Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Darf sich ein Master als Dipl.-Ing. bezeichnen?


von A. F. (chefdesigner)


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Ich habe anlässlich der Frage, "irreführender Titel" mal ein wenig auf 
XING recherchiert.

Was mir aufgefallen ist: Nicht wenige haben an einer FH studiert, führen 
aber den Titel Dipl.-Ing.!

Einige tun es mit der Begründung, sie seien ja im Masterstudiengang 
gewesen.

Dürfen sich Master denn Dipl.-Ing. nennen?

Und umgekehrt?

: Gesperrt durch Moderator
von Master of Dipl. Ing. (Gast)


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... also irgendwann werden die endlosen Diskussionen, wann man ein 
Diplom hat oder doch nur Master, die Batchelor nur Versager sind und ab 
wann überhaupt eine (akademische) Lebensberechtigung hat, langweilig!

von Gastino G. (gastino)


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Man darf sich exakt als das bezeichnen, was auf der Abschlussurkunde 
steht. Steht da "Herr Blubb bekommt hiermit den akademischen Grad 
'Master of Disaster (M.Sc.D.)' verliehen", dann hat er seinen 
akademischen Grad exakt so zu führen. Also entweder "Master of 
Disaster" oder "M.Sc.D.".

Die Regelung gilt ebenso bei der Promotion oder dem Bachelorabschluss 
oder dem FH-Diplom (auch wenn da das "(FH)" immer wieder gern 
"vergessen" wird). Ist eigentlich ganz einfach.

von Till (Gast)


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Ihr habt Sorgen.

Viele von uns bekommen keine Anfangsstelle und kämpfen um die Existenz. 
Eure größte Sorge ist nur was auf der Visitenkarte stehen darf.

von yannik (Gast)


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"Man darf sich exakt als das bezeichnen, was auf der Abschlussurkunde
steht."

das ist so nicht richtig - zb bei im Usland erworbenen abschlüssen (muss 
teilweise die uni angegeben werden bzw man darf m.E. auch die dt. 
Entsprechung nehmen! dh ein amerikanischer phd dürfte sich dr. nennen. 
evenetuell darf man mit einen im ausland erworben master (sofern  als 
gleichwertig zum Diplom anerkannt (von der zuständigen dt. Behörde)) 
sich nicht Diplom nennen dürfen?

von Paul (Gast)


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>dh ein amerikanischer phd dürfte sich dr. nennen.
>evenetuell darf man mit einen im ausland erworben master (sofern  als
>gleichwertig zum Diplom anerkannt (von der zuständigen dt. Behörde))
>sich nicht Diplom nennen dürfen?

Das stimmt nicht. Es kommt zu keiner Umschreibung auch wenn man einen 
gleichwertigen Titel hat. Aus dem Master wird kein Unidiplom und aus dem 
PhD kein Dr.

Ein Master hat einen mehrzügigen Studiengang mit Modulen und ECTS 
abgelegt, der Unidiplomer einen einzügigen Studiengang. Der PhD ein 
Doktoratsstudiengang (mit Unterrichtseinheiten) ein Dr. eine 
selbständige wissenschaftliche Arbeit auf einem! Gebiet abgelegt. Die 
formale Wertigkeit ist gleich, der Inhalt nicht. Dazu gibt es eindeutige 
Aussagen der KMK.

von Herbert Beck (Gast)


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Es stimmt doch, ein Ing. grad. fh. darf sich ja auch als Dipl-Ing (FH) 
bezeichnen!!

von Paul (Gast)


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Ein Ing. grad. fh. ist ein Hirngespinst von Dir. Gab es nie. Ich 
empfehle die gepflegte Beachtung der juristischen Lektüre:

Zimmerling: "Akademische Grade und Titel" aus dem Dr.-Otto Schmidt 
Verlag, Köln

Dort wird auch der letzte Gestrige über den Hintergrund der 
Nachdiplomierung und warum juristisch eine Nachdiplomierung keine 
Gleichwertigkeit ist,
aufgeklärt.

In Kurzform:

Gleicher Wortlaut ja, aber es gibt einen staatl. Titel Dipl.-Ing. (Fh) 
und einen akademischen Grad (Dipl.-Ing. (FH). Inhalt und Rechtslage 
völlig verschieden.

von haha (Gast)


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@Paul
Und ich empfehle dir mal von

Finsterbusch: "Prinzessin Lillifee und das kleine Reh" aus dem 
Coppenraht, Münster Verlag

Dort geht es um ein kleines Reh welches von einer Hexe gefangengehalten 
wird.

von Gastfreundlichkeit (Gast)


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@Gammel
Vielleicht (Hilfs-)Ingenieur...

von Dipl.-Ing. (Gast)


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> @Gammel
>> Vielleicht (Hilfs-)Ingenieur...

ganz genau!

von Paul (Gast)


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>@Paul
>Und ich empfehle dir mal von

>Finsterbusch: "Prinzessin Lillifee und das kleine Reh" aus dem
>Coppenraht, Münster Verlag

Na, hab' wohl voll ins Schwarze getroffen...

von Besorgter (Gast)


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>Dort geht es um ein kleines Reh welches von einer Hexe gefangengehalten
>wird.

Ich hoffe das Reh kommt wieder frei?!

von Boxi B. (boxi)


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Das Reh stirbt!

von Tobias (Gast)


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Diplom-Ingenieure werden an Hochschulen (Universitäten, Technische 
Hochschulen, Fachhochschulen) und Berufsakademien ausgebildet. Der 
akademische Grad bzw. die staatliche Abschlussbezeichnung kann 
grundsätzlich nur so geführt werden wie in der verleihenden Urkunde 
angegeben. An Universitäten wird der akademische Grad „Diplomingenieur“ 
vergeben. In einigen Fällen kann der akademische Diplomgrad um die 
Bezeichnung der Hochschule ergänzt werden. An bayerischen Universitäten 
kann der Diplomgrad auch um den Zusatz „Universität“ ergänzt werden 
(„Diplomingenieur Universität“, „Dipl.-Ing. Univ.“). Seit 1987 verleihen 
Fachhochschulen den akademischen Grad Dipl.-Ing. bundeseinheitlich mit 
dem Zusatz „FH“, also als „Diplom-Ingenieur (FH)“ oder „Diplom-Ingenieur 
(Fachhochschule)“, abgekürzt „Dipl.-Ing. (FH)“ (davor ohne den 
FH-Zusatz). An Berufsakademien wird der entsprechende Abschlusstitel als 
staatliche Bezeichnung mit dem Zusatz „BA” bzw. „Berufsakademie“ 
verliehen. Im Rahmen des Bologna-Prozesses werden die Diplomstudiengänge 
durch die Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzt.
(Zitat aus Wikipedia)

Auch Dipl.-Ing (FH) ist ein akademischer Grad!

von Ollz (Gast)


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Wer sich Ingenieur nennen darf (egal ob mit was davor (Dipl.) und/oder 
was dahinter (FH)) ist in den jeweiligen Ingenieurgesetzen der Länder 
festgelegt.

