Forum: Offtopic Es fehlt Streusalz?


von Dietmar M. (dim10)


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So, nochmal ins richtige Forum
Hallo!
Gerade habe ich wieder im NDR gehört, die Streusalzvorräte seien
aufgebraucht. Man erwartet in den nächsten Tagen eine Lieferung aus
Marokko!
Nun gibt es im DAX einen Konzern namens K+S (früher Kali und Salz),
einer der weltweit größten Produzenten von Dünge- und Streusalz.
Hat jemand eine Idee warum nicht dort gekauft wird? (Erinnert micht an
Verleihnix, der seine Fische auch nicht aus dem Meer vor der Haustür
bezieht.)
mfg Dietmar M.

von Thilo M. (Gast)


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Kürzlich im TV gesehen:
ein Bulgarischer (oder so) Tankstellenbesitzer bezieht Salz aus 
Bulgarien (oder so), das Land überlässt es ihm wegen der Notlage in 
Deutschland.
Er versteigert das Zeug an den Meistbietenden vor der Tanke.

Ich finde sowas absolut verabscheuungswürdig! Erst das Salz unter Tränen 
erbetteln, um es dann gewinnmaximierend verschachern.
Mit der Not der Leute Geschäfte zu machen ist ekelhaft und unmoralisch.
Der Typ gehört hinter Gitter (oder die Grenze). :-(

von Dietmar M. (dim10)


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@Thilo
Ich hatte vergessen zu erwähnen: es geht hier um die Landkeise und ihre 
Bauhöfe und die Autobahnmeistereien. Will meinen: Großabnehmer.
mfg Dietmar M.

von Thilo M. (Gast)


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Dachte ich mir schon, der Typ verkauft auch an Großabnehmer wie Bauhöfe 
und sogar die Polizei.

von Max M. (xxl)


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Gestern hab ich die vorletzte Packung Salz (Jodsalz) bei Aldi
bekommen. Wer weis, wann es wieder was gibt.

von Thilo M. (Gast)


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Max M. schrieb:
> (Jodsalz)

Du wirst aber nicht etwa radioaktives Material auf der Straße verteilen? 
;-)

von Jens G. (jensig)


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>Du wirst aber nicht etwa radioaktives Material auf der Straße verteilen?
>;-)

doch - das erzeugt doch Wärme ...

von Paul B. (paul_baumann)


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Diese Meldung erfreut auch alle ehemaligen Bergleute aus der 
Nordthüringer
Region. Dort hatte man in den 90ger Jahren nichts Eiligeres zu tun als,
etliche Kalischächte zu schließen (Großbodungen, Sollstedt, 
Bischofferode,
Menteroda, Volkenroda usw. usf)

:-((
Irrsinn!
Paul

von Paul B. (paul_baumann)


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In der Not muß man sich ein anderes Streumaterial suchen:

Wie sagte Roland Kaiser seinerzeit:
Es ist noch Sand *da* Maria

MfG Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gestern Salz, Energieträger,Montanindustrie
heute  Kleidung, Chips & elektonische Geräte,

Morgen  Autos, die letzten Lebensmittel.....

Bald wird hier gar nichts mehr produziert außer heißer Luft

Dann werden unser Kinder nichts mehr produzieren können,  nur noch 
kaufen, verkaufen und spielen können, mal sehen wer dann Deutschland und 
Europa alimentiert?



Vorwärts in die Steinzeit

Die Ersten sollen die Letzten sein.

von g. b. (gunb)


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K+S, sprich Kali + Salz, produziert hauptsächlich hochwertige Kalisalze 
und keine Steinsalze. Wäre Verschwendung, ersteres auf die Straßen zu 
streuen.

Wenn man wenig von letzterem produziert, übersteigt die Nachfrage das 
Angebot und - schwups - geht der Preis hoch.

So einfach.

von Dietmar M. (dim10)


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@Gunnar B. (gunb)
>Wenn man wenig von letzterem produziert, übersteigt die Nachfrage das
>Angebot und - schwups - geht der Preis hoch.
Stimmt schon aber " 9,7 Mio. Tonnen Festsalz und Salz in Sole pro Jahr" 
scheinen mir kein knappes Angebot zu sein. Quelle:
http://www.k-plus-s.com/de/geschaeftsbereiche/gb-salz.html
mfg Dietmar M.

von Max M. (xxl)


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Es gibt doch noch Gorleben und die Asse. Wer wird sich denn
über so ein bisschen Strahlung aufregen. Um so schneller taut es doch.

von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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Wenn man mal bedenkt: Die Woche wurde hier im Heimischen Raiffeisenmarkt 
5 tonnen Salz angeliefert un die waren innerhalb von nur ner Stunde weg!


Also nx wie zu Hamsterkäufen!
Ich hol mir 20 stück.

von Rintintin R. (rintintin)


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Warum das Salz so knapp ist ?

Sollte doch wohl keine ernsthafte Frage sein oder ?


