Vorweg: mir ist bekannt, dass man hier jede Menge Beträge zum Thema Reflow im Pizzaofen etc, findet. Oftmals wird leider nur über Öfen, die verschiedenen Steuerungen, schlecht reproduzierbare Versuche etc. berichtet. Was mir persönlich fehlt sind positive Erfahrungen, welche Kombinationen auch in Verbindung mit bleifreien Lötpasten zu guten und reproduzierbaren Ergebnissen führen. Sicher - die Methode des IR-Lötens ist nicht mehr Stand der Technik. Trotzdem wurde sie in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt, so verkehrt kann es also nicht sein. Wer kann berichten ?
Das kommt darauf an, was du damit erreichen willst. Ich löte meine Protos mit einer Ersa IR550A (IR-Reflow). Funktioniert auch mit bleifrei gut. Die Temperaturprofile werden einigermaßen exakt abgefahren. Erfahrung mit der Einstellung der Kurven und dem Bauelementefüllgrad der Leiterplatte vorausgesetzt. Für Reparaturarbeiten auch bestens geeignet (genaugenommen extra dafür gebaut). Nachteil: gleichzeitig lötbare Fläche 60 x 60 mm. Eine Europakarte 100 x 160 ist als an der Kotzgrenze, da mehrmals angesetzt werden muß. Die Heizleistung ist hierbei 800 W von oben und 800 W von unten. Größere Flächen dürften für Eigenbauten wegen der hohen erforderlichen Heizleistung bei gleichmäßiger Wärmeverteilung unter Einhaltung der Lötprofile nicht machbar sein - oder man muss verkokelte Platten in Kauf nehmen Für größere Platten gehe ich vorsichtig mit den bestückten Protos auf dem Tablett zum Lp-Bestücker, der das Ganze bei sich mit durch die Anlage schiebt (kostenfrei, da ich bei ihm Kunde bin). Serienproduktion: überlass das den Profis, so teuer ist das nicht.
Bist du Hobbyist oder Profi? Als Hobbyist bleibe bei bleihaltigen Lötpasten, es geht einfacher. Zugegeben, gerade bei der Verarbeitung bekommt man Blei ab, bei der viel häufigeren Benutzung der Geräte kommt man ja eher nicht in Kontakt zum Blei, so dass die Schutz vor Blei wie ihn RoHS vor hat eigentlich gerade bei der Hobbyverarbeitung wesentlich wäre. No risk no fun. Bist du Profi (oder Halbprofi) sollte dir an Reproduzierbarkeit was liegen, und du gibt es in Auftragsfertigung oder besorgst dir einen richtigen Reflow-Ofen. Da kann das Geld ja keine Rolle spielen. Ich verwende keinen Ofen, sondern ein Ceranfeld und heizen von unten, bedrahtete Bauteile werden nachher einzeln eingelötet. http://www.elk-tronic.de/Services/Kleinserie/Kleinserie.htm
>Bist du Hobbyist oder Profi?
Ich sage mal Hobbyist & Student, der zum Semiprofi aufsteigen will. Man
stelle ich das Ganze wie Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von einigen
kleinen Modellbaumodulen in einfachstem Gehäuse in jeweils nicht
vorhersehbarer, aber sicherlich kleiner Stückzahl, vor.
Bloss, dass es hier nicht um Modellbau geht ...
Größenordnung also so, dass es auch jeder Dienstleister händisch
fertigen würde.
Anschaffung eines professionelleren (evtl. gebrauchten) IR-Reflowofens
kommt nicht in Frage. Das dürfte so ab 1000,- Euro losgehen
(Größenordnung für Prototypenfertigung) und das ist mir das alte
Verfahren dann doch schon fast nicht mehr wert. Dann eher Dampfphase mit
Galden HT 230, aber bis die Kosten für so ein Teil wieder drin sind,
könnte unter Umständen Jahre dauern.
