Hallo Leute, nach vielen Jahren steht wieder mal ein Bewerbungsgespräch an, nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt ein E-Technik Absolvent bin und mich für eine Ingenieursstelle beworben habe. Habt Ihr Ratschläge und Erfahrungen wie man sich am besten Kleiden sollte (also lieber Anzug oder seriös gekleidet) und ob es in fachlicher Ebene Wissen abgefragt wird, etc... werden bestimmte Verhaltensmuster verlangt. Und das Wichtigste: soll ich als Absolvent zu allen JA und AMEN sagen, um bloß die Stelle zu bekommen (bin kein 1er Absolvent)? Übrigens machte mir immer die folgende Frage große Probleme: ""Haben so noch Fragen??"" --gefragt vom Personaler-- Ich wüsste eigentlich nie, was ich fragen sollte, da in einem Gespräch doch alles geklärt wird und man sich schon vorher über die Firma informiert ist. Ich habe oft gelesen, dass es sehr negativ ankommt, wenn man keine weiteren Fragen hat :-( Wie seit Ihr damit umgegangen?
Hmmm... nicht schlecht die Antwort. Ich finde die Animation echt gut! :-) Aber ich frage hier ganz speziell nach eigenen Erfahrungen! Und vllt. kenn der eine oder andere auch eine informative Webseite.
>also lieber Anzug oder seriös gekleidet
Also Anzug würde ich nicht nehmen. Kleide Dich lieber seriös. ;-)
War nur Spaß, weil Deine Frage etwas komisch gestellt ist.
Im Ernst: Dunkler Anzug (nicht schwarz, eher anthrazit), kein Muster,
keine Streifen. Dazu helles Hemd (weiß geht immer), passende Krawatte
(frage den Herrenausstatter Deines Vertrauens).
Auch wichtig: unauffällige topp gepflegte schwarze Lederschuhe.
Guter Haarschnitt, evtl. ganz dezent After shave auflegen.
Gleich vorweg: es bricht gleich wieder die Diskussion los, dass Anzug
völlig overdresset wäre und man dann gleich als Blender dasteht.
Vergiss es! Vertraue mir. Mit o.g. Ratschlägen liegst Du immer richtig!
Wenn es bei einem Dienstleister ist, würde ich mir die Mühe sparen. Bei allen anderen, machst du damit defintiv nichts verkehrt.
Hi, auch in Unternehmen, die eine Duz-Kultur haben und in denen die Mitarbeiter in Jeans/T-Shirt zur Arbeit gehen, wird ein Auftritt im Anzug (stillschweigend) erwartet. Es zeigt dem Arbeitgeber auf subtile Weise, daß der Kandidat diese Spielregel kennt und akzeptiert. Wer es nicht macht, sollte gute Gründe haben (die mag es geben). Zu den "weiteren Fragen"- ich kann nur empfehlen, die Möglichkeit zu nutzen- ja, sogar danach zu fragen. Denn natürlich schildert der Arbeitgeber sich und sein Umfeld ausgesprochen positiv. Ein freundliches Nachfragen z.B. zu * den Arbeitsabläufen (wie wird entwickelt) - dies ist im Gespräch interessanterweise selten ein Thema, bestimmt aber die berufliche Zufriedenheit sehr stark. Hier macht es sich auch gut, wenn Du ein paar Verfahren wie V-Modell, agile Methoden,.. kennst. Wie werden Projekte geplant, umgesetzt...? Wie werden Fehler behandelt? * den aktuellen Aufgaben, die in dem zukünftigen Team behandelt werden? * wie wird die Einarbeitung geplant? zeigt nicht nur Interesse, es kann Dir auch selbst helfen, zu prüfen, ob es paßt. Große Firmen neigen dazu, sehr ähnlich zu sein. Bei kleinere Firmen kann es sehr individuell zugehen - es kann also supergut oder fürchterlich für Dich werden. Hier ist ein Nachfragen IMHO besonders wichtig.. Wenn Du eingeladen worden bist, spielen Deine Noten schon kaum eine Rolle mehr. Der persönliche Eindruck ist wichtig. Wie gut kann sich jemand ausdrücken, erklären, verständlich seine Gedanken ausdrücken. Kommunikation ist auch in Technik-Berufen extrem wichtig. Hier kannst Du Dich auch vorbereiten (kleiner Abriß der Diplomarbeit, Darstellung des Lebenslaufs mit eigenen Worten..), um bei aller Aufregung Sicherheit im Gespräch zu gewinnen. Viel Erfolg!
