Hallo, gleich eins vorne weg: ich meine nicht ein DAB-Radio! Es geht um folgendes. Schon seit einiger Zeit baue ich an einer Soundanlage. MP3 und der ganze Kram geht soweit ganz gut, aber irgendwie wäre es noch ganz praktisch, wenn man mit dem Teil auch noch Radio hören könnte. Ich habe also folgendes vor: Ein FM-UKW-Radio, mit diskreten Elementen selber aufgebaut. Stereo und der ganze Kram ist nicht vonnöten, mono reicht. Jetzt kommts aber: Da das Radio ja mit dem Rest der Soundanlage irgendwie verbunden werden soll (der voll digital aufgebaut ist), möchte (und muss!) ich die Frequenz irgendwie mit einem Prozessor digital vorgeben können. Ich will z.B. mittels Drehgeber auf 92.2 MHz einstellen können. Wie könnte man sowas machen? Funktioniert das mit einer entsprechenden Kapazitätsdiode zufrieden stellend? Also mit DAC die Spannung über der Kapazitätsdiode einstellen? Wie realisiere ich dann eine Frequenzanzeige? Praktisch wäre sowas, weil man dann wie bereits erwähnt mit einem kleinen Drehgeber (welcher eh vorhanden ist) oder mit Tasten die Frequenz einstellen und digital vom Display ablesen kann. Des weiteren können dann so natürlich die einzelnen Sender abgespeichert werden. RDS und den ganzen Firlefanz will ich auch nicht auswerten, nur ein simples, mono FM UKW Radio, welchem sich die Frequenz digital vorgeben lässt. Ideen? Bitte schlagt mir gar nicht erst den passenden IC vor, der das kann. Ich kenne diese ganzen TEAxx-Typen auch, aber das bringt erstens nichts, weil die nicht allzu leicht bekommbar sind, und zweitens ist diskret viel lustiger (ich habe auch mal die berühmten Radiobastelbücher von Richter gelesen).
Hallo! Ich weiß zwar dass du eigentlich keinen IC haben wolltest, aber ich schlage trotzdem mal einen vor, und zwar nicht aus der TEA Reihe, nämlich den SI4735 http://www.ak-modul-bus.de/stat/radiomodul_si4735.html Da ist er auch zu bekommen...ich muss sagen, dass ist echt nen super Ic, habe ich selber im Einsatz. Gruß Andre
>Wie realisiere ich dann eine Frequenzanzeige? >Ich will z.B. mittels Drehgeber auf 92.2 MHz einstellen können. >Wie könnte man sowas machen? Funktioniert das mit einer entsprechenden >Kapazitätsdiode zufrieden stellend? Mit einem Frequenzzähler und/oder einer PLL. > Also mit DAC die Spannung über der >Kapazitätsdiode einstellen? Vergiss es, die läuft mit der Temperatur weg. Der empfangene Sender wird sich dauernd verstellen. Da brauchst du noch ne Regelung die den Sender wieder einfängt. >und zweitens ist diskret >viel lustiger (ich habe auch mal die berühmten Radiobastelbücher von >Richter gelesen). Das reicht aber nicht.
Andre schrieb: > Hallo! > > Ich weiß zwar dass du eigentlich keinen IC haben wolltest, aber ich > schlage trotzdem mal einen vor, und zwar nicht aus der TEA Reihe, > nämlich den SI4735 > > http://www.ak-modul-bus.de/stat/radiomodul_si4735.html > > Da ist er auch zu bekommen...ich muss sagen, dass ist echt nen super Ic, > habe ich selber im Einsatz. > > Gruß > > Andre Wenn das Ding nicht 35€ kosten würde, hätte ich mir es auch längst mal angeschaut. Aber das ist mir echt zu teuer. Weiß jemand, wo dieser Chip verbaut ist ? Dann könnte man sich evtl einen in der Bucht schießen.. Ansonsten: Bei Watterot gibts den AR1010 - kann nicht ganz so viel wie der SI, aber ist dafür auch billiger..
Tobias Plüss schrieb:
> Bitte schlagt mir gar nicht erst den passenden IC vor, der das kann.
Dann machst du dir die Sache aber unnötig kompliziert. Diskreter Aufbau
und digitale Steuerung sind nun mal schon vom Prinzip her nur schlecht
vereinbar. Ich kann Andre da nur zustimmen: Der SIS4735 ist genau das
richtige für diesen Zweck.
