Hallo zusammen, ich würde mir gerne für den Prototypen-Bau eine Sprühätzanlage zulegen. Habe mich im Internet schon etwas erkundigt, bin nun aber etwas unsicher... da es scheinbar viele "faule" Eier gibt. Die HWE-SA1 die es bei eBay etc. gibt sollen ja ziemlich bescheiden sein. Sie darf ruhig etwas mehr kosten, sollte aber auch was taugen. (Schon etwas Professioneller, also kein selfmade Ätzen in der Plastikschale :-)) - Noch halbwegs bezahlbar sollte sie sein Könnt ihr mir da irgendeine empfehlen? am besten in einem Set mit UV Belichter usw. Benötige ich sonst noch irgendwelche speziellen Geräte? Vielen Dank. Grüße, Frank
Sprühätzanlagen benutzt man bevorzugt mit Salzsäure/Wasserstoffperoxid. Weil das Mittel exotherm reagiert erhitzt es sich an der dünnen Benetzungsschicht von selbst. Aber Salzsäureanlagen erzeugen korrosive Gase, müssen also in einem abgetrennten belüfteten Raum ohne weitere Metallgegenstände aufgestellt werden. Wer hat so was schon? Der Aufwand lohnt nur, wenn man das Kupfer recykeln will. Willst du das? Wenn nein, lohnt kein Salzsäureverfahren und damit keine Sprühätzmaschine. Man kann zwar auch Sprühätzanlagen mit Eisen(III)chlorid fahren, aber da muss man besonders teures besonders gereinigtes "analytisches" nehmen, weil einem billig produziertes "technisches" sonst die Düsen verstopft, das lohnt finanziell nicht. Eisen(III)chlorid verwendet man bevorzugt in Schaumätzanlagen weil es von selbst schäumt und man sowieso (auf 70 GradC) heizen muss. (Natrium-)persulfat hingegen verwendet man bevorzugt in der Blubberätzmaschine, weil es eben NICHT schäumt (und durchsichtig ist) und den durchgeblasenen Sauerstoff braucht. Natriumpersulfat in der Sprühätzanlage führt zu ständiger Kristallbildung und damit zu Problemen. Mit allen 3 Verfahren ist man in der Lage, eine Platine in weniger als 1 Minute zu ätzen. Wer das nicht hinbekommt, muß keine andere Anlage kaufen, sondern einfach mal lernen seine Prozesse in Griff zu bekommen.
Ich habe eine Ätzküvette von HWE. Wenn die Sprühätzanlage genauso toll verarbeitet ist, gute nacht!
Also von HWE lass ich die Finger :-) Was ist denn dann zu empfehlen? Ätzküvette oder Schaumätzanlage? Preis/Leistung? Was würdet ihr mir empfehlen? Von welchem Firmen gibt es denn gute Anlagen? Grüße, Frank
Wenn die Geräte von HWE so bescheiden sind, wäre das doch mal eine Marktlücke, wenn Bungard, Isert, Lemmen, oder wer sonst da noch ist nichts gescheutes anbieten.
Hallo Von Bungard gibt es richtig gute Sprühätzanlagen. Ich habe während meiner Ausbildung mit solch einer Maschine gearbeitet. Die haben sie aber nicht im Internet auf ihrer Seite. Kannst ja mal direkt anfragen. Die kostet aber bestimmt mehr als Du ausgeben willst. Darum werben Sie die Maschinen denke ich auch nicht im Internet an, weil sich Privatpersonen solch eine Anlage eh eher unwahrscheinlich zulegen. Grüße Bean
Die benötigt ja auch locker den Platz einer Waschmaschine und den Platz hat man oft schon belegt.
Die kleinen Anlagen, die von BUNGARD vertrieben werden, sind aus der Fertigung von MDA. Die große Sprühätzanlage mit rotierendem Sprührohr "Jet" kommt direkt von der Fa. Bungard. http://www.mdaelektronica.nl/nl/dept_18.html
HabNix schrieb: > .... Die große Sprühätzanlage mit rotierendem Sprührohr > "Jet" kommt direkt von der Fa. Bungard. Hallo, eine Anlage mit rotierenden Düsen ist zwar deswegen interessant, weil man keine säurefeste Pumpe braucht (Fliehkraftprinzip), aber man kann damit grundsätzlich nur einseitig ätzen - für Leiterplatten also nicht mehr geeignet (was anderes sind Schilder o.ä.). Soweit ich mich erinnere, heiss das "Heinrici"-Prinzip. Damit hat mein Vater in den 50er Jahren Druckklischees geätzt. Gruss Reinhard
Es werden inzwischen auch Anlagen mit zwei rotierenden Sprührohren angeboten, die gleichzeitig beidseitig ätzen können. Ich glaube nicht, daß jemand, der sich für eine billige HWE-Ätzanlage interessiert, eine Bungard oder Welisch-Profi-Anlage zulegen wird.