Ich danke euch allen. Das waren echt spitzenmäßige Antworten!!! Jetzt hab ich schon einen viel besseren Überblick, was auf mich zukommt. Jetzt hab ich noch das Thema Gehalt und Co. Von Sozialleistungen konnte ich leider nichts herausfinden, darum würde ich es gerne erfragen... nur wann wäre der beste Augenblick, dies anzusprechen? Und zum Gehalt: ich habe laut Bewerbung eine Vorstellung von 38k, was als Absolvent in der Krisenzeit akzeptabel ist (!?). Ich gehe eigentlich davon aus, dass die Erhöhung zu einem Ing- Gehalt erst nach Ablauf der Probezeit eintritt. Ist dies ein Thema, dass ich ansprechen sollte und selbstverständlich?
>Ich gehe eigentlich davon aus, dass die Erhöhung zu einem Ing- Gehalt erst >nach
Ablauf der Probezeit eintritt.
Hallo, geht's noch?! 38k sind Dein Ingenieursgehalt.
VHF schrieb: > Und zum Gehalt: ich habe laut Bewerbung eine Vorstellung von 38k, was > als Absolvent in der Krisenzeit akzeptabel ist (!?). Ich gehe eigentlich > davon aus, dass die Erhöhung zu einem Ing- Gehalt erst nach Ablauf der > Probezeit eintritt. Ist dies ein Thema, dass ich ansprechen sollte und > selbstverständlich? Was ist denn ein Ingenieursgehalt? Meinst Du vielleicht den IG Metall Tarif? Den zahlt aber längst nicht jedes Unternehmen.
High Performer schrieb: >Hallo, geht's noch?! 38k sind Dein Ingenieursgehalt. Ooch, gelegentlich bis öfters findet man auch schon was für 28k, in einer der teuersten Städte der Republik: http://jobs.meinestadt.de/x/job.php/jobid=6735681
Ist aus der Angabe: > Bei Vorliegen der tariflichen Voraussetzungen erfolgt die Eingruppierung bis Entgeltgruppe 10 TV-L. denn schon ersichtlich, um welches Jahresgehalt es sich handelt? Aus der Tätigkeitsbeschreibung ist aber noch so einiges mehr herauszulesen: > Zudem umfasst die Tätigkeit im geringen Umfang die technische Administration eines IT-Netzwerkes. Nächster merkwürdigr Fakt : > Der/Die Stelleninhaber/in soll beim Aufbau der neuen Labor-infrastruktur entscheidend mitwirken. Und noch ein paar Ungereimtheiten: > Wir erwarten eine fundierte Berufsausbildung in der Elektronik und Feinmechanik War da nicht die Rede von einem Ing. ? und nun wird eine Berufsausbildung mit Feinmechanik erwartet, praktisch ein Kombination zwischen Uhrmacher und Schlosser, quasi Mechatroniker ! Weiter geht es munter zum Servicetechniker: > Erfahrungen in der Wartung und Instandhaltung von Großelektrogeräten sowie in der EDV/Systemadministration sind von Vorteil. Also für EG-Gr. 10 TV-L soll man da das Mädchen für alles spielen, wahrscheinlich kommt dann beim Einstellungsgespräch noch die Frage zur Schaltberechtigung für E-Anlagen bis 1000V, um sich den Hauselektriker auch noch einzusparen. Und das an einer Bildungseinrichtung in Köln! Weiter unten war dann ja auch noch unter Berufsbild und Voraussetzungen das eben Angemerkte zu Lesen: Mechatroniker Techniker Wartungs- und Administrationspersonal - praktisch die eierlegende Wollmilchsau. Ober drüber aber ganz groß Ingenieur/in - Elektrotechnik (Elektronik) (Ingenieur/in - Elektrotechnik (Elektronik)) Die permanente Finanznot des Bildungswesen bringt schon ganz seltsame Erscheinungen zum Tragen. Der Kandidat dort kann sich mal ganz warm anziehen, wenn die das so Ernst meinen und haben möchten - ein Allroundtalent zwischen Ausbildungsassisten und Hausmeister bis NW-Admin. Das in NRW !
