Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitsmarkt für Ingenieure hellt sich auf!


von Claus A. (cand)


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Zumindest wenn man sich die aktuellen Stellenausschreibungen einmal 
ansieht. Wurde im letztem Jahr fast nicht oder nur für Sklavenhändler 
ausgeschrieben, kommen jetzt wieder richtige Unternehmen zum vorschein. 
Und die suchen lt. Ausschreibung nicht die Eierlegende 
Wollmilchsau...nö, nö. Hauptsache technisches Studium, Fachrichtung eher 
unwichtig. Wenn ich daran denke wie die Texte in den letzten Jahren 
aufgepustert worden sind...

Frage: Was ist von diesem Trend zu halten? Möchte man sich eindecken mit 
Ing., oder ist das nur Beschäftigungssicherung der Personaler. 
Irgendwelche persöhnlichen Erfahrungen in jüngster Zeit??

von Rudi Rüssel (Gast)


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Claus Andy schrieb:
> Und die suchen lt. Ausschreibung nicht die Eierlegende
> Wollmilchsau...nö, nö. Hauptsache technisches Studium, Fachrichtung eher
> unwichtig. Wenn ich daran denke wie die Texte in den letzten Jahren
> aufgepustert worden sind...

das heißt einfach nur, dass die unternehmen nun nicht mehr nur INGs fürs 
kloputzen suchen, sondern auch kloputzer.
will sagen, die stelle erfordert einen IQ von etwa 20 und dafür finden 
sich bestimmt viele bewerber.
dementsprechend wird dann auch bezahlt...

von Mark B. (markbrandis)


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Vielleicht schau ich ja an der falschen Stelle, aber z.B. monster.de 
scheint mir nach wie vor von Dienstleistern dominiert zu sein.

von Peter (Gast)


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Die Dienstleister dominieren nach wie vor die Stellenbörsen.
Es tauchen aber immer wieder einige "richtige" Unternehmen auf, manchmal 
so viele auf einen Haufen das es auffällt, leider ist das nicht von 
Dauer.
Das mit den Dienstleistern nimmt immer mehr zu und die drängen immer 
mehr in leitende Positionen, d.h. manche richtige Unternehmen brauchen 
keine eigene Technikabteilung mehr, das macht dann alles Ferchau und 
Co..

Bei ingenieurkarriere.de gibt es die Möglichkeit - Personaldienstleister 
bei der Stellensuche auszuschließen - klasse Einrichtung, das wünsche 
ich mir auch bei anderen Job-Börsen.

Mir fällt jetzt eine andere Masche auf.
Private Arbeitsvermittler suchen Ingenieure für Zeitarbeitsfirmen, 
selbstverständlich nur gegen Vermittlungsgutschein oder 
Vermittlungsgebühr.

von dr (Gast)


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>Zumindest wenn man sich die aktuellen Stellenausschreibungen einmal
>ansieht. Wurde im letztem Jahr fast nicht oder nur für Sklavenhändler
>ausgeschrieben, kommen jetzt wieder richtige Unternehmen zum vorschein.
>Und die suchen lt. Ausschreibung nicht die Eierlegende
>Wollmilchsau

Diesen Trend beobachte ich schon seit Oktober 09, zumindest in der 
rigionalen Stellenanzeigen für Ingenieure. Die Dienstleister sind 
immernoch zwar in der Überzahl aber mit einer abnehmender Tendenz 
(derzeit 40:60).

von Warmweiß (Gast)


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Also im Maschinenbausektor hellt sich für Ingenieure imho nichts auf. 
Das Einzige, was ich merke, ist dass ich auf (Initiativ)bewerbungen 
wieder Antworten erhalte und die ein oder andere Einladung zum 
Vorstellungsgespräch ist drin. Mal gucken was rum kommt. Kann auch daran 
liegen, dass die Abteilungen von Oben zu Jahresbeginn wieder die Zusage 
bekommen haben, eventuell was einstellen zu dürfen. Natürlich nur unter 
Vorbehalt, falls es Mitte des Jahres anziehen sollte.
Da muss natürlich ein Bewebermarktscreening durchgeführt werden. 2009 
war's zu Beginn ähnlich.
Außerdem drängt jetzt wieder ein Schwarm an neuem Nachwuchs auf den 
Stellenmarkt. Da muss man Aufbauhilfe leisten.

von Technikwichtel (Gast)


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Im Automobilsektor hellt sich eher nichts auf (Chancen vielleicht noch 
am ehesten für E-Techniker); Stellen werden nicht nachbesetzt...

Technikwichtel

von Axel (Gast)


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Claus Andy schrieb:
> Arbeitsmarkt für Ingenieure hellt sich auf!

Da Du es noch nicht gemerkt hast: Das, was sich da vermeintlich 
aufhellt, ist nur der entgegenkommende Zug im dunklen Karriere-Tunnel! 
Der überrollt Dich, und dann heißt es, bis zur Rente (= Grundsicherung) 
von Hartz IV zu leben. Oder natürlich alternativ bei einem dieser 
Sklavenhändler (Leiharbeitsfirmen) zu einem mickrigen Gehalt zu 
arbeiten, von dem es sich eher schlecht als recht leben lässt.

Axel

von Paul (Gast)


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Was ist die Lösung? Mindestlohn und Beschränkung der Leiharbeit. Schon 
der Mindestlohn würde in vielen Bereichen den Leiharbeitsfirmen das 
Wasser abgraben. Dann nämlich müßten sie von den Firmen einen um den 
eigenen Profit höheren Lohn fordern. Dadurch stellen die Firmen wieder 
direkt ein, um Geld zu sparen.

von Claus A. (cand)


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...scheint sich hier zum Thread der Frustrierten zu entwickeln. Nein, im 
Ernst, der Ton der Stellenausschreibungen hat sich in den letzten 
Monaten eindeutig zum Positiven entwickelt. Kann mich noch an 
Stellenausschreibungen erinnern, in denen Ing. mit deutschen, englischen 
japanischen und holländischen Sprachkenntnissen gesucht wurden, 
natürlich in Schrift und Sprache. Am besten alles auf muttersprachlichem 
Niveau, abgesehen von den technischen Skills....was natürlich Qualm ist 
oder war.
Die Stellenausschreibungen für Ing. waren in den letzten vielleicht 2 
Jahren von Sklavenbuden geprägt, 95% waren wohl Fake-Anzeigen. Ein Trend 
den es auch in den USA gab (weiss nicht ob das in den USA immer noch so 
ist). Irgendeinen Sinn wird das wohl gehabt haben, der SPASS kostet ja 
schließlich ne Stange Geld. Aber das scheint nun dem Ende zu zu gehen, 
es wird nicht mehr so speziell ausgeschrieben....teilweise wird nur ein 
technische Studium erwartet, Fachrichtung eher nebensächlich.

Kann das Jemand aus eigener Erfahrung bestätigen...suchen die Firmen 
wirklich, oder aber ist das nur Folge davon, dass die Ing. sich 
zunehmend zurückhalten was das Bewerben angeht, weil sie gemerkt haben, 
dass sie eh nur verarscht werden.

von Junishori Hayashi (Gast)


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Claus Andy schrieb:
> Kann das Jemand aus eigener Erfahrung bestätigen...suchen die Firmen
> wirklich, oder

Klar, 4 Jahr BE und max 55k/Jahr. Das ist jetzt die neue Strategie.

von Peter (Gast)


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Aber es stimmt schon, die Mission-Impossible Anforderungen sind weniger 
geworden, große Unternehmen dürfen noch fordern.
Aber das schwankt über die Jahre.
Fordern die Unternehmen zu viel, bewirbt sich kaum noch einer, selbst 
passende Kandidaten verzichten auf eine Bewerbung.
Fordern die Unternehmen zu wenig, bewirbt sich wirklich jeder.

Ich bin bei zu allgemeine Stellenanzeigen vorsichtig,
also bei zB.:
Ingenieurstudium Elektrotechnik
Englischkenntnisse vorteilhaft
Berufserfahrung von Vorteil.

Das sind dann entweder Unternehmen die Daten sammeln oder nicht wissen, 
wen sie überhaupt brauchen.

Der Ingenieurmarkt sieht aber immer noch recht düster aus.
Früher wurde jemand eingestellt, nur weil er gut war.
Heute reicht das nicht mehr. (Aussage Ingenieurdienstleister)

von Gast12 (Gast)


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Hallo,

der Arbeitsmarkt wird sich (wenn sich unser Denken nicht ändert) über 
sehr lang eher nachteilig für Arbeitnehmer entwickeln.
Es werden halt immer weniger Menschen benötigt.

(
Temporär erleben wir aber bis ca. 2050 eher noch das Wunderland.
Nach oben strömende Nationen und weltweiter Bevölkerungszuwachs sorgen 
dafür, dass wir uns Arbeitstechnisch ale noch richtig austoben können.
)

Das ist doch gut.
Was soll jemand, der ein Haus von Oma geerbt hat groß für sein 
Lebensunterhalt verdienen müssen.

Wir schaffen über die Zeit immer mehr Werte und hetzen weiter wie blöde 
um noch mehr Werte zu schaffen. Dabei entwerten wir immer schneller den 
Menschen. (Wo wollen wir eigentlich hin?)
(Aktuell schaffen wir Werte und vernichten sie. (Finanzwelt))
?????

Es sollte für die, die die Dinge steuern, auf der Prioritätenliste ganz 
oben angesiedelt sein, das Volk oder die Menschheit beisammen zu halten.

Sprich wenn sich in einer Volkswirtschaft oben und unten zu weit 
auseinander entwickelt, dann birgt das Sprengstoff. (Auch weltweit)

Sprich es ist imens wichtig, die Arbeit gerecht zu verteilen.
Das peilen die "weiss nicht wie ichs nennen soll" nicht wirklich.

von Mark B. (markbrandis)


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Claus Andy schrieb:
> Die Stellenausschreibungen für Ing. waren in den letzten vielleicht 2
> Jahren von Sklavenbuden geprägt, 95% waren wohl Fake-Anzeigen. Ein Trend
> den es auch in den USA gab (weiss nicht ob das in den USA immer noch so
> ist).

Moment. "Sklavenbuden" in den USA? Dort herrscht doch sowieso seit eh 
und je schon Hire&Fire, was sollen die dort mit Dienstleistern anfangen?

von Peter (Gast)


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In den USA heissen die temp agencies.
Info: http://www.auswandern.us/temping.html

Das sieht da aber eher wie Arbeitsvermittler aus, um effektiver an Jobs 
zu kommen.

von dr (Gast)


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UAU .... Habe grade in der regionalen online Jobbörse nachgeschaut, und 
wurde baff.

In der letzten Woche gingen über 60 Stellenanzeigen für Ingenieure rein! 
Und nur ca. 10 waren von Dienstleister (Bertrandt zählt nicht) :).

von Max M. (xxl)


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Eher wahrscheinlich das sich der schlechte Ruf der Dienstleister
rumgesprochen hat und die keine Opfer mehr gefunden haben.
Jetzt sehen sich die Firmen wieder gezwungen selbst zu suchen.
Aber ich würde es im Moment noch nicht überbewerten. Die
Umsatzzahlen und der Geschäftsklimaindex sind noch nicht
so das man wieder Freudensprünge machen könnte sich freuen und
hoffen dürfte. Wartet erstmal ein wenig ab. Kann natürlich auch
sein das jetzt die Massenentlassungen anstehen und die Betriebe
schon mal ihre Fangnetze ausbreiten bzw. Fachkräftescreening
betreiben.

von Wilhelm F. (Gast)


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dr schrieb:

>Und nur ca. 10 waren von Dienstleister (Bertrandt zählt nicht) :).

Oo, ist da jemand schwer von Bertrandt beeindruckt???

von Peter (Gast)


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Ist die Bertrandt AG kein Dienstleister ?

"Bertrandt Services ist ein kompetenter Engineering-Dienstleister für 
nachhaltige Industrien wie beispielsweise Energie, Maschinenbau und 
Medizintechnik." (Auszug aus der Homepage)

von dr (Gast)


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>Eher wahrscheinlich das sich der schlechte Ruf der Dienstleister
>rumgesprochen hat und die keine Opfer mehr gefunden haben.
>Jetzt sehen sich die Firmen wieder gezwungen selbst zu suchen.

Na, ja . Zumindest könnte die Umfrage von Psephos im Rahmen einer 
Marktforschung auf diesen Trend hinweisen.

" ... Durch den Schlecker-Skandal wird Zeitarbeit zwar derzeit eher 
negativ wahrgenommen - mit seriösen Anbietern arbeiten in Hessen aber 
sogar Gewerkschaften wie die IG Metall zusammen. Fast zwei Drittel der 
Manager im Rhein-Main-Gebiet haben bereits Erfahrungen mit diesem 
Instrument gesammelt. Immerhin 28 Prozent derjenigen, die schon einmal 
eine Zeitarbeitsfirma beauftragten, haben überwiegend oder sogar sehr 
negative Erfahrungen gemacht. Offensichtlich hat die Zeitarbeit aber 
auch bei den Managern einen schlechten Ruf, die keine eigene Erfahrung 
haben. Nur 29 Prozent erwarten eine positive Wirkung, 52 Prozent 
hingegen eine negative. ..."

http://www.psephos.de/content/rhein-main-kompass-januar-2010

Aber die Stellenanzeigen, die ich gesehen habe, waren recht eindeutig in 
Anforderungen. Außerdem habe ich schon zuvor ein Mehr an Stellenanzeigen 
regestriert, mit einer anwachsenden Tendenz. Nur mit einem Unterschied 
zu jetzt  - es waren nicht derart so viele Neuzugänge da. Letztes Mal 
habe ich "nur" ca. 30 pro Woche gezählt.

von dr (Gast)


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>Ist die Bertrandt AG kein Dienstleister ?

Natürlich ist er einer. Aber einer , der verhältnismäßig gute 
Arbeitskonditionen bietet. Deshalb stelle ich ihn nicht in eiene Reihe 
mit Yacht-Teccon & Co.

von Claus Andy (Gast)


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war nur ein Strohfeuer. Alles beim alten....

von Warmweiß (Gast)


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Claus Andy schrieb:
> war nur ein Strohfeuer. Alles beim alten....

Inwiefern? Stellenanzeigen weniger geworden oder zeigt sich nur wieder 
weniger Resonanz auf die Bewerbung selber?
Die Stellenbörsen kann man in angespannnten Wirtschaftszeiten als 
Nicht-High-Potential glatt vergessen. Wenn man sich da auf eine 
ausgeschriebene Stelle bewirbt, hat man gleich eine dreistellige Anzahl 
von Nebenbuhlern an der Hacke. Und mindestens einer von denen ist 
garantiert besser als man selber. Da stetig viel Nachwuchs nachkommt, 
kann man, wenn man Pech hat, sehr, sehr lange leer ausgehen.

von MaWin (Gast)


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> Es werden halt immer weniger Menschen benötigt.

Unfug.

Du bist Manager, was ?

Richtig ist, daß für die bisherige Arbeit und deren Leistung immer 
weniger Menschen benötigt werden, man nennt das 
Produktivitätssteigerung, und es die ist seit tausenden Jahren normal, 
wenn sie auch immer schneller voranschreibett.

Falsch ist, daß alle Menschen, die seit tausenden von Jahren aus der 
Jagen und Sammeln ausgeschieden sind, nun rumsitzen und Hartz4 beziehen.

Nein, die "freigesetzen" Arbeitskräfte haben die Gelegenheit, was neues, 
besseres zu unserer Wohlstandssteigerung zu machen, denn für ohr 
Auskommen, ihre Nahrungsmittel, ist ja dank produtiverem Sammeln und 
Jagen gesorgt.

Wir haben KEIN Problem mit zu vielen Leuten, sondern ein Problem, daß 
die nun produktiveren Jäger und Sammler nichts rausrücken: Sie meinen, 
trotz Produktivitätssteigerung (also weniger Arbeitsleistung die sie 
reinstecken mussten) für ihr Produkt nach wie vor genau so viel bekommen 
können wie bisher, nämlich alles.

Wir haben ein Verteilungsproblem des Einkommens, nicht ein Problem mit 
zu vielen "freigestellten" Arbeitskräften.
Allerdings wird durch die schlechte Verteilung das freistellen einer 
Arbeitskraft zum Problem.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten:

Entweder du begeisterst, liefert so was Gutes Neues ab, daß die Leute 
dir gerne mehr vom Kuchen abgeben, und änderst damit die Verteilung der 
Einkommen aktiv, so wie das Handy (oder ein beliebiges anderes Gadget, 
z.B. die Saeco-Kaffemaschine) neue Märkte eröffnet hat.

Oder du gehst auf die Strasse und forderst einfach mehr für dich.

Als Ingenieur ist der erste Weg natürlich der intellektuell 
anspruchsvollere.

von sepp (Gast)


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> Handy (oder ein beliebiges anderes Gadget,
Schlechtes Beispiel, das Handy wurde im wesentlichen von Nokia gepuscht, 
die damals als Gemischtwarenkonzern nach neuen Betätigungsfeldern 
suchten. Für einen Ein-Mann-Hartzler ist das nicht machbar.

z.B. die Saeco-Kaffemaschine
wieder ein schlechtes Beispiel, da als Livestyle Gadget von größeren 
Firmen die Welt beglückt.

von MaWin (Gast)


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> Für einen Ein-Mann-Hartzler ist das nicht machbar.

