Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photodiode in Sperrrichtung


von Sabine S. (photodiode)


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Hallo zusammen,

leider hab ich nicht viel Ahnung von Elektronik...meine Frage dürfte 
ziemlich einfach sein...
Ich möchte eine Photodiode (SFH213) in Sperrrichtung betreiben. Als 
Spannungsquelle nehme ich einen 9V-Block. Das Signal soll über eine BNC 
Buchse ausgelesen werden.
Mir ist 1. nicht klar, an welcher Stelle das Poti am besten eingebaut 
werden soll (siehe Zeichnungen im Anhang) und 2. über welchen 
Widerstandsbereich es variabel sein muss.

Danke im Voraus!

: Verschoben durch Admin
von Gast1 (Gast)


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Hallo,

naja, Version 2 macht keinen Sinn, da das "heiße" Ende des 
BNC-Anschlusses direkt mit Masse verbunden ist (ebenso wie der 
Masseanschluss des BNC-Ausgangs). Somit wirst Du immer null Volt 
erhalten. Also passt prinzipiell Version 1. Je nach Bestrahlungsstärke 
müssen allerdings sowohl Poti als auch das angeschlossene Auswertegerät 
eine hohen (Eingangs-)Widerstand besitzen.

von Sabine S. (photodiode)


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Danke,

ich hab mir schon auch irgendwie gedacht, dass Version 1 sinnvoller ist. 
Allerdings hab ich online überall Schaltungen gemäß Version 2 gefunden, 
allerdings ohne BNC-Buchse. Deswegen hab ich mich gefragt, ob man den 
Widerstand nicht an dieser Stelle einbauen muss...
Wie kann ich mir denn überlegen, welchen Widerstand ich beim Poti 
brauch? Ich würde mit ca 2,5 bis 5 mW Lichtleistung mit meinem Laser auf 
die Diode leuchten...

Danke nochmal!

von Falk B. (falk)


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@ Sabine S. (photodiode)

Dein Vorhaben klingt wenig sinnvoll. Eine Photodiode wertet man anders 
aus. Siehe Lichtsensor / Helligkeitssensor.

MFG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Sabine S. (photodiode)

>Wie kann ich mir denn überlegen, welchen Widerstand ich beim Poti
>brauch?

Rechnen?

> Ich würde mit ca 2,5 bis 5 mW Lichtleistung mit meinem Laser auf
>die Diode leuchten...

Das ist ja wie ein Atomblitz!

Schau ins Datenblatt, dort findest du die Empfindlichkeit der Photodiode 
in A/W.

MFG
Falk

von Helmut S. (helmuts)


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Die Diode liefert 0,6A/W.

Bei 5mA sind das dann 3mA Strom.

R = U/I

Beipiel: 3V/3mA = 1kOhm


Jetzt kommt es natürlich auch daruf an ob du da ein langes 50Ohm-Kabel 
dran hast und 5ns Ansstiegszeit haben willst. Falls ja dann musst du 
entwder am Anfang oder am Ende des Kabels einen 50 Ohm Abschluss nach 
Masse haben.

von Sabine S. (photodiode)


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Hallo Helmut,

danke Deine Antwort war sehr hilfreich. Du meintest wahrscheinlich 5 mW 
(nicht mA) oder?

Stimmen dann meine Überlegungen so?

Ich hab 700 nm, also eine Sensitivität von ca. 0,5 A/W. Bei 2,5 mW 
Lichtleistung hab ich also 1,25 mA.

Da ich einen 9V Block benutze, brauch ich dann 7,2 kOhm.

Danke für die Hilfe...ich fand dieses Datenblatt einfach zu verwirrend.

von Helmut S. (helmuts)


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Ich meinte 5mW.

