Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehört der Ingenieur zur "Oberschicht"?


von Ralf T. (Gast)


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angestoßen durch diesen Artikel

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,687760,00.html

frage ich mich, ob der Großteil der Single-Ingenieure sich eigentlich 
zur "Oberschicht" zugehörig fühlt. Denn das ist man ja schon ab 2200 
netto Einkommen, was bei SteuerKlasse 1 faktisch schon bei einem 
Jahreseinkommen von 43T€ erreicht ist .

: Gesperrt durch Admin
von Tom (Gast)


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Lächerlich!

2k netto sind grademal zweimal Existenzminimum in diesem Land, das ist 
meilenweit von Oberschicht entfernt. Wie willst du da in endlicher Zeit 
auf die Million für die Yacht kommen?

von hussein (Gast)


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es mag vielen jammerlappen in diesem forum nicht schmecken, aber fakt 
ist dass die einstiegsgehälter der ingenieure weit über dem liegen, was 
andere in ihrem leben jemals bekommen werden. ja, als ingenieur ist man 
gegenüber einer frisöse, einem bauarbeiter, einem bäcker, einer 
sekretärin, einem kleinen buchhalter, einem briefträger, einem 
lokführer, einem pfleger oder würstchenverkäufer "oberschicht".

dieser umstand muss auch mal betrachtet werden, wenn hier im forum auf 
hohem niveau (mit blick richtung manager, "bwler", personaler, 
vertriebler, ärzte...) rumgeheult wird.

von Wilhelm (Gast)


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Vor gut 20 Jahren gab es in einem Automagazin mal die Aussage, daß der 
durchschnittliche Porschefahrer ein Gehalt von 7500 DM monatlich hat. 
Sorry, daß ich das monatlich so betone, denn jährlich ist das heute 
auch nicht ganz unüblich. Heute wird diese Zahl dann wohl etwas höher 
liegen, wobei auch noch DM durch Euro ersetzt ist.

Als Ing. ist man davon durchaus weit entfernt.

von ETIng (Gast)


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Ralf T. schrieb:
> frage ich mich, ob der Großteil der Single-Ingenieure sich eigentlich
> zur "Oberschicht" zugehörig fühlt. Denn das ist man ja schon ab 2200
> netto Einkommen, was bei SteuerKlasse 1 faktisch schon bei einem
> Jahreseinkommen von 43T€ erreicht ist .

Verdiene ~1700 netto, meine meisten Kollegen haben kein Auto und sehen
lumpig gekleidet aus.

Von uns fühlt sich sicher niemand wie Oberschicht!!!

Oberschicht das sind Ärzte, Lehrer, Banker, Manager...
Ingenieure sind die Handwerker des 21. Jh!

von (prx) A. K. (prx)


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@Wilhelm: Nicht vergessen, dass in dem Artikel das Nettoinkommen als 
Kriterium gesehen wird. Das gilt auch für die gängige Klassifizierung in 
relative arm/reich mit 0,5x bzw. 2x Nettoeinkommen.

Die 7500 DM deines Porschefahrers sind das Bruttoeinkommen.

von Tom (Gast)


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@Hussein

... Briefträger und Co...

Trotzdem findet sich der Ing. eher in der Mittelschicht (sog. 
Bildungsbürgertum) wieder, also die meisten.

Oberschicht wird man nicht durch eigene ehrliche Arbeit, sondern nur als 
Ausbeuter.

von Bernd (Gast)


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ETIng schrieb:
> Verdiene ~1700 netto, meine meisten Kollegen haben kein Auto und sehen
> lumpig gekleidet aus.

das ist ja schlimm, ohne Auto, nur 1700, wo kann ich spenden?

von (prx) A. K. (prx)


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Übrigens: Wenn man diese Grenzen über relativen Reichtum und 
Oberschicht/Mittelschicht betrachtet ergibt sich, dass man locker zur 
Oberschicht gehören kann ohne reich zu sein.

von ETIng (Gast)


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ich sage nicht das es mir schlecht geht, aber oberschicht ist was 
anderes! oberschicht kann sich ein neues mittelklasse auto und ein haus 
leisten, ich kann das als dipl. ing. nicht.

von 900ss (900ss)


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Was strebt ihr nach Millionen....

Dietmar Wischmeyer hat das mal ganz klar auf den Punkt gebracht. ;-)

http://www.bei-gertrud.de/dw/dw_million.html

Edit: Auch wenn der Text lang ist, durchlesen. Ich finde ihn köstlich 
;-)

von Wilhelm (Gast)


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A. K. schrieb:

>@Wilhelm: Nicht vergessen, dass in dem Artikel das
>Nettoinkommen als Kriterium gesehen wird. ...

>Die 7500 DM deines Porschefahrers sind das Bruttoeinkommen.

Selbstverständlich, spricht man von Brutto, falls nicht besonders 
vermerkt. Die genannten Zahlen, sprechen trotzdem allenfalls eine 
prozentual kleine Spitze der Ingenieure an. Von denen, die ich kenne, 
und das sind einige, verdient kaum jemand auch nur die Hälfte davon, 
heute in Euro selbstverständlich.

Gelegentlich gibt es Fälle, wo man üblicherweise von Nettolohn redet. 
Das ist z.B. in Luxemburg der Fall, weil dort die Abgaben 
(Lohnnebenkosten) bemerkenswert gering sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Laut buddhistischem Standesamt lag 2006 das Durchschnittseinkommen bei 
Ings (mit Arbeitsplatz) bei rund 70000€ wenn sie wussten was ein 
Schraubenschlüssel oder Lötkolben ist und bei rund 60000€ wenn nicht. 
Ärzte darüber (die klagen auch), Banker darunter (da klagen 
komischerweise nur die Spitzenverdiener unter diesen ;-).

Freilich heisst Durchschnitt eben auch, dass sehr viele darunter liegen. 
Es heisst aber nicht, dass alle darunter liegen, auch wenn man selbst 
darunter liegt und alle Bekannten sich gegenseitig auf die Schulter 
klopfen wie schlecht es ihnen doch ginge.

von Martin (Gast)


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>>> Oberschicht das sind Ärzte, Lehrer, Banker, Manager...

Nie und nimmer! Oberschicht - das ist die herrschende Klasse. Ärzte, 
Lehrer, Banker, Manager und  Politiker - die du unterschlagen hast - 
sind ihre nur Lakaien.

von Agamemnon (Gast)


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>Oberschicht das sind Ärzte, Lehrer, Banker, Manager...

Wer zur Oberschicht gehört, definiert einzig und allein die Gesellschaft 
und nicht das Geld, dass monatlich aufs Konto wandert.

von Gast1 (Gast)


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>Nie und nimmer! Oberschicht - das ist die herrschende Klasse. Ärzte,
>Lehrer, Banker, Manager und  Politiker - die du unterschlagen hast -
>sind ihre nur Lakaien.

Full ACK! Banker gehören schon zur Oberschicht, aber nur, wenn ihnen die 
Bank gehört. Na ja, OK, die Manager verdienen zwar viel, aber zur 
Oberschicht würde ich sie nicht zählen, denn zumeist sind das arme 
Würstchen: geldgeile, dekadente, arrogante Snobs.

Ich würde zur Oberschicht zählen: die Machthaber in der Politik, 
dasselbe in der Wirtschaft, also Ackermann & Co., daneben noch andere 
herausragende Persönlichkeiten, einige Promis.

Jeder, der für sein gesamtes Einkommen selbst arbeiten muss, zählt IMO 
nicht zur Oberschicht. Wobei es auch hier Ausnahmen geben mag.

Und nein, ich habe Wikipedia noch nicht gefragt, wie die Oberschicht 
definiert wird ;-)

Jedenfalls müssen wir Ingenieure so langsam der Unterschicht zuordnen 
lassen. Jedenfalls geht die gesellschaftliche Tendenz in diese Richtung.

Warum zensieren die Moderatoren hier eigentlich schon wieder wie 
wahnsinnig? So langsam ist das nicht mehr lustig, wenn nach Gutdünken 
zensiert wird. Ich verstehe z.B. nicht, warum im Frauenthread noch nicht 
zensiert wurde. Ich wäre stark dafür, das sich die Moderatoren mal ein 
klein wenig zurückhalten würden. Selbst ein diesbezüglicher etwas 
zynischer Beitrag im Forum Webseite wurde komplett gelöscht, und zwar 
seltsamerweise ohne jede Löschkennzeichnung. Also es wird zensiert und 
jede Kritik daran gleich komplett gelöscht. Warum scheint das außer mir 
niemanden zu interessieren. Ich möchte gerne selbst entscheiden, was ich 
lesen möchte und was nicht. Dazu brauche ich keine Moderatoren, die 
diese Entscheidung für mich treffen.

von Wilhelm (Gast)


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@Gast1:

>Warum zensieren die Moderatoren hier eigentlich schon wieder
>wie wahnsinnig?

Wie, hattest du etwa was zu Ingenieuren (unsere Leistungs- und 
Wissensträger) und deren Gleichsetzung mit Pöbel am untersten Niveau 
verfasst?

von Gast1 (Gast)


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>Wie, hattest du etwa was zu Ingenieuren (unsere Leistungs- und
>Wissensträger) und deren Gleichsetzung mit Pöbel am untersten Niveau
>verfasst?

Nee, diesmal nicht ;-) Im Ernst, ich verstehe die Frage nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast1 schrieb:

> Jeder, der für sein gesamtes Einkommen selbst arbeiten muss, zählt IMO
> nicht zur Oberschicht.

Grad hattest du Ackermann noch zur Oberschicht gezählt und nun auf 
einmal nicht mehr? Oder denkst du, dass er das ganze Jahr über seinen 
Bauchnabel in Marbella bräunt? Der arbeitet für sein Geld, auch wenn's 
(zu) viel ist. Als Angesteller.

von Gast1 (Gast)


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>Der arbeitet für sein Geld, auch wenn's
>(zu) viel ist. Als Angesteller.

Wenn ich arbeite, dann bekomme ich von meinen Kunden Geld dafür. Diesen 
Betrag habe ich dann zur Verfügung, nicht mehr und nicht weniger. Stelle 
ich nun hundert Leute ein und bekomme für jeden von denen zehn Euro pro 
Tag mehr, als mich der Mitarbeiter insgesamt kostet, habe ich bei 
Vollauslastung tausend Euro pro Tag auf meinem Konto, ohne dass ich 
prinzipell dafür arbeiten musste. Tausend Euro mit eigener Arbeit pro 
Tag zu verdienen ist hingegen kaum möglich. Ich hoffe, Du verstehst 
jetzt, wa ich meine. Außerdem hast Du mein "Wobei es auch hier Ausnahmen 
geben mag" wohl überlesen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast1 schrieb:

> Tausend Euro mit eigener Arbeit pro
> Tag zu verdienen ist hingegen kaum möglich.

Mit Säckeschleppen nicht. Mit Fussballspielen schon, wenn sich genug 
Fans finden, die einen (ums Eck rum) bezahlen.

Man verdient nur soviel Geld, wie es derjenige, der einen bezahlt, für 
akzeptabel hält. Wenn es sich für diesen lohnt, dir 1000€ pro Tag zu 
bezahlen, damit er 2000€ pro Tag verdient, dann ist deine Arbeit keine 
eigene Arbeit?

> Ich hoffe, Du verstehst jetzt, wa ich meine.

Vielleicht. Ich habe es so verstanden, dass jemand, der für seine Arbeit 
besser bezahlt wird als du es persönlich für vertretbar erachtest, damit 
keine eigene Arbeit verrichtet und zur Oberschicht zählt.

> Außerdem hast Du mein "Wobei es auch hier Ausnahmen
> geben mag" wohl überlesen.

Mit Absicht. Weil ich den Eindruck habe, dass diese Ausnahmen für dich 
schnell zur Regeleinstufung für jeden werden, der mehr verdient als du 
für angemessen hältst. Und damit eine gänzlich andere Definition draus 
wird.

von Warmweiß (Gast)


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A. K. schrieb:
> Mit Säckeschleppen nicht. Mit Fussballspielen schon, wenn sich genug
> Fans finden, die einen (ums Eck rum) bezahlen.
>
> Man verdient nur soviel Geld, wie es derjenige, der einen bezahlt, für
> akzeptabel hält. Wenn es sich für diesen lohnt, dir 1000€ pro Tag zu
> bezahlen, damit er 2000€ pro Tag verdient, dann ist deine Arbeit keine
> eigene Arbeit?