Nein, der kann (als Elektroniker) Entkalkungsgeräte :-) machen, oder 
sonstwas.

Aber nur das Erfinden von Neuem bringt uns weiter, und dazu wären 
Ingenieure da, wenn sie mal den Arsch hochkriegen würden.

Manager erfinden nicht, die verwalten nur, und sind in dem Zusammenhang 
zum Zusammenstrichen des Aufwands da, den eine Produktion benötigt.

Derzeit überwiegt das Damagen, nicht das Erfinden. Wir können ja nicht 
mal mehr Mondraketen bauen, oder eben Atomkraftwerke, selbst bei 
Parabolrinnensolarkraftwerken ist man nicht viel weiter als 1912.

von gnom (Gast)


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> Nokia

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Nokia-winterreifen.jpg&filetimestamp=20060316140254

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts produzierte das Unternehmen vor allem 
Gebrauchsgegenstände wie Gummistiefel und Radmäntel für Rollstühle. Noch 
heute prangt der Name Nokia auf vielen Fahrradreifen

von Backflow (Gast)


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>Aber nur das Erfinden von Neuem bringt uns weiter, und dazu wären
>Ingenieure da, wenn sie mal den Arsch hochkriegen würden.


Um Deine Aussagen etwas besser einordnen zu können, wäre es interessant 
zu wissen, mit welchen Innovationen Du so Dein Geld verdienst.

von Gästle (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber nur das Erfinden von Neuem bringt uns weiter, und dazu wären
>
> Ingenieure da, wenn sie mal den Arsch hochkriegen würden.
>
>
>
> Manager erfinden nicht, die verwalten nur, und sind in dem Zusammenhang
>
> zum Zusammenstrichen des Aufwands da, den eine Produktion benötigt.



Dazu wäre eine Gesetzesänderung zwingend.


Oft genug verschwinden in den Schubladen der Konzerne gute Ideen, weil 
Manager (fehl)endscheiden und lieber alte Produkte weiterlaufen lassen 
da sich die kurzfristgen Gewinne (und Boni) so steigern lassen.

Welches Recht hat der angestellte deutsche Bürger seine Ideen frei zu 
vermarkten??????????????????????????????????????????????????????????

Es sollte dem Menschen der Erfindungen tätigt viel mehr Rechte 
eingeräumt werden. Der wird nicht einfach sein Häuschen und Familie im 
Land zurücklassen und sein Land verraten so wie es die Konzerne wegen 
ein paar Papierschnippsel tun.

Hier liegt ein Hebel um Deutschland wieder in eine andere Richtung zu 
bringen und das ruinöse Verhalten der Konzerne einzubremsen.

von Gast2 (Gast)


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MaWin (Gast) wrote:

> Wir haben KEIN Problem mit zu vielen Leuten, sondern ein Problem, daß
> die nun produktiveren Jäger und Sammler nichts rausrücken: Sie meinen,
> trotz Produktivitätssteigerung (also weniger Arbeitsleistung die sie
> reinstecken mussten) für ihr Produkt nach wie vor genau so viel bekommen
> können wie bisher, nämlich alles.

> Wir haben ein Verteilungsproblem des Einkommens, nicht ein Problem mit
> zu vielen "freigestellten" Arbeitskräften.

Der Konflikt ist doch im Grunde genommen noch schlimmer. Wir haben eine 
Bundesregierung die gewogen ist Firmen zuzugestehen Löhne unterhalb der 
Armutsschwelle zum Geschäftsmodell zu erheben. Diese Löhne reichen nicht 
zum leben, darum muss der Staat (wir alle) draufzahlen. Das wird dann 
Aufstockung genannt. Das geschieht aus Steuermitteln. Die gleiche 
Bundesregierung sagt aber auch, die Steuern müssen runter. Es sind also 
künftig weniger liquide Mittel (Steueraufkommen) für die Aufstockung 
vorhanden. Das aber reicht der Bundesregierung noch nicht. Man erzählt 
sogar den Leuten, man könne einen Einheitsbeitrag für die 
Krankenversicherung erheben (Kopfpauschale, Gesundheitsprämie), welcher 
aber ca. 30 Mrd. Euro widerum aus dem allgemeinen Steuertopf benötigt - 
also dem Steuertopf, der eigentlich Dank Entlastung immer kleiner wird. 
Das ist ein aberwitziges Vorgehen, ein Perpetuum Mobile, das nicht 
funktionieren kann. Das ist schon eine gemeingefährliche 
Bürgervergackeierung erster Güte. Aber es kommt noch schlimmer. Die 
gleiche Bundesregierung fängt auch noch an die Bezieher von 
Transferleistungen zu beschimpfen bzw. sie unter Generalverdacht des 
Faulenzens zu stellen. Statt Lösungen für diese Leute zu erarbeiten wird 
der Geringverdiener der noch irgendwie so auskommt plötzlich gegen den 
Aufstocker aufgewiegelt. Wohlgemerkt - gleichzeitig wird nach Prof. Sinn 
vom IFO-Institut der die Bundesregierung berät künftig auf das Modell 
Aufstockung und damit Hartz-IV Bezug gesetzt. Wenn dann noch mehr 
Hartz-Leistungen beziehen kläfft dann Guido noch mehr anstatt sich um 
die Außenpolitik zu kümmern? Naja, jedes Land wird von denen regiert die 
es verdient ..

von Mark B. (markbrandis)


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Gast2 schrieb:
> Die gleiche Bundesregierung sagt aber auch, die Steuern müssen runter.

FDP != Koalition

von Gast2 (Gast)


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Mark Brandis (markbrandis) schrieb:

> Gast2 schrieb:
>> Die gleiche Bundesregierung sagt aber auch, die Steuern müssen runter.

> FDP != Koalition

Gewiss, nur habe ich noch die Worte von Merkel über den sog. 
"Wunschkoalitionspartner" laut im Ohr ..

von Mark B. (markbrandis)


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Gast2 schrieb:
> Gewiss, nur habe ich noch die Worte von Merkel über den sog.
> "Wunschkoalitionspartner" laut im Ohr ..

Oh ich glaube, das bereut sie mittlerweile durchaus ;-)
Wenn in NRW schwarz-grün möglich werden sollte, wird Frau Merkel so 
ziemlich die Letzte sein die etwas dagegen hat.

von p-man (Gast)


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Warmweiß schrieb:
> Die Stellenbörsen kann man in angespannnten Wirtschaftszeiten als
> Nicht-High-Potential glatt vergessen. Wenn man sich da auf eine
> ausgeschriebene Stelle bewirbt, hat man gleich eine dreistellige Anzahl
> von Nebenbuhlern an der Hacke. Und mindestens einer von denen ist
> garantiert besser als man selber. Da stetig viel Nachwuchs nachkommt,
> kann man, wenn man Pech hat, sehr, sehr lange leer ausgehen.

ich bin zur Zeit genau in dieser Situation. Was heißt zur Zeit? Schon 
seit über einem halben Jahr nach meinem Abschluß als Dipl. Inf von einer 
mehr oder weniger unbekannten Uni. Aber was hat man denn sonst noch für 
Möglichkeiten, außer auf ausgeschriebene Stellen sich zu bewerben oder 
selbst die Initiative zu ergreifen und blind Bewerbungen abzuschicken? 
Leider fehlt mir das nötige Vitamin B oder andere haben mehr davon.

Langsam fällt mir kaum noch ein Unternehmen ein, an welches ich meine 
Unterlagen schicken könnte - vom Arbeitsamt werde ich stets genötigt, 
mich "breiter" aufzustellen und auf andere Stellen zu bewerben, die 
nicht unbedingt mit meinen Qualifikationen übereinstimmen. Also z.B. 
auch Stellen, wo explizit nach einem Fach-Informatiker oder 
IT-Assistenten mit Berufsausbildung gefragt wird, oder als .net 
Entwickler / php-Mensch, auch wenn ich bisher nur mit Java, Python und 
C++ gearbeitet habe.

von Mark B. (markbrandis)


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p-man schrieb:
> Also z.B. auch Stellen, wo explizit nach einem Fach-Informatiker oder
> IT-Assistenten mit Berufsausbildung gefragt wird

Das ist natürlich Blödsinn. Dann hätte man nicht zu studieren brauchen, 
wenn man sich auf Stellen bewirbt, für die man explizit kein Studium 
benötigt.

> oder als .net Entwickler / php-Mensch, auch wenn ich bisher nur mit Java,
> Python und C++ gearbeitet habe.

Da wiederum sehe ich nicht, wo das Problem liegen soll - gerade von 
einem studierten Informatiker erwartet man doch, dass er sich schnell in 
eine neue Programmiersprache bzw. Framework einarbeiten kann. Wobei .net 
jetzt zugegeben auch nicht gerade mein Favorit ist ;-) aber immer noch 
besser als dauerhaft arbeitslos.

von Gast1 (Gast)


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>Das ist natürlich Blödsinn. Dann hätte man nicht zu studieren brauchen,
>wenn man sich auf Stellen bewirbt, für die man explizit kein Studium
>benötigt.

Es ist also besser, arbeitslos zu bleiben, solange man seine Ehre 
bewahrt und sich nicht mit "niederen" Arbeiten abgibt?

Wenn man so denkt ist es kein Wunder, dass man keinen Job findet.

von p-man (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Das ist natürlich Blödsinn. Dann hätte man nicht zu studieren brauchen,
> wenn man sich auf Stellen bewirbt, für die man explizit kein Studium
> benötigt.

Es kommt darauf an. Ich will in Richtung Softwareentwicklung gehen. Von 
daher wären Stellen für FI-Anwendungsentwickler okay. Man muss 
vielleicht mit den Gehaltswünschen etwas entgegen kommen.

> Da wiederum sehe ich nicht, wo das Problem liegen soll - gerade von
> einem studierten Informatiker erwartet man doch, dass er sich schnell in
> eine neue Programmiersprache bzw. Framework einarbeiten kann

Naja, schnell einarbeiten in die Grundlagen stellt ja auch in den 
meisten Fällen kein Problem dar, doch fordern sehr viele Arbeitgeber in 
ihren Stellenausschreibungen eben "sehr gute", "Expertenkenntnisse" oder 
gar "mehrjährige praktische Erfahrung in X". Sowas kann man natürlich 
auf die Schnelle nur schwer kompensieren. Vielleicht doch ein 
vorgeschobenes Praktikum zum Einarbeiten in diesem Unternehmen. Vor 
allem sind es ja diese kleinen Tricks und Kniffe, die eine 
Programmiersprache ausmachen und von anderen unterscheiden. Sowas lernt 
man nur in jahrelanger Praxis.

von Gast99 (Gast)


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>vom Arbeitsamt werde ich stets genötigt,
>mich "breiter" aufzustellen und auf andere Stellen zu bewerben, die
>nicht unbedingt mit meinen Qualifikationen übereinstimmen.

NA UND!? Du wirst genötigt? Ich würde es eher als Chance sehen!

Sag mal, hast Du die letzten Jahre geschlafen? Es dürfte doch so langsam 
jedem bekannt sein, dass Akademiker/Ingenieure in Deutschland keine 
Perspektive mehr haben. An Deiner Stelle würde ich mal vom hohen Ross 
runterkommen, nehmen was ich kriegen kann und froh sein, als Akademiker 
überhaupt ein Einkommen zu haben. Du kannst Dich schon jetzt drauf 
einstellen, dass mittel- und langfristig die Arbeitslosenquote bei 
Akademikern in die 50%-Richtung tendieren wird. Finde Dich damit ab, 
auf's falsche Pferd gesetzt zu haben.

von Gast99 (Gast)


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>Es kommt darauf an. Ich will in Richtung Softwareentwicklung gehen. Von
>daher wären Stellen für FI-Anwendungsentwickler okay.

Träumer! Softwareentwicklung in Deutschland wird in wenigen Jahren so 
tot sein, toter geht's gar nicht. So billig kannst Du gar nicht 
arbeiten, als dass Dein hervorragend ausgebildeter, ehrgeiziger und 
flexibler Kollege in Indien das nicht locker nochmal um die Hälfte 
unterbieten könnte. Oder wärst Du bereit, für zehn Euro am Tag zu 
arbeiten.

>Man muss vielleicht mit den Gehaltswünschen etwas entgegen kommen.

Scherzkeks!

von gastus (Gast)


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Gast99 schrieb:
> Du kannst Dich schon jetzt drauf
> einstellen, dass mittel- und langfristig die Arbeitslosenquote bei
> Akademikern in die 50%-Richtung tendieren wird.

Was für ein Blödsinn hier teilweise geschrieben wird...

von Mark B. (markbrandis)


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Gast1 schrieb:
> Es ist also besser, arbeitslos zu bleiben, solange man seine Ehre
> bewahrt und sich nicht mit "niederen" Arbeiten abgibt?
>
> Wenn man so denkt ist es kein Wunder, dass man keinen Job findet.

Arbeitet ein Maschinenbau-Absolvent als KFZ-Mechaniker?
Arbeitet ein BWL-Absolvent an der Supermarktkasse?
Arbeitet ein promovierter Chemiker als Laborgehilfe?

Dass es möglich ist, weit unterhalb der eigenen Qualifikation zu 
arbeiten, will ich nicht bestreiten. Aber ist es auch sinnvoll? Die 
Lösung liegt meines Erachtens in a) räumlicher Flexibilität (Umziehen in 
eine andere Stadt, irgendwo in Deutschland findet man in der Regel doch 
einen Job) und in b) fachlicher Flexibilität, was aber nicht heißt vom 
Niveau her runterzugehen, sondern für andere Programmiersprachen / 
Entwicklungswerkzeuge etc. offen zu sein.

gastus schrieb:
> Was für ein Blödsinn hier teilweise geschrieben wird...

Und ob. Wenn ich hier Moderator wäre, ich würde den Finger gar nicht 
mehr vom Lösch-Button wegbekommen ;-)

von Gast1 (Gast)


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>Aber ist es auch sinnvoll?
Wenn als Alternative nur die Arbeitslosigkeit bleibt: Ja.

Dass man weiterhin versuchen kann, eine angemessene Stelle zu finden, 
ist ja dadurch nicht ausgeschlossen.

von Peter (Gast)


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Die Frage ist, würde ein Chef einen Maschinenbau-Ing. als 
Kfz-Mechaniker, einen promovierter Chemiker als Laborgehilfe, ... 
einstellen ?

Der weiss nachher mehr als der Chef selbst, sieht Fehler, (...)

Aber immer nur nach oben geht es auch nicht immer, einen kleinen Schritt 
zurück ist oft hilfreich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Die Frage ist, würde ein Chef einen Maschinenbau-Ing. als
>Kfz-Mechaniker, einen promovierter Chemiker als Laborgehilfe,
> ... einstellen ?

Genau da sind wir ja schon wieder beim Thema Überqualifizierung. Sowas 
ist generell sogar unerwünscht, sonst würde dieser Unwort-Begriff gar 
nicht existieren. Als gut ausgebildeter Profi läufst du damit 
zwangsläufig ins Aus.

von Peter (Gast)


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Aber nur zuhause zu bleiben, weil der neue Job nicht besser bezahlt ist, 
als der letzte, ist nicht der optimale Weg.

Wenn ich beschleunigen will, muss ich auch (oft) einen Gang 
zurückschalten.

von Jens S. (jenser)


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Wenn ich ehrlich bin verstehe ich die ganze Debatte nicht. Ich bin im 
September 09 mit meinem Studium (Mechatronik (FH)) fertig geworden und 
hatte keine Probleme einen Job zu finden. Ich habe sogar vor einigen 
Wochen meinen Arbeitgeber gewechselt, um mich zu verbessern.

Okay, ich verdiene vermutlich keine Unsummen, aber als Einsteiger find 
ich es okay!

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Aber nur zuhause zu bleiben, weil der neue Job nicht besser
>bezahlt ist, als der letzte, ist nicht der optimale Weg.

Das hab ich ja auch nicht behauptet. Nur geht in fremden Bereichen in 
der Regel eben meistens nichts.

>Wenn ich beschleunigen will, muss ich auch (oft) einen Gang
>zurückschalten.

Wenn man da was findet, ist es natürlich prima. Die Chefs wissen aber, 
daß man immer auf dem Sprung bleiben wird und was anderes sucht.

von Mark B. (markbrandis)


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Jens Sch schrieb:
> Wenn ich ehrlich bin verstehe ich die ganze Debatte nicht.

Das Problem ist, dass viele Menschen nur Einzelfälle betrachten. So sagt 
dann der, der schnell einen Job gefunden hat, "Wieso war doch leicht", 
und der Absolvent der sich fleißig bewirbt und überhaupt nichts 
Gescheites findet sagt "Mann wieso krieg ich keinen Job". Eine 
vernünftige Aussage über die Gesamtsituation macht im Endeffekt keiner 
von beiden.

von Warmweiß (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Das Problem ist, dass viele Menschen nur Einzelfälle betrachten. So sagt
> dann der, der schnell einen Job gefunden hat, "Wieso war doch leicht",
> und der Absolvent der sich fleißig bewirbt und überhaupt nichts
> Gescheites findet sagt "Mann wieso krieg ich keinen Job". Eine
> vernünftige Aussage über die Gesamtsituation macht im Endeffekt keiner
> von beiden.