Wenn ich jetzt höre, dass der Ersa gerade mal mit 1600 Watt heizt ist es
verständlich, dass dem Grenzen gesetzt sein. Kann man nicht selber
etliche von den 150 Watt Stabhalogenlampen als Heizung einsetzen,
notfalls auch in selbstgebauter Kammer ? Blech lässt sich ja bis zu
gewissen Stärken noch recht gut mit einer Stichsäge bearbeiten, nur das
Kanten müsste ich dem Profi überlassen. Schweißen (vielleicht auch
Hartlöten), Ofenlack, Fassungseinbauten, Dämmung etc. sind dann wiederum
das kleinere Problem ...
Aber vielleicht ist der Aufwand ja doch überflüssig und jemand erziehlt
mit den käuflichen Minibacköfen guter Ergebnisse ?
Andererseits scheint ja ein "per Hand"-Fertiger hier aus dem Forum
erfolgreich nur mit einer flächigen Heizplatte zu arbeiten, auch wenn
anschließende, genaue Sichtkontrolle unumgänglich bleibt ...
Sehe gerade ich bin Blind :) >Andererseits scheint ja ein "per Hand"-Fertiger hier aus dem Forum >erfolgreich nur mit einer flächigen Heizplatte zu arbeiten, auch wenn >anschließende, genaue Sichtkontrolle unumgänglich bleibt ... Damit war natürlich MaWin gemeint, der hier schon geantwortet hat.
Info: Die ERSA kostet ca. 7 k€ plus MwSt. (ohne Zubehör). XY-Tisch gegen Aufpreis.
Ich habe ein T962 reflow Ofen von Asien gekauft. Hat mich unter 300 Euro gekostet, ist zwar nur 18x23cm sowie single side, aber sonst läuft er gut. Benutze ihn hauptsächlich fürs Prototyping, da ich die Produktion extern machen lass.
>Info: Die ERSA kostet ca. 7 k€ plus MwSt. (ohne Zubehör). XY-Tisch gegen >Aufpreis. Na vielen Dank, dann möchte ich erst gar nicht wissen, was z.B. der WAM3000 kostet ... AOYUE HHL 3000, von dem keine Erfahrungsberichte zu finden sind liegt neu bei etwa 1000,- Euro. Sicher, es ist kein Ersa aber für das Geld darf man wohl schon verlangen, dass es funktioniert ... >Ich habe ein T962 reflow Ofen von Asien gekauft. Hat mich unter 300 Euro >gekostet, ist zwar nur 18x23cm sowie single side, aber sonst läuft er >gut. >Benutze ihn hauptsächlich fürs Prototyping, da ich die Produktion extern >machen lass. Das wäre preislich ja absolut im Rahmen. Setzt du ihn in Verbindung mit bleifreier Lötpaste ein? Die zahlreichen Negativberichte hier zu den Öfen aus Asien machen mich jedoch stutzig und ohne Rückgabemöglichkeit ist mir das Risiko fast schon wieder zu groß.
Ich setze ihn für Bleifrei ein, ca 6 Minuten je Seite, bei Zweiseitig mache ich zuerst die Unterseite, und dann die Oberseite, weil ich 5mm Abstandshalter verwende, das passt für mich. Ich habe mir gleich Ersatzröhren mitschicken lassen. Zwei Röhren haben bei mir nach ca 1 Jahr durchgebrannt (ca 100 Reflows). Sonst kann ich mich nicht beklagen. Wenn ich jedoch Serie machen wollte, würde ich mir einen anderen bevorzugen, kostet dann aber auch fast das dreifache. Mit BGA sowie Pin in Paste muss man ein bisschen mit der Kurve aufpassen, sonst bin ich damit sehr zufrieden.
> Größenordnung also so, dass es auch jeder Dienstleister händisch > fertigen würde. Erzähl doch mal so kleinen Dienstleitern wie im Link genannt dein Projekt, die haben sich schliesslich die Einrichtung gekauft und warten auf Leute die auch nur kleine Fertigungen brauchen, um sich besser auszulasten. Zeig ihnen deinen Prototypen, und ich bin sicher, daß es dich dort billiger kommt, als wenn du die Geräte selbst kaufen musst. > Die ERSA kostet ca. 7 k€ plus MwSt. Es gibt halt Firmen, die warten den ganzen Monat auf einen Deppen der bei ihnen kauft, und wollen davon den ganzen Wartemonat bezahlt haben... > T962 reflow Ofen von Asien gekauft. Hat mich unter 300 Euro gekostet ...und solche Firmen, die wissen, daß man im Markt nur erfolgreich werden kann, wenn man nicht gnadenlos überteuert verkauft.
