Forum: Haus & Smart Home Dusche erden?


von Georg (Gast)


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Hallo,
eine Frage an die Profis die sich mit Elektroinstallation auskennen:

Wir haben eine Duschwanne aus Metall. Der Monteur wollte diese an den PE 
Leiter anschliessen, aber es ist keiner da! Die vorherige war nämlich 
aus Kunststoff.
Nun meinte der Monteur, dass man nach den heutigen Regeln, im Gegensatz 
zu früher, nicht mehr unbedingt die Wanne erden muss. Das wäre natürlich 
schön, weil wir die Wände nicht aufklopfen müssen um eine Leitung zu 
ziehn. Aber ist es auch erlaubt und wenn ja, wie heisst die Norm in der 
ich das schwarz auf weiss habe?

Gruß,
Georg

von MaWin (Gast)


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VDE0100 Teil 701 "Räume mit Badewanne oder Dusche"

Allerdings kann ein Zusammenhang mit FI und Kunstsoffrohren bestehen.

von wiebidde (Gast)


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Duschwannen/Badewannen aus Metall sollten das gleiche Potential wie der 
dazugehörige Wasserhahn haben. Das heisst nicht, dass die Wanne an PE 
angeschlossen werden soll.

Stell' dir mal folgendes Szenario vor:

Ein Teil deiner Wasserleitungsinstallation wurde irgendwo im Haus durch 
Kunststoff ersetzt, weil ein Rohr kaputt war. Auf den Potentialausgleich 
der verbliebenden Metallrohre wurde vergessen, weil diese Arbeit ein 
billiger Schwarzarbeiter erledigt hat.

Der Nachbar ist ein Möchtegernelektriker und schliesst die Erdung seiner 
Elektroinstallation an sein Wasserleitungsrohr an, eines seiner Geräte 
hat einen Isolationsfehler. Blöderweise bekommt sowohl dein Nachbar als 
auch du das Wasser aus der gleichen Steigleitung, beide Wasserleitungen 
sind also leitend verbunden.

Weil die Wasserleitung durch das nachträglich eingebaute Kunststoffrohr 
keine leitende Verbindung zum Erdreich mehr hat, steht nun deine 
Duscharmatur untere Spannung und hat Netzpotential gegenüber Erde.

Was passiert also, wenn du die Duschwanne an PE anschliesst und den 
Wasserhahn/das Leitungsrohr potentialmässig "in der Luft hängen lässt"? 
Du bekommst einen tödlichen Stromschlag, wenn du in der nassen geerdeten 
Wanne stehst und deine Duscharmatur anfasst.

Der Erdungsdraht gehört also mit passender Schelle an das Leitungsrohr 
der Duscharmatur dran. Die Wanne gehört also NICHT GEERDET, SONDERN AUF 
GLEICHES POTENTIAL WIE DEINE WASSERLEITUNGSARMATUR.

von gggast (Gast)


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Vorgeschrieben ist die Erdung (Potentialausgleich) von Metallwannen 
heute nicht mehr aber ganauso wie die der Wasserleitung zu Empfehlen 
(bei der Wasserleitung glaube ich noch immer vorgeschrieben, wenn auch 
praktisch wie in dem Beispiel von meinem Vorposter mit Kunststoffleitung 
zwischengeflickt nicht immer vorhanden)

von Georg (Gast)


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Hallo Wiebidde,
so wie du den Fall schilderst ist das in der Tat einleuchtend.

Deshalb wollten wir auch die Wanne leitfähig mit den Rohren verbinden, 
die die Amatur speisst. Wir haben dumm gekuckt, denn die waren aus 
Kunststoff! Was nun?

Gruß, Georg

von wiebidde (Gast)


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Wenn die Wasserleitungsrohre aus Kunststoff sind, die Wanne überhaupt 
nicht anschliessen.

von Georg (Gast)


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Gut, dann werden wir das auch so machen.

Gruß, Georg

von Jürgen J. (juergen151)


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Hi,

Ok man muß heute eine Badewanne nicht mehr zwingend erden, ich war aber 
bisher der Meinung das dies dazu getan wird um sicher zu gehen das der 
FI auslöst wenn ein Fön in die Wanne fällt.

