Hallo, ich muss demnächst eine B.Sc.-Arbeit schreiben und habe schonmal grob überlegt wozu ich Lust hätte. Ich dachte da an einen Videodecoder auf FPGA-Basis (evtl. mit 720p oder 1080p upscaling). Der FPGA soll die kodierten Daten über eine Schnittstelle (USB denke ich) annehmen, dekodieren und per HDMI ausgeben. Bei HDMI werden bei 1080p und einer Pixelfrequenz von 165MHz 10bit pro Takt seriell übertragen. Das läßt sich mit einem FPGA wohl kaum kostengünstig bewerkstelligen, zum Glück gibt es da aber einen netten Chip von TI, den TFP410. Diesem muss man die Videodaten an einem 24bit RGB Interface bereitstellen, das serialisieren und übertragen übernimmt er dann schonmal. Die Kommunikation FPGA<-->PC über USB sollte nicht kompliziert sein, dafür kann ich unter Linux die libusb nutzen und im Userspace schonmal das Programmieren eines Kernel-Moduls vermeiden. Ich wollte wohl wissen ob das für eine B.Sc-Arbeit nicht vielleicht zu viel ist. Außerdem stellt sich mir die Frage ob ein Spartan-3 hierfür ausreichen würde. Da ich bisher keine großen Sachen gemacht habe kann ich das nicht so richtig abschätzen. Was würdet ihr sagen, ist das machbar? Nebenbei erwähnt: Welchen Video-Codec ich verwenden möchte weiss ich noch nicht, aber es sollte schon was moderneres sein (h.264 etc). Schonmal besten Dank für die Hilfe.
Warum fragst du nicht den Professor deines Vertrauens, was er von der Idee hält? Er müsste dir am besten sagen können, ob das zu viel ist oder nicht.
Ganz Ehrlich, das ist fuer eine Bachelorarbeit zuviel, das bekommst du nicht in 3(?, ist ja manchmal auch mehr) Monaten hin... Mal unter der Annahme, es existieren nicht schon irgendwelche fertigen Cores die du verwenden kannst, aber selbst dann ist es immer noch recht sportlich. Es ist ja nicht nur die reine Entwicklung, sondern du musst dich auch erstmal in die Thematik/Specs reinarbeiten und die eigentliche Arbeit will auch zu Papier gebracht werden. Ich habe den Fehler bei meiner Bachelorthesis auch gemacht, mein Thema (SDR im FPGA) war viel zu umfangreich fuer 3 Monate, was darin resultierte, dass ich im endeffekt knapp 8 daran gesessen habe. Hat zwar alles funktioniert, aber es hat mich ein ganzes Semester gekostet, was so im Studienplan nicht vorgesehen war und das resultierte nachher in einem ziemlichen Stress :(
Das ist für eine Bachelorarbeit (2-4 Monate?) VIEL zu viel. Die Zeit reicht gerade mal um die Hardware zu bauen und HDMI zum Laufen zu bekommen, je nach Vorkenntnissen und mit ein bisschen Pech nicht einmal dazu. Allgemein bringt es wenig sich irgendwelche Themen ins Blaue hinein auszudenken, die müssen auch halbwegs zu dem passen was der betreuende Lehrstuhl macht oder machen will. Unterhalte dich erst mal mit den in Frage kommenden Betreuern und schau was sie für Themen anzubieten haben. Die haben auch Erfahrung bei der Einschätzung des Umfangs einer Arbeit.