Deine 7,2kOhm wären der maximal mögliche Wert.
Mit 5kOhm hättest du dann ca. 6V. Reicht das nicht?

von Sabine S. (photodiode)


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Wie meinst Du das, ob mir 6 V reichen? Die 9 V sind ja ein 
Input-Parameter, ich benutze einen 9V-Block als Spannungsquelle, siehe 
meinen hochgeladenen Schaltplan.
Ich dachte, man kann über die Spannung auch regeln, wie schnell die 
Diode reagiert...

von Falk B. (falk)


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@  Sabine S. (photodiode)

>Ich dachte, man kann über die Spannung auch regeln, wie schnell die
>Diode reagiert...

Kann man. Aber nicht mit deinem naiven Ansatz. Lies mal was zum Thema im 
Artikel Lichtsensor / Helligkeitssensor. Das Zauberwort lautet 
Transimpedanzverstärker. Deine Anordnung ist weder Fisch noch Fleisch.

MFG
Falk

von Sabine S. (photodiode)


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Hallo Falk,

ich möchte meine Diode nicht in diesem Sinne auswerten. Ich brauche 
keine Rückschlüsse auf Intensität des einfallenden Lichts etc. Ich 
möchte nur ein Signal am anderen Ende des BNC-Kabels haben, wenn ein 
Laserpuls auf die Diode fällt. Sonst nix.

Ich verstehe auch nicht wirklich was ein Atomblitz damit zu tun haben 
soll und das Zauberwort heißt für mich in diesem Fall Konstruktivität. 
Falls mein Ansatz naiv und weder Fisch noch Fleisch ist, wäre ein 
ordentliches Feedback für mich das einzig hilfreiche. Diese Aussage 
allein kann ich nicht umsetzen.

Viele Grüße.

von Helmut S. (helmuts)


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> Wie meinst Du das, ob mir 6 V reichen?

Wenn du das auf 9V auslegst und doch ein paar % mehr Licht kommen, dann 
wird die Anordnung unsäglich langsam.

Ansteigszeitkonstante = R*(Cdiode+Ckabel) + 5ns

Das Cdiode wird riesig, wenn die Photodiode statt im Sperrbetrieb im 
Durchlassbetrieb arbeitet, weil mehr als 9V am Widerstand abfallen.

von Sabine S. (photodiode)


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Hallo Helmut,

das ist kein Problem, denn ich kann meine Laserleistung runterregeln. 
Außerdem kann ich ja auch den Widerstand auf etwas unter 7,2 kOhm drehen 
(bei 9V und 2,5 mW).

Wollte nur generell wissen, ob die Schaltung so funktionieren kann.

Danke nochmal!

von Kai Klaas (Gast)


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>ich möchte meine Diode nicht in diesem Sinne auswerten. Ich brauche
>keine Rückschlüsse auf Intensität des einfallenden Lichts etc. Ich
>möchte nur ein Signal am anderen Ende des BNC-Kabels haben, wenn ein
>Laserpuls auf die Diode fällt. Sonst nix.

Ob das, was du vorhast, funktioniert, hängt vom Timing ab. Wie lange 
dauert dein Laserpuls? Welche zeitliche Verzögerung ist zulässig 
zwischem dem Laserpuls und dem Signal deiner Fotodiode?

Kai Klaas

von Sabine S. (photodiode)


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Der Laserpuls dauert 100 fs, 80MHz. Die Zeit zwischen Puls und Signal 
sollte natürlich möglichst kurz sein. Die Dauer bis das Signal 
ausgelesen wird hängt  ja aber eh noch von Faktoren wie Kabellänge etc 
ab...

Viele Grüße,
Sabine

von Kai Klaas (Gast)


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>Der Laserpuls dauert 100 fs, 80MHz.

Oops! Dann mußt du das völlig anders machen!

Kai Klaas

von Sabine S. (photodiode)


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Und wie?

von Ulrich (Gast)


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Die 100 fs Pulse kann die Fotodiode nicht auflösen. Da bekommt man nur 
die Mittlere Leistung.  Die Reaktionszeit wird vor allem von der 
Kabellänge und dem Widerstand bestimmt. Das Koax Kabel sollte etwa 100 
pF/m haben. Bei 1 m Kabel und 1 kOhm als Widerstand hätte man dann ein 
R*C von 100 ns. Viel Schneller wird auch die Fotodiode intern nicht 
unbedingt sein.

