Hi, ich habe jetzt den Summierverstärker meines Mischpultprojektes verdrahtet, aber leider Pfeift der sehr unangenehm, selbst wenn ich alle Eingangssignale trenne und auch keinerlei Digitalkomponenten auf der Platine mehr aktiv habe. Das Pfeifen reagiert auch extrem auf jedes Anfassen der Platine oder der Kabel. Beim OPV bei der Kuhschwanz-Regelung gab es gar kein Problem, da kommt der Ton total sauber rüber. Was mache ich da am besten? Gruß Tom
Ich würde auf Kopplung der einzelnen Schaltungsteile tippen. Alle ICs sollten auf jeden Fall von jeder +/- Betriebsspannungsleitung einen 10..100µF-Elko und einen 100nF-Keramikkondensator nach Masse geschaltet bekommen.
Meinst Du damit auch die OPVs? Die Digital IC haben alle die genannten Kondensatoren.
Klar die OPVs. Die schwingen sonst. Gerade dann, wenn mehrere OPVs an derselben Betriebsspannung hängen und das Signal von einer vorherigen Stufe durchgereicht bekommen. Die Fädeldrahtplatte tut ein Übriges.
Auch OPVs (außer vielleicht LM358 und ähnliche Möhren) benötigen Abblockkondensatoren. Wenn das noch nicht hilft: Bei der (IMHO viel zu) hochohmigen Beschaltung des Summierverstärkers kann ein wenig parasitäre Kapazität zwischen -Eingang und Masse auch zu Schwingungen führen. Die Widerstände würde ich pauschal 10teln, R37, R38, R42, R82, R88 dicht an den OP-Eingang setzen und R42 einen parallelen Kondensator verpassen. Grüße
Hab das mit den Abblockkondensatoren jetzt mal gemacht. Interessant war, dass ich mit 22µ immer noch leichtes feepen hatte, mit einem 47µ parallel ging es dann fast weg. Wenn ich aber noch höher gegangen bin wurde es wieder schlimmer, woran liegt so was ? Gruß Tom
Ähm, wie groß sollte denn der Kondensator paralell zu R42 sein?
Hallo Thomas, da du keinerlei Bandbreitenbegrenzung zu hohen Frequenzen hin in der Analogschaltung hast, wundert mich das Pfeifen nicht. Meine Vorschläge lauten: - R1, R5, R11 und R62 sind zu hochohmig. Ich würde sie 10mal kleiner wählen. - R10 und R36 auf 10k erhöhen und bei IC2a und IC10a vom nicht-invertierenden Eingang nach Masse 100pF NP0 schalten. - Leitungen von IC2a und IC10a zu den Potis R1 und R5 abschirmen und Schirm einseitig auf Signalmasse legen. - R23 und R75 durch Kurzschluß ersetzen. - R14 und R65 auf 100R erhöhen. - Potis der Klangregelung direkt bei den OPamps anordnen! - Alle Poti-Gehäuse mit Signalmasse verbinden. - Bei allen OPamps (Master- und Kuhschwanz-Board) 33p vom invertierenden Eingang zum Ausgang schalten. - Jeder OPamp sollte eine Betriebsspannungssiebung aus 100R und 100µF erhalten. - Wie Thomas schon sagte, beim Master-Board alle Widerstände 10mal kleiner machen. Kai Klaas
Wow, danke, das sind ja gleich ne Menge änderungen > - R10 und R36 auf 10k erhöhen und bei IC2a und IC10a vom > nicht-invertierenden Eingang nach Masse 100pF NP0 schalten. > Was meinst Du mit NP0? > - Potis der Klangregelung direkt bei den OPamps anordnen! Wie meinst Du das? möglichst kurze Kabel? > - Jeder OPamp sollte eine Betriebsspannungssiebung aus 100R und 100µF > erhalten. Als absoluter Analoganfänger? Wie sieht so eine Betriebsspannungssiebung aus? Gruß Tom