Wie ist das ? Ich könnte mir durchaus vorstellen das bei Anschluß über 
Kunstoffleitungen + keine Erdung die Wanne so isoliert steht das ein 
30mA nicht auslöst !

Also ist die Erdung nach wie vor wichtig !

Mfg Jürgen

von Peter (Gast)


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Jürgen Jürgen schrieb:
> Wie ist das ? Ich könnte mir durchaus vorstellen das bei Anschluß über
> Kunstoffleitungen + keine Erdung die Wanne so isoliert steht das ein
> 30mA nicht auslöst !
das ist ja der witz daran, wenn sie Isoliert ist dann fließt auch kein 
Strom, damit kann dir auch nichts passieren.

von Jürgen J. (juergen151)


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Hi Peter

Du bist ja ein Witzbold, ja das wird die Person in der Wanne aber nicht 
retten, (Phase und Neutralleiter des Föns in der Wanne) deswegen gibts 
ja den Schutzleiter / Erdung !

von Peter (Gast)


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Jürgen Jürgen schrieb:
> Hi Peter
> Du bist ja ein Witzbold, ja das wird die Person in der Wanne aber nicht
> retten, (Phase und Neutralleiter des Föns in der Wanne) deswegen gibts
> ja den Schutzleiter / Erdung

Warum? wenn ich auf einer Holzleiter stehe und die Phase anfasse 
passiert mir doch auch nichts. Der Strom fließt ja erst weil die die 
Wanne geerdet ist.

Es gibt also 2 Möglichkeiten, etweder die Wanne ist geerdet und die FI 
löst aus oder die Wanne ist isoliert und hat denn das gleiche Potential 
wie die Phase (wenn etwas schief läuft). Es fließt also kein Strom. 
Damit passiert auch nichts.

von tg (Gast)


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Peter schrieb:
> Es gibt also 2 Möglichkeiten, etweder die Wanne ist geerdet und die FI
> löst aus oder die Wanne ist isoliert und hat denn das gleiche Potential
> wie die Phase (wenn etwas schief läuft). Es fließt also kein Strom.
> Damit passiert auch nichts.

Oder es fließt gerade noch soviel Strom, dass der FI zwar nicht auslöst, 
Du dich aber trotzdem in der Wanne freust.

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hi,
Grundsätzlich:

Wenn in Räumen mit Bade- oder Duschwanne deren Elektroanlage
nach DIN-VDE 0100-701:2002-02; DIN VDE 0100-701:2008-10 errichtet
wurde/ist darf auf ein Schutzpotenzialausgleich (früher zusätzlicher
Potenzialausgleich) verzichtet werden. Das gilt aber nur wenn die
angeführten Normen vollständig zur Anwendung kamen.
Anders bei Altanlage (muss ja nicht die E-Installation erneuert
werden, wenn die Duschwanne getauscht wird). Hier muss der Zustand
nach Duschwannentausch wieder hergestellt werden, wie zum
Zeitpunkt der Elektroinstallation gültigen Normen besagen.
Das bedeutet: War zum Zeitpunkt der E-Installation ein
Schutzpotenzialausgleich vorgeschrieben, muss dieser folglich wieder
hergestellt werden.

Wigbert

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und was soll das uns sagen, Wigbert?

Mag ja rechtlich richtig sein, ist aber technisch kurios. So nach der 
Art "Diese Wanne war bisher von Unglück verschont. Wir wissen nicht 
genau warum, daher stellen wir den alten Zustand wieder her" lol

Und die Zünfte schaffen wir auch nicht ab. Könnte ja danach die Welt 
untergehen.

Ich würde nach meinen Kenntnisstand vermuten, daß der Fön 
höchstwahrscheinlich gar nichts bewirkt. Auf jeden Fall wird der FI 
nicht auslösen. Der ist normalerweise nur ein Geräte- und Brandschutz. 
Kann also höchsten vorbeugend wirken und nicht effektiv wenn der Fön das 
erste Mal reinfällt.
Viel sicherer ist es, alle Steckdosen aus dem Dunstkreis der Wanne und 
Waschbecken zu verbannen. So weit, das ein normales Fön-Kabel einfach 
nicht mehr zum Reinschmeissen nah genug an die Wanne kommt.

von Angelsachse (Gast)


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Wanne ja (Bereich 2), Waschbecken nein, dort ist es erlaubt mit 
zusätzlichem Schutz.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich habe mich auch schon öfter Gedanken über Sinn bzw. Unsinn der
Wannenerdung gemacht, allerdings ohne eindeutiges Ergebnis.