Die schnellste einfache Lösung wäre ein Widerstand von etwa 50-60 Ohm 
statt dem Poti. Damit hat man dann auch gleich eine Impedanzanpassung, 
aber auch relativ wenig Amplitude. Für ein Oszilloskop reichen aber 25 
mV bei 1 mA Strom von der Fotodiode schon aus um was zu sehen.
Mit etwa Glück und genügend Intensität kann man damit die 80 MHz noch 
erahnen.

von Helmut S. (helmuts)


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2mA*50Ohm*100fs/5ns = 2mV

Das ist der zu erwartende Peak falls die Photodiode ca.5ns Anstiegszeit 
hätte. Der Puls wäre dann auch ca.5ns breit. Sollte er breiter sein, 
dann ist die Amplitude entsprechend kleiner.
Da muss dann wohl doch noch ein Vorverstärker dazwischen mit 200MHz 
Bandbreite und soviel wie möglich Verstärkung.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Auf die Gefahr hin, destruktiv zu wirken:

- 100fs sind 0,0000000000001 Sekunden. Eine Stoppuhr, die eine so kurze
  Zeitdauer anzeigt, müsste fast schon rückwärts laufen ;-)

- Die Anstiegszeit der SFH213 ist lt. Datenblatt 5ns. Das ist das
  50000fache der Pulsdauer. Da werden also kaum Elektronen in Bewegung
  gesetzt.

- Selbst den Mittelwert des Signals zu messen, ist mit der SFH213
  schon schwierig: Bei Dauerbeleuchtung durch den Laser steigt der
  Fotostrom innerhalb von 5ns auf 5mW·0,62A/W=3,1mA. In 100fs erreicht
  er demzufolge etwa 62nA und klingt innerhalb von 5ns wieder ab. Der
  mittlere Fotostrom ist also 62nA·5ns·80MHz = 25nA. Nanoampermeter gibt
  es, man muss die Messung aber sorgfältig vorbereiten, wenn man etwas
  anderes als Rauschen messen will.

- Wenn man im Netz nach Verstärkern für Subpikosekundenimpulse sucht,
  stößt man auf rein optische Systeme. Nach Fotodioden und Halbleiter-
  bauteile sucht man in dieser Region vergeblich.

Vielleicht läuft hier im Forum ein Physiker herum, der sich mit solchen
Dingen beschäftigt und etwas mehr dazu erzählen kann.

@Sabine:
Was soll das Ganze denn werden, bis es fertig ist? Dir wurde die Aufgabe
aber nicht zufälligerweise schon vor 10 Tagen gestellt?

@Helmut S.:
Dir ist ein kleiner Rechenfehler unterlaufen:

> 2mA*50Ohm*100fs/5ns = 2mV

Richtig wären 2µV.

von Falk B. (falk)


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Jaja, 100 fs (Femtosekunden) mit nem Widerstand und 9V Block messen 
wollen. ;-)

Wir waren ja alle mal jung und naiv, aber SOOOO naiv?

Oder mal wieder Trollalarm?

Fragen über Fragen.

MFG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Helmut S. (helmuts)

>Da muss dann wohl doch noch ein Vorverstärker dazwischen mit 200MHz
>Bandbreite und soviel wie möglich Verstärkung.

Sach mal Helmut, ist dein Ironiedetektor kaputt?
Nicht mal einen 100ps Puls würdes du mit deinem 200 MHz Verstärker auf 
ein akzeptabels Niveau hieven.

Mal abgesehen davon, dass solche "Designratschläge" per Forum an diese 
Person schlichweg für die Katz sind. Wenn Sabine (so es sich WIRKLICH um 
ein weibliches Wesen handelt) sooo viel Vorwissen mitbringt, dass sie 
ernsthaft einen 100 fs Puls mit ihrer superdollen Schaltung messen 
will, kannst du die nächsten drei Monte 24/7 hier schreiben, und ihr die 
Grundlagen von E-Technik und HF beibringen. Viel Erfolg!

