Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Germanium Dioden oder Transistoren


von ich (Gast)


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Hallo, ich wollte mal wissen, ob man überhaupt noch germanium dioden 
oder transistoren in kleinen stückzahlen kaufen kann?


also bei reichelt etc, ohne bei pollin zufällig ddr bestände dabei zu 
haben oder teuer iwelche bei digikey etc bestellen zu müssen?


wer kann aufklärung schaffen;)?

: Verschoben durch Admin
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Es gibt kaum noch Anwendungsfälle, wo man die wirklich braucht...

von Stefan W. (wswbln)


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...also bei Reichelt gibt es unter aktive Bauelemente/Transistoren sogar 
eine eigene Gruppe mit 2 Germanium Transistoren. Bei den Dioden wird's 
wohl ähnlich sein.

Wofür meinst Du denn, die zu brauchen? Reparatur eines liebgewonnenen 
Altgerätes?

von Andreas F. (aferber)


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Ebay-Suche nach "Germanium" spuckt 463 Treffer aus, das meiste davon 
sind tatsächlich Halbleiter (der Rest Esoterik-Kram ;-).

Ansonsten gibt es z.B. bei Conrad oder Farnell noch ein, zwei Ge-Dioden.

Andreas

von Kai Klaas (Gast)


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z.B. Reichelt: AA112, AA118, AA138, AA143.

Es gibt auch heute noch etliche Anwendungen, in denen nur Germaniumdiode 
eingesetzt werden kann...

Kai Klaas

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kai, welche? Ich meine die mit Ernst.

von Kai Klaas (Gast)


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Ich verwende Germaniumdioden in Gitarrenverzerrern, um besonders weiche 
Verzerrungseinsätze zu erhalten. Im Vergleich dazu klingen 
Siliziumdioden (pn-, Schottky-) völlig anders, zeigen einen harten 
Begrenzungseinsatz und unangenehmes, rauschhaftes Kratzen.

Germaniumdioden, vor allem wenn für beide Halbwellen unterschiedlich 
viele in Serie geschaltet werden, klingen im Übersteuerbetrieb sehr 
ähnlich wie Röhrentrioden (ECC83).

Germaniumdioden braucht man außerdem dort, wo geringste 
Schwellenspannung bei gleichzeitig besonders niedriger 
Sperrschichtkapazität benötigt wird, also im HF-Bereich (z.B. Tastkopf) 
aber auch manchmal bei Gleichrichtern im NF-Bereich.

Nachteilig ist die ausgeprägte Temperaturempfindlichkeit: Über rund 70°C 
verwandelt sich die Germaniumdiode in einen niederohmigen Widerstand und 
wird als Diode unbrauchbar.

Kai Klaas

von Ralph B. (rberres)


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Die Shottkydiode BAT62 kann im HF-Bereich die Germaniumdioden zu 90% 
ersetzen. Nachteil ist nur das die BAT62 im SMD Gehäuse ist. Bedrahtet 
gibt es glaube ich nur Shottkydioden von Hewlett Packard.

Ralph Berres

von Bürovorsteher (Gast)


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Bei Bürklin (ja, gewerblich) ca. 15 Typen Dioden und ca 30 Typen 
Transistoren.

von ich (Gast)


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ah danke:)

von MaWin (Gast)


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> Ich verwende Germaniumdioden in Gitarrenverzerrern, um besonders
> weiche Verzerrungseinsätze zu erhalten. Im Vergleich dazu klingen
> Siliziumdioden (pn-, Schottky-) völlig anders,

Ähm, beide Dioden haben als Kennlinie

I = I0*(exp(U/U0)-1))+1/Rb*(U-Uf0).

Der niedrigere Bahnwiderstande der Siliziumdiode lässt sich durch einen 
höheren externen Reihenwiderstand auf den Wert der Germaniumdiode 
anheben, die höhere Diffusionsspannung durch simples Rangehen mit der 
etwa dreifachen Spannung. Da gibt's keine andere Kennlinienform.

von Karlheinz (Gast)


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... Es gibt kaum noch Anwendungsfälle, wo man die wirklich braucht ...