Hier zum Beispiel das Bayerische 
http://www.verwaltung.bayern.de/Titelsuche-.116.htm?purl=http%3A%2F%2Fby.juris.de%2Fby%2FIngG_BY_rahmen.htm

Welche Abschlüsse verliehen werden ist in den jeweiligen 
Hochschulgesetzen der Länder festgelegt. Ein Ausschnitt aus dem 
bayerischen Hochschulgesetz:

http://www.verwaltung.bayern.de/Titelsuche-.116/index.htm?purl=http%3A%2F%2Fby.juris.de%2Fby%2FHSchulG_BY_2006_Art66.htm

Wie die Grade zu führen sind, legen ebenfalls Hochschulgesetze fest. 
Nochmal Bayern:

http://www.verwaltung.bayern.de/Titelsuche-.116/index.htm?purl=http%3A%2F%2Fby.juris.de%2Fby%2FHSchulG_BY_2006_Art67.htm

Die Trolle, die hier immer wieder mit irgendwelchen Aussagen kommen, 
vermeiden natürlich möglichst von diesen Gesetzen (die jeder 
Normalsterbliche finden und lesen kann) Kenntnis zu nehmen.

> Was mir aufgefallen ist: Nicht wenige haben an einer FH studiert, führen
> aber den Titel Dipl.-Ing.!

Da es in der Vergangenheit Bundesländer gab, die an FHs den "Dipl.-Ing." 
und nicht den "Dipl.-Ing. (FH)" verliehen haben, kann das richtig sein. 
Besonders dann, wenn die jeweiligen Landesgesetze vorschreiben, dass sie 
den Grad genau so führen müssen, wie auf ihrer von einer Hochschule des 
jeweiligen Bundeslandes ausgestellten Diplomurkunde angegeben.

von gamon (Gast)


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wie ist es eigentlich wenn man zuerst dipl. ing gemacht hat und danach 
master of science? wie nennt man sich dann?

von Ich (Gast)


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wenn es der gleiche Bereich ist, nur letzten Titel

von gamon (Gast)


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also sagen wir dann z.B dipl.ing Energietechnik und Master in 
Automatisierungstechnik wie ist es dann oder geht es alles unter 
Elektrotechnik?

von yannik (Gast)


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Paul

wikipedia:
Ein in einem EU-Staat erworbener Doktortitel kann in Deutschland als 
„Dr.“ ohne weitere Zusätze oder Herkunftsangabe geführt werden.[1] Das 
gleiche gilt nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 21. 
September 2001 in der Fassung vom 15. Mai 2008 für Doktortitel bzw. 
Ph.D. Titel, die in Australien, Israel, Japan oder Kanada erlangt 
wurden. Ph.D. Grade, die in den USA erlangt wurden, können in 
Deutschland ebenfalls ohne weitere Zusätze als "Dr."

von Ollz (Gast)


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Nachtrag: Nordrhein-Westfalen ist besonders lusting. Die haben ein 
Hochschulfreiheitsgesetz (WTF?).

http://www.innovation.nrw.de/downloads/Hochschulrecht.pdf

In § 66 Hochschulgrade, Leistungszeugnis

> ...
> Der Grad kann mit einem Zusatz verliehen werden, der die verleihende
> Hochschule bezeichnet; er kann auch ohne diesen Zusatz geführt werden.
> ...

von Ingenieur (Gast)


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Ich habe meinen Ingenieur in 10 Monaten in der Oberklasse gemacht, war 
vorher Elektrotechnikermeister!!!
Leider gibt es für diese Ausbildung nichtmehr viele Schulen in Dtl.
Aber ich darf mich jetzt definitiv Ingenieur nennen! Und mit 
Berufserfahrung
kann ich mir auch ein Diplom ausstellen lassen, wurde uns mal gesagt!!!

von blabla (Gast)


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@gamon

Ich (Max Mustermann) habe in Diplomingenieur in X an einer deutschen Uni 
und einen "Master of Science with a Major in Y" an einer staatlichen Uni 
G in den USA.

Ich darf mich beispielsweise so nennen

Dipl. Ing Max Mustermann, MS (G*)

wobei G* die offizielle Abkürzung für die Uni ist und MS die offizielle 
Abkürzung des Titels ist (an dieser Uni).

von Bertold (Gast)


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yannik (Gast) schrieb:

>wikipedia:
>Ein in einem EU-Staat...

Was wieder mal beweist, dass Wikipedia keine zuverlässige Quelle ist.

von gamon (Gast)


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naja gut ich habe die beiden titel auf deutsche institutionen bezogen.

von game on (Gast)


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Dann eben
Dipl.-Ing. Max Mustermann, M.Sc.  ???
Mensch, macht's halt nicht immer so kompliziert!

von blabla (Gast)


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Man kann evtl auch
Dipl. Ing. M.Sc. Max Mustermann schreiben oder
Max Mustermann, Dipl. Ing., M.Sc.

von yannik (Gast)


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naja das steht so auch fast wörtlich auf der seite der kmk...
http://www.kmk.org/wissenschaft-hochschule/internationale-hochschulangelegenheiten/fuehrung-auslaendischer-hochschulgrade.html

und die kmk sollte doch eine anständige quelle sein,oder?;D
(vielleicht solltest du mal deine quelle preisgeben... bevor du 
wikipedia diskreditierst )

von Paul (Gast)


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@Yannik:

Deine Aussage lt. Wiki und Dein Link zur KMK widersprechen sich aber. 
Aus einem PhD wird ohne Antrag nicht einfach ein Dr..

>Ich habe meinen Ingenieur in 10 Monaten in der Oberklasse gemacht, war
>vorher Elektrotechnikermeister!!!
>Leider gibt es für diese Ausbildung nichtmehr viele Schulen in Dtl.
>Aber ich darf mich jetzt definitiv Ingenieur nennen! Und mit
>Berufserfahrung
>kann ich mir auch ein Diplom ausstellen lassen, wurde uns mal gesagt!!!

