Hallo!
Bitte lacht nicht, ich meine es ernst.
Gibt es heutzutage noch eine Möglichkeit ein 5,25"-Diskettenlaufwerk an
einen Rechner der heutige Generation anzuschließen?
Im Notfall bin ich auch bereit was mit einem FTDI-Chip, MSP oder Atmega
zu basteln, hauptsache ich kann den inhalt einer Diskette 1:1 einlesen!
Danke für alle Antworten!
Viele Grüße
Timo
Sofern der PC noch einen Floppycontroller besitzt, sollte das kein
Problem sein. Gegebenenfalls muß man am Kabel noch einen passenden
Stecker aufpressen, die gibts aber bei jedem gut sortierten
Elektronikhändler.
Falls der PC keine passende Schnittstelle auf dem Mainboard hat, aber
z.B. einen PCI-Steckplatz, könnte eine entsprechende Schnittstellenkarte
nachgerüstet werden.
>Falls der PC keine passende Schnittstelle auf dem Mainboard hat, aber>z.B. einen PCI-Steckplatz, könnte eine entsprechende Schnittstellenkarte>nachgerüstet werden.
Es gibt m.E. keine Floppycards für den PCI-Bus, sondern nur für ISA. Und
ein Rechner mit ISA-Slots hat i.d.R. auch 'nen Floppycontroller an Bord.
Gerade mal ebay geschaut, da bot jemand ein Teak FD-55GFR 5,25"
Diskettenlaufwerk für 22 EUR als Neuware an, ein anderer das zugehörige
Kabel (Floppykabel 34polig 5 Abgriffe 3x 3,5 und 2x 5,25" 0,7m), für
5,99 EUR ebenfalls als Neuware.
Mit dem Notebook wirds u.U. schwierig, aber viele aktuelle
ATX-Mainboards besitzen noch einen Floppycontroller mit Anschluss, ob
das in zwei Jahren auch noch so ist kann ich dir allerdings nicht
garantieren, also zum jetzigen Zeitpunkt kannst du dein Problem noch
verhältnismäßig preisgünstig lösen.
oszi40 schrieb:
>...> Für das Geld wäre evtl. ein alter PC mit Netzwerkkarte oder Laplink auch> eine alternative Lösung?
Kommt eben darauf an, wie wichtig es ist, wenn das Diskettenlaufwerk in
einem alten PC erst mal den Staub des letzten Jahrzehnts auf der
Diskette ablädt wars das. Es ist ohnehin ungewiss und hängt von vielen
Faktoren ab, ob sich eine alte 5.25" überhaupt noch lesen lässt.
Albrecht H. schrieb:
> Es ist ohnehin ungewiss und hängt von vielen> Faktoren ab, ob sich eine alte 5.25" überhaupt noch lesen lässt.
Die Dinger sind erfahrungsgemäß deutlich zuverlässiger als
3.5"-Disketten gewesen.
Und dann kommt es wohl noch darauf an, mit welchem Betriebssystem und
Format sie bespielt ist. Es gab da Formate wie Sand am Meer. Auch z.Bsp.
die vom C64.
oder CPM. Als wir Ende der 80er die ersten DOS-PCs bekamen, sollten
viele der Disketten von den 8-Bit Rechnern auch auf den PC gespielt
werden. Es gab damals Konvertierungsprogramme welche über 80 CPM
Formatierungen lesen konnten. War schon grass, was damals alles so im
Umlauf war, nur um ein paar kByte mehr auf so eine Diskette zu bekommen.
Daraus folgt, daß man einen PC mit dem passenden Betriebssystem braucht,
um die 5,25" Disketten im evtl. exotischen Format überhaupt lesen zu
können. http://de.wikipedia.org/wiki/Diskette
Es gibt USB Diskettenlaufwerke. Ich habe eins Zuhause mit einem 3.5"
Laufwerk. Es sollte moeglich sein ein 5.25" voruebergehend
anzuschliessen. Funktioniert super.
http://www.lacie.com/products/product.htm?pid=10086
mfg,
Gerhard
Rufus t. Firefly schrieb:
>> Es sollte moeglich sein ein 5.25" voruebergehend>> anzuschliessen. Funktioniert super.>> "sollte möglich sein" - "Funktioniert super">> Was jetzt?
"Funktioniert super" - Bezieht sich natuerlich auf das 3.5" Laufwerk.
mfg,
Gerhard
5.25"-Laufwerke werden zwar vom Controller in so einem
USB-Diskettenlaufwerk prinzipiell angesteuert werden können, der
Controller muss aber wissen, daß er es mit einem 5.25"-Laufwerk zu tun
hat. Das liegt darin, daß 5.25"-HD-Laufwerke (für 1.2 MByte-Disketten)
mit anderer Drehzahl arbeiten als 3.5"-HD-Laufwerke (für 1.44
MByte-Disketten) und natürlich auch unterschiedlich viele Sektoren auf
einer Spur unterbringen.
Das ist eine Konfigurationsfrage des USB-Floppycontrollers und wird
i.d.R. über ein externes serielles EEPROM festgelegt; wie das zu
programmieren ist, kann man möglicherweise dem Datenblatt entnehmen.
Wäre ein interessantes Projekt, zweifelsohne.
@Rufus: Die Drehzahl des Diskettenlaufwerks ist intern festgelegt (bei
älteren Laufwerken durch einen Keramikresonator). Sowohl 3.5" wie auch
5.25"-Laufwerke haben lediglich einen "Motor-On" Anschluss. Wenn ich
mich nicht irre, sind auch die Weiteren parameter wie Formatierung und
Anzahl Spuren nur durch die Hardware gegeben. Fast das ganze Timing und
die Verwaltung der Daten übernimmt der Controller auf dem Mainboard.