Hier ist einer, der nur mit Germaniumtransistoren geht.

Beitrag "Re: Hurra! die 0,6V Grenze ist durchbrochen"

von Ralph B. (rberres)


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Karl Heinz

HF Gleichrichter mit hoher Empfindlichkeit.

Bis ca 1000MHz eigenen sich Germaniumdioden sehr gut zur HF 
Gleichrichtung.
Sie wurden lange Zeit bis 2 GHz von Rohde&Schwarz in den 
HF-Milivoltmeter Typ URV, URV3 und URV4 eingestezt. Später wurden sie 
dann durch Schottkydioden Typ BAT16 ersetzt.
Diese Diode wurde von der Fa. Siemens exklusiv für Rhode&Schwarz 
entwickelt und gefertigt, und war auf dem freien Markt nie erhältlich.
Sie hatte etwa gleich gute Eigenschaften wie die Germaniumdiode GD741
( welche ebenfalls nicht frei erhältlich war ).

Die BAT62 soll angeblich die SMD Version der BAT16 sein, ( letzere war 
bedrahtet ), hat aber die Empfindlichkeit der GD741 bzw BAT16 nie 
vollständig erreicht.

In dem URV5 wurden lange Zeit auch noch die BAT16 verbaut.

Ich kann das deswegen sagen weil ich beide Geräte besitze ( URV4 und 
URV5 )
und ich versucht habe einen URV4 Durchgangskopf mit Hilfe der BAT62 zu 
reparieren.
Ich habe letztendlich doch bei Rohde die Originaldioden bestellt.

Die ca 0,7mV untere Anzeigegrenze des URV4 wurde mit der BAT62 nie 
erreicht. Bestenfalls ca 2mV.


Ralph Berres

von hermy (Gast)


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>> (...) Siliziumdioden (pn-, Schottky-) völlig anders,

> Ähm, beide Dioden haben als Kennlinie
>
> I = I0*(exp(U/U0)-1))+1/Rb*(U-Uf0).
>
> Der niedrigere Bahnwiderstande der Siliziumdiode lässt sich durch einen
> höheren externen Reihenwiderstand auf den Wert der Germaniumdiode
> anheben, die höhere Diffusionsspannung durch simples Rangehen mit der
> etwa dreifachen Spannung. Da gibt's keine andere Kennlinienform.

Kannst Du das mal konkret in Bauteilen ausdrücken?!!

von Herr_Mann (Gast)


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> ...die höhere Diffusionsspannung durch simples Rangehen mit der
> etwa dreifachen Spannung

wie soll das gehen? dreifache spannung an der diode, da brennt sie doch 
weg...

bei Oppermann Electronic gibt es noch etliche Ge-Bauelemente
http://oppermann-electronic.de/

Bei Reinhöfer Elektronik gab es auch noch einige Restposten an russ. 
Ge-Transistoren, keine Ahnung, ob das immer noch so ist.



vor einiger zeit habe ich einen spannungswandler mit ge-transistoren 
aufgebaut. der konnte ab 0.09V an aufwärtsregeln (per gepulster spule).
dazu muss ich sagen, dass es gar nicht so einfach war, stabile 0.09V zum 
Ausprobieren zu erzeugen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Herr_Mann schrieb:

>
> vor einiger zeit habe ich einen spannungswandler mit ge-transistoren
> aufgebaut. der konnte ab 0.09V an aufwärtsregeln (per gepulster spule).
> dazu muss ich sagen, dass es gar nicht so einfach war, stabile 0.09V zum
> Ausprobieren zu erzeugen.

Das wäre in der Tat was interessantes und auch ziemlich sicher neuartig. 
So weit waren wir noch nie unten.