Oberklasselehrgänge für Techniker oder Meister gibt es nur (noch) im 
Bergbau. Eine Sonderreglung, die praktisch ein Relikt aus der Zeit der 
Ingenieurschulen und Fachschulingenieure ist. Man kann praktisch seinen 
2- Jahres-Fachschulabschluß als Techniker in knapp einem Jahr zum Ing. 
(grad.) aufwerten. Später konnte man dann durch Nachweis einer 5 (West) 
bzw. 3 (Ost) jährigen Berufstätigkeit auf kostenpflichtigen Antrag das 
Recht erwerben, den staatlichen Titel!!!!! Dipl.-Ing. (FH) tragen zu 
dürfen.

Die Antragsfrist auf Nachdiplomierung zum staatl. Titel Dipl.-Ing. (FH) 
ist am 31.12.2008 ausgelaufen. Somit kannst Du den Ing. der Oberklasse 
auch nicht mehr zum Dipl.-Ing. (FH) hochkaufen!

Freilich bist Du weiterhin berechtigt, Dich lt. Ing.-Gesetz Ingenieur 
bzw. Betriebsführer zu nennen.

von Paul (Gast)


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>Auch Dipl.-Ing (FH) ist ein akademischer Grad!

@ Tobias

*Es gibt einen staatl Titel Dipl.-Ing. (FH). Das sind die ehemaligen 
Ing. (Grad. ) der Fachschulen.
Diese konnten nach Nachweis einer einschäg. Berufstätigkeit einen 
kostenpflichtigen Antrag auf Nachdiplomierung beim Kultusminsiterium 
stellen.
Danach durften sie sich so nennen, erhielten aber keine Hochschulrechte 
(Masterzulassung) und keine Neueinstufung im ÖvD.

Der Staat (KM) darf keine akademischen Grade vergeben!

*Es gibt einen akademische Grad Dipl.-Ing. (FH) nach ordnungsgemäßen 
Studium an einer FH oder IngenieurHOCHscbule IHS der DDR. Mit allen 
Rechten.

von Mehmet (Gast)


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Hallo,

Nach NRW Gesetz
 zum Schutze der Berufsbezeichnung
 ,,Ingenieur/Ingenieurin“
 (Ingenieurgesetz - IngG)

Vom 5. Mai 1970 (Fn 1)

§ 1 (Fn 2)

§ 1 (Fn 2)

(1) Die Berufsbezeichnung ,,Ingenieur/Ingenieurin" allein oder in einer 
Wortverbindung darf führen,

1. wer

a) das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen 
Fachrichtung an einer deutschen Hochschule oder

b) das Studium an einer deutschen öffentlichen oder ihr hinsichtlich des 
Studienabschlusses rechtlich gleichgestellten deutschen privaten 
Ingenieurschule oder

c) einen Betriebsführerlehrgang einer deutschen staatlich anerkannten 
Bergschule

mit Erfolg abgeschlossen hat oder

2. wem durch die zuständige Behörde das Recht verliehen worden ist, die 
Bezeichnung ,,Ingenieur (grad.)/Ingenieurin (grad.)" zu führen.
---------------------

Also d.h. dann wenn man ein techniches oder Naturwissenschaftliches 
Magister oder Master studiert, kann Ingenieurtitel nutzen. Stimmt es 
nicht? Master ist auch Studium. Im Gesetz steht nicht, dass es ein FH, 
TH, Uni, Bachelor, Master oder mindestens drei jahriges Studium usw. Da 
steht nur techniches und naturwissenschaftliches Studium. Was denkt Ihr?

von Udo S. (urschmitt)


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Nur selbstverliebte Memmen brauchen Titel.

von Marx W. (Gast)


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Mehmet schrieb:
> Was denkt Ihr?
Frag das Fachministerium  mittels formloser Mail.
Für mich ist man Dipl. Ing. dann, wenn auf der Urkunde der Hochschule 
auch Dipl. Ing. draufsteht!

Der Thread ist am 10.12.2009 11:50 zuletzt bearbeitet worden!
Was die Leute nur immer so toll an "Mumienreanimiern" finden.

von Marx W. (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Nur selbstverliebte Memmen brauchen Titel.

Nur die, die nix haben reden so!

von N. N. (clancy688)


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Mehmet schrieb:

> (1) Die Berufsbezeichnung ,,Ingenieur/Ingenieurin" allein oder in einer
> Wortverbindung darf führen,

Berufsbezeichnung != akademischer Grad.

Als Bachelor/Master eines technischen oder naturwissenschaftlichen 
Studiengangs darfst du dich Ingenieur nennen (Berufsbezeichnung), aber 
NICHT Dipl.-Ing. (akademischer Grad).

Und mehr gibt's hier eigentlich nicht zu diskutieren... btw., schöne 
Thread-Nekrophilie. Hör auf, die Friedhöfe unsicher zu machen!

von BesserVerdiener (Gast)


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FH sollte zwingend als Zusatz geführt werden (müssen).

Ich will doch sofort erkennen, mit wem ich es zu tun haben.

Man muss eine Gesellschaft erst erkennen, bevor man sich über sie lustig 
machen kann!

von Arschgwaf (Gast)


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Wie man sich nennen darf steht auf der Abschlussurkunde. Exakt so und 
nicht anders. Auf der Diplomarbeitsanmeldung gab es bei uns an der Uni 
für Frauen noch den Punkt ob Diplom Ingenieur oder Ingenieurin gewüscht 
ist, mit dem Hinweis, dass der Titel dann exakt so zu führen ist.

von Thomas1 (Gast)


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Marx W. schrieb:
>> Nur selbstverliebte Memmen brauchen Titel.
>
> Nur die, die nix haben reden so!


Wer sonst nichts hat, braucht Titel.

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Wer sonst nichts hat, braucht Titel.

Titel sind Auszeichnungen!
Nur die Ausgezeichneten sind gesucht, der Rest ist Ausschuß!

von Udo S. (urschmitt)


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Marx W. schrieb:
> Nur die, die nix haben reden so!

Rofl!
Ich habe mein Diplom gemacht, als du noch mit großen Augen den 
Lichtschalter ein und aus geschaltet hast.

von genervt (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Nur selbstverliebte Memmen brauchen Titel.
>
> Nur die, die nix haben reden so!

Troll dich!

