigen Respekt von Ihnen und kann auch das einen 
oder andere kritisieren. Alles eine Frage des Umgangs. Auch bei b) und 
c). Wenn ich dann auf den gegenüber eingeh und Ihn/Sie frag was er/sie 
macht, dann läuft das ganze schon viel lockerer (manche hören dann aber 
auch nimmer zum Erzählen auf ^^. Es gibt auch die ganz Bedürftigen, da 
kann nicht mal ich helfen :) )

von P. S. (Gast)


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Gast schrieb:

> Wenn du dich auf die Aussage von Heckl beziehst, dann ist das sicher
> sein persönliches Gefühl, dass sich aus seinen Erfahrungen ableitet die
> er als Wissenschaftler, Dozent, Praktiker, beim Beurteilen von
> Doktorarbeiten und betreuen des Nachwuchs usw. hat. Auch hier gilt,
> glaube es oder lasse es sein.

Nein, sowas gilt nicht. Schon gar nicht, wenn es von einem 
Wissenschaftler kommt. Der muesste sich naemlich Phaenomaenen wie der 
subjektiven Wahrnehmung bewusst sein und duerfte seine Aussagen nicht 
auf Einmannstatistiken basieren. Das waere schlicht und einfach 
unserioeses Stammtischniveau.

> Wieso ist das Stuss? Die Städte Quotieren ihre Einkaufsmeilen genauso
> und achten darauf, dass es wenigstens einigermaßen sinnvoll angedachte
> Verteilung der Läden in den Innenstädten gibt und nicht Wildwuchs. Warum
> sollte man den Bookshops nicht mal ein bisschen auf die Finger schauen,
> das wäre auch im Sinne der Kunden. Wie wäre es mal mit einer
> Kundenbefragung?

Von was fuer Reglementierungen traeumst du denn noch so? Eine Quote fuer 
technikorientierten Filmen im Fernsehen und Kino? Staatlich ueberwachte 
Zock- und Surfzeiten fuer Jugendliche?

Wie kommt es eigentlich, dass in Deutschland so gerne Verbote und 
Reglementierungen fuer Andere gefordert werden, zu lange zu viele 
Freiheiten gehabt?

>> Buchhandlungen. Nicht "Bookshops".
> Nein Bookshops heißt das. Buchhandlungen waren das mal vor 15 Jahren! ;)

Vieleicht ein strafbewehrtes Verbot der oeffentlichen Aeusserung von 
Fremdworten? Es gaebe genuegend Germanisten, die auch im Radio sofort 
den Verfall der Deutschen Sprache bejammern und ein solches fordern...

von nenene (Gast)


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ich bin auch für buchhandlung! book shop ist total bescheuert, es sei 
denn man ist in england oder amerika. hehe ;)

von Gast (Gast)


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Peter Stegemann (pst) wrote:

> Gast schrieb:

>> Wenn du dich auf die Aussage von Heckl beziehst, dann ist das sicher
>> sein persönliches Gefühl, dass sich aus seinen Erfahrungen ableitet die
>> er als Wissenschaftler, Dozent, Praktiker, beim Beurteilen von
>> Doktorarbeiten und betreuen des Nachwuchs usw. hat. Auch hier gilt,
>> glaube es oder lasse es sein.

> Nein, sowas gilt nicht. Schon gar nicht, wenn es von einem
> Wissenschaftler kommt. Der muesste sich naemlich Phaenomaenen wie der
> subjektiven Wahrnehmung bewusst sein und duerfte seine Aussagen nicht
> auf Einmannstatistiken basieren. Das waere schlicht und einfach
> unserioeses Stammtischniveau.

Was bist du denn für einer? Willst du dem Mann absprechen seine Meinung 
in einem Interview kund zu tun?

