Hallo, muss für ein neues Projekt ein Windows System einsetzen (Wahl liegt zwischen CE 6.0 R3 und dem Embedded Standard 2009). Von den Anschaffungskosten sind beide scheinbar identisch (ca 1000$ + Lizenzgebühren). Das System soll auf einem x86 Prozessor laufen und genügend Arbeitsspeicher sowie Festplattenspeicher wird zur Verfügung stehen. Sind die Realtime Eigenschaften vom Embedded Standard mit denen eines CEs vergleichbar, wenn man ein Kiosk-System plant ohne IE und dergleichen? Als Programmiersprache würd ich irgendwas mit c wählen (also c, c++, oder c#). Gibt es noch signifikante Unterschiede zwischen den beiden OS die man für dieses als auch für zukünftige Projekte beachten sollte? Gruß Thorsten
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"Embedded Standard" ist der Nachfolger von XPe. Das ist eine modularisierte Fassung von Windows, auf der, so die erforderlichen Module installiert sind, auch normale Windows-Anwendungen laufen können, und auch normale Windows-Devicetreiber verwendet werden können. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn denn schon Entwicklungserfahrungen oder gar fertige Anwendungen für herkömmliches Windows vorhanden sind, dann nämlich ist nur geringer oder sogar gar kein Anpassungsaufwand erforderlich. Echtzeiteigenschaften hat das nur, wenn entsprechende Kernelerweiterungen hinzugefügt werden, ohne diese entspricht es einem normalen Windows. Ein großer Unterschied zum herkömmlichen Windows besteht in der Möglichkeit des festplattenlosen Betriebs (bzw. Betrieb ohne jedwede Schreibzugriffe). Was ist denn die genaue geplante Anwendung? Was soll das "Kiosk-System" machen?
>Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil stimmt, das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Bei CE müssen spezielle Treiber für dieses OS erstellt werden. >Echtzeiteigenschaften hat das nur, wenn entsprechende >Kernelerweiterungen hinzugefügt werden.. Gibt es zu diesem auch sehr interessanten Punkt entsprechende Application Notes? Oder kennst du ein paar solcher Kernelerweiterungen per Namen, so dass man sich mal deren Funktionsweise anschauen kann? >Ein großer Unterschied zum herkömmlichen Windows besteht in der >Möglichkeit des festplattenlosen Betriebs... Mit festplattenlosen Betrieb ist hier gemeint, dass man auch eine CF-Karte oder (vielleicht, ich weiß es nicht genau) einen USB-Stick verwenden kann? Geht das bei CE nicht (muss hier immer ein Flash-Speicher NAND vorhanden sein? >Was ist denn die genaue geplante Anwendung? Was soll das "Kiosk-System" >machen? Das OS (CE oder Embedded) soll ausgesucht werden für dieses as well as für weitere Projekte. Was dieses Kiosk-System angeht, soll ein Ethernet-to-RS485 Interface gebaut werden (1Ethernet auf 16, 32 RS485 Ausgänge), mit einem TFT-Touch zur Konfiguration. Wahrscheinlich würden beide OS dafür ausreichen. Gruß Thorsten
>>Echtzeiteigenschaften hat das nur, wenn entsprechende >>Kernelerweiterungen hinzugefügt werden.. > > Gibt es zu diesem auch sehr interessanten Punkt entsprechende > Application Notes? Oder kennst du ein paar solcher Kernelerweiterungen > per Namen, so dass man sich mal deren Funktionsweise anschauen kann? MS nennt welche (IntervalZero, RTX, TenAsys oder INtime) auf http://www.microsoft.com/windowsembedded/de-de/products/westandard/default.mspx Erfahrungen habe ich mit diesen nicht, da es bei meiner Anwendung von XPe nicht auf das Echtzeitverhalten ankam. >>Ein