Wenn du außer deinem Abschluss vorzeigen nichts kannst, brauchst du den 
"Titel", ansonsten ist der unbedeutend.

von Marx W. (Gast)


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genervt schrieb:
> Wenn du außer deinem Abschluss vorzeigen nichts kannst, brauchst du den
> "Titel", ansonsten ist der unbedeutend.
Muß wohl wieder einen Volltreffer gelandet haben!

von Crazy (Gast)


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Wie hier einige dem Dipl. Ing. nachtrauern.. Unglaublich. :D Faktisch 
wird der Titel kaum noch verliehen..

von BesserVerdiener (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Nur die, die nix haben reden so!
>
> Rofl!
> Ich habe mein Diplom gemacht, als du noch mit großen Augen den
> Lichtschalter ein und aus geschaltet hast.

Oh, dann bist ja bald ´nen Fall für´s Altersheim, eh? ;)))))

von TUM-Student (Gast)


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Wenn man an der TUM studiert, darf man sich so nennen ;)

portal.mytum.de/pressestelle/tum_mit/2010nr1/38.pdf/download

von genervt (Gast)


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Ja, das ist schon drollig mit der TUM, die "ermöglichen" extra das 
führen eines "Dipl. Ing. (TUM) für die Leute mit ganz kleinem....

von Floh (Gast)


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Ich bin ein B. Eng. El. , intressiert keinen und bei der Arbeit sind wir 
per du.

von Ingo (Gast)


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Ein Hausmeister darf auch nicht den Titel eines Meisters führen...

von Dennis (Gast)


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Ingo schrieb:
> Ein Hausmeister darf auch nicht den Titel eines Meisters führen...

Tut er aber doch...

von Daniel F. (df311)


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österreich:

wegen genau der fragestellung hatte ich vor ein paar jahren beim 
zuständigen ministerium angefragt (habe leider die email nicht mehr - 
die ist mit meinem uni-account verloren gegangen).
egal, jedenfalls darf man nur den titel in der form führen, wie er 
verliehen wurde (abkürzung oder voller titel). auch wenn man für das 
selbe studium zuerst einen DI bekommen hat und nach einem 
studienplanwechsel einen msc ist es nicht erlaubt, den jeweils anderen 
titel zu führen.

nicht-europäische abschlüsse (z.b. der oben genannte us-phd) können 
durch nostrifizierung (?) in einen "inländischen" titel umgeschrieben 
werden - soweit ich mich erinnere ist das aber eine sog. 
"kann"-bestimmung - kann also auch negativ ausfallen...

von J. A. (gajk)


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Daniel F. schrieb:

> nicht-europäische abschlüsse (z.b. der oben genannte us-phd) können
> durch nostrifizierung (?) in einen "inländischen" titel umgeschrieben
> werden - soweit ich mich erinnere ist das aber eine sog.
> "kann"-bestimmung - kann also auch negativ ausfallen...

Sagen wir "Gnostifizierung" und wir sind auf der Überholspur.

von Arc N. (arc)


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Till schrieb:
> Ihr habt Sorgen.
>
> Viele von uns bekommen keine Anfangsstelle und kämpfen um die Existenz.
> Eure größte Sorge ist nur was auf der Visitenkarte stehen darf.

Ebend, das ist das Problem. Wenn Firmen dies so tun würden, wäre es 
unlauterer Wettbewerb, bei akedemischen Graden ist es u.U. eine Straftat 
(132 StGB).
Was man von dem Titelwahn(sinn) halten soll, ist eine andere Frage... 
Solange sich daran nichts ändert, wirds beim nicht seltenen "mehr 
Schein, als sein" bleiben.

von Dipl.- G. (hipot)


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Andreas F. schrieb:

> Dürfen sich Master denn Dipl.-Ing. nennen?
>
> Und umgekehrt?


Nein. Und nein.

von Dipl.- G. (hipot)


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gamon schrieb:

> also sagen wir dann z.B Dipl.-Ing. Energietechnik und Master in
> Automatisierungstechnik. Wie ist es dann oder geht es alles unter
> Elektrotechnik?

Dipl.-Ing. John Doe, M.Sc.

Der Master ist kein grundständiger Studienabschluß, sondern kann immer 
nur erworben werden, wenn schon ein erster akademischer Grad 
("Bätschler") vorhanden ist. Diplom-Ingenieure (Bindestrich 
gottverdammich!!!!!), die einen Master absolvieren, tun das quasi in 
Form eines Aufbaustudiums.

Sind mehrere akademische Grade unterschiedlichen Niveaus der gleichen 
Fachrichtung vorhanden, wird ausschließlich der höchste geführt. Es gibt 
also keinen Dipl.-Chem. Dipl.-Chem., keinen Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. 
usw. und auch keinen Prof. Dr. sc. phil. Dr. phil. Dipl.-Phil. oder 
dergleichen.

von Dipl.- G. (hipot)


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blabla schrieb:

> Man kann evtl auch
> Dipl. Ing. M.Sc. Max Mustermann schreiben

Nein.


> oder Max Mustermann, Dipl. Ing., M.Sc.

Nein.

Die ausschließlich gültige Form ist Diplomgrade vor dem Namen, 
Bologna-Grade hinter dem Namen mit Komma abgetrennt wie im 
angloamerikanischen Raum.

Das heißt Dipl.-Ing. Max Mustermann, M.Sc.

von Lastdream (Gast)


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Die Frage ist, wieso soll/will ich mich als Dipl. Ing. bezeichnen, wenn 
ich einen Master of Engineering zum Beispiel besitze?

Dipl. Ing. ist nur in Deutschland bekannt und ein Master of Engineering 
ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!

von Dipl.- G. (hipot)


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Lastdream schrieb:

> Master of Engineering
> ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!

Das stimmt nicht. Nur weil das Ding genauso heißt wie in Nordamerika 
oder anderen Regionen, wird der Abschluß nicht automatisch anerkannt. 
Den deutschen Bätschler bspw. werden Kanada und die USA nicht 
anerkennen. Die Bezeichnung mag helfen, Vorurteile und Bürokratie 
abzubauen, dennoch ist Dein Master of Engineering deutsch.

von Heiner (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Das stimmt nicht. Nur weil das Ding genauso heißt wie in Nordamerika
> oder anderen Regionen, wird der Abschluß nicht automatisch anerkannt.
> Den deutschen Bätschler bspw. werden Kanada und die USA nicht
> anerkennen. Die Bezeichnung mag helfen, Vorurteile und Bürokratie
> abzubauen, dennoch ist Dein Master of Engineering deutsch.

wie ist das eigentlich bei einem Diplom ? oder gar FH Diplom ? unsere 
Profs haben an der FH immer gesagt, dass die Amis da zuerst an "Diploma" 
denken, was man da in der High School bekommt. Damit wollten sie u.a. 
Werbung für den Master ( auch für FH Diplomer ) machen.