Die Frage ist immer was man ausgeben will. Wenn man aber beruflich jeden Tag fünf Leiterplatten ätzen muss, wird natürlich in eine solche Maschine viel mehr Geld investiert, als in eine Hobby-Anlage. Ich habe eine Sprühätzanlage von HWE und bin zufrieden. Ich habe vorher noch nie so feine Leiterbahnen doppelseitig ätzen können. Ein FT232RL mit seinen 0.5er Leiterbahnen ist kein Problem. Meine Kollegen haben mit ihren Blubberätzanlagen keine besseren Ergebnisse erzielt. Beidseitig kann man ätzen, wenn man zwei rotierende Düsen-Rohre hat. Ich ätze mit Natriumpersulfat. Wenn Ätzprobleme auftreten, liegt es an der Belichtung. Bei einer größeren Menge an Leiterplatten wird mein Belichter zu heiß und die Intensität der Lampe lässt nach :-( Auf längere Sicht wird hier noch ein kleiner Ventilator eingebaut. Es fehlt nur noch ein Staubfilter. Ich brauche für das Ätzen zwischen 6-13 Minuten. Das hängt von dem Alter der Lösung ab. Ob eine stärkere Konzentration die Ergebnisse noch weiter verbessert, habe ich noch nicht ausprobiert. Eine kürzere Ätzdauer währe aber sehr schön. Bei der Anlage von HWE ist mir der Platinenhalter schon zwei mal gebrochen. Ein kleiner Tropfen Kleber hat mir dann aber wieder jeweils für ein Jahr Ruhe gegeben. Die Heizung habe ich auch ausgetauscht, weil ich so dämlich war auf den warmen Glaskörper eiskaltes Wasser zu gießen. Ich habe bisher auch die Platinen in der Anlage entwickelt. (Entwicklungszeit: 45s). In Zukunft werde ich aber wohl die Platinen in einer Schalte entwickeln, damit die Abläufe geschachtelt werden können.
>Wenn man aber beruflich jeden Tag fünf Leiterplatten ätzen muss, >wird natürlich in eine solche Maschine viel mehr Geld investiert, >als in eine Hobby-Anlage. Ich frage mich nur welcher Betrieb bei den Umweltauflagen da noch einen Maschinenpool bereit hält und das alles selber macht. Stellen, die darauf hindeuten (außer von Leiterplattenherstellern) habe ich in meiner Region noch nicht gesehen. Allerdings könnte ich mir denken, das viele da nicht viel Wind rum machen um keinen Ärger mit den Behörden zu bekommen.
Bezüglich der Umweltauflagen habe wir Hobbyätzer es einfacher. Nach meinem Wissensstand darf kein gebrauchter Entwickler und keine Ätzlösung ins Abwasser gelangen. Ich bringe die geringen Mengen getrennt zur Sondermüll-Sammelstelle. Die Abgabe ist bei uns bei den geringen Mengen für Privatpersonen kostenlos. Bis die Kanister voll sind vergeht schon eine größere Zeitspanne.
Hallo zusammen, es ist bei mir reines Hobby, allerdings möcht ich schon des öfteren Platinen ätzen. (Ich werd mit einem Kollegen zusammen eine kaufen, der wird dann auch öfters mal Platinen damit ätzen) Sollte also nicht bei der 3. Platine außeinander fallen ;-) Wie sind denn die von Reichelt? Blubber für 115eur http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=23418;PROVID=2402 Sprühätz für 490eur http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=50260;PROVID=2402 Beides von "PROMA" Klar, preislich sind das erstmal Welten... vorallem da so ein Belichter locker mal noch 200eur extra kostet. Ist die Frage ob sich die Sprühätzanlage Preis/Leistungsmäßig lohnt. Ich würde die Platinen gerne ohne all zu viel Aufwand ätzen. Ob der vorgang nun 5min oder 15min dauert, ist aber egal. Das Endergebnis zählt natürlich auch. Also auch feine Leiterbahnen sollten sauber sein. Grüße, Frank
> Ich brauche für das Ätzen zwischen 6-13 Minuten. Du hast also deine Chemie noch lange nicht im Griff, denn 1-2 Minuten sind erreichbar. > Ich habe vorher noch nie so feine Leiterbahnen doppelseitig ätzen können So fein können sie nicht sein, denn die Feinheit der Leitbahnen hängt von der Unterätzung ab, und diese wiederum von der Ätzdauer. Deine ist viel zu lang. > Meine Kollegen haben mit ihren Blubberätzanlagen keine besseren Ergebnisse erzielt. Wenn sie auch 6 Minuten brauchen :-( Praktisch gesehen sind mit allen Ätzmethoden dieselben Ergebnisse erzielbar, wenn man denn die Chemie in Griff hat und auf die minimalen Ätzzeiten kommt. Du demonstrierst, daß man sich für viel Geld immer mal wieder eine andere Anlage kauft, an statt dass man lieber lernt, die vorherige richtig zu bedienen. Ja, es braucht bestimmte Temperaturen, ja, es braucht bestimmte Verwirbelung, ja, es braucht Katalysatoren, ja, es braucht eine vollständige Entfernung des Resists und nicht ein Abätzen von deren Reste und damit eine Belichtungsreihe, ja, es braucht jedensmal eine Anpassung an Umgebunngstemperatur und Lampenalter des Belichters (es sei denn, der zählt nicht Zeit, sondern Lichtmenge).