großer Unterschied zum herkömmlichen Windows besteht in der >>Möglichkeit des festplattenlosen Betriebs... > > Mit festplattenlosen Betrieb ist hier gemeint, dass man auch eine > CF-Karte oder (vielleicht, ich weiß es nicht genau) einen USB-Stick > verwenden kann? Kann man auch. Hervorhebenswert ist, daß es auch komplett ohne Schreibzugriffe funktioniert, also auch z.B. von einer CD gestartet werden könnte. Zwar sind die "wear-leveling"-Algorithmen aktueller Flash-Speicher recht gut geworden, wenn man die aber gar nicht erst in Anspruch nimmt bzw. sehr genau kontrollieren kann, wann geschrieben wird, dann hält so etwas halt noch länger. > Geht das bei CE nicht (muss hier immer ein Flash-Speicher NAND vorhanden > sein? Das wohl nicht, es wird wohl auch von Massenspeichern gestartet werden können. > Das OS (CE oder Embedded) soll ausgesucht werden für dieses as well as > für weitere Projekte. > > Was dieses Kiosk-System angeht, soll ein Ethernet-to-RS485 Interface > gebaut werden (1Ethernet auf 16, 32 RS485 Ausgänge), mit einem TFT-Touch > zur Konfiguration. Wahrscheinlich würden beide OS dafür ausreichen. Das allerdings. Beide Systeme erscheinen mir für diese Aufgabe ziemlicher Overkill zu sein. CE bietet hier halt den Vorteil, nicht an x86-Hardware gebunden zu sein, es lässt sich halt auch auf ganz anderen Prozessorarchitekturen wie etwas größeren ARMen verwenden. Das geht mit XPe/"Standard" nicht, dafür kann das problemlos auf sehr kostengünstiger PC-Hardware eingesetzt werden.
> Was dieses Kiosk-System angeht, soll ein Ethernet-to-RS485 Interface > gebaut werden (1Ethernet auf 16, 32 RS485 Ausgänge), mit einem TFT-Touch > zur Konfiguration. Wahrscheinlich würden beide OS dafür ausreichen. Ist das ein Witz? Dafuer braucht man doch kein Betriebssystem. Ich meine bevor ich als Kunde da jedesmal die zusaetzlich notwenige Hardware und die Lizensgebuehren bezahle, kaufe ich doch lieber bei der Konkurenz zum halben Preis. Olaf
>Das allerdings. Beide Systeme erscheinen mir für diese Aufgabe >ziemlicher Overkill zu sein. das einzige Problem, welches überhaupt zur Erwägung eines x86 Prozessors führte, war bzw. ist die Ethernet-Performance. Hab mir mal den Ethernet-Stream via des Wiresharks angeschaut auf einem normalen Rechner mit 2.5GHz und hatte Einbrüche in der Datenrate, welche die ganze Zeit über konstant war. Mit einem kleinen ARM9 hab ich es auch schon ausprobiert - ohne jeglichem Software-Stack stieg dieser nach ein paar Sekunden aus (wegen Überlastung, konnte die DMA Buffer nicht mehr schnell genug freigeben)...
Ich kenne die Anwendung nicht aber mit diesem ganzen CE Krempel hab ich mich nie richtig anfreunden können. Ist in meinen Augen immer eine Bastellösung (hab viel mit XP empedded gemacht) und macht nur Sinn wenn es wirklich nicht anders geht. > Was dieses Kiosk-System angeht, soll ein Ethernet-to-RS485 Interface > gebaut werden (1Ethernet auf 16, 32 RS485 Ausgänge), mit einem TFT-Touch > zur Konfiguration. Wahrscheinlich würden beide OS dafür ausreichen. Das geht auch wohl mit jedem System auch mit den kleinsten Rtos. Den Kommunikation Layer hab ich nach Möglichkeit aus dem Gerät genommen und per Ethernet direkt an die Empfänger gelegt. Empfehlen kann ich z.B. http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-IA5150-5250-Series/p1160.html http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-5430-Series/p270.html sowohl Hersteller als auch Distri.
