Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bewegungsmelder Energieverbrauch


von Martin M. (mageb)


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Hallo,

wieviel Strom verbraucht einegentlich ein Bewegungsmelder? Hat das schon 
mal einer nachgemessen?

Ist es sinnvoller eine LED oder Energiesparlampe durchleuchten zu lassen 
als einen Bewegungsmelder einzubauen?

Schöne Grüße

Martin

von Michael_ (Gast)


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In der C't-Zeitung war eine Abhandlung. Der schlechteste hatte 17 
Watt!!!
Da ist es besser, eine Lampe durchleuchten zu lassen.
Am besten, Schalter knips/an  knips/aus.

von Martin M. (mageb)


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Das ist ja unglaublich viel. Da muss ich bei meinen Bewegungsmeldern 
erst mal nachmessen.

von Fred (Gast)


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Ich habe mal einen von Conrad mit 7W gemessen.
Der arbeitet intern mit 24V. Ich habe dann diese Spannung direkt 
angeschlossen, da ich ohnehin die 24V da hatte.
Nun verbraucht er <1mA.

Der hohe Verbrauch kam nur durch die Wandlung 230V -> 24V über eine 
R-C-D Schaltung.

Tolle Erfindung die Dinger, den Verbrauch sieht ja keiner - leuchtet ja 
schliesslich nichts und alle sind glücklich, sogar der Energieversorger.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Tolle Erfindung die Dinger, den Verbrauch sieht ja keiner

Na die Wärme sollte man schon spüren können, so ab 2 Watt aufwärts. 
Meine Bewegungsmelder waren nie merklich warm -- im Gegensatz etwa zu 
Steckernetzgeräten gleicher Größe/Bauart. Oder mein DSL-Modem, dass ist 
mit 10 Watt schon richtig heiß, obwohl deutlich größer.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wenn der Bewegungsmelder ein ordentlich dimensioniertes 
Kondensator-Netzteil hat, verbraucht er zumindest für den Zähler an der 
Wand: gar nichts.

von Frank aus Köln (Gast)


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Hallo Martin,

es gibt von ELV einen PIR13 Bausatz, die Stromaufnahme von dem Ding
liegt bei 40µA. Allerdings detektiert das Teil wirklich nur die 
Bewegung,
eine evtl. Verzögerung musst Du dann noch selber dahinter bauen.

Gruß aus Köln

Frank

von Martin M. (mageb)


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Hallo Frank,

man könnte ja eine einfach energiesparende Verzögerung mir einem RC 
Glied bauen. Ich werd mal meine billigen Bewegungsmelder messen. 
Vieleicht ist es ja garnicht so schlimm wie ich befürchte.

Gruß

Martin

von Harald Schweiger (Gast)


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Ich hatte Jahre nach Ihrer Diskussinon das gleiche Problem. 
Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder auf 50 W und 30 W LED Strahler 
umgestellt.
Standby-Strom gemessen und x 230 V = 8 W. Als Elektroingenieur und 
Thermografie-Dienstleister gab mir das schwer zu denken. Die 8 W müssen 
nämlich vor allem in Wärme verbraten werden, was nicht geschah (Messung 
mit Thermokamera, die <0,05°C auflöst).
Also nachgedacht und recherchiert sowie zusätzlich einen ganz normalen 
Stromzähler angeschlossen. Siehe da, er drehte sich bis zum Anschlag 
rückwärts, wenn die Bewegungsmelder im Standby sind. Das ist ein 
eindeutiger Hinweis auf Blindleistung, die der stromzähler nicht 
"sieht". Elektronische Meßgeräte erfassen jedoch den Strom, unabhängig 
von der Phasenlage.
Erklärung:
Kreuzspulmeßwerke in Stromzählern messen Wirkleistung und können 
Blindleistung nicht erkennen. Im Bewegungsmelder ist ein 
"Kondensatornetzteil", wo die 230 V statt mit einem Widerstand, der 
echte Verlustleistung erzeugt mit einem geschickt dimensionierten 
Kondensator auf die Niederspannung des Bewegungsmelders gebracht und in 
Gleichstrom gewandelt wird. Der Kondensator verschiebt die Phasenlage 
zwischen Strom und Spannung um 90°. Vereinfacht gesagt wenn die 
sinusförmige Spannung im Minimum ist, fließt der höchste Strom (was sehr 
wenig ist). Ist das Spannungsmaximum erreicht, wurde der Kondensator 
aufgeladen und zieht bis zur nächsten aufsteigenden Sinuswelle keinen 
Strom mehr.
Die überall käuflichen elektronischen Energiemeßgeräteerfassen auch den 
blindstrom, multiplizieren ihn mit der Spannung, in der Annahme gleicher 
Phasenlage, was zum Irrglaube führt, die Bewegungsmelder brauchen irre 
viel Verlustleistung. Real habe ich faktisch 0 W gemessen, sogar noch 
etwas weniger, weil der Zähler kurz rückwärts läuft. Das Ganze natürlich 
reproduzierbar. Ab sofort messe ich Standby-Leistung nur noch mit einem 
echten Stromzähler, weil der auch im Haus verbaut ist. Dreht er sich 
nicht, kostet es auch nichts.

von klaus2 (Gast)


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Hm, die guten Zähler messen doch COS phi mit, wieso also nicht auch die 
korrekte Wirkleistung? Kommt aber auf das Gerät an, in der CT war einer 
empfohlen, der einen dedizierten U/W messchip nutzt...

