Hallo, ich bin auf der Suche nach Informationen für eine Batwing-,Schmetterlingsantenne (UHF, DVB-T, Mittelfrequenz ca 660 Mhz). Hauptsächlich benötige ich Tipps zur Dimensionierung (habe leider keinen Rothammel zur Hand, meine mich aber zu erinnern, dass dort etwas über diesen Antennentyp stand) und Anpassung an ein 75Ohm Kabel. Brauche ich einen Balun bei diesem Antennentyp? Eventuell hat jemand nähere Infos zu dieser Antenne, da ich im Internet keine genaue Funktionsbeschreibung finden konnte. Gruß Alex
Alexander Sewergin schrieb: > Hauptsächlich benötige ich Tipps zur Dimensionierung (habe leider keinen > Rothammel zur Hand, meine mich aber zu erinnern, dass dort etwas über > diesen Antennentyp stand) und Anpassung an ein 75Ohm Kabel. Ich kann heute abend mal in meinem blättern. > Brauche ich einen Balun bei diesem Antennentyp? Da es sich um einen symmetrischen Dipol handelt, solltest du schon irgendwie auf das unsymmetrische Kabel anpassen, andernfalls gibt es Mantelwellen (was im Empfangsfall bedeutet, dass das Kabel zusätzlich mit empfängt, u. U. halt dann vorrang Störstrahlung). Für eine einzelne Frequenz genügt aber auch die lambda/4-Umwegleitung als Transformator. Die ist halt nur relativ schmalbandig, während der Balun einen größeren Bereich überstreicht (typischerweise mehr als die Dipolantenne selbst).
@ Jörg Wunsch: Danke für den Tipp mit der Schmalbandigkeit der Lambda/4-Umwegleitung. Die kann ich dann nicht verwenden, weil ich einen Frequenzbereich von 400-800MHz abdecken muss. Wie würde dann ein richtiger Balun aussehen? Ich hatte mal den Rothammel für eine kurze Zeit in den Händen gehabt, aber da wurde man von der Vielfalt einfach geblendet. Gruß Alex
Hallo Alexander, vielleicht hilft Dir dieser Artikel weiter: Beitrag "Schmetterlingsdipol für UHF gesucht" MfG Paul
Ein Balun hat halt mehrere Wicklungen. Ich müsste erstmal nachsehen, welche Impedanz der Schmetterlingsdipol hat, bevor ich dir da konkret einen empfehlen würde. Für die geforderte Breitbandigkeit bietet sich übrigens eine logarithmisch-periodische Dipolantenne (LDPA) an. In der CQ-DL 7/2009 gab es dazu einen Beitrag: Jürgen Schäfer, DL7PE Leistungsstarke Breitbandantenne für DVB-T S. 484 Weiß nicht, ob du irgendwo einen Funkamateur in deiner Nähe hast, bei dem du dir das mal ansehen kannst.
Aus dem Buch "Amateurfunkantennen" Franzis 1977 ISBN 3772363717
Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Aus dem Buch "Amateurfunkantennen" Franzis 1977 ISBN 3772363717
Mit anderen Worten: bei alpha=29 ° hätte man 300 Ω, die man mit einem
einfachen 1:4-Balun transformieren kann:
1 | +----------------o |
2 | o----+ | +--+ |
3 | ) ) | ) |
4 | ) ) | ) |
5 | ) ) | ) |
6 | |----*---*-+ +-----------o |
Allerdings dürfte es schwierig sein, für UHF geeignete Ferritring- oder -doppellochkerne zu finden, wird wohl auf eine trifilar gewickelte Luftspule hinauslaufen.
Hier noch zwei Bilder aus dem Rothammel dazu. Der Dipol ist übrigens US Patent 2175253, damit findet man auch die originale Patentschrift aus dem Jahr 1938.
Zum Vergleich nochmal, die LPDA aus der CQ-DL hat 13 Elemente. Damit bringt sie es auf 9 dBd Gewinn bei 257 mm Baulänge (340 mm mit Halterung). Ein Vorteil der LPDA ist, dass sie direkt aus dem Koaxkabel gespeist werden kann, der Autor hat lediglich mit der Zuleitung noch eine einfache Drossel als Mantelwellensperre gewickelt. Der breitbandige Schmetterlingsdipol im Rothammel (bei dem ich mir gerade nicht ganz sicher bin, ob der Gewinn in dBd oder dBi angegeben ist) ist ja leider bei alpha = 70 ° schon recht nieder- ohmig (dem Diagramm nach müssten es ca. 180 Ω sein). Wenn man nun für den Übergang auf das Koaxkabel einen einfachen 1:4-Balun nimmt, transformiert man das auf 45 Ω herunter, was schon ziemlich weit weg von den 75 Ω des Kabels ist. Falls du am CQ-DL-Artikel interessiert bist und niemanden kennst, bei dem du das Heft mal ausleihen kannst, dann schick mir eine Mail. Im Artikel steht die email-Adresse des Autors, die würde ich dir dann zukommen lassen.
Danke für die genannten Tipps. Werde jetzt versuchen an den CQ-DL-Artikel zu gelangen. Eventuell könnte jemand den Artikel einscannen und zuschicken, falls ich den Autor nicht erreichen kann. Mit freundlichen Grüßen Alexander
Der Herr Schäfer war so nett mir eine Kopie des Artikel per Email zu senden. Die Bauanleitung sieht viel versprechend aus und alle Bauteile lassen sich sehr leicht beschaffen. Gruß Alex
Alexander Sewergin schrieb: > Der Herr Schäfer war so nett mir eine Kopie des Artikel per Email zu > senden. Darauf hatte ich gehofft, schön! > Die Bauanleitung sieht viel versprechend aus und alle Bauteile lassen > sich sehr leicht beschaffen. Ja, ich fand sie auch sehr instruktiv und nachbaufreundlich gemacht. Nun, eins ist dir damit sicher: ein höherer Gewinn als beim Schmetterlingsdipol. ;-)
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