Er tut so, als würde die Wirtschaftskrise nicht die Technologiebranche 
treffen oder mindestens nicht die Ingenieure, die dort beschäftigt 
werden. Anders kann ich solche Floskeln 'verstehe die ganze Debatte 
nicht'
nicht interpretieren.
Vielleicht ist auch einfach ein bisschen arrogant.
Er soll doch bitte nicht behaupten, dass von seinen Mitabgängern alle 
etwas Passendes und Bezahltes gefunden hätten.

von Jens S. (jenser)


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Also arrogant wollte ich wirklich nicht klingen. Aber es war nicht allzu 
schwer einen Job zu finden. Okay, ich habe auch etwa 20 Bewerbungen per 
Mail verschickt, aber am Ende hatte ich 5 Zusagen und konnte mir die für 
mich Beste raus suchen.

Und mein eher durchschnittliches Diplom und meine langen Haare waren da 
bestimmt nicht förderlich!

Was meine Mitabgänger betrifft, bei denen war es ähnlich! Okay, es gibt 
auch einige die denken sie müssten als Neuling 50k Euro/Jahr verdienen, 
die haben natürlich nix, aber im Großen und Ganzen gabs da kaum Problem.

von Peter (Gast)


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Es gibt Studiengänge die werden gesucht, idealerweise wohnortnah.
Andere haben selbst bei einem Spitzendiplom und kürzeren Haaren kaum 
eine Chance und das bundesweit.

von Jens S. (jenser)


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Das sehe ich ähnlich! Mein Kumpel ist BWLer und bei ihm sieht es auch 
mau aus. Aber sowas weiß ich doch im Vorfeld, vor dem Studium.

Ich kann auch nicht die ganzen Medienstudenten verstehen. Klar ist das 
Studium interessant! Aber was kommt dann?

von Peter (Gast)


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Das kann man eben nicht VOR dem Studium wissen !
Innerhalb von 3 Jahren kann sich alles ändern.
OK - manche Studiengänge werden nie "Taschenfüller".

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich hätte folgende Vorschläge, um die gesamte Wirtschaft produktiver zu 
gestalten:

1) Kriminalität und Kriege abschaffen (einschließlich SPAM)
2) Einheitliche, soziale und einfache Gesetze auf der ganzen Erde, sowie 
Zusammenlegen der nationalen Sozialkassen und Staatshaushalte
3) "transparente Tonne" - vereint die gelbe, schwarze, braune, grüne, 
getupfte Mülltonne

von Warmweiß (Gast)


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Peter schrieb:
> Es gibt Studiengänge die werden gesucht, idealerweise wohnortnah.

Was ist mit wohnortnah gemeint? Dass der potentielle Arbeitnehmer schon 
vorher nah an der Stelle wohnt?
Das schränkt den Bewerbungsradius und die Chancen verdammt ein.
Am besten schon vor der Bewerbung den Wohnort wechseln? :)
Sprich alle 3 Monate neue Wohnung und dort sich im Umkreis von 50 km 
mehrfach bewerben und bei Nichterfolg nach Systen weiterziehen und die 
Prozedur wiederholen bis eine Stelle rausspringt. Der Vorschlag könnte 
doch mal von der FDP in der Öffentlichkeit debattiert werden. :D

von Wilhelm F. (Gast)


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Warmweiß schrieb:

>Sprich alle 3 Monate neue Wohnung und dort sich im Umkreis
>von 50 km mehrfach bewerben und bei Nichterfolg nach Systen
>weiterziehen und die Prozedur wiederholen bis eine Stelle
>rausspringt.

Und die freundlichen Herrschaften der Agentur helfen gerne beim Umzug 
mit, und tragen auch Umzugskosten und 3 Monate Mietüberschneidungen 
wegen der Kündigungsfrist der Wohnung.

>Der Vorschlag könnte doch mal von der FDP in der
>Öffentlichkeit debattiert werden. :D

Och, die diskutieren doch forciert gerade die Sozialreformen weiter. 
Nachdem das bei den Krankenversicherern mit den 8 Euro Extrazahlung so 
gut anläuft, war doch heute überall in den Nachrichten, daß ein 
AG-Präsident die Beschleunigung der Reform des Gesundheitssystems 
(Kopfpauschale) dringend schnellstmöglichst fordert.

von Peter (Gast)


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Idealerweise wohnortnah heisst, das manche das Glück haben dort (Umkreis 
50km) eine Stelle zu finden.
Manche finden selbst bei einem guten Abschluss bundesweit (Umkreis 
500km) nichts.
Der Idealkandidat der FDP ist eh Single/kinderlos/kerngesund und hat 
keinen festen Wohnsitz, da er in der Welt zuhause ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Idealerweise wohnortnah heisst, das manche das Glück haben dort
>(Umkreis 50km) eine Stelle zu finden.

Wohl dem, der schon in einem Ballungsgebiet wohnt.

Selbst bei Dienstleistern wird man nicht so gerne gebucht, wenn die für 
eine Kraft noch Unterbringung und Fahrtkosten extra zahlen müssen. Die 
nehmen da lieber Personal wohnortnah.

von Peter (Gast)


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Die Reisekosten / Fahrtkosten sind bei Dienstleistern im niedrigerem 
Gehalt mit eingerechnet.
Klar werden Fachleute die günstig wohnen eher eingestellt, als einer der 
am Arxxx der Welt wohnt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Die Reisekosten / Fahrtkosten sind bei Dienstleistern im
>niedrigerem Gehalt mit eingerechnet.

Dafür gibt es glaube ich ein so genanntes Entsendegesetz.

Wie will denn eine Einzelperson von kargem Lohn die Wohnung zu Hause 
(Miete mitsamt aller Fixkosten) plus eine Zweitunterkunft und 
Reisekosten bundesweit finanzieren?

von Peter (Gast)


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Ganz einfach, 200€/Monat Brutto weniger macht ca. 350€ als 
Netto-Reisekostenzuschlag mehr.
Zweitunterkunft - hier hast Du eine Pauschale, siehe zu wie du zurecht 
kommst.
Die meisten Dienstleister zahlen die erste Hin- und letze Rückfahrt, 
dann eine Pauschale, die mit viel Glück für eine Unterkunft reicht, 
Mehrverpflegungsaufwand ist unbekannt.

Wie er davon leben will ? Ist doch mehr als Hartz IV.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Ganz einfach, 200€/Monat Brutto weniger macht ca. 350€ als
>Netto-Reisekostenzuschlag mehr.
>Zweitunterkunft - hier hast Du eine Pauschale, siehe zu wie du zurecht
>kommst.

Alles in allem, bieten manche Dienstleister um die 400 Euro monatlich 
für die Unterkunft. Die darf bei einem 22-Tage-Monat dann etwa 9 Euro 
pro Tag kosten, oder du legst aus der eigenen Tasche drauf --> Ein Hund 
hat es im Zwinger sicher besser.

>Die meisten Dienstleister zahlen die erste Hin- und letze
>Rückfahrt,

Wie oft? Monatlich? Liegt so im Rahmen von 8 Ct./km. Zum Vergleich: Vom 
Finanzamt werden bei der Einkommensteuererstattung 30 Cent pro km 
Arbeitsweg berücksichtigt. Und da ist kein Bonus drin, das reicht gerade 
kostendeckend.

>Mehrverpflegungsaufwand ist unbekannt.

2 Scheiben Schwarzbrot und 2 Scheiben Wurst vom Aldi, reine 
Energieaufnahme, wird doch reichen?

>Wie er davon leben will ? Ist doch mehr als Hartz IV.

Mit 20 Euro mehr als Hartz IV, ist man als Ingenieur, der den Karren aus 
dem Dreck ziehen soll, und auch noch innovative Ideen hervor bringen 
soll, sicher gut aufgehoben.

Zur Motivation, gehört auch Anerkennung, und zwar nicht nur in warmen 
Worten.

von Daniel (Gast)


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>>Autor: p-man (Gast)
>>Langsam fällt mir kaum noch ein Unternehmen ein, an welches ich meine
>>Unterlagen schicken könnte - vom Arbeitsamt werde ich stets genötigt,
>>mich "breiter" aufzustellen und auf andere Stellen zu bewerben, die
>>nicht unbedingt mit meinen Qualifikationen übereinstimmen. Also z.B.
>>auch Stellen, wo explizit nach einem Fach-Informatiker oder
>>IT-Assistenten mit Berufsausbildung gefragt wird, oder als .net
>>Entwickler / php-Mensch, auch wenn ich bisher nur mit Java, Python und
>>C++ gearbeitet habe.

was spricht gegen .net entwickler?

von Peter (Gast)


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@Wilhelm Ferkes

Der Monat hat 28-31 Tage!
Ich war mal rund 500km heimatfern eingesetzt, da fährt man nicht jedes 
Wochenende nach hause, da war ich aber günstig ländlich untergebracht.
Kündigungsfristen bei den Wohnungen muss man ev. auch berücksichtigen.

Es wurden 30cent/km bezahlt - die erste Hinfahrt und die letzte 
Rückfahrt Monate später. Der Rest zwischendurch ist privates Vergnügen.

Der steuerliche Mehrverpflegungsaufwand gilt auch nur 3 Monate, falls 
man an einem Ort bleibt.

Die Reisekostenregelung ist für mich wichtiger als das Gehalt, wenn die 
nicht stimmt, kann ich direkt mich für den Kaffee bedanken.

So - jetzt Fussball weiter gucken.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>@Wilhelm Ferkes

>Der Monat hat 28-31 Tage!

Bedeutet das, daß man eine Unterkunft durchgängig auch am Wochenende 
mieten muß? Das schmälert ja nochmals den Tagespreis.

>Es wurden 30cent/km bezahlt

Das ist ja zunächst mal manierlich.

>die erste Hinfahrt und die letzte Rückfahrt Monate später. Der
>Rest zwischendurch ist privates Vergnügen.

D.h., nur eine Heimfahrt nach mehreren Monaten???

So toll stelle ich mir mein zukünftiges Leben auch vor.

>Der steuerliche Mehrverpflegungsaufwand gilt auch nur 3 Monate,
>falls man an einem Ort bleibt.

Wie hoch ist denn der?

>Die Reisekostenregelung ist für mich wichtiger als das Gehalt,
>wenn die nicht stimmt, kann ich direkt mich für den Kaffee
>bedanken.

Rosig klingt das ja nicht gerade!

>So - jetzt Fussball weiter gucken.

Viel Spaß! Irgend ein Hobby zur Ablenkung sollte man schon haben.

von Peter (Gast)


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Klar, wenn ich eine möblierte Wohnung miete - mache ich das für einen 
Monat, ich kann mich dann aber relativ einfach selbst versorgen, falls 
eine Miniküche vorhanden ist.

Ein Gasthof wird - Mo-Fr. bezahlt also ca. 16 - 20 Übernachtungen, falls 
man Freitag abreisen und Montag anreisen kann.
Aber bei 5-6 Stunden Autobahn und danach oder davor 8-10 Stunden Arbeit 
macht das keinen großen Spass.

Mehrverpflegungsaufwand - bei mind. 24 Stunden - glaube ich 24€/Tag 
(Keine Lust genauer nachzuschauen), steht in jeder Steuererklärung.

Mir fehlt bei der ganzen Diskussion um die 
Personaldienstleister/Zeitarbeit genau diese Komponente der Reisekosten.
Bei täglichen Entfernungen zur Einsatzstelle von bis zu ca. 50km ist das 
kein großes Thema, da einigt man sich sicher.

Tor für Argentinien !

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

>Klar, wenn ich eine möblierte Wohnung miete - mache ich das für
>einen Monat, ich kann mich dann aber relativ einfach selbst
>versorgen, falls eine Miniküche vorhanden ist.

Möglicherweise gibt es sowas tatsächlich ländlich im preislichen Rahmen, 
da bin ich zur Zeit etwas überfragt.

>Ein Gasthof wird - Mo-Fr. bezahlt also ca. 16 - 20 Übernachtungen,
>falls man Freitag abreisen und Montag anreisen kann.
>Aber bei 5-6 Stunden Autobahn und danach oder davor 8-10 Stunden
>Arbeit macht das keinen großen Spass.

Klar.

>Mehrverpflegungsaufwand - bei mind. 24 Stunden - glaube ich
>24€/Tag (Keine Lust genauer nachzuschauen), steht in jeder
>Steuererklärung.

Wenn man dafür nicht jeden Tag fürstlich raus essen geht, kommt das 
immerhin noch der Mischkalkulation mit Zimmer und Fahrten entgegen.

>Mir fehlt bei der ganzen Diskussion um die
>Personaldienstleister/Zeitarbeit genau diese Komponente der
>Reisekosten.

Wie schon gesagt, da gibt es wohl ein Entsendegesetz, welches die 
Mindestanforderungen regelt.

>Bei täglichen Entfernungen zur Einsatzstelle von bis zu ca. 50km
>ist das kein großes Thema, da einigt man sich sicher.

Sowas hatte ich selbst mal, 40km Arbeitsweg für einfache Strecke, die 
aber netto bezahlt wurden. Also kein Geld mehr bei der Steuererklärung. 
3,50 Euro Aufwandsentschädigung pro Tag, kleiner unbekannter 
Dienstleister, das ging so gerade eben noch.

von Warmweiß (Gast)


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Die Lage wird wieder schlechter, weil es zu wenige Fachkräfte gibt - 
sagt jedenfalls der Artikel hier
http://www.derwesten.de/nachrichten/Fachkraeftemangel-wird-zur-Gefahr-fuer-den-Aufschwung-id2663831.html
Ohne Fachkräfte keinen Aufschwung und ohne Aufschwung keine Anstellung 
für Fachkräfte. Noch Fragen, Kienzle?

von Mark B. (markbrandis)


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Warmweiß schrieb:
> Noch Fragen, Kienzle?

Ja, Hauser. Wann hören die endlich mit dem Unsinn auf?

von p-man (Gast)


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Daniel schrieb:
>>IT-Assistenten mit Berufsausbildung gefragt wird, oder als .net
>>Entwickler / php-Mensch, auch wenn ich bisher nur mit Java, Python und
>>C++ gearbeitet habe.
>
> was spricht gegen .net entwickler?

Naja, da ich selbst bisher noch nicht mit dem oder einem? .net 
Framework, VB und ähnlichen Dingen gearbeitet habe, würde mir ein 
Einstieg in einem Job, wo gerade in diesen Bereichen fundierte 
Kenntnisse von den Mitarbeitern erwartet werden, sehr schwer fallen. Bei 
meist 50 oder gar 100+ Bewerbern für ausgeschriebene Stellen, hätte ich 
vor diesem Hintergrund fast keine Chance in die nächste Runde zu 
gelangen. Daher versuche ich mich privat in einige der möglichen 
Programmiersprachen wenigstens ein bisschen einzuarbeiten.

von Peter (Gast)


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Aus obigen Artikel:
"Jedes siebte Unternehmen in Deutschland sieht im Fachkräftemangel das 
größte Risiko für den kommenden Aufschwung."

Zustimmung !

Da steht "kommenden Aufschwung", nicht "jetzt".

Für die nächste Sommer-Party fehlt mir noch haufenweise Bier, Sekt, 
Chips, Cola, ... , deshalb kaufe ich aber jetzt noch nicht ein.

"Studie: 2030 fehlen 2,4 Millionen Hochqualifiziert"
Wer bezahlt solche Studien ?
Die Studie sagt aber nichts darüber, wann der Aufschwung losgeht.

von Gunb (Gast)


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Booaah, wird hier wieder rumgeheult! Immer dieses Aufschaukeln von 
Selbstmitleid, so nach dem Motto: In meiner eigenen Scheisse fühle ich 
mich doch am wohlsten, und wenn andere noch mitpupsen, macht's erst 
richtig Spass.

Also aus Selbstmitleid ist noch nie etwas produktives geworden, und aus 
Schwarzsehen auch nicht (es sei denn, man arbeitet bei der GEZ).

Amen

von Jung-Ing (Gast)


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"Am Standort in Mülheim wirbt der Technologieriese Siemens mit derzeit 
50 freien Stellen. In Boomzeiten waren es 250 bis 300. Entsprechend mehr 
Bewerber drängeln sich auf eine Stelle."

"Beim Tüv Rheinland sucht man aktuell über 110 neue Mitarbeiter. 
Fahrzeugtechniker, Elektro- und Umwelttechniker stehen ganz oben auf der 
Einstellungsliste des Prüfunternehmens. „Wir haben deutlich mehr 
Bewerber als noch vor anderthalb Jahren“, sagt Sprecher Hartmut 
Müller-Gerbes. Er räumt ein, dass man dabei von der Krise im Automobil- 
und Maschinenbau profitiert. Dennoch gebe es keine Entwarnung: „Wir 
spüren den Fachkräftemangel immer noch.“ Sein Chef Friedrich Hecker 
zeichnete in einem Focus-Bericht kürzlich ein noch viel drastischeres 
Bild: „Der Fachkräftemangel ist für uns eine echte Wachstumsbremse.“



Wenn der Fachkräftemangel so eine Bremse ist, man aber deutlich mehr 
Bewerber als zu Boomzeiten hat, warum schafft man dann nicht anstatt 110 
sagen wir 200 Stellen , um den Fachkräftemangel zu entgehen. Ich 
verstehe irgendwie nicht was das soll, auf der einen Seite brüstet man 
sich mit deutlich mehr Bewerbern auf weniger Stellen,aber auf der 
anderen Seite schreit man Fachkräftemangel bremst Wachstum.

