Hallo liebste Forenkollegen. Normalerweise bin ich hier eher der Stille Mitleser, der ab und zu mal eine Antwort auf einen Beitrag verfasst. heute stehe ich aber vor einer Frage, die mir hier sicher der eine oder andere beantworten kann. Ich möchte zwei Leitungspaare auf denen RS422 Pegel herrschen, unabhängig vom Protokoll auf Glasfaser umsetzen. Mein Gedankengang geht in Richtung RS422->TTL Wandler, TTL->PECL Wandler und damit dann auf RX und TX von einem Mini GBIC (SFP) und am anderen Ende wieder zurück. Am liebsten wär mir sogar eine Löung, die mir zwei Kanäle (hin und zurück) über eine einzelne Faser bietet... das werde ich mir aber wohl abschminken können, oder? Eine Idee hierzu war es für Master -> Slave einen GBIC mit 850nm zur hälfte zu Nutzen und für die Gegenrichtung dann einen mit 1350nm. Die beiden dann per Glas-Y auf einen Stecker führen und los... Aber vielleicht bin ich ja auch völlig auf dem Holzweg. Um eine Lösung mit Glas werde ich aber in keinem Fall herumkommen. Spricht aus Sicht der Profis irgendetwas gegen diese Ideen? Gibt es einfachere Lösungen?
Hi Es gibt industrielle Schnittstellenwandler von verschiedenen Anbietern. Z.B. Phoenix, die wir hauptsächlich einsetzen damit und in unserem Werk alle möglichen Datenübertragungen umsetzen. Schau mal in die Kataloge oder frage die Firma direkt an. Gruß oldmax
Ich vergas zu erwähnen, dass mir industrielle Lösungen durchaus bekannt sind, ich aber eine Lösung suche, die ich auf einer Platine verbauen kann. So ein mini GBIC kostet kaum Geld, wenn man es nicht grade von Cisco kauft. PECL/TTL Wandler sind Pfenningbeträge etc. Wahrscheinlich ist es das einfachste erstmal einen Versuch zu starten und einfach draufloszubasteln... Oder mache ich einen kapitalen Denkfehler? Ist es vielleicht so, dass solch ein mini GBIC unterhalb einer bestimmten Datenrate nicht funktioniert? Ich meine, im Vergleich zu Gigabit sind so ein paar Kilobit ja schon fast DC.
@ Philip Siefke (psiefke) >Ich möchte zwei Leitungspaare auf denen RS422 Pegel herrschen, >unabhängig vom Protokoll auf Glasfaser umsetzen. Echte GLasfaser oder reicht Plastik-LWL? >Mein Gedankengang geht in Richtung RS422->TTL Wandler, TTL->PECL Wandler >und damit dann auf RX und TX von einem Mini GBIC (SFP) und am anderen >Ende wieder zurück. Wird schwierig, die Dinger sind meist AC-gekoppelt. Kriegt man hin, ist aber deutlich aufwändiger. >Am liebsten wär mir sogar eine Löung, die mir zwei Kanäle (hin und >zurück) über eine einzelne Faser bietet... das werde ich mir aber wohl >abschminken können, oder? Richtig, der Aufwand ist sehr hoch. >Aber vielleicht bin ich ja auch völlig auf dem Holzweg. Um eine Lösung >mit Glas werde ich aber in keinem Fall herumkommen. Warum? Was ist die Anwendung? >Spricht aus Sicht der Profis irgendetwas gegen diese Ideen? Gibt es >einfachere Lösungen? Die Toslink-Tranceiver von Toshiba sind klein und preiswert, damit kommt man bis 10m und 6Mbits/s. Pass aber auf, nur wenige Empfänger vertragen DC-Signale. TORX177 glaub ich ist so einer. MFg Falk
Von RS422 auf ECL passt nicht, da ist ein Faktor an 1000 in der Geschwindigkeit dazwischen. Auf eine Faser zu gehen ist technologisch viel aufwendiger wie eine zweite Faser zu legen. Ich wuerd auch mal die TOSLink von Toshiba anschauen.
Hallo Falk, Danke für deine Antworten und Gegenfragen. Um echtes Glas komme ich deswegen nicht herum, weil mir das Medium bedingt durch Entfernungen und das Vorhandensein der Leitungen in größerem Maßstab vorgegeben ist. Was genau meinst du mit Problemen, dadurch dass die Transceiver AC gekoppelt sind? Meineserachtens handelt es sich bei einer RS422 Übertragung ja auch ehr um AC als DC. In den Specs zu SFP Transceivern finde ich allerdings nur Angaben zu den maximalen Datenraten, aber keine zu den minimalen Raten. Kann ich daraus schließen, dass es nach unten keine Begrenzung gibt?