Da ist der Schaden noch gering und man kann es sich größtenteils 
aussuchen, ob man diesen Spaß finanzieren möchte. Größeres Problem sind 
Zinseinkünfte, die sich bei den 10 % anreichern und deren Vermögen 
exponentiell wachsen lassen und die die damit entstehenden 
Verbindlichkeiten auch. Und die Verbindlichkeiten haben dann die die 
restlichen 90 % auszubaden.
10 % halten schon 61 % des Volksvermögens, Tendenz dank e-Funktion 
zunehmend an Fahrt gewinnend. Wäre ja schön und gut, wenn deren Reichtum 
das Leben andere unberührt lassen würde. Aber was die mit jedem Tag mehr 
auf dem Teller haben, fehlt den anderen. Jetzt geht wieder überall die 
Sparerei los, der Bund dreht den Ländern den Hahn zu, die Länder den 
Kommunen usw.
Nach der NRW-Wahl wird's bitter.
Die Firmen müssen den Zinsmist auch ausbaden, wer von denen ist heute 
schon nicht auf Kredite angewiesen? Dann muss dies wieder auf Produkte 
umgelegt werden. Überall stecken diese Zinsparasiten mit drin.
Anderes Spiel für Parasiten, wenn auch risikoreicher und es mehr Einsatz 
fordert, ist die Börsenspielwiese. Die Gewinne, die dort 
"erwirtschaftet" werden, bedeuten für viele trockenes Brot.
Das einzig Gute ist, das System ist instabil, irgendwann ist durch 
einseitige Verschiebung/Verteilung nach oben das Potential so groß, dass 
ein schöner Lichtbogen entsteht. Und allzu weit weg vom blauen Wunder 
sind wir mit Sicherheit nicht mehr. Mal gucken, ob die "Demokratie" 
bestehen bleibt oder man komplett auf Diktatur umsatteln muss. Militär- 
und Sicherheitsapparat sind ja schon vorhanden und auch vermehrt im 
Einsatz.

von hussein (Gast)


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>Wenn ich arbeite, dann bekomme ich von meinen Kunden Geld dafür. Diesen
>Betrag habe ich dann zur Verfügung, nicht mehr und nicht weniger. Stelle
>ich nun hundert Leute ein und bekomme für jeden von denen zehn Euro pro
>Tag mehr, als mich der Mitarbeiter insgesamt kostet, habe ich bei
>Vollauslastung tausend Euro pro Tag auf meinem Konto, ohne dass ich
>prinzipell dafür arbeiten musste. Tausend Euro mit eigener Arbeit pro
>Tag zu verdienen ist hingegen kaum möglich. Ich hoffe, Du verstehst
>jetzt, wa ich meine. Außerdem hast Du mein "Wobei es auch hier Ausnahmen
>geben mag" wohl überlesen.

oh man, wie engstirnig kann man eig. denken. jemand der 100 mann für 
sich arbeiten lässt hat verantwortung, verwaltungsaufwand, überwachende 
funktion, für aufträge zu sorgen und trägt als unternehmer in kleinen 
firmen ein hohes privates risiko.

in diesem thread zeigt sich schon dass die einfachen kategorisierungen 
"unterschicht" und "oberschicht" garnicht fest difiniert sind. der eine 
macht das am gehalt fest, der andere nutzt das wort "oberschicht" nur 
als schimpfwort für leute die seiner meinung nach nicht für ihr geld 
arbeiten müssen. ein hartzer ist demnach oberschicht?

für mich bleibt festzuhalten: einen alleinstehenden ingenieur mit 1700€ 
netto wird so schnell keiner bemitleiden. zurecht. wir sollten uns alle 
glücklichschätzen noch in einer branche zu arbeiten, in der es mit die 
geringsten probleme gibt.
manch einer bringt eine frau und 2 kinder mit einem schmaler 
handwerkergehalt durch, kann sich alle paar jahre einen urlaub leisten 
und hofft nur dass er als rentner durchkommt, und hier im forum scheint 
es leute die sich nicht vorstellen können mit 35000 euro brutto im jahr 
zu überleben.

wo fängt bei einigen denn das lebenswerte leben überhaupt an? wenn man 
jeden tag essen gehen kann, 3 mal im jahr in urlaub fliegen kann und 
sich mal eben in 5 jahren ne hütte mit grundstück hinbauen kann?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich denke mal, die Stände wurden anschaulich im Kolloseum vorgeführt. 
Ich weiß nur nicht so recht, wo ich Westerwelle einreiten lasse und 
Merkel hinsetze.
In gewisser Weise ist die jetzige Situation wohl mit der Frühzeit des 
römischen Reichs vergleichbar. Langsam entscheidet sich, wer zukünftig 
das Sagen haben wird. Oder eben als Sklave endet.

von (prx) A. K. (prx)


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Warmweiß schrieb:

> Das einzig Gute ist, das System ist instabil, irgendwann ist durch
> einseitige Verschiebung/Verteilung nach oben das Potential so groß, dass
> ein schöner Lichtbogen entsteht.

Die klassische These von Karl Marx. Die auf die Situation in der zweiten 
Hälfte des vorletzten Jahrhunderts weit stärker zutraf als heute. Allein 
- es kam nicht so.

Die Futuristik ist proppevoll mit Extrapolationen bestehender 
Entwicklungen ins Extrem. Selten trifft es zu, meistens kommt es anders. 
Und wenn es dann geschieht, dann rollen zu viele Köpfe zu vieler auch 
der Unter- und Mittelschicht, als dass ist es als "das einzig Gute" 
bezeichnen möchte und gerne den Lichtbogen bewundern würde. Die Köpfe 
die du gerne leuchten sehen wolltest sind dann nämlich auswärts, so dass 
man ersatzweise mit deinen vorlieb nimmt.

von Gast1 (Gast)


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>oh man, wie engstirnig kann man eig. denken. jemand der 100 mann für
>sich arbeiten lässt hat verantwortung, verwaltungsaufwand, überwachende
>funktion, für aufträge zu sorgen und trägt als unternehmer in kleinen
>firmen ein hohes privates risiko.

Ja ja, mir ist schon klar, dass ich stark vereinfacht habe. Ich habe 
auch zehn Euro Differenz genommen, was ja auch einfach eine Hausnummer 
war. Was mich an Deiner Antwort allerdings massiv stört (Achtung, jetzt 
wird's OT):
dieses unsägliche Geschwätz von wegen Verantwortung und so. Sag mal, in 
welcher Welt lebst Du eigentlich? Auf welche Art und Weise hat ein 
Unternehmer Verantwortung? Du meinst hoffentlich nicht eine 
Verantwortung seinen Angestellten gegenüber. Denn heute haben 
Unternehmer nur noch eine Verantwortung: ihrem Privatkonto (und 
vielleicht der Ehefrau) gegenüber!

Glaube mir, ich sitze mitten drin und weiß, wovon ich rede ;-)

von hussein (Gast)


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>dieses unsägliche Geschwätz von wegen Verantwortung und so. Sag mal, in
>welcher Welt lebst Du eigentlich? Auf welche Art und Weise hat ein
>Unternehmer Verantwortung? Du meinst hoffentlich nicht eine
>Verantwortung seinen Angestellten gegenüber. Denn heute haben
>Unternehmer nur noch eine Verantwortung: ihrem Privatkonto (und
>vielleicht der Ehefrau) gegenüber!

unternehmer ist auch derjenige, der mit seinem privatvermögen für die 
innovative 30-mann-klitsche in der kleinstadt haftet. es ist dieses 
ekelhafte reduzierung jedes unternehmerischen handelns, die beiträge wie 
deine lächerlich machen.
wo willst du eigentlich als angestellter arbeiten, wenn keiner den arsch 
in der hose hat ein unternehmen zu gründen und zu führen? und ja, der 
chef eines KMU hat verantwortung für mitarbeiter und deren familien. 
jeder der etwas anderes behauptet pauschalisiert auf stammtischniveau.

ich glaube was du meinst ist die heute in großunternehmen fehlende 
rechenschaft bzw. haftbarkeit von managern für ihre taten. stichwort 
heuschrecken und managerversicherung.
bitte nicht alles vermischen.

über 99% der unternehmen gehören übrigens zum mittelstand.

von Gast1 (Gast)


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Hallo,

unternehmer ist auch derjenige, der mit seinem privatvermögen für die
innovative 30-mann-klitsche

Kein vernünftiger Unternehmer mit 30 Mitarbeitern führt eine 
Personengesellschaft. OK, Haftung mit dem Privatvermögen kann kurzzeitig 
notwendig sein, um für größere Vorfinanzierungen der Bank genügend 
Sicherheiten für einen entsprechenden Kredit zu bieten. Aber das ist 
nicht die Regel. Und wenn man solche großen Aufträge annimmt, dass die 
Firma selbst nicht das notwendige Vorfinanzierungskapital bereitstellen 
kann, dann ist das ein richtig dicker Fisch, bei dem man sich sowieso 
mal weitere Informationen über die Zahlungsfähigkeit des Kunden einholen 
sollte.

>ekelhafte reduzierung jedes unternehmerischen handelns, die beiträge wie
>deine lächerlich machen.

Kleinbetrieb, ca. 20 Mann: GF schmeißt alle Leute raus, und kauft sie 
eine Woche später über eine Zeitarbeitsfirma wieder ein. Zu welchen 
Konditionen, kannst Du Dir sicher denken.
Ich habe z.B. auch noch keinen Unternehmer gesehen, der bei einer 
Insolvenz sein Privatvermögen verloren hat. Es gibt immer eine Ehefrau 
oder andere Möglichkeiten, das Verlustrisiko zu minimieren.
Glaube es mir doch einfach: ich habe durchaus Einblicke in KMUs, und es 
vollzieht sich ein ähnlicher Wandel wie in den Großunternehmen. Das 
Problem: Die KMUs machen vieles "den Großen nach". Beispiel:
KMU zahlt seinen Ingenieuren KMU-typisch relativ niedrige Gehälter, 
packt aber in die Arbeitsverträge die mit dem Bruttolohn abgegoltenen 
Überstunden mit rein (was normalerweise eher in größeren Unternehmen in 
entsprechenden Positionen üblich ist).
Nur so als Beispiel.


>wo willst du eigentlich als angestellter arbeiten, wenn keiner den arsch
>in der hose hat ein unternehmen zu gründen und zu führen? und ja, der
>chef eines KMU hat verantwortung für mitarbeiter und deren familien.

Das war einmal! Irgendwie scheinen die letzten fünfzehn Jahre an Dir 
vorbei gegangen zu sein.

Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber trotz Nick möchte ich das 
lieber nicht tun.

von Thomas (Gast)


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Wenn Ings schon nahe an der Unterschicht sind, was ist dann mit den 
ganzen Leuten die nicht studieren? Sind mind. 50%. Ist ja nicht so dass 
die alle Hartz 4 bekommen.
Ich denke als Ing. ist man einfach "obere Mittelschicht". Wer erwartet 
hat dass das Ing. Studium die Tür zur Oberschicht öffnet hat was falsch 
gemacht. (Nebenbei auch der der den "Verdienstausfall" der Studienjahre 
in sein Gehalt mit reinrechnet und da drüber jammert).

von Paul (Gast)


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>Oberschicht das sind Ärzte, Lehrer, Banker, Manager...

Also erst mal nimm die Lehrer raus. Wenn sie nicht verbeamtet sind, 
gehen die mit maximal 3200 € brutto nach Hause. Genauso ein Apotheker 
(steht in der Verordnung). Nun sind die Lehrer in vielen Ländern aber 
halbtags eingestellt und werden pünktlich zu Ferienbeginn entlassen. Sie 
verdienen also deutlich weniger. Viele sind auch arbeitslos. Bei den 
Ärzten sollte man zwischen Privatpraxis und Krankenhaus unterscheiden. 
Der Krankenhausarzt verdient vielleicht mehr als mancher Ingenieur, aber 
der Preis sind 34-h-Schichten, befristete 2 Jahresvertäge und Streß ohne 
Ende. Den Stundenlohn möchte ich nicht ausrechnen. Banker sind, wenn sie 
nicht zur obersten Elite zählen, einfache Angestellte.

Bleiben als Oberschicht die Politker, die sich selber nehmen, was sie 
wollen. Die Manager und die, die andere Leute schamlos ausbeuten. Ich 
denke, im Vergleich zum normalen Arbeiter geht es dem Ingenieur doch 
noch recht gut. Ich möchte nicht den Saujob bei Wind und Wetter auf 
einer Baustelle machen, bei jedem Hüsterle ist man draußen und bekommt 
einen Hungerlohn.

von Gast1 (Gast)


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"Jedenfalls müssen wir Ingenieure so langsam der Unterschicht zuordnen
lassen."

Absolut daneben.

"Ich denke als Ing. ist man einfach "obere Mittelschicht". Wer erwartet
hat dass das Ing. Studium die Tür zur Oberschicht öffnet hat was falsch
gemacht."

Ja das denke ich auch, der hat seinen Beruf verfehlt. Wieso sollte ein 
Abschluss automatisch ein Zeichen für die Oberschicht sein?

So wie ich jetzt auch lesen konnte, hängts auch davon ab was man als 
Oberschicht, Mittelschicht und Unterschicht definiert.
Allein am Finanziellen ist das schon definiert, kann man nachschauen.

Ich persönllich würde einen normalen Ingenieur immernoch zur 
Mittelschicht einordnen, zur gehobeneren Mittelschicht vielleicht, aber 
keinesfalls höher.
Gemessen am Bildungsgrad ist der Ingenier weiter oben und gemessen am 
Grundgehalt auch.
Oberschicht ist in meinen Augen eher der Personenkreis der  Höheren 
"Manager", Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer diverser Firmen,  usw.
Aber nicht der Ingenieur generell auf Grund des Abschlusses, der auch 
noch auf einer Sachbearbeiter- oder normalen Abteilungsleiterstelle 
sitzt.
Obere- oder höhere Mittelschicht ja, gemessen am Bildungsgrad und am 
Durchschnittseinkommen, im Vergleich zu anderen Qualifikationsstufen 
(z.B. Meister, Mechatroniker, Techniker, Elektriker, Fachwirt, 
Industriekaufmann, ...)