Fördernde und verarbeitende Betriebe gibt es nach wie vor.
Ich habe einen Bekannten der in solch einem Betrieb arbeitet.
Wie man sich denken kann haben die dort Saison und die 6-7 Tage Woche 
regiert.

Warum ist aber momentan das Salz knapp ?

Ganz einfach.

Die Komunen bevorraten nicht mehr so viel wie früher und auch die nächst 
kleineren Abnehmer halten sich zurück bis man es wirklich braucht.
Der Grund sind sparmaßnahmen aufgrund Hushaltslage und der letzten 
milden Winter.

Erst wenn der Schnee wirklich fällt bzw. es wirklich glatt wird wird 
auch geordert.
Die Sache ist nur die das die fördernden Betriebe nicht riesige Halden 
anlegen die den sprunghaften Bedarf decken könnten.
Es wird nur mässig auf Halde gelagert.
Das hat Finanzielle und logistische Gründe. (Im freihen geht ja nicht)

Im Falle meines Freundes sieht es so aus das man schon seit September 
dabei war bei umliegenden Speditionen (Sped. weil die normalerweise 
Stapler haben) Flächen anzumieten und dort Bigpacks (Große Säcke) und 
Paletten mit normalen Säcken einzulagern.
Das soll verhindern das sich bei beginnnendem Schneefall im Werk 
plötzlich riesige Lkw-Schlangen bilden weil alle Komunen panikartig 
ordern.

Dennoch hat der Vorat gerade mal für die erste Welle (Vor Weihnachten) 
gereicht und seitdem wird mehrmals am Tag gesprengt und verarbeitet was 
das Zeug hält.
Trotzdem kommt man kapazitiv nicht hinterher.

Selbst der Abfall (Kaputte Säcke,Fehlwiegungen, zu grobes Material usw.) 
wird denen momentan aus den Händen gerissen.

Es gab witzigerweise am letzten Wochenende sogar einen kleinen Diebstal.
Irgendjemand ist am Sonntag übern Zaun und hat 10 25kg Säcke von nem 
Bahnwagon mitgehen lassen. (Wer klaut normalerweise Salz?)

Wer also auf den letzten Drücker Salz kauft der darf eben nach "Angebot 
und Nachfrage" zahlen sofern was zu bekommen ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das könnte dann wohl des Pudels Kern der momentanen Situation treffen.

Was mich nur verwundert, das alles ist längst bekannt und auch die 
Auswirkungen, trotzdem treibt die kurzsichtige Politik immer wieder 
solche Blüten, welche ein eher kindliches Herangehen an die Führung des 
Gemeinwesens vermuten lassen.

Und ich schwinge mich zu der Mutmaßung auf, das ganze wird eher 
schlechter denn besser. Der Mangel an Vorraussicht ist nämlich nicht 
durch die Krise veursacht, sondern diese ist ihrerseits wird durch den 
Mangel an Vorraussicht verursacht. Es wird versucht aus allem Profit zu 
schlagen, mit eben jenen Folgen. Die DDR hat mal geneauso sträflich ihre 
Infrastruktur aufgegeben. Wie das ausging ist bekannt.

von Thilo M. (Gast)


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Bei uns ist nichts von Salzknappheit zu spüren.
Wir haben auch ein riesiges Salzbergwerk im Landkreis. ;)

Früher(TM) waren die Städte mit Salzabbau sehr reich (siehe Städte mit 
dem Namenszusatz 'Hall').
Scheint heute immer noch der Fall zu sein, nur in etwas abgewandelter 
Form. :)

von Dave B. (gaston)


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Naja hier unter meinen Füßen ist auch ein schönes K+S/esco 
Steinsalzwerk(hieß zumindest früher so).

Hier ist ja der halbe Landkreis kräftig "unterkellert" und 
ausgehöhlt(sinken halt ein paar Orte in den nächsten Dekaden ein paar 
Meter ab).

Hier gings eigentlich mit dem Streugut, wobei man natürlich nicht sagen 
kann ob die Kommunen hier nicht doch von Anderen sich versorgen lassen.
Die Autobahn nebenan ist auf jeden Fall frei und die meisten Straßen 
auch, außer halt Wohngebiete, die werden wie immer etwas stiefmütterlich 
behandelt.

von Purzel H. (hacky)


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Es wird ja gespart. Das funktioniert. Denn waehrend den paar Tagen wo 
kein Salz da ist wird auch keins ausgebracht. Wenn sich der Salzpreis 
marktmaessig verhalten wuerde, zB verdoppelung/verdreifachung innert 1 
Woche, dann wuerde was geaendert.

von Johnny B. (johnnyb)


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Da wegen der Klimaerwärmung der Meeresspiegel steigt, könnte man das 
überschüssige Salzwasser abpumpen, in den immer grösser werdenden Wüsten 
verdampfen lassen und das gewonnene Salz dann auf unseren Strassen 
verteilen. Damit wären dann wohl alle zufrieden.

von Nick M. (Gast)


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> in den immer grösser werdenden Wüsten verdampfen lassen

Die Wüsten waren offensichtlich früher auch spiegelglatt und zugefroren!
So irrsinnig wie dort Sand gestreut wurde ...