Hast Du Erfahrungen wie FH Diplome überhaupt anerkannt werden in den USA 
? oder ist es dort halt eh so wie man hört, dass Erfahrung etc. viel 
wichtiger als Titel zählen ?

von N. N. (clancy688)


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Dipl.- Gott schrieb:

> Die ausschließlich gültige Form ist Diplomgrade vor dem Namen,
> Bologna-Grade hinter dem Namen mit Komma abgetrennt wie im
> angloamerikanischen Raum.
>
> Das heißt Dipl.-Ing. Max Mustermann, M.Sc.

Indem Fall würden's bei uns an der Hochschule alle aus allen 
Fachbereichen falsch machen...

Da gibt's einige mit "M.Sc. Dipl.-irgendwas" auf dem Türschild. Kannst 
du auch eine Begründung für deine Behauptung liefern, z.B. irgendeine 
Vorschrift, wie die neuen Titel zu führen sind?

von Thomas1 (Gast)


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Das Diplom kennt im Ausland niemand. Auch Nordamerika hat sowas selten 
anerkannt.

von Klaus Kaiser (Gast)


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Lässt ein legal geführter Titel eigentlich zuverlässig Rückschlüsse auf 
die Qualifikation zu?

von genervt (Gast)


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Klaus Kaiser schrieb:
> Lässt ein legal geführter Titel eigentlich zuverlässig Rückschlüsse auf
> die Qualifikation zu?

Nein, das funktioniert keinesfalls zuverlässig. Es erhöht nur die 
Wahrscheinlichkeit eine Qualifizierte Person auszuwählen.

von Marx W. (Gast)


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Lastdream schrieb:
> Dipl. Ing. ist nur in Deutschland bekannt und ein Master of Engineering
> ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!
Bewirbt dich mal int. mit einem Master of Engineering. Den gibt es nur 
in D-land! Dann siehst mal, was der "Wert" ist!

Allgemein:
Beträgt bei einem  Studiengang  die (Regel)Studienzeit 4 Jahre, so ist 
das im internationalen Gebrauch eine  abgeschlossene 
Hochschulausbildung.
Wer also 240 ECTS vorweisen kann, hat ein nach internationalen Standard 
abgeschlossenes Hochschulstudium absolviert!
Wer weniger hat, hat nur einen Abschluß an einer Hochschule!

von N. N. (clancy688)


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Kannst du dafür mal pls einen Beleg posten?

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Auch Nordamerika hat sowas selten
> anerkannt.

Na, dann war Wernher von Braun nur als Hiwi dort bei MC-Donalds 
unterwegs.

von N. N. (clancy688)


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Wenn's damals schon Fastfood gegeben hätte, hätten die Amis auch einen 
HiWi von McDonalds rübergenommen und zum Forschungsleiter ernannt - 
sofern er demm das nötige Know-How gehabt hätte.
Den Amis konnte damals doch scheißegal sein, ob der Wissenschaftler nur 
einen Hauptschulabschluss oder einen Doktor hat, solange er vom 
Raketenbau was versteht.

von Der liebe Gott (Gast)


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Am Ende entscheidet das Können.

Amen

von nkl (Gast)


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@Bachelorstudent

Es heisst McDonald's

btw:
Auch nach dem Wechsel des Nicks gehen uns deine verklemmten, 
spätpubertären und altklugen Absonderungen gewaltig auf den Geist.

von Der liebe Gott (Gast)


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Lastdream schrieb:
> Dipl. Ing. ist nur in Deutschland bekannt und ein Master of Engineering
> ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!

Quatsch. Arbeite in einem angelsächsischen Unternehmen, haben 
Niederlassungen in über 30 Ländern. Die Kollegen aus Europa wissen so 
ziemliche alle, was in D der Dipl.-Ing. ist, und die, die's nicht wissen 
und wissen wollen, kapieren's auch.

Den Rest interessiert's dann auch nicht, ob du Master of Desaster, 
Bachelor of Hühnerstall oder Dipl.-Ing. bist - die Leistung zählt, akad. 
Grade und Titel haben sie alle, mit Visitenkarten kann ich mir 
inzwischen Klopapierrollen für den Rest meines Lebens basteln - und 
selbst dazu taugen sie nichts.


Amen

von Arc N. (arc)


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Marx W. schrieb:
> Allgemein:
> Beträgt bei einem  Studiengang  die (Regel)Studienzeit 4 Jahre, so ist
> das im internationalen Gebrauch eine  abgeschlossene
> Hochschulausbildung.
> Wer also 240 ECTS vorweisen kann, hat ein nach internationalen Standard
> abgeschlossenes Hochschulstudium absolviert!
> Wer weniger hat, hat nur einen Abschluß an einer Hochschule!

http://studentaffairs.stanford.edu/gradadmissions/applying/international
"Germany: The diplom, magister artium (M.A.) or staatsexamen. Three-year 
Bologna compliant bachelor’s degree accepted."

von Lastdream (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Lastdream schrieb:
>> Dipl. Ing. ist nur in Deutschland bekannt und ein Master of Engineering
>> ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!
> Bewirbt dich mal int. mit einem Master of Engineering. Den gibt es nur
> in D-land! Dann siehst mal, was der "Wert" ist!
>
> Allgemein:
> Beträgt bei einem  Studiengang  die (Regel)Studienzeit 4 Jahre, so ist
> das im internationalen Gebrauch eine  abgeschlossene
> Hochschulausbildung.
> Wer also 240 ECTS vorweisen kann, hat ein nach internationalen Standard
> abgeschlossenes Hochschulstudium absolviert!
> Wer weniger hat, hat nur einen Abschluß an einer Hochschule!

Das stimmt auch nicht!!!

In vielen Länder wird wohl zwischen einen "Abitur" +4 und einen "Abitur" 
+5 unterscheiden. Und dort hat man auch 2 verschiedene Titeln bzw. 
Bezeichnungen dafür.