Von der Unterschicht ist der Ing. normalerweise noch ganz weit entfernt, 
außer er hat keinen Job oder verdient gerade so am Existenzminimum.
Ansonsten, wie schonmal oben erwähnt wurde ist es oft jammern auf hohem 
Niveau...die Erwartungen sind teilweise auch etwas zu hoch.

von Gast1 (Gast)


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"Ich möchte nicht den Saujob bei Wind und Wetter auf
einer Baustelle machen, bei jedem Hüsterle ist man draußen und bekommt
einen Hungerlohn."

Das sollte man sich auch mal vor Augen halten.

von hussein (Gast)


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@Gast1: ich schlage dir vor, mach doch einfach deine eigene bude auf. 
wenn es so einfach, risikolos und ohne aufwand ist andere "für sich 
schuften zu lassen", dann wäre das doch die option für dich. dann 
könntest du hier auch aufhören zu jammern.

auch ich habe einblick in 20-100-mann firmen bekommen. dort gibt es 
verantwortiche, die schlaflose nächte wegen der firma haben. welche die 
jährlich mit jedem mitarbeiter ein gespräch führen, um denen auf den 
zahn zu fühlen wo es probleme gibt. welche die im sommer spaßeshalber 
einen apfelkuchen in die entwicklungsabteilung stellen, weil der garten 
zuhause soviel hergibt.

das einseitige bild vom raffgierigen unternehmer, der kein risiko trägt 
und dem alle mitarbeiter+familien am arsch vorbei gehen ist reichlich 
überzogen.
solche firmen haben oft klein begonnen, mit dem unternehmer als 
einzelperson, und sind über viele jahre gewachsen. für viele ist die 
firma ihr lebenswerk, und sie arbeiten mehr stunden im jahr als jeder 
andere mitarbeiter.

nicht jeder "entscheider" zieht ohne mit der wimper zu zucken ne 
insolvenz durch oder entlässt wahllos irgendwelche mitarbeiter, die ihn 
vlt. seit beginn der gründung begleiten.

von gastino (Gast)


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Ralf T. schrieb:
> frage ich mich, ob der Großteil der Single-Ingenieure sich eigentlich
> zur "Oberschicht" zugehörig fühlt. Denn das ist man ja schon ab 2200
> netto Einkommen, was bei SteuerKlasse 1 faktisch schon bei einem
> Jahreseinkommen von 43T€ erreicht ist .

Ein Einkommen von 2200 Euro netto im Monat hat für mich rein gar nichts 
mit "Oberschicht" zu tun. Das ist Mittelschicht, mehr nicht. Eine solche 
Einstufung als "Oberschicht" empfinde ich schon als Verhöhnung.

Um der Oberschicht zugehörig zu sein, erwarte ich mindestens, dass man 
mit seinem Gehalt eine Familie (3-köpfig) ernähren kann, sich ein Auto 
leisten kann und innerhalb von allerhöchstens 10 Jahren ein eigenes Haus 
zusammengespart oder abbezahlt hat. Und das, ohne den Kitt aus den 
Fenstern fressen zu müssen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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hussein schrieb:
> @Gast1: ich schlage dir vor, mach doch einfach deine eigene bude auf.
> wenn es so einfach, risikolos und ohne aufwand ist andere "für sich
> schuften zu lassen", dann wäre das doch die option für dich. dann
> könntest du hier auch aufhören zu jammern.

Das ist doch immer so: es gibt viele, die die Leistung anderer 
anerkennen, aber manche tun sich damit eben schwer.

> auch ich habe einblick in 20-100-mann firmen bekommen. dort gibt es
> verantwortiche, die schlaflose nächte wegen der firma haben. welche die
> jährlich mit jedem mitarbeiter ein gespräch führen, um denen auf den
> zahn zu fühlen wo es probleme gibt. welche die im sommer spaßeshalber
> einen apfelkuchen in die entwicklungsabteilung stellen, weil der garten
> zuhause soviel hergibt.

Ja, das gibt es durchaus (hier z.B. ;-) - und ich kenne viele kleine und 
kleinste Unternehmen, die das so handhaben und bei denen der Chef 
selbstverständlich die Geburtstage ohne Outlook-Hilfe kennt und es dann 
auch mal eine Stunde vor Feierabend heisst: "Jungs, lasst den Lötkolben 
fallen, wir gehen zusammen auf meine Kosten Pizza essen".

> das einseitige bild vom raffgierigen unternehmer, der kein risiko trägt
> und dem alle mitarbeiter+familien am arsch vorbei gehen ist reichlich
> überzogen.
> solche firmen haben oft klein begonnen, mit dem unternehmer als
> einzelperson, und sind über viele jahre gewachsen. für viele ist die
> firma ihr lebenswerk, und sie arbeiten mehr stunden im jahr als jeder
> andere mitarbeiter.

So ist es.
Ein schönes beispiel hatte ich neulich bei einer Betriebsbesichtigung 
(Maschinenbau, ca. 200MA).
Der Mensch, der uns rumführte, erzählte, wie ein Kunde in Schweden 
dringend ein Ersatzteil (+ Einbau) benötigte, natürlich am WE.
Da hat der Chef nicht lange gefackelt und ist selbst im Blaumann 
zusammen mit seinem Bruder im Auto hochgebrettert, hat das Ding 
eingebaut und war am Sonntagabend wieder zu hause.

So etwas kommt bei Mitarbeitern gut an: "Ich verlange von Euch nichts, 
was ich nicht auch mache."

> nicht jeder "entscheider" zieht ohne mit der wimper zu zucken ne
> insolvenz durch oder entlässt wahllos irgendwelche mitarbeiter, die ihn
> vlt. seit beginn der gründung begleiten.

Insbesondere nicht Leute, die ihren Betrieb selbst aufgebaut haben. Da 
werden aus MA schnell gute Bekannte und es entstehen Bindungen auch 
außerhalb der Firma.

Leider machen ein paar schwarze Schafe einen guten Ruf kaputt.

Chris D.

von Martin (Gast)


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@  Chris

Glückwunsch mein Lieber - du hast den Kapitalismus gut verinnerlicht. 
Der ideale deutsche Untertan.

von Paul (Gast)


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Zuerst sollte man mal klären, wie eine Bevölkerung nach Schichten 
gestaffelt wird:

1. Nach dem EInkommen - da zählen wohl die wenigsten Akademiker zur 
Oberschicht, hier zählen Vit. B, Verwandtschaft, Rücksichtslosigkeit 
usw.

2. Nach dem Bildungsgrad - eindeutig hat ein Ingenieur einen 
akademischen Beruf ergriffen und gehört damit schon zum obere 1/3 der 
Qualifikationebene (18% der Deutschen sind Akademiker, also haben einen 
akademischen Grad oder sonstigen Hochschulabschluß einer Uni oder FH)

3. Nach dem Status der Arbeit. Ein Arbeitsloser muß nicht dumm sein. Es 
gibt arbeitslose Professoren und Millionäre mit Hauptschulabschluß. 
Hiernach eine Gesellschaft zu staffeln, was die Politiker zu gern tun, 
ist nonsens.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul schrieb:

> 1. Nach dem EInkommen - da zählen wohl die wenigsten Akademiker zur
> Oberschicht, hier zählen Vit. B, Verwandtschaft, Rücksichtslosigkeit
> usw.

1a: Du setzt eine mehr oder weniger willkürliche Schranke, indem du per 
Blick in die Einkommenstatistik vorher sicherstellst, dass garantiert 
fast alle Ings drunter bleiben. Das ist gut fürs Gewissen und fürs Klima 
im Forum, aber ein bischen in die Tasche gelogen.

1b: Du setzt eine prozentuale Schranke. Also beispielsweise auf die 
oberen 10%. Und wunderst dich dann darüber, wieviele Ings da plötzlich 
mit von der Partie sind.

von Axel (Gast)


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Ingenieure sollten es eigentlich schaffen zur gehobenen Mittelschicht zu 
gehören. Oberschicht setzt in meinen Augen dann schon etwas mehr voraus, 
dazu gehört dann nicht nur ein Reihenhaus, sondern was netteres.

Allerdings sehe ich hier im Forum doch zwei Sorten von Ings. Die einen 
finden erstmal alles Scheisse, Unternehmer sind Sch..., Personaler sind 
Sch..., BWLer sind Sch..., Sprachen lernen ist Sch..., sich selber 
bemühen ist Sch... usw usf.

Und dann wundern sie sich, dass sie nie über ein Unterschichteinkommen 
hinauskommen.

Und dann gibt es die anderen, die nicht der Meinung sind, dass der 
Arbeitgeber, der Personaler, die Unternehmer und andere sich auf Sie 
einstellen müssen, sondern die sich auf diese Einstellen und dann auch 
entsprechende Einkommen erzielen. Die gehören dann eben zur gehobenen 
Mittelschicht mit der Option mal in die Oberschicht zu wechseln.

Gruss
Axel

von D. I. (Gast)


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Axel schrieb:

> Und dann wundern sie sich, dass sie nie über ein Unterschichteinkommen
> hinauskommen.
>
> Und dann gibt es die anderen, die nicht der Meinung sind, dass der
> Arbeitgeber, der Personaler, die Unternehmer und andere sich auf Sie
> einstellen müssen, sondern die sich auf diese Einstellen und dann auch
> entsprechende Einkommen erzielen. Die gehören dann eben zur gehobenen
> Mittelschicht mit der Option mal in die Oberschicht zu wechseln.
>
> Gruss
> Axel

Volle Zustimmung

von Warmweiß (Gast)


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Axel schrieb:
> Die gehören dann eben zur gehobenen
> Mittelschicht mit der Option mal in die Oberschicht zu wechseln.

Also für die "untere Oberschicht" sind mal mindestens 500.000 Euro 
brutto Jahreseinkommen nötig, sonst wird das nix. Wie willst du dir 
sonst ein großes Haus, Sportwagen, z. B. den Einstiegs-Ferrari F430, 
eine Limousine und deren Unterhalt leisten?

von Achso (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Axel schrieb:

> Die einen finden erstmal alles Scheisse, Unternehmer sind Sch...,

Dies aber sind (aus ihrer Sicht) die freien und unabhängigen Menschen.

> Und dann gibt es die anderen, die nicht der Meinung sind, dass der
> Arbeitgeber, der Personaler, die Unternehmer und andere sich auf Sie
> einstellen müssen

Und das sind aus der Sicht der erwähnten freien und unabhängigen 
Menschen die Untertanen oder gar Sklaven.

von Wilhelm (Gast)


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Warmweiß schrieb:

>Also für die "untere Oberschicht" sind mal mindestens
>500.000 Euro brutto Jahreseinkommen nötig, sonst wird
>das nix.

Ich fand doch kürzlich mal ein Thema, nach dem man ab einer Grenze von 
etwa 400.000 Euro Eigenkapital ohne Arbeit zum Selbstläufer wird, durch 
Einnahmen z.B. durch Zinsen und Renditen, und nichts mehr schmerzt. Wie 
gesagt, ohne fortlaufendes Einkommen durch Arbeit. Arbeiten, müssen 
dafür andere.

Quellen, bitte selbst suchen, ich speichere sowas nicht alles.

>Wie willst du dir sonst ein großes Haus, Sportwagen, z. B.
>den Einstiegs-Ferrari F430, eine Limousine und deren
>Unterhalt leisten?

Das folgt dann ab dieser Grenze allmählich.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm schrieb:
> Warmweiß schrieb:
>
>>Also für die "untere Oberschicht" sind mal mindestens
>>500.000 Euro brutto Jahreseinkommen nötig, sonst wird
>>das nix.
>
> Ich fand doch kürzlich mal ein Thema, nach dem man ab einer Grenze von
> etwa 400.000 Euro Eigenkapital ohne Arbeit zum Selbstläufer wird, durch
> Einnahmen z.B. durch Zinsen und Renditen, und nichts mehr schmerzt. Wie
> gesagt, ohne fortlaufendes Einkommen durch Arbeit. Arbeiten, müssen
> dafür andere.
>
> Quellen, bitte selbst suchen, ich speichere sowas nicht alles.

Dafür benötigt man keine Quellen - das kann man leicht selbst ausrechnen 
:-)

Aber das ist in er Tat eines der Probleme: der Zins

Chris D.

von Axel (Gast)


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>Also für die "untere Oberschicht" sind mal mindestens 500.000 Euro
>brutto Jahreseinkommen nötig, sonst wird das nix. Wie willst du dir
>sonst ein großes Haus, Sportwagen, z. B. den Einstiegs-Ferrari F430,
>eine Limousine und deren Unterhalt leisten?

Hmm, also Haus, sagen wir 1 Mio Wert, kostet etwa 1500€ Zins und Tilgung 
im Monat.

Ein Porsche kostet laut ADAC etwa 1900€ im Monat, die Limousine dazu 
etwa 2000€.

Macht also in Summe 5400€ oder etwa 70.000€ /Jahr.