>> Wieso ist das Stuss? Die Städte Quotieren ihre Einkaufsmeilen genauso
>> und achten darauf, dass es wenigstens einigermaßen sinnvoll angedachte
>> Verteilung der Läden in den Innenstädten gibt und nicht Wildwuchs. Warum
>> sollte man den Bookshops nicht mal ein bisschen auf die Finger schauen,
>> das wäre auch im Sinne der Kunden. Wie wäre es mal mit einer
>> Kundenbefragung?

> Von was fuer Reglementierungen traeumst du denn noch so? Eine Quote fuer
> technikorientierten Filmen im Fernsehen und Kino? Staatlich ueberwachte
> Zock- und Surfzeiten fuer Jugendliche?

Na der grenzenlose Kommerz löst die Probleme mit dem Bildungsstandort 
Deutschland ja wohl nicht wie man sieht. Wäre das denn der Untergang des 
Abendlandes wenn man einem Bookshop vorschreibt eine bestimmte Sparte 
von Büchern anbieten zu müssen? Man kann nicht auf der einen Seite immer 
vom Bildungsstandort Deutschland große Sonntagsreden halten und auf der 
anderen Seite zusehen, wie unsere Buchläden nur noch Plunder anbieten. 
Hier muss umgedacht werden.

> Wie kommt es eigentlich, dass in Deutschland so gerne Verbote und
> Reglementierungen fuer Andere gefordert werden, zu lange zu viele
> Freiheiten gehabt?

Vielleicht weil der ganze Kommerzscheiß, der uns zu überwuchern droht, 
bald unerträgliche Ausmaße angenommen hat?

von Gast (Gast)


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Naturwissenschaftler und Ingenieure sind halt sehr sehr oft Nerds mit 
mindestens mangelhafter Sozialkompetenz. So etwas wirkt auf Jugendliche 
- die in der Pubertät natürlich um jeden Preis 'cool' sein wollen, was 
ganz natürlich ist - nicht gerade anziehend. Anstatt die Zustände zu 
bejammern, könnte man also durchaus mal selbst ein bisschen am Marketing 
arbeiten...

von ftf (Gast)


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Wissen ist uncool. So siehts aus. Wer sich von der Masse abhebt bekommt 
Probleme.


In der Schule bekommt man aber leider recht wenig Praxis beigebracht. 
Selbst im Physikunterricht auf dem Gymnasium kommt es eigentlich nicht 
vor dass man mal nen Lötkolben in der Hand hat, obwohl man andauernd mit 
Schaltungen/Widerständen/Leistungen etc. rumrechnet. Die Theorie 
schreckt auch viele ab!

von Gast (Gast)


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Es ist einfach aberwitzig, wenn alle immer mehr erwarten, die Jugend 
solle sich möglichst früh für Technik begeistern (das bräuchte das 
Land), aber gleichzeitig verkommt das Bildungsangebot im im 
schnelllebigen Trash. Erst wird dem Kind ein Was-ist-was Buch in die 
Hand gedrückt (schon das ist eher die Ausnahme) und wenn es darüber 
hinaus eigene Interessen entwickelt, dann wird es beim ersten Besuch im 
Buchladen in der Fußgängerzone nix finden was seiner Neigung entspricht. 
Der heutigen Generation muss man Angebote unterbreiten (so viel wie 
möglich). Nur so bekommt man die Chance genügend Nachwuchs für die 
Naturwissenschaften zu finden. Oder man muss so ehrlich sein und sagen, 
dass man das Feld lieber anderen Nationen überlässt. Dann sind wir bald 
komplett deindustrialisiert.

von nenene (Gast)


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Die Frage die man sich stellen sollte ist:

- brauchen wir überhaupt den technischen Nachwuchs, um ihn im 
globalisierten Kampf verheizen zu können?

- was ist eigentlich an deindustrialisierung so schlimm? wir verbrauchen 
sowieso zu viele rohstoffe und energie!

Also aufhören zu jammern ;)

von Schrotthändler (Gast)


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> - was ist eigentlich an deindustrialisierung so schlimm?