Ich würde eher sagen Stellenmangel bremst Wachstum, wenn es denn eine 
gibt .

von Peter (Gast)


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Ich habe das Recht mich schlecht fühlen zu dürfen ! :-)

von dr (Gast)


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http://www.bme.de/EMI-Aufschwung-gewinnt-enorm-an-Fahrt.48938.0.html

[ Dank robuster Produktionssteigerungen und eines starken Zuwachses an 
Neuaufträgen hat der Aufschwung der deutschen Industrie im Februar enorm 
an Fahrt gewonnen. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index 
(EMI) gewann binnen Monatsfrist 3.5 Zähler auf 57.2 Punkte hinzu und 
erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2007. ...

...Der erneut deutlich gestiegene Einkaufsmanager-Index ist ein Beleg 
für die konjunkturelle Trendwende. Ob diese Entwicklung allerdings von 
Dauer ist, muss abgewartet werden ...

... Der kräftige Aufschwung im Februar ist auch an der stärksten 
Produktionssteigerung seit Januar 2007 zu erkennen. Der Teilindex 
Leistung lag im Berichtsmonat bei saisonbereinigt 61.1 (Vormonat: 58.1) 
Punkten. Bei den Global Playern und KMU fiel der achte Zuwachs an 
Neuaufträgen in Folge so stark aus wie seit April 2006 nicht mehr. 
Ausschlaggebend hierfür waren positive Impulse vom heimischen Markt, die 
weltweite Nachfragebelebung sowie der in Schwung gekommene Lageraufbau 
auf Kundenseite. ...]

Bitte nicht falsch verstehen, aber die Wirtschaftslage hat sich geändert 
bzw. sie ändert sich. Die Autohersteller fahren ihre Produktion hoch und 
sogar die Autozulieferer (der leidende Industriezweig schlecht hin) 
bekommen ihre Auftragbücher voll. Ein Beispiel ist Läpple-Werk Teublitz. 
Da sind 30 gekündigte Mitarbeiter vor Gericht gezogen, um ihre 
Arbeitsplätze zu behalten, und bekamen Recht. Grund: Es sei ausreichend 
Arbeit vorhanden, sie müssen daher wieder eingestellt werden. Die 
Kündigung wurde als nicht rechtens anerkannt, weil das Werk mittlerweile 
zu 130% ausgelastet sei. Es wurden bereits 34000 Überstunden angesammelt 
und über 40 Leiharbeiter eingestellt. Gearbeitet wird Samstag und 
Sonntags.

von sepp (Gast)


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>... Dank robuster Produktionssteigerungen ...

>...Der erneut deutlich gestiegene Einkaufsmanager-Index  ...

>... Der kräftige Aufschwung im Februar...

Der Weihnachtsmann, das Christkind und der Osterhase sind auch schon 
unterwegs, um uns die Geschenke zu bringen. Immerhin stammen die Zahlen 
von so seriösen Umfrageinstituten aus dem Bankgewerbe. Und 
bekanntlicherweise gibt es nichts Zuverlässigers.

Natürlich beginnt jezt der Aufschwung, der anstehende Staatsbankrot von 
Griechenland, Italien und Spanien lässt sich sicher wegdiskutieren. Die 
Banken sind mit Bad-Banks gerettet und der deutsche Verbraucher verdient 
wieder so viel, dass er nach der Abwrackprämie gleich noch 2 neue Autos 
kaufen kann. Wenn da die Wirtschaft nicht anspringt, kann keiner mehr 
helfen :-(

von dr (Gast)


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@ sepp: Eh-e .. du hast die Klimaerwärmung und das Erdbeben in Chile 
vergessen. :)

Wenn du etwas sachliches zum Thema beitragen kannst , dann darfst du 
dich wieder melden.

mfg
dr

von sepp (Gast)


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Pessimismus und Resignation sind mit Sicherheit in jeder Lebenslage der 
falsche Berater.
Man sollte Probleme genau analysieren und auch bei großen 
Herausforderungen mit Optimismus für die Zukunft lösen. Dazu gehört aber 
auch, die Probleme schonungslos offenzulegen und nicht schönzureden wie 
es zu gerne in den Medien gemacht wird.

Die Meinung des Herrn im folgenden Video trägt im Sinne von "Optimismus" 
sicherlich wenig zur Lösungsmöglichkeit bei, allerdings werden die 
Probleme zumindest schonungslos benannt:

http://www.youtube.com/user/jberni2#p/a/u/1/X-5TK1SQOc0

Erst mit dieser Erkenntnis können wir uns an die Lösung der anstehenden 
Probleme machen.

von Gast9 (Gast)


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>Die Meinung des Herrn im folgenden Video trägt im Sinne von "Optimismus"
>sicherlich wenig zur Lösungsmöglichkeit bei, allerdings werden die
>Probleme zumindest schonungslos benannt:

Du hast aber schon bemerkt, dass der Herr sein Zeug verkaufen will? Ist 
Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass das Internet nur so von 
Angeboten wimmelt, in denen der nahende Untergang in einem 
Horrorszenario dargestellt wird, um dann am Ende irgend welchen 
seltsamen "garantiert krisensicheren" Investment-Tipps zu verkaufen?

von sepp (Gast)


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> Ist Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass das Internet nur so von
> Angeboten wimmelt, in denen der nahende Untergang in einem
> Horrorszenario dargestellt wird, um dann am Ende irgend welchen
> seltsamen "garantiert krisensicheren" Investment-Tipps zu verkaufen?

Tja, Du hast schon recht, jeder verfolgt mit seiner Darstellung der 
Verhältnisse irgendein Ziel.
Das bringt mich gerade zur Frage, was ich mit meinen Posts eigentlich 
für ein Ziel verfolge. Ich bin der Ansicht, dass unsere Medien zu stark 
von Interessengruppengesteuert werden und dieses nicht zum Wohle der 
Gemeinschaft dient. Auch ein "zu gut Reden" der Lage ist eine Art 
"staatlicher Selbstbetrug" der das Volk belügt, so dass es auf grund 
einer falsch dargestellten Lage nicht mehr die richtigen 
Wahlentscheidungen treffen kann. Der korrigierende Mechanismus einer 
"mental gesunden" ( ohne Wählertäuschung des Volkes ) ablaufenden 
Demokratie ist ausser Kraft gesetzt.

Aber ich schweife ab ...

Man könnte sich die Frage stellen: wer hat den ein Interesse, die Lage 
der Wirtschaft als besonders gut darzustellen? Nun, da gibt es den 
Spruch

50% der Wirtschaft sind Psychologie
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,474454,00.html

Das ist doch schon mal ein guter Grund, die witschaftliche Lage eher 
positiv zu darzustellen.

von Hans M. (bauzi)


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Ich glaube, so bis vor ca. 20 Jahren, hat man sich hier im Westen über 
die staatlichen Nachrichten aus dem östlichen Deutschland im TV und 
Radio wegen dem Schönreden der Mangelwirtschaft lustig gemacht. Die 
ganzen Jubel-Parolen über die Produktionssteigerungen bei der VEBsowieso 
glaubte hier kein Mensch. Und nun soll ich bei den massenhaften 
Entlassungen in meinem Umfeld (Berlin-Spandau) an den Fachkräftemangel 
glauben?

Ja, der Weihnachtsmann, das Christkind und der Osterhase sind bei mir 
schon angekommen.

von Gast8 (Gast)


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>Auch ein "zu gut Reden" der Lage ist eine Art
>"staatlicher Selbstbetrug" der das Volk belügt, so dass es auf grund
>einer falsch dargestellten Lage nicht mehr die richtigen
>Wahlentscheidungen treffen kann. Der korrigierende Mechanismus einer
>"mental gesunden" ( ohne Wählertäuschung des Volkes ) ablaufenden
>Demokratie ist ausser Kraft gesetzt.

Da mach Dir bei uns in Deutschland mal keine Sorgen. Wir haben den 
Pessimismus doch erfunden!

von MaWin (Gast)


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> > Auch ein "zu gut Reden" der Lage ist eine Art
> > "staatlicher Selbstbetrug" der das Volk belügt.

> Da mach Dir bei uns in Deutschland mal keine Sorgen.

Doch, er macht sich zu Recht Sorgen,
denn entgegen deine Meinung ist mit Zahlen belegbar,
daß wir ZU OPTIMISTISCH sind, und zwar jahrelang konstant
und quer durch alle Personene:

Du siehst es an der Verschuldung, des Staates, der Länder,
der Kommunen, der Firmen, der Bürger.

JEDER, der Schulden macht, lebt in der Annahme, dass es
schon besser werden würde als derzeit (sonst würde er eher
für schlechte Zeiten zurücklegen).

Es herrscht ein KONSTANTER Hang dazu, zu glauben, daß es
demnächst besser wird, daß der Büger mit seiner Arbeit
mehr Geld verdient, daß die Firma mehr Umsatz macht, daß
der Staat mehr Steuern einnimmt.

Kollektiver Optimismus in kollektiver Verblendung.
Die Wirklichkeit wird ausgeblendet durch andauernde
Berieselung, wie schlecht es dezeit doch wäre.
Nein, es ist derzeit nicht schlecht, es ist NORMAL.
Es ist dringend nötig, daß die Leute das begreifen.

von sepp (Gast)


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Es beruhigt mich ja, dass ich nicht alleine bin mit meiner Meinung. Doch 
wie gesagt, es ist wichtig, die Sachlage etwas genauer zu kennen, als es 
in den Medien vermittelt wird, aber danach mit Zuversich Lösungen zu 
suchen, ohne in Pessimismus zu verfallen.

Ich will mal versuchen, die Situation etwas mit Fakten zu unterlegen. Um 
diese zu tun, wollte ich den Aktienkursverlauf um die Zeit von 1920-1940 
mit dem heutigen Aktienkurs vergleichen. Leider habe ich eine Grafik aus 
der Zeit nicht gefunden, dafür aber eine andere:

http://greenbackd.files.wordpress.com/2009/11/dow-gold-ratio-1900-to-2009.png

Hier wird der Aktienkurs gegen am Goldpreis als Festwertstanart 
normiert. Man sieht in der Kurve 3 Peaks: 1930,1970,2000
Ich nehme mal an, dass der Abfall der Kurve nach dem Jahr 2000 nicht auf 
wirtschaftliche Hochkonjunktur deutet. Wenn man die Erfahrungen der 
vorigen Peaks nimmt, würde ich sagen, es geht mehrere Jahrzehnte, bis es 
wieder gut läuft.
Aus meiner Sicht erstaunlich: die Kurve sinkt schon ab dem Jahr 2000. 
Einen Niedergang hatte ich persöhnlich während dieser Zeit nicht 
gefühlt.
Gut, da gab es den Dotcom-Crash 2001, nachdem in der IT viele Stellen 
weggebrochen sind, ich selbst als Ingenieur war aber in fester 
Anstellung und hatte keine Probleme.

von Claus Andy (Gast)


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...danke für die Kurve. Aber aussagen tut sich bezogen auf den 
Arbeitsmarkt in Deutschland gar nichts.....

von sepp (Gast)


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>...danke für die Kurve. Aber aussagen tut sich bezogen auf den
>Arbeitsmarkt in Deutschland gar nichts.....

Hmm, meinst Du?
Also meine Argumentationskette geht so: Die Grafik zeigt den Wert des 
Aktienmarktes in den USA. Sie zeigt damit die wirtschaftliche Verfassung 
der USA. Ist diese gut, konsumiert Amerika viel und als einer der 
größten Verbraucher dieser Welt stimuliert das die Weltkonjunktur ( 
unter anderem verkauft BMW und Mercedes dann viele Autos an 
konsumfreudige Amerikaner ). Das ist momentan nicht mehr so der Fall. Da 
unser Konjunktur massgeblich von der amerikanischen abhängt, ist der 
Verlauf der angegebenen Grafik ziemlich maßgebend für uns.

von MaWin (Gast)


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> Wert des Aktienmarktes in den USA.
> Sie zeigt damit die wirtschaftliche Verfassung der USA

Wer hat dir denn den Blödsinn erzählt?

Ein Spekulationsmarkt hat nichts mit der Realität zu tun.

Ist -durch die Zentralbank gedruckt- viel Geld auf dem Markt,
dem nicht so viele Güter gegenüberstehen,
haben die Bankster um so mehr Spielgeld für Aktienkäufe,
und dann ist - nachfrage- und liquiditätsbedingt- der Kurs
der Aktien hoch, weit über dem Wert (der sich leicht aus dem
jahrlangen Schnitt der Dividenden errechnen lässt und seit
vielen Jahren drastisch unter dem Kurs liegt).

Mit der Realwirtschaft hat der Kurs nichts zu tun.

Aber ich sehe schon,
du hast aus der Weltwirtschaftskrise nichts gelernt,
ebenso wie unsere Banker, die immerhin gelernt haben, daß
ihre Verluste der Bürger trägt und ihre Gewinne als Boni
sogar bei Verlusten fliessen.

von Bud Hill (Gast)


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Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Die Herren Informatiker und 
Herren Ingenieure werden immer genug Schatten finden. Wer halbwegs 
zufrieden ist, wird hier keinen Dampf ablassen. Das einzige, was ich 
völlig daneben finden, ist, wie schamlos Nachwachsleute ausgenutzt 
werden, mit niedrigsten Gehältern. Vom ersten Tage an produktiv sein, 
Überstunden kloppen, aber sittenwidrige Verträge bekommt man 
aufgebrummt, dort wo keine Überstunden extra bezahlt werden. Aber das 
ist generell so und betrifft nicht nur MINTler.

von sepp (Gast)


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>Ist -durch die Zentralbank gedruckt- viel Geld auf dem Markt,
>dem nicht so viele Güter gegenüberstehen,
>haben die Bankster um so mehr Spielgeld für Aktienkäufe,
>und dann ist - nachfrage- und liquiditätsbedingt- der Kurs
>der Aktien hoch,

Ähm, bevor Du einfach darauf los schreibst, solltest Du Dir vielleicht 
die Mühe machen, die Mühe machen, die Grafik anzuschauen, Sie geht 
nämlich vollkommen konform zu Deiner Aussage. Der relativ zum Gold 
wertbereinigte Aktienkurs geht nämlich nach unten und nicht wie der 
reine Zahlenwert des Dow Jones nach oben ( vor 2008 ).

von raser1 (Gast)


Angehängte Dateien:

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hier ein schönes Comic vom Januar 2008 für die makroökonomisch noch 
etwas unterbelichteten ...

von Warmweiß (Gast)


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Für E-Technik hellt sich die Lage bald drastisch auf, so dass nach 
Meinung des ZVEI die Funken nur so sprühen werden. Aber lest selbst :)

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?cat=4&id=46312&source=rubrik&doPrint=1

Ich hoffe der ZVEI liegt richtiger als die Maschinenbauseppels. Nach 
denen solte es ja im Maschb. schon im April 2009 wieder aufwärts gehen. 
Jetzt ist aber der Januar 2010 noch beschissener ausgefallen als der 
Vorjahresmonat. Man sehe aber weiterhin einen ungestoppten Aufwärtstrend 
aus der Talsohle. Ich hoffe, die hellseherischen Fähigkeiten des ZVEI 
sind besser.

von Bud Hill (Gast)


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VDI-Nachrichten... das nenne ich Qualitätsjournalismus. Wer braucht denn 
noch FAZ und ZEIT?

von Ländle (Gast)


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Von welcher Welt berichtet die VDI-Nachrichten. Der Schreiber lebt in 
einer Scheinwelt. Die Zeitschrift ist nicht das Papier wert, auf dem sie 
gedruckt ist.

von IKS123 (Gast)


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Allein Siemens suche derzeit um die 1200 Ingenieure, in der Wirtschaft 
insgesamt würden fast 50 000 Ingenieure fehlen, so die Erkenntnisse des 
ZVEI.

Hoffentlich wird der Arbeitsmarkt komplett liberalisiert, damit unser 
Wirtschaftssystem keinen Schaden aufgrund dieses eklatanten Mangels 
nimmt.

von Peter (Gast)


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@IKS123

Die IKS hat auch einige Stellenanzeigen auf ihrer HP und in der Jobbörse 
der AfA.
Sind diese Stellen exklusiv für die IKS, oder kann es sein das diese 
Stellen auch durch Ferchau, Euro-Engineering, ... versucht besetzt zu 
werden ?

Die VDI bezieht sich beim Thema Ingenieurmangel ja auch u.a. auf die 
Jobbörse der Agentur für Arbeit.

Liberaler Arbeitsmarkt - wie liberal soll es sein?

von Insider (Gast)


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VDI ist eine Scheinweltorganisation,die seit über 15 jahren
Schindluder mit den Ingenieuren betreibt.  Ein Verein GEGEN Ing ...

VDI propagierte in den 90ern  Mangelzustände - aber in Wirklichkeit
fanden grad mal höchstens 2 von 10 überhaupte einen adäquaten Job.

Im übrigen ist das "Abschreiben" der schon 40-50 jährigen ,welches
zwischen den Zeilen durchklingt erschreckend tendenziös. Gerade die
Sind der Studentenberg von 1985 rum ...

Der 45 Jährige muß im Grunde bis 70 arbeiten  - oder um es zynisch
zu formulieren , er blockiert noch lange und damit nachhaltig einen
Arbeitsplatz....

Es ist daher völlig unzweckmäßig junge Leute in MINT zu hetzen ausser
man will bestenfalls mal 1500 Brutto wenn überhaupt noch zahlen.