Bei einem Einkommen von 150k geht das dann schon. Das hat man sicher 
nicht, wenn man als Mega8 Frickler was werden will, aber wer sich mal 
umsieht, kann das schon ereichen. Ich kenne Ings., die mehr haben.

Wenn man denn einen Porsche (Ferrari ist übrigends vulgär, den fährt man 
nicht in der Oberklasse :-)  und einen Mercedes als Massstab sehen will.

Übrigends reichen 400k€ Vermögen bei weitem nicht, um unabhängig zu 
sein.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Axel schrieb:

> Übrigends reichen 400k€ Vermögen bei weitem nicht, um unabhängig zu
> sein.

Es kommt - wie immer - auf die eigenen Maßstäbe an. Einigermaßen gut 
angelegt sind im Schnitt 5-10% pro Jahr drin (2009 mal außen vor 
gelassen). Wenn man die Mitte (30k€) annimmt, bleiben selbst nach 25% 
Abschlag noch 22500 Euro, also 1875 Euro pro Monat. Rentenversicherung 
braucht man nicht.
Nach KK sind es vielleicht noch 1500, nach Miete noch 1000 zur freien 
Verfügung.

Ich würde sagen: es gibt Schlimmeres für einen Single ;-)

Wenn man dann noch den Winter in preiswerten, warmen Gegenden verlebt - 
durchaus vorstellbar.

Entscheidend ist aber: für das Geld arbeiten andere. "Der Teufel sch.... 
auf den größten Haufen" macht es langfristig problematisch.

Chris D.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja Chris. Und weil das so ist, der verehrte reiche Nichtsnutzerbe dann 
sowieso im warmen Süden verweilen kann, kann 'unser' System einfach 
nicht funktionieren. Die soziale Schere öffnet sich immer weiter.

Meines Erachtens wird es irgendann im Bürgerkrieg enden.

von Axel (Gast)


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Also 5-10% schaffst Du derzeit nirgends sicher. Griechische 
Saatsanleihen vielleicht, aber sicher ist anders.

Nehmen wir mal 5% an. Macht also 20.000€. Davon werden 25% Steuer 
fällig, bleiben 4%. Dann noch Inflationsausgleich 1-2% bleiben also 3% 
oder 12.000€. Macht also 1000€ / Monat.

Davon 300€ Krankenversicherung und Du hast noch 700 zum Leben.

Gruss
Axel

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Axel, das haste aber gerade schöngerechnet!

Natürlich macht man eine Mischkalkulation. Schon die alten Juden teilten 
ihr Vermögen in drei Teile unterschiedlicher Anlagetechniken.

Mit den 25% Steuer bin ich mir auch nicht im Klaren. Schließlich wäre 
das das einzige Einkommen der Person, also erstmal der normale 
Einkommenssteuersatz, oder?

von nicht Gast (Gast)


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och weh,

Oberschicht und Unterschicht und Mittelschicht.

Wenn du ein in bar verfügbares Vermögen von 10.000 Eur hast und das eine 
Hundehütte von 1m höhe wäre, dann wäre das Barvermögen von 1 Million ein 
mittleres Hochhaus von 100m und das bar verfügbare Vermögen von 
1Milliarde ein Häuschen von stolzen 100km höhe.

Und nun lauf 1m, 100m und 100km.

Hoffe das veranschaulicht etwas das Machtgefüge in dieser Welt.

Ca. 1000 Menschen auf diesem Planeten verfügen über ein Barvermögen von 
1 Milliarde.

Der Reichste Mensch alleine sollte so ca. 10. Milliarden flüssig machen 
können. Das wären dann 1000km. Das solltest du mal ablaufen geschweige 
denn verdienen.

Das ist doch schon mächtig mächtig oder??

Und diese Macht leitet. Menschen, Politiker, Staaten.
Denn nichts hängt in dieser Welt höher als Geld.


Zum anderen:

Eure Großeltern haben alle nahezu die gleichen Staartbedingungen gehabt.

Nichts. Krieg und dann Neubeginn.

In der heutigen Generation gibt es Erben, die ein oder zwei Häuschen 
geerbt haben und vielleicht als Bandschrauber ein gutes Gehalt haben und 
sich somit locker flockig einen Porsche leisten können.

von Axel (Gast)


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Was heisst schöngerechnet ? Die Lebensversicherer haben im Moment grosse 
Probleme die 3% Garantiezinsen zu erzielen. Und Dein kleiner Nebensatz 
"(2009 mal außen vor gelassen)" bedeutet ja nichst anderes, als dass es 
2009 gar nichts gab.

Und was willst Du da mischen ? Sichere Anlagen bringen mal gerade 3%. 
Wenn Du die mischst, um im Schnitt auf 7 zu kommen, muss die andere 10% 
bringen. Es mag ja sein, dass Aktien um 10% steigen in diesem Jahr, 
allerdings hättest Du dann in den letzten zwei Jahren locker 100.000€ 
von Deinen 400.000€ verloren.

Solche Risiken kann man sich also nicht leisten, wenn  man auf das Geld 
angewiesen ist.

Und Inflationsausgleich musst Du berücksichtigen. Das Geld ist in 40 
Jahren nun mal nur die Hälfte wert.

Und die 25% sind die Quellensteuer.

Gruss
Axel

von Anon N. (fuechslein)


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Axel schrieb:
> Und Inflationsausgleich musst Du berücksichtigen. Das Geld ist in 40
> Jahren nun mal nur die Hälfte wert.
Ich danke es sind ca 20 Jahre:
http://www.google.com/search?sourceid=chrome&ie=UTF-8&q=log(2)/log(1.03)

von Thomas (Gast)


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Nein, der Ingenieur gehört definitiv nicht zur Oberschicht, sondern 
besitzt den Status eines Arbeiters.
Dies mache ich an folgenden Punkten fest:
1. Ingenieure sitzen oft in den schlechtesten (Großraum)Büros - wenn man 
die Räume überhaupt so nennen kann - eingepfercht wie in einem 
Tierkäfig. Dies habe ich schon in mehreren Firmen so gesehen..
2. Die Gehälter der Ingenieure bewegen sich auf einem niedrigen Level. 
Hier sind vor allem die jungen Ingenieure betroffen. Die älteren hatten 
oft noch bessere Konditionen bei ihrem Einstieg.
3. Mit den Ingenieursdienstleistern hat eine moderne Form der 
Sklavenarbeit Einzug gehalten. Wenn man sich die Zahl der Beschäftigten 
in diesem Bereich anschaut, dann kann dies nicht mehr als Randproblem 
abgetan werden.
4. An den "Schaltstellen der Macht" sind Ingenieure derzeit kaum bis gar 
nicht vertreten. Dieses Feld ist von Ärzten, BWLern, Juristen und 
ehemaligen Lehrern besetzt.
5. Für Ingenieure gibt es keine einzige Interessenvertretung. Der VDI 
steht ja auf der Gehaltsliste der Arbeitgeber.

Ich würde kein naturwissenschaftliches Fach mehr studieren!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Axel schrieb:
> Und was willst Du da mischen ? Sichere Anlagen bringen mal gerade 3%.
> Wenn Du die mischst, um im Schnitt auf 7 zu kommen, muss die andere 10%
> bringen. Es mag ja sein, dass Aktien um 10% steigen in diesem Jahr,
> allerdings hättest Du dann in den letzten zwei Jahren locker 100.000€
> von Deinen 400.000€ verloren.

Du mußt deine Logik nur einfach komplett umdrehen. Die Mischkalkulation 
verringert das Ausfallrisiko unter verzicht auf maximalen Gewinn.
Genausowenig wird man das gesamte Kapital nur in einem Land anlegen 
wollen, sondern schön verteilen. Gibt es Ärger mit den Behörden, kannst 
du immer noch wechseln und woanders neu starten.


>
> Solche Risiken kann man sich also nicht leisten, wenn  man auf das Geld
> angewiesen ist.

Leute die nur 'angewiesenes' Geld haben, sind nicht reich oder 
unabhängig!


>
> Und Inflationsausgleich musst Du berücksichtigen. Das Geld ist in 40
> Jahren nun mal nur die Hälfte wert.
>

Und wo ist das Problem? Was ist deine Arbeitskraft in 40 Jahren wert? Da 
sind die meisten hier Greise.

Die obigen drei Punkte zeigen eines ganz deutlich:
Ein Familienclan sollte zusammenhalten und möglichst eine 
Schattenwirtschaft bilden.


> Und die 25% sind die Quellensteuer.
>

Ja. Nur wie die genau veranschlagt wird, weiß ich nicht. Ich brauche 
keine zahlen, daher muß ich hier passen. Es war daher eine reine Frage. 
Sicherlich wird es jemand hier besser wissen.

von Mädchen für ales (Gast)


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Hallo,

ich finde Euer ganzes gejammer echt schlimm.

Nach dem Studium hatte jeder di gleiche Change, um Gas zu geben. Mal 
eine Stunde länger Arbeiten, mal das Wochenende arbeit mit nach Hause, 
mal das Köpfchen mehr angestrengt... und nicht nur die anderen dafür 
verantwortlich gemacht. Dann hat mat man Später auch sehr gutes Geld und 
ist auch weit vorangekommen.

Glaubt aber blos nicht, dass mir da zugeflogen ist. Da ist viel arbeit 
dahinter, und nicht so eine Waschlappenmentalität, und die anderen 
sollen es richten.

Jeder ist Selbst für sich verantwortlich, und dann kommt er auch nach 
oben.

Bin halt auch das

Mädchen für alles,

aber es wird auch bestens bezahlt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es ging hier um die Frage, wieviel Sozialismus und Humanität kann man 
mit dem Kapital vereinbaren.
Stell dir nun vor du bist 'Mädchen für alles' (wie du so schön sagst) 
und hast aber nur einen Arm. Dann kannste dich schlecht gegen die Wand 
abstützen und bist auf dem Markt einfach weniger wert...

von Gast1 (Gast)


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@Mädchen für alles:

was glaubst Du eigentlich, was Deine Ingenieurskollegen so tun? Die 
ganze Zeit auf der faulen Haut liegen?

Ich z.B. bin einen Teil des Jahren im In- und Ausland unterwegs. Stress 
von den Kunden, massiver Termindruck, arbeiten unter ungünstigen 
Bedingungen etc. pp. Wochenden durcharbeiten, Arbeitstage haben bei 
mir seeehr oft 14 Stunden, manchmal können es auch 18(!) Stunden sein. 
Feiertage in der Firma...

Dafür landen dann ca. 2200,- EUR pro Monat auf meinem Konto.

Ich übernehme teilweise (wenn es die Projektgröße) erfordert, neben 
meinem eigentlichen Aufgabenfeld noch Koordinierungsfunktionen, bin 
häufig die Schnittstelle zwischen Kunden und Lieferanten.

Ich denke nicht, dass ich irgend wie überbezahlt bin. Leider ist diese 
Gehaltsstruktur heute eher üblich denn die Ausnahme.

Vermutlich arbeitest Du in einem Konzern, wo andere dafür sorgen, dass 
Du ein fettes Gehalt bekommen kannst.

von buh (Gast)


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im normalfall verdient ein ingenieur schon super, wer kann schon über 
>2k netto meckern mal ehrlich.

aber dazu muss man auch ein wenig glück haben, stelle finden und auch 
eingestellt werden ist heute schon nicht so einfach.

ich kann mal ein beispiel geben von meinem bekanntheitskreis

1.kumpel->ingenieur 2,5k netto, steigend....super job...schuftet aber 
auch hin und wieder mal länger
2.kumpel->ingenieur 2k netto....job solala.....eigentlich ok
3.kumpel->ingenieur 1,5k netto....job super...gehalt geht halt nicht 
mehr und findet keinen anderen job im moment

4.ich-> seit einem jahr arbeitslos und schon 150 bewerbungen 
rausgehauen.....selber abschluss wie meine kumpels... mit zweien habe 
ich zusammen studiert

so ist da eben...manche haben glück andere pech

von Mädchen für ales (Gast)


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Da würde ich nicht mal anfangen,

Das Mädche für alles bezihet sich auch auf das Geistige, und nicht auf 
das Körperliche, der Job wäre auch nur mit einem Auge, Arm, Fuss zu 
machen.

von D. I. (Gast)


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buh schrieb:

>
> 4.ich-> seit einem jahr arbeitslos und schon 150 bewerbungen
> rausgehauen.....selber abschluss wie meine kumpels... mit zweien habe
> ich zusammen studiert

Ich behaupte wenn man sich in die Tiefe und nicht in die Breite bewirbt 
ist das ertragreicher.