Jau, verschrotte schon mal deinen PC und dein Auto. Geh mit 'gutem' 
Beispiel voran!

von Gast (Gast)


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Was heute zählt sind folg. Eigenschaften:
sicheres Auftreten, durchsetzungsvermögen,unternehmerisches Denken, 
kommunikative Fähigkeit, "Einfühlungsvermögen", usw.. technisches 
Verständnis steht ganz hinten.
Ein Hinterhofbastler ist definitiv out. So ist nun mal der Welt von 
heute.

von Gast (Gast)


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> Was heute zählt sind folg. Eigenschaften:
> sicheres Auftreten, durchsetzungsvermögen,unternehmerisches Denken,
> kommunikative Fähigkeit, "Einfühlungsvermögen", usw.. technisches
> Verständnis steht ganz hinten.

Gegen diese Softskills ist überhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil.

> technisches
> Verständnis steht ganz hinten.

Genau das wird aber von der Politik immer wieder eingefordert. Womit 
will denn Deutschland (das Land ohne Rohstoffe) als Exportnation weiter 
im Markt bestehen, wenn nicht mit technischem Wissen das in neue 
Produkte umgesetzt wird? Vergleiche mal mit den Reden der Kanzlerin (und 
vielen anderen) zu diesem Thema. Wozu sollte denn immer wieder Bildung, 
Bildung, Bildung eingefordert werden, wenn nicht genau diese Bildung 
später mal neue Märkte erschließt oder bestehendes Know-how ausbaut? Wer 
soll denn Innovative Autos für marode Konzerne entwickeln? Wer sorgt für 
Energie-Effizienz? Juristen? BWL'ler? Junge gut ausgebildete Inder die 
wir im Scharen anlocken und anreizen? Soll dieses Land etwa von 
Finanzprodukten leben? Das das nicht funktioniert ist doch inzwischen 
für alle klar geworden.

> Ein Hinterhofbastler ist definitiv out. So ist nun mal der Welt von
> heute.

Wie viele der berühmten Ingenieure haben genau so angefangen?!

Ich frage darum nochmal, was ist dagegen einzuwenden, um das 
Bildungsziel (das es ja gibt) zu erreichen, indem man wieder dafür 
sorgt, dass in jeder Stadt ein entsprechendes Bildungsangebot 
quantitativ und qualitativ vorhanden ist, anstatt mit immer mehr 
"Literatur-Light" vollgemüllt zu werden? So ein Angebot muss natürlich 
auch entsprechend umworben werden.

von gast (Gast)


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Bzgl dessen

sicheres Auftreten, durchsetzungsvermögen,unternehmerisches Denken,
kommunikative Fähigkeit,

wäre ich mir mal nicht so sicher !

Dein potentieller AL kann dies auch als eigene Gefährdung sehen und
damit geht das gegen Dich .

Das mit dem Durchsetzungsfähig  - bei Conti erreicht einen da folgende
Antwort , weil man es gewagt hat , mal die Absage ( bei 100% passendem
Profil in der FAZ ) zu hinterfragen
Da landest Du auch schnell als gefährliche Person die auf die Blacklist
kommt.

Unternehmerisches Denken - sicherdoch zu 600 Euro brutto als
Projektleiter mit evtl Aussicht auf Übernahme ( Bo..h )

Also viel Geplärre ,was man will aber wenns drauf ankommt, man
genau mit denjenigen nicht umgehen kann.

von Oli (Gast)


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Erschreckend, wie sehr dieser Artikel nach nun 10 Jahren zutrifft. Die 
Situation hat sich klar verschlechtert. Genau wie prognositiziert.

von Udo S. (urschmitt)


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Oli schrieb:
> Erschreckend, wie sehr dieser Artikel nach nun 10 Jahren zutrifft.

Wirklich erschreckend. Keiner lehrt mehr Keilschrift.
Die Kinder lernen auch nicht mehr mit Hammer und Meisel auf Marmortafeln 
zu schreiben...