Und das mit erhältlichen Bauelementen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Karlheinz schrieb:
> ... Es gibt kaum noch Anwendungsfälle, wo man die wirklich braucht ...
>
> Hier ist einer, der nur mit Germaniumtransistoren geht.
>
> Beitrag "Re: Hurra! die 0,6V Grenze ist durchbrochen"

Hm. Wieso wurde mir dieser Thread nicht vorgelegt?!?

von Kai Klaas (Gast)


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>Ähm, beide Dioden haben als Kennlinie
>
>I = I0*(exp(U/U0)-1))+1/Rb*(U-Uf0).
>
>Der niedrigere Bahnwiderstande der Siliziumdiode lässt sich durch einen
>höheren externen Reihenwiderstand auf den Wert der Germaniumdiode
>anheben, die höhere Diffusionsspannung durch simples Rangehen mit der
>etwa dreifachen Spannung. Da gibt's keine andere Kennlinienform.

Und was machst du mit I0? Für Germanium ist I0 im 10µA-Bereich, für 
Silizium dagegen im 10nA-Bereich. Das ist ein Unterschied von Faktor 
1000...

Kai Klaas

von Herr_Mann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Und das mit erhältlichen Bauelementen?

simpler AMV mit zwei AC187-Ge-Ts, der eine hatte statt einem R(C) eine 
Spule aus einer Energiesparlampe, deren gegeninduktive Spannung 
gleichgerichtet wurde.

Bei der eingesetzten Schaltung konnten 0.09V auf ca. 1.5V 
hochtransformiert werden, Wirkungsgrad ca. 30%.

Bei 0.2V hatte man immerhin schon einen Wirkungsgrad von über 50% und 
kam auf über 2V.

Die Frage ist natürlich, wo in der Natur man so niedrige Spannungen bei 
extremen Stromstärken findet...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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'Natur'?

Also bei Solarzellen, bei Peltierelementen, bei Thermoelementen. Hab ich 
was vergessen?

von mhh (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Hab ich was vergessen?

100 Äpfel mit jeweils Kupfer und Eisennagel als Elektroden parallel 
schalten.  :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Gute Idee. Wir haben die massig und man bekommt eigentlich nichts 
dafür. Alle essen geht auch nicht. Bei den ständig steigenden 
Strompreisen zumindest ne Option.

von Manfred von A. (dipol)


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MaWin schrieb:
> Ähm, beide Dioden haben als Kennlinie
>
> I = I0*(exp(U/U0)-1))+1/Rb*(U-Uf0).

Als ich noch elektronische Orgeln baute, haben immer die Musiker 
bestimmt welches Bauteil eingesetzt wird.
Von mathematischen Abhandlungen wollten die nichts wissen.

von hermy (Gast)


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mhh schrieb:
> 100 Äpfel mit jeweils Kupfer und Eisennagel als Elektroden parallel
> schalten.  :)

das klingt aber eher nach hochspannung...

von mhh (Gast)


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hermy schrieb:
> das klingt aber eher nach hochspannung...

Parallelschaltung -> Hochstrom!!!

 :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn man die Dynamik eines Apfelhaufens kennt, kann es nur parallel 
sein!

von Herr_Mann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Thermoelementen

was meinst du mit thermoelementen. die dinger, wo zwei verschiedene 
metalle verbunden sind und die eine seite erhitzt wird?
da könnte es sicher sinn machen.

bei solarzellen wohl nicht so, die liefern ja quasi mind. 0,6V.
wenn es nach weniger aussieht, liegt das daran, dass die spannung durch 
zu große äußere belastung eingebrochen ist...
(oder?)

von Herr_Mann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wenn man die Dynamik eines Apfelhaufens kennt, kann es nur parallel
> sein!

so gesehen dürfte es weder parallel, noch in serie gehen ;-)


aber selbst wenn alle parallel sind, die anliegende spannung wird weit 
über 0.1V liegen!
(man schaue mal in die spannungsreihe, Fe und Cu)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Herr_Mann schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Wenn man die Dynamik eines Apfelhaufens kennt, kann es nur parallel
>> sein!
>
> so gesehen dürfte es weder parallel, noch in serie gehen ;-)

Jep. Zwei Stangen quer durch den Haufen treiben.