Ah Mist, den Temperaturgang der Kapazitätsdiode hatte ich natürlich nicht bedacht. Naja, wäre ja auch ZU einfach gewesen ;-) Den Si-Chip kriegt man als Privatmann ja wohl auch nicht wirklich. Ein Grund mehr, das ganze diskret aufzubauen. ;-)
Wenn du dich nicht mit HF rumschlagen willst wäre ein fertiges Tumermodul anzuraten. Oppermann hat den FMT126. http://www.oppermann-electronic.de/html/tuner.html
Also vor der HF hab ich nicht so Angst. Ich baue das ganze eh auf einer ordentlichen Leiterplatte auf. Zudem habe ich grade vorhin einen Oszillator diskret aufgebaut, welcher auf 100 MHz schön stabil schwingt. Und das auf Lochraster ;-) Also das muss doch in den Griff zu kriegen sein. Schliesslich hat man früher ganze Fernseher fliegend verdrahtet aufgebaut, da werden die paar MHz auch noch funktionieren. Aber offenbar ist es doch nicht ganz so einfach. Kann man den Temperaturgang der Kapazitätsdiode evtl. irgendwie kompensieren? Des weiteren könnte man dann ja am Schwingkreis mit irgend einer hochohmigen Schaltung die Frequenz abgreifen und messen, dann müsste man ja theoretisch die eingestellte Frequenz bestimmen können. Und dann sowas wie eine Regelung in d Software - so im Stil von if Frequenz zu gross then Kapazitätsdiodenspannung vergrössern else if Frequenz zu klein then Kapazitätsdiodenspannung verkleinern Oder sowas in der Art.
Tobias Plüss schrieb: > if Frequenz zu gross then > Kapazitätsdiodenspannung vergrössern > else if Frequenz zu klein then > Kapazitätsdiodenspannung verkleinern > > Oder sowas in der Art. Nannte man "früher" AFC http://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Frequency_Control Rainer
Ich habe mal den Vorgaenger des folgenden Moduls benutzt: http://www.sparkfun.com/commerce/product_info.php?products_id=8770 Fuer umgerechnet nichtmal 8 EUR wollte ich dann doch nichts eigenes aufbauen. Die aktuelle Version scheint weitestgehend kompatibel zu sein, benutzt aber nun wohl einen billigeren Chip, der kein RDS mehr unterstuetzt. Volker
Frank Boe schrieb: > @Volker: Genau den meinte ich. Der ist ganz ok. Jau.. Schade dass sie jetzt RDS rausgenommen haben (und das Ding trotzdem noch den gleichen Preis hat), aber zu verschmerzen ist das gerade noch. Und AVR-Bespielcode gibt's auch noch gratis dazu! ;) Volker
Hallo, Frank Boe schrieb: > Andre schrieb: >> http://www.ak-modul-bus.de/stat/radiomodul_si4735.html > > Wenn das Ding nicht 35€ kosten würde, hätte ich mir es auch längst mal > angeschaut. Aber das ist mir echt zu teuer. Wenn du Kurz- und Langwelle nicht brauchst, könntest du mMn auch den si4731 nehmen. Scheint hier http://www.techdesign.be/shop/product_info.php?products_id=276 erhältlich zu sein. Vergleiche der verschiedenen SI473x-Versionen gibt es sehr schön bei SiLabs auf der Homepage. > Weiß jemand, wo dieser Chip verbaut ist ? Dann könnte man sich evtl > einen in der Bucht schießen.. Versuch mal google mit "si4735 kchibo". Es scheint allerdings, als hätten diese Radios alle die Version des Chips ohne RDS verbaut :( Weiters interessant zu dem Chip: http://comwebnet.weimars.net/index.php?option=com_content&task=view&id=84&Itemid=99999999 Servus KS
Also diese Chips sind ja alle ganz interessant und sicher Wert, damit mal einen Versuch zu machen (wenn sie sich überhaupt beschaffen lassen). Aber mal im Ernst: ist es wirklich absolut total völlig unmöglich, sowas diskret zu bauen, oder ist das heuztutage einfach so uncool? Mensch, früher hatte man doch auch nicht für jeden Mist (etwas böse ausgedrückt) einen eigenen Käfer. Aber danke euch jedenfalls für die Hinweise zu den Chips, ich muss mal schauen, ob sich irgendwo ein Muster oder so auftreiben lässt. Da es diskret offenbar wirklich nicht so simpel ist, wie zu Richters Zeiten ;-)
Volker Schulz schrieb: > Frank Boe schrieb: >> @Volker: Genau den meinte ich. Der ist ganz ok. > > Jau.. Schade dass sie jetzt RDS rausgenommen haben (und das Ding > trotzdem noch den gleichen Preis hat), aber zu verschmerzen ist das > gerade noch. Und AVR-Bespielcode gibt's auch noch gratis dazu! ;) > > Volker Sogar hier ;-) Beitrag "STM32F: AR1010 (Radio) Lib"
