Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning TI DSPs über JTAG programmieren


von Christoph Jung (Gast)


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Hallo Forum!

Ich bin dabei, mir ein C55-Entwicklungsboard selbst aufzubauen und
beabsichtige, den Software-Download über die JTAG-Schnittstelle des
DSPs durchzuführen. Da ich mir den Kauf eines teuren Emulators ersparen
möchte, dachte ich mir, ich verwende einen gepufferten Adapter für den
PC-Parallelport und schreibe ein kleines C-Tool für den Datendownload
bzw. verwende irgendeine Shareware-Software. Leider habe ich bei meiner
bisherigen Recherche keine hilfreichen Tipps für dieses Vorhaben
gefunden. Zudem hält sich Texas Instruments mit Angaben über
JTAG-Zugriffe auf ihre cxx-Dsps ziemlich knapp. Gibt es hier jemanden,
der Erfahrung mit TI-DSPs hat und mir ein paar Ratschläge geben kann?

von hebel23 (Gast)


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Hallo Christoph,

ich habe beruflich mit den TI-DSP´s zu tun und verwende hauptsächlich
den TMS320F2812. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das klappt, was
Du da vor hast. Wie Du schon selbst gesagt hast, hält sich TI mit
Info´s ziemlich zurück und die Software (CCS) von TI, ist desshalb so
teuer, weil es keine Alternativen gibt. Das selbe gilt auch für die
Hardware, die für die Programmierung nötig ist. Es ist schon mit der
dafür vorgesehenen Hardware manchmal ein Krampf, die DSP´s zu
programmieren, geschweige denn mit irgendwelchen selbstgebauten
Teilen.
Schau doch mal auf http://www.spectrumdigital.com . Die machen für TI
die Evalboards, Emulatoren und die Programmiersoftware. Ich fürchte, um
die wirst Du nicht rumkommen, lasse mich aber gerne eines besseren
belehren.

Gruß Andreas

von Christoph Jung (Gast)


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Hallo Andreas,

danke für Deine Antwort. Mir wäre die Arbeit mit CCS und einem
Emulator (gibt's übrigens auch von Lauterbach oder Signum) aus
Komfortgründen auch wesentlich lieber. Da ich mich für meine
Applikation aber noch nicht auf einen bestimmten Prozessor festlegen
kann, wäre die Anschaffung einer kompletten IDE unsinnig. Ausserdem
gibt es ja diverse EVBs mit USB-, Parallelport- oder
RS232-Downloadmöglichkeit die beweisen, dass man zumindest vorerst auch
ohne Emulator auskommen kann. Schön wäre, wenn es hierzu ein paar mehr
Infos von TI gäbe... Naja, vielleicht werde ich ja noch irgendwo im
Netz schlau und schaffe es, meinen Prototypen (der mich bis jetzt nur
wenig gekostet hat) mit ein wenig Kniffelei in Betrieb zu nehmen.

Grüße
Christoph

von hebel23 (Gast)


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Hallo nochmal,

wie willst Du denn die Software für den DSP ohne IDE erstellen? Gibt es
einen TI-unabhängigen stand-alone-Compiler, den Du verwendest?
Was die EVB´s angeht, haben die ja im Prinzip einen Emulator onboard.
Zumindest die EVB´s die ich kenne und die mit einer
Parallelschnittstelle ausgerüstet sind. Auf den Boards sitzt genau der
gleiche "Embedded JTAG-Controller" drauf, wie im Emulator. Das ist
ein FPGA, der die Umsetzung macht. Das ganze kostet dann mit EVB und
Software (CCS) um die 300 Dollar. Finde ich eigentlich OK.

Gruß Andreas

von Christoph (Gast)


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Hallo Andreas,

leider gibt es meines Wissens nach keinen TI-unabhängigen Compiler.
Es gibt zwar ein GCC-Projekt, dass sich mit dem C54 beschäftigt aber
dieses hat bis jetzt noch kein Ergebnis geliefert... und wird es
wahrscheinlich auch nicht mehr tun.

Die gesamte Toolchain (Compiler, Linker, Assembler, etc.) befindet sich
allerdings schon in meinem Besitz. Ich brauche daher nur noch eine
Downloadmöglichkeit. Klar, ein EVB für 300 Dollar ist völlig in
Ordnung, aber wie ich eingangs erwähnte, will ich aus
Performance-Gründen einige Prozessoren ausprobieren, bevor ich mich auf
einen Typ festlege. Meine derzeitiges selbst-designtes Entwicklungsboard
ist sehr modular aufgebaut und erlaubt einen einfachen Austausch des
DSPs. Leider habe ich mir zu Beginn wenig Gedanken über die
PC-Anbindung gemacht, da ich von µControllern einfachere Umstände
gewohnt war...doof! Und da ich nicht für jeden Prozessor ein EVB kaufen
möchte und erst recht nicht einen teuren Emulator (> 1000 Euro),
versuche ich nun, einen Alternative zu finden.

Vielleicht finde ich Informationen zum Nachbau der von Dir erwähnten
"embedded Emulatoren", die es anscheinend für alle Arten von
Schnittstellen gibt (RS232, ParallelPort, USB, Ethernet, PCI).
Schließlich muss ich für meinen Bedarf ja nur den hochfrequenten
JTAG-Bistream erzeugen und wissen, welche Befehle mir Schreibzugriff
auf das ROM des Prozessors geben. Falls Du hierüber irgendwelche Infos
hast, kannst Du mir ja mal einen Tip geben!

Grüße
Christoph

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