Hallo, Ich habe kürzlich ein System gesehen, das zur Beschallung einer Sportveranstaltung eingesetzt wird. Auf einer Strecke von ca 2km, waren in Abständen von ca. 500m Druckkammerlautsprecher (2x50W) aufgestellt. Jeder dieser Paare hatte einen eigenen Verstärker der über einen Bleiakku versorgt wird. Ich habe nachgefragt wie die Audiosignale übertragen werden. Es wird ein digitales Übertragungssystem auf Basis einer Telefonleitung eingesetzt. Genauere Angaben konnten die nicht machen. Kennt jemand ein solches System? Die Qualität der Sprachdurchsagen war ganz gut. Wie schauts da bei Musik aus? Ist sowas noch machbar? MfG Thomas
Vielleicht ISDN oder sowas in der Art? Vielleicht kann man die ISDN Chips auch mit einem eigenen Protokoll verwenden, also so dass die Chips nur als Leitungsinterface benutzt werden.
Als ich vor ein paar Jahren eine CAN-Bus-Anwendung entwickelte, begegneten mir bei der Recherche tatsächlich Application Notes zur Audioübertragung über CAN. Denkbar wäre das in deinem Fall auch. Die Informationsquellen habe ich leider nicht mehr.
Die Frage ist ob CAN oder PWM über diese Strecke funktioniert. Bei einer ISDN-typischen Kodierung von 64kbit/s kann ich mir das kaum vorstellen. Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen. P.S. Für meine Anwendung müssten nur 1,5km überbrückt werden. Zu Verfügung stehen 4x2 Telefonadern.
Mit einem Differentialbus mit 10MBit-Treibern sollte dies möglich sein. Einfach ein SPDIF-Signal einspeisen und auf der anderen Seite einen SPDIF->I2S->DAC anschließen.
Das hört sich gut an. An welche Treiber hättest du da gedacht. Worauf muss da geachtet werden? Welches Bussystem?
Hallo, Thomas schrieb: > Die Frage ist ob CAN oder PWM über diese Strecke funktioniert. > Bei einer ISDN-typischen Kodierung von 64kbit/s kann ich mir das kaum > vorstellen. Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Naja, auf dem UK0 vom Amt zur Telefondose müssen die 160kBit bei ISDN oft noch mehr als 2km überleben... > P.S. Für meine Anwendung müssten nur 1,5km überbrückt werden. Zu > Verfügung stehen 4x2 Telefonadern. Hmm, die 2-Draht Übertragung unserer Videoanlage hat 1978 1km über normales Telefonkabel in PAL gemacht. Sender NE592 + komplemtärer "Endstufe" auf +-2V, Empfänger NE592 mit Entzerrung. Rein FBAS, raus FBAS. Wir haben maximal 400m Kabelweg genutzt, 2x über normalen Telefonverteiler geschaltet und im Kabelrost neben Starkstrom usw. Gruß aus Berlin Michael
Thomas schrieb: > An welche Treiber hättest du da gedacht. Worauf muss da geachtet werden? > Welches Bussystem? MAX3441E, RS485.
Wozu digital? NF in kleinen Trafo blasen zur symmetrischen Übertragung. An jedem Verstärkereingang wieder ein kleiner Trafo. Ist dann alles schön galvanisch getrennt. Wird so seit 100 Jahren in der ELA Technik gemacht.
Ja das ist im Moment auch so. 480W Verstärker und insgesamt 4 Lautsprecherstandorte mit (90W (3x30W), 120W(3x40W), 80W(2x40W) und 60W(2x30W)). Das Kabel ist ein 10x2x0.6² Telefonkabel. Ein Standort ist seperat Verkabelt. Die restlichen müssen mit 7 Adernpaare auskommen. 2 Adernpaare sind für eine Zeitmessleitung vorgesehen. Dabei wird ein Startimpuls von einem Starttor übertragen. Die Beschallung funktioniert einwandfrei. Leider kommt es bei optimaler Lautstärke zum Übersprechen auf die Zeitleitung, was als Startimpuls interpretiert wird. Der Startimpuls ist nichts anderes als ein Kurzschluss am Ende der Leitung. Eigentlich möchte ich versuchen, die "Zeitleitung" zu filtern bzw. die Übertragung zu verbessern, leider fehlt mir dazu noch die zündende Idee. Tom P.S.: Das ganze steht übrigens an einem Reitparcour.