>Meineserachtens handelt es sich bei einer RS422 Übertragung ja auch ehr >um AC als DC. Es ist aber (im Ruhezustand) DC, und dieser Pegel enthält die Information. Du bräuchtest wohl eher eine Schnittstelle, die Manchester-Code benutzt (so wie Ethernet. Sowas kann man auch über die serielle Schnittstelle (wie RS232 oder RS422) realisieren, indem man die Information in die Flanke verpackt. Dazu verdoppelt man die Bitbreite und setzt dann die Flanke "in der Bitmitte" entsprechend des Bitwertes.
@ Philip Siefke (psiefke) >Um echtes Glas komme ich deswegen nicht herum, weil mir das Medium Naja, dann wird das so nix. >Meineserachtens handelt es sich bei einer RS422 Übertragung ja auch ehr >um AC als DC. Nein, ein "normales" RS422 kann auch Gleichanteile beinhalten, RS232 (UART) über RS422 hat das mal sicher. Also braucht man DC-Kopplung. >In den Specs zu SFP Transceivern finde ich allerdings nur Angaben zu den >maximalen Datenraten, aber keine zu den minimalen Raten. Sind manchmal angegeben. Ist aber meisten egal, weil diese SFPs auf GBit-Ethernet oder SDH ausgelegt sind, dort weiss man was man braucht. > Kann ich daraus schließen, dass es nach unten keine Begrenzung gibt? NEIN!!! Die meisten können Pi mal Daumen nicht unterhalb von 10..100kHz Daten übertragen. Das Problem von RS232 über solche SFPs wurde mal in einem Projet derartig gelöst, dass einfach das Datensignal in eine sehr einfache FSK umgewandelt wurde. Sprich, bei 0 wurden 100kHz gesendet, bei 1 200kHz. Auf der Gegenseite dann ein FSK-Dekoder. Kann man recht einfach in einem CPLD machen. Damit bleibt deine Strecke transparent, wenn gleich mit geringen Einschränkungen. Die FSK-Frequenzen sollte mind. Faktor 2 über deinen Datenraten liegen, besser mehr. Noch besser wäre ein UART auf beiden Seiten, damit kriegt man Jittereffekte besser in den Griff. Nachteil ist dan halt, dass die Baudrate eingestellt werden muss. Dann könnte man auch darüber nachdenken, einen kleinen, halbintelligenten MUX zu bauen. Dann kannst du problemlos mehrere RS422/UART Schnittstellen über eine Glasfaser schicken. Das wird dann aber aufwändiger, wäre aber ein nettes Projekt. MFG Falk
Ich hätte da eine Idee was vlt klappen könnte: Die SFPs haben einmal einen Eingang zum den Laser einschalten (TX Disable Pin3) und einmal einen Ausgang ob ein Gültiges Signal anliegt ( LOS Pin8) Du könntest jetzt ein Signal mit meinetwegen 100MHz oder mehr anlegen (Damit dürfte der GBic locker arbeiten) und per TX-Disable das ganze Modulieren. Am Empfänger kannst du mittels LOS feststellen ob grad ne 1 oder ne 0 anliegt. Weiß jedoch nicht ob das schnell genung ist. Ansonnsten könntest du auch einfach dein Signal auf 100MHz oder mehr modulieren. Erkennen am Ausgang könnte wieder mittels LOS funktionieren. Wenn das auch nicht geht dann musst du wohl dein Signal anderst Modulieren (zb 1== 100MHz 0==200MHz) und dann mittels HP/TP Filter das Signal wieder zurückgewinnen. Müsste machbar sein. Am einfachsten wird wohl sein wenn du das mal durchtestest. Wäre nett wenn du hier darüber Berichtest obs funktioniert.