Und du hast nicht gelernt die Forenregeln zu beachten und solch alte 
Threadleichen in Frieden ruhen zu lassen!

von Le X. (lex_91)


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Oli schrieb:
> Erschreckend, wie sehr dieser Artikel nach nun 10 Jahren zutrifft. Die
> Situation hat sich klar verschlechtert. Genau wie prognositiziert.

Was der TE schrieb war vor 10 Jahren schon Unsinn und ist es heute noch 
mehr.

Nie gab es soviele technikbegeisterte Jugendliche.
Das Netz ist voll mit Projekten, Open-Source-Software ist ganz groß im 
Kurs und jede mittelgroße Stadt hat ein oder mehreren Hacker- oder 
Makerspaces wo sich die Jugendlichen nach Lust und Laune austoben.
Die Community ist übers Netz weltweit vernetzt, große Projekte werden 
international im Team gelöst.
Auch was die Studenten im Rahmen von z.B. Formula Student leisten ist 
beachtlich.

Was wahrscheinlich stimmt:
Das Interesse an Selbstbau-Radios hat wohl abgenommen.
Außerdem haben die Jugendlichen heute keine Lust mehr auf vergilbte 
Amateurfunker-Vereine wo Opi was vom Krieg erzählt wenn er nicht grad 
über Prostata-Probleme klagt.
Dementsprechend könnte die großflächig vorhandene Bastelkultur der 
Jugendlichen etwas aus dem Blickfeld des typischen 
"Die-heutige-Jugend..."-Greis verschwunden sein.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5959652 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5959655 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5959659 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maik .. (basteling)


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Aber - diese Threadleiche ist aber aktueller denn je.
Im letzten jahr bekam ich in den USA ein paar historische Technikbücher 
in einem Antiquariat geschenkt- ich hätte auch die aufgerufenen 20 
Dollar bezahlt. Dann aber ein paar andere Schätze dafür erworben. Die 
nette Verkäuferin beklagte - dass die Leute ja kaum noch lesen - ich 
hätte wohl freude daran - und möge sie umsonst mitnehmen.
Auch hier in DL konnte ich in mehreren großen Universitätsnahen 
Fachbuchandlungen das kaputtschrumpfen der Auswahl nur traurig zur 
Kenntniss nehmen.
Ein Buch hat Vorteile - es gibt keine Werbeinblendungen und Links die 
einen ablenken. Man kann PostIts, Bleiftnotizen und Eselsohren 
reinmachen. Man kann es mit an den See  Garten  Kamin nehmen.
Dazu doch zumindest mehr Probleseungen. Mir hat ein bewusst mehrmals 
wieder falsch onlinegschalteter Wikipediartikel zu einem 
Modulationsverfahren mal aufgezeigt, wie wertvoll gute Fachliteratur 
ist.
Den Nutzen von Blogs, herunterladbaren Applikationschriften und manchem 
WieMachIchsVideo will ich hiermit nicht schmälern. Aber ein echtes gutes 
Fachbuch ziehe ich onlinevarianten gern vor.

Beitrag #5959664 wurde von einem Moderator gelöscht.
von neue_welt (Gast)


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Es ist ein trivialer Spruch, dass sich die Zeiten ändern, aber jetzt 
ändern sie sich gerade rasant.

Inzwischen ist die Technologie nicht mehr zugänglich für den einfachen 
Bastler.

In einem heutigen FlatScreen stecken Unmengen von ASICs drin, die viel 
effizienter und leistungsfähiger sind als eine alte TTL-Logik mit 
Through-Hole-Bauteilen.
Was soll damit ein Bastler anfangen, wenn sogar bei der Reperatur ganze 
Mainboards und PCBs ausgetauscht werden.