Klaus.

von Stefanus (Gast)


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Ich habe eine Batteriebtriebene LED Leuchte mit Bewegungsmelder im Bad, 
da hält ein Satz Akkus (3xMignon) ca. 3 Monate.

Die Bewegungsmelder für Netztbetrieb hingegen brauchen teilweise mehrere 
Watt. Genau deswegen habe ich die Batteriebetriebene Variante 
installiert.

von Martin M. (mageb)


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Hallo Harald,

wenn es dein Bewegungsmelder schafft den Zähler rückwärts laufen zu 
lassen brauche ich den auch unbedinngt. ;) Ein Verbraucher der weniger 
als Null Watt an Leistung aufnimmt ist bei mir immer willkommen. Schon 
mal was von einem Perpetuum Mobile gehört? :P

Aber mal im erst: Wenn der Zähler rückwärts läuft ist das doch ein 
eindeutiger Inziez für einen Messfehler.

Ich habe mit einen günstigen elektronischen Leistungsmesser 0,5 W bei 
meinem günstigen Bewegungsmelder gemessen, wobei die kleinste Auflösung 
0,5 W ist.

Die Theorie mit der Blindleistung könnte stimmmen, wobei sich die frage 
stellt: Sind Kondensatornetzteile übehaupt noch zugelassen? Stichwort 
Leistungsfaktorkorrektur PFC
Die ganzen elektonischen Netzteile sollten somit kaum noch Blindleistung 
beziehen.

Viele Grüße
Martin

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin Martin schrieb:
> wobei sich die frage
> stellt: Sind Kondensatornetzteile übehaupt noch zugelassen?

Was wohl ist in "LED-Glühlampen" für Netzspannungsbetrieb verbaut?

von Martin M. (mageb)


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Hallo  Stefanus,

alle 3 Monate 3 Batterien? Und das soll günstig sein? Schon mal 
nachgerechnet?

Eine Mignon Betterie hat ca. 2,5 bis 3 Ah je nach Qualität. Das sind bei 
1,5 V 4,5 Wh im besten Fall. Ich sage mal eine Batterie kostet ca 0,5 
bis 1€ je nach Menge die man kauft. Somit kosten eine Kilowattstunde im 
günstigsten Fall 0,5€ /4,5Wh *1000 = 111€/kWh. Zum Vergleich mein 
Versorger nimmt 0,28€ pro kWh. ;)

Wenn ich jetzt meinen Bewegungsmelder mit 0,5W durchgehend am Netz 
betreibe ergeben sich 0,5W  24h  30,5 Tage/Monat * 3 Monate =  1,098 
kWh. Was somit ca. 0,28 Cent an Energiekosten für meinen Bewegungsmelder 
in 3 Monaten entspricht. Und für 0,28 Cent bekommt man bestimmt keine 3 
Batterien die 3 Monate halten.

Also einen guten Bewegungsmelder mit wenig Eigenvebrauch kaufen ist 
deutlich günstiger und irgendwie praktischer als immer Batterien 
tauschen. Da kann man besser was am Strompreis machen. Ich ernte 
inzwischen einen Großteil meiner verbrauchten Energeie selbst mit einer 
PV-Anlage und habe damit nur Engergiekosten von 0,15€ pro kWh.

Viele Grüße
Martin

von Martin M. (mageb)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Was wohl ist in "LED-Glühlampen" für Netzspannungsbetrieb verbaut?

Schon mal eine aufgemacht? Da ist in der Regel kein Kondensatornetzteil 
drin. Drin ist eine Tiefsetzsteller ähnliche Schaltung welche durch 
hochfrequente Taktung einen sinusähnlichen Strom aus den Netz zieht. 
Dieser Strom wird anschließend mehr oder weniger gut geglättet. So wird 
nicht wie bei Kondensatornetzteilen üblich nur zu der Spitze der 
Sinuswelle der Spannug ein Strom aus dem Netz gezogen.

von D. V. (mazze69)


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Ich habe mal einen GU10 Strahler mit mehreren LEDs repariert. Da war nur 
ein brauner (und defekter) Lutschbonbon mit irgendeiner Kapazitätsangabe 
drin.

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