>
>
> aber selbst wenn alle parallel sind, die anliegende spannung wird weit
> über 0.1V liegen!
> (man schaue mal in die spannungsreihe, Fe und Cu)

Wir wollen maximale Leistung, also Leistunganpassung! Gilt auch für die 
Solarzelle.

von MaWin (Gast)


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> wie soll das gehen? dreifache spannung an der diode,
> da brennt sie doch  weg...

Nein, es kommt doch ein extra Widerstand davor,
damit die Kurve so flach wird wie eine Germaniumdiode
(die auch einen hohen Bahnwiderstand hat).

Die Kombination aus Silizum und Widerstand hat aber immer
noch ihre Knickspannung bei 0.7V und nicht 0.3V, also
kann man die Kombination nur so bauen, daß die Kurven
übereinstimmen, wenn die Spannung an der Silizium-Kombi
etwa 3 mal so hoch ist wie an der Germaniumdiode.

von Herr_Mann (Gast)


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MaWin schrieb:
>> wie soll das gehen? dreifache spannung an der diode,
>> da brennt sie doch  weg...
>
> Nein, es kommt doch ein extra Widerstand davor,
> damit die Kurve so flach wird wie eine Germaniumdiode
> (die auch einen hohen Bahnwiderstand hat).
ok, dann liegt die spannung aber natürlich nicht direkt an der diode an 
;)




> Die Kombination aus Silizum und Widerstand hat aber immer
> noch ihre Knickspannung bei 0.7V und nicht 0.3V, also
> kann man die Kombination nur so bauen, daß die Kurven
> übereinstimmen, wenn die Spannung an der Silizium-Kombi
> etwa 3 mal so hoch ist wie an der Germaniumdiode.
dass alle ge-dioden ihren knickpunkt bei 0.3V haben, halte ich für ein 
gerücht.
dass man bei Ge-dioden von knickpunkt im eigentlichen sinn reden kann, 
irgendwie auch ;)))

ansonsten reicht es ja, wenn die kurven nach einer maßstabsverzerrung 
hinterher deckungsgleich sind.
kann mir das aber fast nicht vorstellen.
gibt es eine software, mit der man virtuelle diodenkennlinien aufnehmen 
kann?

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Ich hab irgendwo mal ein Java Audio Applet gesehen mit dem man eine 
Audiodatei über eine frei definierbare Kennlinie zu jagen (sollte aber 
zur not auch schnell selbst zusammgengebastelt sein)
Leider hab ich den Link nicht mehr :/

von Tom E. (tkon)


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.. um mal auf den ersten Beitrag zurückzukommen:
bei Pollin gibts ein paar Germaniumtransistoren der Typen AC1..

von Kai Klaas (Gast)


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>ansonsten reicht es ja, wenn die kurven nach einer maßstabsverzerrung
>hinterher deckungsgleich sind.
>kann mir das aber fast nicht vorstellen.

Es funktioniert ja auch nicht. Ich habe es jetzt mal für eine 1N4148 und 
eine AA118 durchgerechnet und erhalte nur eine Übereinstimmung in zwei 
Punkten. Von Deckungsgleichheit also keine Spur.

Hätte mich auch gewundert, da ich das schon mal vor Jahren ausprobiert 
habe (Vorlage: Radio RIM Katalog 89, Seite 303). Klang nicht annähernd 
wie Germanium, sondern kratzig, wie alles aus Silizium...

Kai Klaas

von Karlheinz (Gast)


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... Ich habe es jetzt mal für eine 1N4148 und eine AA118 durchgerechnet 
und erhalte nur eine Übereinstimmung in zwei Punkten. ...

Poste doch bitte deine Berechnungen.

von MaWin (Gast)


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Kannst ja das als Datengrundlage nehmen.
Hier hat man zwar eine besonders niederohmige 1N4001 genommen,
aber einen brauchbaren Strombereich.
http://fh.baalrok.de/AT/prak3_ausarbeitung.pdf

Die Diodengleichung steht daneben, die Oszilloskopdiagramme auch.

von Karlheinz (Gast)


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Vielen Dank für das PDF, MaWin :)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Hauke Radtki schrieb:
> Ich hab irgendwo mal ein Java Audio Applet gesehen mit dem man eine
> Audiodatei über eine frei definierbare Kennlinie zu jagen

Sollte auch mit LTspice gehen. Dort gibt es Wave-Module mit denen man 
Signale aus einer *.wav einspeisen kann und umgekehrt.