Wenn du in C# programieren möchtest, solltest du checken, ob auf dem Windows Embeded das normale .Net Framework läuft. Ist dem so, dann nimm das Windows Embeded, ich habe einige Anwendungen für CE geschrieben und es ist immer wieder erstaunlich, was da alles nicht geht.
ich denke mal c# und Realtime passt auch nicht wirklich zusammen. Für die Konfig mag das ja noch ok sein, aber das Datenhandlung sollte dann doch in C geschrieben sein.
GastXIV schrieb: > Empfehlen kann ich z.B. > > http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-IA515... > > http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-5430-... weißt du, welche Hardware Prozessor mit oder ohne OS die verwenden? An sich ist das eine schöne Sache, bei mir müssen bloß alle 16 / 32 RS485 Ports in einem Gerät drinnen sein.
Thorsten Mal schrieb: > GastXIV schrieb: >> Empfehlen kann ich z.B. >> >> http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-IA515... 404 >> http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-5430-... 404
http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-5430-Series/p270.html http://www.sphinxcomputer.de/MOXA/MOXA-NPort-IA5150-5250-Series/p1160.html#features
>weißt du, welche Hardware Prozessor mit oder ohne OS die verwenden? An >sich ist das eine schöne Sache, bei mir müssen bloß alle 16 / 32 RS485 >Ports in einem Gerät drinnen sein. Kein Ahnung, ist auch völlig egal da auf dem Ziellrechner (irgendwas willst du mit den Daten ja machen) mit virtuellen Com Ports gearbeitet wird. Bei RS232 merkt die Anwendung es gar nicht das die Geräte irgendwo auf der Welt stehen. Bei 485 ist es etwas aufwändiger wg. DTR DSR timing usw. Das ganze ist super zu administrieren da die Anlagen (hab es im Automatisierungsbereich laufen) im Büro überwacht und konfiguriert werden kann. Bei einer Firma die mir die Firewall aufmacht (kommt leider nicht vor) könnte ich das ganze vom Bett aus bedienen.
>bei mir müssen bloß alle 16 / 32 RS485 >Ports in einem Gerät drinnen sein. Frag mal an ob Sie was anbieten. Ich würde einfach ein paar von den Dingern nebeneinander packen. Ist aber auch eine Kostenfrage.
Thorsten Mal schrieb: > An > sich ist das eine schöne Sache, bei mir müssen bloß alle 16 / 32 RS485 > Ports in einem Gerät drinnen sein. http://www.moxa.com/product/NPort_5600.htm Matthias
Win CE ist von der Leistung dafür ausreichend, wichtig ist nur das es Treiber für die HW gibt. Da führt CE ein ziemliches Schattenleben und aufwändige Treiberentwicklung lohnt sich nur für grosse Serien. Auch .NET wird unterstützt, zwar nur in abgespeckter Form aber für eine komfortable Konfiguration des Gerätes reicht das auch. Und die Lizenzen liegen so bei 15-45$, da sind bei anderen Plattformen die umgelegten Kosten für die speziellen Entwicklungswerkzeuge oft teurer.
Matthias Weißer schrieb: > http://www.moxa.com/product/NPort_5600.htm Danke für den Link. JojoS schrieb: > Win CE ist von der Leistung dafür ausreichend, wichtig ist nur das es > Treiber für die HW gibt. das ist richtig; wenn dann würd eh ein bereits fertiges CPU-Board eingesetzt werden und lediglich ein Board für die jeweiligen Anschlüsse erstellt werden. Olaf schrieb: > Ist das ein Witz? Dafuer braucht man doch kein Betriebssystem. ohne OS geht es auf keinen Fall, da es mehrere Threads geben wird - Ethernet, RS485 (Input, Output), TFT, Webserver eventuell etc.