Gruß,
Nick

von Johnny B. (johnnyb)


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Genau wie auf dem Mars, dort sucht ja die NASA auch Wasser bzw. Eis 
unter dem Sand an der Oberfläche. Dasselbe könnten die ja auch mal in 
einer Wüste auf der Erde versuchen.

von Markus K. (kipara)


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Hallo an alle,
bin gerade erst auf diese Forum gestoßen.

Ok... Habe mir soeben ein paar Beiträge hier durchgelesen.
Ich bin Betriebsleiter der größen Salzhalle Mitteldeutschlands (in 
Menteroda). Wir haben derzeit eine Lagerkapazität von 40.000t Streusalz.
Im Großen und Ganzen kann ich den Beitrag von Winfried J. (Firma: 
Nisch-Aufzüge)auch so bestätigen. ABER welche Komune oder Kleinabnehmer 
hat denn die Möglichkeit so viel Salz wie sie benötigt zu Lagern. Klar 
ist es kein Problem im Sommer ein Big Bag für 80€ zu bekommen, aber wie 
willst du das denn Lagern ohne das du im nächsten Winter einen Salzblock 
hast.
Zumal die Qualität durch die Hygroskopie ebenfalls stark beeinträchtigt 
wird.

Naja, wie dem auch sei...
Falls jemand Salz möchte kann er sich gern melden.

Gruß
Markus

von Uhu U. (uhu)


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Hier ist es Privatleuten verboten, Salz zu streuen. Es sind nur 
abstumpfende Mittel erlaubt.

Den Stadtbäumen und der Bausubstanz tut das gut.

von Gerry E. (micky01)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Hier ist es Privatleuten verboten, Salz zu streuen. Es sind nur
> abstumpfende Mittel erlaubt.
>
> Den Stadtbäumen und der Bausubstanz tut das gut.

Und hier ist es so, dass man die Wahl hat, was man streut.
Die einzigen die nicht streuen müssen gehören zum Bauhof.
Das tut den Dorfbäumen wirklich gut...

Ich fasse es nicht: von Anwohnern wird erwartet, dass sie den
Bürgersteig räumen und streuen, damit irgendwelche vorbeilaufenden 
Trottel nicht ausrutschen. Und die Straße wird nicht geräumt und 
gestreut, weil a) das Salz fehlt und/oder b) die Streufahrzeugbediener 
ebenfalls fehlen.

Zum Glück soll es ja wieder Schnee geben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ha

alle Haare wieder würd ich mal sagen.
Zwischen den beiden Beiträgen (Markus Kirchhof und Vorposter) hat sich 
nichts geändert und dazwischen liegen 1 Jahr und 3 Tage !!!

Markus Kirchhof schrieb:

> aber wie willst du das denn Lagern ohne das du im nächsten Winter einen
> Salzblock hast.
> Zumal die Qualität durch die Hygroskopie ebenfalls stark beeinträchtigt
> wird.

Kühl und trocken und sinnvollerweise dort wos gebraucht wird, damit es 
nicht erst wenn es eh  schon late ist noch aufwendige und teure 
Transportkosten entstehen. Hier in Östereich gibt es überall 
Streugutlagerplätze für so etwas, welche auch ausreichend befüllt werden 
wenn es Trocke ist. Und das funktioniert Reibungslos bis zur Grenze. 
Danach wird die A14/A96 binne 15 km weiß wenn es schneit.
Und das Rheintall bleibt nicht wegen des Bodensees davon verschont, denn 
wenn die es verpennen ist hier auch alles weiß. Aber das ist hier meist 
schneller weg als nördlich der Leiblach weil hier der Winterdienst noch 
durchgeführt weil bezahlt wird.

Namaste

p.S. Klar weis ich das solche Lagerplätze Geld für Unterhalt kosten, 
aber die Frage ist: Ist an dieser Stelle wirklich etwas zu sparen?

von Daniel F. (df311)


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auch wenn der thread praktisch ein jahr im datennirwana lebte, hätte ich 
doch eine einfache lösung für das streusalz-problem:

man muss nur einen weg finden, politiker dazu zu bringen, auf der straße 
(und zwar richtig im freien) ihre heiße luft richtung straßenbelag 
abzusondern - das löst sogar mehrere probleme:
- sie arbeiten zur abwechslung WIRKLICH für die allgemeinheit
- sie sind beschäftigt und können in der zwischenzeit keinen blödsinn 
anstellen
- der salzverbrauch wird drastisch vermindert
- durch die heiße luft entstehen wesentlich weniger schäden an botanik, 
wasser und gebäuden...

;-)

von Uhu U. (uhu)


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Leider ist es nur lauwarme Luft, deren Wärmekapazität nicht der Rede 
wert ist.

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