Nun, es ist natürlich etwas schwierig ohne die benötigte Datenrate zu kennen eine Aussage zu machen. Vom Prinzip lohnt sich das ganze in meinen Augen nur wenn man das ganze nirgens kaufen kannst und auch 100base-F - oder wie Ethernet über Faser grad heißt - nicht in Frage kommt. Falls es dann unbedingt Eigenbau sein soll ist die erste Frage was für eine FO (Fiberoptik) Leitung da liegt, wieviel nm, Kern, Steckeranschluss am Patchpanel usw usf. Nächste ist Mechanik. Gehäuse, Stromversorgung, Übergabesteckverbinder usw. Der Rest, ist in meinen Augen recht simpel. Nimm nen µC und mache die Informationsübertragung mit Tastverhältnis ein aus. Wenn du unbedingt Zweirichtungsbetrieb in einer FO möchtest kanns du jeweils eine Lücke lassen wo die Gegenstelle sendet (Das ganze muss dann aber irgendwo zusammengespleisst werden)
Gast XIV schrieb: > Nun, es ist natürlich etwas schwierig ohne die benötigte Datenrate zu > kennen eine Aussage zu machen. Wir bewegen uns irgendwo bei 250 kbit/s > Vom Prinzip lohnt sich das ganze in meinen Augen nur wenn man das ganze > nirgens kaufen kannst und auch 100base-F - oder wie Ethernet über Faser > grad heißt - nicht in Frage kommt. Der RS422 auf Glas Part ist insgesamt ein Teil eines großen ganzen. Deswegen möchte ich da kein Phoenix Whatever Teil hinzukaufen und es dann in mein Spielzeug einpflechten. Abgesehen davon bin ich eher der selbermacher und weniger der fertigteile kaufer. Ich denke das zeichnet das Elektronikbasteln auch aus. Oder? > Falls es dann unbedingt Eigenbau sein soll ist die erste Frage was für > eine FO (Fiberoptik) Leitung da liegt, wieviel nm, Kern, > Steckeranschluss am Patchpanel usw usf. > > Nächste ist Mechanik. Gehäuse, Stromversorgung, Übergabesteckverbinder > usw. Das ist für mich alles kein Problem. Fasern sind Multimode 50/125. Steckverbinder wird im fertigen Spielzeug dann Neutrik Optocon sein. Also sozusagen eine sehr Robuste Variante von LC > Der Rest, ist in meinen Augen recht simpel. Nimm nen µC und mache die > Informationsübertragung mit Tastverhältnis ein aus. Wenn du unbedingt > Zweirichtungsbetrieb in einer FO möchtest kanns du jeweils eine Lücke > lassen wo die Gegenstelle sendet (Das ganze muss dann aber irgendwo > zusammengespleisst werden) Ich bin heute auf noch ganz etwas neues gestoßen: Honeywell HOD1340-312/GBA http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/08e7/0900766b808e7ad2.pdf Dann noch einen Lasertreiber dranknoten; z.B. IC-WJZ Ich bin nicht Festgelegt, dass es zwingend ein SFP Modul sein muss, auch wenn dies einige Vorteile bieten würde. Ich denke damit sollte mein Problem fast gelöst sein. Die Variante von Falk mit dem MUX finde ich aber auch sehr interessant. Wie würde das denn aussehen?
@ Philip Siefke (psiefke) >selbermacher und weniger der fertigteile kaufer. Ich denke das zeichnet >das Elektronikbasteln auch aus. Oder? Wenn es für das Hobby ist, dann ja. Wenn es aber um eine professionelle Anwendung geht, dann nein. >http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0... >Dann noch einen Lasertreiber dranknoten; z.B. IC-WJZ Naja, du braucht aber auch noch einen Empfänger. machbar, aber nicht einfach mal so hoppla-hop. >Ich bin nicht Festgelegt, dass es zwingend ein SFP Modul sein muss, auch >wenn dies einige Vorteile bieten würde. Der einzige Vorteil ist die prinzipielle Möglichkeit DC-haltige Signal zu empfngen. Doch dann uss das auch dein Empfänger dahinter mitmachen. Stichwort AGC. >Ich denke damit sollte mein Problem fast gelöst sein. Naja . . . >Die Variante von Falk mit dem MUX finde ich aber auch sehr interessant. >Wie würde das denn aussehen? Also wenn du dich auf deine 250kbit/s einläßt, würde ich in einem mittleren CPLD einen UART reinbauen, dahinter einen Manchester-Encoder. Auf der Gegenrichtung dann logischerweise einen Manchesterdecoder + UART. Damit kann man normale SFPs mit all ihren Vorteilen nutzen. 250 KHz machen die mit. Das ist deutlich einfacher und robuster (weil nur Digitalkram in einem CPLD) als das Entwicklen eines Empfängers. MfG Falk
so. kurze rückmeldung. Es funktioniert mit den honeywell Dingern. TX mittels mosfet zum blinken gebracht, RX mittels highspeed OPamp und Comparator wieder elektrisch gewandelt. Alles in allem eher quick&dirty, aber es erfüllt seinen zweck.
@ Philip Siefke (psiefke) >Es funktioniert mit den honeywell Dingern. Welche? Schaltplan? Netiquette? >TX mittels mosfet zum blinken gebracht, RX mittels highspeed OPamp und >Comparator wieder elektrisch gewandelt. Alles in allem eher quick&dirty, Das scheint mir auch so. MfgG Falk
Hallo Falk, mit "den Honneywell Dingern" meine ich die weiter oben im Beitrag (vom 06.01.2010 20:48) verlinkten. Den Schaltplan der Ansteuerung poste ich in den nächsten Tagen, muss das noch kosmetisch behandeln. Philip
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