Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik opv übesteruert -> schwingt nach


von Lowtzow .. (lowtzow)


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hallo

ein 5khz funksignal wird mittels lc-schwingkreis "empfangen" 
vorverstärkt und gefiltert, die ganze schaltung funktioniert auch sehr 
gut (reichweite bis 1m).
nur bei zu nahem kontakt von sender und empfänger übersteuert der opv 
des empfangs-vorverstärkers (tl074) und "schwingt nach".
das 5khz signal wird zb. 15ms gesendet, da jedoch der opv übersteuert 
und nachschwingt ist das empfangene signal plötzlich 20ms lang (+5ms 
entstehen durch das nachschwingen).

ich könnte theroretisch die verstärkung des vorverstärkers verkleinern 
nur habe ich dadurch eine kleiner reichweite- was ich natürlich nicht 
will.

gibt es eine möglichkeit das nachschwingen des opv zu unterbinden?!
habe gesucht, nur leider nichts zu nachschwingen gefunden, hoffe es 
heißt wenigstens so.

mfg

von yalu (Gast)


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Der OpAmp für sich gesehen schwingt nicht nach, schon gar keine 5ms
lang. Wahrscheinlich gibt es in irgendeiner Form eine Rückwirkung vom
Ausgang des OpAmps zum Eingang, die den dort liegenden Schwingkreis zu
weiteren Schwingungen anregt.

von Jens G. (jensig)


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der wird wohl schlicht und einfach übersteuert sein. Dann kann es schon 
mal bis zu eins/zwei ms dauern, bis der nach Übersteuerung wieder 
reagiert.
Eine Regelung der Verstärkung wäre hier sicherlich eine Option. Wenn 
hier FM benutzt wird (was wohl nicht der Fall ist), dann nehme einfach 
einen FM-ZF-Verstärker-IC. Der hat solche Probleme nicht/kaum.

von T. C. (tripplex)


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Ich könnte mir vorstellen das beim Empfang etwas angeregt wird wenn der
empfang aufhört dein LC Kreis als ein gedämpfter Schwingkreis betrieben
wird und somit ein Nachschwingen erzeugt welches sich nach den 5ms von
alleine "abbaut" .

Interessant ist das im TL074 Datenblatt keine Angaben zur Settling
Time gemacht sind ( also die Zeit die der OPV braucht um aus der 
Sättigung zu kommen ) beim OPA131 sind das nur 1.5µs - 2µs.

von Kai Klaas (Gast)


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@Pascal

>Interessant ist das im TL074 Datenblatt keine Angaben zur Settling
>Time gemacht sind ( also die Zeit die der OPV braucht um aus der
>Sättigung zu kommen ) beim OPA131 sind das nur 1.5µs - 2µs.

Die "Settling Time" ist die Zeit, die ein OPamp benötigt, um nach einer 
sprungartigen Änderung der Eingangspannung, am Ausgang auf den neuen 
Wert einzuschwingen. Dabei befindet er sich aber die ganze Zeit im 
linearen Bereich, fernab irgend einer Sättigung!

Die Zeit, die der TL071 benötigt, um auf +/-0,01% einzuschwingen, 
beträgt ungefähr 1...2µsec.

Was du meinst, ist die "Recovery Time" und die dürfte im 1µsec- bis 
10µsec-Bereich liegen.

Kai Klaas

von T. C. (tripplex)


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@Kai:
Danke für deine Aufklärung :)

Dachte das die Settling Time der Zeitverbrauch ist um
aus der Sättigung zu kommen.

von Lowtzow .. (lowtzow)


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danke, für die infos

habe die schaltung einer diät unterzogen und alle komponenten die nicht 
unbedingt erforderlich sind enfernt(2 kondensatoren im eigangsverstärker 
und einen bandpass), und habe nun ein viel schöneres signal!

frage:
den lc-schwingkreis kann ich als filter bezeichnen, der nur eine 
bestimtte frequenz durchlässt? hatte auch einen bandpass nachgeschalten, 
V=1/Q=10 (berechnet mit TI filterPro), jedoch macht der das signal 
unschöner(rauschen, verzzerung). ohne bandpass sieht es wesentlich 
besser aus

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Du soltest den Eingangsschwinkreis dämpfen (c 100k Ohm)das vergösert 
nebenher die Bandbreite die Güte nimmt ab und reduziert das 
Nachschwingen des selben.

Der Bandpass gehört hinter die erste stufe, wo das signall ssich 
schonmal deutlich vom Raucschen abhebt.

von Lowtzow .. (lowtzow)


Angehängte Dateien:

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Winfried J. schrieb:
> Du soltest den Eingangsschwinkreis dämpfen (c 100k Ohm)das vergösert
> nebenher die Bandbreite die Güte nimmt ab und reduziert das
> Nachschwingen des selben.

muss der 100k widerstand seriell oder parallel eingebaut werden, habe
mal die schaltung angehängt.

den bandpass nach dem eingansverstärker habe ich ganz weggelassen, so
funktionierts wesentlich besser. weiter geschaltet sind 2 verstärker
10&20

mfg
low

von Kai Klaas (Gast)


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>muss der 100k widerstand seriell oder parallel eingebaut werden?

Parallel!

>den bandpass nach dem eingansverstärker habe ich ganz weggelassen, so
>funktionierts wesentlich besser.

Vielleicht waren die beiden Bandpässe gegeneinander verstimmt?

Du solltest vielleicht noch etwas gegen Übersteuerung tun, so wie in 
Figure 42 von diesem Datenblatt gezeigt:

http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/OP292_492.pdf

Wie groß sind denn die Signale?

Kai Klaas

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
An jedem Schwingkreis entsteht wie bei einem mechanischem Pendel ein 
"Nachschwingen", wenn die Anregung (hier dein Funksignal) plötzlich 
ausbleibt - Stichwort: gedämpfte Schwingung.
Diese kann von deiner OPV-Schaltung umso länger nachgewiesen werden, je 
höher die Güte des Schwingkreises uund je höher die Anregungsenergie 
ist.
D.h. die von dir messbare Verlängerung des Impulses hat nichts mit einem 
"Nachschwingen" des OPVs zu tun.

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