Ich findes unnötig zum Beispiel auf sein Bankkarte die Bezeichnung Dipl. 
Ing schreiben zu lassen. Wenn man einen Doktortitel(was man wirklich 
SELBER geschrieben hat) hat, ist das ok.

von N. N. (clancy688)


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nkl schrieb:

> btw:
> Auch nach dem Wechsel des Nicks gehen uns deine verklemmten,
> spätpubertären und altklugen Absonderungen gewaltig auf den Geist.

Sehr schön.

Freut mich, wenn ich den Forentrolls auf die Nerven gehe. Das bedeutet, 
dass ich gute Posts schreibe. :)

von N. N. (clancy688)


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Arc Net schrieb:

> http://studentaffairs.stanford.edu/gradadmissions/applying/international
> "Germany: The diplom, magister artium (M.A.) or staatsexamen. Three-year
> Bologna compliant bachelor’s degree accepted."

Interessant, insbesondere da die drei Jahre NICHT ausreichen, wenn man 
aus der Ecke Indien kommt...

Also grob gesagt wollen die entweder einen Bologna-Bachelor mit drei 
oder mehr Jahren oder aber einen mindestens vierjährigen anderen 
Abschluss.

von AnusRektus (Gast)


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Schwule Mädchen an jeder Ecke

von WT (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Die ausschließlich gültige Form ist Diplomgrade vor dem Namen,
> Bologna-Grade hinter dem Namen mit Komma abgetrennt wie im
> angloamerikanischen Raum.

Es ist allerdings durchaus nicht unüblich, den Diplom Grad hinter dem 
Namen zu führen.

von J. A. (gajk)


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Lastdream schrieb:

> Dipl. Ing. ist nur in Deutschland bekannt und ein Master of Engineering
> ist ein weltweit annerkanter akademischer Abschluss!!!

Wasn Witz! Deutschland ist mit dem Dipl.-Ing. groß, wohlhabend und 
wirtschaftlich führend geworden.

Ein "german engineer" dürfte weltweit bekannt sein und gleich nach 
"womanizer" kommen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Lu Ru schrieb:

> Da gibt's einige mit "M.Sc. Dipl.-irgendwas" auf dem Türschild.

Das sind dann offensichtlich Idioten. Das zeugt vor allem von Unkenntnis 
der angloamerikanischen Forschungslandschaft, von denen die Deutschen 
dieses Zeug übernommen haben.


> Kannst du auch eine Begründung für deine Behauptung liefern,
> z.B. irgendeine Vorschrift, wie die neuen Titel zu führen sind?

Die Vorschrift habe ich nicht zur Hand, aber es gibt sie und diese 
Sachen sind definitiv geregelt. Steht bestimmt irgendwo im 
Hochschulrahmengesetz oder in Drucksachen vom Akkreditierungsrat. B.Sc. 
und M.Sc kommen hinter den Namen. Der Akkreditierungsrat hat im Übrigen 
auch untersagt - unter Androhung des Entzuges der Akkreditierung für die 
Hochschule -, daß Studenten von Bolognastudiengängen Diplomgrade 
zusätzlich verliehen werden dürfen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Heiner schrieb:


> wie ist das eigentlich bei einem Diplom?

Ich ließ mein Unidiplom für nicht wenig Geld "umrechnen" 
(Lehrveranstaltung für Lehrveranstaltung). Dafür gibt es nur eine 
allgemein anerkannte (private) Einrichtung in den USA. Das Schriftstück, 
was man bekommt, sagt, daß mein Diplom einem US-amerikanischen 
Bachelor+Master gleichwertig ist. (Im erläuternden Kommentar steht 
allerdings, daß die Inhalte meines Diploms leicht oberhalb des Masters 
liegen, weil die Mathematikausbildung überdurchschnittlich umfassend war 
und weil im Hauptstudium ingenieurwissenschaftlicher Stoff abgedeckt 
wurde, der in den USA im Ph.D-Forschungsstudium kommt.)

Master of Science darf ich mich trotzdem nicht nennen. Ich bin weiterhin 
der Dipl.-Ing. Schlagmichtot und darunter meine englische 
Berufsbezeichung/Position ("Test Engineer").

Die Umrechnung dient nur dazu, eine formelle Einschätzung meiner 
Qualifikation in der Hand zu haben, im Falle ich mir einen neuen Job 
suche und der neue Arbeitgeber ggf. eine schriftliche Einschätzung der 
Qualifikation möchte.


FH-Diplome werden normalerweise, mit gewissen Einschränkungen, einem 
US-Bachelor gleichgestellt. Die Einrichtung, die die Abschlüsse 
vergleicht, verfügt über eine extrem gute, Jahrzehnte alte Datenbank und 
weiß, daß für die Zulassung auf die FH kein Abitur notwendig ist, 
sondern Fachhochschulreife zureicht. Dies führt dazu, daß bei 
FH-Diplomen genauestens geprüft wird, inwieweit der FH-Absolvent das 
Niveau des für die USA typischen Studium generale erreicht und inwiefern 
in den späteren Studienjahren fachliche Defizite bestehen. Mit einem 
FH-Diplom wird man z.B. nicht ohne Auflagen zur I. Prüfung der 
Ingenieurlizenz (professional engineer) zugelassen, sondern muß immer 
mindestens allgemeinbildende Kurse nachholen. Ein Unidiplom wird ohne zu 
zucken akzeptiert und die benötigte Berufserfahrung, die man nachweisen 
muß, um für die II. Prüfung zugelassen zu werden (die eigentliche 
Hauptprüfung zum Erwerb der Ingenieurlizenz), ist um 1 Jahr auf 4 Jahre 
gekürzt.

Ein FH-Diplom hat keine Chance, in Nordamerika (schon gar nicht in 
Kanada) als äquivalent zum Master anerkannt zu werden. Es ist zum 
Bachelor äquivalent.




> Profs haben an der FH immer gesagt, dass die Amis da zuerst an "Diploma"
> denken, was man da in der High School bekommt.

Das stimmt. Man darf eben nicht so bescheuert sein und wortwörtliche 
Übersetzungen machen. Das lernt man eigentlich gleich am Anfang im 
Schulunterricht, trotzdem kapieren es viele Deutsche einfach nicht. 
Thunderweather!



> Hast Du Erfahrungen wie FH-Diplome überhaupt anerkannt werden
> in den USA?

Siehe oben.



> oder ist es dort halt eh so wie man hört, dass Erfahrung etc. viel
> wichtiger als Titel zählen?

