Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auswahl einer Plattform für eine kleine Ethernetapplikation (Cortex M3)


von Dirk Schlage (Gast)


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Hallo,

Ich möchte eine kleine Anwendung auf Basis eines Mikrocontrollers mit 
Ethernet entwickeln.
Die Anwendung soll ein paar Telegramme empfangen und ein bisschen mit 
den Ports wackeln. Nix hochgeistiges, oder extrem speicher- oder 
rechenintensives.

Nach dem was wir so bisher gehört haben ziehen wir es vor mit eimem 
Cortex M3 anstelle einer ARM7 Plattform zu beginnen. Ich würde 
eigentlich gerne noch einen AVR32 mit in der Auswahl haben.
Damit ergeben sich als mögliche Controller:
STM32, LPC1xxx, LuminaryMicro und AVR32. Als Compiler: IAR, Keil, GNU 
mit yagarto bzw. AVR32Studio. Als RTOS FreeRTOS, embOS und ? Und dann 
wird noch ein TCP/IP-Stack und ein DevKit benötigt.
Je nachdem von wo ich ausgehe sind die anderen Faktoren zum Teil 
festgelegt.

Ich habe schon einige Threads zu dem Thema gelesen und weiß auch, daß 
die Fragestellung dazu angetan ist, zu polarisieren. (LM hat vieleicht 
mehr Bugs und die Auswahl des Controllers ist möglicherweise 
kompliziert. Die Doku von STM soll sehr gut sein. NXP hat...)

Ich möchte trotzdem ein paar Tipps und Anregungen von euch einholen, mit 
welcher Kombination aus Controller und Entwicklungsumgebung ich am 
wenigsten auf die Nase fallen werde. Meine Vorauswahl:

NXP LPC-1766STK von Olimex mit IAR (FreeRTOS oder embOS) oder einer 
anderen Umgebung.

TI bzw. LM mit EKC-LM3S8962 oder EKC-LM3S6965 mit IAR oder Keil.

STM: ? Ist wohl kein Board mit Ethernet so einfach im Laden zu kaufen, 
oder?

Atmel EVK1100 mit AVR32Studio.

Ich habe jetzt die 30-Tage Testversion von IAR noch nicht installiert. 
(Damit die Zeit erst läuft, wenn ich auch das Board habe...)
Kann so ein Stack noch mit einer 32k-Kickstart-Version kompiliert 
werden?
Kann nach der 30-Tage-Version die 32k-Version verwendet werden?
Sollte ich Rowley oder CodeRed ausprobieren?
Sind für bestimmte Kombinationen extreme Schwierigkeit mit dem 
TCP/IP-Stack zu erwarten? Sind die entsprechenden Chips schon lieferbar 
bzw. ausgereift?
Oder hat jemand eine Meinung dazu, wo der schmerzfreieste Weg liegt?

Dirk

von Dirk Schlage (Gast)


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Ich hole den Thread nochmal hoch und möchte fragen, ob vieleicht jamand 
konkret Erfahrungen mit einem der Boards NXP LPC-1766STK von Olimex bzw. 
EKC-LM3S8962 von LM und FreeRTOS sowie uIP oder lwIP gemacht hat.

Gruß
    Dirk

von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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mit dem RDK-IDM-B damals noch von Luminary Micro gearbeitet. ( LM3S6918 
)

Informationen unter:

http://www.luminarymicro.com/products/rdk-idm.html

Mit dem IAR-Compiler und CMX-MicroNet hatten wir recht schnell eine 
Applikation zusammen. Bei CMX gibt es auch eine Demo für das Board, die 
man sich runterladen kann. Es gehen aber nur die Compiler von Keil und 
IAR.
Auf der CD und im Internet gibt es auch einen kleinen TCP/IP Stack von 
TI, was der aber kann und mit was der übersetzt werden kann ist mir 
nicht bekannt. Kann man warscheinlich in der Doku zu dem Board finden.

Ach gerade gesehen auf dem Homepage von Luminary Micro:

Example applications included.
Develop using tools from Keil, IAR, Code Sourcery, Code Red and GCC.
Damit kannst Du eigentlich gleich anfangen.

Wir haben dann aber eine andere Kombination ( STM32F103ZE und AX88796B ) 
gewählt, weil zu dieser Zeit Luminary Micro von TI übernommen wurde und 
die Verfügbareit der Controller besch...en wurde.
Die Kombination ist nicht gerade Preisgünstig, aber funktioniert sofort.

von Dirk Schlage (Gast)


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Danke erstmal für die Informationen.

