Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkuladegerät AL60DV von Bosch modden


von Parker (Gast)


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Hallo Leute,

ich suche einen Schaltplan für ein Bosch AL 60 DV 1419 Ladegerät für 
Akkuschrauber.
Das Ladegerät läd den Akku in etwa einer Stunde voll, ich suche eine 
Möglichbeit mit C/10 zu laden, was natürlich länger dauert aber etwas 
schonender für die teuren Zellen sein dürfte.
Am besten wäre ein Schalter im Ladegerät um zwischen Schnellladung und 
Normalladung (C/10) umzuschalzen falls es doch nötig sein sollte den 
Akku schnell zu laden (Baustelle)
hat jemand so was schon mal gemacht?

Danke

von MaWin (Gast)


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Es handelt sich (der Werbung nach) um ein -DeltaU Ladegerät,
solche MÜSSEN den Akku in kurzer Zeit (unter 4h) volladen,
damit sie das Ladeende erkennen können.

Eine einfache Absenkung des Ladestroms ist also Unsinn,
man müsste die Abschaltung verändern, da kann man gleich
ein komplettes (zeitgesteuertes) zweites Ladegerät einbauen
(die Platine mit CD4541 findet sich in cinesischen Akkuschraubern).

Zudem taugt C/10 nicht so viel, denn was macht es, wenn der
Akku im Laufe seines Lebens an Kapazität verliert oder zu Beginn
des Ladevorgangs nicht leer war? Genau, es überlädt den Akku.
Daher taugen Zeitverfahren eigentlich nur, wenn sie zuvor den
Akku auch entladen, und man die Ladezeit an den Akkuzustand
anpasst. Die einfacheren Geräte überlassen diese Arbeit dem
Anwender :-)

Als Alternative bitet sich Dauerladen mit C/20 bsi C/50 an, je
nach dem was der Akkuhersteller erlaubt, aber uach dann sind die
Akkus nach ein paar Jahren hin, mit -DeltaU sollten sie länger
halten.

von Anselm 6. (anselm68)


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DeltaU Lädt kurzzeitig mit hohem Strom, und entläd noch viel kürzer 
(hierbei wird die Spannung überwacht).
Die beim Entladen gemessene Spannung steigt permanent bis der Akku voll 
ist, danach sinkt sie wieder(hier wird dann mit dem laden aufgehört).
Durch den hohen Lade/Entlade-Puls wird die Bildung einer die Kapazität 
verringernden Schickt auf den inneren Kontakte des Akkus verhindert, 
bzw. rückgängig gemacht. (Der hohe Strom zerstört die gebildeten 
Kristalle)

DeltaU ist dass beste für normale Akkus.

Anselm

von avion23 (Gast)


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Hallo Anselm,

schreib doch einfach nichts, wenn du keine Ahnung hast.

@Parker
C/10 ist nicht verkehrt, weil Akkus eine erhebliche Überladung damit 
verkraften. Da es ein Werkzeugakku ist sollte er aber schnell geladen 
werden. Mit C/10 erhöhst du den Innenwiderstand. Faustregel: So laden 
wie entladen wird.

-Delta(U) schrottet dir über die Zeit dein Akkupack. Dabei ist nämlich 
schon eine Überladung mit großem Strom aufgetreten.

Ni* Akkus sind schwarze Magie. Mal eben etwas modifizieren ist nicht. Du 
solltest dich informieren, was du möchtest. Ich empfehle dir dT/dt oder 
d²U/dt².

von MaWin (Gast)


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> DeltaU Lädt kurzzeitig mit hohem Strom, und entläd noch
> viel kürzer (hierbei wird die Spannung überwacht).

Nein, das ist das (ehemals patentierte) Reflex-Prinzip
wie es z.B. der ICS1702 verwendete.
Es hat gegenüber -DeltaU keinen Vorteil gebracht.

Dass Hochstromladung auch zu Hochstromentladung passt, stimmt.

@avion23
> schreib doch einfach nichts, wenn du keine Ahnung hast.

Das solltest du dir auch zu Herzen nehmen.

Deine Meinung zu -DeltaU wird nicht von der ganzen Welt geteilt,
man könnte sogar sagen von fast niemandem ausser dir....

von avion23 (Gast)


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Hi Mawin,
bin gerade etwas in Stimmung mich zu streiten. Wie kommst du darauf, 
dass -Delta(U) etwas gutes ist?

Wenn du dir die Kurven anschaust wirst du erkennen, dass bei der 
abfallenden Spannung die Überladung schon längst eingetreten ist.
Weiter gibt es vorher schon bei einem benutzten Akku leichte 
Schwankungen in der Spannung. Das führt zu false-positives, etwas was 
man nicht haben möchte. Man kann die Abschaltschwelle also nicht 
beliebig klein machen.

Jenseits von allem flaming empfehle ich 
http://batteryuniversity.com/partone-11.htm

von MaWin (Gast)


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> Wenn du dir die Kurven anschaust wirst du erkennen, dass bei der
> abfallenden Spannung die Überladung schon längst eingetreten ist.

Das macht nichts.
Überladung heisst, der Elektrolyt spaltet sich auf.
Das darf er auch, so lange er nicht verloren geht.
Verloren geht er erst, wenn er den Akku verlässt.
Das kann er durch das Überdruckventil, aber das öffnet
erst ab einem bestimmten (deutlichen) Überdruck,
der hier noch nicht aufgetreten ist.
Das geringe entstandene Gas wird im Akku durch Katalysatoren
wieder rekombiniert, also zu Elektrolyt zurückverwandelt.
Es ist genug Katalysator im Akku, um Dauerladung mit C/20-C/50
zu erlauben, oder eben Überladung um ein paar Prozent, wenn
danach auch die Aufladung gesteppt wird.
Eine kleine Überladung schadelt also nicht.
Sie dient hier dem Erkennen des Ladeendes.
Und da ist -DeltaU eine durchaus prakitikable Methode,
auch wenn sie indireklt erfolgt (die Varta-Akkus, die bei
Überdruck einen Kontakt öffneten und damit abschalteten,
find ich überlegen, haben sich aber nicht durchgesetzt)

> http://batteryuniversity.com/

NICHT BatteryUniveristy, DAS sind ja wohl die grössten Dampfplauderer 
der Welt. Das kannst du in praktisch ALLEN Foren nachlesen.

von Anselm 6. (anselm68)


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Hmm, hab ich also heut Mittag Blödsinn geredet?
Oder hat avion23 nur nen schlechten Tag gehabt....

Falls ich mich Irre, bin ich für jede konstruktive Kritik zu haben.
Jedoch wird schlechtes Benehmen nicht akzeptiert.

von Stefan (Gast)


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Um mal zur eigentlichen Frage des TE zurückzukommen:
Ich hatte ein DV1419 mal zerlegt, als "Inspiration" zum Aufpeppen meines 
alten AL60 (ohne DV).
Beitrag "Akkulader - Stromregelung"

Allerdings wird das Vorhaben des TE daran scheitern, dass dazu die 
Firmware des µC geändert werden müsste!

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