Hallo, es ist weder wirklich schwer (wenn man will) und wohl auch nicht uncool... Das Problem ist, daß die Kombination aus diskret und manchen Funktionen eben schwer lösbar ist. Ganz diskret gab es eben früher (fast) keine Frequnzanzeige, Senderspeicher, Suchlauf. Tuner mit Diodenabstimmung (kann man auch selber bauen, würde ich aber vermeiden). ZF meinetwegen diskret, ZF 1. Stufe hinter dem Tuner, 2x 10,7MHz Keramikfilter, 3-4 stufigen Transistorvärstärker (Bandpass-Charakteristik um 10,7MHz wenn möglich), Ratio-Detektor mit fertigem Filter. Als weniger harte Tour: Tuner wie oben, Keramikfilter wie oben, TBA120 dahinter als ZF und Demodulator. AFC für den Tuner direkt aus der Demodulator-Richtspannung. Abstimmung gaht dann schon per DAC. Frequenzanzeige: Trennstufe am Tuner-Oszillator, schneller Vorteiler, Zähler, Anzeige. Alles ziemlich aufwändig, aber machbar. Ging bei meinem HiFi-Radio irgendwann um 1983 ja auch... Würde ich heute nicht mehr machen. Meine persöhnliche Spielwiese: bei ebay für 1 Euro eine ISA-Radiokarte erwerben. Da ist der komplette Empfangsteil erstmal spielend drauf, die Ansteuerung der PLL usw. ist per Datenblatt schnell genacht und man kann genug weiter experimentieren. Auch alles runterlöten und selber neu aufbauen. ;-) So als möglicher Anwärter: ebay 170443755210 (Würde ich aber anfragen, ob Warensendung für 2 Euro auch geht...) Gruß aus Berlin Michael
Tobias Plüss schrieb: > Also diese Chips sind ja alle ganz interessant und sicher Wert, damit > mal einen Versuch zu machen (wenn sie sich überhaupt beschaffen lassen). Beschaffbarkeit sollte ja nicht so das Problem sein. Das von mir verlinkte Modul kannst Du auch bei Watterott bekommen. Fuer schlappe 8.36 EUR hast Du die "sorgenfrei" Loesung. > Aber mal im Ernst: ist es wirklich absolut total völlig unmöglich, sowas > diskret zu bauen, oder ist das heuztutage einfach so uncool? Das ist voellig moeglich und sogar noch cool! Aber eben mehr Aufwand und trotzdem teurer. ;) Frank Boe schrieb: > Volker Schulz schrieb: >> [...] Und AVR-Bespielcode gibt's auch noch gratis dazu! ;) > > Sogar hier ;-) > Beitrag "STM32F: AR1010 (Radio) Lib" Ich hab das ja schon vor einer halben Ewigkeit gemacht... Und musste noch mit dem Mitgelieferten auskommen. ;) Volker
Hallo, also ich hab mal ein bisschen weiter geforscht. Ein bekannter meinte, man würde, wenn man ein diskretes Radio baut, am besten ein "6 Transistor Superhet" bauen. Keine Ahnung, was das ist. Den Super kenne ich natürlich, aber wie das mit Transistoren genau geht? Hat dazu vielleicht jemand mal schnell ein Bild? Wie man die Frequenz aber digital vorgeben kann, ist mir immer noch ein Rätsel, aber wahrscheinlich wird es auf eine Kapazitätsdiode hinauslaufen. Ich muss das wirklich mal testen, aber erst wenn ich eine gute Schaltung habe.
<hüstel> das ist aber sehr retro. Ich würde -wenn ich einen FM-Tuner basteln wollte- auch alles diskret machen. Allerdings mit Drehko, mindestens 5 Pakete. 4 oder mehr Vorkreise auf Gleichlauf abstimmen versüßt jede regnerische Woche. Was hier noch nicht kam: DDS. Einen der dicken Analog-Devices als LO, dann verstärkt auf einen high-level-Mischer und dann den ZF-Zug von Michael_U. Als Frontend einfach einen mehrpoligen Bandpaß, keine Abstimmung. Ist machbar.
Michael X. schrieb:
> <hüstel> das ist aber sehr retro. [...]
Cool waere ja noch eins von diesen "Magischen Augen". Kann man dann ja
ueber Mikrocontroller ansteuern. ;) Roehren sind sowieso noch viel
retroer. ;)
Volker
Jo... hatte mal eine Nixie-Uhr gebaut.. Die ruft jetzt noch bei Besuchern Staunen hervor :o)
Genau: Frequenzanzeige über Nixie-Röhren, Abstimmung mit magischem Auge, Frequenzeingabe mit Wählscheibe und 'ne große. rote Enter-Taste ... :-) Gruß Jobst
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