Der STM32 ist mir auch aufgefallen, aber anscheinend haben die ihre 
Versionen mit MAC erst im letzten halben Jahr herausgebracht, daher 
hatte ich Befürchtungen, das noch Probleme mir Qualität und 
Lieferfähigkeit bestehen. Außerdem habe ich nirgends ein STM32 Devkit 
mit Ethernet in einem der üblichen Shops gesehen.

Ich habe neulich mit meinem SAM3U-EK Versuche mit Keil, IAR und yagarto 
unternommen.
Mit IAR bin ich am besten zurechtgekommen, da scheint die IDE aber auch 
nicht so tolle Chromleisten wie etwa die Simulationsdialoge von Keil zu 
haben, sondern nur das nötigste. Mir ist auch bei manchen Sachen in IAR 
nicht klar, wo die konfiguriert werden. Z.B. habe ich ein Projekt 
kopiert, und dann in der Kopie das main.c geändert das Kompilat zeigte 
dann auch das geänderte Verhalten. Beim Reindebuggen habe ich dann aber 
gesehen, daß die DebugInfo noch auf den Pfad des alten Mains gezeigt 
hat. (Trotz Clean)
Mit yagarto habe ich versucht die beschriebenen Schritte 
nachzuvollziehen, bin aber hängengeblieben, als ich versucht habe eine 
Debug-Session von der Kommandozeile zu starten.

von Robert T. (robertteufel)


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Dirk Schlage schrieb:
> Meine Vorauswahl:
>
> NXP LPC-1766STK von Olimex mit IAR (FreeRTOS oder embOS) oder einer
> anderen Umgebung.
>
> TI bzw. LM mit EKC-LM3S8962 oder EKC-LM3S6965 mit IAR oder Keil.
>
> STM: ? Ist wohl kein Board mit Ethernet so einfach im Laden zu kaufen,
> oder?
>
> Atmel EVK1100 mit AVR32Studio.
>
> Ich habe jetzt die 30-Tage Testversion von IAR noch nicht installiert.
> (Damit die Zeit erst läuft, wenn ich auch das Board habe...)
> Kann so ein Stack noch mit einer 32k-Kickstart-Version kompiliert
> werden?
> Kann nach der 30-Tage-Version die 32k-Version verwendet werden?
> Sollte ich Rowley oder CodeRed ausprobieren?
> Sind für bestimmte Kombinationen extreme Schwierigkeit mit dem
> TCP/IP-Stack zu erwarten? Sind die entsprechenden Chips schon lieferbar
> bzw. ausgereift?
> Oder hat jemand eine Meinung dazu, wo der schmerzfreieste Weg liegt?


Hallo Dirk,

wie Du schon richtig erkannt hast, gibt es keine "beste Loesung", die 
fuer alle zutrifft. Um Deine Verwirrung noch etwas zu erhoehen bringe 
ich auch noch Raisonance mit ins Spiel. Also wenn STM32, dann wuerde ich 
mir auf jeden Fall die RIDE7 als Oberflaeche noch anschauen.
Zum Thema OS, bitte noch Keil Real-Time Library mit rein nehmen. Ist 
ganz speziell fuer MCUs geschrieben und unterstuetzt die o.g. Cortex 
Teile recht optimal. Bietet allerdings wenig Optionen auf andere 
Architekturen umzusteigen, falls Cortex verlassen werden soll. 
http://www.keil.com/rl-arm Das bietet z.B. ebOS sehr gut! 
http://www.segger.com/cms/embos.html

Zu Deinen Fragen oben. Die 32k version kann auch nach den 30 Tagen 
verwendet werden, das trifft definitiv fuer IAR und auch die Eval 
Version von Keil oder Raisonance zu. Rowley bietet insgesamt ein rundes 
package und unterstuetzt eine breite Palette von MCUs. Fuer ST wuerde 
ich Raisonance mit ins Boot nehmen, fuer NXP oder Luminary Code Red.

Die "schmerzfreieste Loesung" wuerde bei mir auf jeden Fall eine IDE 
beinhalten, die man kaeuflich erwerben muss, denn dort gibt es auch 
Support!
Ich hab in der Vergangenheit Werksstudenten an Projekte gesetzt mit IAR 
und Keil. Die Ergebnisse mit Keil waren schneller erreicht und besser. 
Das koennte aber evtl. daran liegen, das der eine oder andere bereits 
auf dem 51-er mit Keil gearbeitet hatte, weiss ich nicht bestimmt.
Einen sehr einfach Start gibt es mit mbed. 
http://mcu-related.com/architectures/35-cortex-m3/86-mbed Wieviel davon 
anschliessend fuer das Projekt uebernommen werden kann ist mir nicht so 
ganz klar aber eine Evaluierung kann man damit recht flott und mit 
kleinem Budget machen.

Genug fuer einen Sonntag,
Gruss, Robert

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