Auf Grund der Gesamtumstände düfte der Tanz erst richtig losgehen, denn
eine zB E-tchnik und Maschinenbaufirma heir bei uns hat die Kurzarbeit
verlängert ... und vorallen nagt die lausige Kreditpolitik der Banken
derart an den Reserven ,daß 2010/11 die Firmen so gut wie gar kein
pekuniären Spielraum mehr haben.

Das heißt das "helle" ist ein Glühwürmchen ,aber mehr nicht


Achja , zu dem Satz :
"Ein Bachelor von der Fachhochschule bekomme beim Einstieg aufgrund 
seiner praxisnahen Ausbildung sogar etwas mehr als ein 
Universitätsabsolvent"

da kann man nur Lachen drüber . Eine Weltfirma hier beklagt das zwar 
beide
einen Betrieb nicht von innen kennen ( woher auch ...darüber denkense 
net nach ) ,"aber gerade der Bachelor ist weitgehend unfähig sein Wissen 
betrieblich umzusetzen und die sog problemlösekompetenz dort nicht zu 
finden ist ...  Nur , ausgeriefet - über den tellerrand blickende gibt
eben nur von der Uni  - - und erst ab >> 35 aufwärts ist ein Ing 
überhaupt
ernst zu nehmen .

Dieses Wissen ist halt den PA-lern völlig abhanden gekommen.

von Michi (Gast)


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Endlich mal ein objektiver Artikel, der sich mit unserer 
Arbeitsmarktsituation beschäftigt, echt lesenswert:

http://ow.ly/16Ke4N

von Martin (Gast)


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...  Insider ...

Insider - da muss ich aber dreimal lachen: Ha - Ha - Ha. Den ganzen 
Haufen von Meinungen und Ansichten, den du da postest, solltes du aber 
denn doch einmal mit konkretisieren (z. B.  ... bestenfalls mal 1500 
Brutto ...).

von Mark B. (markbrandis)


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Michi schrieb:
> Endlich mal ein objektiver Artikel, der sich mit unserer
> Arbeitsmarktsituation beschäftigt, echt lesenswert:
>
> http://ow.ly/16Ke4N

Vielleicht bin ich schon zu alt um mit Twitter und Blogs und 
Twitterblogs und Blogtwittern zurecht zu kommen, aber wie kann man alle 
Kommentare lesen, die unter diesem Blog-Artikel gepostet wurden?

von Manfred von A. (dipol)


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Mark Brandis schrieb:
> aber wie kann man alle
> Kommentare lesen, die unter diesem Blog-Artikel gepostet wurden?

Brauchst du nicht! ;-)

Die wirklichen Spitzenkräfte kommen ohne Blog, Twitter und Socialnetwork 
aus.

Ist alles nur Gehabe und Wichtigtuerei.

von Paul (Gast)


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>Nur , ausgeriefet - über den tellerrand blickende gibt
>eben nur von der Uni  - - und erst ab >> 35 aufwärts ist ein Ing
>überhaupt
>ernst zu nehmen .

Ich denke, das ist viel mehr abhängig von der Person, als von Uni oder 
FH. Ich habe schon Uniabsolventen (anderer Studienrichtungen) erlebt, 
die waren sowas von naiv und weltfremd. Genauso gibt es auch Blinsen von 
der FH.
Und der Bachelor wird viel schlechter geredet als er ist, denn mal 
ehrlich, wieviel Wissen aus dem ehemaligen Diplomstudiengängen an der 
Uni oder FH braucht man wirklich im späteren Job? Bei den meisten 
Stellen reichen wohl 10%, sogar bei Entwicklerposten, aus. Nun liegt es 
an den Hochschulen, diese 10% zu erkennen und in den Bachelor zu 
stecken.

Richtig ist natürlich, daß man mit dem Alter an sich eine gewisse 
Blauäugigkeit und Naivität verliert. Aber genau das ist das, was der 
Arbeitgeber nicht will. Man könnte ja sein "Spiel" durchschauen.

Für alle Jammerer: Sicher ist der Arbeitsmarkt für Ingenieure nicht so 
rosig, wie man ihn darstellt. Allerdings gibt es erheblich Unterschiede 
in der Fachrichtung. Es bringt nichts, wenn man sagt 30000 arbeitlosen 
Ingenieuren stehen 50000 vakante Stellen gegenüber. Es haut schon nicht 
hin, wenn es 50000 Stellen in E-Breich sind und 30000 arbeotslose 
Bauingenieure. Außerdem sollte man sich die Alternativen mal anschauen: 
Mit welchem seriösen! Beruf ist man in Dtl. noch auf der sicheren Seite? 
Da sind die Ingenieure noch nicht mal am schlechtesten dran.

von Claus Andy (Gast)


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Paul schrieb:
> Richtig ist natürlich, daß man mit dem Alter an sich eine gewisse
> Blauäugigkeit und Naivität verliert. Aber genau das ist das, was der
> Arbeitgeber nicht will. Man könnte ja sein "Spiel" durchschauen.

...das trifft die Sache wohl ziemlich genau. Mit zunehmenden Alter 
versteht man die Zusammenhänge besser...und man durchschaut die "wahren" 
Beweggründe eher. Was dann die "Begeisterungsfähigkeit" und auch die 
"Aufopferungsbereitsachft" deutlich verringert. Deshalb ist heute mit 
Mitte 30 die Karriere vieler Ingenieure schon beendet...und die 
entsprechende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen sinkt 
signifikant.

Und wenn ein Personaler oder auch Unternehmer eins überhaupt nicht 
leiden kann, dann ist Leute einzustellen die "clever(er) und 
erfahren(er)" sind als man selbst...die machen nämlich ziemlich schnell 
Äger, wenn sie anfangen "Schwachsinn" in Frage zu stellen.

Fazit:
Selber gründen...mit allen Schwierigkeiten! Denn sorry, welchen Grund 
gibt es eigentlich für einen hoch gebildeten und fähigen Ingenieur, für 
nen Appel und nen Ei, sein Leben zu verkaufen? Einfach mal 
nachdenken....

oder...

Ab ins Ausland, da sind eben diese "Skills" gern gesehen. Wobei ich 
ehrlich sagen möchte, das mir im Moment auch kein Land einfällt, wo 
alles besser ist. Alle Demokratien sind total pleite, und es ist nur 
eine Frage der Zeit wenn das ganze Kartenhaus zusammenbricht. Ich fange 
jedenfalls schon wieder an alles in DM umzurechnen...verstanden was ich 
sagen möchte?

von Realist (Gast)


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>Mit welchem seriösen! Beruf ist man in Dtl. noch auf der sicheren Seite?

Alle Handwerker, im Nahrungsmittelbereich, Medizin, Jura, Schule und 
Ausbildung, viele Dienstleistungen, ...

von Warmweiß (Gast)


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Paul schrieb:
> Außerdem sollte man sich die Alternativen mal anschauen:
> Mit welchem seriösen! Beruf ist man in Dtl. noch auf der sicheren Seite?
> Da sind die Ingenieure noch nicht mal am schlechtesten dran.

Also wenn man nur Studienberufe betrachtet, dann hast du Recht. Der 
Ingenieur ist dann wohl unter den Top 5. Aber ein Studium kostet Geld, 
Entbehrungen und Zeit. Da muss man am Ende schon eine Garantie sein, 
dass sich das lohnt. Und keine falschen Lobbyistenlügen und 
wohlwissentliche Propaganda, die einen beträchtlichen Teil der jungen 
Abiturienten in ernste Schwierigkeiten oder in eine Sackgasse bringen, 
durch falsche Grundsteinlegung. Es sollte eigentlich nur noch das duale 
Studium erlaubt sein. Da können die Arbeitgeber, anstatt dauernd 
Fachkräftemangel zu rufen, sich mal finanziell an der Ausbildung 
beteiligen.

von sigi (Gast)


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HI als endlich mal einer der es erkannt hat, das mit den Zeitarbeits, 
Personalvermittlungs, Dienstleistung und wie ich sie auch noch nennen 
darf....
kämpfe ich schon seit Jahren....
ich weigere mich einfach mich auf eine Stelle bei denen zu bewerben ganz 
einfach......
wenn die Unternehmen merken, das es nur noch über direkte Anzeigen geht 
werden diese auch gezwungen sein eine Stellenausschreibung in Ihrem 
eigenem Namen zu machen.
Leider kostet eine Stellenanzeige Geld naja und die Von 
Zeitarbeitsfirmen haben wohl ein Massenrabatt oder so.
naja Jedenfals finde ich es echt traurig, dass Ingenieure sich bei 
Personaldienstleistungsunternehmen bewerben sollen echt

von sigi (Gast)


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Ich zu meinem Teil denke auch ernsthaft darüber nach mein Studium zu 
schmeißen sollen die sehen wie sie klar kommen ohne Fachkräfte nicht 
mein Problem.
Man hört ja ständig von Kürzungen in Bildungsystem, na toll!
Also wenn ich mir das mit dem Gehalt ausrechne, also heute verdient man 
als Leiharbeiter so um die 6 Euro o.k. wenig.
in 3 Jahren wenn ich fertig bin wird 6 Euro soviel wert sein wie heute 3 
Euro.
Nehmen wir mal an ein Ing. verdient heute um die 15 Euro, ich mein sind 
wir mal ehrlich mehr ist es auch nicht mehr.
Über Zeitarbeit 12 € ne sorry die hälfte na gut sagen wir mal 9 Euro
in 3 Jahren ist 9 euro die hälfte wert also ganze 4,50 €

so darür habe ich 3 Jahre gelelernt, mir den Kopf zerbrochen, keine 
Freizeit gehabt und mich nur noch auf das Studium konzentriert.

so wenn ich fertig bin erwarten mich nur noch Zeitarbeitsfirmen
die dann Wahrscheinlich keine 9 euro sonder nur noch 7 zahlen

lohnt sich dann ein Studium noch?
ich mein mit Sicherheit lohnt es sich für die eigene Reife und vom 
Wissensstand, aber sonst  ne oder?

von Mark B. (markbrandis)


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sigi schrieb:
> Also wenn ich mir das mit dem Gehalt ausrechne, also heute verdient man
> als Leiharbeiter so um die 6 Euro o.k. wenig.
> in 3 Jahren wenn ich fertig bin wird 6 Euro soviel wert sein wie heute 3
> Euro.
> Nehmen wir mal an ein Ing. verdient heute um die 15 Euro, ich mein sind
> wir mal ehrlich mehr ist es auch nicht mehr.
> Über Zeitarbeit 12 € ne sorry die hälfte na gut sagen wir mal 9 Euro
> in 3 Jahren ist 9 euro die hälfte wert also ganze 4,50 €

Als Bauingenieur würde ich Dich jedenfalls mal nicht einstellen, bei 
Deinen Berechnungen fallen ja die Bauwerke in sich zusammen...

von WT (Gast)


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"Da muss man am Ende schon eine Garantie sein,
dass sich das lohnt."

Eine Garantie hat man so gut wie nirgendwo.

von Warmweiß (Gast)


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WT schrieb:
> Eine Garantie hat man so gut wie nirgendwo.

Doch! Man hat die 100 % Garantie auf den eigenen Tod.

von Klaus (Gast)


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sigi schrieb:
> Ich zu meinem Teil denke auch ernsthaft darüber nach mein Studium zu
> schmeißen sollen die sehen wie sie klar kommen ohne Fachkräfte nicht
> mein Problem.
> Man hört ja ständig von Kürzungen in Bildungsystem, na toll!
> [...]
> Nehmen wir mal an ein Ing. verdient heute um die 15 Euro, ich mein sind
> wir mal ehrlich mehr ist es auch nicht mehr.
> Über Zeitarbeit 12 € ne sorry die hälfte na gut sagen wir mal 9 Euro
> in 3 Jahren ist 9 euro die hälfte wert also ganze 4,50 €

Und hier um Forum sieht man die Auswirkungen der Kürzungen im 
Bildungswesen.
Damit sich die Kaufkraft innerhalb von 3 Jahren halbiert, ist eine 
jährliche Inflation von 20,6% notwendig. Laut Spiegel online liegt die 
Inflation im schlimmsten Szenario bei 8%. Aus realen 9€ würden dann 7€ 
nach heutiger Kaufkraft.

Als angehende technische Fachkraft sollte man auch ohne Taschenrechner 
eine Überschlagsrechnung hinbekommen. Wo wir dann wieder beim Thema 
Ingenieurmangel wären... ;-)

von WT (Gast)


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"Doch! Man hat die 100 % Garantie auf den eigenen Tod."

Da hast du recht.
Darauf war es alleridngs nicht bezogen ;-)

von Neuer (Gast)


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Hy,

also ich schreibe zur Zeit meine Diplomarbeit. Und wenn ich hier so 
manches lese von älteren (mit Sicherheit auch erfahreren) Berufskollegen 
wird mir echt warm und kalt.

von Dipl Ing FH (Gast)


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> Und wenn ich hier so
> manches lese von älteren (mit Sicherheit auch erfahreren) Berufskollegen
> wird mir echt warm und kalt.

In Berliner Raum werden in der letzten Zeit ältere Ingenieure ( also 
über 35 ) zunehmend in Greenjobs vermittelt , das bedeutet Laubfegen , 
Kloputzen und alles was noch dazugehört ..
Schon den Hartzantrag gestellt ?
Würde es machen bis es nicht zu spät ist ..

von Falk B. (falk)


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@  Claus Andy (Gast)

>Und wenn ein Personaler oder auch Unternehmer eins überhaupt nicht
>leiden kann, dann ist Leute einzustellen die "clever(er) und
>erfahren(er)" sind als man selbst...die machen nämlich ziemlich schnell
>Äger, wenn sie anfangen "Schwachsinn" in Frage zu stellen.

Wozu die Gänsefüsschen? Was heutzutage für tonnenweise Unsinn in 
Meetings produziert wird, darüber sollte man besser NICHT nachdenken.

>Selber gründen...mit allen Schwierigkeiten!

Ist nicht jedermanns Sache. Gute Ingenieure sind nicht notwendigerweise 
gute Geschäftsleute!

MfG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Realist (Gast)

>>Mit welchem seriösen! Beruf ist man in Dtl. noch auf der sicheren Seite?

>Alle Handwerker, im Nahrungsmittelbereich, Medizin, Jura, Schule und
>Ausbildung, viele Dienstleistungen, ...

Dein Nickname ist Wunschdenken oder Realitätsverlust.

Handwerker: Einige, die einigermassen oben in der Nahrungskette stehen. 
Die kleinen Klempner, Elektriker und andere sind das nicht.
Nahrungsmittel: Wird mehr und mehr zum vollindustiealisierten und 
vollautomatisierten Produkt, mit allen schlechten Nebenwirkungen.
Medizin: Viel Spass beim verheizt werden im kranken "Gesundheitssystem" 
mit 24h Schichten, Überstunden & Co.
Jura: Selten so gelacht. Der Überschuss an nicht benötigten Juristen 
liegt bei 50% und mehr. Ach ja, wir brauchen unbedingt mehr Abnahmer und 
Absahner!
Schule: Nur ein Teil der Stellen ist dort noch erstrebenswert, vieles 
unterhalb des Gymnasiums verkommt zur Beaufsichtigung und Ruhigstellung 
künftiger Hartz-4er!
Viele Diesntleistung: Was denn, Zuhälter?

Soviel dazu.

MFG
Falk

von Wilhelm (Gast)


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Dipl Ing FH schrieb:

>In Berliner Raum werden in der letzten Zeit ältere
>Ingenieure ( also über 35 ) zunehmend in Greenjobs
>vermittelt , das bedeutet Laubfegen, Kloputzen und
>alles was noch dazugehört ..

Laub fegen, Kloputzen, eh geil, da brauche ich nicht mal 
Grundrechenarten... ;-)

Oder muß ich Laub integrieren oder Scheiße differenzieren???

Andere Frage: Haben die in Berlin für solche Tätigkeiten nicht wirklich 
reichlich Kräfte im unteren Bildungssegment? Das kommt mir doch alles 
sehr spanisch vor. Wenn ich mal bei einem privaten Arbeitsvermittler 
war, so waren dort stets die Vorräume und Treppenhäuser mit minder 
qualifizierten und Schulabbrechern gepflastert ohne Ende...

Ich erinnere mich an einen Artikel eines Nachrichtenmagazines in den 
1980-ern, in dem ein russischer MINT-Professor in New-York mit dem 
Pickel in der Hand Papierchen aufsammeln ging, und zur Suppenküche für 
Obdachlose ging. Das wirkte damals sehr empörend und für uns weltfremd. 
Amis eben. Wir fanden das damals amüsant und utopisch zugleich.

Der Russe könnte auch Deutscher oder Ami sein, von der Qualifikation 
gibt es da sicher keine Unterschiede. Darüber müssen wir mit Sicherheit 
nicht diskutieren.

>Schon den Hartzantrag gestellt ?
>>Würde es machen bis es nicht zu spät ist ..

Wann ist es denn zu früh oder zu spät???

von High Performer (Gast)


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>Handwerker: Einige, die einigermassen oben in der Nahrungskette stehen.

Allerdings! Meine KFZ-Werkstatt verlangt 75,- EUR netto! Und einen 
Fließenleger, Klempner, Elektriker bekommst Du auch nicht unter 40,- EUR 
netto!

>Die kleinen Klempner, Elektriker und andere sind das nicht.