MFg
Falk, mit tüvgeprüftem Ironiedetektor (tm) ;-)

von Helmut S. (helmuts)


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@Falk

Ich hatte irrtümlicherweise an 100ps gedacht. Da würde die Photodiode 
dann einen schönen Integrator bilden der 2mV Pulse erzeugt.

Mit 100fs ergibt das nur noch 2uV die bei breitbandiger Auswertung im 
Rauschen untergehen.
Wie wäre es das Ganze extrem schmalbandig bei 80MHz zu detektieren?
Damit kann man dann natürlich keine Einzeimpulse mehr detektieren da die 
Ansprechzit im Millisekundenbereich liegen würde.

von Armin (Gast)


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Jetzt kommt ihr großen Meister, die Jungs und Mädels bei Jufo stellen 
auch gerne solche Fragen und das hat gar nichts mit Trollerei zu tun...
Dann erklärt man es und dann ist es gut.

@Sabine: Erklär doch mal dein Projekt, wahrscheinlich gibt es eine 
andere Lösung, die sich auch ohne Spezialequipment realisieren lässt.

Armin

_________________________________________
Verflucht sei der, der das Rauschen erfand!

von Nils (Gast)


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> Wenn man im Netz nach Verstärkern für Subpikosekundenimpulse sucht,
> stößt man auf rein optische Systeme.
Das wäre auch meine Vermutung. Selbst wenn man von schnelleren Sensoren 
ausgeht, sind Pulse im Femtosekundenbereich nicht mehr Dinge, die durch 
übliche Methoden (z. B. Lock-In) aufgefangen werden können. Und selbst 
wenn es denn die Leistung richtet, ist die Messung alles andere als 
korreliert.
Hier sind vermutlich optische Materialien vor dem Sensor gefragt, die 
den Impuls künstlich 'verlängern' (-> Materialien mit anomaler 
Dispersion).
Ein adäquater Ansatzpunkt wäre eine Recherche bei Herstellern von 
entsprechendem Equipment, z. B. Coherent (Dieburg) oder Soliton 
(Göttingen).

Wie auch immer - Falk hat ja schon am Anfang der Diskussion den Finger 
in die Wunde gelegt.

von Kai Klaas (Gast)


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>Und wie?

Spezielle ultraschnelle Photodiode und konsequenter Einsatz von 
50R-Technik (wie Ulrich schon sagte):

http://heart-c704.uibk.ac.at/LV/Laserspektroskopie/SS05/KurzePulse2.pdf

http://cgi.ebay.fr/Antel-Optronics-AR-S2-Photodetector-Power-Supply-/330368747656

Kai Klaas

von Falk B. (falk)


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@  Nils (Gast)

>Wie auch immer - Falk hat ja schon am Anfang der Diskussion den Finger
>in die Wunde gelegt.

Das ist meine Spezialität!

<diabolisches Grinsen>

Tut das weh?

</diabolisches Grinsen>

Mfg
Falk ;-)

von Sabine S. (photodiode)


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Nach'm Stretchen hat der Puls gute 200 ps.

Hat funktioniert :-)

Danke nochmal für die Antworten auf meine eigentliche Frage,
Sabine

von Falk B. (falk)


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@  Sabine S. (photodiode)

>Hat funktioniert :-)

Der 1. April ist lange vorbei.

von Hewlett & Packard (Gast)


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Und das wurde an der BNC-Buchse gemessen wie in Version 2.
Das ist dann aber die Thermospannung und das Popcornrauschen.

von Andreas F. (aferber)


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Sabine S. schrieb:
> Nach'm Stretchen hat der Puls gute 200 ps.
>
> Hat funktioniert :-)

Kann es sein, dass du uns verschwiegen hast, dass dein Laser in 
Wirklichkeit eine Spitzenleistung >600W bringt, und nur die 
Durchschnittsleistung bei 2,5-5mW liegt?