Machen wir uns nichts vor, die Elektronik und insbesondere die 
Chipfertigung ist eine Schlüsselfähigkeit, die auch nur eine Handvoll 
von einem halben Dutzend Herstellern weltweit beherrschen.

Selbst die Maschinen zur Produktion für die momentan kleinsten 
Strukturgrößen kommen nur von einem Hersteller, das Jointventure 
zwischen Carl Zeiss und der niederländischen ASML.


Der heutige Bastler kann sich aber heutzutage die Bauteile günstiger 
leisten und es gibt leistungsfähigere MCUs und SBCs, die auch eine gute 
IDE gleich mitliefern.


Das man als Bastler nicht mehr die Hand und die Kontrolle über alles 
hat, muss man wohl oder übel akzeptieren.



Auch die damaligen Analogtechniker konnten einen Transistor oder OP 
nicht vollständig kapieren, weil sie in der Schule nicht gelernt hatten, 
mit komplexen Gleichungen rechnen zu können.

von Le X. (lex_91)


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Maik .. schrieb:
> Ein Buch hat Vorteile - es gibt keine Werbeinblendungen und Links die
> einen ablenken. Man kann PostIts, Bleiftnotizen und Eselsohren
> reinmachen. Man kann es mit an den See  Garten  Kamin nehmen.
> Dazu doch zumindest mehr Probleseungen. Mir hat ein bewusst mehrmals
> wieder falsch onlinegschalteter Wikipediartikel zu einem
> Modulationsverfahren mal aufgezeigt, wie wertvoll gute Fachliteratur
> ist.

Für richtige Grundlagen (Physik, Elektrotechnik, Informatik, 
programmieren in C, C++...) gibt es auch heute noch massenhaft 
Literatur.

Für sonstige aktuelle Technik-Themen (z.B. die Programmierung von STM32 
oder Raspberry, das Ansprechen eines konkreten Bluetooth-Moduls, 
Software-Frameworks...) braucht es keine Literatur in Buchform weil 
diese veraltet ist sobald sie die Druckerei verlässt. Dafür sind diese 
Techniken zu schnelllebig.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Maik .. schrieb:
> Aber - diese Threadleiche ist aber aktueller denn je.
> Im letzten jahr bekam ich in den USA ein paar historische Technikbücher
> in einem Antiquariat geschenkt- ich hätte auch die aufgerufenen 20
> Dollar bezahlt. Dann aber ein paar andere Schätze dafür erworben. Die
> nette Verkäuferin beklagte - dass die Leute ja kaum noch lesen - ich
> hätte wohl freude daran - und möge sie umsonst mitnehmen.
> Auch hier in DL konnte ich in mehreren großen Universitätsnahen
> Fachbuchandlungen das kaputtschrumpfen der Auswahl nur traurig zur
> Kenntniss nehmen.
> Ein Buch hat Vorteile - es gibt keine Werbeinblendungen und Links die
> einen ablenken. Man kann PostIts, Bleiftnotizen und Eselsohren
> reinmachen. Man kann es mit an den See  Garten  Kamin nehmen.
> Dazu doch zumindest mehr Probleseungen. Mir hat ein bewusst mehrmals
> wieder falsch onlinegschalteter Wikipediartikel zu einem
> Modulationsverfahren mal aufgezeigt, wie wertvoll gute Fachliteratur
> ist.
> Den Nutzen von Blogs, herunterladbaren Applikationschriften und manchem
> WieMachIchsVideo will ich hiermit nicht schmälern. Aber ein echtes gutes
> Fachbuch ziehe ich onlinevarianten gern vor.

Ist ja alles richtig, nur geht keiner mehr in die Buchhandlungen zum 
Stöbern. Man kauft dann doch eher aufgrund von Empfehlungen (z. B. hier 
im Forum). Ich würde vermuten, dass ein erheblicher Anteil von Literatur 
(im weitesten Sinne) online konsumiert wird und der Teil, der 
tatsächlich auf Papier gedruckt wird, online bestellt wird. Folglich 
bleibt für die Buchhandlungen zu dem Thema nichts zu holen.