Die können aber alle ganz gut von ihrem Gehalt leben, werden von ihren 
Arbeitgebern meistens noch wie Menschen behandelt und nicht wie Sklaven 
beim Ingenieursdienstleister, haben zumeist einen Job in der Umgebung 
und reisen nicht quer duch die Weltgeschichte, haben einigermaßen 
geregelte Arbeitszeiten und meistens einen sicheren, wenn nicht sogar 
zukunftsfesten Job! Das alles haben viele Ingenieure nicht!

>Medizin: Viel Spass beim verheizt werden im kranken "Gesundheitssystem"
>mit 24h Schichten, Überstunden & Co.

Ein Arzt im Krankenhaus bekommt durchschnittlich 5500,- EUR brutto. Über 
ein solches Gehalt würden sich die meisten Ingenieure freuen, viele 
haben nämlich nichtmal die Hälfte davon!

Ich z.B. hatte in 2008 über 3000 Stunden gearbeitet, und viel weniger 
Gehalt wie die 5500,- EUR! Ich bekomme so langsam echt die Krise, wenn 
wieder Ärzte oder Piloten für 5% oder gar 20% mehr Gehalt streiken. Die 
Gier kennt keine Grenzen. Leider würde es niemanden interessieren, wenn 
die Ingenieure mal streiken, denn die Auswirkungen auf den Alltag wären 
schlicht nicht vorhanden und das Ganze wäre eine geradezu lächerliche 
Veranstaltung.

von Warmweiß (Gast)


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High Performer schrieb:
> Leider würde es niemanden interessieren, wenn
> die Ingenieure mal streiken, denn die Auswirkungen auf den Alltag wären
> schlicht nicht vorhanden und das Ganze wäre eine geradezu lächerliche
> Veranstaltung.

Nicht unmittelbar, aber langfristig schon. Aber effektiver als 
Niederlegen der Arbeit, wäre unauffälliges Dummstellen oder noch weniger 
machen als Dienst nach Vorschrift über längere Zeit. Allerdings ist das 
nur Klientelpolitik, wofür andere Schwächere wieder unschuldig leiden 
und bezahlen müssen. Das System ist krank, instabil und wieder mal an 
seinem Ende seiner Lebensdauer angekommen. Sprich das Boot für Leute, 
die ihren Lebensunterhalt nicht per Zinsen, Aktien, Eigentum u. Ä. 
verdienen, haben die Arschkarte. Da bringt es nichts, sich gegenseitig 
das Leben schwer zu machen und durch Vorteilsaktionen die anderen 
Arbeiter/Kleinunternehmer und andere arme Schweine aus dem sinkenden 
Boot zu werfen, weil man in der stärkeren Machtposition ist. Am Ende 
säuft man selber trotzdem ab.

von Wilhelm (Gast)


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Neuer schrieb:

>Und wenn ich hier so manches lese von älteren (mit
>Sicherheit auch erfahreren) Berufskollegen
>wird mir echt warm und kalt.

Ja, wir haben 2010. Aber du lebst in dieser Zeit, und mußt das beste aus 
deiner Zeit machen. Vielleicht hilft dir etwas neuzeitliche Geschichte. 
Der obere Scheitelpunkt des Wirtschaftswachstums und der 
Vollbeschäftigung von 1979 nach dem WW2 liegt mittlerweile schon satte 
31 Jahre in der Vergangenheit. Damals hatte ich den Gesellenbrief gerade 
in der Hand, und es sah noch nach allen Richtungen gut aus.

Warmweiß schrieb:

>WT schrieb:
>> Eine Garantie hat man so gut wie nirgendwo.
> Doch! Man hat die 100 % Garantie auf den eigenen Tod.

Heute bist du auf Land genau solchen Unbilden ausgesetzt wie auf hoher 
See. Und zwar wie nie zuvor, wie im Proletarium 19. Jahrhundert. Friß 
oder stirb. Das war nicht immer so. Ich erinnere mich mal an die Zeit um 
1980. Damals gab es schon Arbeitslose. Wer damals was suchte, fand in 
der Regel noch irgend was improvisiertes, wenn es auch nicht gleich 
passte. Das ist heute wohl eher die Ausnahme.

Das alles gilt eben heute so bei weitem nicht mehr, daß jemand irgendwas 
findet! Da gibt es über-/unterqualifiziert, zu jung, zu alt, zu wenig 
BE, zu viel BE, zu lange arbeitslos, falsche Branche, zu lange bei der 
falschen Firma, zu schlechte Noten, what ever, ist ja genügend Auswahl 
da.

Man hatte 1979/80 noch annähernd Vollbeschäftigung, und zwar nicht mit 
statistischen Tricks schön gerechnet, soweit waren die mangels EDV auch 
noch gar nicht. Die ersten PC an Arbeitsplätzen gab es erst um 1990. Es 
gab also da noch keine BWLer im großen Ausmaß, die mit Excel und 
Statistiken herum rechneten, und optimierten. So, ab etwa 1980 war aber 
auch die Zeit, in der die Absolventenzahlen schwunghaft nach oben 
gingen, jeder Bauer und Gastarbeiter seine Kinder auf die Uni schickte, 
damit sie mal was besseres werden. Und die Wirtschaft gleichzeitig 
begann, etwas nieder zu gehen. Wie es dann weiter ging, wissen wir alle, 
meine Altersgruppe hat das noch hautnah mitbekommen. 1979 hatten wir den 
wirtschaftlichen Höhepunkt, 1980 kamen erstmals Streichungen, z.B. des 
Mittagessenzuschlags von 1 DM für Außendienstmitarbeiter 
(Servicetechniker), die sich täglich am vorher unbekannten Ort ne 
Pommesbude oder sonstwas suchen mußten. Dann nahmen die Streichungen 
auch immer weiter zu, und wurden immer aggressiver. Das ging nach Jahren 
mal bis zum Gerichtsentscheid über Gefahrenzulagen, das waren schon 
mehrere DM pro Tag, den die AN gewannen. Täglicher Lötdampfkonsum im 
Außendienst, da ist nix mit Absauganlage, da waren Muffenlötungen in 
Erdlöchern mit Stangenlot, etc.. Meine letzte Streichung war eine 
Einkommenskürzung um 10 Prozent per Änderungskündigung zum 
Arbeitsvertrag, weil sich eine AG in den Konzern einkaufte, die auf 
Biegen und Brechen Rendite sehen wollte. Dann im 4-5 jährigen Rhythmus: 
Erste Krise, nächste Krise, große Finanzkrise, und demnächst wohl mal 
die Apokalypse.

sigi schrieb:

>in 3 Jahren wenn ich fertig bin wird 6 Euro soviel wert
>sein wie heute 3 Euro.

Wenn Rechtschreibung und Grammatik, Semantik und Syntaktik, noch etwas 
reifen, dann gehst du in 3 Jahren auch mit 14,63€/h beim Dienstleister 
durch. 14,60€/h Standardgehalt, und 3Ct./h Erfolgsbonus. Vielleicht 
wohnst du ja schon in einem Ballungszentrum, da ist alles nur halb so 
wild: Einsatzmöglichkeiten und Entfernungen. ;-)

High Performer schrieb:

>Ich z.B. hatte in 2008 über 3000 Stunden gearbeitet, und
>viel weniger Gehalt wie die 5500,- EUR!

13,5 Stunden am Tag? Wie bewerkstelligt man, daß die Augen nach 10 
Stunden PC noch funktionieren? OK, das geht mal ne Weile, aber nicht 
ewig. Aber auch Ärzte haben Bereitschaftsschichten rund um die Uhr...

von High Performer (Gast)


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>13,5 Stunden am Tag? Wie bewerkstelligt man, daß die Augen nach 10
>Stunden PC noch funktionieren?

Nicht nur das! Sondern ständig massiver Termindruck von der 
Geschäftsleitung und dem Kunden. Aber es geht. Es gibt dann halt nichts 
mehr außer arbeiten, duschen, essen, schlafen. Das geht nur, wenn man zu 
Hause einen massiven Rückhalt hat und sich um absolut nichts anderes 
kümmern muss.
Na ja, die 13,5h am Tag sind Durchschnitt, weil auch die meisten 
Samstage und einige Sonntage gearbeitet wurde. Und einige Tage mit bis 
zu 16h Arbeitszeit waren auch dabei. Dafür waren's an anderen Tagen auch 
mal nur 10h ;-)

Ja, das alles hört sich seltsam an, war aber so, und könnte dank 
zunehmender Aufträge auch schnell wieder so kommen. Dumm nur, dass das 
Einkommen absolut nicht zu einem solchen Job passt. Und ich ehrlich 
gesagt kein gesteiergetes Interesse habe, ein solches Jahr nochmal so 
durchzuziehen. Zumindest nicht ohne deutliche Einkommensanpassung!

>OK, das geht mal ne Weile, aber nicht
>ewig.

Besonders hart empfinde ich es, zwei Wochen, also von Montag bis Freitag 
der darauffolgenden Woche ohne einen einzige freien Tag zu arbeiten. Das 
passiert auch oft, wenn ich im Ausland bin. Aber nach zwei Wochen ist 
man dann echt am Ende, und kann das auch nicht mehr durch ein "normales" 
Wochenende ausgleichen. Jedenfalls ich nicht.

von High Performer (Gast)


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>in 3 Jahren wenn ich fertig bin wird 6 Euro soviel wert
>sein wie heute 3 Euro.

Momentan ist eine deutliche Inflation gar nicht möglich, da die 
Einkünfte eher stagnieren und die Leute weniger konsumieren. Das sind 
Faktoren, die eine die Inflation eher deutlich bremsen. Kann mir in 
diesem Zusammenhang mal bitte einer erklären, warum gerade jetzt das 
Inflationsgespenst so oft gesehen wird. Die Geldmenge wurde doch bereits 
seit Beginn der Finanzkrise Ende 2008 massiv erhöht. Was jetzt noch oben 
drauf gepackt wird, ist nicht der Rede wert. Außerdem kann die EZB 
jederzeit die Geldmenge reduzieren, indem  z.B. zurückgegebene Tender 
der Banken an die EZB einfach nicht mehr ausgegeben werden. Die durch 
Anleihenkäufe erhöhte Geldmenge kann mit diesem Prinzip auch gleich 
wieder einkassiert werden. Ich habe ehrlich gesagt keine akute Angst vor 
der Inflation. Die wenigen Prozent, die jetzt vielleicht durch die 
Euroschwäche anfallen, sind eine einmalige Sache. Wenn der Euro nicht 
weiter fällt, gibt es auch keine weitere Inflation. Außerdem bedingt ein 
um z.B. 10% gefallener Eurokurs nicht gleich eine Preissteigerung um 
10%, da andere Kosten in der Produktion nicht gleich stark steigen und 
außerdem ein nicht geringer Teil des Warenflusses im innereuropäischen 
Handel auf Euro-Basis stattfindet. Also 50% Inflation in drei Jahren 
halte ich, ohne dass ich jetzt ein Experte bin, für absolut 
ausgeschlossen. es sprechen einfach viele Dinge dagegen.

von Mike H. (-scotty-)


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>Allerdings! Meine KFZ-Werkstatt verlangt 75,- EUR netto! Und einen
>Fließenleger, Klempner, Elektriker bekommst Du auch nicht unter 40,- EUR
>netto!

Na und? Selbst ist der Mann. Wenn man Doku dazu findet und sich
auch sonst nicht ungeschickt anstellt, kann man ein Vermögen sparen.
Gespartes Geld ist verdientes Geld und zwar Steuerfrei.

von High Performer (Gast)


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Ach ja, zum Thema Krise muss ich noch etwas anmerken:

vielleicht wären viele Bereiche unseres täglichen Lebens viel 
entspannter, wenn sich nicht in Wirtschaft, Politik, Banken, Regierungen 
etc. ein grausam pervertierter Aktionismus eingeschlichen hätte. 
Heutzutage wird in den meisten Bereichen des Lebens nicht mehr rational 
und mit Besonnenheit, sondern völlig aktionistisch und sogar panisch 
reagiert. Nicht erst seit der aktuellen Schuldenkrise oder der 
Finanzkrise.
Keine Größe ist mehr konstant. Ich habe mich z.B. Mitte 2008 gefragt, 
warum noch schnell die Beiträge zur Arbeitslosenversicheruung gesenkt 
wurden, wo doch schon ein deutlicher Wirtschaftsabschwung zu sehen war. 
Warum hat man damals nicht einfach Rücklagen gebildet für die sich 
abzeichnende wirtschaftliche Abkühlung?
Warum wird in der Politik, kaum ist man der ersten Finanz- und 
Wirtschaftskrise entkommen, mit massiv gesteigerter Neuverschudlung, mit 
völlig sinnfreien Steuergeschenken gepokert? Warum wird jetzt wieder 
total hektisch an allen Sparschrauben gedreht, anstatt mal das gehirn 
einzuschalten und langfristig zu planen. Warum wird gleich eine Erhöhung 
der Umsatzsteuer auf 25% gefordert (welch ein Schwachsinn), statt 
vielleicht moderat mal um ein kleines Prozent auf 20% anzuheben. Warum 
immer gleich mit dem Kopf durch die Wand. Dieser panische Aktionismus in 
allen Bereichen des täglichen Lebens kostet uns eine Menge Nerven und 
Lebensqualität. Gerade der letzte Punkt ist nicht zu unterschötzen, und 
vor allem die Medien haben eine nicht gerige Mitschuld an dieser 
"Generation Panik".
Die Machthaber und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft sollten 
vielleicht mal wieder vernünftiges, planvolles Handeln lernen, statt wie 
ein vom Fuchs getriebener Hühnerhaufen wild durch die Gegend zu rennen!

von High Performer (Gast)


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>Na und? Selbst ist der Mann.

Jo, genau so halte ich es jetzt auch! Das Problem ist nur, dass man 
immer jemanden finden muss, der in der Garage eine Grube hat. Zu Hause 
auf dem Parkplatz lassen sich halt viele Sachen nicht erledigen.

von Wilhelm (Gast)


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Mike Hammer schrieb:

>Na und? Selbst ist der Mann. Wenn man Doku dazu findet
>und sich auch sonst nicht ungeschickt anstellt, kann man
>ein Vermögen sparen.

>Gespartes Geld ist verdientes Geld und zwar Steuerfrei.

Richtig!

Als Student bin ich wegen Sparmaßnahmen schon mal 5 Jahre ohne Ölwechsel 
und Inspektion gefahren. Man darf nicht sehr weit über die km-Begrenzung 
des Ölwechsel-Intervalls mit der selben Ölfüllung fahren, also bei 
weitem keine 50000 km, da es sonst zu Schoko-Pudding wird. Sowas hab ich 
einmal gesehen, daß jemand mit der Werksfüllung 55000 km fuhr, und einen 
Motorschaden bekam. Mit dem Rest hab ich es auch nicht so genau 
genommen. Luftfilter, Kraftstofffilter, ist nicht überkritisch. Die 
Klimaanlage verreckt mit oder ohne Wartung gleich schnell, verriet mir 
kürzlich ein Bekannter vom Fach. Einfach etwas gesundes Augenmaß. Ob die 
Bremsbeläge runter sind, sieht man auch mal selbst. Das geht alles. 
Allerdings bin ich zu manchen Zeiten auch keine großen Strecken 
gefahren. In den Wartungsplänen sind auch Reserven drin. Reparaturen 
selber machen geht leider immer seltener, aber Wasserpumpe, 
Lichtmaschine, Zahnriemen, Bremsbeläge + Bremsflüssigkeit, Traggelenk, 
Auspuff, auch Karosserieschäden, in früheren Jahren noch 
Unterbrecherkontakt wechseln und Zündung einstellen, sowas hab ich schon 
hinter mir.

Für sicherheitskritische Dinge sorgt ja noch die Hauptuntersuchung beim 
Prüfinstitut, wo man ohnehin regelmäßig hin muß.

Seitdem mir ein Profi-Mechaniker mal sagte, er tanke für sein Auto nur 
Öl aus dem Ablaßfaß aus der Werkstatt, ist alles klar, oder??? Es ist 
heute vieles nur reine Geldmacherei.


High Performer schrieb:

>Und ich ehrlich gesagt kein gesteiergetes Interesse habe, ein
>solches Jahr nochmal so durchzuziehen.

Na, erstens machst du das also selbst nicht ewig, und zweitens, 
entledigt die Industrie sich irgendwann zum rechten Zeitpunkt sowieso 
der ausgepowerten Leute, wenn die nicht von selbst ausbrennen.

>Kann mir in diesem Zusammenhang mal bitte einer erklären,
>warum gerade jetzt das Inflationsgespenst so oft gesehen
>wird.

Gehen zur Zeit nicht immer wieder neue Löcher auf? Z.B. Griechenland? 
Dazu aber bitte den entsprechenden Thread in Offtopic lesen!

von Mine Fields (Gast)


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High Performer schrieb:
> Allerdings! Meine KFZ-Werkstatt verlangt 75,- EUR netto! Und einen
> Fließenleger, Klempner, Elektriker bekommst Du auch nicht unter 40,- EUR
> netto!

Und was verdient der kleine Geselle daran? Bei dem bleibt nicht viel 
übrig. Da sind wir bei den wenigen am oberen Ende der Nahrungskette (das 
wären dann die Chefs). Und selbst die müssen nicht zwangsläufig gut 
davon leben.

von High Performer (Gast)


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>Gehen zur Zeit nicht immer wieder neue Löcher auf? Z.B. Griechenland?