Wenn die Tonübertragung selbst o.k. ist, würde ich da die Finger weg lassen. Das Problem liegt bei der Zeitleitung bzw. dem Impulsempfänger. Wenn der auf die Audiosignale anspricht, ist er einfach zu empfindlich. Da hilft z.B. das Erhöhen der Vorspannung für den Schleifenkontakt auf den höchstmöglichen Wert, den der Impulsempfänger zuläßt. Ist das überhaupt eine Schleife oder wird die Leitung nur 1pol. gegen Masse genutzt? Störsicher geht das bei der Strecke ja mal garnicht! Es grüßt RainerK
Ich mal die Zeitmessung genauer unter die Lupe genommen. Letztendlich wird bei Start nur ein mechanischer Taster geschlossen. An der Zeitmessung liegt am Startkontakt eine Spannung von 5V an (gemessen Pullup 10kOhm). Das Starttor schaltet diese 5V gegen Masse. Ich habe dann etwas experimentiert wann der Impulseingang anspricht. Ergebnis: Bei unterschreiten von 1V (fallende Flanke) wird der Eingang als aktiv erkannt. Außerdem scheint es wohl eine Hyterese von etwa 1,8V zu geben. Die Übertragung muss viel sicherer werden! Wie könnte man eine störfeste aber einfache Übertragung realisieren? Differentiel? MfG Tom
AES/EBU sollte das einfach so können. Ich habe das schon mit 1,5 km Kabellänge in Betrieb gehabt. Grüße, Peter
IMHO ist 1. der Pull-Up-Widerstand mit 10kΩ zu hochohmig und 2. bei der Leitungslänge (Leitungswiderstand) die Schaltschwelle von 1V zu gering. Als Lösung würde ich direkt am Impulseingang einem Optokoppler zwischenschalten. Den Eingangskreis des Optokopplers versorgt man mit separatem 12V-Steckernetzteil. Die Zeitleitung mit dem Startkontakt wird in erdfreier Schleife angeschlossen. Falls nötig kann die Empfindlichkeit noch weiter reduziert werden, wenn man durch einen Widerstand parallel zur Optokoppler-LED und einen kleineren Vorwiderstand (<2kΩ) den Schleifenstrom erhöht. Je nach Länge (Widerstand) der Zeitleitung ist ggf. mehr als 12V-Speisespannung erforderlich. Es grüßt RainerK
Hallo Thomas (Gast) würde mich freuen, wenn Du hier nochmal feedback geben würdest Es grüßt RainerK
Hallo Rainer, hab deine Antwort erst heute gesehen. Deinen Vorschlag finde ich gut. DANKE! Ich werd das mal prüfen, ob das mit dem Reglement vereinbar ist. MfG Tom
Peter Diener schrieb: > AES/EBU sollte das einfach so können. Ich habe das schon mit 1,5 km > Kabellänge in Betrieb gehabt. > > Grüße, > > Peter Jopp, wenn es digital ist, dann ist dies im Profibereich eigentlich Standard. Ist ähnlich SPDIF, nur Symetrisch über XLR-Stecker bei 110 Ohm (Also verdrillte Leitung) Das Protokoll ist auch etwas anders - aber nur bei den Zusatzdaten. Die Audiodaten sind identisch. Gruß Jobst
Hallo, Lang ists her, die Saison ist vorbei, das Problem besteht nach wie vor. Ich habe mir von ELV den ADA und AAD gekauft. Das sind AD -> SPDIF bzw. SPDIF -> DA Wandler. Statt denn Lichtwellentreibern bzw. Empfängern nutze ich am Ein- bzw. Ausgang einen MAX485. Die Testumgebung schaut so aus: 1,5km Telefonleitung. Am jeweiligen Ende eine Empfänger bzw. ein Sender. Der "Bus" ist mit 100 Ohm an beeiden Enden termiert. Leider kann ich auf der Empfängerseite nur noch einen Pegel von 0,5V messen. Das ist für den MAX485 deutlich zu wenig. Was könnte man hier machen? Ein anderer Treiber, der genauso schnell ist, jedoch mehr Stromtreiben kann? Habt ihr da vielleicht noch andere Ideen? MfG Thomas
Wenn man das Bauteil nur noch einfach beziehen könnte, wärs einen Versuch wert. Samples scheiden aus. Ich brauche insgesamt ca 10 Stück. Was wären Alternativen?