@VHF Wenn du Tipps zu Gehaltsforderung willst, musst noch mit ein paar Details rausrücken: Uni/FH? Bachelor/Master/Diplom? Konzern/Mittelständler/Klitsche/Dienstleister? Stadt,Bundesland? 35/40 Wochenstunden? Ansonsten zur Bewerbung: - 08/15 Bankerdress wie oben beschrieben (ist als Ing. nie falsch) - Die Frage "Erzählen Sie was über sich!" kommt immer mit als erstes. Hier solltest du einen 'spannenden' 5-10 minütigen Vortrag 'abspielen' können ==> üben, üben und auch mal von Freunden bewerten lassen - Mit den ganzen Standardfragen musst du dich mal beschäftigt haben und dir Antworten zurechtlegen. In manchen Gesprächen kommen sie massiv, manchmal eher vereinzelt. Man will dich aus der Reserve locken und prüfen, ob du dich gut vorbereitet hast. Dass die Wahrheitstreue der Antworten auf provokative Fragen eingeschränkt ist wissen die Personaler auch. - Homepage, Geschäftsberichte etc. lesen...Unwissenheit bzgl der Firma ist tödlich! - (Rück-)Fragen am besten gleich im Gespräch stellen, z.B wenn der Arbeitgeber die Firma und den Job vorstellt. Wenn ein lebendiger Dialog entsteht, ist das optimal. Dann reicht es am Ende auch, wenn du nur noch 1-2 Fragen übrig hast. - Fachlich musst du mit allem rechnen: Fragen zu Studieninhalten, Abschlussarbeit oder auch ganz konkreten Fachfragen (mir wurde zum Beispiel ein P&ID eines Kraftwerksteils vor die Nase gelegt ==> Erklär mal was du siehst...) - Ansonsten natürlich alles was mit gesundem Menschenverstand zu tun hat (Pünktlichkeit, Manieren, nicht den Chef nach persönlichem ausfragen...) > Und das Wichtigste: soll ich als Absolvent zu allen JA und AMEN sagen, > um bloß die Stelle zu bekommen (bin kein 1er Absolvent)? Nein, so etwas zeugt von Durchsetzungsschwäche, was die meisten Chefs nicht wollen. Man sollte seine (realistischen!) Vorstellungen schon selbstbewusst äußern, die Firma wird es auch tun. Im ersten Gespräch fällt an sich nie die Entscheidung, es folgen Bedenkzeit, weitere Telefonate, evtl ein zweites Gespräch und am Ende (k)ein endgültiges Angebot. Wie der Markt für einen selbst aussieht, merkt man erst nachdem man die ersten paar Gespräche bei unterschiedlichen Firmen geführt hat. Das erstbeste Angebot einfach so annehmen würde ich auf keinen Fall, falls es deutlich unter den gängigen IG-Metall-Tarifen liegt, dir die Tätigkeit nicht gefällt usw. Spiel auf Zeit und stell dich mit deinen Bewerbungen breit auf. Es gibt auch jetzt noch gute Jobs in den großen Konzernen, allerdings sind die natürlich umkämpft (dabei zählen nicht nur die Noten!). Einknicken kann man immer noch, schlechte Angebote gibts für junge Ingenieure laufend.
In puncto Gehalt gibts hier irgendwo nen Thread der sicherlich recht aufschlussreich ist. An sonsten, Anzug ist klar. Ne Kravatte hatte ich nicht um und bin trotzdem genommen worden ;-) Aber auf jeden nen helles Hemd. Ich persönlich finde weiß irgendwie zu Versicherungsfritzenmäßig. Helles blau tuts auch.
Hm, was fragt man die Leute am Stand eigentlich so? Mir fällen nur Sachen ein, um das Gespräch für max. 5 Minuten aufrecht zu erhalten...
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