Das sind jedoch Peanuts im Vergleich zu der Geldmenge, die die EZB für 
kleinen Zins seit geraumer Zeit (seit Beginn der Finanzkrise) auf die 
Finanzmärkte wirft. Und wie gesagt, der Ankauf von Anleihen auf der 
einen Seite kann mit der Einbehaltung zurückgezahlter Tender auf der 
anderen Seite neutralisiert werden. Aber wie gesagt: Kann, muss jedoch 
nicht unbedingt. Die Entwicklung der Währung kann nämlich zum einen 
durch die Menge an Buchgeld auf der einen Seite und dem Zins dafür auf 
der anderen Seite gesteuert werden. So kann z.B. wie bereits erwähnt die 
EZB zurückgezahlte Tender zurückbehalten und so die Geldmenge 
reduzieren, ohne die Zinsen anzuheben.
So jedenfalls nach meinem doch seeehr berenzten Verständnis des 
Finanzsystems.
Man sollte sich auch mal vom Gedanken der Gelddruckmaschine bei der EZB 
verabschieden. Die Menge an Bargeld ist im Vergleich zur Menge des 
umlaufenden Giralgeldes oder gar Buchgeldes sehr gering. Denn die EZB 
kann z.B. Geld aus dem Nichts erzeugen. Ja, das geht ;-)

von Klaus (Gast)


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Jungs, ihr seid ihr Besten!

Der eine leistet im Jahr 3000 Arbeitsstunden (3000 / 365 = 8,2!!!) und 
der andere macht 5 Jahre lang keinen Ölwechsel, weil ihm die 30€ für 
Filter und 5l Motorenöl fehlen. Auch das mit den Bremsscheiben ist nicht 
so entscheidend.

Mir ist es egal ob ihr Fakes, Trolle oder einfach nur Verlierer seid: 
Bitte macht weiter und haltet mich auf dem Laufenden. 100x besser als 
alles was an Comedy im Fernsehen läuft.

von Warmweiß (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Als Student bin ich wegen Sparmaßnahmen schon mal 5 Jahre ohne Ölwechsel
> und Inspektion gefahren. Man darf nicht sehr weit über die km-Begrenzung
> des Ölwechsel-Intervalls mit der selben Ölfüllung fahren, also bei
> weitem keine 50000 km, da es sonst zu Schoko-Pudding wird. Sowas hab ich
> einmal gesehen, daß jemand mit der Werksfüllung 55000 km fuhr, und einen
> Motorschaden bekam.

Bei neuen Long-Life-Ölen und neueren Motoren gilt das nicht mehr. Da 
kann man mit einer Füllung auch 100.000 km fahren, wenn der Ölfilter 
regelmäßig gewechselt wird.
http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0

Ob man jetzt 100.000 km fährt mit einer Ölffüllung bleibt einem selbst 
überlassen. Die werkseitigen Inspektionsintervalle sind jedenfalls der 
Witz schlechthin.

von WT (Gast)


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"Die können aber alle ganz gut von ihrem Gehalt leben, werden von ihren
Arbeitgebern meistens noch wie Menschen behandelt und nicht wie Sklaven
beim Ingenieursdienstleister, haben zumeist einen Job in der Umgebung
und reisen nicht quer duch die Weltgeschichte, haben einigermaßen
geregelte Arbeitszeiten und meistens einen sicheren, wenn nicht sogar
zukunftsfesten Job! Das alles haben viele Ingenieure nicht!"

So ruhig gehts auf den Baustellen auch nicht zu :-)
Als ob ein Ingenieur von seinem Gehalt nicht leben könnte...

"Allerdings! Meine KFZ-Werkstatt verlangt 75,- EUR netto! Und einen
Fließenleger, Klempner, Elektriker bekommst Du auch nicht unter 40,- EUR
netto!"

Was dann letztendlich davon übrig bleibt sollte man auch beachten und 
was der Arbeiter letztendlich bekommt.

von Wilhelm (Gast)


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Klaus schrieb:

>Mir ist es egal ob ihr Fakes, Trolle oder einfach
>nur Verlierer seid:

Anscheinend nicht, sonst würdest du hier nicht selbst trollen.

>Bitte macht weiter und haltet mich auf dem
>Laufenden.

Manche Menschen sind von Haus aus eben nicht so gut gesegnet wie andere, 
heißen nicht Paris Hilton, und kommen nicht mit Erbschaftsanwartschaften 
und in besser gestellten Kreisen zur Welt.

Ja, und im Studium, sorry, ich war nicht Elite-Student aus dem 
Elite-Haus, da galt es halt zu überlegen, ob man lieber ein Brot auf dem 
Tisch hat, oder das Auto besseres Öl hat. Dem 10 Jahre alten Auto machte 
das nichts, das ist dann noch gut 5 Jahre weiter gelaufen. Und hat mir 
ein paar hundert Euro in die eigene Tasche gespart.

Jetzt in der Arbeitslosigkeit halte ich es genau wieder so: Das aktuelle 
Auto war 2 Jahre nicht in der Wartung, fährt aber auch entsprechend sehr 
wenig (kein täglicher Arbeitsweg). Da fahre ich wieder mehr Fahrrad. 
Verdiene ich selbst kein Geld, dann gebe ich die Konsequenzen daraus 
ebenso konsequent an den Wirtschaftskreislauf weiter. Anders gehts 
nicht. Geld leihen ist in so einer Situation absolut tötlich. Da 
manövriert man sich nur selbst weiter ins Aus. Da muß das Leben etwas 
angepasst werden. Also: Augenmaß.

>Auch das mit den Bremsscheiben ist nicht
>so entscheidend.

Mach dir mal um meine Mechanikerfähigkeiten keine Sorgen. Auch 
sicherheitskritischere Bauteile wie Bremssättel und Scheiben hab ich 
schon selbst öfters mal gewechselt, mitsamt der Bremsflüssigkeit. Sogar 
bei Bekannten, die finanziell klamm waren. Wo kein Kläger, da kein 
Richter. Außerdem steht da nirgendwo mein Name dran.

Wo ist da ein Problem, wenn ich Werkzeug und Ausrüstung besitze? Daß ich 
keinen KFz-Meister-Schein besitze? Oder daß da keine seidenen Figuren 
mit verdienen, die gar nicht an der schmutzigen Arbeit beteiligt sind???

Keine Sorge, ich hab eine solide handwerkliche Ausbildung 
(Metall/Elektro), wenn auch nicht speziell im KFz-Bereich. Sowas hilft 
ungemein. Die Berechtigungen, im privaten Umfeld was zu tun, was ich 
kann, die mache ich mir schon selbst.

>100x besser als alles was an Comedy im Fernsehen läuft.

Da hast du jetzt endlich Gelegenheit, die Glotze zu verkaufen. So gut 
wie schlechte Journalisten sind wir immer noch. Immerhin Komödianten! 
;-)

Ich hoffe, wir unterhalten dich erstklassig. Also: Bleiben sie dran!


Warmweiß schrieb:

>Bei neuen Long-Life-Ölen und neueren Motoren gilt das
>nicht mehr. Da kann man mit einer Füllung auch
>100.000 km fahren, wenn der Ölfilter regelmäßig
>gewechselt wird.

Was ist der Trick an den Longlife-Ölen? Laut Wikipedia, muß aber ein 
Auto dafür konstruiert sein. Beliebig einsetzbar ist das also nicht.

Was mit normalem Öl bei 3-facher Überschreitung der Nutzung passiert, 
beschrieb ich schon oben (Schoko-Pudding, zumindest optisch). Die 
Ölwanne läuft trocken, und den Pudding findet man komplett oben unter 
dem Ventildeckel. So ein Öl und die Schmierwirkung beruhen doch auf den 
Van-der-Waals-schen Kräften, wobei die langkettigen Moleküle durch den 
Betrieb kontinuierlich brechen, und ein Öl damit immer niederviskoser 
und schädlicher wird, also altert. Wo gerät man denn da bei 100.000km 
hin? Den Filter sehe ich da noch nicht mal überkritisch, da er 
hauptsächlich Metallabrieb und Feststoffe sammelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Motor%C3%B6l#Longlife-.C3.96l

Es gab schon vor 30 Jahren Ölzusätze mit PTFE und Weichmetallen (Kupfer) 
als Schmierstoff, die die Motorlebensdauer um 50 Prozent verlängern 
sollten. Das war damals auch nur Geldschneiderei, von einschlägigen 
Motormagazinen getestet. Aber eher, weil die Dosis dieser Zusatzstoffe 
nur homöopathisch, und damit wirkungslos war.

Ich gebe gerne zu, so ein teures Zusatzprodukt, welches den Preis von 2 
gewöhnlichen Ölwechseln hatte, selbst in einer alten Karre 1980 probiert 
zu haben. Ich glaube das Zeug hieß Lubri 10000, gab es im Zubehörhandel 
und bei Kaufhof in der Autozubehörabteilung. Der Hauptbestandteil war 
gewöhnliches Mineralöl mit ein paar homöopathischen Anteilen an 
Wunderstoffen. Aber, sowas macht man nur 1 mal, und merkt sich das für 
den Rest des Lebens. In Google erhält man dazu aktuell übrigens gleich 
19700 Ergebnisse.

von Warmweiß (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Was ist der Trick an den Longlife-Ölen? Laut Wikipedia, muß aber ein
> Auto dafür konstruiert sein. Beliebig einsetzbar ist das also nicht.
>
> Was mit normalem Öl bei 3-facher Überschreitung der Nutzung passiert,
> beschrieb ich schon oben (Schoko-Pudding, zumindest optisch). Die
> Ölwanne läuft trocken, und den Pudding findet man komplett oben unter
> dem Ventildeckel. So ein Öl und die Schmierwirkung beruhen doch auf den
> Van-der-Waals-schen Kräften, wobei die langkettigen Moleküle durch den
> Betrieb kontinuierlich brechen, und ein Öl damit immer niederviskoser
> und schädlicher wird, also altert. Wo gerät man denn da bei 100.000km
> hin? Den Filter sehe ich da noch nicht mal überkritisch, da er
> hauptsächlich Metallabrieb und Feststoffe sammelt.

Dass Long-Life nicht überall freigegeben ist, liegt 1. Linie an den 
Garantieansprüchen. Bei den Freigaben sind die Motoren auf Prüfständen 
mit diesem Öl ausgiebig getestet worden und machen keine 
Schwierigkeiten. Bei anderen Motoren kann man Schäden nicht 
ausschließen, da keine Tests vorhanden sind, also wird keine Freigabe 
erteilt.
Im Prinzip unterscheidet sich Long-Life von normalen synthetischen durch 
wenige Additive und eine erhöhte Molekülstabilität. Aber schon die 
normalen teil- und vollsynthetischen Öle sind sehr robust und 
gleichmäßig in der Molekülstruktur, nicht vergleichbar mit Ölen der 
80er.
Ich würde bei Ölen aber auf Additive wie MOS2 und andere Späße 
verzichten.
Die sind sehr oft kontraproduktiv, aber das musstest du ja auch schon 
leidlich feststellen. ;)
Auch sind die Motoren besser geworden. Früher kam durch die 
Kolbendichtringe nicht selten "Unmengen" an Benzin ins Kurbelgehäuse und 
verdünnte/zerstörte das Öl. Heutige Motore sind da wesentlich besser. 
Dann kommt es drauf an, ob man Kurzstrecken fährt oder Langstrecken. 
Kurzstrecken wirken sich negativ auf die Lebensdauer des Öls aus. Aber 
15.000 km Ölintervalle sind ein Witz. Da ist locker das Doppelte drin. 
Zudem kann man ja die Qualität des Öls jederzeit am Messstab überprüfen 
bzw. beim Ölfilterwechsel. Weiterhin fahren die wenigsten Nutzer wohl 
die Motoren ständig aus, so dass das Öl nicht stark mechanisch und 
thermisch belastet wird. Wer natürlich dauernd mit Vollgas über die 
Autobahn hackt, beim Beschleunigen jeden Gang meistens voll ausfährt, 
der sollte regelmäßig nach Vorschrift wechseln. Denn Geld ist dann 
sowieso vorhanden, man ist auf der 100 % sicheren Seite und hat auch ein 
gutes Gewissen gegenüber dem Auto. ;)

von MaWin (Gast)


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> Allerdings! Meine KFZ-Werkstatt verlangt 75,- EUR netto!
> Die Gier kennt keine Grenzen.

Na dann wechsel die doch, es ist doch deine Blödheit, die die nutzen.

> Ich bekomme so langsam echt die Krise, wenn wieder Ärzte
> oder Piloten für 5% oder gar 20% mehr Gehalt streiken.

Tja, wie hier im Forum gibt es gut verdienende Ärzte und schlecht 
verdienende.

Die schlecht verdienenden werden als Argument hergenommen, warum man 
mehr verdienen müsste, und die Gutverdiener profitieren davon :-)

Das ist nicht anders als hier im Forum, wo ein Besserverdienender das 
Einkommen eines mies entlohnten Ing als Masstab nimmt und mit einer 
super bezahlten Putzfrau vergleicht, und selbt dann mal eben mehr 
fordert, möglichst noch brutto und netto verwechselnd.

von High Performer (Gast)


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>Na dann wechsel die doch, es ist doch deine Blödheit, die die nutzen.

Done! Allerdings scheinen alle Werkstätten nur eines im Sinn zu haben: 
abzocken! Ich jedenfalls hatte schon ausreichend schlechte Erfahrungen. 
Letztes Jahr: ZKD zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit defekt, 
Zylinderkopf von der Werkstatt runtergebaut, dann hat sich Werkstatt 
geweigert, Reparaturen durchzuführen, weil man angeblich Gewährleistung 
übernehmen müsse und deshalb das Ding nicht mehr zusammenbauen würde. 
Die haben mich also mit dem zerlegten Motor hängenlassen. Die wollten 
mir natürlich im angehängten Verkaufsraum einen günstigen Neuen mit 
Abwrackprämie verkaufen. Habe mein Auto dann von einem 
Motoreninstandsetzer abholen und reparieren lassen. Läuft bislang 
problemlos.

Ich habe allen ernstes schon überlegt, ein wenig Geld in die Hand zu 
nehmen, mir ein paar fähige Leute zu suchen und eine stillgelegte 
Werktatt in unserer Stadt zu reanimieren. Das muss sich lohnen, vor 
allem, weil es bislang nur einen KFZ-Betrieb gibt.

Bei uns an der einzigen Tankstelle in der Stadt ist z.B. das Benzin auch 
durchschnittlich 4-8ct/l teurer als zehn Kilometer weiter. Das ist fast 
immer so. Auch hier sollte mal eine zweite Tanke aufmachen. Vielleicht 
gleich neben die Werkstatt ein paar Zapfsäulen bauen...

von Jürgen W. (lovos)


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>Als Student bin ich wegen Sparmaßnahmen schon mal 5 Jahre ohne Ölwechsel
>und Inspektion gefahren. Man darf nicht sehr weit über die km-Begrenzung

Wie gefaehrlich ist folgender Fall:
Jemand faehrt pro Jahr etwa 5000km Langstrecken (z.B. Wohnmobil-Urlaub) 
und wechselt alle 3 Jahre bei 15000km. Den Oelstand ueberprueft und 
korrigiert er.
D.h. er ueberschreitet die km-Begrenzung nicht, aber die Zeit.
(das ist Offtopic ich weiss, aber es passt da rein)

von Klaus (Gast)


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Jürgen G. schrieb:
> Wie gefaehrlich ist folgender Fall:
> Jemand faehrt pro Jahr etwa 5000km Langstrecken (z.B. Wohnmobil-Urlaub)
> und wechselt alle 3 Jahre bei 15000km. Den Oelstand ueberprueft und
> korrigiert er.
> D.h. er ueberschreitet die km-Begrenzung nicht, aber die Zeit.
> (das ist Offtopic ich weiss, aber es passt da rein)

Der ADAC sagt:
"Trotz bedeutender Entwicklungssprünge unterliegen Motoröle immer noch 
einem gewissen Verschleiß und müssen daher nach einem bestimmten 
Zeitraum gewechselt werden. Gründe hierfür sind die natürliche 
Öl-Alterung, der Abbau der Additive und die Verschmutzung durch 
Verbrennungsrückstände (z.B. Ruß, Schwefel oxide, Wasser), Staub aus der 
Atmosphäre und me chanischen Abrieb. Ein Nachfüllen von frischem Motoröl 
allein genügt nicht.
Bei Ottomotoren mit häufigen Kaltstarts kann es ferner zu einer 
Verdünnung des Motoröls durch un ver brannte Benzin-Bestandteile kommen. 
Dadurch wird die Viskosität abgesenkt und die Schmierfähig keit des 
Motoröls herabgesetzt.
Ölverdickung tritt überwiegend in Dieselmotoren durch Rußaufnahme des 
Motoröls, aber auch in Ot tomotoren bei extremer thermischer Belastung 
auf. Die Verdickung sorgt insbe sondere in der kalten Jahreszeit für 
Kaltstartschwierigkeiten und macht unter Umständen einen zusätzlichen 
Ölwech sel erforderlich.
Die von den Fahrzeugherstellern empfohlenen Ölwechselintervalle sind 
daher unbedingt einzuhal ten. Sie werden in Abhän gigkeit von der Kon 
struktion des Motors und der Qualität des vorgeschriebenen Motoröls 
festge legt. "
http://www1.adac.de/Auto_Motorrad/Reparatur_Pflege/motoroel/default.asp#atcm:8-140535

Wie schon geschrieben, kosten Filter und 08/15-Motorenöl knapp 30€. Die 
Einsparungen stehen also in keinem Verhältnis zum Risiko.

von Stefan (Gast)


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>Und wie gesagt, der Ankauf von Anleihen auf der
>einen Seite kann mit der Einbehaltung zurückgezahlter Tender auf der
>anderen Seite neutralisiert werden.