MaWin schrieb: > So fein können sie nicht sein, denn die Feinheit der Leitbahnen hängt > von der Unterätzung ab, und diese wiederum von der Ätzdauer. Deine ist > viel zu lang. Das ist technischer Blödsinn. Die Ätzrate ist bei einer bestimmten Technologie seitwärts so gross wie nach unten, daher ist die Unterätzung der Ätztiefe proportional. Nochmal für Ultra-Dummies: trägt das Ätzmittel zum Epoxid hin nur langsam ab, dann schreitet auch die seitliche Unterätzung entsprechend langsam fort. Die einzige Möglichkeit, das Verhältnis zu ändern, ist das Sprühätzen: durch den Sprühdruck wird in Sprührichtung stärker abgetragen, professionell wird das noch durch Flankenschutzmittel verstärkt. Aber auch hier gilt: wirkt das Ätzmittel durch Verbrauch langsamer, dann in beiden Richtungen. Es ist höchstens möglich, dass die Wirkung allgemein sehr ungleichmässig wird, wenn das Ätzmittel stark verbraucht ist. In Profimaschinen wird aber sowieso kontinuierlich gefahren, also immer mit der gleichen Konzentration. Gruss Reinhard
>Blubber für 115eur >http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=23418;PROVID=2402 Pro - preiswert Contra - mit den üblichen Küvetenätzmitteln teilweise beachtliche Aufheizzeit notwendig Sprühätz für 490eur http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=50260;PROVID=2402 Pro - Mit FE3CL bei Zimmertemperatur Aufheizen nicht unbedingt nötig - Alle Becken mit dran - Noch feinere Strukturen möglich Contra - teuer bei, wie man liest, nicht so deutlich besserer Qualität wie HWE Bungard Sprühätzanlage Splash bzw. Kombianlage (mit mehreren Becken) Splash Center Pro - bereits genannte Vorteile von Sprühätzanlagen - zweiseitige Ätzung - Viele Details der Anlage ... eben für anspruchsvollen Prototyping-Betrieb - mit Glück gebraucht sehr, sehr günstig zu bekommen (habe meine für 160,- Euro geschossen) Contra - Neu für Hobby nahezu unbezahlbar (ca. 3000,- Euro für Splash Center ?) - Enorme Füllmengen (kann man durch Verdränger kompensieren) - Den Platzverbrauch einer Waschmaschine darf man mindestens einplanen :)
> Das ist technischer Blödsinn. http://www.peters.de/service_d/schulungsblaetter/chem_aetz_d.pdf Beitrag "Platinen richtig belichten"
MaWin (Gast) wrote: >> Ich brauche für das Ätzen zwischen 6-13 Minuten. > Du hast also deine Chemie noch lange nicht im Griff, denn 1-2 Minuten > sind erreichbar. Wenn du solche Zeiten hier angibst, dann musst du auch dazu schreiben um welche Ätzlösung es geht. Mit NaPS erreichst du niemals 1-2 Minuten (weißt du vermutlich selber). >> Ich habe vorher noch nie so feine Leiterbahnen doppelseitig ätzen können > So fein können sie nicht sein, denn die Feinheit der Leitbahnen hängt > von der Unterätzung ab, und diese wiederum von der Ätzdauer. Deine ist > viel zu lang. Natürlich spielt die Zeit eine Rolle, aber um die Mindestätzzeit bis das Leiterbild voll freigelegt ist kommst du nun mal nicht herum und das hängt von einigen Faktoren ab und von der verwendeten Ätzlösung. Wo also sollte der Vorteil sein für Leiterplatten die in 1-2 Minuten fertig sind bezogen auf die Unterätzung?
Mawin schrieb: >Man kann zwar auch Sprühätzanlagen mit Eisen(III)chlorid fahren, aber da >muss man besonders teures besonders gereinigtes "analytisches" nehmen, >weil einem billig produziertes "technisches" sonst die Düsen verstopft, >das lohnt finanziell nicht. Falsch! Die große Sprüh-Ätze von Bungard wird mit ganz normalem Eisen3 betrieben. Bei den Mengen, die die fasst kriegste für die Ersparnise schon fast einen Gebrauchtwagen. >> Ich brauche für das Ätzen zwischen 6-13 Minuten. >Du hast also deine Chemie noch lange nicht im Griff, denn 1-2 Minuten >sind erreichbar Und du hast keine Ahnung! Eine gute H202+HCL-Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass keine Gaswolke entsteht, sondern der Ätzvorgang geruchslos und ohne blubbern abläuft. Sicher erreichbar mit 10-15%iger HCL-Lösung und etwas Feingefühl beim dosieren des H202. Da kommt man auf Ätzzeiten von 6 - 8 min und Leiterbahndicken reproduzierbar bis 6 mil bei 35um Kupfer. Das nennt sich dann sicher im Griff. Konzentrierte Lösungen zusammen zu kippeb um auf 2 min zu kommen kann jeder. Die Unterätzungen bei der Methode suchen ihresgleichen.
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