Die Vorschrift der Wannenerdung stammt ja aus einer Zeit, wo FI-Schutz-
schalter noch nicht üblich, geschweige denn vorgeschrieben waren. Aber
gerade bei Nichtvorhandensein eines FI-Schutzschalters erscheint mir die
Wannenerdung eher schädlich als nützlich. Man kann natürlich für beide
Fälle Gefahrensituationen konstruieren, trotzdem halte ich die Wahr-
scheinlichkeit, dass eine solche bei isolierter Wanne eintritt, für
geringer.

Eine der wenigen Gefahrenquellen, die auch bei Nichtvorhandensein eines
FI-Schutzschalters für die Wannenerdung sprechen könnten, sind Gewit-
ter. Da die Abwasserleitung ja nicht perfekt isoliert, können bei einem
Blitzeinschlag evtl. hohe Spannungen an der Wanne entstehen.

Daher ist es vorteilhaft, zwischen sämtlichen mit der Außenwelt elekt-
risch verbundenen berührbaren Metallflächen einen Potentialausgleich zu
schaffen. Da Elektrogeräte mit Metallgehäuse sowieso schutzgeerdet sind,
sollte also sinnvollerweise die Badewanne mit genau demselben Erdan-
schluss verbunden werden, ebenso die metallenen Armaturen, sofern nicht
sowieso schon über eine durchgehende metallene Wasserleitung geschehen.

Bei einer Kunststoffwanne müsste man, um eine ähnliche Schutzwirkung
gegen Blitzeinschläge zu erhalten, in die (üblicherweise kunststoffene)
Abwasserleitung ein Zwischenstück aus Metall einbauen und dieses eben-
falls schutzerden.

Hier ist übrigens noch ein weiterer interesanter Kommentar, leider aus
nicht nachprüfbarer Quelle:

http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/topic20064_f17_bxtopic_timexDESC_by47_bz1380_bs0.html

  "Ich habe darüber vor nem Halben Jahr mit einem Bekannten geredet (der
  eigentlich sehr "VDE-fest" ist), und er meinte das nach einer
  Übergangszeit (6 Jahre oder so) die Erdung der Wanne sogar nicht mehr
  Vorgenommen werden darf. Angeblich soll der VDE zur Überzeugung
  gekommen sein das eine Erdung Gefährlicher sein soll als keine."

Da in diesem Thread (einschließlich meinem Beitrag) bisher ziemlich viel
gemutmaßt und wenig durch Fakten belegt wurde, wäre es an der Zeit, dass
sich einmal ein echter Profi zu Wort meldet, der nicht nur die VDE-
Richtlinien selbst, sondern auch die Hintergründe deren Entstehung und
späteren Änderung kennt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Angelsachse schrieb:
> Wanne ja (Bereich 2), Waschbecken nein, dort ist es erlaubt mit
> zusätzlichem Schutz.

lol Polizisten ist es auch erlaubt Waffen zu tragen. Blöde wenn man 
erschossen wird.
Da verlasse ich mich lieber auf MEIN Denkvermögen. Da hat bislang mich 
und meine Familie hervorragend geschützt.

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hi,

nun ich zitiere nur die VDE, was in einem Forum wohl richtig,
aber vom Fachmann umstritten ist. Der Gesetzgeber will wohl
darauf hinaus, das bei einen Verzicht eines
Schutzpotenzialausgleichs das "Gesamtkonzept" der E-Anlage stimmen
muss. Und da sind wir uns wohl alle einig.

Wigbert

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Ich habe mich auch schon öfter Gedanken über Sinn bzw. Unsinn der
> Wannenerdung gemacht, allerdings ohne eindeutiges Ergebnis.

Diese Erdungsvorschriften stammen aus der Zeit, als es keine Kunststoffe 
im Haushalt gab. Badewanne war aus Metall, ebenso alle Elektrogeräte.
Da machte die Erfindung des Schutzleiters dann auch großen Sinn.
Im heutigen Kunststoff-Zeitalter ist selbst der Schutzleiter eher 
kontraproduktiv.