Rufus t. Firefly schrieb: >>>Echtzeiteigenschaften hat das nur, wenn entsprechende >>>Kernelerweiterungen hinzugefügt werden.. >> >> Gibt es zu diesem auch sehr interessanten Punkt entsprechende >> Application Notes? Oder kennst du ein paar solcher Kernelerweiterungen >> per Namen, so dass man sich mal deren Funktionsweise anschauen kann? > > MS nennt welche (IntervalZero, RTX, TenAsys oder INtime) auf > http://www.microsoft.com/windowsembedded/de-de/products/westandard/default.mspx > > Erfahrungen habe ich mit diesen nicht, da es bei meiner Anwendung von > XPe nicht auf das Echtzeitverhalten ankam. > >>>Ein großer Unterschied zum herkömmlichen Windows besteht in der >>>Möglichkeit des festplattenlosen Betriebs... >> >> Mit festplattenlosen Betrieb ist hier gemeint, dass man auch eine >> CF-Karte oder (vielleicht, ich weiß es nicht genau) einen USB-Stick >> verwenden kann? > > Kann man auch. Hervorhebenswert ist, daß es auch komplett ohne > Schreibzugriffe funktioniert, also auch z.B. von einer CD gestartet > werden könnte. Zwar sind die "wear-leveling"-Algorithmen aktueller > Flash-Speicher recht gut geworden, wenn man die aber gar nicht erst in > Anspruch nimmt bzw. sehr genau kontrollieren kann, wann geschrieben > wird, dann hält so etwas halt noch länger. > >> Geht das bei CE nicht (muss hier immer ein Flash-Speicher NAND vorhanden >> sein? > > Das wohl nicht, es wird wohl auch von Massenspeichern gestartet werden > können. > >> Das OS (CE oder Embedded) soll ausgesucht werden für dieses as well as >> für weitere Projekte. Man muss sich auch nicht sofort für ein Betriebssystem entscheiden! Hier sind auch noch Empfehlungen für Hardwareplattformen, bei denen man sich bei einigen auch noch später entscheiden kann, z.B. Q7, Geode Board, Wrap, ob man jetzt mit Windows CE oder mit Windows XP (Embedded) arbeitet. http://schneeweiss.de/Technologien/Embedded_Boards.aspx Gruß Jens
Wenn Du meinen Beitrag schon zitierst - warum tust Du das? Gehst Du auf irgendwas von dem ein, was ich als Antwort auf anderer Leute Fragen geschrieben habe? Siehst Du einen zeitlichen Bezug Deines Beitrages zu den anderen in diesem Thread? (Hier war immerhin ein halbes Jahr lang Funkstille, und also wohl alles wesentliche zum Thema gefragt und gesagt)
Wer ist "Euch"? Ich habe vor mehreren Jahren mit XPe gearbeitet (aber auch mit RTOS-32, was aber was ganz anderes ist), aber was Thorsten für sich entschieden hat, wird er wohl nur selber wissen.
Also, ich habe in einem Projekt sehr ausführlich mit Win CE 5.0 auf einer x86 basierenden Hardware gearbeitet und kann nur sagen, dass wir sehr zufrieden waren. -die Anforderungen an die Zielhardware sind deutlich niedriger als ein Windows Embedded. -Für standard Hardware gibt es im Platformbuilder fertige Treiber, wir mussten keine eigenen schreiben, und wenn ist dies bei CE auch deutlich einfacher. Wir haben z.B. ohne Probleme DirectDraw zum laufen gebracht, was eine super geschwindigkeit beim Zoomen und Scrollen gebracht hat. -Man kann unter CE auch von der Applikation auf die Hardware zugreifen, auch Interrupt handler sind sehr einfach zu implementieren. -Ganz wichtiger Punkt: Lizenzkosten! Je nach auswahl der Komponenten für Deinen CE Kernel kostet CE so zwischen 3,50€ und 10€ wenn ich das richtig im Kopf habe. Da liegt Windows Embedded weit darüber. Wir haben damals ETX-Module von Advantech eingesetzt. Interessant sind auch die JREX- Module von Kontron http://de.kontron.com/products/boards+and+mezzanines/embedded+sbc/jrex+35+sbc/ Gruß Tom
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