Mich würden wirklich mal die Bewerbungsunterlagen von manchen hier 
interessieren. Nicht unbedingt vom Inhalt aber von der Aufmachung etc.
Wie lang sitzt ihr durchschnittlich an einer Bewerbung?

von Murkel (Gast)


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Hallo allerseits,

ich möchte hier nicht rumstänkern und schließe mich prinzipiell
dem letzten Beitrag an.
Aber, inzwischen gibt es mehrere Umstände, welche die
Position des Ingenieurs auf die Probe stellen.
Zumindest bei uns werden zunehmend Aufgaben aus diesem Bereich in
den Level Techniker oder Meister übertragen, damit stellt sich die Frage
einer gerechten Entlohnung nicht mehr. In der Regel haben unsere
obengenannten die T6 + AT und wir haben in diesem Land ein generelles
Problem, Leistung wird nicht oder nur unzureichend honoriert.
Das liegt aber meistens daran, dass der Leiter dies nicht objektiv
beurteilen kann, weil dort die Grenze zum Management überschritten wird.
Ich persönlich erwarte auch, daß ein ING innovativ und als Führungsorgan
die betrieblichen Abläufe im Griff hat.
In unserem Fall passiert einfach nichts, das Problem wird ausgesessen 
und
es wird darauf gewartet, dass es ein anderer löst, um es dann 
abzurechen.
Das ist aus meiner Sichr auf Dauer nicht so haltbar.
Inzwischen reicht bei uns das Papier, ein Studium absolviert zu haben, 
um
in die entsprechende Gehaltsgruppe zu fallen, wenn überhaupt jemand
eingestellt wird.
Ich habe zur Zeit einen ehemaligen Trainee im Schlepptau, inzwischen hat 
Peter sein Studium als Dip.Ing abgeschlossen und ich hoffe Ihm für 
seinen
weiteren Werdegang die nötigen Dinge mitzugeben, was unter anderem auch 
der Umgang mit anderen Angestellten betrifft. Ich bin jetz 52 Jahre alt 
und als Hard / Softwaretechniker tätig, und habe in meiner Berufszeit
einige Baustellen abgearbeitet, wir alten Hasen sollten schon dafür 
sorgen,
dass der berufliche Ehrgeiz immer ein Ansporn bleibt um auch anderen zu 
zeigen, dass man zu mehr fähig ist.
Ich kann mir unter diesem Gesichtspunkt nicht vorstellen, dass es 
einfach
sein wird, die Position des Ingenieurs in dieser Gesellschaft bezüglich
der Schichtung zu definieren.
Die meisten Aufgaben werden durch Transfer der Technologien in China 
oder Indien erledigt, deshalb ist das Aufgabenspektrum schon recht 
eingeschränkt. Ich will es mal so formulieren, die Größe der 
Persönlichkeit zeigt sich in den Aufgaben, denen man sich annimmmt bzw. 
in
diesem Land für Innovationen zu sorgen, die andere nicht hinkriegen.
Also das Thema -- MADE IN GERMANY -- wieder definieren.
Dann würde ich auch gerne über Gehalt reden wollen und auch über die 
Stellung in der Gesellschaft.

Mit freundlichem Gruß
Murkel

von kohle (Gast)


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... bildungsmäßig zur unteren Mittelschicht.
Dr. wäre Mittelschicht
Prof. obere Mittelschicht
danach Oberschicht

tja, sorry ;-)

von till (Gast)


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ich habe lange in diesem Forum mitgelesen und mich nicht weiter 
beteiligt.
Nun werd ich aber auch einmal etwas dazu sagen. Ein Vorredner von mir 
hat es ja schon gesagt. Ich würde gerne mal die Bewerbungsunterlagen von 
denen sehen, die hier immer nur rumstänkern. Ich selber habe gerade mein 
Studium beendet und habe nach gerade mal 6 Bewerbungen einen Job 
bekommen.
Und der Job ist weder bei einem Dienstleister noch schlecht bezahlt.
Vergleicht man die Bezahlung mit der Bezahlung die ich als Facharbeiter 
gehabt habe, so habe ich mehr als genug um jeden Tag was zu essen zu 
kaufen. Es bleibt immer noch mehr als genug für andere Aktivitäten 
übrig. Außerdem kann ich kann sagen dass meine Studienkollegen nicht 
viel schlechter dran sind!!
Ich habe mich am Anfang auch von den Schwarzsehern hier verrückt machen 
lassen. Habe aber nach kurzer Zeit festgestellt, dass dies oft nicht der 
Realität entspricht. Man sollte bei der Jobsuche auch mal über den 
Tellerrand schauen und nicht nur im Umkreis von 20km um den Heimatort 
schauen. Und ich bin keiner der durch überdurchschnittliche Noten 
punkten kann.

Nicht immer so pessimistisch denken!! Und an alle Absolventen: Lasst 
euch nicht entmutigen von den ganzen Schwarzsehern die hier aktiv sind!!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Axel schrieb:
> Was heisst schöngerechnet ? Die Lebensversicherer haben im Moment grosse
> Probleme die 3% Garantiezinsen zu erzielen. Und Dein kleiner Nebensatz
> "(2009 mal außen vor gelassen)" bedeutet ja nichst anderes, als dass es
> 2009 gar nichts gab.

Dafür gab es in den Jahren zuvor auch deutlich mehr - deswegen schrieb 
ich ja "im Schnitt".

> Und was willst Du da mischen ? Sichere Anlagen bringen mal gerade 3%.

Ich hab 2007 noch über 5% bei einjähriger Anlage gekriegt - und das ohne 
große Suche. Und jetzt ziehen sie auch schon wieder an :-)

> Wenn Du die mischst, um im Schnitt auf 7 zu kommen, muss die andere 10%
> bringen. Es mag ja sein, dass Aktien um 10% steigen in diesem Jahr,
> allerdings hättest Du dann in den letzten zwei Jahren locker 100.000€
> von Deinen 400.000€ verloren.
> Solche Risiken kann man sich also nicht leisten, wenn  man auf das Geld
> angewiesen ist.

Deswegen Festgeld mit einfachen Zinsen. Das reicht auch.

> Und Inflationsausgleich musst Du berücksichtigen. Das Geld ist in 40
> Jahren nun mal nur die Hälfte wert.

Inflation gab es dafür 2009 praktisch gar nicht - gleicht sich also 
wieder aus. Und die Zinsen steigen ja auch mit der Inflation.

> Und die 25% sind die Quellensteuer.

Genauer: Abgeltungssteuer
Wobei das bei Deinen 20000 natürlich nicht mehr stimmt: da liegst Du bei 
etwa 14,5% ESt. Die Differenz erhältst Du selbstverständlich vom Fiskus 
zurück. Damit bleiben bei 20000 Euro noch etwa 17.100 Euro .... das sind 
dann 1425 pro Monat.

Davon kann man unabhängig leben - nicht üppig, aber unabhängig.

Dein "reichen bei weitem nicht" kann ich nicht nachvollziehen.

Chris D.

von Axel (Gast)


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>Dein "reichen bei weitem nicht" kann ich nicht nachvollziehen.

Dann lass es eben. Wer aber heute noch Renditeversprechen von >5% 
glaubt, muss schon ziemlich blauäugig sein. Wenn Du dafür einen sicheren 
Anlagetip hast, wäre ich ja mehr als bereit, den zu lesen.

Aber das ist ja sowieso nur theoretisch.

Und ehrlich gesagt, würde ich auch nicht ewig Single bleiben wollen, so 
dass die 1700€ eh nur eine Übergangslösung wären. Da ich längst Familie 
habe, würde das eh in keinem Fall reichen.

Ich würde 400k€ allenfalls als Basis sehen, die es einem ermöglicht, 
sich Jobs/Aufträge auszusuchen.

Gruss
Axel

von Axel (Gast)


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Noch was:

>> Und was willst Du da mischen ? Sichere Anlagen bringen mal gerade 3%.
>Ich hab 2007 noch über 5% bei einjähriger Anlage gekriegt

Ja, und die Inflationsrate lag 2007 bei 2,2%. Du hast also netto sogar 
nur 2,8 % Zinsen bekommen.

Gruss
Axel

von Andreas (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich hab 2007 noch über 5% bei einjähriger Anlage gekriegt

5,6% war meiner Erinnerung nach das Maximum in den letzten Jahren, aber 
so hohe Zinssätze sind eine Ausnahme. Im langjährigen Mittel (alles 
andere lohnt keine Betrachtung) kommt man keinesfalls auf "5-10%". Und 
von jeder Zinszahlung gehen wie schon erwähnt die 25% 
Kapitalertragssteuer sofort ab. Da bleibt inflationsbereinigt nicht mehr 
allzu viel übrig.

von Bernd (Gast)


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Axel schrieb:
> Und die 25% sind die Quellensteuer.
was meinst du damit?
wenn du dich genauer informieren willst bevor du dich das nächste mal 
outest:
Stichwort bei Google: Abgeltungssteuer

von Gastino G. (gastino)


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Thomas schrieb:
> 1. Ingenieure sitzen oft in den schlechtesten (Großraum)Büros - wenn man
> die Räume überhaupt so nennen kann - eingepfercht wie in einem
> Tierkäfig. Dies habe ich schon in mehreren Firmen so gesehen..

Stimmt, die meisten Ingenieure sitzen in Karnickelbuchten, die oft wie 
Müllhalden und nicht wie Arbeitsplätze aussehen. Jede 
Teilzeit-Sekretärin hat einen wesentlich besseren Arbeitsplatz.
Das eigentlich Schlimme daran ist aber nicht so sehr die Missachtung der 
Geschäftsführung, die in solchen Arbeitsplätzen zum Ausdruck kommt, 
sondern die Tatsache, dass es kaum einen Ingenieur stört und das 
vergammelte Ambiente teilweise selbst verursacht ist. Das erschreckt 
mich jedesmal auf's Neue.

von Ing (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Das eigentlich Schlimme daran ist aber nicht so sehr die Missachtung der
> Geschäftsführung, die in solchen Arbeitsplätzen zum Ausdruck kommt,
> sondern die Tatsache, dass es kaum einen Ingenieur stört und das

Die stört es nicht, weil sie noch nichts besseres kennengelernt haben 
und
die, die es stört, die können eh nichts daran ändern, man muss als 
Ingenieur heute jeden Job annehmen.

von Gastino G. (gastino)


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Ing schrieb:
> Die stört es nicht, weil sie noch nichts besseres kennengelernt haben

Also jeder Besuch bei einer x-beliebigen Sekretärin sollte eigentlich 
zeigen, dass es auch besser geht.

von Hmmm (Gast)


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Es ist wirklich witzig wieviel Pessimismus hier so rumschwirrt.

Ich kann es nur jedem ausdrücklich sagen.

HABT KEINE ANGST!

Wenn man leidenschaftlich und hart Arbeitet schafft man I M M E R was 
man möchte!

Ist es eigentlich typisch deutsch immer zu jammern? Is ja der 
Hammer?!??! Einige von den Jammeren sollten mal ein anderes Land 
besuchen um mal eine IDEE von "mir gehts so schlecht" zu bekommen. Es 
ist wirklich unglaublich. Und selbst wenn man nicht die Mille schafft. 
Na und?! Hat man coole Freunde, ne geile Alte und nen Beruf den man gern 
macht ist das besser als jede Mille!

Wichtig ist es ein Ziel zu haben und leidenschaftlich darauf hin zu 
arbeiten.

Also: HÖRT AUF ZU JAMMERN!

von Axel (Gast)


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@Bernd:

Und, was willst Du jetzt damit sagen ?

Lass uns doch mal an Deinem Wissen teilhaben ?

Gruss
Axel

von Axel (Gast)


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>Stimmt, die meisten Ingenieure sitzen in Karnickelbuchten, die oft wie
>Müllhalden und nicht wie Arbeitsplätze aussehen.

Damit sind wir wieder bei meinem ursprünglichen Beitrag. Die einen 
warten, bis das Unternehmen sich drum kümmert, die anderen räumen ihren 
Arbeitsplatz eben selbst auf.

Die Auswirkungen auf das Gehalt hatte ich ja schon mal dargelegt.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas schrieb:

> Und von jeder Zinszahlung gehen wie schon erwähnt die 25%
> Kapitalertragssteuer sofort ab.

Die man sich natürlich wiederholen kann. Niemand muss mehr als seinen 
individuellen ESt.-Satz zahlen.

> Da bleibt inflationsbereinigt nicht mehr
> allzu viel übrig.

Die Inflationsrate ist nur ein Durchschnitt und sagt erst einmal nichts 
über die tatsächlichen Preissteigerungen des einzelnen aus.
Wenn ich in unser Haushaltsbuch schaue (dessen Führung ich nur jedem 
empfehlen kann!), ergibt sich für die letzten fünf Jahre für uns 
überhaupt keine Inflation. Im Gegenteil sind z.B. gerade Lebensmittel, 
Elektronik und auch Kleidung deutlich günstiger geworden. 
Energiekosten/Sprit fallen bei uns nicht so ins Gewicht, weil ich 
zuhause arbeiten kann und wir jedes Jahr zum Günstigsten Anbieter 
wechseln.

Und man darf auch nicht vergessen: wenn man nicht mehr arbeiten muss, 
fallen viele Kosten (Anfahrt, Kantine, Altersvorsorge usw.) weg.

Dass man hier davon kein Leben in "Saus und Braus" führen kann, ist mir 
klar. Aber man kann damit ohne größere Einschränkungen auskommen.

Und wie gesagt: lebt man dann noch in anderen Ländern, gehört man damit 
durchaus zur "gehobenen Schicht".

Vielleicht bin ich aber auch nur bescheidener als andere und deswegen so 
zufrieden - auch ohne 400k€. Aber ich gehöre auch zu den Verrückten, die 
sich jeden Morgen tierisch auf ihre "Arbeit" freuen und jeden Tag 
genießen :-)

Leute, Geld macht einen Menschen nicht reicher - es beschäftigt ihn nur 
mehr ...