> Da in diesem Thread (einschließlich meinem Beitrag) bisher ziemlich viel
> gemutmaßt und wenig durch Fakten belegt wurde, wäre es an der Zeit, dass
> sich einmal ein echter Profi zu Wort meldet, der nicht nur die VDE-
> Richtlinien selbst, sondern auch die Hintergründe deren Entstehung und
> späteren Änderung kennt.

Institutionen wie der VDE sind vor allem an ihrem EIGENEN Bestand 
interessiert. Es muß also wie bei den Religionen unter allen Umständen 
eine Bloßstellung der eigenen Fehlbarkeit vermieden werden.
Also werden die Vorschriften kaum merklich zeitlich gestreckt 
aufgeweicht und modifiziert. Mittlerweile glaubt auch der Papst an eine 
runde Kugel und fliegt mit dem Flugzeug jeweils die kürzeste Verbindung 
auf dieser!


Ich bin ausgebildete Elektrofachkraft neben meinen anderen Ausbildungen.


Und ja, wäre meine Frau gerade shoppen, würde ich mal ins Bad gehen und 
den Fön testen. Es ist aber Sonntag kurz vor dem Anschneiden des Kuchens 
meiner Frau. Wäre also Selbstmord :-)

Es muß doch Youtube-Filmchen dazu geben.


Das mit dem Blitz: Meiner Meinung nach ist jede 'bessere' Erdung dann 
nur noch gefährlicher. Was soll denn groß passieren, wenn man in der 
Wanne sitzt und es schlägt ein? Das größte Risiko ist ein Herzkasper 
wegen Streß. Das knallt nämlich richtig!! Habe einen Einschlag ins 
Nachbarhaus mal erlebt. Vergißt man nie!

von klaus (Gast)


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Peter schrieb:
> Es gibt also 2 Möglichkeiten, etweder die Wanne ist geerdet und die FI
> löst aus oder die Wanne ist isoliert und hat denn das gleiche Potential
> wie die Phase (wenn etwas schief läuft). Es fließt also kein Strom.
> Damit passiert auch nichts.

Falsch. Wer sagt denn, dass der tödliche Strom zwingend zwischen Phase 
und geerdeter Wanne fliessen muss? Wenn die Wanne nur schwach oder gar 
nicht leitet, dann fliesst der Strom zwischen Phase und Neutralleiter 
und darum schert sich ein FI bekanntlich einen Dreck. Wenn die Wanne 
hingegen auf Erdpotential liegt, dann wird in jedem denkbaren Fall ein 
ordentlicher Strom über Erde abgeleitet und der FI löst aus.

Und ganz nebenbei: Auch weniger als 30 mA können zu schweren 
Verletzungen oder zum Tod führen, wenn sie lange einwirken. Bekanntlich 
kann genau das geschehen, da ein Mensch sich schon sehr geringen Strömen 
möglicherweise nicht mehr bewegen kann und somit im Strom gefangen 
bleibt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wasser isoliert aber ziemlich gut, außer wenn Kleinkinder baden.

von Peter (Gast)


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klaus schrieb:
> Wenn die Wanne
> hingegen auf Erdpotential liegt, dann wird in jedem denkbaren Fall ein
> ordentlicher Strom über Erde abgeleitet und der FI löst aus.
die meisten Metallwannen haben aber noch eine Keramik schicht, ich 
glaube nicht das sie allzugut leited.

von Andrew T. (marsufant)


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Georg schrieb:
> Hallo,
>
> eine Frage an die Profis die sich mit Elektroinstallation auskennen:
>
>
>
> Wir haben eine Duschwanne aus Metall. Der Monteur wollte diese an den PE
>
> Leiter anschliessen, aber es ist keiner da!

Dann ist jetzt ein Potentialausgleich zu legen *)

Metallwanne wird noch immer mit mind. 4mm2 Cu an den 
Haus-Potentialausgleich gelegt.

Alles andere ist schlichtweg: Murks.



*), klar das dies zusätzliche Arbeit und Kosten bei Dir bedeutet.