Nicht Erfahrung, sondern Leistung. Im Gegensatz zu Deutschland geht es 
hier leistungsorientiert zu. Wenn ein Jungingenieur hervorragende Arbeit 
macht, wie ich z.B. immer in den Leistungsbewertungen bescheinigt 
bekomme, wird das entsprechend wahrgenommen, stimuliert und gut bezahlt. 
Insbesondere die Gleichsetzung Erfahrung = Berufsjahre und daraus 
folgend hohe Bezahlung ist wesentlich geringer ausgeprägt als in 
Deutschland, vor allem in kleinen/mittelständischen Unternehmen. 
Natürlich korreliert das Einkommen mit dem Lebensalter und der 
Berufserfahrung trotzdem, jedoch keineswegs so stark wie im 
Ingenieurwesen der BRD.


Dennoch ist die Tendenz zur formalen Qualifikation vorhanden, weil die 
aktuelle Generation das Ergebnis von bildungsbesessenen 
Bildungsaufsteigern ist und Millionen von Amis auf die Hochschulen 
getrieben werden, obschon der Akademikermarkt nicht solche Mengen 
aufnehmen kann und der Hochtechnologie- sowie Spitzenforschungsbereich 
durch Zuwanderung aus dem Ausland abgedeckt wird. Ohne Collegeabschluß, 
was viel häufiger anzutreffen ist als es in Deutschland dargestellt 
wird, wird es schwer, die Karriere über Jahrzehnte voranzutreiben, wenn 
sich die Lebensumstände ändern. Ohne Collegeabschluß kann man sehr gutes 
Geld verdienen, doch was passiert, wenn der Betrieb schließt? Wenn man 
von heute auf morgen entlassen wird? Wenn das Privatleben aus den Fugen 
gerät und man umziehen, sich umorientieren muß etc.? Das Papier mit dem 
Aufdruck "Bachelor of Engineering" u.ä. öffnet Türen, hält Türen offen 
und läßt sogar Türen sichtbar werden, die wie von Zauberhand für andere 
unsichtbar sind. Selbst die Techniker in unserem Betrieb beklagen die 
"gläserne Decke" - bestimmte Positionen und Aufstiegsmöglichkeiten sind 
an college degrees gebunden. Das mögen Amis nicht. Die stürmen auch ohne 
jeden formalen Abschluß ins Büro vom Chef und antworten auf die Frage, 
ob sie denn die Stellenbeschreibung für den Super Schlagmichtot Manager 
gelesen hätten und verstanden hätten, daß ein Collegeabschluß verlangt 
wird "I don't care, I can do the job, so let me do it and pay me the 
damn money.". Deutsche würden nichtmal auf die Idee kommen, so etwas 
tatsächlich zu tun und sich derart selbstsicher vor dem Chef aufzubauen.


Ahoi

von Heiner (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Dies führt dazu, daß bei
> FH-Diplomen genauestens geprüft wird, inwieweit der FH-Absolvent das
> Niveau des für die USA typischen Studium generale erreicht und inwiefern
> in den späteren Studienjahren fachliche Defizite bestehen. Mit einem
> FH-Diplom wird man z.B. nicht ohne Auflagen zur I. Prüfung der
> Ingenieurlizenz (professional engineer) zugelassen, sondern muß immer
> mindestens allgemeinbildende Kurse nachholen. Ein Unidiplom wird ohne zu
> zucken akzeptiert und die benötigte Berufserfahrung, die man nachweisen
> muß, um für die II. Prüfung zugelassen zu werden (die eigentliche
> Hauptprüfung zum Erwerb der Ingenieurlizenz), ist um 1 Jahr auf 4 Jahre
> gekürzt.

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Da hört man mal aus erster 
Hand, was viele Deutsche von den USA gar nicht so denken würden.

Ich kann gut verstehen, warum die Amis bei FHlern Zweifel bezüglich der 
Allgemeinbildung haben. Ich habe ein recht gutes allgemeines Abitur + FH 
Diplom, hätte ich dann gute Chancen auf eine Anerkennung als Bachelor ?

jedenfalls was Allgemeinbildung angeht hast Du bzw. haben die Amis 
völlig Recht bezüglich FHs. In Baden - Württemberg reicht es schon eine 
Facharbeiterlehre zu haben + 1 Jahr FH-Reife Crash Kurs ( da wird 
Integralrechnung nur angerissen, alles Sparflamme, Allgemeinbildung noch 
mehr auf Sparflamme ) und schon kann man an die FH. Wie Du auch mal 
sagtest, fände ich es nicht mal so schlecht, aus den FHs quasi Techniker 
Schulen zu machen und Unis sollten nur noch Master bzw. Diplom anbieten, 
ohne den Bachelor, so dass an die Uni nur noch die fähigsten gehen 
würden, die uns wirklich in Sachen Forschung voran bringen und nicht 
irgendwelche Leute die nur Titelgeil sind.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas F. schrieb:
> Was mir aufgefallen ist: Nicht wenige haben an einer FH studiert,
> führen aber den Titel Dipl.-Ing.!
Blöd nur, dass ihr alle weit unter dem Horizont eines "Titels" 
diskutiert.

Ob Bachelor, Master oder jedes sonstige Derivat eines Dipl.Ings.:
Das sind alles keine Titel, sondern nur akademische Grade...

Und deshalb steht auf Visitenkarten ab einer bestimmten Liga auch gar 
kein akademischer Grad drauf (Titel normalerweise aber immer). Der 
Gegenüber merkt im Gespräch dann bei ausreichender Kompetenz selber, mit 
ob er es mit einem Flachtaucher oder einem ausgeschlafenen Techniker zu 
tun hat...

Heiner schrieb:
> Ich kann gut verstehen, warum die Amis bei FHlern Zweifel bezüglich der
> Allgemeinbildung haben.
Sie legen ihre eigene Messlatte an. Und in den USA ist die 
Allgemeinbildung eher, naja, sagen wir mal: niedrig...

> so dass an die Uni nur noch die fähigsten gehen würden, die uns
> wirklich in Sachen Forschung voran bringen und nicht
> irgendwelche Leute die nur Titelgeil sind.
Deine Sichtweite ist viel zu klein!
Nich jeder Ingenieur ist in der Forschung und muss möglichst viele 
Patente abgreifen. Wer soll denn Brücken und Hochhäuser berechnen. Wer 
chemische Prozesse aus dem Labor in die Praxis übertragen? Wer 
elektronische Geräte entwickeln? Wer soll Maschinen konstruieren?
Die "hochdotierten" Uni-Absolventen, die oft bei Beginn des Studiums 
nicht mal wissen, welches das gefährliche Ende des Lötkolbens ist? Denen 
5MA als Basisstrom so gut als Ergebnis taugen wie 5fA, weil sie keinen 
Bezug zum Thema haben? Und noch kein Schweißgerät bedient haben?
Oder soll diese Konstruktions- und Entwicklungsarbeit von Technikern 
gemacht werden?

