Hallo, ich frage mich gerade, was passiert, wenn ich an einen TL074 mit symetrischer Versorgung nur die negative Versorgung einschalte (kurze Verzögerung bis beide Versorgungen online sind), aber ein nichtbenutzter nichtinertierender Eingang auf Gnd liegt (der invertierende und der Ausgang liegen zusammen-->Impedanzwandler). Macht das was? Zerstört das gar den Chip? Das bedeutet ja defakto +7 V zwischen Eingang und Gnd ohne dass V+ irgendwie definiert wäre... Was kann ich denn da machen bei so Fällen, wo ich nicht die Gleichzeitigkeit der beiden Versorgungsspannungen garantieren kann?
Wenn ich mir die interne Schaltung im Datenblatt anschaue, würde ich sagen, dass dabei nichts kaputt geht. Da Das Gate des Jfet hinter IN+ auf höherem Potenzial liegt als VCC- und auch keine weiteren Spannungen an anderen Pins anliegen (VCC+ ist ja noch nicht aktiv), sperren sowohl die GS- als auch die GD-Diode. Somit kann kein Strom in dem System fließen, der irgendetwas zerstören könnte. Ich kann auch nirgends sehen, dass durch die unvollständige Versorgung eines der internen Bauteile einer höheren Spannung als im Normalbetrieb ausgesetzt würde, so dass eine Zerstörung auf Grund von Überspannung ebenfalls auszuschließen ist. Auch ein fehlendes VCC- bei eingeschaltetem VCC+ sollte nicht schaden, da in diesem Fall alle Bipolartransistoren in der Schaltung sperren (wenn ich das richtig überblicke), so dass ebenfalls kein Stromfluss stattfindet. Auch in diesem Fall sind die Spannungen an den Bauteilen nicht höher als im Normalbetrieb. Wenn's trotzdem raucht, habe ich vielleicht etwas übersehen ;-)
>Das bedeutet ja defakto +7 V zwischen Eingang und Gnd ohne dass V+ >irgendwie definiert wäre... Wieso das? Du sagtest doch, daß der nicht-invertierende Eingang auf GND Potential liegt. Wo kommen auf einmal die +7V her? Also, solche FET-OPamp reagieren vor allem sehr sensibel darauf, wenn ein Eingang negativer als die negative Versorgungsspannung ist. Dies sollte man tunlichst vermeiden. Oft hilft dann eine Strombegrenzung in Zusammenarbeit mit einer Schottky-diode. In jedem Fall würde ich aber dort einen modernen OPamp, wie den TL052 verwenden, der nach einem Telefonat mit dem Hersteller angeblich erheblich unempfindlicher reagieren soll, solange man nur den Eingangsstrom auf unter 1mA hält. Kai
Danke. Hab nämlich eine Schaltung aufgebaut, die eigentlich tun müsste, und dann festgestellt, dass aus dem V+ Anschluss des TL074 direkt die negative Spannung rauskam. Alle anderen Eingänge auf der Seite sind ebenfalls Toast und durchlässig. An den Eingängen des OPamps liegen überall -6V an... Aber das Ding war frisch aus der Packung von Reichelt. ESD armband, geerdeter Lötkolben etc..
> Alle anderen Eingänge auf der Seite sind ebenfalls Toast und > durchlässig. Heißt das jetzt, dass das IC jetzt kaputt ist, oder beziehen sich deine Messungen auf den Fall, dass nur VCC- aber nicht VCC+ angeschlossen ist? Ich habe gerade einen TL072 (=0,5·TL074) auf die von dir beschriebene Weise gequält: Also VCC-=-7V, VCC+ offen, IN-=OUT und IN+=GND. Da geht nichts kaputt, selbst wenn ich VCC- bis zum erlaubten Maximum von -18V aufdrehe. Die Stromaufnahme bleibt dabei unter 2µA. Sobald ich VCC+ wieder anschließe, funktioniert alles wieder bestens :)
Hmm,dann bleibt nur der Fall, dass der IC kaputt ist. Weil sobald ich eben auch die positive Spannung einschalte zieht er unendlich viel Strom.
>Kannst Du mal einen Blick auf die Schaltung werfen, bitte?
Sieht sehr gut aus!
Vielleicht würde ich noch Schutzdioden an den Ein- und Ausgängen zu den
Versorgungsspannungen hängen.
Kai
Nee, das geht nicht, ich werde vermutlich nichtmal die Eingangs-RF-Kondensatoren bestücken, da ich eine möglichst kleine Eingangskapazität brauche. Steht ja im Schaltplan: RF-caps form low-pass with electrode impedance. Im Prinzip richtig, aber in dem Fall nicht möglich.
>Nee, das geht nicht, ich werde vermutlich nichtmal die >Eingangs-RF-Kondensatoren bestücken, da ich eine möglichst kleine >Eingangskapazität brauche. Steht ja im Schaltplan: RF-caps form low-pass >with electrode impedance. Im Prinzip richtig, aber in dem Fall nicht >möglich. Also, diese rauscharmen FET-OPamps haben schon von sich aus relativ große Eingangskapazitäten von um die 10pF, da spielen die 1pF pro BAS70-Schottkydiode nun wirklich keine Rolle. Kai
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