Hallo Thomas, >Was meinst Du mit NP0? Das ist das typische Keramikmaterial für einen 100pF Kondensator. >Wie meinst Du das? möglichst kurze Kabel? Eigentlich gar keine Kabel, sondern direkt Verbidnungen! Nicht mehr als ein paar Zentimeter. >Als absoluter Analoganfänger? Wie sieht so eine Betriebsspannungssiebung aus? Wie bei den digitalen Chips sitzt der Kondensator direkt am Versorgungspin und wird auf kürzestem Wege mit der Signalmasse verbunden, die am besten als eine durchgehende Massefläche auf deinem Board ausgeführt wird oder aber zumindest aus dicken Leiterbahnen besteht. Die Versorgungsspannung wird aber nicht direkt dem Versorgungsspannungspin des OPamp zugeführt, sondern über einen 100 Ohm Widerstand. Das ergibt also ein Tiefpaßfilter erster Ordnung für die Versorgungsspannung. Das gleiche machst du jetzt noch bei der negativen Versorgungsspannung. Kai Klaas
Soo, Kuhschwanz ist jetzt still. Allerdings, sobald ich den PGA2311 dahinter mit an die Analog-Stromversorgung hänge pfeifts wieder. Also auch die selbe Spannungssiebung davor anstelle des Kondesatorpaares C1 C2, C9,C10?? Gruß Tom
Hallo Thomas, ich denke, du solltest dringend deine Signalmasse anschauen. Das müssen ganz dicke, kurze Leitungen sein, am besten eine durchgehende Massefläche auf einer Platine!!! Kai Klaas
Momentan halt leider Lochraster. Aber wie gesagt, solange ich den PGA noch nicht an der Analogspannung habe, ist es total still, kein Rauschen, kein Fiepen. Soll ich also die Kondesatoren am Analog V+/- so lassen oder auch durch 100r+100µ Siebung ersetzen? Gruß Tom
Hallo Thomas, >Soll ich also die Kondesatoren am Analog V+/- so lassen oder auch durch >100r+100µ Siebung ersetzen? Nein, die sind eigentlich optimal. Sie sind nicht der Grund fürs Fiepen. Schalte mal vor C3 und C7 100R Widerstände, so wie R14 und R65. Was da pfeift ist mit ziemlicher Sicherheit der Kuhschwanzregler, der durch die Gegenkopplung des Klangregelnetzwerks eine ungesunde Phasenverschiebung erhält. Dann genügt eine schlechte Masseverbindung, eine ungenügende Betriebsspannungsunterdrückung oder eine kapazitive Last am Ausgang und das Teil fängt an zu schwingen. Das Fiepen zeigt ja, daß die Schwingung im hörbaren Bereich liegt, und da ist phasendrehend eigentlich nur das Klangregelnetzwerk aktiv. Man müßte die Stufe mal simulieren, um den Schwachpunkt zu finden. Ich müßte den Aufbau sehen, um feststellen zu können, was da im Argen liegt. Könntest du noch mehr Bilder vom Kuhschwanzregler zeigen? Ändert sich die Frequenz des Fiepens, wenn du an den Klangregelpotis drehst oder die Schalter betätigst? Hast du gute Spannungsregler und sind die ausreichend entkoppelt? Kai Klaas
Hallo Kai, nur noch mal um missverständnisse auszuschließen. Wenn ich mit dem Kopfhörer/PC-Lautsprecher direkt hinter dem Kuhschwanz bin und den PGA nicht an der Analogen +/-5V angeschlossen habe, gibt es gar kein pfeifen. Sobald ich nur den PGA anschließe, ich höre immer noch direkt hinter dem Kuhschwanz, fängt es an zu fiepen. Ist es eigentlich besser die Masse als Stern den einzelnen Punkten zuzuführen oder durchzuschleifen? Ich werd jetzt erst mal Deinen Tipp mit den Widerständen ausprobieren. Lieben Gruß Tom
Hmm, überhaupt keine Veränderung. Wieso eigentlich keinen Tiefpass vor V+, V- des PGAs?
Völlig vergessen, das Pfeifen, ist eigentlich mehr ein leises fiepen + leichtes rauschen. Es ist auch wirklich sehr leise, sobald etwas lautere Musik am Eingang liegt nimmt man es nicht mehr wahr. Verändert sich gar nicht wenn man an den Klangreglern dreht.