Tom Ekman schrieb:
> bei Pollin gibts ein paar Germaniumtransistoren der Typen AC1..
Ebenso bei Reichelt:
http://www.reichelt.de/?GROUPID=2904
Dioden: http://www.reichelt.de/?ACTION=4&SEARCH=Germanium

von Kai Klaas (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Poste doch bitte deine Berechnungen.

Gerne, siehe Anhang.

Siehe auch hier:

http://www.mayer-manfred.de/ElL_Versuchsbericht3.doc

Man sieht schon mit bloßem Auge, daß das niemals deckungsgleich sein 
sein kann. Der extrem unterschiedlich ausgeprägte Knick der beiden 
Dioden ist nämlich nicht eine Frage des Bahnwiderstands, sondern hängt 
unmittelbar mit den Sättigungsströmen Isi und Ige zusammen, die sich um 
den Faktor 1000 unterscheiden.

Kai Klaas

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nochmal was zu den Äpfeln: Die Säure im Apfel führt zur Energieumsetzung 
in den Metallstäben. Aber der eigentliche Energieinhalt in Form von 
Zucker im Apfel ist damit überhaupt nicht erreichbar!

von Karlheinz (Gast)


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... Sollte auch mit LTspice gehen. ..

Fehlt "nur" noch ein Modell für AA 118

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Bei Yahoo gibts Mdeolle von AC127 und AC128
http://tech.groups.yahoo.com/group/LTspice/files/%20Examples/Apps/Electric%20Guitar%20Fuzz%20Effect/Distortion%20Preamp/

Zur 1N34 Germanium-Diode:
http://www.allaboutcircuits.com/vol_3/chpt_3/14.html

oder:

.model 1N34A D(Is=2e-7 Rs=7 N=1.3 Cjo=0.5e-12 M=0.27 Eg=0.67 BV=75 
IBV=18e-3 Vj=0.1 type=germanium)

von Herr_Mann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Aber der eigentliche Energieinhalt in Form von
> Zucker im Apfel ist damit überhaupt nicht erreichbar!

Zucker direkt in elektrische Energie umzuwandeln, das wird wohl noch ein 
Weilchen dauern...
;)

von hermy (Gast)


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Karlheinz schrieb:
> ... Sollte auch mit LTspice gehen. ..
>
> Fehlt "nur" noch ein Modell für AA 118

habe die AA118-Kennlinie nicht im Kopf, die AA112 würde ich als mehr 
oder weniger universelle Kennlinie für eine Ge-Diode ansehen...

1N34A hatte ich mal bei EWB implementiert, war irgendwie atypisch, 
glaube, sie hat einen extrem weichen kennlinienverlauf, selbst für Ge.

von Karlheinz (Gast)


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@  Alexander

:)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Und laut google:
.Model AA112 D(Is=1200n N=1.4 Rs=80. +. Cjo=1.2p Tt=18n Eg=0.69)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Herr_Mann schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Aber der eigentliche Energieinhalt in Form von
>> Zucker im Apfel ist damit überhaupt nicht erreichbar!
>
> Zucker direkt in elektrische Energie umzuwandeln, das wird wohl noch ein
> Weilchen dauern...
> ;)

Geht doch über katalytische Tieftemperaturtechnik. Kann jede Zelle seit 
Äonen.
Nur Menschen kommen auf die blöde Idee dafür ein Feuer anzumachen und 
damit einen Großteil der Energie wegen zu hoher Prozeßtemperatur durch 
den Schornstein zu blasen (und nennen dafür dann Wirkungsgrade über 
100%).

von Andreas F. (aferber)


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Abdul K. schrieb:
>> Zucker direkt in elektrische Energie umzuwandeln, das wird wohl noch ein
>> Weilchen dauern...
>> ;)
> Geht doch über katalytische Tieftemperaturtechnik. Kann jede Zelle seit
> Äonen.