Tender? Waren das nicht die Dinger, die hinten an der Dampflokomotive 
hingen?

>Denn die EZB
>kann z.B. Geld aus dem Nichts erzeugen. Ja, das geht ;-)

Natürlich geht das, woher soll das neue Geld denn sonst kommen?
Die EZB kauft zur Zeit ja direkt Staatsanleihen. Das tut sie mit Geld, 
was sie eben druckt, also aus dem Nichts erschafft.

Was die Mähr vom Einsammeln des gedruckten Geldes anbelangt habe ich 
folgendes Problem: Die EZB gibt Griechenland Geld für Staatsanleihen. 
Diese Geld hat die EZB frisch gedruckt. Die Geldmenge wurde durch das 
frisch gedruckte Geld erhöht, was zwangsläufig eine Inflation bedeutet. 
Es gibt nur dann keine Inflation, wenn das Geld wieder eingesammelt 
wird, also Griechenland seine Schulden zurückzahlt. Glaubst Du das 
Griechenland das Geld zurückbezahlt ? ....

von MaWin (Gast)


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> Done! Allerdings scheinen alle Werkstätten nur eines im Sinn zu haben:
> abzocken! Ich jedenfalls hatte schon ausreichend schlechte Erfahrungen.
> Letztes Jahr: ZKD zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit defekt,
> Zylinderkopf von der Werkstatt runtergebaut, dann hat sich Werkstatt
> geweigert, Reparaturen durchzuführen, weil man angeblich Gewährleistung
> übernehmen müsse und deshalb das Ding nicht mehr zusammenbauen würde.
> Die haben mich also mit dem zerlegten Motor hängenlassen.

Ja, vorsätzlicher Betrug.

Zwar kann man, bei üblichen Löhnen, so 42 EUR/h bei KFZ-Arbeiten 
ansetzen, allerdings muss so eine Werkstatt ausgelastet sein. Man muss 
sich also einen guten Namen gemacht haben.
Da die üblichen Werkstätten einen Kunden nur ein mal haben, dann 
wechselt er weil er merkt daß er gnadenlos abgezockt wurde, haben die 
natürlich viel Leerlauf und es lohnt sich nicht mal bei doppeltem Preis.


Aber: Hier in der Region zahlt man so 35 - 45 EUR pro Arbeitsstunde, 
hier lohnt es sich nicht eine Konkurrenz aufzumachen, verzichtet man auf 
Rechnungen gibt es tatsächlich schon Leute die für 10 - 20 EUR an deinem 
Auto schrauben. Du hast nicht ausreichend gesucht, es gibt bestimmt bei 
dir auch solche.

von Claus A. (cand)


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meint ihr nicht das ihr nen neuen thread starten solltet? was hat eurer 
autokram hier verloren?

von Peter (Gast)


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Ich bekomme zumindest in den letzten 2 Wochen plötzlich wieder 
Stellenangebote über XING und heute hat sogar die Arbeitsagentur 
angerufen (das erste mal) wegen eines Stellenangebotes (das habe ich 
aber schon über XING erhalten).

Ein Licht am Ende des Tunnel oder ... ?

von ff (Gast)


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Mal eine kleine Frage zu Xing:

Ist das der selbe Müll wie Gesichtsbuch & Co. nur für Anzugträger bzw. 
Business-Kasper? Wie sieht's mit dem Datenschutz aus, genauso löchrig?

Ich stehe diesen Netzwerken etwas skeptisch gegenüber, möchte meine 
Daten nicht öffentlich ins Netz stellen.

von Stefan (Gast)


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Insbesondere der Markt für Embedded-Spezialisten hellt sich auf:

http://www.elektroniknet.de/embedded/news/article/27168/

von Wilhelm (Gast)


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Peter schrieb:

>Ich bekomme zumindest in den letzten 2 Wochen
>plötzlich wieder Stellenangebote über XING und
>heute hat sogar die Arbeitsagentur angerufen
>(das erste mal) wegen eines Stellenangebotes
>(das habe ich aber schon über XING erhalten).

Das passiert bei mir seit etwa März so, mal mehr oder weniger gehäuft. 
Zu 100 Prozent immer noch Dienstleister, und dummerweise immer in 
mindestens 500km Entfernung. Dem alle messe ich noch keine besondere 
Bedeutung zu.

Was Dienstleister aus mehr als 500km Entfernung bei mir suchen, hab ich 
noch nicht richtig verstanden. Finden die bei der Ingenieursschwemme da 
vor Ort nichts? Der aktuellste gerade im südöstlichen Bayern an der 
Grenze zu Österreich, sind fast 700km. Kürzlich noch Berlin, über 800km. 
Das spricht doch gegen das Geschäft, da die Pendelei auch nicht gerade 
geringfügig ist, und auf jeden Fall immer Zweitunterkunft benötigt. Je 
größer die Entfernung des Mitarbeiters, desto größer ja auch deren 
Kosten??? Und zum Vorstellungsgespräch darf man üblicherweise gratis 
erscheinen, und auch noch zu einem weiteren Kundengespräch, wenn es 
überhaupt einen konkreten gibt... Die A-Agentur zahlt ja ersatzweise 
Reisekosten für eigenen PKW, aber nur für das Vorstellungsgespräch, und 
nur bis 130€. Das reicht oft nicht für den halben Weg. Oder man sitzt 2 
Tage in der Bahn, alles für ne wenig bis nichts versprechende 
Angelegenheit und einen warmen Händedruck.

>Ein Licht am Ende des Tunnel oder ... ?

Warten wirs ab!


ff schrieb:

>Ist das der selbe Müll wie Gesichtsbuch & Co. nur für
>Anzugträger bzw. Business-Kasper? Wie sieht's mit dem
>Datenschutz aus, genauso löchrig?

Ja, das Ding ist wohl hauptsächlich für Business-Connections.

>Ich stehe diesen Netzwerken etwas skeptisch gegenüber,
>möchte meine Daten nicht öffentlich ins Netz stellen.

Jedenfalls erscheint dein Eintrag dort, wenn du nach deinem Namen 
googelst.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan schrieb:
> Insbesondere der Markt für Embedded-Spezialisten hellt sich auf

Für Freiberufler.

von Wilhelm (Gast)


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Stefan schrieb:

>Insbesondere der Markt für Embedded-Spezialisten
>hellt sich auf:

Mag sein, daß meine Frage manchem dümmlich/dämlich erscheint. Aber 
dennnoch: Ab welchem Kriterium/Stadium ist man eigentlich 
Embedded-Spezialist?

von ff (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> ff schrieb:
>
>>Ist das der selbe Müll wie Gesichtsbuch & Co. nur für
>>Anzugträger bzw. Business-Kasper? Wie sieht's mit dem
>>Datenschutz aus, genauso löchrig?
>
> Ja, das Ding ist wohl hauptsächlich für Business-Connections.
>
>>Ich stehe diesen Netzwerken etwas skeptisch gegenüber,
>>möchte meine Daten nicht öffentlich ins Netz stellen.
>
> Jedenfalls erscheint dein Eintrag dort, wenn du nach deinem Namen
> googelst.


Habe ich das richtig verstanden, wenn ich dort was schreibe kann man den 
Text mit Hilfe meines Namens über Google finden und lesen?

von Wilhelm (Gast)


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ff schrieb:

>Habe ich das richtig verstanden, wenn ich dort was
>schreibe kann man den Text mit Hilfe meines Namens
>über Google finden und lesen?

Ich habe gerade mal die Google-Suche zu meinem eigenen Namen gemacht. Da 
erscheint mein XING-Eintrag in der Art, wie es bei Google üblich ist. 
Nämlich mit ein paar nachfolgenden Worten aus dem Text. Da stehen bei 
mir Berufsbezeichnung und Wohnort drin. Seltsamerweise finde ich auch 
einen Eintrag bei yasni.de, obwohl ich mit dieser Seite überhaupt nie zu 
tun hatte. Und ja, Bingo, habe ich gerade versucht, ich komme bei 
Anklicken des XING-Eintrags in mein vollständiges Profil ohne 
einzuloggen. Das Foto und der Wohnort werden angezeigt, und der 
Lebenslauf und Interessen, aber nicht detaillierte Daten wie Straße und 
Telefonnummer.

Nun ja, immerhin suche ich zur Zeit einen Job. Ich habe damit keine 
ernsten Probleme. Da muß man sich auch mal ein wenig exhibitionieren. 
Die Vermittler und Firmen mögen eben niemanden, der bis auf die Knochen 
total anonymisiert ist, das sollte man auch etwas verstehen.

von dagger (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Seltsamerweise finde ich auch
> einen Eintrag bei yasni.de, obwohl ich mit dieser Seite überhaupt nie zu
> tun hatte.
yasni ist eine Personensuchmaschine [1] und sucht dich von ganz 
alleine. Wahrscheinlich grasen die willkürlich jede mögliche 
Namenskombination ab.

Wilhelm schrieb:
> Und ja, Bingo, habe ich gerade versucht, ich komme bei
> Anklicken des XING-Eintrags in mein vollständiges Profil ohne
> einzuloggen. Das Foto und der Wohnort werden angezeigt, und der
> Lebenslauf und Interessen, aber nicht detaillierte Daten wie Straße und
> Telefonnummer.
Naja, wenn du das so willst. Ich würde den xing-Account so einstellen, 
dass sich der gegenüber zumindest anmelden muss. Ändert zwar nicht viel, 
aber trotzdem.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Personensuchmaschine

von Marci W. (Gast)


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>Was die Mähr vom Einsammeln des gedruckten Geldes anbelangt habe ich
>folgendes Problem: Die EZB gibt Griechenland Geld für Staatsanleihen.
>Diese Geld hat die EZB frisch gedruckt.

Korrekt.

>Die Geldmenge wurde durch das
>frisch gedruckte Geld erhöht, was zwangsläufig eine Inflation bedeutet.

Nicht unbedingt. Für die Inflationserwartung ist nicht allein die 
Geldmenge entscheidend. Sonst müssten wir bereits eine gigantische 
Inflation haben, denn AFAIK hat sich die Geldmenge seit Beginn der 
Finanzkrise Ende 2008 mehr als verdoppelt. Bei der Inflation wirken aber 
noch andere Faktoren mit, z.B. Konsumverhalten. Und das ist momentan in 
der EU eher rückläufig. Das spricht dann gegen eine Inflation. 
Gleichzeitig steigt die Produktion wieder, es sind also mehr Güter 
verfügbar. Spricht auch gegen eine Inflation.

Außerdem: wenn wir von Inflation reden, welchen Prozentsatz meinen wir 
dann?
0,1%? 1%? 10%? 100%?

>Es gibt nur dann keine Inflation, wenn das Geld wieder eingesammelt
>wird, also Griechenland seine Schulden zurückzahlt.

Es AFAIK ohne Belang, wo die EZB das Geld wieder einsammelt. Wie 
gesagt kann die EZB z.B. von den Banken zurückgezahlte Kredite einfach 
nicht wieder ausgeben. Auch dadurch wird die Geldmenge reduziert.

>Glaubst Du das
>Griechenland das Geld zurückbezahlt ? ....

Vermutlich nicht zu 100%, aber so genau weiß das keiner. Gerade in der 
aktuellen Schuldenkrise spriesen die Experten, die sich alle gegenseitig 
widersprechen, wie Pilze aus dem Boden. Und selbst wenn ein teilweiser 
Schulkdenerlass notwendig werden würde, wäre das kein Problem, denn die 
absolute Verschuldung Griechenlands mit ca. 350 Mrd. Euro ist eher 
bescheiden.

von Stefan (Gast)


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>Es AFAIK ohne Belang, wo die EZB das Geld wieder einsammelt. Wie
>gesagt kann die EZB z.B. von den Banken zurückgezahlte Kredite einfach
>nicht wieder ausgeben. Auch dadurch wird die Geldmenge reduziert.

Klingt vernünftig. Bei den Staatsanleihen ist es meiner Meinung nach 
aber so, dass diese jedes mal bei Rückzahlung sofort wieder von den 
Staaten geliehen werden ( sogenannte Refinanzierung der Schulden ). Die 
letzten Jahrzehnte wurden die Schulden nie reduziert, deshalb gehe ich 
jetzt einfach mal davon aus, dass dies auch in Zukunft nie passieren 
wird. Ich nehme mal an, dass die Staatsanleihen einen riesigen Anteil an 
der Geldmenge ausmachen. Deshalb wird's nichts mit

>von den Banken zurückgezahlte Kredite einfach
>nicht wieder ausgeben.

>>Glaubst Du das
>>Griechenland das Geld zurückbezahlt ? ....

>Vermutlich nicht zu 100%, aber so genau weiß das keiner. Gerade in der
>aktuellen Schuldenkrise spriesen die Experten,
Tja, das ist wohl war. Da ich mir aber schon 2007 im klaren war, dass da 
die große Krise kommt ( man konnte es ja in verschiedenen Büchern 
nachlesen ) zu der Zeit aber alle Politiker immer noch vom baldigen 
Aufschwung redeten, bleibe ich mal bei meiner persönlichen Einschätzung, 
dass das Finanzsystem vollständig am Ende ist. Viele Experten hatten den 
großen Knall schon zu Beginn für 2008 erwartet, aber durch trickreichen 
Bankenrettungen konnte man das System bis heute noch am Leben erhalten.
Allerdings... das Problem bleibt: es gibt viel Geld auf der Welt welches 
nicht durch reale Werte gedeckt ist und wenn die Rechnung bald 
ausgeglichen werden soll, werden viele leer ausgehen ( oder mit frisch 
gedrucktem Geld versorgt, was allerdings immer noch nicht mit Realwerten 
belegt ist )

>Und selbst wenn ein teilweiser
>Schulkdenerlass notwendig werden würde, wäre das kein Problem, denn die
>absolute Verschuldung Griechenlands mit ca. 350 Mrd. Euro ist eher
>bescheiden.

Griechenland, Spanien, Potugal, Italien, USA ...

Ich glaube ich bleibe mal beim Untergangsszenario ;-)

Die einzige Möglichkeit ist es, den Knall weiter in die Zukunft zu 
verschieben und vorher den Kesseldruck mittels Inflation etwas 
abzulassen, damit's nicht so laut knallt.

von Peter (Gast)


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Stimmt - XING ist eine Business-Plattform, weniger eine Stellenbörse.
Ist aber eine gute Möglichkeit einen Job zu finden / gefunden zu werden.
Über Yasni etc. findet man mich nicht bei XING.

Thema Datenschutz - meine Adresse (Strasse / Telefonnummer) habe ich 
nicht hinterlegt.
Ansonsten heisst das doch, gib dem Affen Zucker.

von Wilhelm (Gast)


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Peter schrieb:

>Stimmt - XING ist eine Business-Plattform, weniger eine
>Stellenbörse. Ist aber eine gute Möglichkeit einen Job
>zu finden / gefunden zu werden.

In XING kann man genau so sein Profil erstellen wie in anderen 
Jobsuchmaschinen, da ist eine große Wiedererkennung der ähnlichen 
Strukturen.

Ich selbst bekomme nicht selten da immer wieder bessere Anfragen rein 
als über Ungeheuer.de. Und wenn es Head-Hunter oder Unternehmensberater 
sind.

Mir wurde kürzlich auf eigene Hinterfragung von einem Personalberater 
noch gesagt, daß sie vorwiegend in XING mit der Suche anfangen. 
Ungeheuer.de, Stepstone, etc., und wie die alle sonst noch heißen, seien 
die Billigheimer, und eher zweite Wahl. Arbeitsagentur, eher die letzte 
Wahl.

Nun gut, bisher bin ich bei allem selbst nicht besonders erfolgreich. 
Das muß weder an mir noch an den Suchmaschinen liegen.

Ja und was das Internet irgendwann z.B. nach 30 Jahren, nach meinem 
Ableben, mit meinen personifizierten Daten macht, ist mir schnuppe. Ich 
hoffe, die geistern da dann noch Jahrhunderte lang als Karteileichen 
herum, und vervielfältigen sich, im Gegensatz zu damals echten 
Karteikästen.

von Peter (Gast)


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Ich bekomme über XING auch interessantere Angebote als über Ungeheuer.de
XING ist ja keine reine Jobbörse, also auch eine Möglichkeit sich aus 
einem festen Job heraus finden zu lassen.

Die Anzahl der Anfragen über diese Plattformen zeigen aber ein gutes 
Bild über die momentanen Lage auf dem Arbeitsmarkt, rein individuell.

von Ländle (Gast)


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Nicht der Arbeitsmarkt hellt sich auf, sondern die Dummheit der 
Industrie und Politik wird grenzenlos.

http://www.haz.de/content/view/full/429733

von Maschbauer (Gast)


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von Warmweiß (Gast)


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Ländle schrieb:
> Nicht der Arbeitsmarkt hellt sich auf, sondern die Dummheit der
> Industrie und Politik wird grenzenlos.

Quatsch!
Wir haben jetzt im Mai 2010 die niedrigste Arbeitslosenquote seit über 
18 Jahren!
Wir sind wieder in den goldenen frühen 90ern angekommen. Allerdings war 
da die Lage für Ingenieure deutlich schlechter als heute.
Unfassbar, aber alles statistisch belegt. ;)

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