Chris D.

von Manfred von A. (dipol)


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Hmmm schrieb:
> Also: HÖRT AUF ZU JAMMERN!

Solche Ratschläge fallen hier leider auf taube Ohren.

Die Neidhammel und Jammerer haben auch hier die Meinungführerschaft 
übernommen.
Das liegt aber daran, dass die Kreativen ständig auf der Suche nach 
Möglichkeiten sind und sich in solchen Down-Threads erst garnicht 
aufhalten.

von Thomas (Gast)


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Manfred von Antenne schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Also: HÖRT AUF ZU JAMMERN!
>
> Solche Ratschläge fallen hier leider auf taube Ohren.
>
> Die Neidhammel und Jammerer haben auch hier die Meinungführerschaft
> übernommen.
> Das liegt aber daran, dass die Kreativen ständig auf der Suche nach
> Möglichkeiten sind und sich in solchen Down-Threads erst garnicht
> aufhalten.

Deinen Beitrag kann ich nicht nachvollziehen. Das der Status Quo in den 
Ingenieurberufen nicht so toll ist, höre ich nicht nur in diesem Forum 
hier, sondern auch in Gesprächen mit ehemaligen Kommilitonen, Kollegen, 
usw.

Anscheinend gibt es manche Leute hier, die sich in ihrem Beruf alles 
gefallen lassen. Viele Überstunden, mieses Gehalt, schlechte 
Arbeitsbedingungen, usw. Warum sind Ingenieure im Vergleich bspsw. zu 
Ärzten so selbstlos?

von Axel (Gast)


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>Das der Status Quo in den
>Ingenieurberufen nicht so toll ist, höre ich nicht nur in diesem Forum
>hier, sondern auch in Gesprächen mit ehemaligen Kommilitonen, Kollegen,
>usw.

Dann redest Du mit den falschen Leuten.

Was mir überhaupt so ein Problem zu sein scheint. Mancher igelt sich 
lieber zusammen mit anderen Erfoglosen ein und schimpft gemeinsam über 
die Erfolgreicheren / Glücklicheren, statt sich denen anzuschliessen und 
mal zu überlegen, was die anders machen.

So wird dann gerne und heftig über die ach so bösen BWLer geschimpft und 
letzlich deren Absturz gefordert, statt sich einfach mal zu überlegen, 
wie man selbst besser werden kann.

Gruss
Axel

von Gastino G. (gastino)


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Axel schrieb:
> Damit sind wir wieder bei meinem ursprünglichen Beitrag. Die einen
> warten, bis das Unternehmen sich drum kümmert, die anderen räumen ihren
> Arbeitsplatz eben selbst auf.

Es geht nicht (nur) um's Aufräumen, sondern um die Art und den Zustand 
der Räumlichkeiten.

von Thomas (Gast)


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Axel schrieb:
> Dann redest Du mit den falschen Leuten.
>
> Was mir überhaupt so ein Problem zu sein scheint. Mancher igelt sich
> lieber zusammen mit anderen Erfoglosen ein und schimpft gemeinsam über
> die Erfolgreicheren / Glücklicheren, statt sich denen anzuschliessen und
> mal zu überlegen, was die anders machen.

Nein, ich denke nicht, dass ich mit den falschen Leuten rede. Auch 
diejenigen, die in ihrem Beruf als Ingenieur erfolgreich sind, stimmen 
mit mir überein, dass die Arbeitsbedingungen für viele Ings eher 
schlecht sind und auch schlechter geworden sind. Das hat nichts mit 
Jammerei zu tun, sonderen ist eine einfache Auseinandersetzung mit den 
Fakten.

Das man in seinem Beruf glücklich wird oder Glück hat, kann man nur zu 
einem bestimmten Prozentsatz selber beeinflussen. Genau so wie man es 
nicht erzwingen kann, die Frau fürs Leben zu finden, kann man es auch 
nicht erzwingen, den passenden Arbeitgeber zu finden.

Die Aussage "Wenn man hart arbeitet, erreicht man immer was" ist nur 
eine Vertröstung auf die Zukunft und könnte von so manchem Arbeitgeber 
stammen. Dies wird bspsw. auch von der Politik so mancher Zeitarbeiter 
eingetrichtert, nur um vom Kernproblem - die gesetzlichen Grundlagen für 
die ANü - abzulenken.

von Gast X (Gast)


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"Es geht nicht (nur) um's Aufräumen, sondern um die Art und den Zustand
der Räumlichkeiten."

Und da werden die Ingenieure ins hinterste Loch eingepfercht, ohne 
Tageslicht und Lüftung, der Putz kommt von der Wand, Löcher in der Decke 
und  gerademal so viel Platz um sich hinsetzen zu können. Umdrehen ist 
nicht drinnen, da man sonst an den hinteren Schreibtisch stößt. Mit viel 
Aufstehen und zur Sekretärin laufen haut es auch nicht hin, also müssen 
sie alles selbst schreiben und die Bürokraft kan in ihrem tollen Büro 
relaxen ... ;-)

von Thomas (Gast)


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Gast X schrieb:
> Und da werden die Ingenieure ins hinterste Loch eingepfercht, ohne
> Tageslicht und Lüftung, der Putz kommt von der Wand, Löcher in der Decke
> und  gerademal so viel Platz um sich hinsetzen zu können. Umdrehen ist
> nicht drinnen, da man sonst an den hinteren Schreibtisch stößt. Mit viel
> Aufstehen und zur Sekretärin laufen haut es auch nicht hin, also müssen
> sie alles selbst schreiben und die Bürokraft kan in ihrem tollen Büro
> relaxen ... ;-)

Genau das habe ich selbst schon bei einem großem deutschen Konzern mit 
mehreren tausend MA gesehen, auch wenn man es kaum glauben kann.

von Gastino G. (gastino)


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Axel schrieb:
> Was mir überhaupt so ein Problem zu sein scheint. Mancher igelt sich
> lieber zusammen mit anderen Erfoglosen ein und schimpft gemeinsam über
> die Erfolgreicheren / Glücklicheren, statt sich denen anzuschliessen und
> mal zu überlegen, was die anders machen.

Die anderen machen nicht viel anders. Du kannst froh sein, dass Du den 
Abstieg nicht mitbekommst oder einfach zu jung dafür bist, um zu wissen, 
wie die Arbeitsbedingungen früher waren.

von Warmweiß (Gast)


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Gast X schrieb:
> Und da werden die Ingenieure ins hinterste Loch eingepfercht, ohne
> Tageslicht und Lüftung, der Putz kommt von der Wand, Löcher in der Decke
> und  gerademal so viel Platz um sich hinsetzen zu können.

Hättest mal in den 80er erleben sollen, wie die Konstrukteure 
untergebracht waren. Neben der Fertigungsstraßen ein kleiner Kasten mit 
einer Tür nach dem anderen. In dem Kasten stand jeweils ein Konstrukteur 
8 Stunden lang und hat konstruiert. Um 17.00 Uhr war Feierabend und alle 
Konstrukteure öffneten ihre Zellentür und gingen nach Hause. Die 
Schilderung stammt von einem Ingenieur, der diese Beobachtungen während 
seiner Diplomarbeit machen konnte. Bei dem Anblick bekam er Depressionen 
und wusste, so soll nicht sein Leben aussehen und so wurde er 
Prüfingenieur.
Die meisten Ingenieure sind halt Hardcore und deshalb machen denen 
Großraumbüros, schlechte Belüftung und Einpferchen nichts aus, da die 
Arbeit für sie so befriedigend ist. Da vergeht die Zeit wie im Flug.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Mädchen für ales schrieb:
> Da würde ich nicht mal anfangen,

Yep.
2K netto? Such dir was anderes.


>
> Das Mädche für alles bezihet sich auch auf das Geistige, und nicht auf
> das Körperliche, der Job wäre auch nur mit einem Auge, Arm, Fuss zu
> machen.

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Einfach nochmals lesen.

von Axel (Gast)


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>Und da werden die Ingenieure ins hinterste Loch eingepfercht,

Ich habe ja einige Zeit als FAE gerarbeitet, wo ich viele Firmen gesehen 
habe.

Ehrlich gesagt, gab es da doch einen zwingenden Zusammenhang zwischen 
dem Aussehen der Räume und dem Aussehen der Ings. Es ist ja doch 
interessant zu sehen, dass viele Ings anscheinend die Investition in ein 
sauberes Hemd oder halbwegs gescheite Schuhe als überflüssig betrachten. 
Das sieht man ja schon bei den Anfragen zum Thema Krawatte bei 
Vorstellungsgesprächen. Und den Unternehmer kann ich verstehen, der 
solchen Leuten keine teuren Räume zur Verfügung stellt. Wenn die die 
Räume genauso behandeln wie ihre Klamotten, ist das sowieso vergeben 
Liebesmüh.

Übrigends habe ich auch in den 70ern bei meinem Vater gesehen, wie die 
Ings da gearbeitet haben. So toll war das auch nicht. So schlechte Räume 
habe ich nie erlebt.

Gruss
Axel

von Axel (Gast)


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>Die anderen machen nicht viel anders.

Ich gebe Dir mal ein Beispiel.

In meiner ersten Firma hatten wir einen amerikanischen Kunden. Ich hatte 
mir damals schon mal eine Kreditkarte und einen Pass besorgt, weil ich 
schon sah/hoffte, dass da mal eine Dienstreise fällig werden könnte. 
Manch ein Kollege hat mich für besch... erklärt. Die Argumente waren 
übrigends ähnlich, wie hier im Forum, ich brauche keine Kreditkarte, für 
meinen Urlaub in Spanien brauche ich keinen Pass, soll doch die Firma 
bezahlen, wenn die will, dass wir ins Ausland fliegen, usw. usf.

Als dann die Dienstreise kurzfristig anstand, war ich der einzige, der 
kurzfristig fliegen konnt. Ohne Kreditkarte bekommt man ja z. B. in den 
USA keinen Leihwagen etc.

Naja, der Kunde kannte mich dann, hat mich im nächsten Projekt als 
Projektleiter angefordert und beim nächsten Bewerbungsgespräch konnte 
ich auf meine Projektleitererfahrung mit internationalen Kunden 
verweisen, was mir so geschätzte 10.000 Mark/Jahr gebracht hat.

Gruss
Axel

von Gast X (Gast)


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"Genau das habe ich selbst schon bei einem großem deutschen Konzern mit
mehreren tausend MA gesehen, auch wenn man es kaum glauben kann."

Gibts, aber die Regel ist es definitiv nicht!

"Die meisten Ingenieure sind halt Hardcore und deshalb machen denen
Großraumbüros, schlechte Belüftung und Einpferchen nichts aus, da die
Arbeit für sie so befriedigend ist. Da vergeht die Zeit wie im Flug"

Abgesehen davon sind nicht alle Großraumbüros so schlecht, daneben 
arbeiten nicht alle Ingenieure in Großraumbüros.
So schlecht gehts den meisten auch wieder nicht.
Aber vielleicht wäre es für den ein oder anderen ja in der Fertigung, 
auf der Straße oder auf der Baustelle besser.

von Manfred von A. (dipol)


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Mit meiner Erfahrung muss ich Axel 2x zustimmen.

Es gilt noch immer:
1. Kleider machen Leute, und 2. Vom Schein zum Sein.

Beides wird heute leider nicht mehr beachtet.

von Paul_Baumann (Gast)


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>1. Kleider machen Leute, und 2. Vom Schein zum Sein.
Wenn ich einen Lumpen in einen guten Anzug stecke, bleibt er ein Lump.

Paul
(der Krawatten haßt)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn man erstmal sah wie die Amis in ihren Büros leben müssen, findet 
man eventuell die deutschen typischen Verhältnisse eher ansprechend.

von D. I. (Gast)


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Wie der Herr so sei Gscherr

von Andreas (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Andreas schrieb:
>
>> Und von jeder Zinszahlung gehen wie schon erwähnt die 25%
>> Kapitalertragssteuer sofort ab.
>
> Die man sich natürlich wiederholen kann. Niemand muss mehr als seinen
> individuellen ESt.-Satz zahlen.

Falsch!

http://de.wikipedia.org/wiki/Abgeltungsteuer_%28Deutschland%29
"Die Abgeltungsteuer wird als Quellensteuer erhoben. Mit der 
einbehaltenen Steuer gilt für den Privatanleger seine Steuerpflicht als 
„abgegolten“. Die so versteuerten Kapitalerträge werden nicht mehr in 
der jährlichen Einkommensteuererklärung erfasst. Statt mit dem 
persönlichen Steuertarif des Steuerpflichtigen, werden die Einkünfte 
unabhängig von ihrer Höhe mit dem Steuersatz von 25 % versteuert."

von Axel (Gast)


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>Wenn ich einen Lumpen in einen guten Anzug stecke, bleibt er ein Lump.

Ja, aber einer mit einem höheren Einkommen.

Im übrigen muss man gar nicht immer Kravatten tragen. Es würde ja schon 
reichen, bei Besuchen die Sandalen gegen richtige Schuhe zu tauschen. 
Und auch Lieferanten können mal Arbeitgeber werden.

Und zerissene Jeans sehen vielleicht bei 18-jährigen Mädels Klasse aus, 
an den haarigen Beinen eines Jungingenieurs ist das einfach Sch....