Aber auch nur mit ca. 40% Wirkungsgrad, wobei die Energie, die benötigt 
wird, um die Glukose erstmal in die Zelle und dann an die richtige 
Stelle zu bringen, noch nicht abgezogen ist. Bei der Fettverbrennung ist 
der Gesamtwirkungsgrad noch deutlich schlechter.

> Nur Menschen kommen auf die blöde Idee dafür ein Feuer anzumachen und
> damit einen Großteil der Energie wegen zu hoher Prozeßtemperatur durch
> den Schornstein zu blasen (und nennen dafür dann Wirkungsgrade über
> 100%).

Ein modernes Kohlekraftwerk schafft auch um die 40% Wirkungsgrad, ist 
also nicht wesentlich schlechter. Und CO2 kommt bei beiden Verfahren am 
Ende raus ;-)

Andreas

von Karlheinz (Gast)


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... Ein modernes Kohlekraftwerk schafft auch um die 40% Wirkungsgrad ...

Wenn die Abwärme zur Fernwärme wird, sieht die Bilanz besser aus.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, der Wirkungsgrad der Photosynthese-Kette ist verdammt gering. Aber 
im Gegensatz zu Kohlekraftwerken langfristiger angelegt...

von Herr_Mann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Geht doch über katalytische Tieftemperaturtechnik. Kann jede Zelle seit
> Äonen.
:)

Na denn erfind mal einen Katalysator, der bei der Zuckerspaltung 
technisch verwertbare Elektronen freisetzt, sprich:
Batterie auf, Zucker rein, Strom raus

von hermy (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Und laut google:
> .Model AA112 D(Is=1200n N=1.4 Rs=80. +. Cjo=1.2p Tt=18n Eg=0.69)
super, danke für die info!
letztes jahr hatte ich beim googeln noch nichts in der richtung 
gefunden, nur die parameter für besagte exotendiode 1N34A

von Andreas F. (aferber)


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Herr_Mann schrieb:
> Na denn erfind mal einen Katalysator, der bei der Zuckerspaltung
> technisch verwertbare Elektronen freisetzt, sprich:
> Batterie auf, Zucker rein, Strom raus

http://www.imtek.de/content/pdf/public/2007/1569031131.pdf

Andreas

von Herr_Mann (Gast)


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Andreas Ferber schrieb:
> Herr_Mann schrieb:
>> Na denn erfind mal einen Katalysator, der bei der Zuckerspaltung
>> technisch verwertbare Elektronen freisetzt, sprich:
>> Batterie auf, Zucker rein, Strom raus
>
> http://www.imtek.de/content/pdf/public/2007/1569031131.pdf
>
> Andreas

Im µW-Bereich!

Aber sonst ganz interessant der Artikel! Danke für die Info!

von ralf (Gast)


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Es ist schon möglich mit Silizium Schaltungen zu bauen die ab 0,02V 
funktionieren.

http://www.linear.com/pc/productDetail.jsp?navId=H0,C1,C1003,C1042,C1031,C1060,P90287

Es werden dabei selbstleitende Mosfets verwendet.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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ralf schrieb:
> mit Silizium Schaltungen zu bauen die ab 0,02V funktionieren.
Aber zum Starten braucht auch dieser 0,5V.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Herr_Mann schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Geht doch über katalytische Tieftemperaturtechnik. Kann jede Zelle seit
>> Äonen.
> :)
>
> Na denn erfind mal einen Katalysator, der bei der Zuckerspaltung
> technisch verwertbare Elektronen freisetzt, sprich:
> Batterie auf, Zucker rein, Strom raus

Im Brennstoffzellen[BSZ]-Bereich tut sich ja gerade viel. Ich würde 
versuchen über eine bakterielle Umsetzung an Alkohol zu kommen und 
diesen dann in solcher einer BSZ umzusetzen. Hefe z.B.