Hallo, ich habe vor einigen Jahren ein ähnliches Projekt für eine Diplomarbeit gestartet. Dabei ging es auch darum HDMI- Daten von PC<-> FPGA zum nächsten PC zu übertragen. Das ganze ist an 2 Dingen "gescheidert": 1. selbst 6 Monate waren nicht ausreichend sich in die Thematik einzuarbeiten, die entsprechenden Boards zu entwickeln+ Programmierung und dann noch alles schriftlich festzuhalten. 2. waren/sind die verschiedenen Chips die benötigt werden an Lizensen gebunden, die man mitkaufen MUSS und das ist nicht unerheblich. Zum Schluss hab ich das ganze abgespeckt und auch keine HDMI sondern DVI Daten genommen. Daher gebe ich dir den Rat, versuch das ganze irgendwie abzuspecken oder "nur" den theoretischen Teil zu machen, sodass anhand der "Anleitung" das ganze im Prinzip gebaut werden kann. Gruss Ratgeber
> B.Sc.-Arbeit Zeitaufwand: min. 8 Wochen - max. 4 Monate? > Da ich bisher keine großen Sachen gemacht habe kann > ich das nicht so richtig abschätzen. Du könntest die Beschreibung schaffen, wenn du die Hardware hast. Oder eine saubere Hardware basteln, wenn du schon lauffähigen Code hast. Beides zusammen schaffst du niemals. Schon gar nicht, wenn solche grundlegenden Fragen nicht geklärt sind: > Das läßt sich mit einem FPGA wohl kaum kostengünstig bewerkstelligen... Doch, es ließe sich in einem S3 realisieren, aber dafür sollte einiges an fundierter Basis vorhanden sein. > Unterhalte dich erst mal mit den in Frage kommenden Betreuern... > Die haben auch Erfahrung bei der Einschätzung des Umfangs einer Arbeit. Das ist m.E. derzeit noch nicht durchgängig gegeben und offenbar ein Problem... @ Ratgeber > "gescheidert" Gut, dass du selber schon die Anführungszeichen gesetzt hast... :-o
@Lothar Miller: Das Projekt in seiner ursprünglichen Idee/Art war halt aus diesen Gründen nicht umsetzbar, daher "gescheitert" oder spielst du auf den kleinen Rechtschreibfehler an?
Andere Frage, wo gibt es einen guten Einstieg zu DVI? Das Thema DVI wurde in diesem Beitrag öfters erwähnt. Ich nutze zur Zeit öfters VGA. Das ist bald nicht mehr zeitgemäß. Auf dem Spartan6 Board gibt es kein VGA mehr. So muss ich auch DVI ausgeben. Am besten VHDL. Danke für Hinweise.
Ok, Danke für die zahlreichen Meinungen. Hatte mir schon gedacht, dass dieses Vorhaben etwas zu überzogen ist. Zu den Videocodecs gibt es allerdings meist bereits open-source VHDL-Code. Mal angenommen ich würde mich auf eine Videoauflösung festlegen, also Videomaterial und Ausgabe, Scaling wäre dann optional. Audioausgabe hatte ich außerdem gar nicht mit eingeplant. Das erscheint mir durchaus machbar oder nicht? Ich werde mich kommende Woche mal mit ein paar Betreuern verständigen.
Was hast du denn bisher in dem Gebiet FPGA für Erfahrungen ? Ohne dich angreifen zu wollen, aber man überschätzt sich da sehr einfach. Ging mir mal genauso und ich habe da noch ein einfacheres Projekt bearbeitet.(keine Abschlussarbeit aber 4-5 Monate Zeitrahmen) Fraglich bleibt für mich außerdem mit welchen Board du arbeiten willst. Nicht wenige bleiben bei sehr niedrigen Datenraten(1-3Mbit/s) zurück, insbesondere wenn es sich um kombinierte JTAG/UART USB Schnittstelle handelt. Und zu guter letzt : das ist eine wissenschaftliche Arbeit. Doch was daran ist neu ? Klar kann man das machen, aber so klingt es ein wenig nach einer "Arbeit für die Schublade" Da würde ich mir schon etwas einfallen lassen das einen gewissen AHA-Effekt hervorruft. Kommt auch beim Prof (also der Bewertung) viel besser an.
suho schrieb: > Ok, Danke für die zahlreichen Meinungen. > > Hatte mir schon gedacht, dass dieses Vorhaben etwas zu überzogen ist. > Zu den Videocodecs gibt es allerdings meist bereits open-source > VHDL-Code. Hast du dir den Code auch mal angeschaut? Es gibt auch open Source codes, wo nur das Interface und etwas mehr offen gelegt ist. Das eigentlich Interessante ist in einem nicht offen gelegten Modul eingebunden. René
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