Mit 2,5mW für 100fs kämst du schon so langsam in den Bereich der 
Heisenbergschen Energie-Zeit-Unschärferelation.

Andreas

von Black6 (Gast)


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Hallo Falk Brunner,
ich wäre bestimmt beeindruckt von deinem Wissen, aber muss man dann 
sozial auch noch so eine Nullnummer sein? Wahrscheinlich bist du ein 
typischer Repräsentant der #linuxger-Generation: stundenlang 
überqualifiziertes Wissen aneignen, dann nicht weitergeben und 
stattdessen die Bedürftigen auch noch piesacken. Dazu kenne ich einen 
noch eben positiven Ausdruck: Fachidiot. Dann kenne ich einen nicht mehr 
ganz so positiven Ausdruck: Nerd!

Ich habe Hochachtung vor der Community hier, speziell vor jenen die auch 
schon 1000 mal gestellte Fragen immer wieder mit der gleichen 
Seelensgeduld beantworten und z.B. hier beitragen.

Viele Grüße,
Black6

von Sven (Gast)


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Ne lass mal, ohne Falk wär das hier langweilig.

Wieder mal ein Thread, bei dem durch unzureichende Information einige 
Leute sinnlos beschäftigt wurden. Kann man nicht gleich am Anfang 
schreiben, was da eigentlich gemessen werden soll?

von Kai Klaas (Gast)


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>Wieder mal ein Thread, bei dem durch unzureichende Information einige
>Leute sinnlos beschäftigt wurden. Kann man nicht gleich am Anfang
>schreiben, was da eigentlich gemessen werden soll?

Willkommen im richtigen Leben, Sven. Jeder hat das Recht sich dämlich 
anzustellen. Man selbst merkt dabei gar nicht, daß man sich dämlich 
anstellt. Das ist doch Teil des Problems. Oft ist das Problem schon 
gelöst, wenn man es richtig formulieren kann...

Ich habe jedenfalls was gelernt. Daß es nämlich Photodioden gibt, mit 
denen man Femtosekunden-Lichtimpulse detektieren kann. Hätte ich nicht 
gedacht, daß die das können. Hätte gedacht, daß die viiieeell zu langsam 
sind...

Kai Klaas

von Andreas F. (aferber)


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Kai Klaas schrieb:
> Ich habe jedenfalls was gelernt. Daß es nämlich Photodioden gibt, mit
> denen man Femtosekunden-Lichtimpulse detektieren kann. Hätte ich nicht
> gedacht, daß die das können. Hätte gedacht, daß die viiieeell zu langsam
> sind...

Nicht weiter verwunderlich, wenn man die physikalischen Prozesse 
betrachtet. Durch das absorbierte Licht werden nunmal Elektronen über 
die Sperrschicht gehievt, egal wie kurz der Puls ist. Die Ladungen 
können aufgrund des Potentialgefälles (Betrieb in Sperrichtung) nicht 
wieder zurück, also muss es zu einem Signal kommen, solange nur 
ausreichend Elektronen die Sperrschicht überwunden haben. Die 
Eigenschaften der Diode bestimmen dann höchstens noch, über einen wie 
grossen Zeitraum das Signal anschliessend "verschmiert" wird.

Der Punkt mit den "ausreichend Elektronen" ist der, auf dem meine 
Vermutung oben mit der weit höheren Peak-Leistung beruht...