> Es gibt halt Firmen, die warten den ganzen Monat auf einen Deppen der > bei ihnen kauft, und wollen davon den ganzen Wartemonat bezahlt haben... Nö, sofortige Lieferung von ERSA. Konnte es zwar noch etwas herunterhandeln, aber viel Reserve wird es wohl nicht geben, auch wenn man sich für besonders clever hält. Ein teures Gerät, aber ich muss ERSA allerdings zugute halten, dass das Dingens seit über sechs Jahren anstandslos läuft und weder aufwendige Wartung noch Reparatur benötigte. Ich denke mal, dass es etwas mehr kann, als die schlichte chinesische Heizspirale. Es ist eben nicht nur zum Löten, sondern auch zum Entlöten (mit Vakuumpipette). Temperaturkontrolle erfolgt über Infrarot-Thermometer direkt auf der Oberfläche des zu lötenden Bauelements. Verkokelte Leiterplatten oder versengte Schaltkreise gab es bei mir jedenfalls bisher nicht. BGA-Schaltkreise sind auch kein Problem. Beim Entwicklungsprozess will ich jedenfalls nicht zusätzlich noch raten müssen, ob es vielleicht ein Lötfehler ist oder der kostbare Schaltkreis vielleicht doch zu viel Wärme bekommen hat. Kurzum, ich habe die Ausgabe nicht bereut. Gutes Werkzeug rentiert sich - besonders dann, wenn man damit Geld verdienen muss. Eine blaue Bosch kostet eben etwas mehr als eine grüne.
> Wenn ich jetzt höre, dass der Ersa gerade mal mit 1600 Watt heizt ist es > verständlich, dass dem Grenzen gesetzt sein. Kann man nicht selber > etliche von den 150 Watt Stabhalogenlampen als Heizung einsetzen, > notfalls auch in selbstgebauter Kammer ? Die sind Super ! Ich benutze die 500Watt-Teile schon länger erfolgreich.
Hallo zusammen ich habe jetzt den Schaltplan für den T962 fertig, mit der Platine habe ich angefangen. Werde jetzt den ATMEGA32 Prozessor nehmen. Die Platine ist von den Maßen und der Steckerbelegung kompatibel mit der Puhui Platine. Wenn das Layout fertig ist werde ich mich wieder melden ! viele Grüße Josef Bernhardt
Hallo zusammen, das Layout ist jetzt fertig, hat jemand Interesse an einer Platine ? beste Grüße Josef Bernhardt
An alle Reflow Interessierten, ich wollte mal wieder über den neuesten Stand der Steuerung berichten, - die Hardware ist jetzt fertig, die Temperaturmessung geht wirklich auf ein Grad genau - in der Software sind folgende Programmteile enthalten Programm 1 Blei Programm 2 Bleifrei Programm 3 Trocknen mit 80 Grad Programm 4 Bedienung mit Tastern (Heizung ein aus sowie Lüftung ein aus) Bei den Programmen wird die Temperatur der beiden Fühler und die Solltemperatur sowie die Zeit angezeigt (im Sekundentakt). Ferner ist es möglich die Steuerung vom PC aus per RS232 (USB) zu bedienen. Gestern habe ich das erstemal eine Platine gelötet, es schaut super aus. Ich werde jetzt einige Platinen bestellen, wer Interesse oder noch Fragen hat kann sich gerne bei mir melden. Viele Grüße Josef josef@bernhardt.de
Sag mal, warum holst Du alle alten Reflow Threads nach vorne? Irgendein übersteigertes Geltungsbedürfnis?? Oder ist hier verkapptes finanzielles Interesse vorhanden. Auf jeden Fall ist es total daneben!!
Hi Bernhardt wie kühlst du? nur durch ausschalten? Stephan
du solltest die TAL zeiten länger machen, das sind nur spikes bei dir, die sind zu kurz.
Hallo Stephan, fürs Kühlen steuere ich den Lüfter an ! Gruß Josef
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