> Nun meinte der Monteur, dass man nach den heutigen Regeln, im Gegensatz
> zu früher, nicht mehr unbedingt die Wanne erden muss.

Wenn es eine Kunststoffwanne wäre, dann wäre die Auskunft des Monteurs 
korrekt.
Ist es aber hier nicht, da METALL.

von Peter (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:

> Alles andere ist schlichtweg: Murks.

oder aktueller stand der VDE:

gerade im Netz gefunden, wer was besseres findet bitte melden.



Mit Ausgabe Februar 2002 wurde neu veröffentlicht:

DIN VDE 0100 Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für 
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art
Teil 701: Räume mit Badewanne oder Dusche

Der Verzicht auf das Einbeziehen metallener Wannen (Bade- und 
Duschwannen) in den zusätzlichen Po-tenzialausgleich erfolgte deshalb, 
weil sie nach der Begriffsbestimmung nicht als fremde leitfähige 
Bauteile betrachtet werden. Somit kann durch die metallenen Wannen kein 
Potenzial in den Raum eingeführt werden, so dass eine Gefährdung nahezu 
ausgeschlossen werden kann.

Ebenso wird das Einbeziehen von kunststoffummantelten Rohren (z. B. 
Verbundrohre) in den zusätzlichen Potenzialausgleich nicht gefordert.

Im Sanierungsfall muss der zusätzliche Potentialausgleich an leitfähigen 
Stahl- oder Gusswannen wieder hergestellt werden, es sei denn, die 
elektrische Anlage wird ebenfalls saniert und den neuen Vorschriften 
angepasst.

von Wolf (Gast)


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Genau, das ist so seit 2002.

 > Somit kann durch die metallenen Wannen kein Potenzial...

Anmerkung: "Erdpotential"  - muß es heißen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter schrieb:

> Ebenso wird das Einbeziehen von kunststoffummantelten Rohren (z. B.
> Verbundrohre) in den zusätzlichen Potenzialausgleich nicht gefordert.
>

Sind das dann extra leitfähig gemachte Kunststoffrohre? Könnte mir 
vorstellen, das diese recht teuer werden. lol

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> klaus schrieb:
>> Wenn die Wanne
>> hingegen auf Erdpotential liegt, dann wird in jedem denkbaren Fall ein
>> ordentlicher Strom über Erde abgeleitet und der FI löst aus.
> die meisten Metallwannen haben aber noch eine Keramik schicht, ich
> glaube nicht das sie allzugut leited.

Also erst ordentlich Badesalze in die Wanne, dann mit beherztem Griff 
zum Hammer und Schraubendreher Löcher in die Keramik, dann Wasser 
einlassen und das Auslösen des FI abwarten. Dann den FI mit Schild 
versehen und Wachposten aufstellen. Und dann endlich Baden...

von Peter (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Sind das dann extra leitfähig gemachte Kunststoffrohre? Könnte mir
> vorstellen, das diese recht teuer werden. lol

nein, das sind Kunststoffrohre die innen eine Alumniniumlage haben. 
Weiss zwar nicht warum es soetwas gibt aber ich kann mir vorstellen das 
es vorteile beim Pressen bei verbindungstücken gibt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter schrieb:

> nein, das sind Kunststoffrohre die innen eine Alumniniumlage haben.
> Weiss zwar nicht warum es soetwas gibt aber ich kann mir vorstellen das
> es vorteile beim Pressen bei verbindungstücken gibt.

Noch nie gesehen. Was es alles gibt.
Im Sinne der Definition eines elektrischen Schutzes würde ich die aber 
als Metallrohr mit Kunststoffummantelung verkaufen.

von Peter (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Im Sinne der Definition eines elektrischen Schutzes würde ich die aber
> als Metallrohr mit Kunststoffummantelung verkaufen.

nein, das Alu ist zwischen dem Kunststoff. Also ein Kunststoffrohr mit 
Metallummantelung mit Kunststoffummantelung.

http://www.euraoil.com/shop/126.php3

von S.E. (Gast)


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> nein, das sind Kunststoffrohre die innen eine Alumniniumlage haben.
> Weiss zwar nicht warum es soetwas gibt aber ich kann mir vorstellen das
> es vorteile beim Pressen bei verbindungstücken gibt.