Andreas

von Sven (Gast)


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Ist die Frage, wie linear das dann noch ist. Wenn durch den 
energiereichen Puls die Sperrschicht gesättigt wird, ist Ende im 
Gelände. Dann merkst Du zwar, dass da ein Puls ist, aber eine 
quantitative Aussage ist nicht mehr möglich.

von Ulrich (Gast)


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Da gehört schon ziehmlich viel Energie zu, um eine Fotodiode zu 
sättigen. Elektronen-Loch-Paare werden ja nicht nur in der Sperrschicht 
erzeugt und gespeichert, sondern auf der ganzen Strecke wo das Licht 
absorbiert wird. Und wenn eine Schicht an der Oberfläche dann gesättigt 
sein sollte, geht das Licht halt etwas tiefer rein. So viel geringer 
wird der Quentenwirkungsgrad da auch noch nicht. Der deutlicher Abfall 
der Empfindlindlichkeit kommt ja normalerweise erst bei Wellenlängen die 
mehr als 10 µm ins Silizium eindringen.  Wichtig für das Ansprechen der 
Fotodiode ist die Erzeugung von Elektronen-Loch-Paaren. Das trennen in 
der Sperrschicht geschieht erst später und ist dann auch für das ggf. 
etwas langsamere externe Signal verantwortlich.

von Kai Klaas (Gast)


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Wenn ein Photon in die Fotodiode eindringt, werden am 
Wechselwirkungspunkt Elektron-Loch-Paare erzeugt. Passiert dies in einer 
an freien Ladungsträgern veramten Zone, bleiben die Paare erhalten und 
rekombinieren nicht sofort wieder.

In der an freien Ladungsträgern verarmten Zone existiert üblicherweise, 
durch Anlegen einer Spannung von außen, auch ein elektrisches Feld, das 
die Elektronen und Löcher "sortiert" und sofort in unterschiedliche 
Richtung in Bewegung setzt. In dem gleichen Augenblick in dem sich die 
Elektronen und Löcher in Bewegung setzen, müßte gemäß des Ramos-Theorems 
aus den Anschlüssen ein Strom heraus bzw. hineinfließen.

Der einzige Grund, warum die Anstiegszeit des Stroms endlich ist, müßte 
in der Eigeninduktivität der Fotodiode liegen. Oder anders ausgedrückt, 
wenn man bedenkt, daß das Signal auf einen 50R Widerstand und dann auf 
eine 50R Leitung geschickt wird, müßte die endliche Anstiegszeit des 
Stroms die Folge einer Fehlanpassung sein.

Es wäre jetzt wirklich mal interessant zu wissen, wie hoch die optische 
Momentanleistung des Lasers ist, oder anders ausgedrückt, wie viele von 
den Elektron-Loch-Paaren letztlich zum Stromtransport beitragen. Können 
wikrlich mW während Femtosekunden detektiert werden, oder muß die 
Leistung wesentlich höher sein?

Kai Klaas

von Andreas F. (aferber)


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Kai Klaas schrieb:
> In der an freien Ladungsträgern verarmten Zone existiert üblicherweise,
> durch Anlegen einer Spannung von außen, auch ein elektrisches Feld, das
> die Elektronen und Löcher "sortiert" und sofort in unterschiedliche
> Richtung in Bewegung setzt. In dem gleichen Augenblick in dem sich die
> Elektronen und Löcher in Bewegung setzen, müßte gemäß des Ramos-Theorems
> aus den Anschlüssen ein Strom heraus bzw. hineinfließen.

Hier sind die Verzögerungen durch die Lichtgeschwindkeit dann nicht mehr 
irrelevant ;-) Mit Vakuumlichtgeschwindigkeit gerechnet (den Wert für 
Silizium habe ich gerade nicht zur Hand, aber ist ja in jedem Fall 
niedriger) braucht das Signal bei einer 1mm langen Diode mit 
Sperrschicht genau in der Mitte über 1,5 ps bis zum Ende der Diode, also 
schon 15 mal so lang wie der optische Impuls dauert.

Wenn mich nicht alles täuscht, kann dann schon ganz ohne Induktivitäten 
etc. einzukalkulieren aufgrund der endlichen Ausdehnung der Sperrschicht 
(Laufzeitunterschiede) der elektrische Impuls im Optimalfall nicht 
kürzer als ungefähr im ganz unteren Picosekunden- oder oberen 
Femtosekunden-Bereich werden.

Andreas

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