Netiquette

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Netiquette ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus Netz und Etiquette. Es beschreibt allgemein den guten Umgangston im Internet.

Damit das Forum möglichst reibungsarm und nett läuft, sollten sich alle Teilnehmer an gewisse Grundregeln halten. Diese dienen zum einen der Wahrung einer sittlichen Norm als auch der möglichst einfachen und stressfreien technischen Abwicklung. Es erhöht zudem die Chance auf sachdienliche Antworten.

Erst lesen, dann schreiben!

In unserer hektischen Zeit wird jeden Tag noch mehr Hektik produziert. Dem sollte man keinen Vorschub leisten. Also vorher mal ein wenig Ruhe reinbringen und das bereits Geschriebene lesen. Dazu gehört auch, erstmal per Suchfunktion oben im Menü eine Suche nach Threads, die dieses Thema vielleicht schon behandelt haben. Das gilt für 99% aller Anfragen! Auch Google sollte man vorher intensiv befragt haben, bevor man einen neuen Thread startet.

Tonfall und Inhalt sollten dem Zielpublikum gegenüber angemessen sein

Beleidigungen, Pöbeleien, SPAM und andere Sachen sind hier fehl am Platz.

Im Sinne eines konstruktiven und mindestens neutralen oder sogar freundlichen Miteinanders ist es geraten, solche Worte wie "Quatsch", "Unsinn" usw. zur Qualifizierung von Fragen oder Antworten zu vermeiden. Selbst wenn es nicht wirklich so gemeint ist, dass die Person abgewertet werden soll, ist es für den Leser doch oft schwer allein aus dem Text die Lesart zu entnehmen. Es ist auch empfehlenswert, sich nicht auf ein Adjektiv zu beschränken, wenn eine Aussage oder Frage qualifiziert werden soll, sondern nachvollziehbar zu erklären, nach welchen Maßstäben oder mit welchem Hintergrund an Erfahrungen man urteilt und welche Teile einer Aussage genau gemeint sind.

Eine begründete und sachliche Bewertung einer Vorgehensweise oder eines Ausdrucks wird dem Frager langfristig von großem Nutzen sein, weil sie ihn zu selbstständigen Denken ermuntert und damit dem Forum, weil dadurch unnötige Neufragen bei scheinbar anderem, aber tatsächlich prinzipiell gleichem Inhalt entfallen. Wenn nämlich eine Begründung vorliegt, so erzeugt dies zum einen Sicherheit und es erlaubt dem Frager auch die Bewertungsmaßstäbe bzw. die Art und Weise der Herleitung einer Antwort selbst zu hinterfragen. Dann kann er seine Frage oder seine Beschreibung in die richtige Richtung präzisieren und er hat die Möglichkeit die Grundlagen einer Bewertung selbst zu beurteilen und sie selbstständig anzunehmen oder auch abzulehnen und sie, falls notwendig auf analoge Sachverhalte zu übertragen.

Inhaltsleere Postings sollte man vermeiden. Dazu gehören Dinge, wie einen Beitrag zu schreiben ("push"), nur damit der Thread in der Liste wieder ganz oben steht, aber auch hingeworfene Bemerkungen, die mit der bisherigen Entwicklung des Threads nichts zu tun haben. Auch das bloße "Hinwerfen" einer URL ohne weiteren Kommentar ist meist nicht sinnvoll. Verweise auf Wikipedia können dabei eine Ausnahme bilden, sofern der referenzierte Artikel zumindest einen großen Teil der Fragestellung bereits beantwortet oder aber aus der Fragestellung klar ist, dass der Fragesteller das dort verlinkte Wissen offenbar noch nicht kennt und mit diesem seine Frage viel konkreter stellen könnte.