Wir haben sowas auf der Baustelle als beschichtetes Alurohr betrachtet, 
aber das ist Haarspalterei. Tatsächlich hat dieser Aufbau den Vorteil, 
dass die Rohre auf Rolle angeliefert und direkt auf dem Boden ausgerollt 
werden können. Die Verbindungen an Heizkörpern und Verteilern werden 
dabei nicht gepresst sondern 'quetschverschraubt', das Aluminium hält 
dann die Innenschicht als Dichtung in Form. Ich kann mich jetzt nicht 
daran erinnern, dass die Aluschicht irgendwo zwecks Erdung freigelegt 
wurde.

Für Trink/Brauchwasser habe ich diese Rohre nie eingesetzt und weiss 
leider nicht ob die da überhaupt was zu suchen haben.

von S.E. (Gast)


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> Die Verbindungen an Heizkörpern und Verteilern werden
> dabei nicht gepresst sondern 'quetschverschraubt',

Nachtrag:

http://www.euraoil.com/shop/126.php3

In diesem Link werden wohl Fittings gepresst, das ist nicht das selbe 
Rohrsystem welches ich im vorigen Posting gemeint habe.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Im Sinne der Definition eines elektrischen Schutzes würde ich die aber
>> als Metallrohr mit Kunststoffummantelung verkaufen.
>
> nein, das Alu ist zwischen dem Kunststoff. Also ein Kunststoffrohr mit
> Metallummantelung mit Kunststoffummantelung.
>
> http://www.euraoil.com/shop/126.php3

Nach einem kurzen Blick aufs Bild würde ich deine These des 
Streckschutzes für den Kunststoff mit ACK belegen.
Ist aber und bleibt eine metallene mögliche Verbindung und damit im 
Zusammenhang mit Strom grundsätzlich gefährlich.

...und beim VDE eine so schwammige Umschreibung anstatt Angabe von 
Tatsachen und Herstellern... nun ja, gut für einen Tritt wohin, ehrlich!

von Udo R. S. (Gast)


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Mein Güte schaut mal über den Tellerrand!
Die Kunststoffrohre mit Aluschicht sind sogenannte "diffusinsdichte 
Rohre". Die werden für Systeme mit geschlossenem Wasserkreislauf 
benötigt, sprich Heizung. Durch normale Kunststoffrohre kann nämlich 
Sauerstoff aus der Luft diffundieren und damit Metallteile in diesen 
geschlossenen Kreisläufen korrodieren.
Für diese geschlossenen Kreisläufe gelten nämlich ganz andere 
Materialnormen als für Trinkwasser da man davon ausgeht, daß hier 
kein/wenig sauerstoffhaltiges Wasser durchfliesst.
Ob diese Rohre auch für Trinkwasser geeignet sind steht auf einem 
anderen Blatt, nämlich dem Datenblatt der Rohre!

Und die Aussagen von Abdul daß er als "ausgebildete Elektrofachkraft" 
schlauer ist als alle die jemals im VDE an Normen mitgearbeitet haben 
hat schon was von Größenwahnsinn.

von ben (Gast)


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betreffs fön usw...

toilette ist ja wahrscheinlich nicht geerdet, jedenfalls ist mir mal ein 
kleiner fön bei laufendem betrieb in die kloschüssel gefallen und lief 
unter wasser munter weiter bis ich den netztecker gezogen habe. FI wurde 
nicht ausgelöst

von Peter (Gast)


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welche Haare hast du dir vor dem offene Klo geföhnt?

sorry musste sein...

von ben (Gast)


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..aber wieso auch? der widerstand der heizwendel ist ja viel niedriger 
als der des Wassers. also fließt auch fast kein Strom durch das wasser. 
Würde es zwar nicht testen, aber wahrscheinlich überlebt man es 
problemlos in der badewanne zu sitzen und einen fön 
reinzuscheißen...vielleicht sollte man nicht so viel badesalz 
verwenden^^

in asien gibt ja auch wassererhitzer im duschkopf. da kommt das wasser 
auch direkt mit der heizwendel in kontakt. fand das zwar immer etwas 
unangenehm da zu duschen, hat aber funktioniert und das wasser wurde 
warm

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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ben schrieb:
> ..aber wieso auch? der widerstand der heizwendel ist ja viel niedriger
> als der des Wassers. also fließt auch fast kein Strom durch das wasser.
> Würde es zwar nicht testen, aber wahrscheinlich überlebt man es
> problemlos in der badewanne zu sitzen und einen fön
> reinzuscheißen...vielleicht sollte man nicht so viel badesalz
> verwenden^^

Ja. Allerdings spielt auch die Spannung zwischen N und der Erde ne 
Rolle. Dürften typischerweise einige Volt sein.