Dazu kommt, dass das alles viel zu schnelllebig ist. Bücher zum 
Raspberry 3 sind mittlerweile vermutlich unverkäuflich und gehen nur 
noch als Resteposten raus. Zum Raspberry 4 dauert es sicher noch 6 
Monate, bis die Bücher geschrieben und gedruckt sind. Und dann will die 
auch keiner mehr haben.

Ist aber auch eine Generationenfrage. Mein Sohn ist ein begabter 
Bastler, der sich intensiv in Themen wie OPs etc. rein wühlt, aber der 
würde nicht auf die Idee kommen, ein Buch dazu zu kaufen. Von dem Geld 
kauft der lieber Material ein.

Der bastelt übrigens viel mehr und intensiver als ich in dem Alter. Es 
ist einfach viel leichter an das Zeug ranzukommen, was auch für die 
Dokumentation gilt.

Gruß
Axel

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich bin mit 16 in die Unibibliothek (noch mit Vollmacht der Eltern), 
weil ich die Stadtbibliothek ausgelesen hatte.

Ein Paradies an Wissen, ein Kampf mit den Zettelkästen.

Wenn mich ein Thema interessierte, habe ich dazu 3 oder 5 Bücher 
durchgelesen. Durch die Wiederholung der Grundlagen in jedem Buch, die 
nunmal grundlegend gleich sind, aber evtl. unterschiedlich erklärt 
werden, und durch die Variationen der höheren Funktionen des Themas 
(hier hat bestenfalls jeder Autor andere Ideen, was man mit Bauteil X 
und Grundschaltung Y tun kann) erreicht man, bzw. habe jedenfalls ich 
erreicht, eine abstrakte Durchdringung des Gegenstandes, die mir auf 
andere Weise nicht erreichbar scheint.

Was man so einmal gelernt und verstanden hat, bleibt drin. Das Nur-Lesen 
hat natürlich auch seine Grenzen, besonders da, wo komplexe Mathematik 
dahintersteckt. Aber dennoch versteht man immerhin, wie weit man etwas 
versteht und wo das eigene Wissen und Können aufhört. Hilft gegen 
Dunning-Kruger.

Sprung in die Internetzeit. Wenn ich ein bestehendes Programm oder eine 
Schaltung anpassen will, suche ich mir im Netz im besten Fall ein 
Tutorium und picke mir die nötigsten Sachen heraus. In den meisten 
Fällen genügt eine Befehlsreferenz bzw. ein Datenblatt eines ICs, und 
dann kann man mit "Malen nach Zahlen" die Lösung zurechtschustern.

Hinterher habe ich keine Ahnung, was ich da eigentlich gemacht habe, und 
nach einer Woche habe ich überhaupt vergessen, daß ich mit diesem Thema 
schon einmal zu tun hatte.

Des weiteren schaue ich seit ein paar Jahren gerne Filmchen, vom 
verrückten Australier bis zu schwäbelnden Elektrikern oder mit 
Ostblockakzent anglisierenden Grobschmieden. Auch da lernt man viel (ach 
dafür war dieses Bauteil, mit dem ich in den 80ern nicht anfangen 
konnte:), und davon einiges, was es in Büchern so gar nicht gibt.

Aber ich bin mir sicher, hätte ich nur diese Internet-Text- und 
Film-Häppchen, wäre mein Wissen (nicht nur im Elektronikbereich) ein 
anderes.

Man braucht sowohl die abstrakte als auch die praktische Ebene von 
Wissen, idealerweise beides verknüpft und dann noch mit Können versehen.

An der (gar vertieften) Abstraktionsfähigkeit hapert es heute enorm. Ein 
Filmchen anschauen und sagen "ja, das habe ich mal gesehen" kann jeder. 
Ob und was davon hängengeblieben ist, weiß niemand.

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