Zwar hatte ich Biochemie-Leistungskurs und stand da auf Eins, aber ich 
bin halt doch in die Elektronik gegangen. Tut mir leid!

von ralf (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Aber zum Starten braucht auch dieser 0,5V.

Wie kommst du darauf? Laut Datenblatt ist die Minimum Start-Up Voltage 
typisch 20mV und maximal 50mV.

von Karlheinz (Gast)


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....
Es ist schon möglich mit Silizium Schaltungen zu bauen die ab 0,02V
funktionieren.

http://www.linear.com/pc/productDetail.jsp?navId=H...

Es werden dabei selbstleitende Mosfets verwendet.
...

Genial!

von Herr_Mann (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> ralf schrieb:
>> mit Silizium Schaltungen zu bauen die ab 0,02V funktionieren.
> Aber zum Starten braucht auch dieser 0,5V.

die 0,5V könnte man ja im zweifelsfall erst mal per Ge bereitstellen und 
dann das Si "zusschalten"

von Karlheinz (Gast)


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... Es werden dabei selbstleitende Mosfets verwendet. ...

Wo werden die genau verwendet?

von ralf (Gast)


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@Karlheinz

Der Vorteil der selbstleitenden Mosfet ist auch bei 0V Gatespannung zu 
verstärken. Auf Seite 7 im Datenblatt ist dieser Mosfet mit seinem Drain 
mit SW verbunden.

http://cds.linear.com/docs/Datasheet/3108f.pdf

Im Video ist wird bei 2:38 dieser Mosfet gezeigt.

http://www.linear.com/designtools/video/product_modules/LTC3108/index.html

von Karlheinz (Gast)


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> @Karlheinz

> Der Vorteil der selbstleitenden Mosfet ist auch bei 0V Gatespannung zu
> verstärken. Auf Seite 7 im Datenblatt ist dieser Mosfet mit seinem Drain
> mit SW verbunden.

> http://cds.linear.com/docs/Datasheet/3108f.pdf

> Im Video ist wird bei 2:38 dieser Mosfet gezeigt.

> http://www.linear.com/designtools/video/product_mo...


@ ralf

Fiat Lux: der Hinweis auf das Video hat die Erleuchtung gebracht :)

Im Schaltplan ist nicht der depletion mode MOSFET eingezeichnet, sondern 
der enhancement mode Typ.

von Dieter Werner (Gast)


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Hmmm, ich krieg statt des Video nur 'nen error 404.

von Karlheinz (Gast)


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Nimm den Link aus dem Originalbeitrag; 
Beitrag "Re: Germanium Dioden oder Transistoren"

von Uhu U. (uhu)


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Der pdf-Link scheint auch tot zu sein. Ich bekomme nur ein weißes 
Fenster und kein Download.

wget http://cds.linear.com/docs/Datasheet/3108f.pdf
bringt
ERROR 404: Not Found.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Das Datenblatt ist hier:
http://cds.linear.com/docs/Datasheet/3108fa.pdf


ralf schrieb:
> Wie kommst du darauf? Laut Datenblatt ist die Minimum Start-Up Voltage
> typisch 20mV und maximal 50mV.
Stimmt, das habe ich falsch gelesen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das starten mit einem JFET ist eigentlich seit Jahren usus! Meines 
Wissens hat aber LTC das erstmals in Silicon gegossen. Bin ich auch bei 
TI über sowas gestolpert, weiß nicht mehr, könnte sein.

von Jens G. (jensig)


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das Starten mit 20mV haben aber nix mit Si oder Ge zu tun, sondern 
reinweg mit dem Übertrager, der was Verwertbares draus macht für die 
Ansteuerung des fets.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Übertrager in dieser Form reingeschaltet, scheint mir die wirkliche 
Innovation bei LTC zu sein. Die anderen vorherigen Schaltungen 
funktionierten nach dem Prinzip Joule-Thief.

Wenn LTC das patentiert hat, ist es aber wieder ein Problem - zumindest 
für Firmen.

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