- Ist halt Technik von ca. 1980 :-)
Das ändert nichts daran, daß der Floppycontroller anders programmiert
werden muss, wenn er mit einem 360-U/min-Laufwerk anstelle eines
300-U/min-Laufwerkes zu tun bekommt. Bei gleicher Datenrate ändert sich
die Anzahl der auf einer Spur unterbringbaren Sektoren.
Für nicht-HD-Disketten ändert sich durch die andere Drehzahl auch die
Datenrate in einem anderen Verhältnis als bei 3.5"-Laufwerken. Die
kennen 500 kBit/sec (HD) und 250 kBit/sec (DD), während bei
5.25"-HD-Laufwerken mit 500 kBit/sec (HD) und 300 kBit/sec (DD)
angesteuert wird.
Das erkennt der Controller nicht von selbst, sondern das muss ihm
mitgeteilt werden.
Wichtige Informationen zur Programmierung und Ansteuerung alter
Diskettenlaufwerke findet ihr auf dem FTP Server des Heise Verlags.
Da gibt es nämlich als PDF eine alte C't Zeitschrift von AFAIK 1983 mit
einem Tutorial zu dem Thema.
Wollte ich nur mal sagen.
Christoph Z. schrieb:> Fast das ganze Timing und> die Verwaltung der Daten übernimmt der Controller auf dem Mainboard> - Ist halt Technik von ca. 1980 :-)
Daran stimmt überhaupt nichts, noch nicht mal die Jahreszahl. Gerade für
die 5,25 inch Laufwerke wurde ein zusätzlicher Ausgang benötigt, der
meistens HD für Hi Density hiess und zwischen einfachen und HD-Disketten
umschaltete, wegen der verschiedenen Datenraten. Wahrscheinlich alle
noch existierenden 5,25-Laufwerke lesen Disketten einfacher und
doppelter Dichte, sonst wären sie auch zu nichts zu gebrauchen. Ich habe
glaube ich im Keller noch einige Single Density-Laufwerke, und sowieso
einen Original IBM PC der allerersten Serie (VOR dem XT!) mit Laufwerken
doppelter Höhe. Bzw. das war die Originalbauhöhe, alle späteren hatten
nur noch halbe Bauhöhe.
Dass jemand diese ganze Mimik in Hard- und Software in einem heutigen
USB-Laufwerk realisiert hat, erscheint mir recht unwahrscheinlich, aber
andrerseits funktionieren die Schnittstellen auf Motherboards, sofern
sie noch da sind, oft noch mit 5,25 - da hat man wohl einfach nichts
mehr geändert. Man kann zwar im BIOS nicht mehr wählen und daher wohl
auch keine unformatierten Disketten formatieren, aber eine formatierte
5,25-Diskette sollte funktionieren. Natürlich braucht man auch ein altes
Kabel mit Direktstecker.
Gruss Reinhard
USB schrieb:> Wichtige Informationen zur Programmierung und Ansteuerung alter> Diskettenlaufwerke findet ihr auf dem FTP Server des Heise Verlags.>> Da gibt es nämlich als PDF eine alte C't Zeitschrift von AFAIK 1983 mit> einem Tutorial zu dem Thema.>> Wollte ich nur mal sagen.
Meinst du diese hier?
ftp://ftp.heise.de/pub/ct/dokument/ct8312.pdf
Hier ist allerdings nur der erste Teil des Grundlagenartikels.
Der PC braucht schon noch eine Unterstützung durch das BIOS, zumindest
bei DOS / Windows. Mit Linux könnte es auch ohne die BIOS Unterstützung
gehen, bin mir da aber auch nicht sicher.
Schon vor etwa 10 Jahren hatte ich da schon mal das Problem das der eine
neue PC keine 5,25" mehr unterstützte, und der uralte (IBM XT?) noch
keine 3,5" kannte.
Bei den 5,25" Disks hatte vor allem Commodore am C64 und ähnlichen
andere Datenformate als die PCs - die können die PCs nicht lesen, und
andersherum.
Bei manchen Fremdformaten ist eine Unterstützung vom BIOS ebenso wenig
zielführend, wie die des Betriebssystems. Beispielsweise wenn man, wie
in obigen Links beschrieben, den Formaten mit ganz üblen Tricks zu Leibe
rücken muss.
Ich hatte mal einen Kumpel, der verdiente mit der Umkopierung von
Schwabbeldisketten auf 3,5 Zoll gegen Gebühr Geld. Der nahm wohl sowas
in der Größenordnung 1€ pro Diskette, und er hatte einen größeren
Bekanntenkreis. Das war in der Zeit, Ende der 1990-er, als PCs die
Schwabbeldiskettenlaufwerke nicht mehr hatten, und manche Leute noch
eine Buchdiskette.
Die Schwabbeldisketten kopierte ich mir vorsichtshalber immer selbst auf
modernere Medien, so daß mir dies nicht passiert.
Die Jahrzehnte haben aber gezeigt, daß ich von dem alten Zeugs so gut
wie nie mehr was verwende. Es wäre ziemlich egal, wenn die alten
Archivierungen mal abbrennen. Sogar CDs älter als bspw. 5 Jahre.
Mein alter 486 ging im Dezember mitsamt dem Schwabbel-Laufwerk völlig
bedenkenlos auf den Schrott.