>
> in asien gibt ja auch wassererhitzer im duschkopf. da kommt das wasser
> auch direkt mit der heizwendel in kontakt. fand das zwar immer etwas
> unangenehm da zu duschen, hat aber funktioniert und das wasser wurde
> warm

Gottvertrauen nenne ich das.

von Andreas F. (aferber)


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Abdul K. schrieb:
> Es muß doch Youtube-Filmchen dazu geben.

Für den Fall einer am Abfluss geerdeten Wanne ohne FI habe ich was.
Ein bisschen zerstückelt (die Teile gehören alle zusammen):

http://www.youtube.com/watch?v=FtrUP7OvoqA ab 1:13
http://www.youtube.com/watch?v=01-vU8-Zesc ab 4:47
http://www.youtube.com/watch?v=mhRPMozI8qs ab 0:00

Auf die genannten exakten Zahlenwerte darf man wohl nicht allzuviel 
geben, der Trend dürfte aber stimmen. Auch bedenken, dass das in den USA 
ist, also bei 110V.

Andreas

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke, aber youtube kann ich nicht ansehen.

von Andreas F. (aferber)


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Abdul K. schrieb:
> Danke, aber youtube kann ich nicht ansehen.

Kurzzusammenfassung: die Mythbusters haben das mal ausgetestet, mit 
einer am Abfluss geerdeten Badewanne. Im Wasser ein Dummy, und sie haben 
den Stromfluss in der Herzregion gemessen. Isolierung gen Erde (von der 
Verbindung am Abfluss abgesehen) war soweit erkennbar ein Holzbrett auf 
einem (Stahl-?)Betonboden.

Ergebnis: Experiment geglückt, Dummy tot ;-)

Mit einfachem Leitungswasser flossen 10-20mA durch das "Herz", das 
reicht für tot. Geräte mit grossen offenen Heizspiralen (im Test ein 
Toaster) bewirken höheren Strom, ein Radio z.B. niedrigeren. Je näher am 
Abfluss das Gerät versenkt wird, desto kleiner wird der Strom durchs 
Herz.

Seife im Wasser senkt den Strom (meine Vermutung: die Tenside bilden 
einen Film auf der Metalloberfläche und erhöhen so den 
Übergangswiderstand), Badesalz erhöht ihn.

Interessant dabei: sämtliche Föns, die in dem Laden dort, in dem sie 
sich mit Geräten eingedeckt haben, verkauft wurden, hatten einen FI im 
Stecker fest eingebaut. Dieser löste bei der geerdeten Wanne auch sofort 
aus. Allerdings hatten sie am Anfang durch einen Fehler die Wanne nicht 
geerdet (Multimeter in der Erdungsleitung war auf Spannungsmessung 
gestellt ;-), hier hat dann auch der FI nicht ausgelöst.

Ich würde also mal vermuten, dass eine isolierte Wanne tatsächlich vor 
(tödlichem) Stromschlag erstmal halbwegs schützen würde. Allerdings 
sollte man vermutlich nicht den Stöpsel ziehen, solange die Spannung 
noch am Wasser anliegt, da sonst vielleicht die Wassersäule im 
Abflussrohr eine ausreichende Verbindung zu geerdeten Teilen des 
Leitungsnetzes herstellen könnte.

Kids, don't try this at home ;-)

Andreas

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke Andreas. Es deckt sich also mit meinen Theorien, die weiter oben 
schrieb. Auch wenn ich nur Elektrofachkraft bin lol Als ob ich mich 
darauf ausruhen würde. Diesen Lehrgang MUSSTE ich nebenbei machen, war 
Vorschrift.

von Micha68 (Gast)


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@Ben

<Zitat>
...einen fön reinzuscheißen...
</Zitat>

Ich musste einfach... :)

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