Siehst du: es fehlt dann das sehr wichtige "Mittelfeld".

> die nur Titelgeil sind.
Ich rede mit den Leuten und finde dann schon raus, ob es sich lohnt, 
noch ein zweites Mal mit denen zu reden...

von N. N. (clancy688)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ein FH-Diplom hat keine Chance, in Nordamerika (schon gar nicht in
> Kanada) als äquivalent zum Master anerkannt zu werden. Es ist zum
> Bachelor äquivalent.

Als ob das hier anders wäre.

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2003/2003_10_10-Laendergemeinsame-Strukturvorgaben.pdf

> Bachelorabschlüsse verleihen grundsätzlich dieselben Berechtigungen wie
> Diplomabschlüsse an Fachhochschulen
> - Masterabschlüsse verleihen dieselben Berechtigungen wie Diplom- und
> Magisterabschlüsse an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen.

Und deine Behauptung, dass M.Sc. und dergleichen auch in Europa hinter 
den Namen gehört weil gesetzlich geregelt, glaub ich erst, wenn ich's 
schwarz auf weiß sehe.
Ich will dir jetzt nicht unterstellen, dass du lügst, aber 99% aller 
Aussagen hier im Forum zu diesem Thema sind Blödsinn, da geh ich lieber 
auf Nummer sicher.

Glaubt man wikipedia jedoch zu dem Thema, dann sei es zwar einerseits 
üblich, diese angelsächsischen Grade hinter dem Namen zu führen, 
gleichzeitig sei die Position des Grades, ob vor oder nach dem Namen, in 
Deutschland NICHT gesetzlich geregelt.

Allerdings hatte die Stelle keine Belege...

Wie würde sich dann überhaupt jemand mit FH-Diplom und Bachelor 
bezeichnen?

Dipl.-Ing. (FH) Max Mustermann, B.Sc. ?

von Daniel F. (df311)


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Lu Ru schrieb:
> Und deine Behauptung, dass M.Sc. und dergleichen auch in Europa hinter
> den Namen gehört weil gesetzlich geregelt, glaub ich erst, wenn ich's
> schwarz auf weiß sehe.
> Ich will dir jetzt nicht unterstellen, dass du lügst, aber 99% aller
> Aussagen hier im Forum zu diesem Thema sind Blödsinn, da geh ich lieber
> auf Nummer sicher.

mit einer vorschrift für ganz europa kann ich nicht dienen, aber für 
österreich:
Universitätsgesetz 2002
[quote]
Führung akademischer Grade

§ 88. (1) Personen, denen von einer anerkannten inländischen oder 
ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung ein akademischer Grad 
verliehen wurde, haben das Recht, diesen in der in der 
Verleihungsurkunde festgelegten, auch abgekürzten, Form zu führen, wobei 
der akademische Grad einschließlich eines geschlechtsspezifischen 
Zusatzes geführt werden darf.

(1a) Personen, denen von einer inländischen postsekundären 
Bildungseinrichtung oder einer anerkannten postsekundären Einrichtung 
einer anderen Vertragspartei des EU-Beitrittsvertrages oder einer 
anderen Vertragspartei des Abkommens über den Europäischen 
Wirtschaftsraum ein akademischer Grad verliehenen wurde, haben das 
Recht, die Eintragung dieses akademischen Grades in abgekürzter Form 
ohne Zusatz gemäß Abs. 1 in öffentliche Urkunden zu verlangen.

(2) “Mag.”, “Dr.” und “Dipl.-Ing.” (“DI”) sind im Falle der Führung dem 
Namen voranzustellen, die übrigen akademischen Grade sind dem Namen 
nachzustellen.
[/quote]

http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20002128

von N. N. (clancy688)


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Das wurde auch so bei Wikipedia beschrieben (allerdings ohne Quelle) - 
in Österreich sei es Vorschrift, den angelsächsischen Grad hinter dem 
Namen zu führen, in Deutschland sei dergleichen gesetzlich nicht 
geregelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Akademischer_Grad#Form_der_F.C3.BChrung

von genervt (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Und deshalb steht auf Visitenkarten ab einer bestimmten Liga auch gar
> kein akademischer Grad drauf (Titel normalerweise aber immer). Der
> Gegenüber merkt im Gespräch dann bei ausreichender Kompetenz selber, mit
> ob er es mit einem Flachtaucher oder einem ausgeschlafenen Techniker zu
> tun hat...

Um die Kompetenz eines anderen richtig beurteilen zu können, muss man 
mindestens über eine vergleichbare Kompetenz verfügen. Nur wer 
vollkommen inkompetent ist, braucht solchen Schnickschnack wie 
akademische Grade, damit man ein vermeintliches Gefühl für 
Kompetenzbeurteilung bekommt.

von Karli (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> mit einer vorschrift für ganz europa kann ich nicht dienen, aber für
> österreich:

Wegen der österreichischen Titelgeilheit brauchen die auch unbedingt 
formale Vorgaben.

Bei den Ösis ist aber üblich, auch die niedrigeren Grade auf der 
Visitenkarte aufzuführen, z.B. Univ.-Prof. Mag. Dr. Willi Dodl.

von Marx W. (Gast)


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Lu Ru schrieb:
> Dipl.-Ing. (FH) Max Mustermann, B.Sc. ?
Ja!
So find ich das richtig!

von Dipl.-Ing. (Gast)


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> Darf sich ein Master als Dipl.-Ing. bezeichnen?
Ganz klar NEIN, denn es ist ein anderer Titel, auch wenn er gleichwertig 
ist.

Ich darf mich ja auch nicht "Dr. chem" nennen, obwohl ein 
Ingenieurdiplom dem definitiv gleichwertig ist :-)

von Heiner (Gast)


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Thorsten schrieb im Beitrag #3126555:
> Dann musst wohl endlich mal Taten folgen lassen und wirklich einen
> "kleinen Braunen" im Kaffee trinken gehen.
>
> Aber vorher nicht vergessen, deinen Dr. nachzuholen, nech? ;))))))

so ganz a la Zuckerle ? ja das wär schon was ^^

vllt. wird es mal damit was.

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