Übertrager? Damit erreiche ich eine galvanische Trennung ja, aber was bringt mir das bzgl der max Leitungslänge?
Thomas schrieb: > Übertrager? Damit erreiche ich eine galvanische Trennung ja, aber was > bringt mir das bzgl der max Leitungslänge? Der Übertrager ist ein Balun (eine Windung primär, zwei gleiche Windungen sekundär bzw. andersherum), der aus einer unsymmetrischen eine symmetrische und auf der andern Seite des Kabels aus dieser wieder eine unsymmetrische Spannung macht. Die symmetrische Spannung im Kabel ist unanfälliger gegen Störungen, als eine unsymmetrische Spannung. Deshalb kann das Kabel länger sein. Gleiches, aber ohne galvanische Trennung, erreicht man mit Differenzialtreibern.
Vor allem kann man mit einem Übertrager das Signal prima an die Leitung anpassen. Ein solches Signal über entsprechende Leitung geschickt, kann ohne weiteres ein paar km überwinden. Gruß Jobst
Danke für eure Hilfe. Was heißt an die Leitung anpassen? Wellenwiderstand anpassen? Wie kann man eigentlich den Wellenwiderstand bestimmen? Oder gibts da für Standardtelefonkabel Richtwerte?
> Was heißt an die Leitung anpassen? Wellenwiderstand anpassen? Du hast es erfasst. > Wie kann man eigentlich den Wellenwiderstand bestimmen? Man ihn aus dem geometrischen Aufbau und bei bekannten Materiel berechnen. Oder man kann ihn messen. > Oder gibts da für Standardtelefonkabel Richtwerte? Fuer POTS? Da willst du doch nicht wirklich SPDIF drueber schicken oder? Olaf
Doch ganz normales Telefonkabel 10x2 Adern mit Gesamtschirm. Was ist so schlimm daran? Wie misst man den Wellenwiderstand?
Du schliesst Deine Telefonleitung mit einem Widerstand ab und schickst am anderen Ende einen Impuls hinein. Wenn dieser nicht zurück kommt, dann entspricht der Widerstand dem Wellenwiderstand. Benötigtes Werkzeug: - Impulsgenerator - Oszilloscope - Widerstandsdekade (oder Poti und Multimeter). Ich würde bei Telefonleitung irgendwas zwischen 100 und 110 Ohm tippen ... Steht aber auch im Datenblatt zum Kabel ... Sind die Adern paarig verdrillt? Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Sind die Adern paarig verdrillt? Nicht bei Telefonkabel. Die sind höchstens paarig markiert.
Das Telefonkabel/Fernmeldekabel ist lediglich im Sternvierer verseilt. Ideal wäre natürlich eine paarweise Verdrillung, aber ich muss mit dem auskommen was vorhanden ist. Die Telekom schickt ja auch einige Mbit drüber da also muss es einen Weg geben?
Hallo zusammen, ich hätte zu diesem thema auch eine frage. wie teuer ist es mein audiosignal vom mischpult (cinch) zum verstärker (cinch) über telefondraht zu übertragen sind ca 500m. welche komponennten bräuchte ich dazu? habe in 2 wochen eine größere sportveranstaltung danke schon mal marco
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