Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kapazitive Trennung


von Patrick B. (p51d)


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Hallo miteinander

Ich habe mal eine kleine Frage zu den verschiedenen 
Trennungsmöglichkeiten:
Bei Verstärkern gibt es Kopplungskondensatoren die in gewisser Weise wie 
eine galvanische Trennung funktionieren.

Nehmen wir einmal an, dass ich einen Audio-Verstärker mit 
differentiellem Ein- und Ausgang habe. Der Eingang muss gleichzeitig 
auch noch zu einem Anschlussblock (unverstärkte Ausgabe). Der Ausgang 
geht auf eine Klinkenbuchse. Kann, muss oder soltle ich jetzt den 
Ausgang mit 2 Kondensatoren trennen oder sollte ich dazu Übertrager 
verwenden, deren Beschaffung komplexer ist? Und wie siehts mit dem 
Eingang zu dem Schraubanschluss aus?

              ---+--                     ------
Vorverstärker    |   Leistungsverstärker        Klinken-Anschluss
              -+----                     ------
               | |
               | |
         Schraub Anschluss

Besten Dank für die Antworten
MFG
Patrick

von oszi40 (Gast)


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Meine Glaskugel meint:

|---C----->A1
|----C----->A2

-2 Ausgänge durch Kondensatoren entkoppelt wirkt der andere Kondensator 
je nach Belastung als Parallelkapzität, schlimmstenfalls als Tiefpass.

-Trafo ist frequenzabhängig und mag keinen Gleichstrom

von Winfried (Gast)


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Es ist nicht unüblich, dass der Ausgang eines Vorverstärkers kapazitiv 
ausgekoppelt wird und der Eingang einer Endstufe dann wieder eine 
Kapazität hat. Sehe da keine Probleme in der Reihenschaltung beider 
Kondensatoren.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Kapazitive Kopplung dieser Art hat nichts mit galvanischer Trennung zu 
tun. Galvanisch trennen nur optische Koppler oder Transformatoren.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wieso nicht?
http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanische_Trennung

---
Als galvanische Trennung (auch galvanische Entkopplung) wird im 
Allgemeinen eine elektrische Trennung zweier leitfähiger Gegenstände, 
beispielsweise Metallplatten oder Stromkreise, bezeichnet. Im Fall von 
Stromkreisen ist es Ladungsträgern daher nicht möglich, von einem 
Stromkreis  in einen anderen zu fließen, da keine elektrisch leitfähige 
Verbindung zwischen diesen beiden Stromkreisen besteht.
---

http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanische_Trennung#Kapazitive_Trennung
---
Auch die Ladungsverschiebung kann zur galvanischen Signaltrennung 
eingesetzt werden, indem hochfrequente Signale mit gut isolierten, 
spannungsfesten kleinen Kondensatoren kapazitiv gekoppelt werden.
---

von oszi40 (Gast)


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@Winfried: Von Reihenschaltung hat Patrick nix geschrieben.

Vom Vorverstärker kommen 2 differenzielle Leitungen,
die PARALLEL nochmals abgegriffen werden sollen am "Schraubanschluss".

Mein Glaskugel sieht dort die zusätzlichen Koppelkondensatoren, die 
evtl. einen Tiefpass bilden könnTen.

A1 geht zum Hauptverstärker und A2 zum Schraubanschluss. Damit gehen 
wahrscheinlich einige Höhen verloren, wenn an A2 was angeschraubt wird.
Nur der Versuch macht klug.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass

von oszi40 (Gast)


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Nun noch zur galvanischen Trennung mit Kondensatoren:

Frage ist, WOZU die galvanische Trennung gefordert wird. Nur kleine 
Brummschleife überlisten oder 230V?

Sender Eriwan sagt: mit Kondensatoren theoretisch möglich (früher z.B. 
Antenne Allstromempfänger) ABER wie beim Arzt entscheidet die DOSIS!

Haken ist, daß bei NF die Kondenatoren im pF-Bereich kaum wirksam sind 
und Elkos im uF-Berich zwar wunderbar niedrige Frequenzen übertragen 
aber gleichzeitig die Spannungsfestigkeit und der mögliche Strom für den 
Menschen bei 230V gefährlich werden. Daher ist dann ein geeigneter Trafo 
oder Optokopper die Lösung.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Nun noch zur galvanischen Trennung mit Kondensatoren:
>
> Frage ist, WOZU die galvanische Trennung gefordert wird. Nur kleine
> Brummschleife überlisten oder 230V?
> Sender Eriwan sagt: mit Kondensatoren theoretisch möglich (früher z.B.
> Antenne Allstromempfänger) ABER wie beim Arzt entscheidet die DOSIS!
Ja, aber prinzipiell kann man Kondensatoren dafür benutzen.

> Haken ist, daß bei NF die Kondenatoren im pF-Bereich kaum wirksam sind
> und Elkos im uF-Berich zwar wunderbar niedrige Frequenzen übertragen
> aber gleichzeitig die Spannungsfestigkeit und der mögliche Strom für den
> Menschen bei 230V gefährlich werden. Daher ist dann ein geeigneter Trafo
> oder Optokopper die Lösung.

Oder Hochspannungskondensatoren, siehe Wiki Artikel.

von oszi40 (Gast)


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>Oder Hochspannungskondensatoren, siehe Wiki Artikel.
@: Simon K.: Sorry, es reicht nicht den Wiki-Artikel zu lesen. Man 
sollte ihn auch prinzipell verstehen.

Bei 10uF (230V 50Hz) fließt ein gefährlich höherer Strom als bei 10 pF 
!!!

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