Gruss
Axel

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Axel, das ist jetzt aber nur deine Meinung. Knackige Waderln können auch 
gut aussehen. Viel besser als die Zellulitis der anderen Fraktion.

Aber Toleranz verschwindet immer mehr.

von Thomas (Gast)


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Hmm, warum denken hier alle so oberflächlich? Das Gehalt sollte nicht 
davon abhängen, ob man einen Anzug anhat oder wie es um das Äußere 
bestellt ist.
Es sollte einzig und allein um Leistung(!) gehen.
Irgendwie werden hier in Deutschland nur mehr angepasste Anzugträger 
erzeugt, die nicht nach rechts und links schauen.

von Axel (Gast)


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>Das Gehalt sollte nicht
>davon abhängen, ob man einen Anzug anhat oder wie es um das Äußere
>bestellt ist.

Sollte nicht.

Tut es aber.

Ob es Dir nun passt oder nicht. Wer sich dann über ein zu niedriges 
Gehalt oder fehlende Anerkennung des Ing. Berufes beschwert, muss sich 
an die eigene Nase fassen. Wer die Regeln nicht kapiert, bekommt eben 
kein höheres Gehalt.

Übrigends: In den 70ern, als Ings angeblich noch so toll akzeptiert 
wurden, war Anzug für Ings Pflicht.

Gruss
Axel

von Purzel H. (hacky)


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>Übrigends: In den 70ern, als Ings angeblich noch so toll akzeptiert
wurden, war Anzug für Ings Pflicht.

Nee. war's nicht. Das waren Zeiten wo man sofort zwei neue Jobs hatte. 
Daher hatte man zwar fuer das Vorstellunsggespraech eine Kravatte, aber 
dafuer nachher nur noch ein sabbriges TShirt und lange Haare.

von Backflow (Gast)


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>...aber dafuer nachher nur noch ein sabbriges TShirt und lange Haare.

Na, das erklärt doch vieles. Google mal nach sozialer Kompetenz.

von Wilhelm (Gast)


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Axel schrieb:

>Übrigends: In den 70ern, als Ings angeblich noch so toll
>akzeptiert wurden, war Anzug für Ings Pflicht.

Na ja, der Ing verdiente damals wohl noch ausreichend, so daß es sicher 
geradezu Spaß machte, sich anständig einzukleiden. Peanuts. Heute 
scheint das etwas anders. Die Anzüge sind Privatvergnügen, wobei das 
Netto bei einem Großteil der Ing. heute oft zum Leben zu wenig und zum 
Sterben zu viel ist. Manche setzen Ing. bereits mit Handwerkern gleich, 
aber diese können den Blaumann als Arbeitskleidung von der Steuer 
absetzen.

von Faktenschreiber (Gast)


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Bzgl der Festgeldzinssätze mal dies

solche 6% sind Lockvogelangebote für zB 4 Monate ...
heute liegt man wiet unter 1 %  selbst bei fünfstelligen Summen

von Andreas (Gast)


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>5% war 2008 normaler Zinsatz, kein Lockangebot. Aktuell ist das Maximum bei ca. 
2,1%.

von der Fabrikant (Gast)


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Thomas schrieb:
> warum denken hier alle so oberflächlich? Das Gehalt sollte nicht
> davon abhängen, ob man einen Anzug anhat oder wie es um das Äußere
> bestellt ist.
> Es sollte einzig und allein um Leistung(!) gehen.

ist schon witzig wovon Einkommen so abhängig gemacht wird. Bestimmt 
nicht vom Anzug und bestimmt nicht vom Gehalt.
Ein Ing gehört eigentlich zur ausgebildeten Elite, die 
Arbeitspalatzunabhängig agiert.
Wer will im Ernst als Angestellter zur Oberschicht gehören? lachhaft! 
Und mit Zins und Zinseszins ein Vermögen machen - wer's dennoch versucht 
(und erstmal die Knatter hätte) wird von sich summierender Inflation 
eingeholt. Das ist doch Rollerfahren.
Ein Ingenieur der angestellt ist, ist 'ne arme Sau - von ganz wenigen 
Ausnahmen mal abgesehen - die können sich aber den AG aussuchen und bei 
jedem Wechsel ein paar saftige Prozent mehr verlangen.
Es ist auch nicht die Frage, wird der Ing angemessen bezahlt sondern ist 
der Ing sein Geld wert? Ings die ihr Geld wert sind, die bekommt man in 
aller Regel nicht eingestellt, die sind zu 95% selbständig und pfeifen 
auf ein Gehalt. Der Ing der zur Oberschicht gelangen will hat Einnahmen 
und kein Gehalt.
Nach meiner Meinung darf man schon mal meinen ein gutes Einkommen haben 
- so bei 7.500 Euro..

..aber die Woche!
Und wie geht das? Ganz einfach, indem der Ing das macht, wozu er 
ausgebildet wurde - mal nachdenkt und überlegt handelt und zwar 
selbständig. Die Allermeissten wollen doch nur einen ruhigen 
Arbeitsplatz und zu Feierabend den Hammer fallen lassen. Zwei Höhepunkte 
im Jahr, Ostern und Weihnachten. Jaja und ne Yacht für eine Million - 
was in aller Welt soll das für eine Yacht sein? Yacht für arme Ings - 
oder was?

Grandioses Thema - hier reden viele Blinde übers helle Licht.

von Troll (Gast)


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Wo ich dashier und alle anderen Heulthreads bezüglich eurer sozialen 
Stellung, eures Gehaltes, eurer Arbeitsumstände und so weiter lese, 
frage ich mich warum ihr das Ingenieursdasein gewählt habt?

Wegen des Geldes und prestiges? Kaum... Aber warum kommen hier so häufig 
threads auf in denen ebend genau das so oft thematisiert wird?

Würd mich freuen wenn mich da mal jemand erleuchten könnte :)

von Thomas (Gast)


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Troll schrieb:
> Wo ich dashier und alle anderen Heulthreads bezüglich eurer sozialen
> Stellung, eures Gehaltes, eurer Arbeitsumstände und so weiter lese,
> frage ich mich warum ihr das Ingenieursdasein gewählt habt?
>
> Wegen des Geldes und prestiges? Kaum... Aber warum kommen hier so häufig
> threads auf in denen ebend genau das so oft thematisiert wird?
>
> Würd mich freuen wenn mich da mal jemand erleuchten könnte :)

Ich habe das Studium aus Interesse gewählt und habe die Propaganda der 
Medien, der Lehrer, der Hochschulen geglaubt, anstatt mir selber ein 
Bild von der Lage zu machen.
Ich war immer der Meinung, dass man mit Leistung, Engagment und 
wirklichem Interesse am Fach später was erreichen wird und auch gut 
bezahlt wird. Im Prinzip habe ich alles richtig gemacht. Erst wenn man 
einige Zeit im Beruf steht, sieht man, wie schlecht Ings auch mit 
mehreren Jahren BE verdienen und wie mies die Arbeitsumstände sind.

Da viele Ings ihr Gehalt in Eigenregie mit dem Personalvorgesetzen 
verhandeln, kann kein Druckpotential aufgebaut werden. Die meisten 
Firmen nehmen lieber eine Kündigung in Kauf, anstatt ihren MA mehr Geld 
zu geben.

von Bernd (Gast)


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Andreas schrieb:
>> Die man sich natürlich wiederholen kann. Niemand muss mehr als seinen
>> individuellen ESt.-Satz zahlen.
>
> Falsch!
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Abgeltungsteuer_%28De...
> "Die Abgeltungsteuer wird als Quellensteuer erhoben. Mit der
> einbehaltenen Steuer gilt für den Privatanleger seine Steuerpflicht als
> „abgegolten“. Die so versteuerten Kapitalerträge werden nicht mehr in
> der jährlichen Einkommensteuererklärung erfasst. Statt mit dem
> persönlichen Steuertarif des Steuerpflichtigen, werden die Einkünfte
> unabhängig von ihrer Höhe mit dem Steuersatz von 25 % versteuert."

Immerhin hast du jetzt den Artikel bei wikipedia gefunden, leider aber 
nicht ganz gelesen oder verstanden,
neues Stichwort: Günstigerprüfung § 32d Absatz 6 EStG

von Иван S. (ivan)


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Ralf T. schrieb:
> [Ich frage] mich, ob der Großteil der Single-Ingenieure sich eigentlich
> zur "Oberschicht" zugehörig fühlt.

Sinnlos, gerade die Betroffenen zu fragen. Die werden nämlich immer 
jammern. Sinnvoller ist es da schon, die Supermarktkassiererin, den 
Lagerarbeiter oder die Putzfrau zu fragen.

> Denn das ist man ja schon ab 2200 netto Einkommen

Aha, "schon ab" also. Sind ja "nur" 2200 Euro im Monat, bar auf die 
Kralle. Davon kann meiner Einer nur träumen, selbst als ich Vollzeit bei 
einem großen schwedischen Möbelhaus als Lagerarbeiter in Zweierschicht 
und mit Zusätzlicher Arbeit jeden zweiten Samstag von 0600 bis 1200 
gearbeitet hatte, kam ich ziemlich genau auf die Hälfte. Und das ist, 
vom Stundenlohn her gesehen, immer noch wesentlich mehr als ein Lidl- 
oder Schleckerlohn.

> SteuerKlasse 1 faktisch schon bei einem Jahreseinkommen von 43T€
> erreicht ist .

Schon wieder dieses gehässige "schon". Der Durchschnitt lebt von einem 
Viertel oder weniger davon.

Wilhelm schrieb:
> Ich fand doch kürzlich mal ein Thema, nach dem man ab einer Grenze von
> etwa 400.000 Euro Eigenkapital ohne Arbeit zum Selbstläufer wird, durch
> Einnahmen z.B. durch Zinsen und Renditen, und nichts mehr schmerzt.

Das ist ja das schlimme an unserem System. Ist erst einmal eine 
"kritische Kapitalmasse" erreicht, muß man nichts mehr tun. Das kommt 
davon, wenn Arbeit wesentlich höher als Kapital besteuert wird. Nur die 
meisten malochen ihr Leben lang, ohne je in den Genuß der kritischen 
Masse zu kommen.

Axel schrieb:
> Und ehrlich gesagt, würde ich auch nicht ewig Single bleiben wollen, so
> dass die 1700€ eh nur eine Übergangslösung wären. Da ich längst Familie
> habe, würde das eh in keinem Fall reichen.

Wieviele Geringverdiener müssen mit wesentlich Weniger eine Familie 
ernähren? Da gibt es genug!

Nur meine unmaßgebliche Meinung,
Iwan

von Gast1 (Gast)


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>frage ich mich warum ihr das Ingenieursdasein gewählt habt?

OK, also werde ich mal ein wenig plaudern: ich habe Elektronik als Hobby 
im Alter von ca. 10 Jahren entdeckt, und war sofort Feuer und Flamme. Es 
gab für mich nur noch eines: Elektronik! Das Hobby hat sich 
weiterentwickelt, und wir hatten im Bekanntenkreis einen Ingenieur, der 
mir ab und zu mal behilflich war, wenn ich nicht mehr weiterkam. Der 
Mann hatte echt Ahnung und strahlte eine große Seriosität aus. Also war 
für mich relativ früh klar: Ingenieur will ich auch werden. In den 
Ferien immer in Elektrinikfirmen gearbeitet, auch dort Ingenieure 
kennengelernt und echt Respekt vor denen gehabt. Kann man sich ja 
vorstellen, so mit 16. Während der Schule schon bei einer jungen Firma 
im Nachbarort Elektronik entwickelt, Sonntag mittags nicht auf den 
Fußballplatz, sondern zum Löten und Entwickeln in die Firma ;-) Dann Abi 
gemacht, zum Bund, dann Studium Elektronik/Technische Informatik. Damals 
war ein Dipl.-Ing. noch gesellschaftlich angesehen, mit besten Berufs- 
und Gehaltsaussichten. Da ich mich für viele Bereiche der Technik und 
Naturwissenschaften begeistern kann, dabei auch vor theoretischem 
Tiefgang nicht zurückschrecke und sehr schnell die Zusammenhänge, auch 
fachübergreifend, verstehe, und außerdem anscheinend noch die notwendige 
"Sozialkompetenz" mitbringe (sagt zumindest meine Freundin), machte ich 
mir absolut keinerlei Gedanken über die Zukunft, vor allem, weil ich 
noch jung war ;-) Als ich dann mein Diplom in der Hand hielt, war ich 
stolz wie Harry.

Heute bereue ich meine damalige Entscheidung, aber ich mache mir keine 
Vorwürfe. Damals war mein Weg eigentlich schon völlig klar. Dass der 
Ingenieurberuf in Deutschland eine derart dramatische, negative 
Entwicklung nehmen wird, konnte niemand wissen. Zumindest hat's mir 
niemand gesagt (und ich hätte mich dadurch vermutlich auch nicht 
abhalten lassen). Auch wenn viele hier sagen, dass zu Unrecht 
"gejammert" wird, so muss ich schon sagen, dass auch der soziale Stand 
des Ingenieurs dramatisch gesunken ist. Das ist bei kaum einer anderen 
Berufsgruppe so zu beobachten. Besonders bedenklich ist, dass das 
Ansehen der Ingenieure in den Firmen so stark gesunken ist. Vor allem 
gegenüber dem Management, aber auch gegenüber den Facharbeitern, die 
inzwischen auf der gleichen Stufe stehen.

von Gast1 (Gast)


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>Davon kann meiner Einer nur träumen, selbst als ich Vollzeit bei
>einem großen schwedischen Möbelhaus als Lagerarbeiter in Zweierschicht
>und mit Zusätzlicher Arbeit jeden zweiten Samstag von 0600 bis 1200
>gearbeitet hatte, kam ich ziemlich genau auf die Hälfte.

