Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umschwingzeit eines Komparators


von Der Vergleicher (Gast)


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Hallo (habt bitte estwas Erbahmen - bin ja kein Vollprofi),

welcher Parameter eines analogen Komparators bestimmt eigentlich seine 
Umschwingzeit?

mir ist aufgefallen, das in z.B. in vollintigrierten Schaltregler extrem 
schnelle Umschwingzeiter (zig kHz bis MHz) erreicht werden, aber wenn 
man mal was diskret mit einem Komparator aufbaut dieser doch deutlich 
langsamer  und gemächlicher umschwingt.

Z.B. sind im Datenblatt des LM339 300ns angegeben was ja wenn ich mich 
nicht verrechnet habe 3,33Mhz sind. Kann der in einer "Realen Welt 
Applikation" wirklich so schnell Umschwingen oder sind das 
Laborbedingungen (im Vakuum beim -100°C ;-) )

Dann wäre da bei mir noch die Frage, wie ich einen Komparator möglichst 
schnell umschwingen lassen kann, und wie man auch ohne Messungen vorher 
schon ermitteln kann, wie schnell er umschwingen wird.

Ich habe keinen konkreten Anwendungsfall - aber diese Frage interessiert 
mich brennend - aber ich habe noch keine Antwort hierfür gefunden :-(

Danke vorab

von Otto J. (Gast)


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Naja du solltest möglichst wenig parasitäre Kapazitäten an den Eingängen 
des Komp. haben um schnell schalten zu können. Dann kommt es nartürlich 
auch darauf an was der Komperator treiben/senken muss und ober er einen 
Open Kollektor bzw. einen PushPull Ausgang hat.
Hast du auf der Leiterplatte für optimale Bedingungen für den Komp 
gesorgt, so kann er durchaus die angegebenen Daten erreichen.

von Der Vergleicher (Gast)


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Und lässt sich das Umschwingen im vorraus berechnen?

von Jens G. (jensig)


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>Z.B. sind im Datenblatt des LM339 300ns angegeben was ja wenn ich mich
>nicht verrechnet habe 3,33Mhz sind. Kann der in einer "Realen Welt
>Applikation" wirklich so schnell Umschwingen oder sind das
>Laborbedingungen (im Vakuum beim -100°C ;-) )

Hast Dich verrechnet, denn die 300ns sind ja nur eine Flanke (LH z.B.). 
Etwa diese Zeit braucht er auch nochmal andersherum.. Da das nur Zeiten 
sind, die von 10 bis 90% der Maxima/Minima gelten (manchmal auch 25 und 
75% oder sowas), muß man generell noch etwas mehr ansetzen, wenn man die 
max. sinnvoll nutzbare Schaltfrequenz haben will. Ungefähr das dreifach 
einer einzelnen Schaltflanke (wenn LH und HL symmetrisch) sollte man 
schon ansetzen. Macht als rund 1µs für eine volle Periode - also 1MHz 
mit diesem IC.
ABer der ist eher als langsam zu betrachten. Es gibt noch 
normalkäufliche wie den NE521 (gab's zuindest vor 15 Jahren bei Reichelt 
als schnellster Vertreter dort ;-), der macht deutlich unter 10ns.

Schneller als im DB angegeben kannste so einen IC nicht machen, deutlich 
langsamer aber schon durch entsprechend miesen Aufbau drumherum.

von Der Vergleicher (Gast)


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also sehe ich das richtig, das es eigentlich unmöglich ist, die 
Umschaltgeschwindigkeit durch die ganzen Störfaktoren vor einer Messung 
zu ermitteln / errechnen?

von Reinhard Kern (Gast)


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Der Vergleicher schrieb:
> also sehe ich das richtig, das es eigentlich unmöglich ist, die
> Umschaltgeschwindigkeit durch die ganzen Störfaktoren vor einer Messung
> zu ermitteln / errechnen?

Kann man schon, wenn man Simulationssoftware hat und ein Modell des 
Komparators, lohnt sich aber nicht unbedingt.

Wenn du nicht gerade extremen Mist baust, kommst du schon in die Nähe 
der Datenblattwerte. Das Vernünftigste ist daher, du suchst dir ein IC, 
dass noch etwas schneller ist, als du brauchst, und studierst im 
Datenblatt die Hinweise für Beschaltung und Layout (!).

Gruss Reinhard

von Der Vergleicher (Gast)


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Ok, ich sehe schon -> Versuch macht Klug ;-)

Ich habe zwar immer noch keine Anwendung dafür, aber ich denke ich werde 
mal wieder etwas "zusammenbraten" und an einigen Werten Drehen um dran 
zu messen.

Vielen dank Euch :-)

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