Hallo Thomas, >Ist es eigentlich besser die Masse als Stern den einzelnen Punkten >zuzuführen oder durchzuschleifen? Stern! >Wieso eigentlich keinen Tiefpass vor V+, V- des PGAs? Probiers aus. >Verändert sich gar nicht wenn man an den Klangreglern dreht. Ich habe den Kuhschwanzregler auch schnell mal simuliert, aber keinerlei Schwingneigung feststellen können. Höchstens mit extremer kapazitiver Last, aber die hast du ja nicht. Welche Funktion haben eigentlich R2 und R28? Kai Klaas
> Stern! Ah, ja, das sollte ich dann dringend mal ändern > >>Wieso eigentlich keinen Tiefpass vor V+, V- des PGAs? > > Probiers aus. Sobald neue 100µ geliefert werden, sind leider aus > >>Verändert sich gar nicht wenn man an den Klangreglern dreht. > > Ich habe den Kuhschwanzregler auch schnell mal simuliert, aber > keinerlei Schwingneigung feststellen können. Höchstens mit extremer > kapazitiver Last, aber die hast du ja nicht. Oh, super, das ist aber echt lieb gewesen. Die Schaltung ist auch nicht von mir sondern von http://sound.westhost.com/project97.htm Plus einer Menge Anregungen aus dem Board > > Welche Funktion haben eigentlich R2 und R28? Die wurden mir zum Vorspannen der Elkos so angegeben. Ich werde mich jetzt erst mal an eine bessere Spannungsversorgung machen, bei der jetztigen liegt noch eniges im argen. Gruß Thomas
Hallo Thomas, >Die wurden mir zum Vorspannen der Elkos so angegeben. Also, das macht eigentlich niemand so. Du kannst den Widerstand ruhig weglassen. Wenn du das nicht magst, nimm gleich einen bipolaren ELko mit 2,2µF, oder einen Folientyp, z.B den hier http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=B324;GROUPID=3153;ARTICLE=31928;START=16;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=27gfFyQKwQARsAABzNFXEf4c58040ac776b4f6ad59b4a605d8042 Kai Klaas
Die 2 Serien-Elkos sind da nicht gut. Folienkondis Marke WIMA mit 4µ7/50V sind dafür bestens geeignet. Apropos Pfeifen: wie weit ist denn der betreffende PGA2311 aufgedreht, bis es pfeift, rauscht, fiept?
Hallo Thomas, um deine PGA2311 nicht zu zerstören, betreibst du die TL072 mit +/-5V Versorgungsspannung, nicht wahr? Also können am Ausgang maximal rund 4Vs herauskommen. Bei zwei 4,7µF Kondensatoren und 10kOhm Lastwiderstand fällt an jedem Kondensator bei 1kHz eine Spannung von maximal 13,5mVs ab. Bei 100Hz sind es maximal 135mVs und bei 10Hz maximal 1,12Vs. Die erlaubte Sperrspannung von 1,5V pro Elko wird also wohl nie erreicht. Doch selbst, wenn es so wäre, würde der richtig gepolte Elko den falsch gepolten vor Schaden bewahren. In Studiomischpulten findet man übrigens praktisch nur ungepolte Elkos zur Signalkopplung, und das bei +/-15V Betriebsspannung und darüber! Dort wird die Kapazität in der Regel größer gewählt, sodaß der Spannungsabfall am Elko noch geringer ist. Bei 47µF und 10kOhm ergibt sich bei 10Hz und 15Vs Signalspannung am Elko ein Spannungsabfall von nur rund 0,5Vs. Wie wahrscheinlich ist es wohl, ein Signal von 10Hz und 15Vs in einem Mischpult anzutreffen, wenn der Nominalpegel nur um die 1Vs beträgt? Kai Klaas
Ich werde da nen Folienkondensator wie empfohlen reinpacken. Ja, 5V @TravelRec, ich bin mit dem Kopfhörer noch gar nicht am Ausgang des PGA2311 sondern immer noch am Ausgang des Kuhschwanzes. PGA2311 ohne +/-5V kein Pfeifen, sobald ich den an die analoge Stromversorgung anschließe pfeift es. Tom
Hi, wie schon einige vermutet hatten, lags an ner ziemlich unsauberen Stromversorgung. Nachdem ich das korrigiert habe, läufts nun problemlos. Jetzt ist so gut wie Rauschfrei, selbst nachdem ich noch weitere OPVs und noch einen PGA im Signalpfad habe. Ich bin mir aber sicher, dass die anderen Hinweise, wie z.B. die Siebung der OPV-Spannungsversorgungen haben mit sicherheit zur Qualität beigetragen. Danke euch allen und lieben Gruß Tom
Glückwunsch, Thomas! Du siehst, es lohnt sich, den Dingen auf den Grund zu gehen... Kai Klaas
Allerdings! Ich hab dabei wieder ne Menge gelernt. Vor allem, dass es sich lohnt die Dinge einzeln und GLEICH richtig zu machen! Gruß Tom
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