1100 Euro? Das ist nun wirklich wenig, nämlich nur knapp über dem 
Existenzminimum.

>Und das ist, vom Stundenlohn her gesehen, immer noch wesentlich mehr als >ein 
Lidl-oder Schleckerlohn.

Zu Schlecker kann ich nichts sagen, aber die Leute bei Lidl verdienen 
nicht schlecht. Jedefalls hängt bei uns oft ein Werbeplakat aus, wo bei 
Lidl Leute gesucht werden. Und die haben in Vollzeit laut Plakat 
wirklich deutlich mehr.

>Schon wieder dieses gehässige "schon". Der Durchschnitt lebt von einem
>Viertel oder weniger davon.

Ein Viertel wäre etwa 10.000,- EUR brutto Jahresgehalt. Bei Stkl. I 
wären das etwa 650,- EUR netto im Monat. Dur willst mir doch jetzt nicht 
klarmachen, dass in Deutschland der Durschnitt 650,- EUR netto hat! So 
einen Schmarrn habe ich ja schon lange nicht mehr gehört. Das wäre ja 
nur knapp über dem Existenzminimum für Alleinstehende.

von Gast1 (Gast)


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>Das kommt davon, wenn Arbeit wesentlich höher als Kapital besteuert wird.

Das ist natürlich nicht der Fall! Einkommen aus selbst- und 
unselbstständiger Arbeit und Einkommen aus Kapitalvermögen wird steuer- 
und sozialversicherungsrechtlich völlig gleich behandelt! Für ein 
Unternehmen sind die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung ganz 
normal als Betriebsausgaben abrechenbar. Was also willst Du uns mit 
Deiner Behauptung sagen?

von rglbmpf (Gast)


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>Das ist natürlich nicht der Fall! Einkommen aus selbst- und
>unselbstständiger Arbeit und Einkommen aus Kapitalvermögen wird steuer-
>und sozialversicherungsrechtlich völlig gleich behandelt! Für ein
>Unternehmen sind die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung ganz
>normal als Betriebsausgaben abrechenbar. Was also willst Du uns mit
>Deiner Behauptung sagen?

Kapitalerträge werden fix mit 25% Abgeltungssteuer taxiert, sonst fallen 
keine Abgaben an. Als regulärer Arbeitnehmer ist schon schwierig unter 
40% Abgabenlast (Steuer+SV) zu kommen.

Das ist natürlich wieder zum Nachteil der Geringverdiner: Ihr erspartes 
wird mit der Abgeltungssteuer bestraft obwohl die persönliche 
Einkommenssteuer vielleicht viel geringer wäre. Und die Großkapitalisten 
müssen nur 25% auf abgeben obwohl der Spitzensteuersatz viel höher wäre

von (prx) A. K. (prx)


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rglbmpf schrieb:

> Das ist natürlich wieder zum Nachteil der Geringverdiner: Ihr erspartes
> wird mit der Abgeltungssteuer bestraft obwohl die persönliche
> Einkommenssteuer vielleicht viel geringer wäre.

Wie oben bereits erwähnt wurde sind diese 25% im Endeffekt das obere 
Limit der Besteuerung von Kapitalertrag, nicht das untere.

> Und die Großkapitalisten
> müssen nur 25% auf abgeben obwohl der Spitzensteuersatz viel höher wäre

Spatz in der Hand ist besser als Taube auf dem Dach. 25% kriegen bringt 
dem Staat von den bei Kapitalertrag gut gestellten Personen mehr als 4x% 
nicht zu von ihnen kriegen. Kapital ist mobil, deine Arbeitskraft nicht.

Soll heissen: Der Spitzensteuersatz auf nicht vorhandenen weil 
ausgebüchsten Kapitalertrag ist nur auf dem Papier gerecht, nicht in der 
Praxis.

von MaWin (Gast)


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Geil, über 100 Beiträge, und obwohl Gast1 nah dran war,
zeigt dieser Thread mit all' den Beteiligten nur eins:

KEINER von euch verdient die Berufsbezeichnung Ingenieur
und KEINER verdient einen Lohn oberhalb einer Putzfrau.
(Sorry daß ich damit Putzfrauen so in den Dreck ziehe).

Denn ihr alle lasst ein ingenieuersmässiges Vorgehen
komplett evrmissen, und verfallt auf Jammerei, auf Lügen,
auf Neiddebatten oder Gierdebatten, aber vor allem auf
substanzloses Geschwätz.

Ein ingenierismässiges Vorgehen würde erst mal Fragen,
wie der Begriff Oberschicht/Mittelschicht/Unterschicht
überhaupt definiert ist, z.B. mit
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelschicht
und dort hättet ihr gelesen, daß es auf bestimmte
Einkommen ankommt.

Nicht jeder von euch verdient gleich viel, ich kann auf
Grund eurer komplett mieserablen Leistung hier nur vermuten,
da ihr alle nichts verdient. Stuft euch selbst ein nach der
Begriffsdefinition, und vielleicht gibt es hier sogar
Ingenieure aus der Oberschicht, aber eigentlich sehe ich
bei allen hier von euch nur Kandidaten für die neue
Ingenieursunterschicht. Der Leute, die viel wollen aber
wenig können und dafür angemessen bezahlt werden.


Und nun heult doch.

von Иван S. (ivan)


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Gast1 schrieb:
> 1100 Euro? Das ist nun wirklich wenig, nämlich nur knapp über dem
> Existenzminimum.

Bei uns in Österreich beträgt das Existenzminimum für 2010 monatlich 784 
Euro für alleinstehende Personen.

>> Und das ist, vom Stundenlohn her gesehen, immer noch wesentlich mehr
>> als ein Lidl-oder Schleckerlohn.
>
> Zu Schlecker kann ich nichts sagen, aber die Leute bei Lidl verdienen
> nicht schlecht.

AFAIK beträgt der Bruttostundenlohn bei Lidl in Deutschland etwas über 8 
Euro / Stunde. Die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, gerade bei 
Lidl und Schlecker, dürften ja wohl bekannt sein. Bespitzelung, 
unbezahlte Vor- und Nacharbeit und die Verhinderung von Betriebsräten um 
jeden Preis sind dort an der Tagesordnung. Aber ich möchte mich nicht 
darüber auslassen, das wäre wohl Thema für einen anderen FRED.

>>Schon wieder dieses gehässige "schon". Der Durchschnitt lebt von einem
>>Viertel oder weniger davon.
>
> Ein Viertel wäre etwa 10.000,- EUR brutto Jahresgehalt.

Oben war von 42.000 netto die Rede.

> wären das etwa 650,- EUR netto im Monat.

Das wären 875 Euro / Monat netto. Gut, ich habe mich wohl etwas 
verrechnet, setze statt ein Viertel ein Drittel ein und du kommst auf 
1170 Euro netto pro Monat.

> Du willst mir doch jetzt nicht klarmachen, dass in Deutschland der
> Durschnitt 650,- EUR netto hat!

Nein, aber irgendwo zwischen den 875 und 1170 Euro liegt wohl hier bei 
uns das durchschnittliche Nettomonatseinkommen eines Arbeiters.

> So einen Schmarrn habe ich ja schon lange nicht mehr gehört. Das wäre ja
> nur knapp über dem Existenzminimum für Alleinstehende.

Ich bekomme - Krankengeld, wohlgemerkt - etwas über 660 Euro/Monat. 
Damit müssen Miete, Internet, Nahrung und sonstige Kosten (Kleidung, 
Elektronik, etc.) gedeckt werden. Klar, ein Auto zu unterhalten ist 
damit nicht mehr möglich. Aber ich kenne einige, denen geht es noch 
wesentlich schlechter. Wahrscheinlich werde ich im dritten Quartal in 
Pension geschickt, dann bekomme ich monatlich die gesetzlich 
garantierten 783,99.

Iwan

von MaWin (Gast)


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Hier haben wir gleich noch so einen Kanditaten:

"Das ist natürlich wieder zum Nachteil der Geringverdiener: Ihr 
erspartes
wird mit der Abgeltungssteuer bestraft obwohl die persönliche
Einkommenssteuer vielleicht viel geringer wäre."

Hauptsache keine Ahnung haben.

Die neue Disziplin der Ingenieure.

Selbst zum Nachschlagen zu dumm.

von Gast1 (Gast)


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>Kapitalerträge werden fix mit 25% Abgeltungssteuer taxiert, sonst fallen
>keine Abgaben an.
Das ist allerdings erst seit diesem Jahr so. Und es fallen noch 
Solizuschlag und ggf. Kirchensteuer an.

>Als regulärer Arbeitnehmer ist schon schwierig unter
>40% Abgabenlast (Steuer+SV) zu kommen.

Die 40% Gesamtbelastung haben nichts mit den 25% der Abgeltungssteuer zu 
tun. Außerdem wird der Steuerpflichtige anscheinend günstiger gestellt 
(AFAIK), wenn der persönliche Steuersatz die 25% unterschreitet. 
Außerdem (das ist allerdings spekulativ von mir!) werden die 
Kapitalerträge ganz normal bei den Sozialversicherungsbeiträgen 
berücksichtigt. Sozialversicherungsbeiträge und Steuer sollte man nicht 
immer vermischen. Du zahlst KV-, AV- und RV-Beiträge, erhältst dafür 
aber auch Leistungen oder Versicherungsschutz!

von Gast1 (Gast)


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@MaWin: Danke für die Blumen ;-) Und ich habe noch einen Punkt gut, denn 
ich hatte ganz weit oben geschrieben:

"Und nein, ich habe Wikipedia noch nicht gefragt, wie die Oberschicht
definiert wird ;-)"

Ich hatte einfach keine Lust mehr, noch lange WP zu lesen. Das ist aber 
um 22:11 im Rahmen eines privaten Forenthreads durchaus legitim, oder 
nicht.

von rglbmpf (Gast)


Lesenswert?

>Hier haben wir gleich noch so einen Kanditaten:
>
>"Das ist natürlich wieder zum Nachteil der Geringverdiener: Ihr
>erspartes
>wird mit der Abgeltungssteuer bestraft obwohl die persönliche
>Einkommenssteuer vielleicht viel geringer wäre."
>
>Hauptsache keine Ahnung haben.
>
>Die neue Disziplin der Ingenieure.
>
>Selbst zum Nachschlagen zu dumm.

Selbst zum Quoten zu dumm?

Aber lesen bildet:

um 01. Januar 2009 wurde die bisherige Kapitalertragssteuer durch die 
neue Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte ersetzt.

Zinsen und Co aus privatem Kapitalvermögen
Alle ausgezahlten Einkünfte, Zinsen und Dividenden etc., aus privatem 
Kapitalvermögen, die über dem Sparerpauschbetrag (füherer 
Sparerfreibetrag plus Sparer-Werbungskostenfreibetrag), also über 
801/1.602 Euro (ledig/verheiratet) liegen, werden vollständig und 
einheitlich mit 25 Prozent Abgeltungssteuer belegt. Höhere 
Werbungskosten etwa für Depotgebühren oder Vermögensberatung können 
nicht mehr geltend gemacht werden. Hinzu kommen noch 
Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.

Das heißt aber nicht, dass alle Steuerpflichtigen notwendigerweise 25 
Prozent Abgeltungssteuer zahlen müssen. Für die Abgeltungssteuer gilt 
das so genannte Veranlagungswahlrecht: Steuerpflichtige, deren 
individueller Steuersatz unter 25 Prozent liegt, können sich die - 
orientiert an ihrem individuellen Steuersatz - zu viel gezahlte Steuer 
im Folgejahr über ihre Steuererklärung zurückholen.

... UUIIII, ändert wohl doch nix daran das dadurch Kapitaleinkünfte VIEL 
weniger belastet werden als Einkünfte aus regulärer Arbeit.

Von einen 12 jährigen Troll hätte ich jetzt aber mehr erwartet.
Gute Nacht Hr. Hobo.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Selbst zum Quoten zu dumm?

Im Gegenteil zu dir nicht.

> Aber lesen bildet:

Das ist nicht im von mir gequoteten Beitrag lesbar.

> dass Kapitaleinkünfte VIEL weniger belastet werden als
> Einkünfte aus regulärer Arbeit.

Hmm, darum ging es in deinem Beitrag gar nicht, sondern darum,
daß du behauptet hast, das Geringverdiener angeblich höhere
Steuern auf Zinsen zahlen als auf ihr sonstiges Einkommen,
was einfach falsch ist, wie du inzwischen selbst recherchiert
hast.

> Von einen 12 jährigen Troll hätte ich jetzt aber mehr erwartet.

Ich von den hier vertretenen "Ingenieuern" inzwischen nicht mehr.

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