Klare Beschreibung des Problems

  • Besonders für Anfänger gilt: Gerade am Anfang ist es immer gut zu sagen, was man insgesamt erreichen will und nicht so sehr Annahmen darüber zu treffen, wie man es erreichen könnte und dann das Wie zu hinterfragen. Oft ist der Denkfehler nämlich schon im Ansatz und man kann besser helfen, wenn man das Ziel des Fragenden kennt.
  • Eine klare Beschreibung des Problems. Sätze wie: "Es funktioniert nicht" sind absolut ungenügend um das Problem zu erkennen oder zu analysieren. Was wird erwartet? Und was geschieht tatsächlich? Was sind die Fehlermeldungen? Die Erklärung kann ruhig die Fehler enthalten, die Anfänger nun mal machen. Aber ohne sie weiss niemand wo er ansetzen soll.
  • Angemessene Detailtiefe: Es gibt aber eine Reihe von Fällen, in denen die Ursache eines Problems ein Rätsel bleibt. Es wird nach immer neuen Details gefragt. Ein schönes Beispiel für einen solchen Fall ist der Thread. Die Lösung lag in einer "Selbstverständlichkeit" ohne dass dem Fragesteller das bewusst war. Daraus folgt der Rat, darauf zu achten ob sich Ratlosigkeit breit macht und falls das so ist, so viele Details wie möglich über Bedienungsabläufe, Umgebungsbedingungen etc. anzugeben. Denn: Der Teufel steckt im Detail
  • Im Betreff angeben um welchen Controllertyp es geht (AVR, PIC, ...)
  • Welcher Compiler in welcher Version (Z.B WINAVR 17032007, BASCOM-AVR 1.4; nicht: "neueste Version"!)
  • Die Bezeichnung "Arduino" ist mehrdeutig und lässt nicht (mehr) auf den Controller schließen.
  • Das Problem in Zahlen fassen! Nicht einfach schreiben "so schnell wie möglich", "so stromsparend wie möglich" etc, sondern mal ein paar Zahlen nennen. X MHz, Y ms, Z µA etc. Wenn man keine exakte Vorstellung davon hat, sollte wenigstens eine Größenordnung angegeben werden (1..5 MHz, <1mA etc.) Bei den Einheiten bzw. den Einheitenpräfixen bitte gemäß dem Hinweis zur Gross- und Kleinschreibung darauf achten, das es einen Unterschied macht ob 16 mHz oder 16 MHz gemeint sind. Eine konkrete Angabe ist unabdingbar und ihr Fehlen wird unweigerlich Nachfragen oder mehr oder weniger allgemeine, populäre oder sogar schwammige und unvollständige Darstellungen der Zusammenhänge herausfordern. Wer die Differentialrechnung aus der Schule kennt, wird wissen das zusätzlich die Angabe von Nebenbedingungen zwingend nötig ist, sonst ist das Problem nicht lösbar.
  • Welcher IC in welchem Gehäuse. Wenn Datenblätter vorhanden sind diese ggf. anhängen oder als Link angeben.
  • Daran denken, dass die Leute im Forum nicht neben einem sitzen und alles so vor sich sehen wie der Fragesteller
  • Klare Fragen formulieren und nicht davon ausgehen, dass eine diffuse Zustandsbeschreibung als Frage interpretiert wird.

Keine Rundumschlagprobleme als Aufgaben stellen

Es kommt immer wieder vor, dass Fragesteller das Forum mit einer kostenlosen Entwicklungsabteilung verwechseln. Die Verwunderung ist dann meistens groß, wenn auf die Fragestellung 'Kann mir wer das Gerät XYZ entwickeln' abschlägige bis bissige Kommentare kommen. Das Forum versteht sich in erster Linie als ein Instrument zur Selbsthilfe. Das heißt: Der Fragesteller ist der Hauptentwickler! Aber wie jeder andere Mensch auch kann er nicht alles wissen bzw. hat Wissenslücken. Und an dieser Stelle springt das Forum ein und hilft aus. Ab und an gibt es Ausnahmen (weil z.b. jemand genau so etwas fertig hat), aber im Regelfall agiert die Forumsgemeinschaft nicht als Entwicklungsbüro, dem man seine Wünsche mehr schlecht als recht in 2 Sätzen vorträgt und das einem dann eine komplette Lösung auf dem Silbertablett präsentiert. Im Satz "Ich will ..." liegt die Betonung bei "Ich", also dem Fragesteller. Wenn er etwas entwickeln will, dann soll es auch so sein, dass dann tatsächlich er die Hauptarbeit macht. Wenn sein Können für das Wollen nicht ausreicht, dann muss er eben lernen. Und wer ein Projekt komplett von anderen machen lassen will, sollte das in der angemessenen Form im Forum Markt einstellen. Aber auch hier gilt umso mehr, dass klare Aussagen über den Inhalt der gewünschten Lösung sehr wichtig sind.

Äußere Form

  • Groß- und Kleinschreibung verwenden
  • Die deutsche Grammatik und Rechtschreibung wenigstens ansatzweise beachten.
  • Längeren Sourcecode (größer als eine Bildschirmseite) nicht im Text einfügen, sondern als Dateianhang; *.c, *.asm und *.vhd Dateien werden automatisch als Link mit Syntax-Highlighting bereitgestellt. Wenn auf die Frage nur die knappe Antwort kommt "Der Fehler liegt in Programmzeile 42.", fehlt im allgemeinen Quellcode für die Fehlersuche.
  • Quelltext nie abtippen, sonder immer das direkt kopierte Original posten, anderenfalls schleichen sich neue Fehler ein oder die existierenden werden nicht abgeschrieben.
  • Quelltexte sauber formatieren. Tabulatoren in Quelltexten sollten durch Leerzeichen ersetzt werden, das können die meisten Editoren. Denn sonst sehen die Quelltexte auf verschiedenen Editoren bisweilen sehr verschieden aus, weil die Tabulatorabstände unterschiedlich sind und nicht einheitlich definiert.
  • Bei Bildern unbedingt die Bildformate beachten

Happy End

Wenn ein Thema beendet ist, sei es nun erfolgreich oder auch nicht, sollte der Fragesteller einen kleinen Abschlussbericht schreiben, damit die Gesprächsteilnehmer und später Andere durch eine Suche im Archiv von dem Ergebnis profitieren können. Allerding sollte da ein wenig mehr drinstehen als "OK, geht" oder "Geht nicht".

Siehe auch

Links